Israel-Krieg: Geiseln in Gaza - Israels Präsident trifft Krisenbeauftragte

Israel - Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und Freilassung der Hamas-Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge haben sich immer wieder zerschlagen. Gibt es neuen Grund für Optimismus?

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog (64, M.) trifft Israels Geiselbeauftragten Gal Hirsch (l.) und internationale Krisenbeauftragte, darunter den Deutschen Jens Jokisch (r.), den Krisenbeauftragten des Auswärtigen Amts.
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog (64, M.) trifft Israels Geiselbeauftragten Gal Hirsch (l.) und internationale Krisenbeauftragte, darunter den Deutschen Jens Jokisch (r.), den Krisenbeauftragten des Auswärtigen Amts.  © Kobi Gideon/GPO/dpa

Im Bemühen um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas hat Israels Staatspräsident Izchak Herzog (64) in Jerusalem internationale Krisenbeauftragte getroffen.

Die Repräsentanten aus den USA, Großbritannien, Kanada, Deutschland und aus Österreich seien eigens für ein Treffen mit dem für Geiseln und Vermisste zuständigen Brigadegeneral Gal Hirsch angereist, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Für Deutschland war Jens Jokisch dabei, Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amtes. Auch Gespräche mit Angehörigen von Geiseln waren geplant.

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Präsident Herzog nannte die Geiselfrage "eine große Narbe auf dem Antlitz der Erde". Er rief die internationalen Unterhändler bei Gesprächen in Katar dazu auf, "so weit wie möglich voranzuschreiten und diese riesige Tragödie zu beenden".

Ob der Besuch auf möglicherweise bevorstehende Fortschritte bei den zähen Gesprächen über eine Waffenruhe in Gaza und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas hindeuten könnte, ist aber unklar.

Es gab zuletzt wieder Zeichen der Hoffnung bei den indirekten Gesprächen unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars, diese waren aber bisher immer wieder enttäuscht worden.

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7. Januar, 22.22 Uhr: Gaza-Geiseln - Trump erneuert Höllen-Drohung

Vermittler ringen in Katar um eine Waffenruhe und die Rückkehr der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Jetzt macht der designierte US-Präsident Trump erneut mit drastischen Worten Druck.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Druck für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort von der Hamas festgehaltenen Geiseln erhöht. "Im Nahen Osten wird die Hölle losbrechen, und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein", wenn die Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar zurück seien, sagte er vor Journalisten in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida.

7. Januar, 20.42 Uhr: 100 Geiseln werden von der Hamas festgehalten

Nach israelischen Angaben werden noch 100 Geiseln - darunter auch Leichen - von der Hamas festgehalten.

Darunter sind auch vier Israelis - zwei davon getötete Soldaten - die sich schon seit einem Jahrzehnt in der Gewalt der Hamas befinden. Die Hamas will auch tote Geiseln nutzen, um palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen freizupressen.

Unter den 96 verbliebenen Geiseln vom 7. Oktober 2023 sind 83 Männer, 13 Frauen und zwei Kinder unter fünf. 86 von ihnen sind Israelis, zehn sind Ausländer - darunter acht Personen aus Thailand, ein Nepalese und ein Tansanier.

7. Januar, 9.50 Uhr: Drei militante Palästinenser im Westjordanland getötet

Bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland sind nach Angaben der Armee drei militante Palästinenser getötet worden.

Ein 18-Jähriger kam nach Informationen des Rettungsdienstes Roter Halbmond bei einem Drohnenangriff südlich von Tubas ums Leben. Die israelische Armee teilte mit, dort sei "eine Zelle bewaffneter Terroristen" von einer Drohne angegriffen worden.

Bei einem zweiten Vorfall wurde nach palästinensischen Angaben ein 40-Jähriger vor seinem Haus in der Nähe von Nablus getötet. Es handele sich um ein gesuchtes Mitglied des bewaffneten Arms der Terrororganisation Hamas.

7. Januar, 9.41 Uhr: Armee kündigt verstärkten Kampf gegen den Terror an

Isreals Armee will seinen Kampf gegen den Terror verstärken.

"Wir führen einen intensiven und weitreichenden Kampf gegen den Terrorismus in Judäa und Samaria (hebräisch für Westjordanland)", sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi (57) am Tatort des jüngsten Anschlags.

"Wir werden diesen Kampf intensivieren und fortsetzen", erklärte der 57-Jährige laut einer Mitteilung der Armee auf ihrem Telegram-Kanal. "Für die Terroristen, die diesen Anschlag verübt haben, tickt die Uhr."

Laut Medienberichten hatte ein mutmaßlich palästinensischer Angreifer aus einem Fahrzeug heraus den Bus beschossen. Zwei Tatverdächtige seien auf der Flucht. "Wir werden die abscheulichen Mörder finden und mit ihnen und all jenen, die ihnen geholfen haben, die Rechnung begleichen. Keiner wird entkommen", sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).

Israels Generalstabschef Herzi Halevi (57) hat sich zum jüngsten Anschlag geäußert.
Israels Generalstabschef Herzi Halevi (57) hat sich zum jüngsten Anschlag geäußert.  © -/Israel Mod/ZUMA Press Wire/dpa

6. Januar, 19.10 Uhr: Fahrzeuge der WFP-Organisation im Gazastreifen getroffen

Die Schüsse israelischer Einsatzkräfte treffen nach Darstellung des Welternährungsprogramms einen Hilfskonvoi im Gazastreifen. Die UN-Organisation fordert bessere Sicherheitsbedingungen.

An einem Checkpoint im Gazastreifen ist nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) ein Hilfskonvoi von israelischen Schüssen getroffen worden. Die Organisation verurteilte "den schrecklichen Vorfall vom 5. Januar aufs Schärfste". Der WFP-Konvoi sei deutlich gekennzeichnet gewesen, hieß es. Mindestens 16 Kugeln hätten die drei Fahrzeuge getroffen.

Humanitäre Hilfsgüter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen am Grenzübergang Kerem Schalom zum Gazastreifen auf israelischer Seite.
Humanitäre Hilfsgüter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen am Grenzübergang Kerem Schalom zum Gazastreifen auf israelischer Seite.  © Christoph Soeder/dpa

6. Januar, 12.43 Uhr: Drei Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert - Haus getroffen

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert.

Ein Geschoss sei in der Grenzstadt Sderot in einem Haus eingeschlagen, ein weiteres von der Raketenabwehr abgefangen worden und das dritte in unbewohntem Gebiet niedergegangen, teilte die Armee mit.

Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Zuletzt hatte es wieder häufiger Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel gegeben.

Das Iron-Dome-Raketenabwehrsystem feuert eine Abfangrakete ab, nachdem Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert werden. (Archivbild)
Das Iron-Dome-Raketenabwehrsystem feuert eine Abfangrakete ab, nachdem Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert werden. (Archivbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

6. Januar, 10.14 Uhr: Drei Tote bei Anschlag im Westjordanland

Bei einem Anschlag im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben eines Rettungsdienstes mindestens drei Menschen getötet worden.

Dabei handele es sich um zwei Frauen und einen Mann, teilte der Rettungsdienst Zaka mit. Drei weitere Menschen seien verletzt worden.

Nach Medienberichten hatte ein mutmaßlich palästinensischer Angreifer in Al-Funduk westlich der Stadt Nablus aus einem Fahrzeug heraus einen Bus beschossen. Der Mann sei auf der Flucht, hieß es weiter.

6. Januar, 6.44 Uhr: Bericht: Israel strebt längere Waffenruhe mit Hisbollah an

Israel bemüht sich einem Medienbericht zufolge mit Unterstützung der USA darum, die Ende November mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbarte Waffenruhe zu verlängern.

Damit solle verhindert werden, dass die am 26. Januar auslaufende Kampfpause vorzeitig beendet wird oder das Kriegsgeschehen unmittelbar nach Ablauf der Frist wieder voll entbrennt, schreibt die "Jerusalem Post".

Die Zeitung beruft sich auf Angaben eines israelischen Regierungsvertreters. Demnach hielt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagnachmittag ein Treffen mit seinen Sicherheitsberatern ab, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Libanesische Soldaten fahren in einem Konvoi auf dem Weg in den Südlibanon, nachdem eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft getreten ist. (Archivbild)
Libanesische Soldaten fahren in einem Konvoi auf dem Weg in den Südlibanon, nachdem eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft getreten ist. (Archivbild)  © Hussein Malla/AP/dpa

6. Januar, 6.30 Uhr: Palästinenser: 24 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge mindestens 24 Menschen getötet worden.

Drei Tote habe es bei einem Angriff auf ein Haus im Lager Bureij im Zentrum des Küstenstreifens gegeben, berichtete die Agentur unter Berufung auf medizinische Kreise. Weitere Angriffe mit Toten und Verletzten wurden demnach im Flüchtlingslager Nuseirat und aus der Umgebung von Chan Junis im Süden gemeldet.

5. Januar, 21.18 Uhr: Mossad-Chef und US-Vertreter reisen offenbar zu Gaza-Verhandlungen

Medienberichten zufolge reisen ranghohe Vertreter Israels und der US-Regierung zu den laufenden Gesprächen über eine Gaza-Waffenruhe in Katar.

Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, wird am Montag in Doha erwartet, berichtete die Nachrichtenseite Ynet. Zudem schrieb ein Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, sei in die katarische Hauptstadt gereist.

Beides könnte bedeuten, dass eine mögliche Einigung näher rückt. Allerdings gab es solche Zeichen der Hoffnung in den vergangenen Monaten schon öfter, ohne dass ein Durchbruch erzielt worden wäre.

Titelfoto: Kobi Gideon/GPO/dpa

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