Israel-Krieg: Neun Sanitäter im Gazastreifen verschollen

Israel - Seit Tagen geht Israels Armee wieder massiv im Gazastreifen vor. Sie stützt sich bei ihren Einsätzen stark auf Reservisten. Doch Berichten zufolge sinkt in deren Reihen die Motivation weiterzukämpfen.

Israelische Soldaten verweigern offenbar die Rückkehr in den Gaza-Krieg. (Archivbild)
Israelische Soldaten verweigern offenbar die Rückkehr in den Gaza-Krieg. (Archivbild)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Dem israelischen Fernsehsender Kan zufolge begründeten Dutzende Reservisten des Sanitätskorps ihre Weigerung in einem Schreiben unter anderem mit ethischen und rechtlichen Gründen sowie der Ausweitung des Kriegs "jenseits aller Vernunft".

Das Schreiben wurde demnach von medizinischen Fachkräften unterschiedlicher militärischer Ränge unterzeichnet.

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

29. März, 12.10 Uhr: Neun Sanitäter im Gazastreifen verschollen

Neun Sanitäter des Rettungsdienstes Palästinensischer Roter Halbmond (PRCS) werden nach Angaben der Organisation seit einer Woche im Süden des Gazastreifens vermisst.

Ihr Schicksal sei ungeklärt, nachdem sie zum Ziel israelischer Streitkräfte geworden seien, teilte der Rettungsdienst mit. Die israelischen Behörden hätten ein Rettungsteam daran gehindert, in dem Stadtviertel Tal al-Sultan nach den Vermissten zu suchen.

"Wir verurteilen, dass Israel die Suchbemühungen absichtlich behindert und machen es verantwortlich für das Leben unserer Teammitglieder", hieß es in einer Mitteilung auf der Plattform X. PRCS rufe die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf die israelischen Behörden auszuüben, damit diese das Schicksal der vermissten Sanitäter aufdeckten.

Mehrere Sanitäter werden im Gazastreifen vermisst. (Symbolbild)
Mehrere Sanitäter werden im Gazastreifen vermisst. (Symbolbild)  © Majdi Mohammed/AP/dpa

29. März, 7.50 Uhr: Reservisten verweigern Rückkehr in Gaza-Krieg

Reservisten des israelischen Militärs verweigern örtlichen Medienberichten zufolge zunehmend die Rückkehr in den Krieg im Gazastreifen.

Dem israelischen Fernsehsender Kan zufolge begründeten Dutzende Reservisten des Sanitätskorps ihre Weigerung in einem Schreiben unter anderem mit ethischen und rechtlichen Gründen sowie der Ausweitung des Kriegs "jenseits aller Vernunft". Das Schreiben wurde demnach von medizinischen Fachkräften unterschiedlicher militärischer Ränge unterzeichnet.

Der Krieg schade der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten, dem sozialen Gefüge des Landes und dem langfristigen Überleben Israels, zitierte der Sender aus dem Schreiben. Die Reservisten nannten demnach als weiteren Grund die Besetzung von Gebieten in Gaza. Verteidigungsminister Israel Katz hatte kürzlich gedroht, Israel werde Teile des Küstenstreifens dauerhaft einnehmen.

28. März, 19.46 Uhr: Libanon warnt vor Eskalation nach Israels Angriff bei Beirut

Libanons Ministerpräsident Nauaf Salam hat nach dem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der Hauptstadt Beirut vor einer "gefährlichen Eskalation" gewarnt.

Salam verurteilte die Angriffe auf "Zivilisten und sichere Wohngebiete", wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Dort befänden sich auch Schulen und Universitäten.

Israel müsse seine Verstöße gegen die Vereinbarung der Waffenruhe mit der Hisbollah einstellen und so schnell wie möglich verbleibende Truppen aus dem Libanon abziehen, sagte er demnach weiter.

28. März, 15.38 Uhr: Mehrere Palästinenser bei Siedlerangriff im Westjordanland verletzt

Bei einem Angriff israelischer Siedler auf Dorfbewohner in der Region Masafer Jatta im Westjordanland sind israelischen Medienberichten zufolge mehrere Palästinenser verletzt worden.

Anschließend habe die Armee in dem Dorf südlich von Hebron 26 palästinensische Männer festgenommen, hieß es weiter. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die Siedler hätten eine Gruppe von Schafhirten angegriffen. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder.

In den Dörfern von Masafer Jatta war es in den vergangenen Wochen wiederholt zu Angriffen gekommen.

28. März, 14.05 Uhr: Abscheuliche Missachtung des Lebens im Gazastreifen

Die israelische Blockade von Hilfsgütern für den Gazastreifen bedroht nach UN-Angaben erneut die Versorgung der Bevölkerung.

Das Welternährungsprogramm (WFP) habe noch 5.700 Tonnen Nahrungsmittel, die während der Feuerpause in das Gebiet gebracht worden seien, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke. Das reiche noch für höchstens zwei Wochen.

Israel hat die weiteren Lieferungen humanitärer Hilfe Anfang März gestoppt. Die Regierung nennt als Grund die Weigerung der dort herrschenden Terrororganisation Hamas, einem US-Plan für die Weiterführung eines Waffenruheabkommens zuzustimmen.

28. März, 14.03 Uhr: Erster israelischer Luftangriff bei Beirut seit November

Zum ersten Mal seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah hat es wieder einen Luftangriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut gegeben.

Es seien zwei Explosionen zu hören gewesen, berichteten Reporterinnen der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Schwarzer Rauch sei aufgestiegen.

Berichte zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Auf einem vielfach geteilten Video in sozialen Medien, das den Angriff zeigen soll, ist zu sehen, dass mindestens ein Gebäude zerstört wurde. Der libanesische TV-Sender Al-Dschadid berichtete von zwei zerstörten Gebäuden. Von der israelischen Luftwaffe hieß es, man habe ein Drohnenlager der Hisbollah-Miliz in den als Dahija bekannten Vororten angegriffen.

28. März, 13.58 Uhr: Israel fordert Bewohner bei Beirut zur Flucht auf

Es ist ein Zeichen eines möglicherweise bevorstehenden Luftangriffs: Zum ersten Mal seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon vor rund vier Monaten hat das israelische Militär Bewohner eines Beiruter Vororts zur Evakuierung aufgerufen.

In einem Post eines Militärsprechers auf der Plattform X wurde ein Gebäude im Vorort Hadath markiert. Anwohner sollten sich davon entfernen, es handle sich um ein Gebäude, das von der proiranischen Hisbollah-Miliz genutzt werde. Für gewöhnlich folgt auf solch eine Warnung ein Luftangriff.

In denen als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt brach Augenzeugen zufolge Panik aus. Es seien Schüsse in die Luft gefeuert worden, um die Anwohner zu warnen. Eltern hätten ihre Kinder in Panik aus umliegenden Schulen abgeholt.

28. März, 9.50 Uhr: Iran bekräftigt israelfeindliche Politik am Al-Kuds-Tag

Mitten in einer historischen Wirtschaftskrise finden im Iran die alljährlichen Al-Kuds-Demonstrationen statt, mit denen das islamische System seine israelfeindliche Politik bekräftigt.

Am Asadi-Platz (Freiheitsplatz) in der Hauptstadt Teheran skandierten Zehntausende Systemanhänger Parolen gegen die beiden Erzfeinde USA und Israelund schworen den "kompromisslosen Kampf bis zur Befreiung Palästinas von zionistischer (israelischer) Besetzung". Lokalen Medienberichten zufolge nehmen landesweit Hunderttausende an den staatlich organisierten Demonstrationen teil.

28. März, 9.49 Uhr: Zwei Raketen aus dem Libanon abgefeuert

Der Norden Israels ist nach Militärangaben mit zwei Raketen aus dem Libanon beschossen worden.

Eine von ihnen sei abgefangen worden, die andere auf libanesischem Boden gelandet, schrieb ein israelischer Armeesprecher auf der Plattform X. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, Israel habe im Gegenzug mehrere Dörfer im Südlibanon beschossen. Demnach waren über dem Gebiet sowie über der libanesischen Hauptstadt Beirut auch israelische Drohnen zu hören.

28. März, 6.02 Uhr: Bemühungen um neue Waffenruhe

Dieser sehe vor, dass die Hamas im Gegenzug für eine Einstellung der Kämpfe alle fünf bis sieben Tage fünf Geiseln freilässt, schrieb die "Times of Israel".

Zudem würden Verhandlungen über eine dauerhafte Beendigung des Krieges zugesichert, hieß es. Die drei Vermittlerstaaten hatten nach langwierigen Bemühungen bereits eine Waffenruhe vermittelt, die im Januar in Kraft getreten war. Doch nachdem sich Israel und die Hamas nicht auf eine Fortsetzung einigen konnten, greift Israels Armee seit Tagen wieder massiv in Gaza an.

Titelfoto: Majdi Mohammed/AP/dpa

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