Israel-Krieg: Hamas bereit für Waffenstillstand und Freilassung aller Geiseln?
Israel - Die israelischen Streitkräfte zahlen nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz für ihre militärischen Erfolge im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen einen hohen Preis.

"Tausende reguläre und Reservesoldaten kämpfen derzeit tapfer im Gazastreifen, um die Geiseln zu befreien und die Hamas-Terroristen zu vernichten", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X. "Die Erfolge sind großartig, doch die Gefahren sind immer noch groß und der Preis ist hoch."
Am Donnerstag war ein israelischer Soldat bei den Kämpfen im Gazastreifen getötet worden.
Am Freitag wurde nach Angaben des Militärs ein weiterer Soldat im Süden des Gazastreifens bei Kämpfen schwer verletzt. Verteidigungsminister Katz rief die Israelis auf, für den Erfolg und die Sicherheit der Soldaten zu beten.
Die israelischen Streitkräfte haben ihre Offensive im Gazastreifen zuletzt intensiviert. Sie wollen damit die verbliebenen Geiseln freibekommen und die Hamas zerschlagen.
Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
26. April, 11.07 Uhr: Hamas wohl bereit für fünfjährigen Waffenstillstand
Die Hamas hat die Bereitschaft für einen fünfjährigen Waffenstillstand und die Freilassung aller israelischer Geiseln in ihrer Gewalt bekundet.
Wie ein Hamas-Vertreter am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Kairo sagte, könne man sich vorstellen, ein entsprechendes Abkommen "für einen Gefangenenaustausch (...) und für einen fünfjährigen Waffenstillstand" zu unterzeichnen.
Dabei sollten alle noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene freigelassen werden. Ein solches Abkommen könne den Gaza-Krieg beenden.

25. April, 18.13 Uhr: 18 Tote bei Luftangriffen im Gaza-Streifen
Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Häuser im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer örtlichen Klinik 18 Menschen ums Leben gekommen.
Getroffen worden seien die Häuser zweier Familien in Chan Junis, wie Mitarbeiter des örtlichen Nasser-Krankenhauses berichteten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Israel hat zuletzt seine Angriffe auf Ziele der islamistischen Hamas im Gazastreifen intensiviert. Erklärte Absicht ist es, die Terrormiliz zu zerschlagen und die letzten israelischen Geiseln in deren Gewalt freizubekommen.
Bis Freitag fielen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden 51.439 Palästinenser den Kampfhandlungen zum Opfer. Die Daten unterscheiden nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Bei der Mehrheit der Getöteten soll es sich aber um Frauen und Minderjährige gehandelt haben.

24. April, 9.43 Uhr: Familie bei Angriff Israels im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind palästinensischen Berichten zufolge fünf Mitglieder einer Familie getötet worden.
Es handle sich einen Mann, seine schwangere Frau und ihre drei Kinder, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Dem Bericht zufolge wurde ihr Zelt in Al-Mawasi getroffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Laut Wafa kam auch ein drei Jahre altes Kind ums Leben, als ein Feuer in einem Zelt ausbrach. Offen blieb, ob der Brand im Zusammenhang mit dem Angriff stand.
24. April, 22.33 Uhr: Israels Regierung kondoliert nach Tod des Papstes nun doch
Mit einiger Verzögerung hat Israels Regierung Christen nach dem Tod von Papst Franziskus kondoliert.
"Der Staat Israel spricht der katholischen Kirche und der katholischen Gemeinschaft weltweit sein tiefstes Beileid aus", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf der Plattform X mit.
Das Verhältnis zwischen Israel und dem Vatikan hat sich seit dem Gaza-Krieg nach dem Hamas-Massaker vor anderthalb Jahren in Israel deutlich verschlechtert. Der Papst hatte immer wieder Kritik am Vorgehen Israels in dem Palästinensergebiet - in dem auch rund 1000 Christen leben - geübt.
24. April, 16.47 Uhr: Israels Botschafter warnt vor neuem Antisemitismus an Unis
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat bei einem feierlichen Gedenken im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen an die sechs Millionen jüdischen Opfer der Nationalsozialisten erinnert.
Er rief auch dazu auf, Antisemitismus etwa an Hochschulen stärker zu bekämpfen. Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel kommt es immer wieder zu Protestaktionen und Hörsaalbesetzungen durch propalästinensische Aktivisten an Berliner Hochschulen.
In Israel wird heute der nationale Gedenktag Jom Ha-Schoah begangen. Wie dort üblich, ertönte am Vormittag auch bei der Zeremonie in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg für zwei Minuten eine Sirene.
Prosor sagte: "Ich glaube, dass dieser Tag uns alle erinnert, warum wir tagtäglich gegen Antisemitismus und Hass wirklich angehen müssen." Er sprach von einem neuen Gesicht des Antisemitismus unter anderem im linken Spektrum. "Das ist keine Meinungsfreiheit, was da stattfindet. Es ist Aufhetzungsfreiheit. Es ist Gewalt."

24. April, 11.58 Uhr: Zahlreiche Tote bei neuen Angriffen im Gazastreifen
Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben zahlreiche Menschen getötet worden.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, bei einem Angriff in Dschabalija im Norden des blockierten Küstenstreifens seien mindestens zehn Menschen zu Tode gekommen. Vier weitere Palästinenser seien in dem Viertel Saitun im Bereich der Stadt Gaza getötet worden.
Insgesamt seien seit den frühen Morgenstunden 26 Menschen bei Angriffen ums Leben gekommen, so Wafa unter Berufung auf Krankenhausangaben.
24. April, 7.32 Uhr: Ehemalige Gaza-Geiseln beim "Marsch der Lebenden" in Auschwitz
Beim Gedenken an die Opfer des Holocaust in Polen werden in diesem Jahr auch aus dem Gazastreifen freigelassene israelische Geiseln zugegen sein.
Staatspräsident Izchak Herzog werde am Donnerstag neben 80 Überlebenden der Schoah auf dem "Marsch der Lebenden" von zehn ehemaligen Geiseln begleitet, teilte sein Büro mit. Unter den Ex-Geiseln befinden sich auch mehrere Frauen.
Der gut drei Kilometer lange Marsch führt von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager in der NS-Zeit.
24. April, 7.27 Uhr: Hamas veröffentlicht erneut Geisel-Video
Die Hamas hat erneut ein Video eines entführten Israelis veröffentlicht.
Die Familie des 48-Jährigen stimmte der Verbreitung der Aufnahmen nach Angaben des Forums der Geisel-Familien nicht zu. "Unser Omri ist stark und wird nicht brechen – aber unsere Herzen sind gebrochen", ließ die Familie mitteilen. Seit anderthalb Jahren warten er und 58 weitere Geiseln darauf, nach Hause gebracht zu werden.

24. April, 06.54 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas drängt Hamas zu Freilassung israelischer Geiseln
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat die radikalislamische Hamas zur Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen aufgefordert.
"Unser Volk zahlt den Preis (für die Geiselnahme), nicht Israel. (...) Lasst sie einfach frei", sagte Abbas am Mittwoch in Ramallah. Indes veröffentlichte der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, ein Video mit der israelisch-ungarischen Geisel Omri Miran, der eine schnelle Einigung auf eine Waffenruhe forderte.

23. April, 20.54 Uhr: Tote bei Angriff auf ehemaliges Schulgebäude
Bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza hat es palästinensischen Angaben zufolge zehn Tote gegeben.
In dem Gebäude seien Vertriebene untergebracht gewesen, behauptete die Hamas. Laut Israels Armee war Ziel des Luftschlags auf das ehemalige Schulgebäude ein Kommandozentrum der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ).
Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich dort Mitglieder der Terrororganisationen versammelt, so das Militär. Sie hätten Anschläge auf israelische Zivilisten geplant. Die Hamas missbrauche die palästinensische Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde, hieß es in einer Mitteilung weiter. Vor dem Angriff in der Nacht zu Mittwoch habe die Armee zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Zivilbevölkerung zu schonen.
In palästinensischen Medien verbreitete Aufnahmen sollen Feuer und massive Schäden nach dem Angriff in dem Gebäude sowie auch zerstörte Zelten zeigen. Unbestätigten Berichten zufolge sollen Menschen verbrannt sein.
Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

23. April, 10.11 Uhr: UN - Schlimmste humanitäre Lage seit Beginn des Gaza-Kriegs
Der Gazastreifen erlebt nach UN-Angaben die wohl schlimmste humanitäre Krise seit Beginn des Kriegs vor mehr als eineinhalb Jahren.
Hilfe für die Zivilbevölkerung werde durch neue israelische Militärangriffe, die seit mehr als 50 Tagen andauernde Blockade humanitärer Hilfslieferungen, tödliche Angriffe auf Helfer sowie massive Bewegungseinschränkungen in dem Küstenstreifen behindert, heißt es in einem neuen Bericht des UN-Nothilfebüros (OCHA) zur Lage in dem Küstenstreifen.
Von 43 internationalen und palästinensischen Hilfsorganisationen hätten fast alle in einer Untersuchung angegeben, dass sie ihre Hilfsleistungen seit Wiederbeginn der israelischen Angriffe am 18. März einstellen oder massiv einschränken mussten.
Die Zahl der seitdem erneut vertriebenen Gaza-Einwohner war zuletzt von den UN auf rund eine halbe Million geschätzt worden.
23. April, 7.50 Uhr: Familie von Geisel gibt weiteres Videomaterial aus Gaza frei
Eine Woche nach der Veröffentlichung des Videos einer in den Gazastreifen verschleppten Geisel hat die Familie des jungen Mannes weitere Teile der Aufnahme freigegeben.
"Es waren eineinhalb Jahre des Leidens - jeder Tag ist die Hölle. Es gibt nichts zu essen, es gibt nichts zu trinken, ich bin die Hälfte der Zeit krank", sagt der 21-jährige Rom Braslavski in dem Video.
"Wenn ich das nächste Mal krank bin, wird mich niemand in ein Krankenhaus bringen. Was passieren wird, ist einfach: Ich werde sterben und sie werden mich in eine Grube werfen."
Im Gegensatz zu dem vor einer Woche veröffentlichten Teil des Videos ist das Gesicht von Braslavski in der neuen Aufnahme nicht verpixelt. Sie habe sich entschieden, die Bilder zu veröffentlichen, "damit sein Schrei gehört werden kann", zitierte die Zeitung "The Times of Israel" die Familie. "Er schreit nicht nur, er bettelt uns an, ihn zu retten."
22. April, 22.06 Uhr: Trump betont völlige Einigkeit zwischen USA und Israel
Zwischen den Vereinigten Staaten und Israel besteht nach Angaben von US-Präsident Donald Trump (78) völlige Einigkeit.
In einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75), bei dem es auch um den Iran ging, habe Trump betont, er stehe fest auf der Seite Israels, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt (27). Trump habe in dem Gespräch mit Blick auf die Atomverhandlungen zugleich erklärt, die USA strebten eine Einigung mit dem Iran an, aber Teheran müsse eine Entscheidung treffen. Trump betonte demnach, dass der Iran niemals Atomwaffen haben dürfe.

22. April, 12.09 Uhr: Israel greift weiter im Libanon an - ein Toter
Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben ein Mensch getötet worden.
Ein Fahrzeug sei bei Bauerta etwa 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut von einer israelischen Drohne getroffen worden, teilte der libanesische Zivilschutz mit. Vom israelischen Militär hieß es, man prüfe die Angelegenheit.
Bei dem Getöteten soll es sich um ein Mitglied der militanten Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija handeln, wie es aus Polizeikreisen in Beirut hieß. Die Gruppe ist mit der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen verbündet. In einer Stellungnahme machte die Gruppe Israel für den Angriff verantwortlich und sprach von einem "feigen Verbrechen".
22. April, 10.09 Uhr: Tote bei israelischem Angriff in Chan Junis im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind Klinikangaben zufolge mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
Unter den Todesopfern seien auch Minderjährige und Frauen, teilten Mitarbeiter des nahe gelegenen Nasser-Krankenhauses mit. Die Menschen hätten in dem getroffenen Wohnhaus in der Stadt Chan Junis Schutz gesucht.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.

22. April, 6.14 Uhr: Israelische Soldaten feuern Tränengas ab - Mann tot
Ein Mann soll palästinensischen Angaben zufolge infolge eines israelischen Tränengas-Einsatzes im Norden des Westjordanlands ums Leben gekommen sein.
Der 48-Jährige sei erstickt, nachdem er von israelischen Soldaten eingesetztes Tränengas eingeatmet habe, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Israelische Siedler hatten nach Angaben seiner Familie zuvor den Hof des Mannes in Brand gesteckt. Der Palästinenser sei dann gekommen, um das Feuer zu löschen. Soldaten sollen nach Darstellung seiner Angehörigen daraufhin Tränengas gegen den Mann eingesetzt haben.
Das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte lediglich, israelische Einsatzkräfte hätten Tränengas abgefeuert, die Behörde ließ aber offen, gegen wen es eingesetzt wurde.
Titelfoto: Abed Rahim Khatib/dpa