Israel-Krieg: Behörden-Chef warnt vor Angriffen auf iranische Atomanlagen

Israel - Die wieder aufgeflammten Kämpfe zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas im Gazastreifen treiben immer mehr Menschen in die Flucht.

Laut UN sind seit Mitte März rund 500.000 Palästinenser auf der Flucht.
Laut UN sind seit Mitte März rund 500.000 Palästinenser auf der Flucht.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

Die Zahl der seit Mitte März vertriebenen Palästinenser sei inzwischen auf schätzungsweise eine halbe Million angestiegen, teilte eine Sprecherin der Vereinten Nationen in New York unter Berufung auf das UN-Nothilfebüro (OCHA) mit.

Zuletzt waren die UN noch von rund 400.000 Vertriebenen ausgegangen.

Israels Armee ruft regelmäßig Palästinenser dazu auf, bestimmte Gebiete in dem abgeriegelten Küstengebiet zu verlassen, in denen sie militärisch gegen die Hamas vorgehen will.

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Insgesamt leben im dicht besiedelten Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

17. April, 7.18 Uhr: Behörden-Chef warnt vor Angriffen auf iranische Atomanlagen

Angesichts der Drohungen aus Washington gegen den Iran warnt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (64), vor Angriffen auf Atomanlagen.

"Es war immer unsere sehr klare Position, dass Angriffe gegen nukleare Einrichtungen inakzeptabel sind und alle Probleme noch verschlimmern", sagte Grossi nach einem Treffen mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi (62) in Teheran.

Die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über ein neues Atomabkommen sollen am kommenden Wochenende fortgesetzt werden. US-Präsident Donald Trump (78) hat dem Iran mit militärischen Konsequenzen gedroht, sollte kein neues Abkommen zustande kommen. Araghtschi signalisierte zuletzt Kompromissbereitschaft und bekräftigte erneut, dass der Iran keine Atombomben bauen wolle.

Ein vollständiger Verzicht auf Nukleartechnologie komme jedoch nicht infrage und sei dementsprechend auch nicht verhandelbar.

Rafael Grossi (64), Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), hat eine Warnung ausgesprochen.
Rafael Grossi (64), Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), hat eine Warnung ausgesprochen.  © Wolfgang Kumm/dpa

16. April, 18.55 Uhr: Widerstand gegen Hamas-Regime: Tausende Palästinenser gehen auf die Straße

Tausende Palästinenser haben im nördlichen Gazastreifen gegen die islamistische Hamas und den fortwährenden Krieg gegen Israel protestiert.

Augenzeugen sprachen von einer der größten Protestaktionen seit Jahren in dem Küstenstreifen. Menschen aller Altersgruppen schlossen sich der Kundgebung in Beit Lahia an, darunter auch viele Kinder und Ältere.

Die Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift "Stoppt die Aggression", "Wir wollen in Freiheit leben" und "Nein zum Terror, ja zum Frieden" in die Höhe. Andere hissten weiße Flaggen und forderten ein Ende des Kriegs, der seit mehr als eineinhalb Jahren im Gazastreifen tobt. Bei ihrem Militäreinsatz geht Israels Armee gegen die islamistische Hamas vor, deren Herrschaft sie zerschlagen will.

16. April, 18.27 Uhr: Terroristen veröffentlichen neues Geisel-Video

Die Gruppierung Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) hat ein neues Video von einer israelischen Geisel veröffentlicht.

Der 21-jährige Rom Braslavski aus Jerusalem fleht in der Aufnahme um seine Freilassung, während er sich verzweifelt am Bauch kratzt und offenbar unter einem starken Juckreiz leidet. "Ich weiß nicht, was das für eine Krankheit ist", sagt er und ruft "Genug, genug!"

"Hol mich hier raus", sagt Braslavski an die Adresse des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gerichtet. Der junge Mann war am 7. Oktober 2023 von palästinensischen Terroristen von dem Nova-Musikfestival entführt worden, wo er als Wächter arbeitete.

Rom Braslavsk wurde vor 557 Tagen in den Gazastreifen verschleppt.
Rom Braslavsk wurde vor 557 Tagen in den Gazastreifen verschleppt.  © Proaganda/PIJ

16. April, 14.27 Uhr: Armee will in besetzen Gebieten dauerhaft bleiben

Israel will alle eroberten Gebiete im Gazastreifen, im Libanon sowie in Syrien dauerhaft unter militärischer Kontrolle behalten.

Die Armee werde in den besetzten "Sicherheitszonen" bleiben und einen Puffer zwischen feindlichen Kämpfern und Israel bilden – "in jeder vorübergehenden oder dauerhaften Realität" im Gazastreifen, wie Verteidigungsminister Israel Katz nach Angaben seines Büros sagte. Dies gelte auch für eroberte Gebiete im Libanon und in Syrien.

Anders als in der Vergangenheit werde die Armee keine Gebiete mehr räumen, sagte Katz über den Gazastreifen, in dem die israelische Armee seit gut eineinhalb Jahren die islamistische Hamas bekämpft und zerschlagen will.

Ein israelischer Merkava-Kampfpanzer an der Grenze zu Syrien. (Archivbild)
Ein israelischer Merkava-Kampfpanzer an der Grenze zu Syrien. (Archivbild)  © JALAA MAREY / AFP

16. April, 9.13 Uhr: Netanjahu droht Hamas weitere Schläge an

Die Hamas werde immer mehr Schläge einstecken müssen, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) nach Angaben seines Büros während eines Besuchs bei israelischen Soldaten im Norden Gazas.

Er wurde demnach von Verteidigungsminister Israel Katz (69) und Generalstabschef Ejal Zamir begleitet. Je länger die Hamas sich weigere, die Geiseln freizulassen, desto heftiger würden die Schläge, habe Katz gedroht.

Die Hamas überdenke derzeit einen Vorschlag der ägyptischen Vermittler zur Freilassung von bis zu elf der 24 Geiseln sowie der Leichen mehrerer weiterer Entführter im Gegenzug für eine neue Waffenruhe von bis zu 70 Tagen, zitierte das "Wall Street Journal" ägyptische Beamte. Der Vorschlag beinhaltet auch die Forderung, dass die Hamas ihre Waffen abgibt, was die Terrororganisation zurückwies.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat sich erneut an die Hamas gerichtet.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat sich erneut an die Hamas gerichtet.  © Ilia Yefimovich/dpa

15. April, 20.04 Uhr: Ex-Soldaten fordern Vorrang der Geiseln vor Krieg

In Israel gibt es einen weiteren Aufruf Hunderter ehemaliger Armeeangehöriger dafür, der Freilassung der Geiseln Vorrang vor der Weiterführung des Gaza-Kriegs zu geben. 472 ehemalige Soldaten aus Spezialeinheiten, darunter aktive Reservisten, hätten einen entsprechenden Brief unterzeichnet, meldete die israelische Zeitung "Haaretz".

In dem Schreiben hieß es demnach: "Die Freilassung der Geiseln ist heute das wichtigste moralische Gebot und hat Vorrang vor allen anderen Zielen." Dass noch immer Geiseln im Gazastreifen festgehalten würden, untergrabe die moralischen Grundlagen des Staats. Laut der Nachrichtenseite "ynet" sind 135 der Unterzeichner aktive Reservisten.

Die Hamas fordert im Gegenzug für die Freilassung weiterer aus Israel entführter Menschen aus ihrer Gewalt ein Ende des Krieges im Gazastreifen.

15. April, 18.30 Uhr: Netanjahu im Norden des Gazastreifens

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist in den nördlichen Gazastreifen gereist. Das teilte sein Büro mit. Weitere Einzelheiten sowie der Grund für seinen Aufenthalt in dem umkämpften Palästinensergebiet wurden zunächst nicht mitgeteilt. Israelischen Medien zufolge besuchte er dort israelische Soldaten.

Netanjahu war zuletzt im vergangenen Juli in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Damals stattete er israelischen Soldaten im südlichen Gazastreifen ebenfalls einen unangekündigten Besuch ab.

Israels Truppen sind derzeit dabei, im Norden des Küstengebiets eine sogenannte "Sicherheitszone" auszubauen. Verteidigungsminister Israel Katz droht damit, Teile des Gazastreifens dauerhaft einzunehmen. Die israelische Regierung will damit eigenen Angaben nach auch den Druck auf die Hamas erhöhen, die Geiseln freizulassen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).  © Evelyn Hockstein/Pool Reuters/dpa

15. April, 16.34 Uhr: Libanon will Hisbollah-Kämpfer in Armee integrieren

Libanons Präsident Joseph Aoun will Kämpfer der proiranischen Hisbollah in die libanesische Armee integrieren. Eine Eingliederung der Kämpfer müsse unter strengen Voraussetzungen erfolgen, sagte er dem katarischen Nachrichtenportal Al-Arabi al-Dschadid.

"Nur die Mitglieder, die über bestimmte Qualifikationen verfügen und die Aufnahmeprüfungen bestehen" würden in das Militär integriert. Unabhängige Einheiten der Schiitenmiliz werde es in der Armee nicht geben, betonte er.

Seit dem Krieg mit Israel gilt die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon als stark geschwächt. Der libanesische Staat steht unter Druck, die Ende November getroffene Waffenruhe durchzusetzen. Dazu zählt auch die Entwaffnung der Hisbollah.

15. April, 14.28 Uhr: Netanjahu bekräftigt Ablehnung von Palästinenserstaat

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) bekräftigt, dass er die Einrichtung eines palästinensischen Staates strikt ablehnt.

Ein solcher Schritt würde "eine Riesenbelohnung für Terrorismus darstellen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros bei dem Telefonat mit Macron.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75, r.) hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.) erneut klargestellt, dass ein Palästinenserstaat für ih nicht in Frage kommt. (Archivfoto)
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75, r.) hat gegenüber Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47, l.) erneut klargestellt, dass ein Palästinenserstaat für ih nicht in Frage kommt. (Archivfoto)  © Christophe Ena/AP/dpa

15. April, 12.31 Uhr: 350 israelische Autoren fordern Ende des Gaza-Kriegs

Rund 350 israelische Autoren und Autorinnen haben in einem Brief ein Ende des verheerenden Gaza-Kriegs gefordert.

Zu den Unterzeichnern gehören auch bekannte Schriftsteller und Schriftstellerinnen wie David Grossman, Joshua Sobol und Zeruya Shalev, wie die "Times of Israel" berichtete.

Titelfoto: Wolfgang Kumm/dpa

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