Israel-Krieg: Acht für Freilassung vorgesehene Geiseln offenbar tot!

Israel - Die fragile Waffenruhe im Libanon zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz wird um gut drei Wochen verlängert.

Bis zum 18. Februar sollen im Libanon die Waffen schweigen. (Symbolbild)
Bis zum 18. Februar sollen im Libanon die Waffen schweigen. (Symbolbild)  © Bilal Hussein/AP/dpa

Die Waffen sollen bis zum 18. Februar schweigen, gab das Weiße Haus bekannt. Kurz zuvor war eine Frist für den Abzug der israelischen Armee abgelaufen, woraufhin es im Südlibanon zu tödlichen Zwischenfällen kam.

Derweil einigten sich Israel und die islamistische Hamas im Gazastreifen nach Vermittlung durch Katar auf die Freilassung einer israelisch-deutschen Geisel.

Die Zivilistin befindet sich in der Gewalt der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ). Sie sei am Leben, sagte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär Mohammed Hindi der dpa.

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Die Hamas werde die Frau und zwei weitere Geiseln bis Freitag übergeben, gab ein Sprecher des Außenministeriums in Doha in der Nacht auf der Plattform X bekannt. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) bestätigte die Einigung. Demnach sollen die Drei am Donnerstag freikommen.

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27. Januar, 20.28 Uhr: UN stellen sich gegen Trumps Gaza-Pläne

Die Vereinten Nationen lehnen die Idee von US-Präsident Donald Trump (78) zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des zerstörten Gazastreifens in andere arabische Länder entschieden ab.

"Natürlich wären wir gegen jeden Plan, der zur Zwangsumsiedlung von Menschen führen könnte oder zu irgendeiner Art ethnischer Säuberung", sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres (75), Stéphane Dujarric, in New York. Er betonte, dass sich auch Ägypten und Jordanien kritisch zu dem Plan geäußert hätten.

US-Präsident Donald Trump (78) eckt derzeit mit vielen Ideen und Plänen extrem an.
US-Präsident Donald Trump (78) eckt derzeit mit vielen Ideen und Plänen extrem an.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

27. Januar, 20.07 Uhr: Private Sicherheitskräfte kontrollieren offenbar in Gaza

Private Sicherheitskräfte aus den USA und Ägypten haben Medienberichten zufolge ihre in der Vereinbarung über eine Waffenruhe vorgesehene Kontrolle im Gazastreifen aufgenommen.

Angestellte eines US-Unternehmens und einer ägyptischen Firma würden Fahrzeuge kontrollieren, die den vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridor von Süd nach Nord passieren wollten, berichtete die Zeitung Times of Israel unter Berufung auf einen ägyptischen Beamten.

Die Kontrollen sollten nach Angaben eines israelischen Beamten sicherstellen, dass keine Waffen in den Norden gelangen, schrieb die Zeitung weiter. Dies sei eine der Bedingungen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (75) für die zunächst auf sechs Wochen angelegte Waffenruhe mit der islamistischen Hamas gewesen.

Ein Hamas-Kämpfer hebt seine Waffe, während vertriebene Palästinenser in ihre Häuser im nördlichen Gazastreifen zurückkehren.
Ein Hamas-Kämpfer hebt seine Waffe, während vertriebene Palästinenser in ihre Häuser im nördlichen Gazastreifen zurückkehren.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

27. Januar, 15.30 Uhr: Acht für Freilassung vorgesehene Geiseln offenbar tot!

Acht Geiseln, die in der ersten Phase des aktuellen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den kommenden Wochen freikommen sollten, sind nach Angaben der israelischen Regierung tot.

Die Angehörigen der Toten seien informiert worden, sagte Regierungssprecher David Mencer am Montag. Die radikalislamische Hamas hatte Israel zuvor nach zähen Verhandlungen eine Liste mit dem "Status" der für die Freilassung vorgesehenen Geiseln übergeben.

Damit sind offenbar nur 18 der insgesamt 26 Geiseln noch am Leben, die in der ersten Phase in den kommenden Wochen freikommen sollten.

27. Januar, 14.37 Uhr: Wohl ein Toter bei Konfrontation mit Israels Armee im Libanon

Im Süden des Libanons haben israelische Streitkräfte nach libanesischen Angaben bei einer erneuten Konfrontation auf Rückkehrer geschossen.

Im Grenzort Adaissah sei ein Mensch getötet worden, zwei weitere seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Bei den Opfern soll es sich um Vertriebene handeln, die in ihre Heimatorte zurückkehren wollten. Auch aus anderen Orten wurden Verletzte gemeldet. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage, die Berichte zu überprüfen.

27. Januar, 13.34 Uhr: "Keiner kann verstehen, was Geiseln mitgemacht haben"

Nach der Freilassung von sieben israelischen Geiseln hat die Armee Angaben zum Zustand und den Erlebnissen der Frauen gemacht.

Mehrere von ihnen seien in den vergangenen acht Monaten in Tunneln festgehalten worden, einige alleine, sagte der stellvertretende Chef des Sanitätskorps der israelischen Armee, Avi Benov. Sie seien in einer schlechteren Verfassung als für diejenigen, die in Häusern und mit anderen Geiseln zusammen gewesen seien. "Ich glaube, keiner von uns kann verstehen, was sie mitgemacht haben."

Alle kürzlich Freigelassenen seien während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 verwundet worden, die meisten durch Granatsplitter, die sie teils noch in ihren Körpern hätten, so Benov weiter. Einige hätten zudem andere schwere Verletzungen am Körper, sagte er, wollte dazu aber keine Details nennen.

27. Januar, 11.45 Uhr: Libanons Armee rückt in weitere Grenzorte vor

Libanons Streitkräfte rücken kurz nach Verlängerung der Waffenruhe laut dpa-Informationen in zahlreiche Grenzstädte im Süden vor.

Die Armee rückte am Montag teilweise wieder in den Ort Mais al-Dschabal an der Demarkationslinie zum Nachbarland Israel ein, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Israels Armee war demnach noch in mehr als einem Dutzend libanesischer Städte und Dörfer stationiert.

27. Januar, 10.19 Uhr: Hamas will andere Macht im Gazastreifen akzeptieren

Die Hamas ist nach Angaben eines ranghohen Vertreters der Islamistenorganisation dazu bereit, eine andere Macht im Gazastreifen zu akzeptieren.

Sie strebe nicht an, die Kontrolle über das Gebiet zu behalten, sagte Mussa Abu Marsuk der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Die Hamas versuche aber von den Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und den USA Garantien zu bekommen, dass die Rechte ihrer Regierungsangestellten geschützt werden, hieß es aus Kreisen der Islamisten. Details dazu wurden nicht genannt.

Die Hamas strebt nach eigener Aussage nicht an, die Kontrolle über den Gazastreifen zu behalten. (Symbolbild)
Die Hamas strebt nach eigener Aussage nicht an, die Kontrolle über den Gazastreifen zu behalten. (Symbolbild)  © Abed Rahim Khatib/dpa

27. Januar, 6.18 Uhr: Israelisch-deutsche Geisel kommt frei

Eine israelische Geisel im Gazastreifen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, wird nach Angaben des Vermittlerstaats Katar und Israels in dieser Woche freikommen.

Die israelisch-deutsche Zivilistin war bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden und befindet sich nach palästinensischen Angaben in der Gewalt der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ).

Sie sei am Leben, über die Bedingungen ihrer Freilassung werde mit Hilfe von Vermittlern mit Israel verhandelt, hatte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär, Mohammed Hindi, zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Im Gegenzug sollten 30 Palästinenser aus israelischer Haft freikommen.

Angehörige und Unterstützer nehmen an einer Demonstration teil, bei der die Freilassung aller Geiseln gefordert wird. (Symbolbild)
Angehörige und Unterstützer nehmen an einer Demonstration teil, bei der die Freilassung aller Geiseln gefordert wird. (Symbolbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

27. Januar, 6.03 Uhr: Israel erlaubt Vertriebenen Rückkehr in den Norden Gazas

Ab Montagmorgen erlaubt Israel die Rückkehr vertriebener palästinensischer Zivilisten aus dem Süden in den Norden Gazas.

Ein Armeesprecher nannte als Zeitpunkt 6.00 Uhr MEZ. Laut Berichten sollten zudem 30 Palästinenser aus israelischer Haft freikommen. Drei weitere israelische Geiseln sollen an diesem Samstag freigelassen werden. Damit konnte ein Scheitern der Waffenruhe sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon vorerst abgewendet werden.

Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa

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