Israel-Krieg: Ägypten kündigt "umfassende Vision" zu Wiederaufbau von Gazastreifen an

Israel - Die fragile Waffenruhe in Gaza steht auf der Kippe: Nach US-Präsident Trump droht auch die israelische Regierung der Hamas: Werden keine weiteren Geiseln freigelassen, sprechen wieder die Waffen.

Im Gazastreifen ist die Not groß.
Im Gazastreifen ist die Not groß.  © Bashar TALEB / AFP

Im Gleichschritt mit US-Präsident Donald Trump hat nun auch die israelische Regierung der Hamas ein Ultimatum zur Geisel-Freilassung gesetzt. Sollten die Islamisten die nächste Gruppe von Geiseln nicht bis Samstag freilassen, könnte die Waffenruhe enden und der Krieg im weitgehend zerstörten Gazastreifen wieder neu aufflammen, so Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Mit seinem umstrittenen Plan zur Zukunft des Gazastreifens hatte US-Präsident Trump zuletzt für Unruhe im Nahen Osten gesorgt. Demnach sollen die rund zwei Millionen Bewohner des Gebiets dauerhaft in arabische Staaten der Region umgesiedelt und der zerstörte Küstenstreifen unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende "Riviera des Nahen Ostens" verwandelt werden.

Die Regierung in Kairo kündigte nun einen eigenen Wiederaufbauplan an. "Ägypten unterstreicht seinen Willen, eine umfassende Vision für den Wiederaufbau des Gazastreifens vorzulegen, in einer Weise, die sicherstellt, dass die Palästinenser in ihrem Vaterland bleiben können und ihre Rechte gewahrt werden", teilte das ägyptische Außenministerium mit. Unterstützung erhielt die ägyptische Regierung aus Jordanien.

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12. Februar, 6.27 Uhr: Ägypten kündigt "umfassende Vision" zu Wiederaufbau von Gazastreifen an

Vor dem Hintergrund möglicher Einstellungen von US-Hilfen hat Ägypten seine Bereitschaft angekündigt, sich verstärkt beim Wiederaufbau des Gazastreifens einzubringen.

Kairo plane, eine "umfassende Vision für den Wiederaufbau" des Palästinensergebiets vorzulegen, erklärte das ägyptische Außenministerium am späten Dienstagabend. Der Plan solle zudem sicherstellen, dass die dort lebenden Menschen in dem Gebiet bleiben können.

Die Erklärung erfolgte einen Tag, nachdem US-Präsident Donald Trump Jordanien und Ägypten mit der Aussetzung von US-Hilfen gedroht hatte, sollten diese die Palästinenser aus dem Gazastreifen nicht aufnehmen.

Ägypten will keine Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen, stattdessen kündigt man eine "umfassende Vision" zum Wiederaufbau an.
Ägypten will keine Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen, stattdessen kündigt man eine "umfassende Vision" zum Wiederaufbau an.  © Bashar TALEB / AFP

11. Februar, 22.15 Uhr: Trump: Wir brauchen Gazastreifen nicht zu kaufen

US-Präsident Donald Trump verteidigt seinen umstrittenen Anspruch auf den Gazastreifen. Er lässt dabei weiter völlig offen, auf welcher Basis er das vom Krieg zerstörte Küstengebiet unter seine Kontrolle bringen will.

"Wir werden Gaza haben. Wir brauchen es nicht zu kaufen", sagte Trump bei einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im Weißen Haus in Washington.

"Es gibt nichts zu kaufen - es ist Gaza", entgegnete er auf die Frage, ob die US-Regierung den Küstenstreifen käuflich erwerben wolle. "Das ist ein vom Krieg zerstörtes Gebiet." Die USA würden Gaza einfach "einnehmen", wieder in Gang bringen und in einen "Diamanten" verwandeln.

Trump sagte, er verstehe viel von Immobilien. Der Gazastreifen liege direkt am Meer. Dort sollten Hotels, Wohnungen und Büros entstehen, und der Wiederaufbau werde viele Arbeitsplätze in der Region schaffen. "Ich denke, es wird großartig für die Palästinenser sein", sagte er. "Sie werden es lieben."

11. Februar, 19.12 Uhr: Israel fordert Geiselfreilassung bis Samstag

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat der Hamas mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freilässt.

Wie viele Geiseln freigelassen werden müssen, ließ er in einer Mitteilung seines Büros offen.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat der Hamas mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freilässt.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat der Hamas mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freilässt.  © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

11. Februar, 10.02 Uhr: Älteste Hamas-Geisel für tot erklärt

Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt.

Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden. Schlomo Manzur war demnach am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden.

Er sei von der Hamas ermordet worden, teilte die Armee weiter mit. Seine Leiche werde im Gazastreifen festgehalten. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen, die über Monate gesammelt worden seien.

11. Februar, 7.10 Uhr: Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung

US-Präsident Donald Trump (78) hat der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung aller restlichen Geiseln gesetzt und mit harten Konsequenzen gedroht, falls die Islamisten seiner Forderung nicht nachkommen sollten.

Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag 12 Uhr frei seien. Wenn das nicht geschehe, "dann bricht die Hölle los", drohte Trump im Weißen Haus in Washington. Er betonte aber, die Entscheidung darüber liege bei Israel. "Ich spreche nur für mich", sagte er. Israel könne sich darüber hinwegsetzen.

US-Präsident Donald Trump (78).
US-Präsident Donald Trump (78).  © Alex Brandon/AP/dpa

10. Februar, 21.54 Uhr: Vermittler-Länder wollen Gaza-Waffenruhe retten

Ägypten und Katar wollen als Vermittler im Nahost-Konflikt die angesichts der von der Hamas ausgesetzten Freilassung israelischer Geiseln gefährdete Waffenruhe retten.

Beide Länder seien sehr besorgt und würden ihr Bestes tun, um den Waffenstillstand zu erhalten, sagte ein ägyptischer Beamter der Deutschen Presse-Agentur.

Aber Israel müsse sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch halten, fügte der Beamte hinzu, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. Aus den USA, die ebenfalls als Vermittler tätig sind, gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

10. Februar, 19.13 Uhr: Trump zu Gaza-Plan: Palästinenser ohne Recht auf Rückkehr

US-Präsident Donald Trump hält an seinem viel kritisierten Plan zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen fest und spricht ihnen das Recht auf Rückkehr ab.

Auf die Frage, ob die Palästinenser das Recht haben würden, in das Küstengebiet zurückzukehren, sagte Trump im Gespräch mit dem Sender Fox News: "Nein, das würden sie nicht, denn sie werden viel bessere Unterkünfte haben." Es gehe ihm darum, "einen dauerhaften Ort" für die Palästinenser zu schaffen, so der Republikaner.

"Wir werden schöne Gemeinden für die 1,9 Millionen Menschen bauen. Wir werden schöne Gemeinden bauen, sichere Gemeinden." Diese sollten ein wenig entfernt von "all dieser Gefahr" entstehen. Zu dem vom israelischen Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas zerstörten Gazastreifen sagte er: "In der Zwischenzeit würde ich das besitzen. Betrachten Sie es als eine Immobilienentwicklung für die Zukunft."

10. Februar, 17.26 Uhr: Hamas will Geiselfreilassung verschieben

Die islamistische Hamas im Gazastreifen will die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschieben.

Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe, teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida zur Begründung mit.

Erst vor Kurzem hatten die Al-Kassam-Brigaden zwei Geiseln freigelassen.
Erst vor Kurzem hatten die Al-Kassam-Brigaden zwei Geiseln freigelassen.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

10. Februar, 8.35 Uhr: Hamas-Kämpfer bei Israels Militäreinsatz im Westjordanland getötet

Bei Israels Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein 20-jähriger Palästinenser getötet worden.

Die islamistische Terrororganisation Hamas teilte mit, er sei einer ihrer Kämpfer gewesen. Der junge Mann sei bei Gefechten mit israelischen Soldaten im Flüchtlingsviertel Nur Schams getötet worden.

Israel hatte am 21. Januar in Dschenin den größten Militäreinsatz seit langem im Westjordanland begonnen. Die Armee ist auch in anderen Städten im Einsatz. Die Flüchtlingsviertel im nördlichen Teil des Westjordanlands gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Zahlreiche Zivilisten sind aus den umkämpften Gebieten geflohen.

10. Februar, 6.07 Uhr: Trump beharrt auf Gaza-Plänen

US-Präsident Donald Trump hat seine viel kritisierten Pläne zu einer Übernahme des Gazastreifens durch die USA bekräftigt.

Auf einem Flug mit der Präsidentenmaschine Air Force One sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) über das Küstengebiet: "Wir sind entschlossen, es zu besitzen, es zu nehmen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkommt."

Der Republikaner sprach vor Journalisten darüber, den Gazastreifen zu kaufen. Teile des Gebiets könnten anderen Staaten im Nahen Osten für den Wiederaufbau überlassen werden, sagte Trump.

Donald Trump (78) will Teile des Gazastreifens kaufen, die Bewohner rauswerfen und das Gebiet nach seinen Vorstellungen wieder aufbauen.
Donald Trump (78) will Teile des Gazastreifens kaufen, die Bewohner rauswerfen und das Gebiet nach seinen Vorstellungen wieder aufbauen.  © Roberto SCHMIDT / AFP

9. Februar, 22.21 Uhr: Israel greift Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz bombardiert.

In der Bekaa-Ebene sei ein Tunnel für den Waffenschmuggel von Syrien in den Libanon angegriffen worden. Zudem seien mehrere weitere Einrichtungen der Hisbollah an nicht näher genannten Orten im Libanon bombardiert worden, in denen sich Munition und Raketenwerfer befunden haben sollen.

Waffenschmuggel und die Lagerung von Waffen und Munition der Hisbollah im Süden des Libanon sieht Israel als eine Verletzung der Waffenruhe-Vereinbarungen von Ende November vergangenen Jahres zwischen Israel und dem Libanon an.

Titelfoto: Bashar TALEB / AFP

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