Israel/Libanon/Gaza - Trotz der Bemühungen um eine Waffenruhe beschießen sich das israelische Militär und die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon weiter.
Bei einem heftigen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut kamen Medienberichten zufolge mindestens vier Menschen ums Leben.
23 weitere seien bei dem Angriff auf ein Gebäude im Stadtteil Basta verletzt worden, berichtete der arabische Fernsehsender Al-Majadin unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.
Ein Korrespondent des Hisbollah-nahen Senders Al-Majadin berichtete, das Gebäude sei bei dem Luftschlag komplett zerstört worden. Die Hisbollah wiederum habe rund 80 Geschosse auf Israel abgefeuert, teilten die Streitkräfte des jüdischen Staates mit. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
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23. November, 7.21 Uhr: Israelischer General im Westjordanland bedrängt - Fünf Festnahmen
Mutmaßliche jüdische Extremisten bedrängten in Hebron im Westjordanland den Kommandeur des israelischen Zentralkommandos.
Generalmajor Avi Bluth und mehrere weitere Offiziere seien beschimpft worden, teilte das israelische Militär mit. Zudem sei ihnen der Weg versperrt worden. Fünf Verdächtige seien daraufhin von der israelischen Polizei festgenommen worden.
Zehntausende Menschen waren zu einer jährlichen Pilgerreise nach Hebron gekommen. Jüdische Extremisten haben traditionell ein angespanntes Verhältnis zum Militär, weil es im Westjordanland auch immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Siedlern kommt. Bei der Wallfahrt in Hebron sei Generalmajor Bluth als "Verräter" bezeichnet worden, berichtete die Zeitung "The Times of Israel".
22. November, 21.24 Uhr: Krankenhausdirektor bei Angriff im Libanon getötet
Bei einem israelischen Angriff im Nordosten des Libanons ist nach Behördenangaben der Leiter eines Universitätskrankenhauses getötet worden.
Ali Rakan Alam sei gemeinsam mit sechs Mitarbeitern bei "einem heimtückischen israelischen Angriff" auf sein Haus in Duris unweit der Stadt Baalbek getötet worden, erklärte das Gesundheitsministerium.
22. November, 17.04 Uhr: Fünf Sanitäter durch israelische Angriffe getötet
Bei zwei israelischen Luftschlägen im Süden des Libanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut fünf Rettungssanitäter getötet worden.
Das libanesische Gesundheitsministerium verurteilte die Angriffe als Verletzung des Völkerrechts. Die israelischen Streitkräfte teilten auf Nachfrage mit, die Angelegenheit zu prüfen.
22. November, 06.08 Uhr: Biden sichert Netanjahu Unterstützung zu
US-Präsident Joe Biden hat die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Ausstellung eines Haftbefehls gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und seinen früheren Verteidigungsminister Yoav Gallant als "empörend" bezeichnet.
"Die Ausstellung von Haftbefehlen durch den IStGH gegen israelische Führer ist empörend", erklärte Biden am Donnerstag. Es gebe "keine Gleichwertigkeit" zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.
"Wir werden immer an der Seite Israels stehen, wenn es bedroht ist", fuhr er fort.
21. November, 20.49 Uhr: Mindestens 50 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben erneut Dutzende Menschen getötet worden.
Bei Angriffen auf verschiedene Orte im Osten des Landes wurden nach Angaben des zuständigen Gouverneurs, Baschir Chodr, mindestens 47 Menschen getötet. 22 weitere seien verletzt worden. Noch immer würden Retter in den Trümmern nach Überlebenden suchen. Das israelische Militär sprach von Angriffen auf "Terrorziele".
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete darüber hinaus, dass bei Angriffen im Süden des Landes drei Menschen getötet worden seien. Auch in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut griff Israels Luftwaffe der staatlichen Nachrichtenagentur NNA zufolge erneut in mehreren Wellen an.
21. November, 20.44 Uhr: Palästinenser-Behörde lobt Haftbefehl gegen Netanjahu
Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) im Westjordanland hat die internationalen Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten und den ehemaligen Verteidigungsminister gelobt.
Die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag stelle das Vertrauen in das Völkerrecht und UN-Organisationen wieder her, hieß es in einer Mitteilung der Behörde, die die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa veröffentlichte.
Die PA forderte laut der Mitteilung alle Mitgliedsstaaten des Gerichtshofes, zu denen auch Deutschland zählt, auf, "die Entscheidung des Gerichts umzusetzen und Verbrecher vor Gericht zu bringen". Es sei auch nötig, Treffen und Gespräche mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) und dem früheren Verteidigungsminister Joav Galant (66) einzustellen.
21. November, 16.35 Uhr: Dutzende Tote laut Berichten bei israelischem Angriff in Nordgaza
Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge Dutzende Tote gegeben.
Die meisten der angegebenen 66 Todesopfer sollen Frauen und Minderjährige sein, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Mehr als 100 Menschen seien bei dem Bombardement auf ein Wohnviertel am frühen Morgen verletzt worden.
Die Agentur berichtete unter Berufung auf medizinische Kreise des nahegelegenen Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahia, das Personal berge unter den Trümmern verschüttete Opfer mit bloßen Händen. Demnach soll es heftige Zerstörungen in der Gegend geben.
21. November, 16.35 Uhr: Netanjahu äußert sich zu Haftbefehl
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) hat die internationalen Haftbefehle gegen sich und Ex-Verteidigungsminister Joav Galant (66) als "antisemitische Entscheidungen" bezeichnet.
Sie sei von "voreingenommenen Richtern getrieben von antisemitischem Hass gegen Israel" getroffen worden, stand in einer Erklärung seines Büros.
Zuvor hatte der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Haftbefehle gegen die beiden Israelis sowie gegen den militärischen Anführer der Terrororganisation Hamas, Mohammad Diab Ibrahim Al-Masri, auch bekannt als Mohammed Deif, erlassen. Der soll jedoch bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen im Juli getötet worden sein.
21. November, 13.08 Uhr: Internationaler Gerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren Verteidigungsminister Joav Galant und gegen einen Anführer der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen erlassen!
Die Richter in Den Haag stimmten einem Antrag des Chefanklägers Karim Khan vom Mai zu. Die Anklage lautet auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen, die mindestens zwischen dem 8. Oktober 2023 und dem 20. Mai 2024 begangen worden sein sollen.
Gegen den Chef-Planer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023, Mohamed Deif, wurde in einem separaten Verfahren ein Haftbefehl erlassen
21. November, 12.38 Uhr: Hisbollah-Geschoss schlägt neben Spielplatz ein - ein Toter
Bei einem Raketenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den nordisraelischen Küstenort Naharija ist ein Mann getötet worden.
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom schrieb auf X, der etwa 30-jährige Mann sei leblos und mit Splitterverletzungen in der Nähe eines Spielplatzes gefunden worden. Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können.
21. November, 6.12 Uhr: 36 Tote nach israelischem Angriff in Palmyra
Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 49 Toten nach dem Angriff.
Unter den Toten seien Kämpfer proiranischer Milizen gewesen, meldeten die Aktivisten der Beobachtungsstelle. Die israelische Luftwaffe habe drei Ziele im Industriegebiet in der Oasenstadt angegriffen. Darunter sei auch ein Lagerhaus für Waffen gewesen. Es sei von Familien proiranischer Kämpfer bewohnt worden.
Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
21. November, 6.22 Uhr: Israel hat offenbar wichtige Ziele im Libanon erreicht
Die US-Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass Israel im Kampf gegen die Hisbollah im Libanon wichtige Ziele erreicht hat und daher ein Ende des Kriegs nahe sein könnte.
Israels Armee habe die Infrastruktur der Miliz in Grenznähe "wirklich sehr wirkungsvoll beseitigt", sagte Außenministeriums-Sprecher Matthew Miller in Washington. Deshalb sei die Hoffnung, "dass wir jetzt eine diplomatische Lösung finden können".
Diese müsste es den libanesischen Streitkräften ermöglichen, im Grenzgebiet zu patrouillieren, um die Rückkehr der Hisbollah dort zu verhindern.