Israel-Krieg: Hamas-Geisel berichtet von Käfig-Haltung
Israel/Libanon/Gaza - Das vom israelischen Parlament gegen das Palästinenserhilfswerk UNRWA verhängte Arbeitsverbot stößt international auf scharfe Kritik.
Die Umsetzung der Gesetzesentwürfe "könnte verheerende Folgen für die palästinensischen Flüchtlinge in den besetzten palästinensischen Gebieten haben, was nicht hinnehmbar ist", erklärte UN-Generalsekretär António Guterres.
"Diese Gesetzesentwürfe werden das Leiden der Palästinenser nur noch verschlimmern, insbesondere in Gaza, wo die Menschen seit mehr als einem Jahr durch die Hölle gehen", so UNRWA-Leiter Philippe Lazzarini auf der Plattform X.
Die Entscheidung, das Hilfswerk "von seiner lebensrettenden und gesundheitsschützenden Arbeit für Millionen von Palästinensern auszuschließen, wird verheerende Folgen haben", warnte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Das israelische Parlament hatte den umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt, mit riesiger Mehrheit gebilligt. Das bedeutet, dass das Hilfswerk auch in den Palästinensergebieten seine Einsätze kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert. Ein zweiter, ebenfalls gebilligter Gesetzentwurf untersagt jeglichen Kontakt israelischer Behörden mit dem Hilfswerk.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
29. Oktober, 21.25 Uhr: Fünf israelische Soldaten in Dschabalija und im Libanon getötet
Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee vier Soldaten getötet worden.
Die Soldaten im Alter von 20 und 22 Jahren kamen nach Medienberichten bei der Explosion eines Sprengsatzes in einem Gebäude in dem Flüchtlingsviertel Dschabalija ums Leben. Nach Militärangaben wurde dabei auch ein Offizier schwer verletzt.
Ein weiterer Soldat (31) starb an den Folgen einer Verletzung, die er vor fünf Tagen im Libanon erlitten hatte, wie die Armee am Abend mitteilte.
29. Oktober, 21.16 Uhr: Libanon meldet mehr als 80 Tote innerhalb von 24 Stunden
Im Libanon sind bei israelischen Angriffen nach Behördenangaben am Montag 82 Menschen getötet worden.
Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten des Landes zudem 180 Menschen verletzt worden seien. Die meisten Opfer habe es bei Angriffen im Osten und im Süden des Landes geben.
29. Oktober, 20.23 Uhr: Frühere Hamas-Geisel berichtet von Käfig-Haltung
Eine ehemalige Geisel hat Bedrückendes aus ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet.
"Ich wurde mit fünf jungen Frauen in einen Käfig gesteckt", sagte die 22-Jährige bei einer Veranstaltung des israelischen Konsulats in New York in einem von der israelischen Nachrichtenseite ynet veröffentlichten Video. Ihre Mitgefangenen werden demnach weiterhin im Gazastreifen festgehalten.
Der Käfig sei nur anderthalb Meter hoch und dunkel gewesen. Sie habe dort fünf Tage verbracht. Zwei Bewaffnete hätten die Geiseln dabei abwechselnd bewacht.
29. Oktober, 18.35 Uhr: Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet
Bei massiven Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels ist nach Militärangaben ein junger Mann getötet worden.
Er habe in Maalot-Tarschicha, einem jüdisch-arabischen Ort, durch einen direkten Treffer tödliche Verletzungen erlitten. Nach Medienberichten handelte es sich um einen 22-jährigen arabischen Staatsbürger Israels.
29. Oktober, 18.34 Uhr: Dutzende Verletzte nach Angriff Israels im libanesischen Sidon
Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben mindestens ein Mensch getötet worden und Dutzende verletzt worden.
Der Angriff soll libanesischen Sicherheitskreisen zufolge eine Wohnung in der Küstenstadt Sidon, etwa 40 Kilometer südlich von der Hauptstadt Beirut, getroffen haben. Mindestens drei Gebäude seien beschädigt worden. Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigen wird.
29. Oktober, 16.05 Uhr: Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt
Acht österreichische Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon sind durch Raketenbeschuss auf den Stützpunkt Nakura leicht verletzt worden.
Wie das Verteidigungsministerium in Wien mitteilte, handelt es sich um leichte und oberflächliche Verletzungen. Woher der Angriff gekommen und von wem er ausgegangen sei, lasse sich derzeit nicht sagen.
28. Oktober, 15.18 Uhr: Gespräche zu Gaza-Waffenruhe laufen weiter
Die Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs werden nach Angaben aus Katar in "Doha, Kairo und in europäischen Hauptstädten" fortgesetzt.
Bei einer Pressekonferenz sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari, es sei viel erreicht worden. Dies berichtete die katarische Nachrichtenseite "Al Sharq". Zu genauen Details könne er sich nicht äußern, hieß es. Es gebe jedoch "parallele Linien" bei den Bemühungen zur Eindämmung der Eskalationen im Libanon und im Gazastreifen.
28. Oktober, 13.23 Uhr: Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet
Bei massiven Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels ist nach Militärangaben ein junger Mann getötet worden.
Er habe in Maalot-Tarschicha, einem jüdisch-arabischen Ort, durch einen direkten Treffer tödliche Verletzungen erlitten. Nach Medienberichten handelte es sich um einen 22-jährigen arabischen Staatsbürger Israels. Insgesamt seien rund 50 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere eingeschlagen.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive.
28. Oktober, 10.21 Uhr: Schwere Angriffe im östlichen Libanon - mindestens 60 Tote
Israels Luftwaffe ist im östlichen Libanon nach lokalen Angaben die mitunter schwersten Angriffe seit Beginn des Kriegs mit der Hisbollah vor einem Jahr geflogen.
Im Zeitraum von 24 Stunden seien allein im Osten des Landes mindestens 60 Menschen getötet und etwa 60 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Morgen mit. Israelische Kampfflugzeuge hätten etwa ein Dutzend Gegenden in den Provinzen Baalbek-Hermel und Bekaa angegriffen, hieß es weiter. Retter würden unter Trümmern nach weiteren Opfern suchen.
Der Gouverneur von Baalbek-Hermel, Baschir Chodr, sprach von den schwersten Angriffen in seiner Region seit Kriegsbeginn. Chodr und diverse Beobachter verbreiteten in sozialen Medien Videos von großer Zerstörung nach den Angriffen.
28. Oktober, 10.01 Uhr: Drohne aus dem Jemen neben israelischer Küstenstadt eingeschlagen
Eine Drohne ist nach Militärangaben nahe der israelischen Küstenstadt Aschkelon auf freiem Gebiet eingeschlagen. Die israelische Armee teilte mit, eine Untersuchung habe ergeben, der Flugkörper sei vom Jemen aus geschickt worden.
Eine weitere Drohne aus dem Libanon wurde den Armeeangaben zufolge von der Luftabwehr abgefangen. Teile der Drohne seien in der Nähe der Küstenstadt Naharija im Norden Israels auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Bei beiden Vorfällen gab es keine Berichte zu Verletzten.
29. Oktober, 9.40 Uhr: Hisbollah ernennt Vize-Chef Naim Kassim zum neuen Anführer
Rund vier Wochen nach der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah hat die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon einen Nachfolger ernannt.
Neuer Generalsekretär werde der bisherige Vize-Chef Naim Kassim, teilte die Organisation mit. Kassim hatte seit Nasrallahs Tod mehrfach Reden gehalten, die im Fernsehen übertragen wurden. Wo er sich aktuell aufhält, ist unklar.
Der Schura-Rat habe sich auf die Wahl Kassims für den Posten entsprechend dem "anerkannten Verfahren für die Wahl des Generalsekretärs" geeinigt, teilte die Schiiten-Miliz mit. Kassim führe nun die Hisbollah und den Islamischen Widerstand in "edler Mission" an. Die Miliz kündigte an, die bisherigen Ziele unter dem neuen Anführer weiterzuverfolgen "bis zum Sieg".
29. Oktober, 9.37 Uhr: Iran will Verteidigungshaushalt drastisch erhöhen
Die Islamische Republik Iran will angesichts militärischer Spannungen in der Region ihren Verteidigungshaushalt drastisch erhöhen.
Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani kündigte eine geplante Steigerung der Verteidigungsausgaben für das nächste Haushaltsjahr von 200 Prozent im Vergleich zum aktuellen Haushaltsjahr an. Der nächste Haushalt beginnt mit dem neuen persischen Jahr Ende März 2025. In welche Bereiche der Verteidigung mehr Geld fließen wird, sagte sie nicht.
Zuletzt war die Gefahr eines großen, offenen Kriegs zwischen dem Iran und seinem Erzfeind Israel gestiegen. Am Samstag übte der jüdische Staat mit einem Luftangriff Vergeltung für eine iranische Raketenattacke Anfang Oktober.
Der Iran verfügt mit mehr als 600.000 aktiven Soldaten und rund 350.000 Reservisten über eine der größten Armeen im Nahen Osten. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Land erheblich in sein Raketen- und Drohnenarsenal investiert. Als Achillesferse gilt Irans Luftwaffe und Luftverteidigung.
29. Oktober, 9.36 Uhr: Botschafter Seibert "sehr besorgt" über UNRWA-Arbeitsverbot in Israel
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat seine Besorgnis über das vom israelischen Parlament beschlossene Arbeitsverbot des Palästinenserhilfswerks UNRWA ausgedrückt.
Er sei "sehr besorgt" über die Auswirkungen der Knesset-Abstimmung gegen UNRWA, schrieb Seibert auf der Plattform X. Die humanitäre Lage der vertriebenen Männer, Frauen und Kinder im Gazastreifen sei bereits desaströs. "Durch diese Gesetze werden sie noch mehr gefährdet." Im Moment sei UNRWA von entscheidender Bedeutung, um sie mit Hilfe zu versorgen - "und es wird noch viel mehr gebraucht", schrieb Seibert.
29. Oktober, 9.34 Uhr: Berichte über Dutzende Tote bei Angriff im Gazastreifen
Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen.
Es sei ein Wohnhaus in Beit Lahia getroffen worden, berichteten Augenzeugen. Der Leiter der Kamal Adwan-Klinik, Hussam Abu Safeia, sagte der Deutschen Presse-Agentur, Einwohner hätten ihn informiert, dass dort 65 Leichen gefunden worden seien.
Dutzende weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten, sagte er. Zehn Leichen seien bereits in das Krankenhaus gebracht worden. Der Rest könne bisher nicht geborgen werden, weil nicht genug Rettungsteams zur Verfügung stünden.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man gehe den Berichten nach.
29. Oktober, 6.24 Uhr: UNRWA für fast sechs Millionen Flüchtlinge zuständig
Die Vereinten Nationen hatten das Hilfswerk im Jahr 1949 gegründet, um palästinensischen Flüchtlingen zu helfen.
Anspruch auf dessen Dienste haben Palästinenser, die während der Kriege 1948 und 1967 flüchteten oder vertrieben wurden, sowie ihre Nachkommen. Mittlerweile sind das nach Angaben der Organisation rund 5,9 Millionen Menschen - und die Zahl steigt stetig weiter. Das Hilfswerk ist unter anderem auch in Jordanien und im Libanon tätig.
Das UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East) hat mehr als 30.000 Mitarbeiter, die meisten davon sind Palästinenser.
29. Oktober, 6.22 Uhr: Gesetzesänderungen treten binnen 90 Tagen in Kraft
Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk vor, dass einige der Mitarbeiter an Terroraktivitäten beteiligt gewesen seien.
"UNRWA ist gleich Hamas", sagte der Abgeordnete Boaz Bismuth von Netanjahus rechtskonservativer Regierungspartei Likud, einer der Initiatoren des ersten Gesetzes.
Behörden in Israel soll jeglicher Kontakt mit der Organisation untersagt werden, sobald die Änderungen in Kraft treten. Das soll binnen 90 Tagen nach Veröffentlichung des Gesetzes geschehen. Das Hilfswerk müsste dann jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium einstellen - was vor allem den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems beträfe. In der Zeit soll nach israelischer Vorstellung ein Ersatz für UNRWA gefunden werden.
29. Oktober, 6.21 Uhr: USA gegen Umsetzung des UNRWA-Verbots in Israel
US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin hatten vor gut zwei Wochen in einem Brief an die israelische Führung ihre "tiefe Besorgnis" über die humanitäre Lage in Gaza geäußert und "dringende und nachhaltige Maßnahmen" gefordert.
Darin hätten sie klargestellt, dass die Verabschiedung der Gesetze zu UNRWA Auswirkungen auf das US-Recht und die US-Politik haben könnte, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. "Dies ist nach wie vor der Fall."
Sollte sich die Situation für die Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen nicht innerhalb von 30 Tagen spürbar verbessern, könnte ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung vorliegen, hatte es vor gut zwei Wochen aus Washington geheißen. Das könnte auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden.
29. Oktober, 6.19 Uhr: Neue Bemühungen um Waffenruhe in Gaza
Die Bemühungen der internationalen Vermittler gehen weiter, die seit Wochen stockenden Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen voranzubringen.
CIA-Direktor William Burns habe eine 28-tägige Feuerpause und die Freilassung von etwa acht Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Austausch gegen Dutzende palästinensische Strafgefangene vorgeschlagen, berichtete "Axios" unter Berufung auf drei israelische Beamte.
Burns habe die Idee während eines Treffens am Sonntag mit seinen israelischen und katarischen Gesprächspartnern in Doha erörtert, hieß es. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte an dem Tag gesagt, er habe eine zweitägige Feuerpause vorgeschlagen. In deren Zuge sollen vier israelische Geiseln gegen mehrere palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Burns habe mit den Gesprächspartnern aus Katar und Israel Möglichkeiten erörtert, auf Ägyptens Idee aufzubauen, sagten israelische Beamte "Axios". Ägypten gehört neben den USA und Katar zu den Vermittlern in den indirekten Gesprächen.
28. Oktober, 20.16 Uhr: Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA muss seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen.
Das israelische Parlament billigte einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.
28. Oktober, 17.46 Uhr: Verhandlungen in Doha über neue Initiative für Gaza-Waffenruhe
Bei Waffenruhe-Gesprächen in Katar ist nach israelischen Angaben über eine neue Initiative verhandelt worden, die frühere Vorschläge kombiniert.
Sie berücksichtige "die zentralen Fragen und die jüngsten Entwicklungen in der Region", teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) mit, ohne weitere Details zu nennen.
28. Oktober, 14.27 Uhr: Inzwischen mehr als 43.000 Tote im Gazastreifen
Die Zahl der getöteten Palästinenser im Krieg zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist nach örtlichen Angaben auf mehr als 43.000 gestiegen.
Der von der Hamas kontrollierte Gesundheitsdienst in dem abgeriegelten Küstenstreifen teilte weiter mit, seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr seien zudem mehr als 101.000 Menschen verletzt worden.
Bei der Mehrzahl der Opfer handelt es sich um Zivilisten. Israel wirft der Hamas vor, sie als Schutzschilde einzusetzen, was die Hamas bestreitet. Die Opferzahlen gelten als insgesamt glaubwürdig, sind aber zunächst nicht unabhängig überprüfbar.
28. Oktober, 14.26 Uhr: Schwere Gefechte zwischen Hisbollah und Israel
Im Libanon kommt es nach dortigen Angaben zu schweren Gefechten zwischen Kämpfern der proiranischen Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen.
Israels Soldaten durchkämmen das Grenzgebiet um Kafr Kila, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Israels Armee greife in der Gegend mit Artillerie, Panzern und Kampfflugzeugen an. Die Truppen sprengten Dutzende Häuser im Raum Aitarun und Jarun, wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr.
28. Oktober, 14.25 Uhr: Israels Militär beendet Einsatz in Klinik im Norden des Gazastreifens
Nach mehrtägigen Kämpfen erklärt die israelische Armee ihren Einsatz in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens für beendet.
Auf dem Gelände der Kamal Adwan-Klinik seien rund 100 Terrorverdächtige festgenommen worden, die sich teils in dem Krankenhaus verschanzt hätten, erklärte ein Militärsprecher. In dem Krankenhaus in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschabalija und seiner Umgebung seien Waffen, Gelder und anderes Material gefunden worden.
Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
28. Oktober, 12.45 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv
Der Lufthansa-Konzern hat seinen Flugstopp ins israelische Tel Aviv angesichts der anhaltenden Kämpfe verlängert.
Wegen der weiterhin angespannten Sicherheitslage werden die Konzerngesellschaften den Ben-Gurion-Flughafen bis einschließlich 25. November nicht anfliegen, wie das Unternehmen mitteilte. Das gilt für die Airlines Lufthansa, Austrian, Swiss und Brussels. Eurowings hatte schon zuvor bekanntgegeben, bis einschließlich 30. November dort nicht zu landen.
28. Oktober, 10.48 Uhr: Irak beschwert sich - Israel nutzte Luftraum für Angriff auf Iran
Israels Luftwaffe hat beim Angriff auf den Iran den irakischen Luftraum genutzt und damit Protest der Regierung in Bagdad ausgelöst.
Der Irak habe deshalb ein Protestschreiben an UN-Generalsekretär António Guterres und den UN-Sicherheitsrat geschickt, teilte ein Sprecher der irakischen Regierung mit. Israel habe den Luftraum und die Hoheit des Iraks offenkundig verletzt.
Der Irak "wird nicht erlauben, dass irakischer Luftraum oder Boden für Angriffe auf andere Länder genutzt wird", hieß es laut einem Bericht der Staatsagentur INA. Das gelte vor allem für Angriffe auf "Nachbarländer, mit denen der Irak ein Verhältnis von gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Interessen pflegt".
28. Oktober, 9.54 Uhr: Israelisches Kabinett tritt an unbekanntem Ort zusammen
Die wöchentliche Kabinettssitzung der israelischen Regierung wird Medienberichten zufolge aus Sicherheitsgründen an einen unbekannten Ort verlegt.
Üblicherweise treten die Minister im Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) oder im Hauptquartier der Streitkräfte zusammen.
Mehrere israelische Medien berichteten, zur Verlegung der Sitzung sei es wegen versuchter Angriffe auf Politiker gekommen. Nach Informationen des Portals ynet wurde den Ministern zudem untersagt, ihre Berater zu dem Treffen, das an einem unterirdischen Ort stattfinde, mitzubringen. Eine offizielle Stellungnahme von Netanjahus Büro gab es zunächst nicht.
28. Oktober, 6.08 Uhr: Libanon meldet weitere Todesopfer
Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon sind nach Behördenangaben im Laufe des Tages mindestens 21 Menschen getötet worden.
Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär vor mehr als einem Jahr seien bisher insgesamt mindestens 2672 Menschen getötet und 12.468 weitere verwundet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit.
Die Zahl der bei israelischen Angriffen getöteten Rettungskräfte und Angestellte des Gesundheitssektors sei auf 168 gestiegen, hieß es. 275 weitere Retter und Angestellte seien verletzt worden, teilte das Ministerium weiter mit.
28. Oktober, 6.07 Uhr: Hamas fordert sofortiges Kriegsende
In Israel wurden arabische Medienberichte zitiert, wonach die Hamas den Unterhändlern ein umfassendes Abkommen über die sofortige Beendigung des Krieges vorlegen will.
Dieses sehe den Abzug der israelischen Truppen aus Gaza sowie die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene vor, hieß es.
28. Oktober, 6.06 Uhr: Ägypten schlägt Feuerpause im Gaza-Krieg vor
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (69) hat Medienberichten zufolge eine Initiative gestartet, um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erreichen.
Der ägyptische Vorschlag sehe eine zweitägige Feuerpause vor, im Zuge derer vier israelische Geiseln gegen mehrere palästinensische Strafgefangene ausgetauscht werden sollen.
Titelfoto: Ariel Schalit/AP/dpa