Israel-Krieg: UN nennt krasse Zahlen! So viele wurden im Libanon vertrieben

Israel/Libanon/Gaza - Israels Luftwaffe hat in der Nacht auf Samstag laut örtlichen Sicherheitsquellen Ziele weit im Landesinneren des Libanon angegriffen.

Flammen und Rauch steigen aus einem Gebäude auf, das von einem israelischen Luftangriff in Dahiyeh getroffen wurde.  © Hussein Malla/AP

Demnach traf eine Drohne nahe der Hafenstadt Tripoli im Nordwesten des Landes eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager.

Dem Vernehmen nach soll es Tote und Verletzte geben. Es sei der erste Angriff dieser Art auf das Gebiet, seit Israel vor mehr als zwei Wochen seine Offensive begann, hieß es zu dem Beschuss.

Auch in südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut sowie im Bekaa-Tal im Osten wurden erneut entsprechende Angriffe gemeldet. Von Israels Armee gab es hierzu zunächst keine Angaben.

Israel Krieg Israel-Krieg: Wieder Proteste für Geisel-Deal

Unterdessen herrscht im Nahen Osten kurz vor dem ersten Jahrestag des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober nervöses Warten auf die angekündigte Vergeltung Israels für Irans kürzlichen Raketenangriff.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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5. Oktober, 14.58 Uhr: Mehr als eine halbe Million Vertriebene

Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UN-Angaben immer größer.

Mehr als eine halbe Million Menschen sei in dem Mittelmeerland inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA.

Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent.

Stand 3. Oktober seien innerhalb eines Jahres mindestens 1.699 Menschen durch den Konflikt zwischen Israel und der proinranischen Hisbollah-Miliz gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete OCHA unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium. Fast 10.000 Menschen seien verletzt worden. 77 Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien umgekommen, allein 28 von ihnen innerhalb von 24 Stunden am 2./3. Oktober.

Nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) waren Stand 3. Oktober mehr als eine halbe Million Menschen (541.527) im Land auf der Flucht.

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Im Libanon befinden sich mittlerweile mehr als 500.000 Menschen auf der Flucht.  © Marwan Naamani/dpa

5. Oktober, 14.52 Uhr: Militär zerstört Waffenlager und Tunnel im Libanon

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee weitere Tunnel der Hisbollah-Miliz und Waffenlager zerstört.

Diese Ziele seien in bergige, dicht bebaute und mit Sprengstofffallen versehene Gebiete eingebettet. Waffen und Munition seien oft in Wohnhäusern versteckt.

Bei unterirdischen Kampfeinsätzen seien Tunnelanlagen gesprengt worden, die Hisbollah-Terroristen genutzt hätten, um sich der Grenze zu Israel zu nähern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen..

Israel will die Miliz von der Grenze vertreiben, damit die rund 60.000 von dort evakuierten Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

5. Oktober, 11.38 Uhr: Hisbollah-Kommandozentrale in Moschee im Libanon angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert.

In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt.

Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum größten Teil evakuiert worden.

Rauch steigt nach einem israelischen Angriff über Beirut auf. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.  © Bilal Hussein/AP/dpa

5. Oktober, 11.32 Uhr: Iran will Friedensprozess im Libanon und in Gaza in Gang setzen

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi möchte nach eigenen Angaben den Friedensprozess im Libanon und im Gaza-Krieg wieder in Gang setzen.

"Derzeit ist der Waffenstillstand im Libanon und Gaza das dringlichste Problem, und wir hoffen, dass die Bemühungen diesbezüglich auch Früchte tragen", sagte Araghchi laut Nachrichtenagentur Irna bei einem Besuch in der syrischen Hauptstadt Damaskus.

Der iranische Chefdiplomat bezeichnete Israel als das Haupthindernis und forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich gegen die israelischen "Kriegsverbrechen" zu stellen, um einen Frieden zu ermöglichen.

5. Oktober, 9.50 Uhr: Israels Militär warnt Vertriebene vor Rückkehr in ihre Häuser

Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren.

Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus.

Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee.

5. Oktober, 8.46 Uhr: Donald Trump spricht sich für Angriff auf Irans Atomanlagen aus

Donald Trump befürwortet eine weitere Eskalation im Nahen Osten. Bei einer Wahlkampfkundgebung im Bundesstaat North Carolina sprach sich der Republikaner für einen israelischen Angriff auf iranische Atom-Anlagen aus.

Als der aktuelle US-Präsident Joe Biden diesbezüglich gefragt worden sei, "hätte die Antwort lauten müssen: zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern", so Trump.

"Ist es nicht das, was man treffen sollte? Ich meine, es ist das größte Risiko, das wir haben, Atomwaffen", fuhr Trump fort.

Donald Trump (78) war beim Thema Nahost bislang auffallend still, nun sprach er sich jedoch für eine weitere Eskalation aus.  © Evan Vucci/AP/dpa

5. Oktober, 7.12 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe fort

Israels Militär hat in der Nacht laut örtlichen Sicherheitsquellen erneut Ziele im Libanon angegriffen.

Demnach wurde nahe der am Mittelmeer gelegenen Hafenstadt Tripoli im Nordwesten des Landes eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager von einer Drohne getroffen. Dem Vernehmen nach soll es Tote und Verletzte geben.

Das Flüchtlingslager Bedawi befindet sich fünf Kilometer nordöstlich von Tripoli. Es sei der erste Angriff dieser Art auf das Gebiet, seit Israel vor mehr als zwei Wochen seine Offensive begann, hieß es. Auch in südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut sowie im Bekaa-Tal im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet. Von Israels Armee gab es zunächst keine Angaben.

Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff in Dahieh, einem Vorort von Beirut, auf.  © Bilal Hussein/AP/dpa

5. Oktober, 6 Uhr: Hamas-Kommandozentrale in Schulgebäude angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen.

Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hieß es. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen das Völkerrecht verstoße, hieß es.

Man habe vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

4. Oktober, 22.17 Uhr: Bundesregierung nennt israelischen Luftschlag "schockierend"

Die Bundesregierung hat sich bestürzt über einen israelischen Angriff im Westjordanland mit 18 Toten geäußert.

"Die hohe Zahl ziviler Opfer bei einem israelischen Luftschlag in Tulkarem ist schockierend", erklärte das Auswärtige Amt am Freitag im Onlinedienst X. Beim "Kampf gegen den Terror" sei die israelische Armee verpflichtet, Zivilisten im Westjordanland zu schützen, hieß es weiter. "Palästinenser wie Israelis haben Recht auf ein Leben in Sicherheit."

Bei dem Angriff war nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag das Flüchtlingslager Tulkarem in dem von Israel besetzten Gebiet bombardiert worden. 18 Menschen kamen demnach dabei ums Leben. Das israelische Militär gab an, bei dem Angriff einen örtlichen Chef der radikalislamischen Hamas getötet zu haben. Es habe sich um eine gemeinsame Operation des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der Luftwaffe gehandelt.

Palästinenser begutachten die Schäden nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Tulkarem im Westjordanland.  © Nasser Nasser/AP

4. Oktober, 21.03 Uhr: Biden rät Israel von Angriffen auf Irans Öl-Industrie ab

US-Präsident Joe Biden (81) rät Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie ab.

"Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen", sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.

Biden erklärte, die Israelis hätten sich bislang nicht festgelegt, wie sie auf den jüngsten iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wollten. Auf die Frage, ob er mit der israelischen Regierung dazu in Kontakt stehe, sagte er, man stehe in kontinuierlichem Austausch und führte aus: "Ich gehe davon aus, dass wir eine Diskussion darüber führen werden, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, wie sie reagieren werden."

US-Präsident Joe Biden (81) bei seinem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.  © Susan Walsh/AP/dpa

4. Oktober, 17.39 Uhr: Zwei Soldaten in Nordisrael getötet

Im Norden Israels sind nach Armeeangaben zwei Soldaten ums Leben gekommen.

Israelischen Medien zufolge sollen sie bei einem Drohnenangriff von proiranischen Milizen aus dem Irak auf einen israelischen Armeestützpunkt getötet worden sein. Die Armee nannte keine Details.

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