Israel-Krieg: Sprengsatz-Angriffe nur der Anfang! Israels Fokus liegt nun auf Nordfront

Gaza - Im Libanon explodieren zeitgleich Hunderte Funkempfänger. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten auf dem Lieferweg abgefangen und mit Sprengstoff versehen. Israels Feinde drohen mit Vergeltung.

Überall im Libanon explodierten am Mittwoch die Funkgeräte führender Hisbollah-Kader.  © Soziale Netzwerke

Die mutmaßlich koordinierten Explosionen tragbarer Funkempfänger im Libanon mit Tausenden Verletzten und mehreren Toten schüren die Sorgen vor einem größeren Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Israels Armee und Geheimdienste bekannten sich zwar nicht zu den Explosionen, wurden von der Hisbollah und ihrem wichtigsten Unterstützer Iran aber umgehend als Drahtzieher beschuldigt.

Israels Armee deutete an, sich auf eine Vergeltung vorzubereiten. Generalstabschef Herzi Halevi habe eine Lagebesprechung abgehalten, die sich auf die "Bereitschaft in allen Bereichen, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive" konzentriert habe, hieß es.

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Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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18. September, 22.09 Uhr: Iran will rund 100 Verletzte aus dem Libanon ausfliegen

Irans Rettungsdienste wollen nach den Explosionen im Libanon rund 100 Verletzte ausfliegen.

Die meisten der Verwundeten, die in iranische Krankenhäuser gebracht werden sollen, hätten Verletzungen an Händen und Augen erlitten, sagte der Leiter der Roten Halbmond-Gesellschaft, Pirhussein Koliwand. 95 Patienten würden in den kommenden Stunden ausgeflogen.

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18. September, 21.27 Uhr: Kein Genehmigungsstopp für deutsche Rüstungsexporte nach Israel

Die Bundesregierung dementiert einen Medienbericht, wonach Deutschland keine Genehmigungen für Rüstungsexporte nach Israel mehr erteilt.

Es gibt keinen Genehmigungsstopp für Rüstungsexporte nach Israel, und es wird auch keinen Stopp geben", teilte ein Sprecher des zuständigen Wirtschaftsministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Abend auf Anfrage in Berlin mit.

Auch ein Regierungssprecher sagte der dpa: "Es gibt keinerlei deutschen Waffenexport-Boykott gegenüber Israel."

18. September, 19.27 Uhr: Israels Kriegs-Fokus verschiebt sich auf Nord-Front

Nach den Explosionen im Libanon hat Israels Verteidigungsminister Joav Galant eine "neue Phase" des Kriegs angekündigt.

Fokus sei die Front im Norden, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf Galants Büro. Dort liefern sich Israels Armee und die libanesische Hisbollah-Miliz seit Monaten Gefechte.

Kräfte und Ressourcen sollen in den Norden verlagert werden, zitierten israelische Medien Galant weiter. Er habe an das kürzlich festgelegte Kriegsziel Israels erinnert: die Rückkehr geflüchteter Bürger in das Grenzgebiet.

Der Fokus liegt nun auf dem Libanon - Die israelische Regierung sieht sich in einer "neuen Phase" des Krieges.  © JALAA MAREY / AFP

18. September, 19.01 Uhr: UN-Sicherheitsrat kommt wegen Explosionen zusammen

Der UN-Sicherheitsrat will angesichts der Explosionen im Libanon zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.

Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen soll sich nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Freitag treffen. Ratsmitglied Algerien hatte die Sitzung angefragt.

18. September, 17.12 Uhr: Mindestens neun Personen tot nach Funkgeräte-Explosion

Bei erneuten Explosionen zahlreicher elektronischer Geräte sind im Libanon nach Behördenangaben mindestens neun Menschen ums Leben gekommen, mehr als 300 Menschen wurden verletzt.

18. September, 16.34 Uhr: Weitere Geräte explodiert! Hisbollah-Walkie-Talkies fliegen in die Luft

Aus der Hisbollah-Hochburg Beirut werden zur Stunde weitere Zwischenfälle mit Funkgeräten gemeldet.

Wie eine der Terrormiliz nahestehende Quelle zur Nachrichtenagentur AFP sagte, seien in den südlichen Vororten von Beirut "eine Reihe" von Funkgeräten explodiert. Viele davon bei einer Beerdigung. Zudem seien zwei Autos explodiert.

Aus Beirut wurden zahlreiche Explosionen gemeldet. Funkgeräte mehrere Hisbollah-Mitglieder sollen in die Luft geflogen sein.  © Montage: @NiohBerg

18. September, 16.01 Uhr: Mullahs sauer - Pager-Explosionen "Schande" des Westens

Die koordinierten Explosionen Hunderter tragbarer Funkempfänger im Libanon hat Irans Präsident als "Schande" des Westens bezeichnet.

Es sei ein "Beweis für den Niedergang", dass "Werkzeuge, die ursprünglich zur Förderung des Wohlstands und des Komforts der Menschheit geschaffen wurden, als Mittel des Terrors und der Zerstörung eingesetzt werden", sagte Massud Peseschkian laut dem Präsidialamt nach einer Kabinettssitzung.

Insbesondere den USA als Partner Israels machte Irans Präsident schwere Vorwürfe. Das Ereignis habe gezeigt, "dass die westlichen Länder und die Amerikaner zwar öffentlich behaupten, sie strebten einen Waffenstillstand an, in Wirklichkeit aber die Verbrechen (...) des zionistischen Regimes voll und ganz unterstützen".

18. September, 15.05 Uhr: Pager-Explosionen im Libanon - Hisbollah schwört Vergeltung

Durch die zeitgleiche Explosion Hunderter sogenannter Pager waren am Dienstag rund 2.750 Menschen im Libanon verletzt worden, neun Menschen starben.

Unter den Verletzten sollen viele Hisbollah-Kämpfer sein, darunter Mitglieder der Elitetruppe Radwan. Die proiranische Schiitenmiliz machte Israel verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Der mit der Hisbollah verbündete libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sprach von einem "Massaker und Kriegsverbrechen Israels".

18. September, 14.07 Uhr: Pager-Explosionen im Libanon: Zahl der Toten auf 12 gestiegen

Bei der gleichzeitigen Explosionen Hunderter Pager im Libanon sind mindestens 12 Menschen getötet und etwa 2.800 weitere verletzt worden.

Rund 300 der Verletzten schwebten am Mittwoch in Lebensgefahr, sagte der geschäftsführende libanesische Gesundheitsminister Firas Abiad in Beirut. Unter den Todesopfern seien angeblich auch ein acht Jahre altes Mädchen und ein elf Jahre alter Junge.

18. September, 11.23 Uhr: Taiwanischer Hersteller bestreitet Verbindung zu Funkgeräten

Nach der zeitgleichen Explosion Hunderter Funkempfänger im Libanon hat die in Taiwan ansässige Marke jener sogenannten Hisbollah-Pager eine Verbindung zu dem Vorfall von sich gewiesen.

Wie der Vorstand von Gold Apollo, Hsu Ching-Kuang, in Neu-Taipeh sagte, trugen die Geräte lediglich das Logo der Firma und wurden nicht von seinem Unternehmen in Taiwan gefertigt.

Taiwanischen Medienberichten zufolge will Gold Apollo rechtliche Schritte einleiten, da sich die Firma als Opfer sieht. Gold Apollo wurde 1995 gegründet und ist auf kabellose Funksysteme spezialisiert.

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