Israel-Krieg: Hamas im Norden Gazas am Wiedererstarken?

Gaza - Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist von seinem selbst geforderten "totalen Sieg" über die islamistische Hamas im Gazastreifen offenbar noch weit entfernt.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74).  © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

Einem israelischen Medienbericht zufolge ist die Terrororganisation mehr als elf Monate seit Kriegsbeginn stellenweise am Wiedererstarken.

Vor allem im nördlichen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens erhole sich die Hamas schneller, als die israelischen Streitkräfte die militärischen Fähigkeiten der Hamas schwächen könnten, berichtete der israelische TV-Sender Kan. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

Eines der erklärten Kriegsziele der Regierung ist es, die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen zu beenden sowie ihre militärischen Fähigkeiten zu zerstören.

Israel-Krieg: USA "zutiefst besorgt" nach tödlichem Angriff auf Schule in Gaza
Israel Krieg Israel-Krieg: USA "zutiefst besorgt" nach tödlichem Angriff auf Schule in Gaza

Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

16. September, 6.34 Uhr: Erneut Raketenalarm im Norden Israels

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah.

Auf beiden Seiten gab es Tote. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.

Ein riesiger Bombenkrater raucht, während Palästinenser ihre zerstörten Häuser inspizieren, nachdem israelische Flugzeuge einen ganzen Wohnblock im Viertel Sheikh Radwan im westlichen Gazastreifen ins Visier genommen haben.
Ein riesiger Bombenkrater raucht, während Palästinenser ihre zerstörten Häuser inspizieren, nachdem israelische Flugzeuge einen ganzen Wohnblock im Viertel Sheikh Radwan im westlichen Gazastreifen ins Visier genommen haben.  © Mahmoud Issa/Quds Net News via ZUMA Press/dpa

16. September, 6.32 Uhr: Netanjahu - "Befinden uns in einem Mehrfrontenkrieg"

Israels Regierungschef Netanjahu kündigte eine harte Reaktion an. "Jeder, der uns angreift, wird unserer Faust nicht entkommen", sagte Netanjahu.

"Wir befinden uns in einem Mehrfrontenkrieg gegen die iranische Achse des Bösen, die uns zerstören will", sagte Netanjahu. Zur sogenannten Widerstandsachse gehören mit dem Iran verbündete Milizen, unter anderem die Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen.

16. September, 6.28 Uhr: Kein Ende des Krieges in Sicht

Doch auch nach fast einem Jahr zeichnet sich ein Ende des Krieges weiterhin nicht ab.

Kritiker werfen Netanjahu vor, mangels eines genauen Plans zur Stabilisierung und Verwaltung Gazas zuzulassen, dass das abgeriegelte Küstengebiet im Chaos versinkt. Israels Truppen drohten, von der Hamas in einen endlosen Guerilla-Krieg verwickelt zu werden. Israels Generalstabschef Herzi Halevi warnte schon vor Monaten vor einer "Sisyphusarbeit".

Doch nicht nur im Gaza-Krieg ist die Armee weiter in Kämpfe verwickelt, auch an anderen Fronten üben Israels Feinde Druck aus. Israel solle sich auf "mehr Angriffe" gefasst machen, warnte der Militärsprecher der Huthi-Miliz im Jemen am Sonntag, nachdem die Miliz kurz zuvor eine ballistische Rakete auf Israel abgefeuert hatte.

Der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, Herzi Halevi (56).
Der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, Herzi Halevi (56).  © IDF/Xinhua/dpa

16. September, 6 Uhr: Israels Armee - Angriff galt Hamas-Kommandozentrale

Erst am Sonntag hatte die israelische Luftwaffe nach Militärangaben das Gebäude einer ehemaligen Schule im nördlichen Gazastreifen angegriffen, in dem die Hamas ein Kommando- und Kontrollzentrum eingerichtet habe.

Von dort aus seien in den vergangenen Wochen Raketenangriffe auf israelische Ziele verübt worden, teilte die Armee mit. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Vor dem Angriff habe man Maßnahmen unternommen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das israelische Militär mit.

Palästinensische Augenzeugen berichteten, die Armee habe zunächst eine einzelne Rakete abgefeuert, offenbar mit dem Ziel, dass Flüchtlinge das Gebäude verlassen. Nur wenige Tagen zuvor hatte es bei einem Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude viele Tote gegeben. Israel hatte auch dabei von einem Kontrollzentrum der Hamas gesprochen.

15. September, 16.38 Uhr: Israels Armee greift ehemaliges Schulgebäude in Gaza an

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben ein Gebäude im nördlichen Gazastreifen angegriffen, das vor dem Krieg als Schule gedient hatte.

Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Die israelische Armee warf der islamistischen Terrororganisation Hamas vor, in dem Gebäude in Beit Hanun ein Kommando- und Kontrollzentrum eingerichtet zu haben. Von dort aus seien in den vergangenen Wochen Raketenangriffe auf israelische Ziele verübt worden.

Vor dem Angriff habe man Maßnahmen unternommen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das Militär mit.

Erst vor einigen Tagen hatte es bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Gazastreifen viele Tote gegeben. Israel sprach von einem Hamas-Kontrollzentrum. (Archivbild)
Erst vor einigen Tagen hatte es bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Gazastreifen viele Tote gegeben. Israel sprach von einem Hamas-Kontrollzentrum. (Archivbild)  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

15. September, 16.01 Uhr: Netanjahu kündigt nach Huthi-Angriff harte Reaktion an

Nach einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine harte Reaktion angekündigt.

Die Huthi hätten eigentlich wissen müssen, dass jeder, der versuche, Israel Schaden zuzufügen, einen hohen Preis dafür zahlen müsse, sagte er nach Angaben seines Büros während der wöchentlichen Kabinettssitzung.

"Wer eine Erinnerung braucht, kann gerne den Hafen in Hudaida besuchen", sagte Netanjahu. Nach einem tödlichen Drohnenangriff der Huthi auf Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe den jemenitischen Hafen im Juli angegriffen. Es kam dort zu einem Großbrand, sechs Menschen wurden getötet.

Teile einer von den Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete schlagen an mehreren Orten in Israel ein. Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) droht daraufhin, die Angreifer könnten "unserer Faust nicht entkommen".
Teile einer von den Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete schlagen an mehreren Orten in Israel ein. Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) droht daraufhin, die Angreifer könnten "unserer Faust nicht entkommen".  © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

15. September, 9.52 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Israels Norden

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert.

Die Organisation reklamierte die Angriffe, die einem Militärstützpunkt gegolten haben sollen, für sich. Die israelische Armee teilte mit, rund 40 Geschosse seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Ein Teil sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, der Rest sei in offenen Gebieten niedergegangen.

Es gebe keine Berichte zu Verletzten. Die Feuerwehr bemühe sich, durch die Angriffe ausgelöste Brände zu löschen.

15. September, 7.21 Uhr: Trump und Harris liefern sich Schlagabtausch zu Nahost

Der Konflikt im Nahen Osten wurde in der Nacht auch beim ersten TV-Duell der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris thematisiert.

"Sollte sie Präsidentin sein, glaube ich, dass Israel in zwei Jahren nicht mehr existieren wird", sagte Trump über seine demokratische Kontrahentin. "Sie hasst Israel und gleichzeitig, auf ihre Weise, die arabische Bevölkerung, denn alles wird in die Luft fliegen."

15. September, 7.18 Uhr: Demonstrationen für Geisel-Deal in mehreren israelischen Städten

Tausende Menschen haben am Abend in mehreren Städten Israels für eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Übereinkunft zur Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas demonstriert.

In Tel Aviv wurde eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden wurde und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat er Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Hamas-Häftlingen in israelischen Gefängnissen gegen die israelischen Geiseln im Gazastreifen.

Seit bald einem Jahr bangen die Angehörigen von noch 101 israelischen Geiseln und hoffen auf ihre Rückkehr. Jetzt gehen Tausende Menschen für ein Abkommen über ihre Freilassung auf die Straße.
Seit bald einem Jahr bangen die Angehörigen von noch 101 israelischen Geiseln und hoffen auf ihre Rückkehr. Jetzt gehen Tausende Menschen für ein Abkommen über ihre Freilassung auf die Straße.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

15. September, 7.17 Uhr: USA pochen auf Änderungen bei Israels Vorgehen im Westjordanland

Nach dem Tod der Aktivistin mit amerikanisch-türkischer Staatsbürgerschaft im Westjordanland rief US-Außenminister Antony Blinken das israelische Militär zu "fundamentalen Änderungen" seiner Vorgehensweise auf, einschließlich seiner Regeln zum Einsatz von Waffen.

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin forderte seinen israelischen Amtskollegen Joav Gallant in einem Telefonat auf, die Regeln des Militärs bei Einsätzen im Westjordanland zu überprüfen.

Titelfoto: Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

Mehr zum Thema Israel Krieg: