Israel-Krieg: Wieder Proteste für Geisel-Deal
Israel - Seit Monaten kommen die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas zu einer Gaza-Waffenruhe und Geisel-Freilassung nicht voran. Ein Durchbruch scheint nun in Sicht, aber nicht alle glauben daran.
Laut-US-Regierung seien 90 Prozent eines entsprechenden Abkommens hinter den Kulissen ausgearbeitet.
Vorgesehen sei, dass mehrere Hundert palästinensische Häftlinge freikämen im Gegenzug für jene Geiseln aus Israel, die noch in den Händen der Hamas seien. Darunter seien euch "bedeutsame" Häftlinge, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden seien.
Die Hamas wirft Israels Premier Netanjahu (74) dagegen vor, die Waffenruhe im Gazastreifen "vereiteln" zu wollen, um die Angriffe gegen Palästinenser auszudehnen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
5. September, 22.22 Uhr: Wieder Proteste für Geisel-Deal in Israel
In Israel haben erneut etliche Menschen für ein Abkommen im Gaza-Krieg protestiert, um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erreichen.
Mehrere israelische Medien sowie die Veranstalter berichteten von Tausenden Teilnehmern, die Zeitung "Times of Israel" meldete rund 2.000 Demonstranten bei einer Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv.
Demonstranten trugen Augenzeugen zufolge symbolisch die Särge derjenigen Geiseln, die bislang tot im Gazastreifen geborgen wurden. Israelische Medien meldeten Zusammenstöße mit der Polizei, als Menschen versuchten, eine Schnellstraße zu blockieren.
Auch in Jerusalem protestierten Medien zufolge Hunderte. Die Kundgebungen richteten sich auch erneut gegen die israelische Regierung.
5. September, 20.14 Uhr: Baerbock an Israels Regierung - Provokationen müssen aufhören
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Bündnis 90/Die Grünen) hat Teile der israelischen Regierung kurz vor ihrem Besuch in Tel Aviv aufgefordert, die Lage im Nahen Osten nicht weiter zu destabilisieren.
"Jegliche Versuche, am bestehenden Status quo der heiligen Stätten in Jerusalem zu rütteln, weisen wir entschieden zurück", sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem jordanischen Amtskollegen Aiman al-Safadi in der Hauptstadt Amman.
Worte und Taten einzelner israelischer Minister wie etwa der Besuch des rechtsextremen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir auf dem Tempelberg in Jerusalem "sind unverantwortlich und zündeln ohnehin schon in einer absolut explosiven Lage. Wir erwarten von israelischer Seite, dass diese Provokation aufhört", sagte Baerbock.
5. September, 16.08 Uhr: Ägyptens Armeechef inspiziert Grenze zum Gazastreifen
Der Generalstabschef der ägyptischen Armee, Ahmed Chalifa, hat nach Militärangaben überraschend die ägyptische Grenze zum Gazastreifen besucht, um die dortige Sicherheitslage zu prüfen.
In einem von dem Militär veröffentlichen Video sagte er: "Die Hauptaufgabe der Streitkräfte besteht darin, die Grenzen des Landes zu schützen." Weiterhin war zu sehen, wie er sich mit Soldaten nahe dem Grenzübergang Rafah unterhielt.
Die Kontrolle über die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten gehört in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu den größten Streitpunkten. Laut israelischer Armee verlaufen unter dem Korridor etliche Tunnel der Hamas. Israel will einen Waffenschmuggel durch diese Tunnel unterbinden. Ägypten und die islamistische Hamas lehnen eine dauerhafte Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors durch das israelische Militär ab.
5. September, 14.42 Uhr: Kinder im Süden des Gazastreifens werden gegen Polio geimpft
Die zweite Phase der Polio-Impfkampagne im Gazastreifen beginnt UN-Angaben zufolge im Süden des Gazastreifens.
Helfer seien in der Stadt Chan Junis im Einsatz, um dort Kinder gegen das hochansteckende Virus zu impfen, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA auf der Plattform X mit. "In dieser kritischen Zeit müssen zum Schutz der Familien und der humanitären Helfer die Pausen in den Gebieten eingehalten werden", schrieb die Organisation.
Gemeint sind zeitlich und örtlich begrenzte Kampfunterbrechungen im Gazastreifen, die beide Kriegsparteien zugesagt haben. Laut der Unicef-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Adele Khodr, hatte dies in den vergangenen Tagen im Zentrum des Gazastreifens geklappt.
5. September, 11.16 Uhr: Angriff in humanitärer Zone - Hamas-Zentrale Ziel
Vier Menschen seien auf dem Gelände einer Klinik in der Stadt Deir al-Balah ums Leben gekommen und mehrere verletzt worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Israels Armee griff eigenen Angaben zufolge in der Nacht in der humanitären Zone eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) aus der Luft an.
"Der Angriff wurde durchgeführt, um eine unmittelbare Bedrohung zu beseitigen", hieß es in einer Erklärung der Armee. Laut Wafa waren unter den Toten und Verletzten auch Minderjährige und Frauen.
5. September, 11.04 Uhr: Hamas wirft Netanjahu vor, Waffenruhe im Gazastreifen "vereiteln" zu wollen
Netanjahu nutze Verhandlungen um "die Angriffe gegen unser Volk auszudehnen", erklärte die Palästinensergruppe bei Telegram.
"Wir brauchen keine neuen Vorschläge", behauptete die Hamas unter Verweis auf einen vor Monaten von US-Präsident Joe Biden vorgelegten Kompromiss.
Netanjahu hatte der Hamas zuvor vorgeworfen, in den Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln "alles abgelehnt" zu haben. Die seit Monaten anhaltenden Gespräche über ein Abkommen zu einer Waffenruhe brachten bisher kein Ergebnis.
5. September, 9.54 Uhr: Tote bei Israels Einsatz im Westjordanland
Der israelische Armeeeinsatz gegen islamistische Extremisten im Westjordanland dauert an.
Bei einer Militäraktion in Tubas im Norden des Gebiets kamen fünf Palästinenser ums Leben, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Bei dem Angriff wurden demnach auch zwei Personen verletzt, eine davon schwer.
Israels Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz in der Gegend von Tubas, bei dem Fluggeräte drei gezielte Angriffe auf Bewaffnete ausgeführt hätten. Diese seien eine Bedrohung für die israelischen Soldaten gewesen.
5. September, 8.39 Uhr: Amnesty erhebt schwere Vorwürfe gegen israelische Armee
Amnesty International wirft Israel vor, im östlichen Gazastreifen systematisch landwirtschaftliche Flächen und Tausender Häuser zerstört zu haben.
Dieses Vorgehen, eine "Pufferzone" entlang der östlichen Abgrenzung des besetzten Gazastreifens erheblich auszuweiten, müsse als Kriegsverbrechen untersucht werden, fordert die Menschenrechtsorganisation.
Mit Bulldozern und Sprengsätzen habe das israelische Militär rechtswidrig landwirtschaftliche Flächen und zivile Gebäude zerstört sowie ganze Stadtviertel mit Häusern, Schulen und Moscheen dem Erdboden gleichgemacht.
Das israelische Militär rechtfertigt den Abriss von Gebäuden im Gazastreifen unter anderem damit, dadurch Tunnel und andere terroristische Infrastruktur zu zerstören.
5. September, 7.05 Uhr: Mitglieder von UN-Sicherheitsrat fordern Gaza-Waffenruhe
Nach der Tötung von sechs israelischen Geiseln haben Mitglieder des UN-Sicherheitsrates Israel und die Hamas für eine Einigung zu einer Waffenruhe gedrängt.
"Wir wissen, dass der beste Weg, die verbleibenden Geiseln zu retten und das Leid der palästinensischen Zivilisten zu lindern, ein ausgehandelter Waffenstillstand ist", sagt die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield.
Chinas Vize-Botschafter Geng Shuang sagte: "Die Waffenstillstandsverhandlungen wurden zu lange hinausgezögert, und das Leid der Bevölkerung hat zu lange angehalten. Es ist Zeit, dem allem ein Ende zu setzen." Ähnlich äußerten sich auch die Vertreter von Großbritannien, Frankreich, Japan und Russland.
5. September, 6.26 Uhr: Geisel-Deal und Waffenruhe rücken näher
Nach Angaben der US-Regierung steht eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas für eine Waffenruhe und Geisel-Freilassung zu 90 Prozent.
"Der Deal hat insgesamt 18 Absätze. 14 dieser Absätze sind fertig", sagte ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung.
Es hake allerdings noch bei den Bedingungen für einen Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen und bei Fragen rund um einen Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen.
4. September, 21.26 Uhr: 33 Tote bei Israels Einsatz im Westjordanland
Seit Beginn einer israelischen Militäraktion gegen islamistische Extremisten in der vergangenen Woche im nördlichen Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge 33 Menschen getötet und 140 weitere verletzt worden.
Unter den Toten seien sieben Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. 19 Palästinenser seien allein in der Stadt Dschenin ums Leben gekommen.
4. September, 16.03 Uhr: Israels Armee registriert rund 65 Geschosse aus dem Libanon
Die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet der beiden Länder dauern an.
Einige der Geschosse seien laut Militärangaben abgefangen worden, andere fielen auf offenes Gelände. Auch in der Gegend um Kiriat Schmona seien mehrere Geschosse niedergegangen. Israelische Medien meldeten Schäden unter anderem an einem Haus in dem Ort.
Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurden bei israelischen Angriffen in der Nacht zwei Menschen verletzt.
4. September, 15.49 Uhr: Armee in Rafah eingerückt, 200 Terroristen getötet
Seit der vergangenen Woche geht Israels Armee nach eigenen Angaben im Stadtteil Tal al-Sultan in Rafah gegen die Hamas und andere Extremisten vor.
"Bislang haben die Truppen mehr als 200 Terroristen ausgeschaltet und Dutzende Waffen in zivilen Einrichtungen gefunden", teilte das israelische Militär mit.
Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden innerhalb von 24 Stunden 42 Menschen bei Kämpfen im Gazastreifen getötet und weitere 107 verletzt.
4. September, 15.35 Uhr: Bislang 187.000 Kinder in Gaza gegen Polio geimpft
"Die erste Phase der Polio-Impfung in Zentral-Gaza ist abgeschlossen", schrieb der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf der Plattform X.
Das Ziel, in dem Zeitraum in der Gegend 156.500 Kinder zu impfen, sei übertroffen worden. In den kommenden drei Tagen würden im Zentrum des Gazastreifens an vier Standorten weiter Impfungen angeboten.
Tedros zufolge laufen derzeit auch die Vorbereitungen für den Beginn der Impfkampagne im Süden des Kriegsgebiets. Diese soll demzufolge am Donnerstag losgehen und laut WHO 340.000 Kinder erreichen.
4. September, 12.16 Uhr: Ende des Gaza-Kriegs laut Oppositionschef im Interesse Israels
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid (60) hat sich für eine Friedenslösung im Gaza-Krieg ausgesprochen.
"Die Beendigung des Krieges liegt im Interesse Israels", schrieb Lapid auf der Plattform X. Er forderte ein Abkommen mit der Hamas, das auch die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vorsieht.
Israels Oppositionschef forderte zugleich einen Führungswechsel. "Solange diese Regierung existiert, wird der Krieg weitergehen." Sie wolle keinen Frieden, monierte Lapid.
4. September, 6.20 Uhr: US-Regierung geht juristisch gegen Hamas-Chef Sinwar vor
Die US-Regierung geht im Zusammenhang mit dem Massaker am 7. Oktober 2023 in Israeljuristisch gegen Hamas-Chef Jihia al-Sinwar und andere hochrangige Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation vor.
"Die von der Hamas am 7. Oktober in Israel begangenen Gräueltaten sind nicht hinnehmbar, und das Justizministerium wird nicht ruhen, bis die Hamas für ihre Kampagne des Terrors, des Todes und der Zerstörung zur Rechenschaft gezogen wird", wurde Matthew Olsen zitiert, der im Justizministerium für die nationale Sicherheit zuständig ist.
Das Hamas-Massaker, bei dem auch mehr als 40 amerikanische Staatsbürger ermordet worden seien, sei nur der jüngste Akt der Grausamkeit, den die Hamas verübt habe, hieß es weiter in der Mitteilung.
3. September, 20.23 Uhr: US-Regierung sieht Hoffnung auf Geisel-Deal und widerspricht Netanjahu
Die US-Regierung sieht noch Hoffnung auf einen Deal zur Freilassung von Geiseln aus den Händen der Hamas und widerspricht in der Debatte einmal mehr dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Eine Einigung sei möglich, "wir glauben, dass wir nahe genug dran sind, dass die Lücken eng genug sind, dass es geschehen könnte", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. US-Präsident Joe Biden sei persönlich eingebunden in die Bemühungen.
Mit Blick auf Bidens jüngste Kritik, dass sich Netanjahu nicht ausreichend für einen Deal einsetze, sagte Kirby: Um eine Vereinbarung zu erreichen, erfordere es Kompromissbereitschaft und Führungskraft von allen. "Dabei möchte ich es belassen."
3. September, 15.34 Uhr: Armeeeinsatz nahe Dschenin - 16-Jährige tot
Bei einer Razzia der israelischen Armee im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge eine Jugendliche ums Leben gekommen. Die 16-Jährige sei durch israelische Schüsse getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Demnach wollten israelische Einsatzkräfte in einem Ort westlich der Stadt Dschenin, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt, mehrere Personen festnehmen wollen. Details zu den Umständen des Tods des Mädchens nannte die Behörde nicht. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.
3. September, 14.26 Uhr: Wieder Tote in Gaza - Israel: Hamas-Mitglieder ausgeschaltet
In der Stadt Gaza kamen bei einem Angriff auf ein Gelände der Hamas acht Mitglieder der Terrororganisation ums Leben, wie Israels Armee mitteilte.
Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden innerhalb von 24 Stunden 33 Menschen bei Kämpfen im Gazastreifen getötet und 67 weitere verletzt. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Das angegriffene Gelände der Hamas in der Stadt Gaza befand sich Israels Armee zufolge in der Nähe des Al-Ahli-Krankenhauses. Unter den Getöteten ist den Angaben nach auch ein Kommandeur der Islamistenorganisation.
3. September, 13.42 Uhr: Schon 161.000 Kinder im Gazastreifen gegen Polio geimpft
In den ersten beiden Tagen der Polio-Impfkampagne im Gazastreifen sind bereits mehr als 161.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft worden.
Das übertrifft die Gesamtzahl, die die Behörden in der zentralen Zone des Gebiets erreichen wollten, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dass sich dort mehr Kinder aufhielten als gedacht, liege an den ständigen Vertreibungen.
Schwierig sei es, alle Kinder zu erreichen. Deshalb soll die ursprünglich dreitägige Kampagne aller Voraussicht nach um einen Tag verlängert werden. Anschließend gehen die Impfteams in den Süden des Gazastreifens.
3. September, 6.37 Uhr: Netanjahu will Philadelphi-Korridor nicht aufgeben
Der israelische Regierungschef beharrt auf einer Kontrolle des etwa 14 Kilometer langen Streifen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.
"Wir werden den Philadelphi-Korridor nicht aufgeben", sagte er auf einer Pressekonferenz. Dies sei eine strategische und politische Notwendigkeit für Israel.
Ein Verbleib des israelischen Militärs in dem Gebiet dürfte ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln, die sich noch in der Gewalt der islamistischen Hamas befinden, äußerst schwierig machen.
2. September, 20.47 Uhr: Netanjahu bittet nach Tod von sechs Hamas-Geiseln um Vergebung
Nach dem Fund von sechs getöteten Geiseln der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) um "Vergebung" gebeten.
"Ich bitte Sie um Vergebung, sie nicht lebend zurückgebracht zu haben", sagte Netanjahu am Montag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. "Wir waren nah dran, aber es ist uns nicht gelungen."
Der israelische Ministerpräsident drohte zugleich mit Vergeltung. "Die Hamas wird einen hohen Preis dafür zahlen", sagte er.
2. September, 20.16 Uhr: Hunderte protestieren in Nähe von Netanjahus Haus
Auf Demonstrationen in mehreren Teilen Israels haben Tausende Menschen ein Abkommen über die Freilassung der noch immer von der islamistischen Hamas im Gazastreifen gefangengehaltenen israelischen Geiseln gefordert.
Auch in der Nähe des Wohnhauses des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (74) kam es wenige Stunden nach der Beerdigung einer getöteten Geisel zu Protesten mit mehreren Hundert Teilnehmern. "Eure Entscheidungen führen zu ihrem Tod", zitiertem israelische Medien aus der Rede eines Mannes, dessen Bruder noch immer im Gazastreifen festgehalten wird.
2. September, 17.59 Uhr: London stoppt Dutzende Lizenzen für Waffenverkäufe an Israel
Großbritannien schränkt wegen des Gaza-Kriegs den Verkauf von Waffen an Israel ein.
Die Regierung in London setzte 30 der aktuell rund 350 Lizenzen für den Rüstungsexport aus, wie Außenminister David Lammy im Parlament in London sagte. Es gebe ein großes Risiko, dass die Waffen dazu genutzt werden könnten, "einen schweren Verstoß internationalen Menschenrechts zu erleichtern". Medienberichten zufolge sind auch Kampfjet- und Drohnenteile betroffen.
2. September, 16.36 Uhr: Israels Präsident bittet bei Beerdigung getöteter Geisel um Vergebung
Israels Präsident Izchak Herzog (63) hat die Angehörigen der getöteten Geisel Hersh Goldberg-Polin um Vergebung gebeten, "dass es uns nicht gelungen ist, euren Hersh lebendig zurückzubringen."
In seiner Trauerrede auf der Beerdigung des 23-Jährigen entschuldigte er sich auch bei dem Toten dafür, dass sein Land ihn nicht ausreichend geschützt habe. Israels Entscheidungsträger stünden nun vor einer dringenden Aufgabe, so Herzog: "die zu retten, die noch gerettet werden können."
2. September, 14.17 Uhr: Litauen zweifelt an Einigung auf Israel-Sanktionen in EU
Der litauische Staatspräsident Gitanas Nauseda hat sich skeptisch gezeigt, dass sich die EU auf Sanktionen gegen zwei rechtsextreme israelische Regierungsmitglieder einigen kann.
"Anstiftung zum Hass ist böse, egal von welcher Seite sie kommt", sagte Nauseda nach Angaben der Agentur BNS über einen entsprechenden Vorschlag für Strafmaßnahmen, den der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell vorgelegt hatte. "Allerdings habe ich ernsthafte Zweifel an der Initiative von Herrn Borell, denn es scheint mir, dass er selbst nicht an den Erfolg dieser Initiative glaubt."
In der EU gebe es sehr unterschiedliche Länder mit unterschiedlichen Herangehensweisen an den Konflikt, sagte der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes. "Und manchmal gehen diese Ansichten diametral auseinander."
2. September, 14.14 Uhr: Arbeitsgericht ordnet Streik-Ende in Israel an
Ein israelisches Arbeitsgericht hat die Gewerkschaften angewiesen, einen landesweiten Proteststreik um 14.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr MESZ) zu beenden.
Die Richterin Hadas Jahalom habe eine entsprechende einstweilige Verfügung verhängt, berichteten israelische Medien übereinstimmend. Als Begründung habe sie erklärt, es handele sich um einen "politischen Streik".
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hatte in Israel ein großer Proteststreik begonnen. Der Gewerkschafts-Dachverband hatte am Sonntag angekündigt, er wolle das Land einen Tag lang zum Stillstand bringen. Ziel ist es, den Druck auf Netanjahu zu erhöhen, damit er einem Deal zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zustimmt. Bereits am Sonntag hatten Hunderttausende bei den größten Massenprotesten seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten ein sofortiges Abkommen mit der islamistischen Terrororganisation Hamas gefordert.
Beim Flugverkehr auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv kam es nach Medienberichten zu Störungen und Verzögerungen.
2. September, 11.41 Uhr: Israels Außenminister sagt, Hamas wird Preis zahlen für Mord an Geiseln
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Außenminister Israel Katz eine harte Reaktion gegen die Hamas angekündigt.
"Die Terrororganisation Hamas hat sechs Geiseln brutal hingerichtet, um Angst zu säen und zu versuchen, die israelische Gesellschaft zu spalten", schrieb Katz auf X. "Israel wird mit voller Wucht auf dieses schändliche Verbrechen reagieren. Die Hamas ist verantwortlich und wird den vollen Preis zahlen."
2. September, 11.40 Uhr: Proteststreik in Israel - Flughafenbetrieb weitgehend normal
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat in Israel ein großer Proteststreik begonnen.
Viele Städte und Gemeinden schlossen sich dem Protest an, andere verweigerten dies, weil sie eher der rechtsreligiösen Regierung von Benjamin Netanjahu nahestehen. Anders als angekündigt lief der Flugverkehr auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv weitgehend normal.
Der Gewerkschafts-Dachverband hatte am Sonntag angekündigt, er wolle das Land einen Tag lang zum Stillstand bringen. Ziel ist es, den Druck auf Regierungschef Benjamin Netanjahu zu erhöhen, damit er einem Deal zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zustimmt. In vielen Städten blieben unter anderem Kindergärten, Banken und Behörden geschlossen. Auch der öffentliche Verkehr war betroffen. Bereits am Sonntag hatten Hunderttausende bei den größten Massenprotesten seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten ein sofortiges Abkommen mit der islamistischen Terrororganisation Hamas gefordert.
2. September, 7.44 Uhr: Polio-Impfungen in Gaza angelaufen
Während der am Sonntag begonnenen Impfkampagne, die gut eine Woche dauert und auf andere Teile Gazas ausgeweitet werden soll, wollte Israels Armee nach eigenem Bekunden zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen einhalten.
Netanjahu betonte nach Angaben seines Büros, dass es sich bei den Kampfunterbrechungen nicht um eine Waffenruhe im klassischen Sinne handele.
2. September, 7.41 Uhr: Verteidigungsminister fordert, Entscheidung des Sicherheitskabinetts rückgängig zu machen
Verteidigungsminister Joav Galant forderte, die Entscheidung des Sicherheitskabinetts rückgängig zu machen. "Für die Geiseln, die kaltblütig ermordet wurden, kommt es zu spät", schrieb Galant auf der Plattform X.
"Wir müssen die Geiseln, die noch in der Hamas-Gefangenschaft sind, nach Hause bringen." Galant hatte sich in der Kabinettssitzung nach übereinstimmenden Medienberichten ein heftiges Wortgefecht mit Netanjahu geliefert.
2. September, 6.17 Uhr: Vermittler planen letzten Verhandlungsvorstoß
Nach Informationen der "Washington Post" wollen die Vermittler den Konfliktparteien in den kommenden Wochen ein letztes Mal einen Vorschlag für ein Abkommen vorlegen.
Sollten beide Seiten auch diesen wieder nicht akzeptieren, könnte es das Ende der Verhandlungen bedeuten, wurde ein ranghoher Beamter der Regierung von US-Präsident Joe Biden zitiert. Der Fund von sechs toten Geiseln in Gaza habe die Dringlichkeit eines Abkommens gezeigt.
2. September, 6.13 Uhr: Demonstranten fordern Freilassung der restlichen Geiseln
Israels rechtsradikaler Finanzminister Bezalel Smotrich forderte der "Times of Israel" zufolge den Generalstaatsanwalt auf, den Generalstreik per einstweiliger Verfügung zu verhindern.
Smotrich lehnt ebenso wie der rechtsradikale Polizeiminister Itamar Ben Gvir Zugeständnisse an die Hamas ab und drohte Ministerpräsident Netanjahu mehrfach mit dem Platzen der Regierung.
Die israelische Armee hatte am Sonntagmorgen bekanntgegeben, dass kurz zuvor sechs Geisel-Leichen in einem unterirdischen Tunnel im Süden des Gazastreifens entdeckt worden waren.
1. September, 17.15 Uhr: WHO will in drei Tagen gut 156.000 Kinder in Gaza impfen
Unter Hochdruck hat im Gazastreifen die Impfkampagne gegen das Poliovirus begonnen.
In der ersten Phase sollen im Zentrum des Küstenstreifens bis Dienstagnachmittag gut 156.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft werden. Das sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Die Kinder brauchen in vier Wochen eine zweite Impfdosis.
Sollten in dem Gebiet nicht mindestens 90 Prozent der Kinder erreicht werden, kann die Kampagne um einen Tag verlängert werden. Das war bereits ausgehandelt worden.
1. September, 14.43 Uhr: Netanjahu entschuldigt sich bei Familie von toter Geisel
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat sich bei der Familie der getöteten Geisel Alexander Lobanov (†39) dafür entschuldigt, dass dieser nicht lebend gerettet wurde.
Der Regierungschef wolle im Verlauf des Tages mit weiteren Familien sprechen, teilte sein Büro mit. "Der Ministerpräsident hat tiefes Bedauern ausgedrückt und sich bei seiner Familie dafür entschuldigt, dass es dem Staat Israel nicht gelungen ist, Alexander und die fünf weiteren Geiseln lebend zurückzubringen", hieß es weiter in der Stellungnahme.
1. September, 14.39 Uhr: Israels Oppositionschef fordert Proteste gegen "Kabinett des Todes"
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Oppositionsführer Jair Lapid (60) zu Protesten gegen Benjamin Netanjahus (74) Regierung und zu einem Generalstreik aufgerufen.
"Netanjahu und das Kabinett des Todes haben beschlossen, die Geiseln nicht zu retten", schrieb Lapid auf der Plattform X. Sie seien für den Tod der Geiseln verantwortlich.
1. September, 12.06 Uhr: WHO-Chef Tedros zu Gaza: Bester Impfstoff ist Frieden
Für die Kinder im Gazastreifen ist die Impfkampagne gegen das Poliovirus lebenswichtig - aber noch wichtiger sei etwas anderes, sagt der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus: Frieden.
"Kinder in Gaza erhalten heute dringend benötigte Polio-Impfstoffe", schrieb Tedros auf X. "Letztendlich ist der beste Impfstoff für diese Kinder der Frieden."
1. September, 10.32 Uhr: "Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal", so Netanjahu
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) der islamistischen Hamas vorgeworfen, Bemühungen um eine Waffenruhe systematisch zu torpedieren. "
Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal", sagte Netanjahu in einer Videobotschaft. Er sprach von einem "schweren Tag". "Es zerreißt dem ganzen Volk das Herz." Man werde die Rechnung mit den Hamas-Mördern begleichen.
1. September, 9.21 Uhr: Israels Verteidigungsminister fordert raschen Geisel-Deal
Nach dem Fund der Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen hat der israelische Verteidigungsminister Joav Galant (65) eine sofortige Sitzung des Sicherheitskabinetts gefordert.
Das Kabinett müsse die Entscheidung, an der Kontrolle über die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten festzuhalten, rückgängig machen, schrieb Galant bei X. Der Beschluss gilt als Hindernis für eine Einigung mit der islamistischen Terrororganisation Hamas auf die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge.
1. September, 8.51 Uhr: Polio-Impfkampagne in Gaza beginnt
Im Zentrum des Gazastreifens hat nach Krankenhausangaben eine Kampagne zur Impfung Hunderttausender Kinder gegen das Polio-Virus begonnen.
Ein Krankenhaussprecher in Deir al-Balah sagte der Deutschen Presse-Agentur, es werde zunächst in mehreren Zentren und Schulen im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens geimpft. Dies betreffe auch mehrere Flüchtlingsviertel in dem Gebiet. Während der Impfkampagne, die insgesamt gut eine Woche dauert und auf andere Teile des Gazastreifens ausgeweitet werden soll, wollte die israelische Armee zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen einhalten.
1. September, 7.52 Uhr: Zwei Tote bei Anschlag im Westjordanland
Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag im Westjordanland sind mindestens zwei Israelis getötet worden.
Der israelische Rettungsdienst Zaka teilte mit, bei dem Vorfall nahe Tarkumija bei Hebron seien zwei etwa 30-jährige Menschen ums Leben gekommen und ein weiterer sei schwer verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Armee hatten Attentäter an einer Militärsperre das Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet. Die Sicherheitskräfte suchten im Süden des Westjordanlands nach den Angreifern.
1. September, 7.14 Uhr: Sechs tote Geiseln in Gaza geborgen!
Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen.
Das gab das Militär am frühen Morgen offiziell auf seinem Telegram-Kanal bekannt. Am Vorabend hatte die Armee zunächst den Fund mehrerer Leichen bekanntgegeben, ohne dabei nähere Einzelheiten zu nennen. Nach stundenlanger Prüfung der Identität der Leichen herrscht nun Gewissheit. Die sechs Ermordeten seien in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens gefunden und nach Israel überführt worden, teilte die Armee mit.
Bei den Opfern handelt es sich um vier Männer - Hersh Goldberg-Polin (23), Alexander Lobanov (32), Almog Sarusi (27) und Ori Danino (25) - sowie zwei Frauen - Carmel Gat (40) und Eden Jeruschalmi (24).
31. August, 22.23 Uhr: WHO dringt auf sicheren Ablauf der Impfungen im Gazastreifen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dazu aufgerufen, einen sicheren Verlauf der geplanten Massenimpfung von Kindern im Gazastreifen gegen Polio zu gewährleisten.
Alle Konfliktparteien müssten dies ermöglichen, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. Die Teams seien bereit, um am Sonntag mit dem Impfen zu beginnen.
31. August, 22.18 Uhr: Tausende bei Demos in Israel für Geisel-Deal
Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen Orten in Israel für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert.
Im ganzen Land versammelten sich Menschen und zeigten israelische Flaggen und Schilder, auf denen sie die sofortige Freilassung der Geiseln im Gazastreifen und Neuwahlen fordern. In Tel Aviv kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten.
31. August, 20.37 Uhr: Israelischer Soldat bei Einsatz in Dschenin getötet
Bei Zusammenstößen mit bewaffneten Palästinensern in Dschenin im Westjordanland ist ein israelischer Soldat getötet worden. Ein weiterer Soldat sei zudem schwer verletzt worden, teilte das Militär mit.
Die Truppen sind demnach bei einer Razzia auf zwei bewaffnete Männer gestoßen, die nach Armee-Angaben der islamistischen Hamas angehörten. Während eines Schusswechsels mit ihnen seien die beiden getötet worden.
31. August, 16.49 Uhr: Polio-Impfkampagne in Gaza startklar - Erste Kinder geimpft
Die Vorbereitungen für die Polio-Impfkampagne im Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah abgeschlossen.
Bei einer Pressekonferenz in dem umkämpften Küstengebiet wurde den ersten Kindern bereits eine Impfung verabreicht. Die Weltgesundheitsorganisation sprach von einer Eröffnungszeremonie. Offiziell soll die Impfkampagne offiziellen Angaben zufolge am Sonntagmorgen beginnen.
31. August, 12.36 Uhr: Israels Armee tötet mutmaßliche Attentäter im Westjordanland
Bei gewaltsamen Vorfällen im besetzten Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mutmaßliche Attentäter getötet.
Israels Militär geht demnach davon aus, das mindestens zwei Palästinenser in der Nacht Autobombenanschläge verüben wollten. Ein Fahrzeug sei an einer Tankstelle explodiert, ein weiterer Sprengsatz in einem Wagen sei in einer Siedlung detoniert. Bei dem Vorfall an der Tankstelle habe ein Mann, der aus dem Fahrzeug ausgestiegen sei, das Feuer eröffnet.
Bei einem weiteren Vorfall sei ein mutmaßlicher Täter in die Siedlung Karmei Tzur eingedrungen. Armeeangaben zufolge wurden zwei Soldaten sowie ein Kommandeur verletzt. Ob die beiden mutmaßlichen Täter militanten Gruppierungen angehörten, war zunächst unklar.
31. August, 7.32 Uhr: Israel attackiert nach Hisbollah-Angriffen Ziele im Libanon
Die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet der beiden Länder dauern an.
Wie die israelische Armee in der Nacht mitteilte, seien schätzungsweise 40 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden. Einige seien abgefangen worden. Es gebe keine Berichte über Verletzte.
Die israelische Luftwaffe habe daraufhin eine Reihe von Abschussvorrichtungen der vom Iran unterstützten Schiiten-Miliz im Süden des Libanons angegriffen und getroffen, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.
31. August, 7.31 Uhr: Erneut gewaltsame Zusammenstöße im Westjordanland
Bei gewaltsamen Vorfällen im besetzten Westjordanland hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mutmaßliche Attentäter "neutralisiert".
An einer Tankstelle bei der israelischen Siedlung Karmei Tzur habe ein "Terrorist" am Abend das Feuer eröffnet, sein Auto sei explodiert. Herbeigeeilte israelische Soldaten hätten auf den Mann geschossen und ihn "eliminiert". Laut Berichten gab es Verletzte.
Bei einem weiteren Vorfall hätten Terroristen versucht, einen Wachmann der Siedlung zu rammen und seien dort eingedrungen, erklärte die Armee. Sicherheitskräfte hätten einen Täter "neutralisiert".
30. August, 22.14 Uhr: Wortgefecht zwischen Netanjahu und Verteidigungsminister
Während einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts ist es nach übereinstimmenden Medienberichten zu einem heftigen Wortwechsel zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant gekommen.
Galant habe Netanjahu vorgeworfen, er stelle die Stationierung von Soldaten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten über eine Befreiung israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen, berichteten der Sender Channel 12 und das Portal ynet.
Netanjahu habe in der Sitzung in der Nacht zu Freitag mehrere Karten vorgestellt, die zeigen, wie Israel seine Truppen am Philadelphi-Korridor stationieren will. Galant habe die Beherrschung verloren und Netanjahu beschuldigt, die Karten dem Gremium aufzuzwingen, hieß es in den Berichten.
Daraufhin soll Netanjahu auf den Tisch geschlagen, Galant der Lüge bezichtigt und die Karten zur Abstimmung gestellt haben. "Der Ministerpräsident kann alle Entscheidungen treffen. Er kann auch entscheiden, alle Geiseln zu töten", soll Galant ihm entgegnet haben.
30. August, 19.13 Uhr: Laut Armee 20 militante Palästinenser im Westjordanland getötet
Israel hat seit Beginn eines großangelegten Militäreinsatzes im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben 20 militante Palästinenser bei Schusswechseln und Luftangriffen getötet.
Es seien zudem 17 Verdächtige festgenommen worden, die mit terroristischen Aktivitäten in Verbindung stehen, teilte das israelische Militär mit. Dutzende Sprengsätze seien zerstört und zahlreiche Waffen beschlagnahmt worden.
Israel hatte am Mittwoch eine Militäraktion rund um Dschenin, Tulkarem und Tubas begonnen. Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis.
Ziel sei es, gegen Terrorzellen der islamistischen Hamas sowie des Islamischen Dschihad vorzugehen. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen.
30. August, 14.06 Uhr: Militär beendet Einsatz - "über 250 Terroristen" tot
Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihren einmonatigen Einsatz in Chan Junis und Deir al-Balah im Süden des Gazastreifens beendet.
"Im Rahmen der Operation eliminierten die Truppen über 250 Terroristen", teilte das Militär mit. Tunnelrouten der Hamas mit einer Gesamtlänge von mehr als sechs Kilometern seien zerstört und die Leichen von sechs Geiseln geborgen worden.
30. August, 13.59 Uhr: Vorbereitung für Impfungen im Gazastreifen läuft auf Hochtouren
Im Gazastreifen laufen die Vorbereitungen für eine Massenimpfung von Kindern gegen Polio auf Hochtouren.
Alle Seiten haben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "vorläufige Verpflichtungen zu sogenannten gebietsspezifischen humanitären Pausen" abgegeben. Gemeint sind damit begrenzte Feuerpausen.
30. August, 11.05 Uhr: Hamas-Führer in Dschenin und weitere getötet
Israel hat bei dem großangelegten Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben den für die Stadt Dschenin zuständigen Hamas-Führer getötet.
Wissam Chasim sei in einem Fahrzeug in der Gegend unterwegs gewesen, hieß es in einer Erklärung der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie der israelischen Polizei. Er habe Anschläge geplant und ausgeführt.
In dem Wagen hätten zudem zwei weitere Hamas-Mitglieder gesessen. Die Einsatzkräfte töteten sie den Angaben nach bei einem Angriff mit einem Fluggerät, als sie versuchten, aus dem Fahrzeug zu fliehen. In dem Wagen seien Waffen und Sprengstoff gefunden worden.
30. August, 7.12 Uhr: Harris pocht auf Waffenruhe im Gaza-Krieg
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (59) hat sich erneut deutlich für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln ausgesprochen.
"Es wurden viel zu viele unschuldige Palästinenser getötet, und wir müssen eine Einigung erzielen", sagte die 59-Jährige in einem TV-Interview des US-Senders CNN. "Dieser Krieg muss beendet werden, und wir müssen eine Vereinbarung treffen, die die Freilassung der Geiseln vorsieht", sagte sie. Gleichzeitig betonte sie, dass Israel das Recht habe, sich selbst zu verteidigen.
30. August, 7.10 Uhr: USA erhöhen nach Schüssen auf UN-Fahrzeug Druck auf Israel
Nach Schüssen auf ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen erhöhen die Vereinigten Staaten mit deutlich schärferem Ton den Druck auf ihren Verbündeten Israel.
Israel habe den Vorfall mit einem Kommunikationsfehler zwischen den israelischen Streitkräften erklärt, sagte der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter Robert Wood bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. "Wir haben sie aufgefordert, die Probleme in ihrem System, die dies ermöglicht haben, unverzüglich zu beheben. Doch auch fast elf Monate nach Beginn dieses Konflikts sind Vorfälle wie der gestrige noch immer allzu häufig."
30. August, 7.08 Uhr: 16 Tote bei Militäreinsatz im Westjordanland
Im Zuge eines großangelegten israelischen Militäreinsatzes im nördlichen Westjordanland sind palästinensischen und israelischen Angaben zufolge bislang mindestens 16 Menschen getötet worden.
Palästinensischen Berichten zufolge soll es sich bei den meisten von ihnen um Militante handeln. Sie seien seit Beginn der Operation in Dschenin, Tubas und Tulkarem ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
29. August, 19.08 Uhr: Feuerpausen für Impfkampagne, Israel stimmt zu
Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen für eine Polio-Impfkampagne täglichen Feuerpausen im Gazastreifen zugestimmt.
In drei Teilen des Küstenstreifens sollen nacheinander an jeweils drei Tagen die Kämpfe von morgens bis nachmittags eingestellt werden.
Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO in Gaza, Rik Peeperkorn, berief sich dabei auf eine Zusage der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen israelischen Behörde Cogat.
29. August, 17.38 Uhr: Wieder Tote bei Kämpfen im Gazastreifen
Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen innerhalb von 24 Stunden 68 Menschen ums Leben. Sie unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Das israelische Militär teilte mit: "Im Lauf des vergangenen Tages haben die Truppen im Nahkampf und durch Luftangriffe Dutzende Terroristen ausgeschaltet".
Darunter sei ein Kommandeur der Geheimdiensteinheit des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ). Er war laut Armee am Massaker am 7. Oktober in Israel beteiligt.
29. August, 17.28 Uhr: Kanzler und König erneuern Forderung nach Gaza-Waffenruhe
Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) hat in einem Telefonat mit Jordaniens König Abdullah II. (62) die Forderung nach einer Waffenruhe im Gazastreifen erneuert.
Beide seien sich einig gewesen, dass es jetzt "mehr denn je" darauf ankomme, "die destruktive Spirale von Vergeltungsgewalt in der Region zu durchbrechen", so Scholz' Sprecher Steffen Hebestreit.
Außerdem seien sie sich einig in "ihrer Ablehnung des illegalen Siedlungsbaus und in ihrer klaren Verurteilung extremistischer Siedlergewalt und jedweden Versuchs der Vertreibung von Menschen aus den palästinensischen Gebieten".
29. August, 12.34 Uhr: Oppositionsführer sicher - Vor Massaker erhielt Netanjahu Warnungen vor Hamas
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war nach Darstellung des Oppositionsführers vor dem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres über die Gefährlichkeit der Hamas informiert.
"Die Regierung war über die Absichten der Hamas im Bilde", sagte Jair Lapid vor Journalisten. "Es war klar, was sie wollen."
Der in der politischen Mitte angesiedelte Vorsitzende der Zukunftspartei sagte, er weise wiederholte Behauptungen der Regierung zurück, "dass die politische Spitze sich irgendwie dessen nicht bewusst war, dass die Hamas nicht mehr wie früher abgeschreckt ist".
Er habe selbst in seiner Zeit als Regierungschef entsprechendes Geheimdienstmaterial gesehen, und dieses hätten "natürlich" auch sein Nachfolger Netanjahu und dessen Minister gesehen, sagte Lapid.
29. August, 11.12 Uhr: Schüsse auf UN-Fahrzeug werden laut Armee untersucht
Israels Armee untersucht nach eigenen Angaben Vorwürfe, Soldaten hätten ein humanitäres UN-Fahrzeug im Gazastreifen beschossen.
Einem UN-Bericht zufolge war das Fahrzeug auf einem humanitären Korridor unterwegs, als es von Schüssen getroffen wurde. "Der Vorfall wird untersucht", teilte das Militär mit.
Die Vereinten Nationen hatten nach dem neuen Vorfall Aufklärung von Israel gefordert. Das deutlich gekennzeichnete humanitäre UN-Fahrzeug sei Teil eines Konvois gewesen, dessen Fahrt vollständig mit der israelischen Armee koordiniert worden sei. Es sei zehnmal von israelischen Schützen beschossen worden, sagte Sprecher Stéphane Dujarric.
29. August, 8.47 Uhr: Fünf bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet
Bei dem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland sind nach Angaben der Armee weitere fünf bewaffnete Palästinenser getötet worden.
Die Männer hätten sich in einer Moschee verschanzt. Es sei zu einem Feuergefecht mit Soldaten gekommen, teilte das Militär mit.
Einer der Getöteten sei ranghoher Anführer eines Terrornetzwerks in dem örtlichen Flüchtlingsviertel gewesen. Mohammad Dschaber wurde vorgeworfen, an mehreren Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Bei einem davon sei im Juni ein israelischer Zivilist getötet worden, teilte das Militär mit.
29. August, 6.13 Uhr: EU-Chefdiplomat legt Vorschlag für Israel-Sanktionen vor
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (77) hat den Regierungen der 27 EU-Staaten einen Vorschlag für Sanktionen gegen israelische Regierungsmitglieder unterbreitet.
Bestraft werden sollen demnach Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir. Sowohl Smotrich als auch Ben-Gvir sorgten zuletzt mit Äußerungen gegen Palästinenser für Empörung und sind rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Ben-Gvir hatte sich zuletzt unter anderem dafür ausgesprochen, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu stoppen, um die dort herrschende Terrororganisation Hamas zum Aufgeben zu bewegen. Ähnlich äußerte sich Finanzminister Smotrich. Er bezeichnete eine mögliche Blockade von Hilfsgütern bis zur Freilassung aller israelischen Geiseln der Hamas als moralisch und gerechtfertigt, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeute.
29. August, 6.07 Uhr: Israels Armee: Einsatz gilt Terrornetzwerk
Nach israelischer Darstellung ist Ziel des großangelegten Einsatzes im Westjordanland - vor allem in Dschenin und Tulkarem - ein vom Iran unterstütztes Terrornetzwerk.
Beide Städte gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast elf Monaten seien allein von dort aus rund 150 Anschläge mit Schusswaffen und Sprengsätzen auf Israelis verübt worden, so ein Militärsprecher.
29. August, 6.01 Uhr: UN-Chef besorgt über explosive Lage im Westjordanland
UN-Generalsekretär António Guterres (75) hat sich zutiefst besorgt über die explosive Lage im Westjordanland und Israels großangelegten Militäreinsatz in dem besetzten Gebiet gezeigt.
"Er verurteilt auf das Schärfste den Verlust von Menschenleben, darunter auch von Kindern", erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric. Guterres fordere die sofortige Beendigung der Einsätze.
Ein israelischer Armeesprecher begründete das Vorgehen, bei dem nach palästinensischen Angaben bisher mindestens zehn Menschen getötet wurden, mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im Westjordanland zugenommen.
28. August, 20.44 Uhr: Erneut Schüsse auf Helfer: UN verlangen Aufklärung von Israel
Nach dem Angriff auf ein humanitäres UN-Fahrzeug in Gaza verlangen die Vereinten Nationen Aufklärung von Israel.
"Gestern Abend wurde ein deutlich gekennzeichnetes humanitäres UN-Fahrzeug, das Teil eines Konvois war, der vollständig mit der israelischen Armee koordiniert war, zehnmal von israelischen Schützen beschossen", sagte Sprecher Stéphane Dujarric in New York über den Vorfall vom Dienstag.
28. August, 20.13 Uhr: Laut Armee weitere Geisel-Leiche im Gazastreifen geborgen
Israelische Einsatzkräfte haben im Gazastreifen die Leiche eines israelischen Soldaten gefunden und zurück nach Israel gebracht. Der Mann sei bereits am 7. Oktober während des Massakers der Hamas getötet worden, hieß es in einer Erklärung der Armee, des israelischen Geheimdienstes Schin Bet sowie der Polizei. Die Familie des Soldaten sei informiert worden.
Wo genau die Einsatzkräfte die sterblichen Überreste in dem palästinensischen Küstengebiet fanden, wurde zunächst nicht mitgeteilt. An dem Militäreinsatz seien Soldaten und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes beteiligt gewesen.
28. August, 11.52 Uhr: Offenbar vier Tote bei mutmaßlichem Angriff Israels in Syrien
Bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff in Syrien sind dortigen Regierungskreisen zufolge mindestens vier Menschen getötet worden.
Bei dem Angriff sei ein Auto im Ort Sabadani getroffen worden, der nahe der Grenze zum Libanon liegt.
Anwohner berichteten, die syrische Armee habe ein Feuer am Auto gelöscht und Leichen geborgen. Der Nachrichtensender Al-Arabija veröffentlichte ein Foto eines ausgebrannten Fahrzeugs. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die vier Insassen seien auf dem Weg in den Libanon gewesen.
28. August, 6.48 Uhr: Zehn Palästinenser bei israelischen Einsätzen im Westjordanland getötet
Bei israelischen Einsätzen im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes zehn Palästinenser getötet worden.
Zwei Palästinenser seien in der Stadt Dschenin getötet worden, sagte ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmondes am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Vier Menschen seien in einem nahegelegenen Dorf und vier weitere in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Tubas getötet worden.
Die israelische Armee teilte mit, eine "Operation zur Bekämpfung des Terrorismus" in Dschenin und Tulkarem im Norden des Westjordanlands auszuführen.
28. August, 6.09 Uhr: Armee soll Krankenhäuser umstellt haben
Die Agentur Wafa meldete, eine große Anzahl an Militärfahrzeugen sei nach Dschenin reingefahren.
"Al-Dschasira" zufolge wurde die Stadt komplett abgeriegelt. Laut der israelischen Nachrichtenseite "ynet" sollten von den Sicherheitskräften gesuchte Personen in Flüchtlingsvierteln in Dschenin und Tulkarem festgenommen werden.
Israelischen und palästinensischen Medien zufolge umstellten die Einsatzkräfte auch Krankenhäuser in beiden Städten und blockierten Krankenwagen. Die Armee kontrolliere den Zutritt zu den Klinikgebäuden, um zu verhindern, dass sich Militante dort verschanzen, meldete "ynet".
27. August, 6.06 Uhr: Tote bei Militäreinsatz im Westjordanland
Bei Konfrontationen während eines größeren israelischen Militäreinsatzes in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen.
Die beiden seien in der Nacht durch Schüsse getötet worden, zudem gebe es mehrere Verletzte, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Die israelische Armee teilte über die Plattform X mit, sie habe Anti-Terror-Einsätze in Dschenin sowie in Tulkarem im Norden des Westjordanlands begonnen, die als Hochburgen militanter Palästinenser gelten.
27. August, 20.49 Uhr: Befreite Geisel laut Armee unbewacht
Die befreite Hamas-Geisel Kaid Farhan Alkadi (52) ist bei ihrer Rettung nach Angaben der israelischen Armee unbewacht gewesen.
"Farhan wurde von den Truppen gefunden als er allein war", teilte das Militär mit. Einheiten der Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet hätten ihn aus einem Tunnel befreit, in dem sie Geiseln und Terroristen vermuteten.
27. August, 18.32 Uhr: UN mussten Drehkreuz für Hilfsgüter im Gazastreifen räumen
Die Vereinten Nationen mussten ihr Drehkreuz für die humanitäre Hilfe im Gazastreifen auf Anweisung des israelischen Militärs zum zweiten Mal räumen.
Das Drehkreuz mit Lagern und Unterbringung für Mitarbeiter war Anfang Mai vor dem Vorrücken der israelischen Soldaten in Rafah im Süden des Gazastreifens schon einmal verlegt worden. Das neue Drehkreuz mit Unterkünften, Büros und Lagerräumen für humanitäre Güter war in Deir al-Balah weiter nördlich eingerichtet worden. Am Sonntag gab es für das Gebiet aber auch einen Räumungsaufruf. Man werde alles tun, die Versorgung trotzdem aufrechtzuerhalten, sagte ein Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf.
27. August, 14.55 Uhr: Israelischer Araber bei Konfrontationen mit Siedlern erschossen
Ein israelischer Araber ist nach Medienberichten erschossen worden, nachdem israelische Siedler in eine palästinensische Ortschaft im Süden des Westjordanlands eingedrungen waren.
Es gab widersprüchliche Berichte über den genauen Hergang des tödlichen Vorfalls. Palästinensische Medien berichteten, der etwa 40-Jährige sei von Siedlern erschossen worden. Laut israelischen Medien waren es dagegen Soldaten, die die Schüsse abgegeben haben sollen. Vier Palästinenser wurden den Angaben zufolge verletzt.
27. August, 14.50 Uhr: Armee befreit weitere Hamas-Geisel aus Gazastreifen!
Die israelische Armee hat erneut eine Geisel aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas befreit.
Ein 52-jähriger Beduine namens Kaid Farhan Alkadi sei in einem schwierigen Einsatz im Süden des Gazastreifens gerettet worden, teilte das Militär mit. Der bei dem Terrorangriff am 7. Oktober entführte Mann sei in stabilem Zustand und werde für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Seine Familie sei informiert worden. Aus Sicherheitserwägungen könnten keine weiteren Einzelheiten veröffentlicht werden, hieß es weiter.
27. August, 6.31 Uhr: Irans Generalstabschef spricht von "Rache"
Der Besuch des katarischen Premier- und Außenministers ist der erste hochrangige Empfang durch die neue Regierung in Teheran.
Nach der jüngsten Tötung des Auslandschefs der Hamas, Ismail Hanija (†62), in der iranischen Hauptstadt hatte die Staatsführung Israel mit Vergeltung gedroht. Seitdem haben sich die Sorgen vor einer Ausweitung des Konflikts auf weitere Länder in Nahost verstärkt.
Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri (64) sagte, sein Land werde selbst entscheiden, wann es Rache nehme. "Dieses Ereignis darf nicht in Vergessenheit geraten, und die Rache (...) ist gewiss", erklärte er.
27. August, 6.27 Uhr: Iran und Katar fordern Gaza-Waffenruhe
Irans Außenminister Abbas Araghchi (61) und sein katarischer Kollege Mohammed bin Abdulrahman Al Thani fordern eine Waffenruhe im Gazastreifen.
Die Islamische Republik begrüße die katarischen Vermittlungen, sagte der iranische Chefdiplomat laut Staatsagentur Irna. Der islamistischen Hamas sicherte er Rückendeckung zu.
Ägypten, Katar sowie die USA vermitteln zwischen Israel und der Hamas, weil beide Seiten nicht direkt miteinander verhandeln. Einer der größten Streitpunkte ist Israels Forderung, die südliche Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten dauerhaft zu kontrollieren, um Waffenschmuggel zu verhindern.
26. August, 21.34 Uhr: Gaza-Gespräche gehen laut USA auf Arbeitsebene weiter
Die Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen werden nach Angaben der US-Regierung in Kairo auf Arbeitsebene fortgesetzt.
"Es gibt weiterhin Fortschritte, und unser Team vor Ort bezeichnet die Gespräche weiterhin als konstruktiv", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Der Raketen- und Drohnenangriffs der Hisbollah am Wochenende habe die Arbeit der Teams vor Ort "nicht beeinträchtigt".
26. August, 20.30 Uhr: UN-Hilfsarbeiter klagt über Zustände in Gaza
Mit eindringlichen Worten haben UN-Hilfsarbeiter im umkämpften Gazastreifen immer verheerendere Bedingungen für ihre Hilfe beklagt.
"Die humanitäre Arbeit wurde unglaublich eingeschränkt", sagte Sam Rose, Planungsdirektor des Hilfswerks UNRWA, während einer Schalte zu einer UN-Pressekonferenz in New York. Allein im August habe es mehr als ein Dutzend Evakuierungsbefehle der israelischen Armee für Bewohner und Hilfsarbeiter gegeben, vielerorts fehle es an Zugang zu Wasser oder Seife. "Das Einzige, was wir sicher sagen können, ist, dass es morgen schlimmer wird als heute", ergänzte Rose.
26. August, 16.35 Uhr: Zahlreiche Menschen verlassen Kampfzone im Zentrum des Gazastreifens
Nach einer neuen Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee haben zahlreiche Menschen ihre Unterkünfte in dem Ort Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verlassen.
Die Aufforderung betraf nach Berichten aus Gaza auch das Al-Aksa-Krankenhaus, eine der wenigen noch funktionierenden Gesundheitseinrichtungen in dem Küstenstreifen.
26. August, 13.57 Uhr: Rechtsextremer Polizeiminister provoziert weiter!
Der israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48) setzt seine Provokationen mit Blick auf die sensibelste heilige Stätte in Jerusalem fort.
Ben-Gvir sagte dem israelischen Armeesender zur Situation auf dem Tempelberg, der auch Muslimen heilig ist: "Ich sage es ganz einfach: Die Politik auf dem Tempelberg erlaubt es Juden, zu beten. Punkt." Mit der Aussage widersprach der rechtsextreme Polizeiminister erneut der deklarierten Politik des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74). Laut einer langjährigen Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.
26. August, 10.37 Uhr: Drohne bei See Genezareth abgefangen
Die israelische Luftabwehr hat nach Militärangaben östlich des Sees Genezareth eine Drohne abgefangen.
Zuvor habe es in dem Bereich Luftalarm gegeben, teilte die Armee mit. Es gab keine Berichte über Sachschaden oder Verletzte. Zunächst war unklar, von wo aus der Flugkörper auf den Weg geschickt worden war. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Drohne aus Syrien gekommen oder durch Syrien geflogen ist.
26. August, 7.08 Uhr: Gaza-Gespräche in Kairo festgefahren!
Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg stecken in einer Sackgasse: Bei den Gesprächen in Kairo gebe es eine "schwierige Pattsituation", erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus ägyptischen Sicherheitskreisen.
Es sei keine Bewegung in den Positionen der Teilnehmer zu erkennen. Laut gut informierten Kreisen am Flughafen reiste die 13-köpfige israelische Delegation, die Stunden zuvor in Kairo eingetroffen war, wieder ab. Auch der katarische Emir Tamim bin Hamad Al Thani (44) verließ die Hauptstadt, ebenso die Vertreter der Hamas, die aus Doha angereist waren, um sich über den Verlauf der Gespräche informieren zu lassen.
25. August, 21.47 Uhr: Hamas feuert Rakete in Richtung Tel Aviv
In der Stadt Rischon Lezion südlich von Tel Aviv heulten am späten Abend die Warnsirenen.
Die israelische Armee teilte mit, ein Geschoss aus dem südlichen Gazastreifen sei in einem offenen Gebiet im Bereich von Rischon Lezion eingeschlagen. Es gab keine Berichte über Verletzte als direkte Folge des Raketenangriffs. Nach Angaben von Sanitätern verletzte sich eine junge Frau jedoch, als sie in einen Schutzraum eilte.
Der militärische Hamas-Arm reklamierte den Angriff für sich. Es sei eine Rakete des Typs M-90 auf Tel Aviv abgefeuert worden. Es handele sich um eine "Reaktion auf die zionistischen Massaker und die Vertreibung unseres Volkes" im Gazastreifen.
25. August, 17.45 Uhr: Israelischer Soldat von Abwehrrakete tödlich getroffen
Bei der Abwehr des groß angelegten Angriffs der libanesischen Hisbollah-Miliz auf Israel ist nach Militärangaben ein israelischer Soldat getötet worden.
Die Armee bestätigte den Tod des 21-Jährigen. Nach Medienberichten wurde der Soldat auf einem Marineboot vor der Mittelmeerküste von Teilen einer israelischen Abwehrrakete tödlich getroffen. Der Vorfall habe sich nahe der israelischen Küstenstadt Naharija ereignet.
Zwei weitere Soldaten wurden nach Angaben der Armee verletzt.
25. August, 15.23 Uhr: Israelische Delegation zu Gaza-Gesprächen in Kairo
Stunden nach dem gegenseitigen Beschuss Israels und der Hisbollah-Miliz sollen die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg fortgesetzt werden.
Eine israelische Delegation traf in Kairo ein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen am Flughafen der ägyptischen Hauptstadt erfuhr. Die 13-köpfige Delegation bestehe unter anderem aus Vertretern der israelischen Regierung für Sicherheitsfragen.
Die islamistische Hamas hat ebenfalls Vertreter nach Kairo geschickt, angeführt vom ranghohen Funktionär Chalil al-Haja. Die Hamas will wie zuvor nicht an den Gesprächen teilnehmen, sich aber über deren Verlauf informieren lassen.
25. August, 13.47 Uhr: Huthi-Miliz gratuliert Hisbollah für Angriff auf Israel
Die Huthi-Miliz im Jemen hat der verbündeten Hisbollah im Libanon zu deren Angriff auf Israel gratuliert.
Die Hisbollah habe einen "großen und mutigen Angriff" durchgeführt, teilte das Huthi-Politbüro dem Fernsehsender Al-Masirah zufolge mit. Es handle sich um eine "starke und wirksame Antwort" gegen Israel. Auch ein Angriff aus dem Jemen werde unausweichlich kommen.
Die Hisbollah hatte nach der Tötung ihres Militärkommandeurs Fuad Schukr durch Israel vor mehr als zwei Wochen Rache geschworen. Seitdem gab es Sorgen vor einem großen Angriff der Hisbollah gegen Israel, möglicherweise koordiniert mit dem Iran oder weiteren Verbündeten wie den Huthi im Jemen.
25. August, 13.01 Uhr: Hisbollah-Chef Nasrallah wird Rede nach Angriff auf Israel halten
Die "erste Phase" des erwarteten großen Angriffs gegen Israel ist der Hisbollah zufolge abgeschlossen.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah will nach den Angriffen zwischen der Miliz und Israels Armee erneut zu seinen Anhängern sprechen. Der Hisbollah-Generalsekretär werde am Sonntagabend um 18 Uhr eine Rede halten, die im Fernsehen übertragen werde, teilte die Miliz mit.
25. August, 11.54 Uhr: Flughafenchef in Tel Aviv: Die meisten Flüge gehen planmäßig
Ungeachtet der Raketenangriffe aus dem Libanon soll der Flugverkehr auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv wieder weitgehend planmäßig verlaufen.
Flughafenchef Udi Bar Os sagte vor Journalisten, von 360 internationalen Flügen mit mehr als 50.000 Passagieren sollten mehr als 85 Prozent stattfinden. Etwa die Hälfte davon seien Abflüge und die Hälfte Landungen.
Es könne allerdings zu Verzögerungen kommen, sagte der Flughafenchef. Etwa 50 Flüge seien wegen der Eskalation storniert worden. Er sprach von rund 20 internationalen Fluggesellschaften, die Israel weiter anfliegen, "und dies auch morgen und übermorgen". Es sei ein "schwieriger Tag", insgesamt sei die Lage jedoch unter Kontrolle.
25. August, 10.03 Uhr: Sitzung des Krisenstabs im Libanon geplant
Nach den israelischen Angriffen im Libanon hat der geschäftsführende Ministerpräsident des Landes, Nadschib Mikati, eine Sitzung seines Krisenstabs einberufen.
Diese sollte in seiner Residenz in der Hauptstadt Beirut stattfinden, wie die Staatsagentur NNA berichtete. Im Krisenstab sitzen unter anderem die Minister für Inneres, Gesundheit und Soziales.
Zur Sitzung eingeladen seien aber "alle Minister, die ihren jeweiligen Umständen nach" teilnehmen könnten.
25. August, 9.10 Uhr: Hisbollah erklärt "Militäreinsatz für heute beendet"
Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat den ersten Teil ihres Vergeltungsangriffs für die Tötung eines ranghohen Militärkommandeurs nach eigenen Angaben vorerst beendet.
"Unser Militäreinsatz für heute ist abgeschlossen", teilte die vom Iran unterstützte Miliz mit. Alle Geschosse seien wie geplant auf israelische Ziele abgefeuert worden.
25. August, 8.12 Uhr: Netanjahu: Angriffspläne der Hisbollah vereitelt
Israel hat nach Darstellung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Angriffsvorbereitungen der libanesischen Hisbollah-Miliz vorab identifiziert und mit seinen Angriffen im Libanon eine großangelegte Attacke vereitelt.
In Absprache mit Verteidigungsminister Joav Galant und Militärchef Herzi Halevi habe er die Armee angewiesen, "die Bedrohung zu entfernen".
25. August, 7.30 Uhr: Rund 100 Kampfjets an Angriff im Libanon beteiligt
An Israels Angriffen im Libanon waren nach Militärangaben rund 100 Kampfjets beteiligt.
Es seien Tausende Abschussvorrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen und zerstört worden, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari in einem X-Post mit.
Die meisten davon seien auf den Norden Israels gerichtet gewesen, ein Teil aber auch auf das Zentrum. Im Zentrum des Landes liegt unter anderem die israelische Küstenmetropole Tel Aviv.
25. August, 7.20 Uhr: Hisbollah: Bisher 320 Raketen auf Israel abgefeuert
Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon hat zu Beginn ihres Vergeltungsangriffs für die Tötung eines ranghohen Militärkommandeurs nach eigenen Angaben Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
Die Miliz habe mehr als 320 Raketen des Typs Katjuscha unter anderem auf israelische Militärstützpunkte abgefeuert, teilte die Hisbollah mit. Sicherheitskreise sprachen zunächst von mehr als 100 Raketen, die die Hisbollah auf den Norden Israels gefeuert habe.
Die Hisbollah teilte mit, die "erste Phase" ihres Angriffs sei damit abgeschlossen. Bis zu dessen Ende werde "einige Zeit" vergehen.
25. August, 7.06 Uhr: Weißes Haus: Biden verfolgt Eskalation in Nahost genau
US-Präsident Joe Biden verfolgt die aktuelle Eskalation zwischen Israel und dem Libanon nach Angaben des Weißen Hauses genau.
Er sei im Laufe des Samstagabends (Ortszeit) in Kontakt mit seinem Team für Nationale Sicherheit gewesen, sagte ein Sprecher. Ranghohe Vertreter der US-Regierung hielten auf Bidens Anordnung hin laufend Kontakt zu ihren israelischen Amtskollegen.
25. August, 6.08 Uhr: Hisbollah verkündet Vergeltungsangriff auf Israel
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben mit ihrem angekündigten Vergeltungsangriff auf Israel begonnen.
Er sei die Antwort auf die Tötung des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr in der Hauptstadt Beirut, teilte die mit dem Iran verbündete Schiiten-Miliz mit. Schukr war vor knapp einem Monat bei einem israelischen Angriff getötet worden.
25. August, 5.19 Uhr: Israel ruft 48-stündigen Ausnahmezustand aus
Das israelische Verteidigungsministerium hat den landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen.
Er gelte seit 6 Uhr Ortszeit für die kommenden 48 Stunden, sagte Verteidigungsminister Joav Galant.
24. August, 21.02 Uhr: Neue Demos in Israel für Geisel-Deal
Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen Orten in Israel für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert.
Redner warfen bei der Kundgebung unter dem Motto "Du hättest sie retten können" dem Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, durch immer neue Bedingungen einen Deal zu verhindern. Berittene Polizei stoppte den Demonstrationszug vor dem Verteidigungsministerium.
Hauptstreitpunkt bei Vermittlungsgesprächen der USA, Ägyptens und Katars in Kairo zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist den Berichten zufolge die Frage, wie lange israelische Truppen im Gazastreifen vor allem im sogenannten Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten stationiert bleiben dürfen.
24. August, 13.15 Uhr: Hamas-Gesundheitszentrum gibt Zahl der Kriegstoten mit 40.334 an
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen gab am Samstag bekannt, dass seit Kriegsbeginn mindestens 40.334 Menschen getötet wurden.
Nach Angaben des Ministeriums sind in den letzten 48 Stunden 69 Tote zu beklagen. Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 wurden im Gazastreifen 93.356 Menschen verwundet.
24. August, 12.45 Uhr: Hamas entsendet Vertreter nach Kairo
Die Hamas will einem hochrangigen Vertreter der Terrormiliz zufolge am Samstag eine Delegation nach Kairo entsenden - jedoch ohne aktiv an den dortigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen teilzunehmen.
Die Delegation werde sich mit ägyptischen Geheimdienstmitarbeitern treffen, um sich "über die Entwicklungen der laufenden Gespräche" zu informieren, teilte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mit. "Das heißt aber nicht, dass sie an den Verhandlungen teilnehmen wird", stellte er klar.
Die Hamas habe "von Anfang an erklärt, dass sie nicht an dieser Verhandlungsrunde teilnehmen wird, die letzte Woche in Doha begonnen hat", fügte der Hamas-Vertreter hinzu.
24. August, 8.25 Uhr: Zwölf nach israelischem Angriff getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Unter den Opfern sollen sich zwei Kinder und eine Frau befinden. Mindestens 15 weitere Menschen seien verletzt worden. Der Angriff soll sich am frühen Samstagmorgen östlich der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Lagers Al-Nuseirat ereignet haben.
24. August, 8.20 Uhr: Drei Feuer an Bord von angegriffenem Öltanker
Die britische Seehandelsbehörde (UKMTO) hat drei Brände auf dem vollbeladenen griechischen Öltanker "Sounion" gemeldet. Das Schiff war mutmaßlich von Huthi-Rebellen aus dem Jemen am Mittwoch angegriffen und danach evakuiert worden.
Die Huthis veröffentlichten ein Video in den sozialen Medien, das zeigen soll, wie sie den Tanker in Brand setzten. Das unbemannte Schiff liegt zwischen Jemen und Eritrea vor Anker, wie ein Insider aus dem Bereich maritime Sicherheit am Donnerstag gegenüber Reuters erklärte.
Der beschädigte Tanker, der 150.000 Tonnen Rohöl geladen hat, stelle eine Gefahr für die Umwelt dar, erklärte die EU-Marinemission "Aspides".
24. August, 8.15 Uhr: Drei Tote bei israelischem Angriff in Syrien
In Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten bei einem israelischen Angriff drei Mitglieder proiranischer Milizen getötet worden.
Zehn weitere seien verletzt worden, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Syriens Staatsagentur Sana berichtete von sieben verletzten Zivilisten bei den Angriffen im Zentrum des Landes.
Israels Armee habe unter anderem Verkaufsstellen für Treibstoff in Homs angegriffen, erklärte die Beobachtungsstelle. Diese würden von Syrern mit Verbindungen zur libanesischen Hisbollah-Miliz betrieben. Auf Videos, die die Angriffe zeigen sollen, waren große Explosionen und Rauchwolken zu sehen.
24. August, 8.10 Uhr: Israel meldet erneut Beschuss aus Gaza
Nach wiederholten Raketenangriffen aus dem Gazastreifen plant die israelische Armee derweil einen neuen Militäreinsatz - und forderte deswegen die Anwohner mehrerer Viertel im Norden des Küstengebiets zur Flucht auf.
Die Menschen sollten sich in Zufluchtsstätten westlich der Stadt Gaza begeben, hieß es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf eines Armeesprechers. Wegen des anhaltenden Beschusses aus der Gegend wolle das Militär dort gegen die Hamas und weitere Terrororganisationen vorgehen.
Laut Armee wurden am frühen Abend zwei Geschosse aus dem Norden Gazas in Richtung der israelischen Grenzstadt Sderot gefeuert. Eines wurde demnach abgefangen, das andere sei in offenem Gelände niedergegangen. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
24. August, 7.50 Uhr: USA hoffen weiter auf Abkommen
Die USA, Ägypten und Katar vermitteln zwischen Israel und der Hamas, da die beiden Konfliktparteien nicht direkt miteinander verhandeln.
Man hoffe, das Momentum in den kommenden Tagen aufrechtzuerhalten, sagte Kirby. Es gehe um Feinheiten. Hamas-Sprecher Osama Hamdan sagte der Deutschen Presse-Agentur, man sei bislang nicht offiziell von den Vermittlern über den jüngsten Stand der Gespräche informiert worden. Erst danach werde man antworten.
"Es ist wichtig, dass alle gewillt sind, bei diesen Details voranzukommen", sagte Kirby. Zur möglichen Bedrohung durch den Iran bekräftigte er die Unterstützung der USA für Israel. Man konzentriere sich darauf, sich selbst und Israel im Falle eines Angriffs verteidigen zu können.
23. August, 22.10 Uhr: Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei erneuten israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden.
In Aita al-Dschabal im Süden wurden ein siebenjähriges Kind und ein weiterer Mensch getötet, wie das Gesundheitsministerium in Beirut berichtete. Das israelische Militär gab an, dort einen "bedeutenden Hisbollah-Terroristen" getötet zu haben. Es registrierte nach eigenen Angaben zugleich Dutzende Geschosse, die aus dem Libanon in Richtung Israel abgefeuert wurden.
Bei einem anderen Angriff auf den Ort Tayr Harfa unweit der israelischen Grenze im Süden des Libanons wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums außerdem drei Personen getötet. Laut libanesischen Sicherheitskreisen handelte es sich dabei um Kämpfer der Hisbollah. Die Schiitenmiliz erklärte insgesamt sieben ihrer Kämpfer für tot.
23. August, 20 Uhr: Israel fordert Anwohner mehrerer Gaza-Viertel zur Flucht auf
Nach wiederholten Raketenangriffen aus dem Gazastreifen plant die israelische Armee einen neuen Militäreinsatz - und fordert deswegen die Anwohner mehrerer Viertel im Norden des Gebiets zur Flucht auf.
Die Menschen sollen sich in Zufluchtsstätten westlich der Stadt Gaza begeben, wie es in einem in arabischer Sprache veröffentlichten Aufruf eines Armeesprechers hieß. Wegen des anhaltenden Beschusses aus der Gegend wolle das Militär dort gegen die islamistische Hamas und weitere Terrororganisationen vorgehen.
Hilfsorganisationen sehen die regelmäßigen Fluchtaufrufe für Zivilisten im Gazastreifen äußerst kritisch. "Die ständigen Evakuierungsanordnungen zermürben Familien in Gaza und erschweren massiv lebensrettende Hilfe", teilte der Leiter des Berliner Büros des UN-Welternährungsprogramms, Martin Frick, mit.
23. August, 13.41 Uhr: Tote nach Angriffen im Libanon
Bei erneuten israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden.
Bei einem Angriff in Aita al-Dschabal im Südlibanon wurden ein siebenjähriges Kind und ein weiterer Mensch getötet, wie das Gesundheitsministerium in Beirut berichtete.
Bei einem anderen Angriff auf den Ort Tayr Harfa unweit der israelischen Grenze im Süden des Libanons wurden demnach außerdem drei Personen getötet. Laut libanesischen Sicherheitskreisen handelte es sich dabei um Kämpfer der Hisbollah. Die Schiitenmiliz erklärte drei ihrer Kämpfer für tot.
23. August, 11.36 Uhr: Kämpfe im Gazastreifen trotz Gesprächen und Polio-Gefahr
Ungeachtet aller Bemühungen um eine Waffenruhe und einer Polio-Krise gehen die Kämpfe im Gazastreifen weiter.
Die israelische Armee tötete nach eigenen Angaben in Nahkämpfen seit Donnerstag Dutzende Gegner. Bei den Gefechten in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens und in der Gegend von Deir al-Balah weiter nördlich sei zudem terroristische Infrastruktur zerstört worden.
Auch Israels Luftwaffe habe in die Kämpfe eingegriffen und unter anderem Stellungen beschossen, von denen aus Raketen auf Israel abgefeuert worden seien. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mehreren getöteten Zivilisten infolge israelischer Angriffe. Auch im Norden Israels kam es wieder zu gegenseitigem Beschuss zwischen der Armee und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz. Alle Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
23. August, 7.15 Uhr: Ausmaß des Leidens laut Harris "herzzerreißend"
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris (59) hat sich mit Nachdruck für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln ausgesprochen.
Präsident Joe Biden (81) und sie als Vizepräsidentin setzten sich rund um die Uhr dafür ein, und sie werde auch immer für Israels Recht der Selbstverteidigung eintreten, betonte Harris zum Abschluss des Parteitags der Demokraten in Chicago. Gleichzeitig sprach sie in deutlichen Worten über das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
"Was in den letzten zehn Monaten in Gaza passiert ist, ist verheerend. So viele Unschuldige tot, verzweifelte, hungernde Menschen, die fliehen, um sich in Sicherheit zu begeben. Immer und immer wieder. Das Ausmaß des Leidens ist herzzerreißend", sagte Harris vor Tausenden Delegierten.
22. August, 19.34 Uhr: Verhandlungsteams in Kairo eingetroffen?
Delegationen aus den USA und Israel sind informierten Kreisen am Flughafen Kairo zufolge für weitere Gespräche zur Beendigung des Gaza-Kriegs in Ägypten eingetroffen.
Der Besuch sei für mehrere Stunden geplant, hieß es. Das israelische Nachrichtenportal Ynet berichtete, dass der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, und der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, für weitere Verhandlungen in Kairo angekommen seien.
22. August, 19.31 Uhr: UN-Vertreter drängen auf Polio-Impfungen in Gaza
UN-Vertreter drängen darauf, die Anstrengungen für dringend benötigte Polio-Impfungen für Hunderttausende Kinder im Gazastreifen zu erhöhen.
"Das dezimierte Gesundheitssystem ist vollkommen unvorbereitet, um dieser neuen Polio-Krise zu begegnen", mahnte Louisa Baxter, Leiterin der Notfall-Gesundheitseinheit des Kinderhilfswerk Save the Children bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.
"Wenn nicht sofort Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, wird der Polio-Ausbruch nicht nur zu einer Katastrophe der Kinder in Gaza, sondern könnte die weltweiten Anstrengungen zum Ausrotten der Krankheit wesentlich zurückwerfen."
22. August, 12.25 Uhr: Festnahmen nach Siedler-Angriff im Westjordanland
Nach dem gewaltsamen Angriff militanter jüdischer Siedler auf ein Dorf im Westjordanland haben israelische Sicherheitskräfte vier Verdächtige festgenommen. Eine Person sei minderjährig, hieß es in einer Mitteilung der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet.
Die Festgenommenen werden demnach verdächtigt, mehrere Terroranschläge gegen Palästinenser begangen zu haben, darunter der Angriff in dem Ort Dschit. Die israelischen Sicherheitskräfte sprachen in ihrer Mitteilung von einem "schweren Terrorereignis", bei dem unter anderem Gebäude und Fahrzeuge angezündet worden und Schüsse gefallen seien. Ein Palästinenser kam den Angaben nach ums Leben, ein weiterer wurde verletzt.
Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah wurde ein 23-Jähriger durch Schüsse getötet, als Dutzende maskierte Siedler die palästinensische Ortschaft Dschit stürmten. Die vier in der Nacht festgenommen Siedler würden derzeit vom Inlandsgeheimdienst verhört, meldeten israelische Medien. Die Untersuchung des Falls dauere an, teilten die israelischen Behörden weiter mit.
22. August, 10.20 Uhr: Tote nach Armee-Einsatz im Westjordanland
Bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge drei Menschen ums Leben gekommen.
Israels Militär habe ein Haus in einem Flüchtlingsviertel im Norden des Westjordanlands angegriffen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Palästinensischen Berichten zufolge attackierte die Armee das Gebäude in der Stadt Tulkarem mit einer Rakete. Die Leichen der drei getöteten Palästinenser seien geborgen worden.
Israels Armee teilte auf Anfrage mit, Bewaffnete seien das Ziel des "Anti-Terror-Einsatzes" gewesen. Für den Angriff sei ein Fluggerät genutzt worden. Bei ihren Razzien im Westjordanland setzt die israelische Armee häufig Drohnen ein, die Raketen abfeuern.
22. August, 8.11 Uhr: Israel attackiert nach Hisbollah-Angriffen Ziele im Libanon
Die gegenseitigen Angriffe der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee im Grenzgebiet beider Länder gehen weiter. Wie die israelische Armee mitteilte, attackierte die Luftwaffe in der Nacht Stellungen der Schiiten-Miliz in mehr als zehn Gebieten im Südlibanon.
Zu den Zielen gehörten Waffenlager, militärische Einrichtungen und eine Abschussrampe, die von der Hisbollah für Terroranschläge gegen Israel genutzt werde, erklärte die Armee. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht. Vorangegangen waren mehrere Angriffe der Hisbollah auf Ziele in Israel. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.
22. August, 6.02 Uhr: Sorge vor Eskalation in Nahost
Angesichts des wachsenden Pessimismus machte Biden im Telefonat mit Netanjahu noch einmal Druck. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die nach der Präsidentenwahl am 5. November Bidens Nachfolge antreten will, sei bei dem Gespräch dabei gewesen.
Zuvor war US-Außenminister Antony Blinken erneut zu Gesprächen in Israel, Ägypten und Katar gewesen, um den Verhandlungen zum Durchbruch zu verhelfen. Die beiden arabischen Staaten vermitteln zusammen mit den USA zwischen Israel und der Hamas, da diese nicht direkt miteinander verhandeln. Nach Informationen des israelischen Journalisten Barak Ravid soll das nächste Spitzentreffen der Vermittler in Kairo an diesem Wochenende stattfinden.
Im Falle eines Scheiterns der Vermittlungsbemühungen wird eine größere Eskalation im Nahen Osten befürchtet. Nach der Tötung zweier ranghoher Feinde Israels in der iranischen Hauptstadt Teheran und der libanesischen Hauptstadt Beirut vor knapp drei Wochen hatten der Iran und die Hisbollah-Miliz massive Vergeltungsschläge angedroht.
21. August, 20.02 Uhr: Israel erklärt Hamas-Brigade in Rafah für besiegt
Israel will die Hamas-Brigade im Bereich von Rafah im Süden des Gazastreifens bezwungen haben.
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte bei einem Besuch im Grenzbereich zwischen dem Gazastreifen und Ägypten: "Die Rafah-Brigade ist besiegt worden und mehr als 150 Tunnel in dieser Region wurden zerstört." Er habe die Truppen angewiesen, sich in der kommenden Zeit auf die Zerstörung der verbliebenen Tunnel an der Grenze zwischen dem Küstenstreifen und Ägypten zu konzentrieren.
21. August, 12.47 Uhr: Führender palästinensischer Kommandeur im Libanon getötet
Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Libanon ist ein führender palästinensischer Kommandeur getötet worden.
Die palästinensischen Al-Aksa-Brigaden bestätigten den Tod ihres Kommandeurs Chalil Al-Makdah. Er sei bei einem "feigen Angriff" Israels in der libanesischen Küstenstadt Sidon getötet worden, hieß es in einer Erklärung auf Telegram.
Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Angriff auf ein Auto zielte. Auch die libanesische Armee bestätigte den Angriff. Demnach handelte es sich um einen Drohnenangriff. Sidon liegt etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut.
21. August, 6.35 Uhr: Israelische Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon
Bei israelischen Luftangriffen im Landesinneren des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens ein Mensch getötet worden.
Sechzehn weitere wurden demnach bei den Angriffen kurz nach Mitternacht (Ortszeit) verletzt. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge trafen die Luftschläge die Bekaa-Ebene nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg.
Ziel seien Waffenlager der schiitischen Hisbollah-Miliz gewesen, teilte die israelische Armee am Morgen mit. Nach den Angriffen habe es Sekundärexplosionen gegeben, was auf große Mengen von Waffen vor Ort hinweise. Zudem hätten die Angriffe im Nordosten des Libanon einem Gelände gegolten, das von der Luftabwehr der Hisbollah-Miliz genutzt werde, hieß es in der Mitteilung weiter.
21. August, 6.22 Uhr: Neue Raketen-Salven auf Israel aus dem Libanon
Aus dem Libanon wurden nach israelischen Militärangaben erneut Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah teilte mit, sie habe eine "intensive Raketen-Salve" auf Stellungen des israelischen Militärs abgefeuert.
Es handle sich um eine Reaktion auf israelische Angriffe am Montag in der Bekaa-Ebene im Libanon, bei denen mindestens acht Menschen verletzt wurden. Die Armee hatte dabei nach eigenen Angaben Waffenlager der Hisbollah angegriffen.
21. August, 6.18 Uhr: Angriffe und Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter
Bei einem israelischen Angriff auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza sollen palästinensischen Medienberichten zufolge zehn Menschen getötet worden sein.
Ziel des Bombardements war nach palästinensischen Angaben ein Schulgebäude, in dem Vertriebene untergebracht gewesen sein sollen. Israels Armee teilte mit, auf dem Gelände habe die Hamas eine Kommandozentrale versteckt. Diese sei Ziel des Angriffs gewesen.
21. August, 6.16 Uhr: Netanjahu weiter nicht zu Abzug von strategischen Orten bereit
Bei einem Treffen mit Angehörigen von Geiseln sagte Netanjahu nach Medienberichten, es sei nicht sicher, dass es einen Deal mit der Hamas geben werde.
Der Regierungschef habe auch erklärt, er sei weiterhin nicht zu einem Rückzug von der strategisch wichtigen Pufferzone zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sowie dem Nezarim-Korridor bereit, der den Gazastreifen in einen nördlichen und einen südlichen Abschnitt teilt.
Die Hamas besteht aber auf einem vollständigen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen als Bedingung für eine Waffenruhe. Kritiker werfen Netanjahu vor, er blockiere eine Einigung, weil er bei Zugeständnissen an die Hamas das Scheitern seiner Regierungskoalition fürchten müsste.
21. August, 6.14 Uhr: Hamas - USA dulden neue Forderungen Netanjah
Die Hamas warf den USA vor, sich mit dem jüngsten Überbrückungsvorschlag Israels Bedingungen gebeugt zu haben.
Washington dulde damit neue Forderungen Netanjahus. Die Hamas werde keine neuen Bedingungen aushandeln, sagte ihr Sprecher Osama Hamdan der Deutschen Presse-Agentur. Es dürfe nur um die Umsetzung des von Biden im Mai vorgestellten Plans gehen. Blinken erklärte dagegen, der "Überbrückungsplan" enthalte lediglich "Klarstellungen und Details" mit Blick auf den ursprünglichen Plan.
21. August, 6.11 Uhr: Blinken - Tun alles, um Hamas mit an Bord zu bekommen
Bei seiner Abreise aus Doha sagte Blinken vor Journalisten: "Wir müssen die Vereinbarung einer Waffenruhe und Geisel-Freilassung über die Ziellinie bringen."
Die Zeit dränge, weil das Leben der Hamas-Geiseln mit jedem Tag stärker in Gefahr sei. Außerdem litten die Menschen in Gaza jeden Tag, sagte der US-Außenminister. Alle Vermittler setzten sich dafür ein, eine weitere Eskalation in der Region zu verhindern. Katar und Ägypten seien in direktem Kontakt mit der Hamas, um eine Einigung zu erzielen. "In den nächsten Tagen werden wir alles Mögliche unternehmen, um die Hamas mit dem Überbrückungsvorschlag an Bord zu bekommen", sagte er. Danach müssten sich die beiden Seiten auf weitere Details einigen.
20. August, 20.56 Uhr: 40 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert
Aus dem Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden.
Eine Salve von rund 40 Geschossen sei über die Grenze geflogen, teilte die Armee mit. Außerdem seien mehrere Flugkörper identifiziert worden. Einige davon habe die Luftabwehr abgefangen, einige seien in den von Israel besetzten Golanhöhen niedergegangen. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Die israelische Luftwaffe hatte zuvor Militäreinrichtungen der schiitischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons angegriffen, wie es in der Mitteilung weiter hieß.
20. August, 16.17 Uhr: Armee meldet 40 Tote bei Gefechten in Rafah!
Bei heftigen Kämpfen im Süden des Gazastreifens sind nach israelischen Militärangaben Dutzende militanter palästinensischer Kämpfer getötet worden.
Im Bereich der Stadt Rafah seien "rund 40 Terroristen bei Nahkämpfen und Schlägen der israelischen Luftwaffe ausgeschaltet worden", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas teilte dagegen mit, seine Kämpfer hätten in dem Gebiet einen israelischen Panzer sowie Soldaten in einem Gebäude mit Granaten angegriffen. Ebenfalls sei ein Militärbulldozer angegriffen worden.
20. August, 16.10 Uhr: Hamas kritisiert Vorschlag bei Gaza-Gesprächen
Die Hamas hat den USA vorgeworfen, sich in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg mit dem jüngsten Überbrückungsvorschlag Israels Bedingungen gebeugt zu haben.
Washington dulde damit neue Forderungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74), teilte die Islamistenorganisation in einer per Whatsapp versendeten Erklärung mit.
Der aktuelle Vorschlag entspreche nicht dem Entwurf, der Anfang Juli mit den Vermittlern vereinbart worden sei und der auf dem Vorschlag von US-Präsident Joe Biden (81) von Mai basiere, hieß es weiter. Was der Hamas vorgelegt worden sei, stelle vielmehr eine "Umkehrung" dessen dar. Details dazu, inwiefern der neue Vorschlag abweiche, nannte die Terrororganisation nicht.
20. August, 13.21 Uhr: Tote nach Angriff Israels auf Schulgebäude
Bei einem israelischen Angriff auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza sollen palästinensischen Berichten zufolge neun Menschen getötet worden sein.
Dutzende weitere Menschen seien zudem verletzt worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Ziel des Bombardements war nach palästinensischen Angaben ein Schulgebäude, in dem Vertriebene untergebracht gewesen sein sollen. Israels Armee teilte mit, auf dem Gelände habe die Hamas eine Kommandozentrale versteckt. Diese sei Ziel des Angriffs gewesen.
20. August, 11.28 Uhr: Israel meldet schweren Beschuss aus dem Libanon
Die israelische Armee hat schweren Beschuss aus dem Libanon gemeldet.
Etwa 55 Geschosse seien aus dem Nachbarland auf Israel abgefeuert worden, teilte das israelische Militär mit. Einige seien abgefangen worden, der Rest sei in offenem Gelände niedergegangen. In einigen Gegenden sei Feuer ausgebrochen.
20. August, 10.32 Uhr: Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen.
Ihre toten Körper seien in der Nacht zum Dienstag in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets gefunden worden, teilte das Militär mit. Die Familien der sechs Männer seien informiert worden.
19. August, 22.17 Uhr: Mehrere Verletzte durch israelische Angriffe im Libanon
Bei israelischen Angriffen tief im Landesinneren des Libanons sind nach Behördenangaben mindestens acht Menschen verletzt worden.
Darunter sollen auch zwei Mädchen im Alter von 5 und 15 Jahren gewesen sein, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. Die libanesische Nachrichtenagentur berichtete von heftigen Angriffen in der Bekaa-Ebene und nahe der Stadt Baalbek im Nordosten des Landes.
Das israelische Militär teilte mit, mehrere Waffenlager der Hisbollah angegriffen zu haben. Außerdem sei ein Mitglied der Hisbollah getötet worden sein. Die Schiitenmiliz äußerte sich zunächst nicht.
19. August, 19.55 Uhr: Israel akzeptiert laut Blinken US-Vorschlag für Geisel-Abkommen!
Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen, sagte Blinken während seiner Israel-Reise.
19. August, 16.37 Uhr: Tunnel mit Waffenlager im Gazastreifen zerstört
Das israelische Militär hat nach Angaben eines Armeesprechers im Gazastreifen eine Tunnelstrecke von etwa 1,5 Kilometer zerstört, die der islamistischen Hamas unter anderem als Waffenlager diente.
In einem Tunnelabschnitt seien Waffen, Sprengkörper und Ausrüstung gefunden worden, hieß es. Beim Eintreffen der israelischen Soldaten hätten die Hamas-Kämpfer den Bereich im Gebiet von Chan Junis bereits verlassen.
19. August, 16.17 Uhr: Israelischer Soldat bei Drohnenangriff aus dem Libanon getötet
Ein 45 Jahre alter israelischer Soldat ist bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon im Norden Israels getötet worden.
Nach Angaben eines Armeesprechers gehörte er dem Beduinenspähtrupp der israelischen Grenztruppen an. Mehrere Soldaten seien bei dem Zwischenfall verletzt worden, einer von ihnen schwer, hieß es weiter.
19. August, 14.12 Uhr: Hisbollah-Mitglieder im Südlibanon angegriffen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Mitglieder der proiranischen Hisbollah in Hula im Südlibanon angegriffen.
Außerdem seien Militärstrukturen in weiteren Orten entlang der Grenze zu Israel angegriffen worden, teilte die Armee mit. Das libanesische Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass bei einem israelischen Angriff in Hula zwei Menschen getötet worden seien.
19. August, 9.06 Uhr: Polizei ermittelt nach tödlicher Explosion in Tel Aviv
Die israelische Polizei ermittelt nach einer tödlichen Explosion in Tel Aviv wegen eines vermuteten Anschlagversuchs.
Im Rucksack eines Mannes war am Sonntagabend in der Küstenmetropole ein Sprengsatz explodiert, als dieser auf einer Straße im Süden der Stadt unterwegs war. Dabei wurden der mutmaßliche Attentäter getötet und ein E-Scooterfahrer verletzt.
19. August, 9.04 Uhr: US-Außenminister spricht von "letzter Chance" für Geisel-Deal
Die gegenwärtigen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg könnten nach Worten von US-Außenminister Antony Blinken (62) die letzte Chance für eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas sein.
Bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog in Tel Aviv sagte Blinken: "Dies ist ein entscheidender Moment, wahrscheinlich der beste, vielleicht die letzte Gelegenheit, die Geiseln nach Hause zu bringen, eine Waffenruhe zu erzielen und alle auf einen besseren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit zu bringen."
19. August, 7.34 Uhr: Kamala Harris fordert Waffenruhe im Gaza-Krieg
US-Vizepräsidentin Kamala Harris (59) hat sich inmitten der laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln mit Nachdruck für den Abschluss eines Abkommens ausgesprochen.
Die Gespräche liefen und die US-Regierung gebe nicht auf, sondern arbeite weiter "sehr hart" daran, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, sagte Harris am Rande von Wahlkampfauftritten im US-Bundesstaat Pennsylvania. "Wir müssen eine Waffenruhe bekommen und wir müssen diese Geiseln rausbekommen", sagte Harris.
18. August, 8.23 Uhr: Kontrolle an Gaza-Grenze zu Ägypten weiter strittig
Bei den schwierigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ist Israels Forderung nach dauerhafter Kontrolle der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten einem Medienbericht zufolge eines der letzten Hindernisse für eine Einigung.
Die islamistische Hamas wirft Israel vor, die Verhandlungen mit der Weigerung zu blockieren, sich aus dem sogenannten Philadelphi-Korridor zurückzuziehen, der im Süden Gazas entlang der Grenze zu Ägypten verläuft. Die Hamas fordert einen kompletten Abzug Israels. Netanjahu dagegen verlangt, dass die israelische Armee den Philadelphi-Korridor auch nach einer Waffenruhe weiter kontrolliert, etwa um den Schmuggel von Waffen zu verhindern.
17. August, 22.10 Uhr: Für Geisel-Deal, gegen Regierung - Massenproteste in Israel
In Israel haben nach Ende der jüngsten Gesprächsrunde über ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg erneut Tausende Menschen für einen solchen Deal demonstriert.
Die Mutter einer Geisel in der Gewalt der Hamas rief die Führung des israelischen Sicherheitsapparats bei einer Kundgebung dazu auf, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu daran zu hindern, einen Deal zu torpedieren, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete.
17. August, 22.07 Uhr: Gaza-Gespräche - Israels Delegation vorsichtig optimistisch
Das israelische Verhandlungsteam hat sich nach der jüngsten Gesprächsrunde zu einer Waffenruhe in Gaza vorsichtig optimistisch geäußert.
Es sei zu hoffen, dass der Druck der Vermittlerstaaten auf die islamistische Hamas deren Widerstand gegen den US-Vorschlag für ein Abkommen beseitige und dies zu einem Durchbruch bei den Gesprächen führe, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Es war die erste offizielle Äußerung Israels nach zweitägigen Gesprächen in Katar, bei denen es keinen Durchbruch gab, die aber als konstruktiv bezeichnet worden waren.
Die Delegation teilte dem israelischen Ministerpräsidenten demnach mit, ein Deal auf Grundlage des aktualisierten US-Vorschlags enthalte "für Israel akzeptable Bestandteile". "Das Team äußerte gegenüber dem Ministerpräsidenten vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der Möglichkeit des Fortschritts bei der Vereinbarung", hieß es weiter.
17. August, 22.05 Uhr: Kommandeur von Hisbollah-Eliteeinheit getötet
Das israelische Militär hat einen Kommandeur der proiranischen Hisbollah im Südlibanon getötet.
Es handele sich um einen Kommandeur der Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der Schiitenmiliz. Die Hisbollah bestätigte den Tod später.
Nach israelischen Angaben wurde das Hisbollah-Mitglied bei einem Luftangriff nahe der Küstenstadt Tyros getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium hatte mitgeteilt, dass bei einem israelischen Angriff auf ein Motorrad in der Gegend ein Mensch getötet wurde.
17. August, 16.31 Uhr: Ägyptens Präsident warnt vor Scheitern der Gaza-Verhandlungen
Der anhaltende Krieg im Gazastreifen droht nach Aussagen von Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi die gesamte Region in "einen unerbittlichen Kreislauf der Instabilität" zu stürzen.
Deshalb sei es dringend notwendig, die aktuellen Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs zu nutzen, sagte er nach einem Treffen mit dem französischen Außenminister Stéphane Séjourné in Kairo laut einem Sprecher. Eine Einigung würde weiteres Blutvergießen verhindern und die Region vor den Folgen einer weiteren Eskalation bewahren.
Am Freitag waren aktuelle Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA vertagt worden. Einen Durchbruch erzielten die Vermittler nicht - laut gemeinsamer Mitteilung waren die zweitägigen Gespräche in der katarischen Hauptstadt aber konstruktiv. Ein weiteres Spitzentreffen soll es vor Ende kommender Woche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geben. Bis dahin sollen Unterhändler weiterverhandeln, um noch verbleibende Lücken zu schließen.
17. August, 13.47 Uhr: 55 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert
Nach einem Angriff der israelischen Armee auf ein Gebäude im Libanon hat die Hisbollah-Miliz eigenen Angaben zufolge Israel mit zahlreichen Raketen angegriffen.
Dem israelischen Militär zufolge wurden rund 55 Geschosse aus dem Nachbarland in Richtung Israel abgefeuert. Einige landeten demnach auf offenem Gelände. Berichte über Verletzte bei dem jüngsten Angriff gab es den Angaben nach zunächst nicht. Es seien aber mehrere Brände ausgebrochen.
17. August, 11.51 Uhr: Israel fordert Anwohner mehrerer Gaza-Gebiete zur Flucht auf
Die israelische Armee hat die Anwohner mehrerer Viertel im Zentrum des Gazastreifens vor einem neuen Militäreinsatz zur Flucht aufgefordert.
Sie sollten sich in ein von Israel als humanitäre Zone ausgewiesenes Gebiet begeben, hieß es in dem Aufruf, den ein israelischer Militärsprecher in arabischer Sprache veröffentlichte. Bei israelischen Angriffen im Zentrum des Gazastreifens sollen palästinensischen Angaben zufolge zugleich mehrere Menschen ums Leben gekommen sein.
Betroffen von dem jüngsten Fluchtaufruf sind der Armee zufolge unter anderem die Anwohner des Flüchtlingsviertels Al-Maghasi. Grund für den neuen Einsatz sei der "anhaltende Raketenbeschuss der Hamas" aus der Gegend.
17. August, 7.24 Uhr: Iran zu Gaza-Gesprächen: "Israel kann man nicht trauen"
Der Iran ist mit Blick auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen seinem erklärten Erzfeind Israel und der mit Teheran verbündeten Hamas weiter skeptisch.
Israel könne nicht getraut werden, schrieb der iranische Außenminister Ali Bagheri Kani auf der Plattform X. Er sei vom katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über den Stand der Verhandlungen unterrichtet worden. Es müsse alles getan werden, um Israels militärische Offensive im Gazastreifen zu beenden, schrieb er.
17. August, 7.16 Uhr: Tote nach mutmaßlich israelischem Angriff im Libanon
Bei einem Luftangriff auf ein Wohngebäude im Südlibanon sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen getötet worden.
Zudem seien drei weitere Menschen bei dem mutmaßlich von Israel geführten Angriff verletzt worden, teilten das libanesische Gesundheitsministerium und libanesische Sicherheitsquellen mit. Von der israelischen Armee lag zunächst keine Stellungnahme dazu vor.
16. August, 21.41 Uhr: Erster Polio-Fall im Gazastreifen laut Ministerium
Im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben ein erster Fall von Kinderlähmung aufgetreten.
Erkrankt sei ein ungeimpfter, zehn Monate alter Säugling in Deir al-Balah im Zentrum des Gebiets, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Dies hätten Tests in der jordanischen Hauptstadt Amman ergeben.
16. August, 20.14 Uhr: Gaza-Gespräche laut Biden näher an Einigung als je zuvor
US-Präsident Joe Biden (81) hat sich mit Blick auf eine Einigung in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hoffnungsvoll geäußert.
"Wir sind näher dran als je zuvor", sagte Biden am Rande einer Veranstaltung im Weißen Haus gegenüber Journalisten. "Wir sind viel, viel näher dran als noch vor drei Tagen." Er wolle das Glück nicht herausfordern, erläuterte Biden einschränkend. "Wir haben vielleicht etwas, aber wir sind noch nicht am Ziel."
16. August, 18.53 Uhr: Netanjahu hofft auf Deal mit Hamas durch Vermittler-Druck
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) setzt auf den Druck der Vermittler, um die Gaza-Gespräche mit der Hamas zum Abschluss zu bringen.
In einer Mitteilung dankte der Regierungschef Ägypten, Katar und den USA für ihre Bemühungen, die Islamisten von ihrer Ablehnung eines Geiseldeals abzubringen. Israel hoffe, dass ihr Druck die Hamas dazu bewegen werde, die Vorschläge von Ende Mai anzunehmen, sodass die Details der Vereinbarung umgesetzt werden könnten.
16. August, 18.34 Uhr: UN-Chef fordert Gaza-Kampfpause für Polio-Massenimpfung
UN-Generalsekretär António Guterres (75) fordert für die Polio-Impfung von Hunderttausenden Kindern in Gaza eine Kampfpause in dem abgeschnittenen und in weiten Teilen zerstörten Küstenstreifen.
"Ich appelliere an alle Parteien, sofort konkrete Zusicherungen abzugeben, die humanitäre Pausen für die Kampagne garantieren", sagte Guterres in New York. Eine Polio-Pause sei ein Muss. "Es ist unmöglich, eine Polio-Impfkampagne durchzuführen, während überall Krieg tobt."
Nach der Entdeckung von Polio-Viren im Abwasser des Gazastreifens planen die Vereinten Nationen in den kommenden Wochen Massenimpfungen gegen Kinderlähmung.
16. August, 18.08 Uhr: UN-Sprecherin sieht Verantwortung bei Israel
Eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros hat Israel nach der jüngsten Attacke von jüdischen Siedlern auf Palästinenser im Westjordanland scharf kritisiert.
"Es war entsetzlich", sagte Ravina Shamdasani in Genf über den Vorfall, bei dem nach palästinensischen Angaben ein Mann getötet wurde. "Dies ist die direkte Folge der israelischen Siedlungspolitik im Westjordanland", sagte die Sprecherin.
16. August, 18.06 Uhr: US-Regierung nach Vertagung von Gaza-Gesprächen optimistisch
Die US-Regierung zeigt sich mit Blick auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zuversichtlich und dringt gleichzeitig auf Kompromissbereitschaft.
"Wir glauben, dass wir das Ziel erreichen können", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby (61), dem Sender CNN. "Aber es wird zusätzliche Führung und Kompromisse erfordern, und die Bereitschaft der Teams auf beiden Seiten, zusammenzukommen."
16. August, 17.33 Uhr: Hamas-Vertreter bewertet Gaza-Gespräche zurückhaltend
Ein Vertreter der islamistischen Hamas bewertet den Abschluss der jüngsten Gesprächsrunde über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zurückhaltend.
Die Führung der Hamas habe die Ergebnisse der Verhandlungen in Doha erhalten, und sie basierten nicht auf allen Vorschlägen von US-Präsident Joe Biden (81), die der Gruppe am 2. Juli übermittelt worden seien, sagte der ranghohe Hamas-Funktionär Mahmud Mardaui der Deutschen Presse-Agentur.
Aus Sicht der Hamas müssten die Gespräche auf der Beendigung des Kriegs, des Rückzugs der israelischen Armee aus dem Gazastreifen, der Rückkehr der Vertriebenen in ihre Häuser, dem Wiederaufbau und dem Ende der israelischen Blockade des Küstengebiets fußen. Weiter äußerte er sich nicht. Eine offizielle Mitteilung Israels zu der Verhandlungsrunde lag zunächst nicht vor.
16. August, 16.54 Uhr: Israel erwartet Unterstützung bei iranischem Angriff
Israels Außenminister Israel Katz hat an Frankreich und Großbritannien appelliert, im Falle eines iranischen Vergeltungsschlags Israel nicht nur bei der Verteidigung zu unterstützen.
"Wenn der Iran angreift, erwartet Israel, dass die internationale Koalition unter der Führung der USA, Großbritanniens und Frankreichs Israel nicht nur bei der Verteidigung hilft, sondern auch beim Angriff auf wichtige Ziele im Iran", sagte Katz bei einem Treffen mit dem britischen Außenminister David Lammy und seinem französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné in Jerusalem laut einer Mitteilung des israelischen Verteidigungsministeriums, die per Whatsapp versendet wurde.
16. August, 16.42 Uhr: Gaza-Gespräche bringen keine Einigung - so geht es jetzt weiter
Nach Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sollen die noch "verbleibenden Lücken" zwischen Israel und der islamistischen Hamas in den kommenden Tagen geschlossen werden.
Das teilten die vermittelnden Länder Katar, Ägypten und USA nach den zweitägigen Verhandlungen in Doha mit. Beiden Seiten sei ein Vorschlag präsentiert worden, der den Grundsätzen des Friedensplans von US-Präsident Joe Biden (81) entspreche. Vor Ende der kommenden Woche sei ein weiteres Treffen in Kairo geplant, um unter diesen Bedingungen eine Einigung zu erreichen.
"Die Gespräche waren bisher ernsthaft, konstruktiv und fanden in positiver Atmosphäre statt", heißt es in der Mitteilung der drei Länder.
16. August, 15.24 Uhr: "Einige Fortschritte" bei Gaza-Gesprächen
Bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gibt es offenbar ein wenig Bewegung.
Es habe "einige Fortschritte" gegeben, sagten Diplomaten mit Kenntnis der Gespräche der Deutschen Presse-Agentur. Diese sollten am Freitagnachmittag in der katarischen Hauptstadt Doha fortgesetzt werden. Die Erwartungen etwa auf einen Durchbruch oder gar die Einigung auf eine Waffenruhe wie im vergangenen November sind gering, weil die Positionen von Israel und der islamistischen Hamas weit auseinander liegen.
16. August, 14.22 Uhr: Libanesische Miliz meldet getöteten Kämpfer
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet worden.
Zudem sei eine weitere Person verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Demnach war das Dorf Aitarun Ziel des Angriffs. Laut der libanesischen Hisbollah-Miliz kam einer ihrer Kämpfer ums Leben. Es war zunächst unklar, ob es sich dabei um den in Aitarun Getöteten handelte.
Das israelische Militär teilte mit, eine Militäranlage der Hisbollah in der Gegend attackiert zu haben. Auch andernorts habe es Angriffe gegeben. In einem israelischen Ort in Grenznähe sei zudem eine feindliche Überwachungsdrohne entdeckt worden.
16. August, 14.16 Uhr: Polio-Massenimpfung in Gaza nach ersten Verdachtsfällen geplant
UN-Organisationen planen Massenimpfungen gegen Polio im Gazastreifen in den kommenden Wochen.
Ende August und im September sollen mehr als 640.000 Kinder in zwei Impf-Runden gegen das Virus geschützt werden, das Kinderlähmung auslösen kann, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mitteilte.
16. August, 11.02 Uhr: US-Botschafter in Israel entsetzt über Siedler-Angriff
Der US-Botschafter in Israel, Jack Lew (68), hat sich entsetzt über den gewaltsamen Angriff militanter jüdischer Siedler auf ein Dorf im Westjordanland gezeigt.
"Diese Angriffe müssen aufhören und die Verbrecher müssen zur Rechenschaft gezogen werden", schrieb er auf der Plattform X, vormals Twitter.
16. August, 11 Uhr: Israel ruft Anwohner mehrerer Gaza-Gebiete zur Flucht auf
Die israelische Armee hat die Anwohner im Norden von Chan Junis sowie im Osten von Deir al-Balah im Gazastreifen vor einem neuen Militäreinsatz zur Flucht aufgerufen.
Sie sollten sich in eine humanitäre Zone begeben, deren Grenzen neu gezogen worden seien, teilte die Armee den Menschen mit Hilfe von Flugblättern, per SMS, Telefonanrufen sowie per Medienberichten in arabischer Sprache mit. "Die Terrororganisation Hamas hat in einem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet eine terroristische Infrastruktur errichtet", hieß es von der Armee zur Begründung.
16. August, 8.05 Uhr: Toter bei Siedler-Attacke gegen Palästinenser
Bei einem Angriff militanter jüdischer Siedler auf ein Dorf im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 22-jähriger Palästinenser getötet worden.
Rund 50 maskierte Siedler stürmten die palästinensische Ortschaft Dschit, zehn Kilometer westlich von Nablus, und steckten mindestens vier Häuser und sechs Autos in Brand, berichtete die "Times of Israel" unter Berufung auf eine Quelle im israelischen Sicherheitsapparat.
16. August, 8.02 Uhr: Hamas-Behörde: Totenzahl im Gaza-Krieg übersteigt 40.000
Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zehn Monaten im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf über 40.000 gestiegen.
Mehr als 92.400 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde mit. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.
15. August, 21.32 Uhr: Hunderte demonstrieren in Tel Aviv für Geiselabkommen
Vor dem Hintergrund der laufenden Gespräche im Golfemirat Katar über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben in Tel Aviv Hunderte Angehörige von Geiseln und Sympathisanten für schnelle Ergebnisse demonstriert.
Teilnehmer des Marsches durch die Innenstadt der Küstenmetropole riefen an die israelischen Verhandler gerichtet: "Kommt nicht heim ohne einen Deal", wie israelische Medien berichteten. Die Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha haben neben einer Waffenruhe auch die Freilassung von 115 Geiseln in der Gewalt der Hamas zum Ziel.
15. August, 20.23 Uhr: Gaza-Gespräche müssen wohl Freitag fortgesetzt werden
Die Zeichen mehren sich, dass die Gespräche um eine Waffenruhe im Gazastreifen am Freitag fortgesetzt werden. Die israelischen Unterhändler würden über Nacht in Katar bleiben, wie eine mit den Gesprächen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Zuvor hatte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby (61), bereits gesagt: "Angesichts der Komplexität des Abkommens gehen wir nicht davon aus, dass wir heute mit einer Einigung aus diesen Gesprächen hervorgehen. Ich gehe sogar davon aus, dass die Gespräche bis morgen andauern werden."
15. August, 19.28 Uhr: Totenzahl im Gaza-Krieg übersteigt laut Hamas-Behörde 40.000
Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zehn Monaten im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf über 40.000 gestiegen.
Mehr als 92.400 weitere Palästinenser seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde mit. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten.
Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, sprach in einer Mitteilung von einem "düsteren Meilenstein für die Welt". Die meisten der Toten seien Frauen und Kinder. Diese "unvorstellbare Situation" sei "überwiegend auf wiederholte Verstöße der israelischen Streitkräfte zurückzuführen", die sich nicht an die Regeln des Kriegs hielten.
15. August, 17.22 Uhr: Gaza-Gespräche könnten bis Freitag andauern
Die laufende Verhandlungsrunde um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg könnte nach Einschätzung der US-Regierung möglicherweise bis Freitag andauern.
"Angesichts der Komplexität des Abkommens gehen wir nicht davon aus, dass wir heute mit einer Einigung aus diesen Gesprächen hervorgehen. Ich gehe sogar davon aus, dass die Gespräche bis morgen andauern werden", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, vor Journalisten.
15. August, 16.29 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas kündigt Besuch in Gaza an
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (88) hat bei einer Rede vor dem türkischen Parlament in Ankara angekündigt, in den abgeriegelten Gazastreifen reisen zu wollen.
Es sei keine Lösung in Sicht, deswegen wolle er mit der gesamten palästinensischen Führung nach Gaza reisen, sagte Abbas laut Übersetzung unter dem Applaus der türkischen Abgeordneten in Ankara. In der Praxis dürfte ein Besuch in dem immer noch heftig umkämpften Gazastreifen kaum realisierbar sein.
15. August, 15.16 Uhr: USA fordern Kompromissbereitschaft bei Gaza-Gesprächen
Die US-Regierung appelliert mit Blick auf eine wichtige Verhandlungsrunde um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg an die Kompromissbereitschaft Israels und der islamistischen Hamas.
"Beide Seiten müssen Kompromisse eingehen. Beide Seiten müssen eine gewisse Führungsstärke zeigen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dem US-Sender CNN.
15. August, 14.38 Uhr: Gaza-Gespräche beginnen in Katar
An den Verhandlungen nehmen unter anderem CIA-Chef William Burns, Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und Ägyptens Geheimdienstchef Abbas Kamel teil sowie für Israel der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Die islamistische Hamas nimmt nicht teil. Sie soll nach dpa-Informationen aber "laufend" über den Inhalt der Gespräche informiert werden.
15. August, 11.15 Uhr: Hamas will keine neuen Bedingungen für Waffenruhe aushandeln
Die islamistische Hamas wird nach eigener Darstellung über keine neuen Bedingungen für eine Waffenruhe oder die Freilassung von Geiseln verhandeln.
Bei den neuen Gaza-Gesprächen in Katar dürfe es nur um die Umsetzung des von US-Präsident Joe Biden (81) bereits vorgestellten Friedensplans gehen, nicht aber um dessen Details, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Gruppe. Man werde "kein Taktieren mehr hinnehmen", das habe sie den Vermittlern auch klargemacht. Man werde sich von den Vermittlern über die Gespräche in Doha nur informieren lassen, wenn hier "ernste Absichten" Israels zu erkennen seien.
Die wichtige Verhandlungsrunde in Katar über eine mögliche Waffenruhe im Gaza-Krieg sollte am Donnerstag beginnen. Je nach Verlauf der Verhandlungen sei es möglich, dass die Gespräche am Freitag fortgesetzt werden, erfuhr die dpa von mit den Gesprächen vertrauten Personen. Die Hamas, die nicht teilnimmt, solle in Doha zudem "laufend" über den Fortgang der Gespräche informiert werden.
15. August, 11.10 Uhr: Israel fordert Freilassung von 33 lebenden Geiseln
Israel fordert nach Medienberichten bei den Gaza-Gesprächen in Doha die Freilassung von 33 lebenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas in einer ersten Phase.
Israelische Vertreter hätten eine Namensliste als Bedingung für eine Einigung genannt, berichtete die israelische Zeitung "Jediot Achronot" unter Berufung auf israelische Beamte, die an den Verhandlungen beteiligt sind. Israel wolle sich nicht in einer Situation wiederfinden, "in der die Hamas vor allem Leichen übergibt".
Bei den 33 Geiseln soll es sich nach Medienberichten um humanitäre Fälle handeln, darunter Frauen und Kinder sowie ältere und kranke Menschen. Auch Soldatinnen seien darunter. Die "New York Times" hatte vor gut drei Monaten berichtet, die Hamas habe Unterhändler informiert, dass unter 33 Geiseln, die in einem ersten Schritt freigelassen werden könnten, auch Tote seien.
15. August, 6.45 Uhr: Hoffnung auf Durchbruch in Doha
Was die Gespräche in Doha bringen werden, ist völlig ungewiss. In den vergangenen Monaten kamen schon mehrmals Hoffnungen auf einen Durchbruch auf, die sich nicht erfüllten. Zuletzt brachten die Gespräche kaum noch Fortschritte.
Netanjahu wies den Vorwurf zurück, neue Bedingungen gestellt und einen Deal so blockiert zu haben. Umgekehrt beschuldigte er die Hamas, neue Forderungen erhoben zu haben. Netanjahu will die Hamas im Gazastreifen militärisch zerschlagen und sicherstellen, dass sie nicht mehr in der Lage ist, das seit vielen Jahren von Israel abgeriegelte Küstengebiet zu regieren.
Die Hamas und andere Gruppen aus dem Gazastreifen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres den Süden Israels überfallen, mehr als 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt. Das Massaker war Auslöser des Krieges. Während einer kurzen Waffenruhe kamen mehr als 100 Geiseln frei. Derzeit hat die Hamas nach israelischer Zählung noch 115 Geiseln in ihrer Gewalt. Viele der Entführten dürften allerdings nicht mehr am Leben sein.
15. August, 6.38 Uhr: Erneut Luftalarm an Israels Nordgrenze
Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei israelischen Angriffen auf Orte nahe der Grenze drei Menschen getötet worden seien.
Die israelische Armee erklärte, sie habe nach Angriffen der Hisbollah Militärstrukturen der Miliz im Süden des Libanons attackiert. Zwei Hisbollah-Terroristen seien "eliminiert" worden. Keine der Angaben konnte unabhängig überprüft werden.
Auch Stunden vor Beginn der Gaza-Verhandlungen heulten im Norden Israels an der Grenze zum Libanon wieder die Sirenen, wie die israelische Armee in der Nacht mitteilte.
15. August, 6.30 Uhr: USA drängen auf ein Abkommen
Die Gespräche in Doha gelten als entscheidend für das Bemühen, nach mehr als zehn Monaten Krieg eine Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen zu erwirken.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (78) habe am Vortag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) über das zu verhandelnde Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln gesprochen, berichtete das US-Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf zwei informierte US-Quellen. Zum Inhalt des Telefonats wurden keine Angaben gemacht.
Israelischen Medienberichten zufolge telefonierten auch Beamte der Regierung von US-Präsident Joe Biden (81) am Vorabend mit mehreren Vertretern Israels, darunter Verteidigungsminister Joav Galant (65). Sie hätten dabei betont, wie wichtig es sei, dass es zu einem Deal kommt. Nach dpa-Informationen werden CIA-Chef William Burns, Katars Ministerpräsident Al Thani und Ägyptens Geheimdienstchef Abbas Kamel in Doha erwartet.
14. August, 17.48 Uhr: Deutschland, Großbritannien und USA fordern Gaza-Einigung
Vor wichtigen Verhandlungen haben sich die Botschafter Deutschlands, der USA und Großbritanniens für eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln ausgesprochen.
Es gebe "gegenwärtig keine wichtigere Pflicht", als die möglichst rasche Freilassung der Geiseln zu erzielen, sagte der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv.
14. August, 15.41 Uhr: Gaza-Gespräche am Donnerstag in Katar
Die wichtige Verhandlungsrunde über eine mögliche Waffenruhe im Gaza-Krieg soll am Donnerstag in Katars Hauptstadt Doha stattfinden.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus mit den Gesprächen vertrauten Kreisen. An den Verhandlungen sollten als Vermittler demnach erneut CIA-Chef William Burns, Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und Ägyptens Geheimdienstchef Abbas Kamel teilnehmen. Für Israel werde der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, erwartet.
14. August, 6.47 Uhr: US-Regierung segnet neuen Milliarden-Rüstungsdeal ab
Die US-Regierung genehmigte unterdessen neue Rüstungsverkäufe an Israel in großem Umfang.
Der Kongress sei über den bevorstehenden Verkauf in Höhe von mehr als 20 Milliarden US-Dollar (rund 18 Milliarden Euro) informiert worden, teilte das US-Außenministerium mit. Dieser umfasse etwa mehr als 50 Kampfflugzeuge vom Typ F-15, Panzermunition sowie taktische Militärfahrzeuge.
Die Erfüllung solcher Verträge ist ein jahrelanger Prozess. Die Lieferung der Panzermunition soll erst 2027 beginnen, die der Kampfflugzeuge erst 2029. Es geht um die langfristige Ausstattung des israelischen Militärs, nicht um dessen Ausrüstung im aktuellen Krieg mit der Hamas in Gaza.
13. August, 17.05 Uhr: Netanjahu bestreitet neue Bedingungen für Deal mit Hamas
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat Vorwürfe zurückgewiesen, neue Bedingungen für die Geisel-Verhandlungen mit der Hamas aufgestellt zu haben.
Ein Schreiben Netanjahus von Ende Juli beinhalte keine Zusatzforderungen und widerspreche auch nicht dem Vorschlag von Ende Mai, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Netanjahu warf stattdessen der islamistischen Hamas vor, auf Änderungen an der Mai-Fassung gedrungen zu haben.
13. August, 13.27 Uhr: Zypern für Evakuierungen aus dem Nahen Osten vorbereitet
Die EU-Inselrepublik Zypern hat ihre Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung aus dem Libanon und Israel abgeschlossen.
Mit Blick auf die drohende Eskalation der Spannungen im Nahen Osten sagte Außenminister Konstantinos Kombos der halbstaatlichen zyprischen Nachrichtenagentur CNA: "Wir können eine große Zahl von Menschen aufnehmen, vorausgesetzt, dass die Betreffenden bald wieder in ihre Heimatländer ausreisen." Es geht um Bürger von anderen EU-Ländern sowie Drittstaaten.
13. August, 12.43 Uhr: Israels Polizeiminister empört wieder mit Tempelberg-Besuch
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48) hat erneut mit einem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert.
Dabei forderte er, jüdisches Gebet an dem Ort zuzulassen. In einem vor Ort gedrehten und auf X veröffentlichten Video sprach Ben-Gvir sich zudem erneut gegen Verhandlungen mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln aus.
Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.
13. August, 7.14 Uhr: Toter und Verletzte bei Einsatz im Westjordanland
Bei einem Einsatz der israelischem Armee im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein 18-jähriger Palästinenser getötet worden.
Das teilte das palästinensische Gesundheitsministerium am Montag mit. Die israelische Armee erklärte, sie habe den jungen Mann "neutralisiert", weil er auf einen Israeli geschossen habe. Der Israeli sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Zwei Palästinenser seien zudem verletzt worden.
13. August, 7.10 Uhr: Netanjahu und Gallant streiten über Geisel-Abkommen
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) und Verteidigungsminister Joav Gallant (65) haben über die Gespräche über ein Abkommen über eine Waffenruhe zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gestritten.
"Der Grund dafür, dass ein Geisel-Abkommen ins Stocken geraten ist, liegt zum Teil an Israel", sagte Gallant Berichten mehrerer israelischer Medien vom Montag zufolge in einem Briefing eines Parlamentsausschusses.
Netanjahus Büro veröffentlichte kurz nach Bekanntwerden der Gallant-Äußerungen eine Erklärung. Darin warf der israelische Regierungschef dem Verteidigungsminister vor, ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln zu gefährden. "Wenn Gallant das Anti-Israel-Narrativ übernimmt, schadet er den Chancen auf ein Abkommen zur Geisel-Befreiung", erklärte Netanjahu.
12. August, 21.37 Uhr: USA werden israelische Militäreinheit nicht sanktionieren
Die USA werden ein Bataillon des israelischen Militärs, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vor Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober vorgeworfen wurden, nicht sanktionieren.
Die zwei betroffenen Soldaten seien "sofort von ihrer Gefechtsstellung abgezogen" worden, hätten das Militär inzwischen verlassen und dürften nicht mehr in der Reserve dienen, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Außerdem habe das israelische Militär "Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung der Vorfälle zu vermeiden".
12. August, 21.12 Uhr: Hamas-Sprecher - Haben Geisel im Gazastreifen getötet
Zwei Mitglieder des militärischen Flügels der Hamas haben nach Angaben eines Sprechers eine israelische Geisel getötet.
Zwei weitere Geiseln seien verletzt worden, teilte Abu Obaida, der den Al-Kassam-Brigaden zugerechnet wird, mit. Die Taten seien "eine Reaktion auf die israelischen Verbrechen gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen".
Das israelische Militär teilte mit, es könne die Angaben derzeit weder bestätigen noch widerlegen. Die Mitteilung Obaidas werde geprüft.
12. August, 20.34 Uhr: Iranischer Schlag gegen Israel laut USA in dieser Woche möglich
Die US-Regierung befürchtet, dass mögliche Vergeltungsschläge des Iran und seiner Verbündeten gegen Israel kurz bevorstehen könnten.
Die USA teilten die Einschätzung Israels, dass es "in dieser Woche" womöglich dazu kommen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby (61). Es handele sich um eine Bewertung der US-Seite, die mit jener der Israelis übereinstimme, betonte er.
"Es ist schwierig, zum jetzigen Zeitpunkt zu sagen, wie ein Angriff des Irans und seiner Stellvertreter aussehen könnte", sagte Kirby. "Aber wir müssen auf eine mögliche Reihe von Angriffen vorbereitet sein, die erheblich sein könnten." Aus diesem Grund hätten die USA ihre militärische Aufstellung in der Region verstärkt. Zugleich mahnte Kirby, niemand wolle eine weitere Eskalation im Nahen Osten.
12. August, 12.35 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Nahost
Die Lufthansa-Gruppe hat für eine weitere Woche ihre Flüge in die Krisenregion Nahost gestrichen.
Bis einschließlich Mittwoch (21. August) bleiben alle Flüge von und nach Tel Aviv, Teheran, Beirut, Amman und Erbil ausgesetzt, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Bis dahin werden die Gesellschaften des Konzerns zudem den Luftraum über dem Irak und dem Iran nicht nutzen.
Reisenden mit Tickets bis einschließlich 31. August bietet Lufthansa kostenlose Stornierungen an. Die Flugsperre gilt für sämtliche Fluggesellschaften des Konzerns und für Fracht- und Passagiermaschinen gleichermaßen.
12. August, 8.15 Uhr: Wieder Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Nach dem verheerenden Luftschlag auf ein Schulgebäude, der international Entsetzen und Kritik ausgelöst hat, setzt Israels Armee eigenen Angaben zufolge ihre Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fort.
Fünf Menschen wurden dabei im gesamten Küstenstreifen getötet, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israels Militär teilte mit, in der Stadt Rafah im Süden des Gebiets Terroristen getötet zu haben
"Die Berichte aus Gaza sind schrecklich. Dass Zivilisten getötet werden, die Schutz suchen, ist nicht hinnehmbar. Die wiederholten Angriffe der israelischen Armee auf Schulen müssen aufhören und rasch aufgeklärt werden", schrieb das Ressort von Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) am Sonntag auf der Plattform X.
12. August, 8.10 Uhr: Geisel-Mutter erhält Bericht zufolge Lebenszeichen ihrer Tochter
Die Hamas hält nach israelischer Schätzung noch 115 Geiseln im Gazastreifen, von denen viele bereits tot sein sollen. Die Familie einer jungen Soldatin habe ein Lebenszeichen der Frau bekommen, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" unterdessen.
"Sie und ihre Freunde, alle vier, leben", wurde die Mutter der Entführten zitiert. Die Familie wisse aber nicht, in welchem Zustand die Soldatin sei und wo genau sie festgehalten werde.
Von der Entführung der Frau und weiterer Soldatinnen existieren Aufnahmen der Hamas, auf denen sie verängstigt, verletzt und teilweise blutüberströmt zu sehen sind.
12. August, 8.05 Uhr: Hamas reklamiert Angriff im Westjordanland für sich
Die Hamas hat einen tödlichen Angriff im von Israel besetzten Westjordanland für sich reklamiert.
Das israelische Militär teilte mit, bei der Attacke sei ein israelischer Zivilist getötet worden und ein weiterer habe Verletzungen erlitten. Den Angaben zufolge wurde aus einem Auto heraus das Feuer auf sie eröffnet.
Die Hamas rechtfertigte die Tat mit einem israelischen Angriff auf eine Schule mit Tausenden Schutzsuchenden im Gazastreifen.
12. August, 8 Uhr: Hamas lehnt offenbar neue Verhandlungsrunde ab
Am Donnerstag soll es erstmals seit langer Zeit wieder eine Verhandlungsrunde geben, um eine Feuerpause in dem seit zehn Monaten dauernden Gaza-Krieg sowie die Freilassung der in der Gewalt der Hamas verbliebenen Geiseln zu erreichen. Doch die Hamas lehnt dies offenbar ab.
Wie die islamistische Palästinenserorganisation am Sonntag mitteilte, strebt sie die Umsetzung eines von US-Präsident Joe Biden im Mai vorgelegten Waffenruhe-Plans an, "anstatt weitere Verhandlungsrunden oder neue Vorschläge zu durchlaufen".
Zu den indirekten Gesprächen sind sowohl israelische Delegierte als auch Vertreter der Hamas geladen. Die kommende Runde soll in Kairo oder Doha stattfinden. Die USA, Ägypten und Katar vermitteln.
12. August, 7.58 Uhr: Erneut Raketenangriffe aus dem Libanon
Während der Iran und seine Verbündeten ihren großen Gegenschlag gegen Israel bislang nicht ausgeführt haben, gehen die Angriffe zwischen Israels Armee und der Hisbollah-Miliz weiter.
Das israelische Militär erklärte, rund 30 Projektile seien in der Nacht zum Montag aus dem Libanon in Richtung des Ortes Kabri in der Nähe der Küstenstadt Naharija gefeuert worden. Es habe keine Verletzten gegeben.
Einige der Projektile schlugen demnach auf offenem Gelände ein. Die Hisbollah erklärte örtlichen Medien zufolge, der Angriff mit Katjuscha-Raketen habe einem Militärstützpunkt gegolten.
12. August, 7.50 Uhr: USA verstärken Militärpräsenz in Nahost weiter
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Verlegung des mit einem Atomantrieb ausgestatteten U-Boots "USS Georgia" befohlen, zudem sollen der Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und seine Begleitschiffe ihren Transit in die Region beschleunigen, erklärte das Pentagon.
Der Flugzeugträger mit seinen Kampfjets vom Typ F-35 komme zusätzlich zur bereits in der Region befindlichen Flugzeugträgergruppe "USS Theodore Roosevelt".
Die ebenfalls mit Atomreaktoren betriebenen gut 300 Meter langen Flugzeugträger des US-Militärs sind jeweils mit Dutzenden Kampfflugzeugen bestückt, in ihren Verbänden befinden sich zudem Zerstörer und andere Kriegsschiffe. Das rund 110 Meter lange U-Boot "USS Georgia" kann einer Webseite des US-Militärs zufolge mit bis zu 154 Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk bestückt sein.
11. August, 18.08 Uhr: Israels Verteidigungsminister warnt vor Vergeltungsschlägen
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat den Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz vor Vergeltungsschlägen gegen Israel gewarnt.
"Wer uns auf eine Weise schadet, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat, wird wahrscheinlich auf eine Weise getroffen werden, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat", sagte Galant. Israel kämpfe in einer feindlichen Umgebung für seine Existenz.
11. August, 16.13 Uhr: Auswärtiges Amt - Berichte aus Gaza sind schrecklich
Nach dem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in Gaza hat sich das Auswärtige Amt erneut mit einem dramatischen Appell an Israel und die islamistische Hamas gewandt.
"Die Berichte aus Gaza sind schrecklich. Dass Zivilisten getötet werden, die Schutz suchen, ist nicht hinnehmbar. Die wiederholten Angriffe der israelischen Armee auf Schulen müssen aufhören und rasch aufgeklärt werden", schrieb das Ressort von Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) am Sonntag auf der Plattform X.
11. August, 13 Uhr: Scholz telefoniert mit Netanjahu und mahnt zu Deeskalation
Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) große Sorge über die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes im Nahen Osten zum Ausdruck gebracht.
Zugleich machte er deutlich, dass die Bundesregierung Drohungen aus Iran, von der Hisbollah und anderen gegen die Sicherheit Israels und seiner Bürgerinnen und Bürger entschieden verurteile, wie ein Regierungssprecher am Sonntag in Berlin mitteilte.
Mehr denn je komme es jetzt darauf an, die destruktive Spirale von Vergeltungsgewalt zu durchbrechen, Spannungen abzubauen und sich konstruktiv für Deeskalation einzusetzen.
11. August, 11.20 Uhr: Hisbollah will Israel mit "Kampfdrohnen-Staffel" angegriffen haben
Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben im Norden Israels einen Militärstützpunkt angegriffen. Die Miliz sprach in einer Mitteilung von einer "Kampfdrohnen-Staffel", deren Ziel die Basis Michve Alon gewesen sei.
Israelische Offiziere und Soldaten seien getroffen worden, es habe auch Opfer gegeben, teilte die Miliz weiter mit. Der Angriff sei eine Vergeltung auf einen israelischen Schlag nahe Sidon im Südlibanon, bei dem am Freitag ein Mitglied der islamistischen Hams getötet wurde. Die Hisbollah habe zudem israelische Soldaten in der Grenzregion angegriffen.
Israels Armee teilte mit, mehrere Drohnen seien vom Libanon aus über israelisches Gebiet geflogen. Die Raketenabwehr habe eine davon abgefangen, weitere Drohnen seien niedergegangen. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben. Zudem habe das israelische Militär im Südlibanon Vorrichtungen zum Starten von Raketen, eine zum Start bestimmte Drohne und mehrere Waffenlager der Hisbollah angegriffen.
11. August, 8.45 Uhr: Israel ruft Einwohner im Norden von Chan Junis zu Flucht auf
Die israelische Armee hat vor einem neuen Militäreinsatz in Chan Junis Einwohner eines nördlichen Stadtviertels dazu aufgerufen, das Gebiet unverzüglich zu verlassen.
Sie sollten sich in eine humanitäre Zone begeben, deren Grenzen neu gezogen worden seien, teilte die Armee den Menschen per SMS, Telefonat sowie Medienberichten in arabischer Sprache und mit Hilfe von Flugblättern mit.
Israel wirft militanten Palästinensern vor, sie hätten die humanitäre Zone für "terroristische Aktivitäten und Raketenangriffe auf den Staat Israel" missbraucht. Daher würden die Grenzen der humanitären Zone angepasst. Dies geschehe auf der Basis präziser Geheimdienstinformationen, denen zufolge die Hamas ihre Infrastruktur in dem Gebiet eingebettet habe.
11. August, 7.26 Uhr: Israel tötet nach eigenen Angaben 19 islamistische Kämpfer bei Angriff auf Gaza-Schule
Bei dem israelischen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen sollen Angaben der Armee zufolge mindestens 19 Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet worden sein.
Nach einer Untersuchung durch den Geheimdienst könne bestätigt werden, dass bei dem Angriff auf die Al-Tabien-Schule in der Stadt Gaza "mindestens 19 Terroristen von Hamas und Islamischem Dschihad eliminiert wurden", erklärte die Armee in einer Mitteilung. Dazu veröffentlichte sie die Namen und Fotos der angeblich getöteten islamistischen Kämpfer.
Angaben der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen nach tötete der Raketenangriff während des Morgengebets am Samstagmorgen mindestens 93 Menschen - darunter elf Kinder und sechs Frauen.
11. August, 7.20 Uhr: Israel weist Zahl der getöteten bei Schul-Attacke zurück
Israel weist Angaben des zivilen Rettungsdienstes im Gazastreifen zurück, wonach bei dem Angriff auf ein Schulgebäude rund 100 Menschen getötet wurden.
Die Zahl sei zu hoch, so das Militär. "Der Angriff wurde mit drei präzisen Geschossen durchgeführt, die nicht den Schaden verursachen können, über den berichtet wird." Das Ziel sei nicht schwer beschädigt worden. Luftaufnahmen und Videos sollen die Aussage belegen.
Zudem betonte das Militär, dass die Hamas und der Islamischen Dschihad den Komplet als aktive militärische Einrichtung genutzt hätten. Der zivile Notdienst des Gebiets hat eine glaubwürdige Bilanz bei der Angabe von Opferzahlen.
11. August, 7.13 Uhr: Israel spielt mit dem Feuer
Israel und seine Verbündeten gehen davon aus, im Falle eines Angriffs eine große Zahl von Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen mit modernen Abwehrsystemen weitgehend abfangen zu können.
Sollten dennoch viele Menschen getötet werden, könnte Israel seinerseits mit massiver Vergeltung reagieren. Dies wiederum könnte eine unkontrollierbare Eskalation und einen großen Nahost-Krieg auslösen, auch wenn dies keine der Seiten beabsichtigt.
Größtes Hindernis bei den Gaza-Verhandlungen war zuletzt die unnachgiebige Haltung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Durch immer neue Forderungen hatte er zuletzt Schritte zu einer Einigung blockiert und damit selbst die USA und die Spitzen des eigenen Sicherheitsapparates vor den Kopf gestoßen.
11. August, 7.10 Uhr Verhandlungen um Waffenruhe am "Jetzt-oder-nie-Moment"
Eine geplante Gesprächsrunde am kommenden Donnerstag in Kairo oder in Doha könnte für die Verhandlungen entscheidend werden. Israelische Offizielle beschrieben die Runde als einen "Jetzt-oder-nie-Moment".
Zuvor wurden offenbar bereits intensive Verhandlungen zu Einzelaspekten der angestrebten Vereinbarung durch die Vermittlerstaaten geführt, so etwa zur Frage der künftigen Sicherung der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.
"Die Ergebnisse der kommenden Woche", schrieb der israelische Journalist Barak Ravid im Portal "axios.com", "werden zeigen, ob die Region (...) in einem sich ausweitenden, immerwährenden Krieg versinkt oder ob es zum ersten Mal seit dem 7. Oktober zu einem signifikanten Kurswechsel kommt."
10. August, 22.24 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Abkommen
In Tel Aviv und anderen israelischen Städten demonstrierten indes Tausende Menschen für ein Gaza-Abkommen, das zur Freilassung von 115 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas führen soll.
"Das ist unsere letzte Chance, um einen Deal zu erreichen, der Leben rettet", sagte die Mutter eines Entführten auf der Kundgebung in Tel Aviv. "Netanjahu setzt weiter das Leben der Geiseln aufs Spiel, um seinen Thron behalten zu können", zitierte sie die Zeitung "Haaretz".
Weitere Proteste gab es nach Medienberichten in Jerusalem, Haifa, Beerscheba sowie in Caesarea vor der privaten Villa von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74).
10. August, 17.50 Uhr: Hisbollah wirft Israel Täuschung vor
Die libanesische Hisbollah hat Israel nach dessen schwerem Angriff im Gazastreifen vorgeworfen, die Öffentlichkeit zu belügen und zu täuschen.
"Die Reden über eine Waffenruhe und neue Termine für Verhandlungen sind nichts als Lügen und Täuschung", erklärte die Miliz. Israels "echte Wahl ist das Töten und das Verüben von Massakern". Die Palästinenser seien seit mehr als zehn Monaten dem "abscheulichsten Massaker ausgesetzt".
Titelfoto: Ilia Yefimovich/dpa