Israel-Krieg: Zwei Hamas-Geiseln für tot erklärt
Israel - Mitten im Wirbel um den Rückzug von US-Präsident Joe Biden (81) aus dem Rennen um eine weitere Amtszeit reist Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) am heutigen Montag zu einem offiziellen Besuch in die Vereinigten Staaten.
Es sei noch "zu früh", um sagen zu können, welche Folgen Bidens Entscheidung für Israels Kriegsführung im Gazastreifen haben könnte, zitierte die "Washington Post" eine Quelle in Netanjahus Büro.
Laut israelischen Medienberichten soll ein für Dienstag angesetztes Treffen mit Biden wie geplant stattfinden.
Dabei soll es nach Medienberichten vor allem um die Bemühungen um eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Häftlinge gehen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
22. Juli, 16.13 Uhr: Offenbar viele Tote bei israelischem Vorstoß in Gaza
Bei einem neuerlichen Vorstoß der israelischen Streitkräfte im südlichen Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge viele Tote gegeben.
Die Armee habe im Osten der Stadt Chan Junis angegriffen, sagten Augenzeugen. Mindestens 39 Palästinenser, unter ihnen Frauen und Kinder, seien ums Leben gekommen, weitere 80 hätten Verletzungen erlitten, teilten Krankenhausmitarbeiter in Chan Junis mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
22. Juli, 14.21 Uhr: Zwei Hamas-Geiseln für tot erklärt!
Israel hat zwei weitere Geiseln in der Gewalt der Hamas für tot erklärt, darunter ein polnisch-israelischer Doppelstaatsbürger.
Militärvertreter hätten die Familien von Alex Dancyg (76) und Jagev Buchstab (35) informiert, teilte die Armee mit. Sie seien am 7. Oktober vergangenen Jahres "brutal in den Gazastreifen entführt worden". Beide Männer seien nicht mehr am Leben, ihre Leichen würden von der Terrororganisation Hamas festgehalten.
22. Juli, 12.49 Uhr: Hamas erstellt Dossiers über Tausende israelische Soldaten
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat nach Medienberichten ausführliche Akten mit Daten Tausender israelischer Soldaten und Soldatinnen angelegt.
Dies berichteten unter anderem die israelische Zeitung "Haaretz" und die deutsche "Zeit" nach gemeinsamen Recherchen. Die Dossiers kursieren demnach bereits seit Dezember 2023 im Netz. Sie umfassten Geburtsdaten, Angehörige, Telefonnummern, E-Mail-Adressen sowie Kontoinformationen, hieß es. Hamas habe die Erstellung der Akten als "Rache für den Mord an den Kindern in Gaza" deklariert.
22. Juli, 11.33 Uhr: 143 Kinder und Jugendliche im Westjordanland getötet
Im Westjordanland und Ost-Jerusalem sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerk Unicef in den vergangenen neun Monaten 143 Kinder und Jugendliche getötet worden.
Außerdem seien 440 junge Palästinenser durch Munition verletzt worden, teilte Unicef weiter mit. Diese Zahlen seien eine "unnötige und exzessive Ausübung von Gewalt gegen die Verwundbarsten". Sie bedeuteten eine Verdreifachung der Opferzahlen im Vergleich zum Neun-Monats-Zeitraum davor. Auf israelischer Seite seien im Westjordanland in den vergangenen neun Monaten zwei Kinder getötet worden, ergänzte Unicef.
22. Juli, 10.41 Uhr: Netanjahu betont vor Reise in die USA Stärke des Bündnisses
Vor seiner Abreise in die USA hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) die Stärke des Bündnisses beider Staaten betont.
Er werde sich um die Unterstützung beider politischer Lager in den USA bemühen, sagte der Regierungschef. "Ich werde meinen Freunden auf beiden Seiten sagen, dass unabhängig davon, wen das amerikanische Volk als seinen nächsten Präsidenten wählt, Israel Amerikas unverzichtbarer und stärker Verbündeter im Nahen Osten bleibt."
22. Juli, 7.02 Uhr: Luftwaffe attackiert nach Beschuss Hisbollah-Stellungen
Die israelische Luftwaffe hat nach Beschuss durch die proiranische Hisbollah erneut Stellungen der Miliz im Südlibanon beschossen.
Wie die israelische Armee am Abend mitteilte, sei eine Raketenabschussanlage bombardiert worden. Zudem seien ein Beobachtungsposten und "Terror-Infrastruktur" der Hisbollah angegriffen worden. Nähere Details wurden nicht genannt. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. Zuvor soll die Hisbollah den Norden Israels mit Raketen und Drohnen angegriffen haben.
22. Juli, 6.59 Uhr: Israel entsendet Delegation zu Geiselgesprächen
Im Rahmen der schleppend verlaufenden indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas entsendet Israel wieder eine Delegation nach Katar.
Die Abordnung werde sich am Donnerstag auf den Weg machen, teilte das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem mit. Dies habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) nach eingehenden Beratungen über die Geiselfrage entschieden, die er mit dem Verhandlungsteam und den Spitzen des Sicherheitsapparates geführt hatte, hieß es in der Mitteilung weiter.
21. Juli, 17.37 Uhr: Angriff auf Jemen laut Huthi-Anführer neue Kampf-Phase
Der Anführer der Huthi im Jemen hat eine neue Phase im Kampf gegen Israel angekündigt.
Der tödliche Angriff der Miliz auf Tel Aviv am Freitag sei eine "neue Stufe der Eskalation" gewesen, sagte Abdel-Malik al-Huthi in einer im Fernsehsender Al-Masirah übertragenen Rede. "Wir sind sehr glücklich über unseren direkten Kampf mit dem israelischen Feind." Die Miliz verbessere ihre Fähigkeiten laufend und sei in dem Kampf nun "stärker als zuvor". Israels Angriff auf den Hafen von Hudaida im Jemen werde nur zu noch mehr Aktionen gegen Israel führen.
21. Juli, 7.10 Uhr: Israels Armee: Rakete aus dem Jemen abgefangen
Israels Raketenabwehr hat am frühen Morgen nach Militärangaben eine Boden-Boden-Rakete abgefangen, die sich vom Jemen aus Israel genähert habe.
Zuvor sei im Raum der südisraelischen Hafenstadt Eilat Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee mit. Das Geschoss sei jedoch nicht in israelisches Gebiet eingedrungen. Der Vorfall ereignete sich kurz nach Israels Luftangriff im Jemen auf den Hafen von Hudaida als Reaktion auf eine tödliche Drohnenattacke der proiranischen Huthi-Miliz in der Stadt Tel Aviv.
21. Juli, 7.05 Uhr: Bericht: Drei Tote bei israelischem Gegenangriff im Jemen
Bei dem israelischen Luftangriff auf den Hafen Hudaida im Jemen in Reaktion auf einen tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz in Tel Aviv sind nach jemenitischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden.
Wie der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah in der Nacht unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde berichtete, wurden 87 Menschen verletzt. Kampfflugzeuge hatten nach Angaben der israelischen Armee in dem wichtigen Hafen militärische Ziele der Huthi angegriffen. Auf Bildern waren gewaltige Brände zu sehen.
21. Juli, 7.01 Uhr: Tausende fordern in Israel Geisel-Deal
In Israel haben Tausende von Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und für ein sofortiges Abkommen im Gaza-Krieg zur Freilassung der Geiseln demonstriert.
Kurz vor dem Abflug von Netanjahu in die USA hielten Demonstranten in Jerusalem Transparente mit der Aufschrift hoch: "Kein Flug ohne Abkommen", wie die "Times of Israel" am Abend berichtete. Am Mittwoch will Netanjahu vor beiden Kammern des US-Kongresses eine Rede zu Israels Vorgehen im Gazastreifen halten.
20. Juli, 19.21 Uhr: Israelischer Gegenschlag auf den Jemen
Einen Tag nach dem tödlichen Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv hat Israels Militär nach eigener Darstellung mit einem direkten Gegenschlag im Jemen reagiert.
"Israelische Kampfflugzeuge haben militärische Ziele des Huthi-Terrorregimes im Hafen von Hudaida angegriffen", teilte das Militär auf seinem Telegram-Kanal mit. Es sei die Antwort "auf Hunderte Attacken der letzten Monate auf Israel" gewesen. Angaben zu Toten oder Verletzten macht das Militär in solchen Fällen nicht.
Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam sprach von einem israelischen Angriff gegen "zivile Einrichtungen" im Jemen. Ziele seien Öl- und Stromanlagen gewesen. Nasruddin Amir, ein Sprecher der Huthi-Medienbehörde, sagte, an dem wichtigen Hafen sei ein Feuer ausgebrochen. Der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah berichtete, mehrere Menschen seien getötet worden.
20. Juli, 10.08 Uhr: Ärzte retten Baby einer in Gaza getöteten Palästinenserin
Ärzte haben nach Medienberichten das Baby einer hochschwangeren Palästinenserin gerettet, die bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet worden sei.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete am Samstag unter Berufung auf das Al-Auda-Krankenhaus, das Kind sei in einer Notoperation auf die Welt gebracht worden. Das Neugeborene werde nun in der Klinik im zentralen Abschnitt des Gazastreifens behandelt.
Palästinensische Medien berichteten, bei einem Angriff der israelischen Armee auf ein Wohnhaus im Flüchtlingsviertel Nuseirat in dem Küstenstreifen seien insgesamt acht Menschen getötet worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte.
19. Juli, 19.27 Uhr: Großbritannien lehnt Verbot von Waffenverkäufen an Israel ab
Die britische Regierung lehnt Forderungen nach einem allgemeinen Stopp von Waffenverkäufen an Israel ab.
Das machte Außenminister David Lammy bei einer Debatte im Unterhaus deutlich. Der Politiker der sozialdemokratischen Labour-Partei reagierte damit auf entsprechende Anträge aus seiner eigenen Fraktion.
Das Land werde von den Huthi angegriffen und die Hisbollah feuere Raketen, sagte Lammy und fügte hinzu: "Ganz zu schweigen von dem Wunsch der Hamas, Israel von der Landkarte zu fegen." Aus diesen Gründen sei ein allgemeines Verbot von Waffenverkäufen an das Land nicht richtig.
19. Juli, 16.27 Uhr: Israels Siedlungspolitik verstößt laut UN-Gericht gegen internationales Recht
Die israelische Siedlungspolitik in besetzten palästinensischen Gebieten verstößt nach Auffassung des höchsten UN-Gerichts gegen internationales Recht.
Israel mache sich faktisch der Annektierung schuldig, stellt der Internationale Gerichtshof in Den Haag in einem Rechtsgutachten fest.
19. Juli, 16.17 Uhr: Palästinenserbehörde bekommt 400 Millionen Euro von EU
Die finanziell schwer angeschlagene Palästinenserbehörde im Westjordanland bekommt von der EU kurzfristig Unterstützung in Höhe von 400 Millionen Euro.
Das Geld soll nach Angaben der zuständigen Europäischen Kommission in drei Teilbeträgen bis September überwiesen werden und Finanzierungslücken schließen. Voraussetzung ist allerdings die Einhaltung von Reformauflagen.
19. Juli, 12.39 Uhr: Israel isoliert sich laut Bundesregierung selbst
Die Bundesregierung zeigt sich zutiefst beunruhigt wegen der Absage des israelischen Parlaments an die Gründung eines palästinensischen Staates.
"Die Resolution steht im Widerspruch zu mehreren Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Israel entfernt sich damit von der überwältigen Mehrheit der internationalen Gemeinschaft und isoliert sich selbst", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Er warnte: "Wir alle wissen, Isolation ist der Feind jeglicher Sicherheit."
19. Juli, 12.31 Uhr: Völkerrecht setzt laut Baerbock jedem Krieg Grenzen
Außenministerin Annalena Baerbock (43) kritisiert das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen - und fordert einen Waffenstillstand.
"Israel hat das Recht, sich gegen Terrorismus zu verteidigen. Aber das humanitäre Völkerrecht setzt jedem Krieg Grenzen", sagte die Grünen-Politikerin einer Mitteilung zufolge. "Dieser Krieg in Gaza muss endlich enden. Es gibt für Zivilistinnen und Zivilisten keine sicheren Orte in Gaza."
19. Juli, 6.16 Uhr: Schwere Explosion erschüttert Tel Aviv!
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist es in der Nacht zu einer schweren Explosion nahe einer Niederlassung der US-Botschaft gekommen.
Ein Mensch sei bei dem Vorfall getötet worden, acht Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Plattform X mit. Umliegende Gebäude wurden laut Berichten beschädigt.
18. Juli, 22.05 Uhr: Treffen von Biden und Netanjahu erwartet
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wird bei seinem Besuch in Washington in der kommenden Woche voraussichtlich auch mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen.
"Wir gehen davon aus, dass die beiden Regierungschefs die Gelegenheit haben werden, sich zu treffen, während Ministerpräsident Netanjahu in der Stadt ist", teilte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, mit. Details könne er bislang nicht nennen. Bidens Genesung stehe im Vordergrund und könne den Terminplan des Präsidenten auch noch beeinflussen, sagte Kirby.
Biden hat sich mit dem Coronavirus infiziert und befindet sich derzeit in seinem Privathaus in Rehoboth im Bundesstaat Delaware in häuslicher Isolation. Netanjahu will am kommenden Mittwoch vor beiden Kammern des US-Kongresses eine Rede zum israelischen Vorgehen im Gazastreifen halten. Die Spitzen beider Parteien im Parlament hatten Netanjahu dazu eingeladen. Zuletzt waren Biden und Netanjahu im vergangenen Herbst in Tel Aviv persönlich zusammengekommen, kurz nach den Angriffen der Hamas am 7. Oktober.
18. Juli, 22.02 Uhr: Amnesty wirft Israel Folter von Palästinensern aus Gaza vor
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft Israel vor, palästinensische Gefangene aus dem Gazastreifen zu misshandeln und zu foltern. Den Häftlingen würden außerdem über lange Zeiträume hindurch jeder Kontakt zu ihren Angehörigen sowie der Zugang zu Anwälten verwehrt, heißt es in einem jüngsten Bericht der Organisation.
Unter den Gefangenen seien auch unbewaffnete Zivilisten, die das Militär bei seinen Einsätzen im abgeriegelten Küstengebiet aus für sie nicht ersichtlichen Gründen festgenommen und in israelische Gefängnisse oder Lager gebracht hat. Der Bericht stützt sich auf die Befragung von 27 ehemaligen palästinensischen Gefangenen, unter ihnen fünf Frauen und ein 14-jähriger Junge. Alle hätten von Folter und anderer grausamer Behandlung durch das israelische Verhör- und Wachpersonal berichtet.
Zugleich sind lange Haftzeiten ohne gerichtliche Überprüfung und Anklage, die Isolierung von Gefangenen und das Verwehren der Kontaktaufnahme mit Angehörigen und Anwälten durch Israels Gesetze gedeckt, insofern es sich um Angehörige der islamistischen Hamas handelt. Das Gesetz behandelt diese als "illegale Kombattanten", auf die internationale Konventionen nicht anzuwenden seien.
18. Juli, 20.08 Uhr: Netanjahu in Rafah - Israels Armee bleibt noch länger da
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den israelischen Truppen im südlichen Gazastreifen einen vorher nicht angekündigten Besuch abgestattet.
Den Foto-Termin mit Elitesoldaten nutzte er dazu, seine Forderung zu bekräftigen, dass das israelische Militär auch nach einem möglichen Waffenruheabkommen mit der islamistischen Hamas in Rafah, der Grenzstadt zu Ägypten, bleiben müsse. Die Forderung gilt als ein Hindernis, um bei den indirekten Verhandlungen zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg und zur Freilassung der rund 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas zu gelangen.
Er fühle sich in der Überzeugung gestärkt, dass Israels Kontrolle über den Philadelphi-Korridor und über den Grenzübergang Rafah von entscheidender Bedeutung sei für die nächste Phase im Kampf gegen die Hamas, sagte Netanjahu in einem Video vom Schauplatz, das das Ministerpräsidentenamt veröffentlichte.
18. Juli, 18.00 Uhr: Israel zieht ab Sonntag 1.000 Ultraorthodoxe zum Militär ein
Israel Militär will vom kommenden Sonntag an rund 1.000 ultraorthodoxe Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren Einberufungsbefehle verschicken.
Das sagte Verteidigungsminister Joav Galant nach Angaben des Kan-Radios. Strengreligiöse Männer waren bis vor kurzem von der Wehrpflicht befreit. Die Ausnahmeregelung galt jahrzehntelang, lief jedoch aus. Der Regierung gelang es nicht, ein Gesetz zu verabschieden, um die Erleichterungen für die Strengreligiösen zu zementieren. Der Oberste Gerichtshof erließ kürzlich ein Urteil, wonach ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen sind.
Die Armee plant, in diesem Jahr in drei Schüben 3.000 Strenggläubige einzuziehen. Angesichts des monatelangen Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen warnt sie eindringlich vor einem drastischen Mangel an kampffähigen Soldaten.
Zudem empfinden es viele Israelis als ungerecht, dass ultraorthodoxe Juden bislang keinen Dienst an der Waffe leisten sollten und von gefährlichen Kampfeinsätzen ausgenommen waren. Viele Ultraorthodoxe empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen. Gegen die Verpflichtung zum Militärdienst hatten zuletzt Tausende Ultraorthodoxe auf der Straße demonstriert.
18. Juli, 17.58 Uhr: Israels Armee tötet Hamas-Mitglied im Libanon
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge ein Mitglied der Hamas im Libanon bei einem Angriff getötet.
Die Hamas bestätigte den Tod ihres "Märtyrers". Mohammed Dschabara sei verantwortlich für Anschläge und Raketenangriffe auf Israel, teilte das israelische Militär mit. "Seine Eliminierung schwächt die Fähigkeit der Terrororganisation Hamas, Angriffe auf den Staat Israel im Gebiet der nördlichen Grenze zu planen und durchzuführen."
Der Mann kam libanesischen Angaben zufolge ums Leben, als sein Fahrzeug im Osten des Landes getroffen wurde. Demnach geriet sein Wagen bei dem Vorfall in der Bekaa-Ebene in Brand.
18. Juli, 17.57 Uhr: Rund 20 Hamas-Terroristen in Gaza getötet
Israels Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen bei einem Angriff rund 20 Mitglieder der islamistischen Hamas getötet.
Sie hätten dem Bataillon der Terrorgruppe im Flüchtlingsviertel Al-Schati angehört, teilte das Militär mit. Unter den Getöteten seien auch Terroristen, die am Massaker in Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen seien. Zudem töteten Soldaten den Angaben nach einen Scharfschützen, der in der vergangenen Woche einen israelischen Soldaten erschossen haben soll.
Israels Armee teilte außerdem mit, bei einem weiteren Angriff den Kommandeur der Marine des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) getötet zu haben. Er sei in der Stadt Gaza getroffen worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
18. Juli, 14.28 Uhr: Israels Parlament stimmt gegen Palästinenserstaat
Israels Parlament spricht sich erneut gegen die Gründung eines palästinensischen Staates aus.
Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte für einen Beschluss, der eine Staatsgründung ablehnt, wie das Parlament mitteilte.
Darunter waren den Angaben nach die Parteien der rechtsreligiösen Koalition unter Führung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) sowie auch die Oppositionspartei von Benny Gantz (65), die laut Umfragen bei Neuwahlen stärkste Partei werden und die meisten Sitze im Parlament bekommen dürfte.
Gantz war bis vor knapp sechs Wochen zusammen mit anderen gemäßigten Politikern Mitglied des inzwischen aufgelösten Kriegskabinetts.
18. Juli, 14.16 Uhr: Armee meldet Tötung von Hamas-Mitglied
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge ein Mitglied der Hamas im Libanon bei einem Angriff getötet.
Die Hamas bestätigte den Tod ihres "Märtyrers". Mohammed Dschabara sei verantwortlich für Anschläge und Raketenangriffe auf Israel, teilte das israelische Militär mit. "Seine Eliminierung schwächt die Fähigkeit der Terrororganisation Hamas, Angriffe auf den Staat Israel im Gebiet der nördlichen Grenze zu planen und durchzuführen."
Der Mann kam libanesischen Angaben zufolge ums Leben, als sein Fahrzeug im Osten des Landes getroffen wurde. Demnach geriet sein Wagen bei dem Vorfall in der Bekaa-Ebene in Brand.
18. Juli, 13.52 Uhr: Israels Polizeiminister empört erneut mit Tempelberg-Besuch
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48) hat erneut mit einem Besuch auf dem Tempelberg in Jerusalem für Ärger gesorgt.
Er bete und arbeite hart dafür, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Kraft habe, im Gaza-Krieg nicht nachzugeben, den militärischen Druck zu erhöhen und zu siegen, sagte er in einem vor Ort gedrehten Video, dass er auf der Plattform X veröffentlichte.
Er sei auf den Tempelberg gekommen, um für die Geiseln und ihre Rückkehr "ohne einen leichtsinnigen Deal, ohne Kapitulation" zu beten, hieß in der Aufnahme weiter.
18. Juli, 8.35 Uhr: Angebliche Gespräche über Öffnung des Grenzübergangs Rafah
Nach Ansicht von US-Beamten könnte die Öffnung des Übergangs Rafah ein erster Schritt im Rahmen einer Nachkriegsstrategie zur Stabilisierung des Küstenstreifens sein, berichtete "Axios".
Israel und Ägypten haben bisher keine Einigung erzielt, wie der wichtige Übergang Rafah wieder geöffnet werden soll. Ägypten wolle, dass künftig Personal der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) den Übergang betreibe, hieß es.
Israel wolle zwar auch, dass Personen, die nicht mit der Hamas verbunden sind, den Übergang verwalten, lehne aber jede offizielle Beteiligung der PA ab.
18. Juli, 8.26 Uhr: Netanjahu will härter gegen Hamas vorgehen
Bei einer hitzigen Debatte im israelischen Parlament verteidigte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) laut Medien seine Kriegsführung.
Nur durch noch mehr militärischen Druck werde man der Hamas weitere Zugeständnisse abringen. "Uns wurde gesagt, dass die Hamas nicht bereit sei, Geiseln freizulassen, ohne dass wir vorher zustimmen, den Krieg zu beenden. Plötzlich willigt sie ein", sagte Netanjahu. "Je mehr wir den Druck aufrechterhalten, desto mehr wird sie nachgeben. Und das ist der einzige Weg, um die Geiseln zu befreien", so der 74-Jährige.
Netanjahus Kritiker werfen dem Regierungschef vor, die indirekten Verhandlungen mit den Islamisten zur Erzielung eines Abkommens zu sabotieren. Er regiert mit ultra-religiösen und rechtsextremen Koalitionspartnern, die Zugeständnisse an die Hamas ablehnen.
18. Juli, 8.17 Uhr: Schwierige Versorgung der Gaza-Bevölkerung
Die Versorgung der Menschen in Gaza gestaltet sich weiter äußerst schwierig.
Über den nun eingestellten provisorischen Hafen der USA waren erstmals am 17. Mai Lastwagen mit Hilfsgütern in den abgeriegelten Küstenstreifen gelangt. Seither hatte es aber immer wieder Probleme gegeben.
Rauer Seegang hatte den zu dem Provisorium gehörenden Pier schwer beschädigt. Auch die Verteilung der Hilfe gestaltete sich als mehr als schwierig. Es seien dennoch sehr große Mengen Hilfsgüter nach Gaza gelangt, betonte das US-Militär.
17. Juli, 20.56 Uhr: USA stellen Betrieb des provisorischen Hafens vor Gaza ein
Die USA stellen den Betrieb der provisorischen Anlegestelle für humanitäre Hilfsgüter an der Küste des Gazastreifens endgültig ein.
Die Mission sei beendet, teilte ein Vertreter des US-Militärs mit.
17. Juli, 13.49 Uhr: Hamas-Massaker soll sich gezielt gegen Zivilisten gerichtet haben
Die islamistische Hamas und vier weitere palästinensische Gruppen haben bei ihrem Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel laut Menschenrechtlern systematisch die Zivilbevölkerung angegriffen.
Die bewaffneten Palästinenser hätten dabei zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, heißt es in einem Bericht von "Human Rights Watch" (HRW). Die Menschenrechtler berichten von koordinierten Anschlägen auf etliche Ortschaften, zwei Musikfestivals, eine Strandparty sowie Militärstützpunkte.
Die bewaffneten Palästinenser hätten dabei oft aus nächster Nähe auf fliehende Zivilisten sowie in Schutzräume geschossen, Granaten geworfen und Panzerfäuste auf Gebäude gefeuert. "Sie setzten Häuser in Brand, verbrannten und erstickten Menschen und vertrieben andere, die sie dann erschossen oder gefangen nahmen". Zudem hätten die von der Hamas angeführten Gruppierungen Leichen verstümmelt und geschändet.
17. Juli, 6.24 Uhr: Hamas-Anführer in Gaza angeblich unter Druck
Die Militärbefehlshaber der Hamas drängen einem Medienbericht zufolge nach US-Erkenntnissen ihren Anführer Jihia al-Sinwar inzwischen zu einem Waffenstillstandsabkommen mit Israel.
Das habe CIA-Direktor Bill Burns (68) auf Basis von US-Geheimdienstinformationen auf einer Unternehmerkonferenz in den USA hinter verschlossenen Türen gesagt, zitierte der US-Sender CNN eine informierte Quelle.
Demnach dürfte sich Al-Sinwar derzeit in Tunneln unter Chan Junis im Süden Gazas versteckt halten.
17. Juli, 6.21 Uhr: Befreite Geisel berichtet von Folter
Der am 8. Juni bei einem dramatischen Militäreinsatz Israels zusammen mit drei anderen Geiseln befreite Andrey Kozlov berichtet in Interviews von Folter und Bestrafungen während seiner Geiselhaft.
Er habe geglaubt, dass seine Entführer ihn ermorden und dies filmen würden, erzählte er laut der "Times of Israel". "In den ersten drei Monaten hatten wir Angst vor jeder Bombe, die wir hörten", sagte der 27-Jährige.
Die Entführer hätten sie dafür ausgelacht. Neben Psychoterror habe einer der Wächter sie geschlagen und an sehr heißen Tagen mit vielen Decken zugedeckt. Der aus Russland stammende Mann war beim Terrorüberfall am 7. Oktober vom Nova-Musikfestival entführt worden, wo er als Sicherheitsmitarbeiter tätig war.
17. Juli, 6.11 Uhr: Berichte über Tote im Südlibanon
Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA sind bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Agrargebiet im Süden des Libanon drei syrische Kinder getötet worden.
Bei einem weiteren israelischen Drohnenangriff auf ein Motorrad seien zudem zwei syrische Männer ums Leben gekommen.
Israel und die Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nahezu täglich Gefechte. Es besteht die wachsende Sorge, dass es zu einem regelrechten Krieg kommt.
16. Juli, 20.21 Uhr: Israels Armee schickt Ultraorthodoxen bald Einberufungen
Ultraorthodoxe Männer in Israel müssen schon bald mit Vorladungen der Armee rechnen. Das Militär wolle ab Sonntag Einberufungsbescheide an Strengreligiöse schicken.
Wie viele Männer sie anschreiben werde, um am Auswahlverfahren für die kommende Rekrutierung teilzunehmen, sagte die Armee nicht. Laut einem kürzlich ergangenen Urteil des höchsten Gerichts müssen nun auch ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst verpflichtet werden.
Jahrzehntelang galten Ausnahmen für sie. Diese liefen jedoch aus und der Regierung gelang es nicht, ein Gesetz zu verabschieden, um die Erleichterungen für die Strengreligiösen zu zementieren.
16. Juli, 20.08 Uhr: Hälfte der Führung des militärischen Hamas-Flügels getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Hälfte der Führungsriege des militärischen Flügels der Hamas getötet.
Insgesamt hätten die Truppen seit Kriegsbeginn vor mehr als neun Monaten "etwa 14.000 Terroristen eliminiert und festgenommen", hieß es in einer Erklärung des Militärs.
Ob es sich dabei ausschließlich um Mitglieder der Hamas oder aber auch um Mitglieder anderer Terrorgruppen handelte, teilte die Armee nicht mit. Vor Kriegsbeginn soll es nach Schätzungen des israelischen Militärs rund 30.000 Hamas-Kämpfer gegeben haben.
16. Juli, 14.18 Uhr: Waffenlager in Polen? - Hamas-Verdächtige bleiben in U-Haft
Drei im vergangenen Dezember in Deutschland festgenommene mutmaßliche Hamas-Mitglieder sollen versucht haben, ein von der Hamas in Polen angelegtes Waffendepot ausfindig zu machen.
Das geht aus einem Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) hervor, in dem die Verlängerung der Untersuchungshaft für die seinerzeit in Berlin festgesetzten Männer begründet wird. Die drei im Libanon geborenen Beschuldigten sollten demnach Waffen aus dem Versteck nach Deutschland bringen, um es der Hamas zu ermöglichen, dort Anschläge auf jüdische Einrichtungen zu verüben.
Konkrete Anschlagspläne hatte es nicht geben, wie die Bundesanwaltschaft als oberste Anklagebehörde bereits früher mitgeteilt hatte. Einer der Männer soll aber geholfen haben, mögliche Ziele auszukundschaften - darunter die israelische Botschaft in Berlin. In seinem Rucksack war laut dem BGH-Beschluss ein USB-Stick entdeckt worden, auf dem sich detaillierte Satellitenaufnahmen der Botschaft sowie der US-Luftwaffenbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein befunden hatten.
16. Juli, 12.51 Uhr: Berichte über Tote bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge erneut Tote gegeben.
Sanitäter hätten etwa in der Stadt Chan Junis vier Leichen aus einem Haus geborgen, das von Israels Luftwaffe getroffen worden sei, meldete die palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa. Drei Menschen seien zudem verletzt worden. Auch in Rafah kamen dem Bericht zufolge am Morgen vier Menschen ums Leben.
Israels Armee teilte mit, sie habe am Montag rund 40 Ziele im Gazastreifen aus der Luft angegriffen, darunter Scharfschützen- und Beobachtungsposten sowie militärische Anlagen der Hamas. Das Militär setzte zudem die Kämpfe im Zentrum des Gazastreifens sowie in Rafah im Süden des Küstengebiets fort. "Im Laufe des vergangenen Tages eliminierten die Truppen Terroristen", hieß es zum Einsatz in Rafah.
16. Juli, 11.32 Uhr: Mann aus Gaza nach Angriff im Westjordanland getötet
Nach einer Messerattacke auf israelische Sicherheitskräfte während eines Einsatzes im Westjordanland ist israelischen Angaben zufolge der mutmaßliche Angreifer getötet worden.
Bei dem 19-jährigen Palästinenser handele es sich um einen Bewohner des Gazastreifens, teilte die israelische Polizei mit. Es war zunächst unklar, warum er sich im Westjordanland aufhielt.
Den Angaben nach rannte er bei der Razzia nahe Ramallah in der Nacht zunächst auf die israelischen Einsatzkräfte zu. Dann habe er auf einen israelischen Beamten eingestochen. Dieser wurde laut Polizei verletzt in eine Klinik gebracht. Der 19-Jährige sei erschossen worden. Israels Grenzpolizei habe in der Nacht zusammen mit der Armee und dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet eine Razzia zur Bekämpfung von Terrorismus ausgeführt, hieß es weiter. Weitere Details zu dem Einsatz wurden nicht genannt.
16. Juli, 6.34 Uhr: Berichte über Tote in Syrien
Ohne einen formellen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas gilt es jedoch als unwahrscheinlich, dass die Hisbollah vollständig aufgibt.
Die indirekten Verhandlungen, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, sollen in dieser Woche in Doha weitergehen. Dabei geht es um den Austausch der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen und um eine Waffenruhe. Israel lehnt bislang die Forderung der Hamas nach einer dauerhaften Waffenruhe im Gaza-Krieg ab.
Unterdessen sind bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff nahe der syrisch-libanesischen Grenze nach syrischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei einem der Opfer handele es sich laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sowie syrisch-libanesischen Sicherheitsquellen um einen Geschäftsmann mit Verbindungen zur Hisbollah-Miliz. Aus Israel gab es dafür keine Bestätigung.
16. Juli, 6.10 Uhr: Warnung vor großflächigem Krieg
Die libanesische Hisbollah handelt nach eigenen Aussagen aus Solidarität mit der Hamas. Die "Libanon-Front" sei eine "Unterstützungsfront", wie Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah immer wieder betonte.
Sie sei Teil des Kampfes, der über das Schicksal Palästina, des Libanons und der Region entscheide. Zuletzt war der gegenseitige Beschuss zwischen Israel und der Miliz heftiger geworden.
Die israelische Zeitung "Haaretz" hatte kürzlich berichtet, die USA hätten Israel gewarnt, dass auch ein begrenztes Bodenmanöver im Süden Libanons, um die Hisbollah von der Grenze zurückzudrängen, einen großflächigen Krieg auslösen könne.
Die Hisbollah gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas im Gazastreifen. Die Schiitenmiliz verfügt über ein Arsenal von allein rund 150 000 Raketen. Im Falle eines Krieges könnte sie täglich Tausende davon auf Israel abfeuern. Ein Raketenhagel könnte Israels Raketenabwehr überfordern.
16. Juli, 6.07 Uhr: USA wollen diplomatische Lösung
US-Außenminister Antony Blinken rief zu einer diplomatischen Lösung des sich zuletzt verschärften Konflikts zwischen seinem Verbündeten Israel und der Hisbollah-Miliz auf.
Bei einem Treffen mit Israels nationalem Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi und dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, habe Blinken über die Wichtigkeit gesprochen, "eine weitere Eskalation entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu vermeiden", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, in Washington.
Blinken habe mit seinen israelischen Gesprächspartnern erörtert, wie wichtig es sei, "eine diplomatische Lösung zu finden, die es sowohl israelischen als auch libanesischen Familien ermöglicht, in ihre Häuser zurückzukehren", sagte Miller. Zugleich habe Blinken das unbedingte Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels unterstrichen. Zudem sei es um "praktische Lösungen" für noch offene Fragen in den laufenden indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und Geiselfreilassung im Gaza-Krieg gegangen.
15. Juli, 14.04 Uhr: Bundesregierung wirbt für Waffenstillstand im Gazastreifen
Nach dem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens mit Dutzenden Toten hat die Bundesregierung an die Konfliktparteien appelliert, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit Hochdruck fortzusetzen.
"Dieser Waffenstillstand ist dringend notwendig, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen und die humanitäre Notlage der Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza zu lindern", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Israels Angriff am Samstag in der Nähe von Chan Junis galt führenden Hamas-Vertretern. Dutzende Menschen kamen dabei um. Berichten, wonach als Reaktion ein Abbruch der laufenden indirekten Gespräche der Konfliktparteien erwogen werde, hatte ein Vertreter des politischen Flügels der Hamas zuletzt widersprochen.
Der Außenamts-Sprecher betonte in Berlin, die israelische Armee sei bei ihrem Vorgehen zum Schutz von Zivilisten verpflichtet: "Jedes Kind, das in Gaza stirbt, ist eins zu viel." Gleichzeitig beklagte er jedoch, dass sich die Hamas regelmäßig hinter Zivilisten verschanze: "Damit bricht die Hamas jeden Tag Völkerrecht."
15. Juli, 6.39 Uhr: Verhandlungen noch nicht abgebrochen
Ein Vertreter des politischen Flügels der Hamas dementierte Berichte, wonach die indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln abgebrochen werden.
Es treffe nicht zu, dass die Hamas eine solche Entscheidung nach dem israelischen Luftangriff getroffen habe, hieß es. Israelischen Medienberichten zufolge will der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Daniel Barnea, in den kommenden Tagen zu einer weiteren Runde der Geisel-Gespräche in die katarische Hauptstadt Doha reisen.
15. Juli, 6.31 Uhr: Hamas-Stellvertreter wurde gefunden
Bis vor gut einem halben Jahr ging man in Israel davon aus, dass Mohammed Deif mehrere Gliedmaßen verloren und eine Vielzahl körperlicher Behinderungen hat. Bis schließlich Aufnahmen auftauchten, die ihn mit beiden Armen und beiden Beinen zeigten.
Deif gilt als einer der von Israel meistgesuchten Terroristen. Er ist der Stellvertreter des Chefs der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar. Israel verfolgt das Ziel, sie gefangenzunehmen oder zu töten.
"Mohammed Deif hatte Angst zu sterben, also versteckte er sich auf eine Weise, die sogar seine Fähigkeit zu befehlen beeinträchtigte", sagte Halevi und fügte hinzu: "Er versteckte sich und opferte mit ihm seine Leute und Zivilisten, die sich in der Gegend befanden". Israels Armeechef ist sich sicher: "Wir haben ihn gefunden, wir werden auch die Nächsten finden".
15. Juli, 6.20 Uhr: Hamas nutzt Schulen und Zivilisten als Schutzschild
Die israelische Armee wies einmal mehr darauf hin, dass die Terrororganisation systematisch gegen internationale Gesetze verstoße, indem sie zivile Einrichtungen wie Schulen und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde für Terroranschläge gegen den Staat Israel missbrauche.
Ein Vertreter der Hamas in Beirut bestritt am Sonntag, dass ihr Militärchef in Gaza getötet worden sei. Deif wird oft das "Phantom" genannt. Der 58-Jährige soll mindestens sieben israelische Anschläge überlebt haben.
Israel dürfte daher besonders sorgfältig vorgehen, um festzustellen, ob er diesmal getötet wurde, sagte Kuperwasser dem "Wall Street Journal". Ein Foto seiner Leiche wäre aussagekräftiger als Geheimdienstinformationen, sagte er.
14. Juli, 16.19 Uhr: Israel will Wehrdienst für Männer um vier Monate verlängern
Israels Regierung hat die Dauer des verpflichtenden Wehrdiensts um vier Monate verlängert, weil das Militär mehr Soldaten braucht.
Frisch eingezogene Rekruten müssten aufgrund der Gesetzesvorlage nunmehr 36 statt wie bisher 32 Monate lang dienen, berichtete das israelische Kan-Radio. Den Entwurf muss noch die Knesset, das israelische Parlament, billigen. Für Frauen gilt unverändert eine zweijährige Wehrpflicht.
14. Juli, 16.14 Uhr: Armee bestätigt Tod von Hamas-Brigadechef
Israels Armee hat den Tod des Hamas-Brigadechefs Rafa Salama bestätigt.
"Unter Nutzung nachrichtendienstlicher Erkenntnisse hat die israelische Luftwaffe den Kommandanten der Chan-Junis-Brigade (der Hamas), Rafa Salama, in der Nähe von Chan Junis angegriffen und eliminiert", teilte die Armee mit.
14. Juli, 14.18 Uhr: Drei Verletzte bei mutmaßlichem Terroranschlag
Ein mutmaßlicher Terrorist fuhr mit einem Auto an einer Bushaltestelle nahe der israelischen Stadt Ramla in eine Gruppe von Fußgängern.
Drei junge Männer werden verletzt, zwei von ihnen schwer, so Polizei und Rettungsdienst. Ein Polizeisprecher sagte, der Fahrer des Wagens sei "neutralisiert" worden - dabei blieb unklar, ob er getötet oder verletzt wurde.
In Hebron im Westjordanland nahmen Grenzpolizisten Medienberichten zufolge eine 37 Jahre alte Palästinenserin fest, in deren Tasche ein Messer gefunden worden war. Sie wird verdächtigt, einen Messerangriff geplant zu haben.
Den Berichten zufolge gab sie nach ihrer Festnahme an, ihr Mann sei als Mitglied der islamistischen Hamas in einem israelischen Gefängnis inhaftiert.
14. Juli, 13 Uhr: Hamas-Vertreter dementiert Gerüchte über Abbruch von Verhandlungen
Ein Vertreter der Hamas dementiert Berichte, wonach die indirekten Verhandlungen mit Israel über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln abgebrochen werden.
Es treffe nicht zu, dass die Hamas eine solche Entscheidung nach dem israelischen Luftangriff am Samstag im Süden des Gazastreifens getroffen habe, hieß es in einer Mitteilung auf dem Hamas-Kanal bei Telegram.
Israelischen Medienberichten zufolge will der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Daniel Barnea, in den kommenden Tagen zu einer weiteren Runde der Geisel-Gespräche in die katarische Hauptstadt Doha reisen.
14. Juli, 11.58 Uhr: UN-Vertreter berichtet von schrecklichen Eindrücken in Gaza
Nach dem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens spricht der UN-Vertreter Scott Anderson von einigen der schrecklichsten Szenen, die er in neun Monaten im Gazastreifen gesehen habe.
In dem Krankenhaus von Chan Junis, das er besucht habe, gebe es nicht genügend Betten, viele Patienten würden auf dem Boden und ohne ausreichende Desinfektionsmöglichkeiten behandelt.
Verzweifelte Eltern hätten ihm gesagt, dass sie in die humanitäre Zone gezogen seien in der Hoffnung, dass ihre Kinder dort sicher wären, sagte Anderson. Er forderte dazu auf, Zivilisten jederzeit zu schützen. Eine Waffenruhe sei dringend notwendig.
14. Juli, 10.37 Uhr: Tote nach Angriff der israelischen Armee auf Ziele in Syrien
Wie die israelische Armee am Abend mitteilte, hätten sich zwei Drohnen von syrischem Gebiet aus Israel genähert. Sie seien erfolgreich abgefangen worden.
Darauf habe die Luftwaffe in der Nacht eine Kommandozentrale sowie Terroranlagen, die von der Luftabwehreinheit des syrischen Militärs genutzt würden, angegriffen.
Nach Angaben der syrischen Armee wurde bei den israelischen Luftangriffen ein syrischer Soldat getötet und drei weitere verletzt. Zudem soll der Anführer des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) in Syrien bei dem Angriff getötet worden sein.
14. Juli, 10.21 Uhr: Gaza-Anführer Deif nicht von Israel getötet
Der Anführer der Hamas in Gaza, Mohammed Deif, ist nach Aussagen der Organisation bei dem israelischen Angriff nicht getötet worden.
"Mohammed Deif geht es gut, und er befiehlt weiterhin den Widerstand gegen den israelischen Feind", sagte ein Hamas-Funktionär der DPA.
Israels Armee hatte den Anführer des militärischen Arms der Hamas nach eigenen Angaben westlich von Chan Junis angegriffen. Dutzende Menschen wurden dabei getötet.
14. Juli, 10.15 Uhr: Israel greift nach Beschuss Hisbollah-Stellungen an
Die israelische Luftwaffe hat nach Beschuss durch die proiranische Hisbollah Stellungen der Miliz in Südlibanon beschossen.
Wie die israelische Armee am Samstagabend mitteilte, sei die Anlage bombardiert worden, von wo aus zuvor Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden seien.
Zudem seien eine Reihe weiterer "terroristischer Infrastrukturen" der Hisbollah angegriffen worden.
13. Juli, 22.34 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Deal
Tausende Israelis haben in Tel Aviv und in Jerusalem für eine Abmachung demonstriert, durch die noch rund 120 Geiseln in der Gewalt der Hamas ihre Freiheit wiedergewinnen würden.
Die Teilnehmer der Kundgebungen warfen Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, die indirekten Gespräche mit den Islamisten zur Erzielung einer solchen Vereinbarung zu sabotieren.
"Netanjahu macht die Geiseln fertig", stand auf einem riesigen Transparent, das Demonstranten in Tel Aviv vor sich hertrugen. Einer der Redner, eine ehemalige Geisel, sagte: "Ich mag nach außen okay wirken, aber der Schmerz belastet mich mehr, als irgendjemand sich vorstellen kann."
Er sei noch einer der Glücklichen gewesen, der in einem Haus und nicht in einem Tunnel gefangen gehalten worden war. "Wenn also ich an brutalen Bedingungen und Misshandlungen gelitten habe, was ist dann mit den anderen 120 Geiseln?"
13. Juli, 19.06 Uhr: Viele Todesopfer bei Israels Angriff auf Hamas-Militärchef
Israels Armee hat im Gazastreifens den Anführer des militärischen Arms der Hamas, Mohammed Deif, angegriffen und dabei Dutzende andere Menschen getötet. Ob auch Deif getötet oder verletzt wurde, teilte das Militär zunächst nicht mit.
Der Angriff habe außerdem dem Kommandeur der Hamas-Brigade in der Stadt Chan Junis, Rafa Salama, gegolten, hieß es. Beide seien "Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober" auf israelischem Boden gewesen.
Die israelische Zeitung "Haaretz" hatte zuvor gemeldet, die Armee gehe davon aus, dass sich der Chef der sogenannten Kassam-Brigaden unter den Opfern befinde.
Die Hamas bestritt laut einer Erklärung einen israelischen Angriff auf ihre Führung nahe der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets.
13. Juli, 14.51 Uhr: Zwei Zivilisten bei israelischem Drohnenangriff im Libanon getötet
Die beiden seien im Ort Al-Chardli tot in ihrem Fahrzeug aufgefunden worden, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA.
Bei einem der Todesopfer handle es sich um Mussa Sulaiman von der schiitischen Amal-Bewegung, einem wichtigen Verbündeten der Hisbollah.
Die israelische Armee teilte mit, sie habe "zwei Terroristen der Hisbollah" angegriffen. Diese hätten aus dem Südlibanon Geschosse auf israelisches Gebiet feuern wollen. Auf Fotos, die den Angriff zeigen sollen, war ein schwerbeschädigter Geländewagen auf einer Landstraße zu sehen.
13. Juli, 13.11 Uhr: Tote bei Angriffen auf humanitäre Zone
Bei einem israelischen Luftangriff auf eine humanitäre Zone im Süden des Gazastreifens sollen palästinensischen Angaben zufolge mindestens 71 Menschen getötet worden sein.
Laut unbestätigten israelischen Medienberichten soll das Ziel der Führer des militärischen Arms der Hamas, Mohammed Deif, gewesen sein. Unklar blieb dabei, ob Deif getroffen, verletzt oder getötet wurde.
Mindestens 289 weitere Menschen seien in der humanitären Zone Al-Mawasi verletzt worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit. Viele von ihnen schwebten in Lebensgefahr, hieß es aus medizinischen Kreisen.
13. Juli, 8.58 Uhr: Guterres fordert mehr Unterstützung für UN-Hilfswerk
UN-Generalsekretär António Guterres hat zu mehr Unterstützung und besseren Sicherheitsvorkehrungen für das Palästinenserhilfswerk UNRWA aufgerufen.
"Palästinensische Flüchtlinge verlieren ohne die nötige Unterstützung und Finanzierung von UNRWA eine wesentliche Stütze und den letzten Hoffnungsschimmer für eine bessere Zukunft", sagte Guterres in New York.
Er forderte außerdem Israel und die Hamas erneut zu einer anhaltenden Waffenruhe und der Freilassung israelischer Geiseln auf. "Nirgendwo ist es sicher. Überall ist eine potenzielle Todeszone", sagte Guterres.
13. Juli, 8.15 Uhr: Kein Ende der Kämpfe im Gazastreifen in Sicht
Israels Militär setzt eigenen Angaben zufolge seine Einsätze in mehreren Gebieten des Gazastreifens fort.
So gebe es etwa Kämpfe in der Gegend der Stadt Rafah. "Die Truppen eliminierten zahlreiche Terroristen in Nahkämpfen und bei Luftangriffen", teilte die Armee mit.
Palästinensischen Angaben zufolge hat sich die israelische Armee nach einem einwöchigen Einsatz aus den westlichen Vierteln Tal al-Hawa und Rimal der Stadt Gaza zurückgezogen. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes sagte der Deutschen Presse-Agentur, seine Teams hätten dort 60 Leichen gefunden.
Laut Armee dauert der Einsatz auch in der Zentrale des Palästinenserhilfswerks UNRWA in der Stadt Gaza an. Auf dem Gelände hätten sich Soldaten Nahkämpfe mit Terroristen geliefert.
13. Juli, 7.24 Uhr: Neue Forderung von Netanjahu im Geisel-Deal
Der Regierungschef habe festgelegt, dass ein neues Abkommen Regelungen enthalten müsse, die eine Rückkehr bewaffneter Kämpfer aus dem Süden in den Norden des Gazastreifens verhindern.
Mehrere Teilnehmer des Verhandlungsteams hätten Vorbehalte gegen diese neue Forderung geäußert, teilte der Journalist Barak Ravid mit. Sie sei nicht durchführbar. Es sei nicht klar, warum Netanjahu sie erhoben habe.
Das Amt des Ministerpräsidenten wies in "walla.co.il" die Behauptung, wonach Netanjahu eine neue Forderung erhoben habe, als "grundsätzlich falsch" und "grundlos" zurück.
12. Juli, 19.42 Uhr: Erdogan lehnt weitere Nato-Kooperation mit Israel ab
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht zustimmen.
Das Nato-Mitglied Türkei werde entsprechende Initiativen so lange nicht akzeptieren, "bis in den palästinensischen Gebieten ein umfassender und nachhaltiger Frieden geschaffen ist", schrieb Erdogan auf der Plattform X im Anschluss an den Nato-Gipfel in Washington.
"Es ist der israelischen Regierung, die die Grundwerte unseres Bündnisses mit Füßen tritt, unmöglich, ihre Partnerschaft mit der Nato fortzusetzen", so Erdogan.
Israels Außenminister Israel Katz reagierte mit scharfen Worten auf Erdogans Äußerungen. "Zunächst einmal, Erdogan, du entscheidest gar nichts", schrieb er auf der Plattform X. "Ein Land wie die Türkei, das die Mörder und Vergewaltiger der Hamas und die iranische Achse des Bösen unterstützt, sollte kein Nato-Mitglied sein."
12. Juli, 6.29 Uhr: Biden spricht von "positivem Trend" bei Geisel-Verhandlungen
US-Präsident Joe Biden (81) sieht die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über ein Geisel-Abkommen vorankommen.
"Der Trend ist positiv", sagte Biden bei seiner Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel in Washington. Beide Seiten hätten dem von ihm vorgestellten Plan zugestimmt. Nun gehe es darum, die Einzelheiten auszuarbeiten. "Dies sind schwierige, komplexe Fragen. Es gibt noch Lücken zu schließen", sagte Biden.
11. Juli, 21.21 Uhr: Betrieb des Gaza-Piers wird laut Pentagon bald eingestellt
Die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle für humanitäre Hilfsgüter an der Küste des Gazastreifens wird ihren Betrieb bald vollständig einstellen.
Der Pier sei stets als vorübergehende Lösung gedacht gewesen, um die Lieferung zusätzlicher Hilfe in das Küstengebiet zu ermöglichen, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder mit. In Kürze werde daher der Betrieb eingestellt.
Nähere Details zu dem Zeitplan würden später mitgeteilt.
11. Juli, 19.25 Uhr: USA verhängen weitere Sanktionen gegen israelische Siedler
Die US-Regierung verhängt weitere Sanktionen gegen Personen und Einrichtungen, die mit der israelischen Besetzung im Westjordanland in Verbindung stehen.
Nach Angaben des US-Außenministeriums waren die Betroffenen unter anderem an Gewalt gegen palästinensische Zivilisten beteiligt, haben deren Land unrechtmäßig "beschlagnahmt" und bedrohen "den Frieden, die Stabilität und die Sicherheit im Westjordanland".
Konkret richten sich die Maßnahmen gegen drei Einzelpersonen, vier von extremistischen Siedlern errichtete Außenposten im Westjordanland sowie die rechtsradikale jüdische Gruppe Lehava.
11. Juli, 19.14 Uhr: Fortführung der Geisel-Verhandlungen angekündigt
Die israelische Regierung hat die Fortführung der seit Monaten laufenden indirekten Verhandlungen über ein Geisel-Abkommen angekündigt.
Eine Delegation des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der israelischen Armee werde in Kürze nach Kairo reisen, teilte das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem mit.
Zugleich bestätigte das Amt, dass in der Nacht zuvor ein Verhandler-Team aus der katarischen Hauptstadt Doha zurückkehrte. Dort hatten sich israelische Delegierte am Mittwoch mit Spitzenvertretern der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA getroffen. Vor allem Katar steht im direkten Kontakt mit der islamistischen Hamas.
11. Juli, 14.15 Uhr: Israel legt Liste mutmaßlicher UN-Mitarbeiter bei Hamas vor
Israel hat eigenen Angaben zufolge eine Liste mit Namen von Mitarbeitern des Palästinenserhilfswerks UNRWA zusammengestellt, die auch in der Terrororganisation Hamas aktiv sein sollen.
Das Land habe 108 Beschäftigte der Organisation identifiziert, auf die dies zutreffe und eine entsprechende Liste UNRWA-Chef Philippe Lazzarini (60) vorgelegt, teilte die israelische Botschaft in Berlin mit.
Es handelt sich demnach nur um einen kleinen Teil von insgesamt Hunderten UNRWA-Mitarbeitern, die bei der Hamas oder dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) beschäftigt sein sollen.
11. Juli, 11.31 Uhr: Armee berichtet von zwei getöteten Hamas-Mitglieder
Darunter sei ein Mann namens Hassan Abu Kuik, der zahlreiche Anschläge gegen Israel verübt habe, teilte das Militär mit.
Demnach war er Leiter der operativen Sicherheit des inneren Sicherheitsapparats der Hamas. Er soll für die Region des zentralen Gazastreifens verantwortlich gewesen sein.
Laut Armee töteten Einsatzkräfte zudem einen Teamleiter des militärischen Geheimdienstes der Islamistenorganisation.
11. Juli, 10.57 Uhr: Irans neuer Präsident sagt Hamas Unterstützung zu
Der neue iranische Präsident Massud Peseschkian (69) versichert der islamistischen Hamas die Unterstützung seines Landes.
"Der Iran wird das unterdrückte palästinensische Volk weiterhin uneingeschränkt bis zur Verwirklichung ihrer legitimen Forderungen und Befreiung der heiligen al-Kuds (Jerusalem) unterstützen", schrieb Peseschkian laut Nachrichtenagentur Fars an Hamas-Auslandschef Ismail Hanija.
Peseschkian warf Israel in dem Schreiben eine "Apartheid-Politik" vor. Es sei eine "menschliche und islamische Aufgabe", mit dem palästinensischen Volk dafür zu sorgen, diese endgültig zu beenden.
11. Juli, 6.24 Uhr: Vereinte Nationen fordern Schutz für Zivilisten in Gaza-Stadt
Angesichts des Evakuierungsaufrufs der israelischen Armee für die umkämpfte Stadt Gaza haben die Vereinten Nationen Schutz für die Zivilbevölkerung gefordert.
Alle Parteien, die an den Gaza-Konflikt beteiligt seien, müssten jederzeit das humanitäre Völkerrecht respektieren, sagte der UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York.
Das UN-Nothilfebüro OCHA warnte, dass sich solche "Evakuierungsanordnungen" immer wieder negativ auf die humanitäre Hilfe für die Zivilpersonen auswirkten.
10. Juli, 17.42 Uhr: Infrastruktur der syrischen Armee angegriffen
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge militärische Infrastruktur der syrischen Armee angegriffen.
Diese habe über die Pufferzone zwischen beiden Ländern hinausgeragt und habe somit ein Entflechtungsabkommen zwischen beiden Staaten verletzt, begründete das israelische Militär den Beschuss durch Panzer und Artillerie. Was genau die Armee angriff, teilte sie nicht mit. Israelischen Medien zufolge sollen vier Beobachtungsposten der syrischen Armee gemeint sein.
Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die sich auf Aktivisten vor Ort berief, traf der Beschuss das ländliche Umland im Süden der Stadt Quneitra. Berichte über Tote oder Verletzte gab es demnach zunächst nicht.
10. Juli, 17.39 Uhr: Netanjahu hält an Gaza-Deal fest - aber es gibt rote Linien
Ungeachtet der Differenzen bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beteuert, am Ziel eines Abkommens im Gaza-Krieg festzuhalten.
Israel sei zu einem Deal bereit, solange die roten Linien seines Landes gewahrt würden, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit dem Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk. Was genau diese roten Linien sind, wurde allerdings nicht mitgeteilt.
Die Terrororganisation Hamas hatte bislang ein Ende des Kriegs als Voraussetzung für einen Geisel-Deal verlangt hat. Doch ist Netanjahus Regierung dazu nicht bereit. Ihr Ziel ist es, die Hamas militärisch zu zerschlagen und politisch zu entmachten. Vor wenigen Tagen hatte Israels Regierungschef mit Äußerungen darüber, dass ein Abkommen die Wiederaufnahme der Kämpfe erlauben müsse, für Ärger gesorgt. Dies schade den Bemühungen um ein Abkommen, zitierte die "Times of Israel" einen namentlich nicht genannten ranghohen Vertreter der Vermittler. Israel will weiterhin verhindern, dass Bewaffnete in den Norden des Gazastreifens zurückkehren.
10. Juli, 16.17 Uhr: Viele Tote bei Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen
Israels Armee geht eigenen Angaben weiter gegen Ziele im Gazastreifen vor.
Am Dienstag hätten Truppen Dutzende Terroristen in einem Viertel der Stadt Gaza im Norden des Gebiets getötet, teilte das Militär mit. In Schedschaija hätten die Einsatzkräfte zudem unterirdische Tunnelrouten zerstört. Im Zentrum des Küstenstreifens seien mehrere Hamas-Mitglieder angegriffen und getötet worden.
Auch in der Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets dauert der Einsatz der israelischen Armee demnach an. "Am vergangenen Tag haben die Truppen mehrere Terroristen eliminiert, Waffen lokalisiert und terroristische Infrastruktur in der Gegend zerschlagen", so das Militär.
10. Juli, 13.37 Uhr: Angeblich 60 Prozent der Hamas Terroristen ausgeschaltet
Israels Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Galant 60 Prozent der Hamas-Terroristen getötet oder verwundet.
Die meisten Bataillone der Islamisten seien zerschlagen worden, sagte Galant (65) Medien zufolge im Parlament. Solange die Hamas aber die Kontrolle über das zivile Leben im Gazastreifen bewahre, könne sie sich wieder neu aufbauen und erstarken.
Die israelische Armee müsse dann in Gebiete zurückkommen und kämpfen, in denen sie bereits im Einsatz gewesen sei. Dies geschehe derzeit etwa in der Stadt Gaza, wo die Hamas versuche, sich neu zu gruppieren.
10. Juli, 13.31 Uhr: Viele UNRWA-Schulen im Gazastreifen bei Angriffen getroffen
Zwei Drittel der Schulen des Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen sind nach Angaben der Organisation bei Angriffen getroffen worden.
"Einige wurden ausgebombt, viele schwer beschädigt", schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf der Plattform X. Allein in den vergangenen vier Tagen seien vier Schulen getroffen worden.
Schulen hätten sich im Gazastreifen von sicheren Orten der Bildung und Hoffnung für Kinder in überfüllte Notunterkünfte verwandelt. Oft würden sie nun zu einem Ort des Todes und des Elends, klagte Lazzarini. "Gaza ist kein Ort für Kinder."
Der UNRWA-Chef machte keine Angaben dazu, von welcher Kriegspartei die Schulen angegriffen wurden.
10. Juli, 13.19 Uhr: Armee ruft alle Einwohner der Stadt Gaza zur Flucht auf
Die Menschen sollen sich aus der Stadt im Norden des umkämpften Küstengebiets in die im Zentrum gelegenen Orte Deir al-Balah und Al-Sawaida begeben.
So hieß es in dem Aufruf, den ein israelischer Militärsprecher in arabischer Sprache veröffentlichte. Er beschrieb auch Routen, die die Betroffenen ohne Kontrollpunkte nutzen können.
Die Fluchtaufrufe sind in der Regel ein Anzeichen für bevorstehende neue israelische Militäreinsätze. Israelische Medien meldeten, die Armee habe am Morgen Flugblätter in der Stadt verteilt und die Menschen darin zum Verlassen der Stadt aufgefordert.
10. Juli, 6.30 Uhr: Angriff auf Hisbollah-Stellungen nach Raketenbeschuss
Nach einem tödlichen Raketenangriff auf die nördlichen Golanhöhen hat die israelische Luftwaffe Stellungen der Hisbollah-Miliz in Südlibanon beschossen.
In Reaktion auf die Attacke mit rund 40 Geschossen habe Israels Luftwaffe auch militärische Strukturen der Schiitenmiliz angegriffen, hieß es.
Zudem sei das Gebiet getroffen worden, von wo die Raketen abgefeuert worden sein sollen.
9. Juli, 22.22 Uhr: Zwei Tote nach Raketeneinschlag
Bei einem Raketenangriff auf die nördlichen Golanhöhen sind israelischen Polizeiangaben zufolge zwei Menschen getötet worden.
Es sei ein direkter Einschlag gewesen, hieß es vom Rettungsdienst Magen David Adom. Israelische Medien berichteten, ein Auto sei getroffen worden. Bei den Opfern handle sich um Zivilisten. Israels Armee meldete rund 40 Geschosse aus dem Libanon auf die Golanhöhen.
Die libanesische Hisbollah reklamierte den Angriff am Dienstagabend für sich. Man habe als Antwort auf eine israelische Attacke Dutzende Raketen vom Typ Katjuscha auf eine israelische Militärbasis in den Golanhöhen abgefeuert, hieß es. Wenige Stunden zuvor hatte ein mutmaßlich israelischer Drohnenangriff auf ein Auto in Syrien nahe der Grenze zum Libanon einen früheren Leibwächter des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah getötet.
9. Juli, 21.58 Uhr: Viele Tote bei Angriff in Chan Junis
Nach Darstellung der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind bei einem israelischen Angriff auf eine Schule im Gazastreifen 25 Menschen getötet worden.
Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa hielten sich in dem Gebäude in der Stadt Chan Junis Vertriebene auf. Demnach wurde der Eingang der Al-Auda-Schule bei einem Luftangriff getroffen. Dabei sollen auch etliche verletzt worden sein.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.
In den sozialen Medien verbreitete Aufnahmen sollen zeigen, wie blutende Verletzte in einem Krankenhaus behandelt werden. Auch Kinder sind zu sehen.
9. Juli, 17.37 Uhr: Ex-Leibwächter von Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff getötet
Bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff auf ein Auto in Syrien ist ein ehemaliger Leibwächter des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah getötet worden.
Die libanesische Schiitenmiliz bestätigte den Vorfall. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, bei dem Angriff auf ein Fahrzeug der Miliz seien zwei Personen getötet worden. Die Identität des anderen Toten blieb zunächst unklar. Israels Armee wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
Das Fahrzeug sei nahe der Grenze zum Libanon getroffen worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. Der Fahrer des Wagens sei bei dem Vorfall zudem schwer verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle weiter mit. Er soll den Angaben nach syrischer Staatsbürger sein. Das Auto sei vollständig ausgebrannt.
9. Juli, 17.30 Uhr: Erneut Tote bei Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen
Israels Armee greift eigenen Angaben zufolge weiterhin Ziele in mehreren Gebieten im Gazastreifen an.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dabei seien 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden.
Laut Wafa kamen bei einem israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Stadt Gaza sechs Menschen ums Leben. Retter hätten danach ein Kleinkind lebend geborgen.
9. Juli, 14.13 Uhr: Offenbar zwei Tote bei israelischem Angriff auf Hisbollah-Fahrzeug in Syrien
Nach Angaben eines Kriegsbeobachters wurden am Dienstag bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug der libanesischen Hizbollah-Miliz im Umland von Damaskus zwei Menschen getötet.
"Mindestens zwei Menschen wurden bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Hisbollah-Fahrzeug auf der syrischen Seite der Grenze zum Libanon getötet und einer verwundet", sagte Rami Abdel Rahman, Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
9. Juli, 13.36 Uhr: Keine Evakuierung von Kliniken in Kampfgebieten
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise, Israels Armee habe Mediziner des Al-Ahli-Krankenhauses in der Stadt Gaza gezwungen, die Klinik zu schließen.
Nachdem die Umgebung der Klinik unter heftigen Beschuss gekommen sei, hätten alle Patienten und Vertriebene, die sich dort aufhielten, das Krankenhaus verlassen müssen. Israels Militär bestritt die Darstellung. Zwar seien Zivilisten als Vorsichtsmaßnahme aufgefordert worden, die Kampfgebiete der Stadt Gaza zu verlassen.
Der Aufruf habe aber nicht für Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen gegolten. Die Armee habe Vertreter des palästinensischen Gesundheitssystems darüber informiert, dass es nicht notwendig sei, Kliniken in dem Gebiet zu evakuieren.
9. Juli, 11.39 Uhr: UNO "entsetzt" angesichts neuer Evakuierungsaufrufe
Die Vereinten Nationen haben bestürzt auf neue Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee für die Bevölkerung im Gazastreifen reagiert.
Das UN-Menschenrechtsbüro sei "entsetzt" darüber, dass Bewohner der Stadt Gaza erneut zur Flucht in Gebiete aufgerufen würden, "in denen die Armee Militäroperationen durchführt und in denen weiterhin Zivilisten getötet und verletzt werden", hieß es. Viele Menschen seien bereits mehrfach gewaltsam vertrieben worden.
Die israelische Armee erklärte, ihre "Anti-Terror-Einsätze" gegen Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad in Gaza weiterzuführen. Bisher seien Dutzende von Terroristen getötet und zahlreiche Waffen lokalisiert worden, hieß es.
9. Juli, 11.07 Uhr: Mindestens 18 Palästinenser in Gaza-Stadt getötet
Israelische Streitkräfte haben bei einem Miliäreinsatz in Gaza mindestens 18 Palästinenser getötet.
Israelische Panzer verstärkten ihren Vorstoß in einige Stadtteile von Gaza-Stadt, wo Bewohner am Vortag von den heftigsten Kämpfen seit Beginn des Krieges berichteten.
Nach israelischen Evakuierungsbefehlen waren Tausende von Menschen gezwungen, ihre Häuser in Gaza-Stadt im Norden des Gebiets zu verlassen und nach Westen in Richtung Mittelmeerküste und in den Süden zu gehen.
9. Juli, 10.55 Uhr: Israel fängt Flugobjekt aus Richtung Osten ab
Israels Militär hat nach eigenen Angaben einen Kampfjet eingesetzt, um ein verdächtiges Flugobjekt abzufangen, das sich dem Süden Israels von Osten her näherte.
In einer Erklärung des Militärs hieß es, dass das Ziel nicht in israelisches Gebiet eingedrungen sei.
9. Juli, 8.40 Uhr: Offenbar israelischer Luftangriff in Syrien
Israel hat nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana einen Luftangriff auf ein Ziel in der Nähe der syrischen Küstenstadt Baniyas geflogen.
Der Angriff habe Sachschäden verursacht, berichtete Sana unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus Armee-Kreisen. Nähere Einzelheiten über das genaue Ziel oder das Ausmaß der Zerstörung sind noch nicht bekannt.
Israel hat in der Vergangenheit wiederholt Ziele in Syrien angegriffen, die mit dem Iran oder der libanesischen Hisbollah in Verbindung gebracht werden, kommentiert solche Berichte aber in der Regel nicht.
9. Juli, 8.32 Uhr: Biden empfängt befreite Hamas-Geisel
US-Präsident Joe Biden (81) hat eine frühere Hamas-Geisel im Weißen Haus empfangen. Die US-israelische Lehrerin Liat Benin Atzili war mehr als 50 Tage lang im Gazastreifen von den Extremisten festgehalten worden.
Kämpfer der militant-islamistischen Hamas hatten Atzili bei dem Terrorangriff auf das Kibbuz Nir Oz in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres verschleppt und im Anschluss gefangen gehalten. Ihr Ehemann Aviv wurde bei dem Angriff getötet.
"Es war mir eine Ehre, sie heute Abend im Weißen Haus willkommen zu heißen, aus erster Hand zu hören, wie sie trotz des Undenkbaren standhaft geblieben ist", schrieb das Büro des Präsidenten auf X. Außerdem versprach Biden, "dass meine Arbeit nicht beendet ist, bis wir die Freilassung aller verbleibenden Geiseln der Hamas erreicht haben."
9. Juli, 8.28 Uhr: Gespräche über Gaza-Waffenruhe
Die Chefs von Mossad und CIA reisen laut Verhandlungskreisen am Mittwoch für Gespräche über eine Waffenruhe im Gazastreifen ins Golfemirat Katar.
Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen erfuhr, sollen die Chefs der Auslandsgeheimdienste der USA und Israels, William Burns (68) und David Barnea (59), den katarischen Regierungschef Mohammed bin Abdelrahman al-Thani (43) treffen.
9. Juli, 8.25 Uh: Hälfte der UNRWA-Einrichtungen in Gaza zerstört
Die Hälfte der Einrichtungen des Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen ist laut dessen Chef seit Beginn des Krieges zerstört worden. Mehr als 500 Menschen seien zudem bei Angriffen auf die Standorte des Hilfswerks getötet worden, sagte UNRWA-Generalsekretär Philippe Lazzarini bei einer Pressekonferenz.
Israels Armee hat am Montag zudem die Zentrale des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA in der Stadt Gaza erreicht. Die Streitkräfte hätten in dem Areal Anti-Terror-Einsätze eingeleitet, hieß es. Zivilisten seien zuvor zum Verlassen des Gebiets aufgefordert worden. Das Armee-Radio berichtete von Kämpfen mit Bewaffneten der Hamas.
Nach palästinensischen Krankenhausangaben wurden mindestens 15 Menschen getötet. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, weil die Rettungskräfte wegen der Kämpfe viele Wohngebiete nicht erreichen können. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
9. Juli, 8.23 Uhr: Israel greift "mehrere Terroristen" in Schule an
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben "mehrere Terroristen" angegriffen, die eine Schule im Zentrum des Gazastreifens als "Deckung" genutzt hätten.
Es seien "mehrere Terroristen" angegriffen worden, die "terroristische Aktivitäten" ausgeführt und Strukturen einer Schule in der Gegend von Nusseirat als "Deckung" genutzt hätten, erklärte die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag. Bei dem Angriff der israelischen Luftwaffe sei Präzisionsmunition eingesetzt worden, der Angriff sei auf Grundlage von Geheimdienstinformationen ausgeführt worden.
Die israelische Armee warf der islamistischen Hamas und dem Islamischen Dschihad vor, "systematisch" gegen das Völkerrecht zu verstoßen. Die Hamas und der Islamische Dschihad würden zivile Strukturen ausnutzen und die Bewohner des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde nutzen, um "Terrorangriffe gegen den Staat Israel" zu starten.
9. Juli, 8.20 Uhr: Netanjahu behindert laut Hamas Verhandlungsprozess
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) hatte am Montag als nicht verhandelbare Bedingung für ein Abkommen das Recht für Israel zur Fortsetzung der Kämpfe gegen die Hamas eingefordert.
"Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind", heißt es in einer Liste an Bedingungen, die das Büro des israelischen Ministerpräsidenten veröffentlichte. Netanjahu lege "den Verhandlungen zusätzliche Hindernisse in den Weg", heißt es in einer Erklärung der Hamas.
Auf beiden Seiten gebe es öffentliche Äußerungen, "die nicht unbedingt in vollem Umfang die Gespräche widerspiegeln, die wir mit ihnen oder ihren Gesprächspartnern unter vier Augen führen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Kirby. Die Vermittler bemühen sich derzeit um Formulierungen, um die Kluft in noch strittigen Punkten zu überbrücken.
8. Juni, 20 Uhr: Israelische Armee erweitert Evakuierungsaufruf
Angesichts verstärkter Angriffe auf mehrere Viertel der Stadt Gaza hat die israelische Armee ihre Aufrufe zur Evakuierung erweitert.
Ein Militärsprecher rief die Bewohner der Viertel Sabra, Rimal, Tal Al-Hawa und Al-Daradsch dazu auf, diese zu verlassen. Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde zufolge wurden in der Stadt Dutzende Menschen getötet und verletzt.
Angriffe gab es unter anderem in der Nähe des Sitzes des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA in Gaza-Stadt. Die Armee erklärte, sie handele "aufgrund von Geheimdiensterkenntnissen, die auf die Anwesenheit von terroristischer Infrastruktur der Hamas und des Islamischen Dschihad schließen" ließen.
8. Juni, 13.59 Uhr: Israels Armee rückt weiter in Stadt Gaza vor
Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben weiter im Süden und Westen der Stadt Gaza vorgerückt.
In der Nacht zum Montag erreichte es das Hauptquartier des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA. Das ist wegen des Kriegs nicht in Betrieb. Die Streitkräfte hätten in dem Areal Anti-Terror-Operationen eingeleitet, teilte die Armee mit. Zivilisten habe die Armee vor Beginn des Einsatzes zum Verlassen des Gebiets aufgefordert.
8. Juli, 10.32 Uhr: Israelische Verhandler zu Gesprächen nach Kairo abgereist
Eine israelische Verhandlungsdelegation ist einem Medienbericht zufolge zu indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas nach Kairo abgereist.
Sie werde von Ronen Bar, dem Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, angeführt, berichtete das israelische Kan-Radio.
8. Juli, 6.14 Uhr: Netanjahu besteht auf Recht zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) fordert kurz vor der Wiederaufnahme indirekter Verhandlungen über ein Geiselabkommen im Gaza-Krieg als Bedingung das Recht zur Fortsetzung der Kämpfe gegen die Hamas ein.
"Jedes Abkommen wird Israel erlauben, die Kämpfe wieder aufzunehmen, bis alle Kriegsziele erreicht sind", heißt es in einer Liste an Bedingungen, die das Büro des Ministerpräsidenten veröffentlichte.
7. Juli, 12.40 Uhr: Gespräche über Waffenruhe im Gaza-Krieg gehen in Kairo weiter
Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge sollen einem Medienbericht zufolge in Kairo weitergehen.
Ägypten, neben den USA und Katar einer der Vermittlerstaaten, werde schon in diesen Tagen mit allen Seiten intensive Beratungen führen, berichtete der staatsnahe Fernsehsender Al-Kahira unter Berufung auf hohe ägyptische Regierungsbeamte.
7. Juli, 7.50 Uhr: Tausende demonstrieren in Tel Aviv für Geisel-Deal
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv haben tausende Menschen für die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas demonstriert.
Teilnehmer der Kundgebung riefen immer wieder: "Abkommen jetzt!", wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) berichtete. Der Protest sollte nach Angaben der Veranstalter Druck auf die Regierung ausüben, damit sie die Verhandlungen mit der islamistischen Hamas, die sich seit Monaten hinziehen, zu einem positiven Ende bringt.
6. Juli, 20.47 Uhr: 13 Tote nach Luftangriff auf Flüchtlingsunterkunft in Gaza
Bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff auf eine Flüchtlingsunterkunft im mittleren Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 13 Menschen getötet worden.
Bei dem aus der Luft getroffenen Gebäude im Flüchtlingsviertel Nuseirat handelte es sich den Angaben zufolge um eine ehemalige Schule, die seit Ausbruch des Gaza-Kriegs als Unterkunft für geflohene Familien diente. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
6. Juli, 16.18 Uhr: Wieder Tote bei Kämpfen im Gazastreifen
Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Einsätze in mehreren Gebieten im Gazastreifen fort. Nach Darstellung des Hamas-Gesundheitsministeriums kamen in den vergangenen zwei Tagen mindestens 87 Menschen ums Leben.
Im Viertel Schedschaija in der Stadt Gaza seien mehrere bewaffnete Hamas-Mitglieder getötet worden, die Soldaten angegriffen hätten, teilte hingegen das israelische Militär mit. Bei ihrem seit Ende Juni dort andauernden Einsatz seien zudem Tunnel und Raketen mit längerer Reichweite entdeckt worden.
Dies deute "auf einen erneuten Versuch des Feindes, sich in dem Gebiet eine Basis zu errichten" hin, hieß es von der Armee.
5. Juli, 22.30 Uhr: Vereinte Nationen befürchten Eskalation im Nahen Osten
Israel und die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nahezu täglich Gefechte. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Ausweitung des Nahost-Konflikts.
Zunehmende Schusswechsel zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel an der Grenze zum Libanon erhöhten das "Risiko eines umfassenden Krieges", teilten die UN mit.
"Eine Eskalation kann und muss vermieden werden. Wir betonen erneut, dass die Gefahr einer Fehleinschätzung, die zu einem plötzlichen und größeren Flächenbrand führt, real ist".
5. Juli, 18.02 Uhr: Opposition sichert Netanjahu Unterstützung für Waffenruhe-Deal zu
Der israelische Oppositionspolitiker Benny Gantz (65) hat Ministerpräsident Netanjahu (74) Hilfe zugesagt, sollten sich israelische Verhandler bei indirekten Gesprächen mit der Hamas auf eine Waffenruhe und einen Geiselaustausch einigen.
Seine Partei der Nationalen Einheit werde jede vernünftige Abmachung, die zur Rückkehr der von den Islamisten verschleppten Geiseln führe, vollinhaltlich unterstützen, sagte Gantz.
In Israel geht die Befürchtung um, dass Netanjahu wie schon in früheren Phasen der Verhandlungen seine Zustimmung zu einem Deal verweigert, weil er Rücksicht auf seine ultra-religiösen und rechtsextremen Koalitionspartner nehmen muss.
Diese wehren sich gegen mögliche Zugeständnisse - wie etwa die Beendigung des Gaza-Kriegs vor der restlosen Zerschlagung der Hamas - und drohen mit dem Austritt aus der Koalition.
5. Juli, 16.26 Uhr: Fünf Hamas-Mitglieder unter sieben Toten bei israelischem Einsatz in Westjordanland
Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind am Freitag nach palästinensischen Angaben sieben Menschen getötet worden.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas erklärte, fünf der "Märtyrer" gehörten zu ihren Mitgliedern. Einen getöteten 30-Jährigen namens Ahmed Mahmud al-Aridi bezeichnete die Palästinensergruppe als "Kommandant".
"Während der Antiterror-Operation kam es zu Schusswechseln mit Terroristen in der Gegend", erklärte das israelische Militär. "Gleichzeitig umstellten die Soldaten ein Gebäude, in dem sich weitere Terroristen verbarrikadiert hatten." Aus der Luft habe die Armee zudem eine "bewaffnete Terrorzelle" angegriffen.
5. Juli, 14.20 Uhr: Hisbollah-Chef berät mit Hamas über Lage in Gaza
Der Chef der Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah (63), wird nach Angaben der radikal-islamischen Organisation mit der Hamas über die Lage im Gazastreifen beraten.
Bei der Zusammenkunft mit einer Hamas-Delegation solle über die jüngsten Gespräche für eine Waffenruhe gesprochen werden, teilt die Hisbollah mit. Die Hisbollah wird wie die Hamas vom Iran unterstützt.
Am Donnerstag hatte ein Mitglied der israelischen Unterhändler von einer reellen Chance auf eine Einigung mit der Hamas zur Geisel-Freilassung gesprochen.
5. Juli, 11.35 Uhr: Israels Armee tötet nach eigenen Angaben Militante im Westjordanland
Bei einem Militäreinsatz der israelischen Armee in Dschenin im Westjordanland sind israelischen und palästinensischen Medienberichten zufolge bewaffnete Kämpfer getötet worden.
Das Gesundheitsministerium in Ramallah gab die Zahl der getötetem Palästinenser mit vier an. Israels Armee bestätigte den Einsatz in der Stadt. Demnach umstellten Soldaten ein Gebäude, in dem sich die Militanten verschanzten. Es sei zu Schusswechseln gekommen.
Ein Fluggerät habe mehrere Bewaffnete in der Gegend angegriffen, teilte die israelische Armee weiter mit. Palästinensischen Berichten zufolge handelte es sich dabei um eine Drohne, die eine Rakete auf ein Haus in der Stadt feuerte. Dabei seien die vier Militanten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ums Leben gekommen.
5. Juli, 7.48 Uhr: Biden sichert Israel Beistand zu
"Präsident Biden bekräftigte sein eisernes Engagement für Israels Sicherheit, auch angesichts der Bedrohung durch vom Iran unterstützte Terrorgruppen wie die libanesische Hisbollah", teilte das Weiße Haus nach Bidens Gespräch mit Netanjahu mit.
Für den 15. Juli sei außerdem ein Treffen der wichtigsten Berater von Biden und Netanjahu geplant, hieß es. Ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gaza-Krieg könnte das wirksamste Mittel sein, einen Flächenbrand in Nahost zu verhindern, schrieb das "Wall Street Journal".
Israel und die Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nahezu täglich Gefechte. Zuletzt nahm deren Intensität deutlich zu. Es besteht die Sorge, dass sich die Kampfhandlungen zu einem regionalen Konflikt ausweiten, in den auch die USA und der Iran hineingezogen werden könnten.
5. Juli, 7.42 Uhr: Netanjahu bekräftigt eigene Ziele
Netanjahu bekräftigte im Telefonat mit Biden, der Krieg werde erst enden, wenn Israel alle seine Ziele erreicht habe, darunter die Zerschlagung der Hamas und die Befreiung aller Geiseln.
Er hatte kürzlich in Aussicht gestellt, dass die letzten größeren Hamas-Verbände im Süden Gazas bald zerschlagen würden. Damit könnte zumindest die großangelegte Bodenoffensive enden, auch wenn das nicht das Ende des Militäreinsatzes in Gaza wäre.
Israel richtet seine Aufmerksamkeit nun zunehmend auf seine Grenze im Norden zum Libanon. Dort feuerte die von Israels Erzfeind Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz zuletzt als Reaktion auf die Tötung eines ranghohen Kommandeurs mehr als 200 Raketen und 20 Drohnen auf Israel ab.
5. Juli, 7.37 Uhr: Hamas rückt offenbar von Position ab
Die Hamas fordere nun nicht länger einen vollständigen Rückzug der israelischen Truppen während der ersten Phase des dreistufigen Plans, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf einen israelischen Regierungsbeamten.
Die erste Phase sieht die Freilassung einiger Geiseln während einer sechswöchigen Waffenruhe vor. Der Beamte betonte gegenüber der Zeitung, die indirekten Verhandlungen seien aber weiter schwierig. Das US-Nachrichtenportal "Axios" zitierte einen israelischen Beamten, demzufolge bis zu einem möglichen Deal zwei bis drei Wochen vergehen könnten.
"Wir erwarten, dass diese Vereinbarung zu einem dauerhaften Waffenstillstand führt", sagte der US-Regierungsvertreter. Laut israelischen Medien sollen die indirekten Verhandlungen heute in Doha weitergehen.
4. Juli, 22.22 Uhr: USA sprechen nach neuem Hamas-Vorschlag von Durchbruch in einem Punkt
Die US-Regierung zeigt sich in den zähen Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen nach einem neuen Vorschlag der islamistischen Hamas optimistisch.
Man habe einen "Durchbruch" an einem Punkt erzielt, an dem die Gespräche bislang in eine Sackgasse geraten seien, sagte ein US-Regierungsvertreter. "Was wir von der Hamas zurückbekommen haben, war eine ziemlich deutliche Anpassung ihrer Position, und das finden wir ermutigend."
Die Antwort der Hamas könne den Prozess voranbringen und die Grundlage für den Abschluss eines Abkommens bilden. Dennoch: "Es bleibt also noch viel Arbeit zu tun", sagte er.
4. Juli, 22.18 Uhr: Israel erlaubt mehr als 5.000 Wohneinheiten im Westjordanland
Israel hat den Bau von 5.295 Wohneinheiten im besetzten Westjordanland genehmigt. Weiterhin sollen drei Siedler-Außenposten legalisiert werden, teilte die Menschenrechtsorganisation Peace Now mit.
Diese improvisierten Siedlungen sind meist auf Berghöhen errichtet und bestehen aus Wohnwagen. Auch nach israelischem Gesetz sind sie illegal, werden aber gelegentlich rückwirkend legalisiert.
Nach internationalem Recht ist jede Siedlungstätigkeit in militärisch besetzten Gebieten illegal. Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler.
4. Juli, 19.35 Uhr: Netanjahu genehmigt Entsendung von Verhandler-Team
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) genehmigt die Entsendung eines Verhandler-Teams für weitere Gespräche mit der islamistischen Hamas.
Damit könnten die feststeckenden indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und über einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen einen neuen Schub bekommen, so das israelische Kan-Radio.
Die Hamas hatten am Mittwoch den Vermittlern einen Vorschlag, wie sie es beschrieben, mit "einigen Ideen" übermittelt. Israel hatte daraufhin erklärt, den Vorschlag zu prüfen.
4. Juli, 15.21 Uhr: Tote bei Angriffen auf die Stadt Gaza
Bei zwei israelischen Angriffen auf die Stadt Gaza seien mindestens acht Palästinenser ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen in dem Küstenstreifen.
Dutzende weitere Menschen wurden zudem verletzt. Israels Armee zufolge gehen derzeit die Einsätze in mehreren Gegenden im Gazastreifen weiter. Im Viertel Schedschaija in der Stadt Gaza seien Tunnelrouten zerstört worden.
Anwohnern zufolge griffen bewaffnete Hamas-Mitglieder auch Soldaten an. Der Ortsteil Schedschaija gilt als Hochburg der Islamistenorganisation.
4. Juli, 11.15 Uhr: Hisbollah feuert mehr als 200 Raketen auf israelische Stellungen
Im Norden Israels und auf den besetzten Golanhöhen hat es am Donnerstagmorgen Raketenalarm gegeben. Wie die israelische Armee mitteilte, heulten die Warnungen ab 9 Uhr MESZ entlang der Grenze zum Libanon.
Die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah teilte ihrerseits mit, sie habe fünf israelische Stellungen mit "mehr als 200" Raketen angegriffen. Dies sei "Teil der Antwort" auf den Tod eines hochrangigen Kommandeurs am Mittwoch rund 20 Kilometer entfernt von der Grenze zu Israel.
Laut der israelischen Armee handelte es sich dabei um den Kommandeur der Asis-Einheit der Hisbollah, "die für den Beschuss vom Südwesten des Libanon auf israelisches Gebiet verantwortlich ist".
4. Juli, 8.24 Uhr: Etwa neun von zehn Menschen in Gaza vertrieben, so UN
Etwa neun von zehn Menschen im Gazastreifen sind UN-Angaben zufolge seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas mindestens einmal vertrieben worden.
Es werde von rund 1,9 Millionen Vertriebenen im Gazastreifen ausgegangen, sagte Andrea De Domenico vom UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA). "Wir schätzen, dass neun von zehn Menschen im Gazastreifen seit Oktober mindestens einmal, wenn nicht bis zu zehnmal, (...) vertrieben wurden."
4. Juli, 6.20 Uhr: 19-jähriger Soldat stirbt nach Messerattacke in Einkaufszentrum
Nach der Messerattacke in einem Einkaufszentrum im Norden Israel am Mittwoch ist einer der beiden angegriffenen israelischen Soldaten an seinen Verletzungen gestorben.
Wie die israelische Armee mitteilte, handelt es sich um Aleksandr Iakiminskyi, einen 19-jährigen Lastwagenfahrer des Militärs. Der Verstorbene habe es noch geschafft, den Terroristen zu erschießen. Dieser war arabischer Israeli aus dem Dorf Nahf nahe Karmiel.
3. Juli, 21.50 Uhr: Israel: Haben Hamas-Vorschlag für Geisel-Deal erhalten
Israel prüft eigenen Angaben zufolge einen Vorschlag der Hamas für ein Abkommen für eine Waffenruhe sowie die Freilassung weiterer Geiseln.
Die Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten hätten dem israelischen Verhandlungsteam einen Entwurf der Islamistenorganisation vorgelegt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.
Die Hamas teilte mit, mit den Vermittlern "einige Ideen" auszutauschen, um ein Ende des Kriegs zu erreichen. Bislang scheiterte ein Abkommen vor allem daran, dass die Hamas ein vollständiges Ende des Gaza-Kriegs fordert, Israel dies jedoch ablehnt.
3. Juli, 18.50 Uhr: Einsätze im gesamten Gazastreifen dauern an
Die israelische Luftwaffe habe binnen 24 Stunden "mehr als 50 Terrorinfrastruktur-Ziele" im Gazastreifen ins Visier genommen.
Zudem hätten Bodentruppen "Terroristen ausgeschaltet", Tunnel lokalisiert und Waffenlager ausgehoben, die unter anderem mit Sturmgewehren vom Typ AK-47 bestückt gewesen seien, so die israelische Armee.
Nach Angaben der Hamas-Zivilschutzbehörde wurden sieben Menschen bei einem Luftangriff nördlich der Stadt Gaza getötet. Bei einem weiteren Angriff wurden nach Angaben eines AFP-Reporters drei Menschen in einem Auto im Zentrum der Stadt Deir al-Balah getötet.
3. Juli, 17.19 Uhr: Israel erklärt große Fläche im Westjordanland zu Staatsland
Israels Zivilverwaltung hat rund 1270 Hektar im Westjordanland zu israelischem Staatsland erklärt. Das entspricht einer Fläche von fast 13 Quadratkilometern.
"Die Erklärung von Staatsland ist eine der wichtigsten Methoden, mit denen der Staat Israel versucht, die Kontrolle über Land in den besetzten Gebieten durchzusetzen", so die israelische Menschenrechtsorganisation Peace Now.
Zudem sprach Peace Now von "der größten Landnahme seit dem Osloer Friedensvertrag", den Israelis und Palästinenser 1993 unterzeichnet hatten. Israels rechts-religiöse Führung treibt den Siedlungsbau trotz internationaler Kritik immer weiter voran.
3. Juli, 15.26 Uhr: Weiterer Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet
Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist libanesischen Angaben zufolge ein Kommandeur der Hisbollah-Miliz getötet worden.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass bei dem Drohnenangriff in Hosch nahe der Küstenstadt Tyros eine weitere Person getötet wurde. Es soll sich nach Angaben der Hisbollah um den Personenschützer des Kommandeurs gehandelt haben.
3. Juli, 12.53 Uhr: Zwei Menschen bei Messerangriff in Israel schwer verletzt
Bei einer Messerattacke in einem Einkaufszentrum im Norden Israels sind zwei Menschen schwer verletzt worden.
Ein 20 Jahre alter Mann befinde sich in kritischem Zustand, teilte Israels Rettungsdienst Magen David Adom mit. Der mutmaßliche Täter wurde laut Polizei getötet. Seine Identität sei derzeit nicht bekannt.
Die Polizei sprach von einem "mutmaßlichen Terroranschlag" in Karmiel. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, die beiden Opfer seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Das Motiv für den Angriff war zunächst unklar.
3. Juli, 11.52 Uhr: Israel tötet militante Islamisten im Westjordanland
Bei einem Militäreinsatz der israelischen Armee im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge vier Männer getötet worden.
Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) teilte mit, es handle sich um Mitglieder der Terrororganisation. Laut dem Gesundheitsministerium in Ramallah waren die Getöteten zwischen 20 und 24 Jahre alt.
Israels Armee bestätigte den Einsatz in einem Flüchtlingsviertel in Tulkarem im Nordosten des Westjordanlands. Ein Fluggerät der Armee "traf eine Terrorzelle in der Gegend von Nur Schams", wie das Militär mitteilte. Die Terrorgruppe soll einen Sprengsatz platziert haben, als der israelische Angriff sie traf. Anwohner berichteten, eine Drohne habe eine Rakete auf die Männer abgefeuert.
Israelische Medien meldeten, der Angriff habe sich rund 100 Meter entfernt von einem Ort ereignet, an dem am Montag ein israelischer Soldat durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet wurde. Bewaffnete Gruppen im Westjordanland verstecken häufig Sprengsätze an Straßen, um israelische Einsatzkräfte bei ihren regelmäßigen Razzien anzugreifen.
3. Juli, 6.23 Uhr: Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 31 Menschen getötet worden.
Allein in der Stadt Gaza seien 17 Palästinenser ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Bei Angriffen im Süden des Küstengebiets wurden den Angaben nach acht Menschen getötet.
2. Juli, 17.14 Uhr: Gesetzlosigkeit in Gaza behindert Hilfe
Das Chaos im Gazastreifen infolge des Kriegs Israels gegen die militante Hamas erschwert den Vereinten Nationen zufolge die Verteilung von Hilfsgütern.
"Der fast völlige Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung hat zudem zu einem Klima der Gesetzlosigkeit und Kriminalität geführt. Diese besorgniserregende Entwicklung behindert die Fähigkeit der UN, ihrem Mandat nachzukommen", sagte die Hilfskoordinatorin Sigrid Kaag vor dem Weltsicherheitsrat in New York.
2. Juli, 12.10 Uhr: Israel greift Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen an
Die israelische Armee hat nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen nach eigenen Angaben in der Nacht Abschussrampen für solche Waffen im Süden des Küstenstreifens angegriffen.
Um zivile Opfer zu vermeiden, seien Bewohner östlicher Viertel der Stadt Chan Junis zuvor aufgefordert worden, das betroffene Gebiet zu verlassen, teilte die Armee mit. Augenzeugenberichten zufolge begaben sich Tausende Menschen auf die Flucht in sogenannte sichere Zonen weiter westlich, die aber bereits überfüllt seien. Über mögliche Opfer gab es zunächst keine Angaben.
Am Vortag war Israel nach Angaben seiner Armee vom Gazastreifen aus mit rund 20 Raketen beschossen worden. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere in offenes Gelände eingeschlagen.
2. Juli, 6.05 Uhr: Angehörige von Hamas-Opfern verklagen Nordkorea
Angehörige der Opfer des Hamas-Angriffs im vergangenen Oktober haben in den USA mehrere Drittstaaten wegen deren angeblicher Unterstützung der islamistischen Terrororganisation verklagt.
Der Iran, Syrien und Nordkorea hätten die Hamas mit Waffen, Geld und Ausbildung überhaupt erst in die Lage versetzt, das Massaker zu verüben, hieß es in der von der Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League vor einem Bundesgericht in Washington eingereichten Klage im Namen von 125 Opfern und deren Familien.
Die Kläger fordern eine Entschädigung in Höhe von mindestens vier Milliarden US-Dollar (3,7 Milliarden Euro) für die Entführung und Ermordung ihrer Angehörigen. Sollte die Klage erfolgreich sein, könnten die Familien aus einem vom US-Kongress aufgesetzten Fonds für Terroropfer entschädigt werden
1. Juli, 22.19 Uhr: Armee der Hamas wird laut Netanjahu bald nicht mehr existent sein
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) sieht die Hauptphase im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vor einem baldigen Abschluss.
"Wir bewegen uns auf das Ende der Phase der Zerschlagung der Terror-Armee der Hamas zu", sagte er in Jerusalem bei einem Empfang für Kadetten der Nationalen Verteidigungsakademie. "Wir werden damit fortfahren, ihre Überreste zu bekämpfen."
Netanjahu hatte zuvor die Gaza-Division besucht, die derzeit in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens im Einsatz ist. Er habe dort "sehr beträchtliche Fortschritte" gesehen, sagte er. Die Offensive in Rafah an der Grenze zu Ägypten gilt der Zerschlagung der letzten größeren Kampfverbände der Hamas.
1. Juli, 22.08 Uhr: Iranischer General droht Israel mit neuem Raketenangriff
Ein hochrangiger iranischer General droht dem Erzfeind Israel mit einem gewaltigen neuen Raketenangriff.
Laut Staatsmedien wählte General Amir Ali Hadschisadeh, Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden, bei einer Veranstaltung in Teheran scharfe Worte.
Hadschisadeh sagte, er hoffe auf die Gelegenheit einer zweiten solchen Operation. "Ich weiß nicht, wie viele Raketen dafür erforderlich sein werden", fügte er hinzu. Die Drohung dürfte im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen Israel und dem Libanon stehen.
1. Juli, 19.57 Uhr: Entrüstung nach Freilassung von Chef der Schifa-Klinik
Nach mehr als siebenmonatiger Haft hat Israel den Direktor des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza, Mohammed Abu Salamija, freigelassen.
Die Entscheidung beruhe auf Empfehlungen des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der Militäraufklärung, berichteten israelische Medien unter Berufung auf Sicherheitskreise. In Israels Öffentlichkeit löste sie einen Sturm der Entrüstung aus, weil Salamija mit terroristischen Aktivitäten der islamistischen Hamas in Zusammenhang gebracht wird.
Israelische Truppen hatten Salamija im November vergangenen Jahres festgenommen, nachdem sie den weiträumigen Komplex des größten Krankenhauses im Gazastreifen unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
1. Juli, 16.14 Uhr: Streit um Betankung von israelischem Flugzeug in der Türkei
Türkisches Bodenpersonal hat nach Darstellung der israelischen Fluggesellschaft El Al die Betankung eines ihrer Flugzeuge verweigert.
Die Türkei wies diesen Vorwurf am Montag zurück. El Al teilte mit, ihr Flug LY5102 von Warschau nach Tel Aviv habe am Sonntag wegen eines medizinischen Notfalls außerplanmäßig in Antalya landen müssen. Der Passagier sei versorgt worden, doch das örtliche Bodenpersonal habe sich geweigert, die Maschine aufzutanken.
Der Flugkapitän habe daraufhin entschieden, mit dem verbleibenden Treibstoff zur griechischen Insel Rhodos zu fliegen. Dort sei Maschine aufgetankt worden und dann nach Tel Aviv weitergeflogen.
1. Juli, 12.41 Uhr: Dutzende Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen
Israel hat zahlreiche festgenommene Palästinenser auf freien Fuß gesetzt. Darunter auch den Leiter des des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen.
Mohammed Abu Salmija warf Israel vor, in der Haft "schwerer Folter" ausgesetzt worden zu sein. Zudem Salmija war bei einem israelischen Einsatz in der Al-Schifa-Klinik festgenommen worden.
Dutzende weitere Palästinenser seien aus israelischen Gefängnissen entlassen und in medizinische Einrichtungen im Gazastreifen gebracht worden. Israels Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir erklärte im Onlinedienst X, die Freilassungen seien ein "Verzicht auf Sicherheit".
1. Juli, 10.39 Uhr: Raketenbeschuss mit "20 Geschossen" aus südlichem Gazastreifen
"Es wurden ungefähr 20 Geschosse identifiziert, die aus dem Gebiet Chan Junis kamen", erklärte die israelische Armee.
Zahlreiche Raketen seien abgefangen worden, einige von ihnen "schlugen im Süden Israels ein". Opfer gab es demnach keine.
Die Al-Kuds-Brigaden, der bewaffnete Arm der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad, gab an, die Raketensalve abgefeuert zu haben, die mehrere israelische Ortschaften im Grenzgebiet zum Gazastreifen traf.
1. Juli, 6.35 Uhr: Wütende Proteste ultraorthodoxer Israelis gegen Wehrpflicht
In Israel haben Tausende ultraorthodoxe Männer gegen die gerichtlich verfügte Verpflichtung zum Wehrdienst in der israelischen Armee protestiert.
Mit berittenen Beamten und einem Wasserwerfer versuchten die Einsatzkräfte die Demonstranten in Jerusalem auseinanderzutreiben. Polizisten seien angegriffen und mit Steinen beworfen worden. Fünf Randalierer seien festgenommen worden.
Das Urteil gilt als Rückschlag für die rechtsreligiöse Regierung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Jahrzehntelang galten Ausnahmen für ultraorthodoxe Männer bei der Wehrpflicht in Israel.
1. Juli, 6.21 Uhr: 18 Soldaten bei Drohnenangriff aus Libanon verletzt
Bei einem Drohnenangriff auf die nördlichen Golanhöhen sind nach Angaben der israelischen Armee 18 ihrer Soldaten verletzt worden.
Einer der Soldaten sei mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte das Militär am Sonntagabend mit. Die Luftwaffe habe in Reaktion auf den Angriff Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon attackiert.
Dabei sei auch eine Abschussrampe bombardiert worden, von der ein Projektil auf den Norden Israels abgefeuert worden sei. Zusätzlich habe die eigene Artillerie in mehreren Gebieten im Südlibanon "Bedrohungen beseitigt", hieß es.
30. Juni, 14.10 Uhr: UN räumen gelieferte Hilfsgüter aus Pier-Bereich in Gaza
Nach wetterbedingter Schließung des provisorischen US-Hafens am Gazastreifen werden Tausende Tonnen Hilfsgüter weg vom Pier-Bereich verlagert.
Arbeiter seien seit Freitag dabei, die sich dort türmenden Hilfsgüter - maßgeblich Lebensmittel - in Lagerhäusern unterzubringen, sagte die Sprecherin des Welternährungsprogramms (WFP).
Die Güter sollten demnach zu einem späteren Zeitpunkt verteilt werden. Wann der Transport abgeschlossen sei, hänge davon ab, wie leicht man sich innerhalb der Küstenenklave bewegen könne, fügte Etefa hinzu.
Die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle an der Gaza-Küste war Mitte Mai in Betrieb genommen worden.
30. Juni, 11.23 Uhr: Israels Armee geht weiter gegen Hamas-Stellungen im Gazastreifen vor
Die israelischen Streitkräfte haben am Sonntag ihre Offensive in Schedschaija, einem Viertel im Osten der Stadt Gaza, fortgesetzt.
Die Truppen hätten in den letzten Tagen mehrere Terroristen der Hamas ausgeschaltet, Waffen gefunden und gezielte Angriffe auf mit Sprengfallen versehene Kampfstellungen durchgeführt, teilte Israels Armee mit.
Palästinenser in Schedschaija sitzen laut "aljazeera.com" in der Falle, seien seit Tagen durch Artilleriebeschuss und Luftangriffe bedroht, fänden keine Nahrung mehr. Menschen seien verletzt, Rettungsdienste könnten aber nicht zu ihnen nicht vordringen.
30. Juni, 9.09 Uhr: Luftangriff gegen Hisbollah-Stellung
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Stellung der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanons angegriffen.
Es sei in der Nacht militärische Infrastruktur der Hisbollah attackiert worden, teilte Israels Armee am Sonntagmorgen mit. Ob es dabei Tote oder Verletzte gab, wurde nicht genannt.
Israel liefert sich seit Beginn des Gaza-Krieges täglich Schusswechsel mit der Hisbollah im Grenzgebiet zum Libanon. Die Miliz erklärte, Israel müsse den Krieg in Gaza gegen die mit ihr verbündete islamistische Hamas vollständig beenden, bevor sie mit dem Beschuss Israels aufhöre.
30. Juni, 7.23 Uhr: Befreite Gaza-Geisel ruft zu Überwindung des Hasses auf
Die aus der Geiselhaft im Gazastreifen befreite Israelin Noa Argamani hat in einer Video-Botschaft zur Überwindung des Hasses aufgerufen.
"Ich wünsche uns allen friedlichere Tage, ruhigere Tage, an denen wir von Familie, Freunden und guten Menschen umgeben sind. Am wichtigsten ist, dass wir lernen, zu lieben und nicht zu hassen", sagte die 26-Jährige.
"Obwohl ich wieder zurück zu Hause bin, dürfen wir nicht die Geiseln vergessen, die immer noch von der Hamas gefangen gehalten werden", sagte Argamani. Die islamistische Palästinenserorganisation "und wir müssen alles erdenklich Mögliche tun, um sie nach Hause zu bringen", fügte die junge Israelin hinzu.
29. Juni, 21.56 Uhr: Tausende demonstrieren für Freilassung der Geiseln
In Israel sind am Samstagabend erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen, um die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln sowie Neuwahlen zu fordern.
Bei der größten Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv meldete sich die vor drei Wochen aus der Geiselhaft befreite Noa Argamani mit einer Video-Botschaft. "Obwohl ich wieder zurück zu Hause bin, dürfen wir nicht die Geiseln vergessen, die immer noch von der Hamas gefangen gehalten werden", sagte sie darin. "Und wir müssen alles erdenklich Mögliche tun, um sie nach Hause zu bringen." Argamani und drei andere Geiseln waren bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen befreit worden.
29. Juni, 21.09 Uhr: Saudi-Arabien ruft Landsleute zum Verlassen des Libanons auf
Saudi-Arabien hat seine Bürger zum sofortigen Verlassen des Libanons aufgefordert.
Der Grund dafür dürften Befürchtungen vor einem Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon sein. Die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete am Samstag, die Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut habe an ihre Bürger appelliert, das Land "sofort" zu verlassen. Zudem sollten Menschen aus Saudi-Arabien nicht mehr in den Libanon reisen, hieß es.
29. Juni, 19.23 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe auf Norden des Gazastreifens fort
Am dritten Tag in Folge hat das israelische Militär nach eigenen Angaben den Norden des Gazastreifens verstärkt unter Beschuss genommen.
Die Armee habe ihren Einsatz in der Gegend von Schudschaija fortgesetzt, einem Vorort der Stadt Gaza, hieß es am Samstag in einer Erklärung. Bei Gefechten "über und unter der Erde" sei eine "große Anzahl" von islamistischen Kämpfern getötet worden.
29. Juni, 11.56 Uhr: Israel bombardiert Gaza - Palästinenser berichten von zwölf Toten
Die israelische Armee teilte am Samstag mit, die Luftwaffe habe Ziele in Schedschaija, einem Viertel im Osten der Stadt Gaza, bombardiert.
Dort seien Bewaffnete ausgeschaltet worden, die im Begriff gewesen seien, israelische Soldaten anzugreifen. Bodentruppen seien zudem über der Erde und in Tunneln gegen bewaffnete Gegner vorgegangen.
Nach Angaben palästinensischer Gesundheitsdienste und von Augenzeugen waren unter den Todesopfern auch Frauen und Kinder. Mehrere Wohnhäuser seien getroffen worden. Israels Armee hatte die Bewohner mehrerer Viertel der Stadt Gaza schon am Donnerstag zur Flucht aufgerufen.
29. Juni, 10.38 Uhr: Völkermord-Klage gegen Israel, Spanien beantragt Beitritt
Spanien hat als erstes EU-Land den Beitritt zur Völkermord-Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) gegen Israel beantragt.
Spanien, das vor kurzem bereits Palästina als souveränen Staat anerkannt hatte, wolle damit einen Beitrag zur Rückkehr des Friedens im Gazastreifen und im Nahen Osten leisten, schrieb das Ministerium am Freitag.
Ziel sei "die Beendigung des Krieges und der Beginn von Fortschritten bei der Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung". Diese sei "die die einzige Garantie dafür ist, dass Palästinenser und Israelis in Frieden und Sicherheit zusammenleben können".
29. Juni, 7.32 Uhr: Israel fliegt nach Beschuss Angriffe in Südlibanon
Israels Luftwaffe hat in Reaktion auf erneute Angriffe auf Gebiete im Norden Israels Stellungen der Hisbollah im Süden des Libanons attackiert.
Es seien in den vergangenen Stunden mehrere Ziele, darunter Militäranlagen angegriffen worden, gab die israelische Armee am späten Freitagabend bekannt.
Die proiranische Miliz hatte nach Angaben des Militärs zuvor 25 Geschosse und drei Drohnen auf Israel abgefeuert. Menschen seien dabei nicht verletzt worden. Allerdings lösten einige der Raketen Waldbrände aus.
28. Juni, 21.57 Uhr: "Wir sind nicht für Krieg, sind aber für einen gerüstet", so Israels Verteidigungsminister
Israels Verteidigungsminister Joav Galant (65) hält einen Krieg gegen die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon nicht für wünschenswert, sieht aber seine Armee für einen solchen gerüstet.
"Wir arbeiten an einer politischen Lösung. Das ist immer das Bessere", sagte der Minister am Freitag bei einem Truppenbesuch nahe Israels Grenze zum Libanon, wie israelische Medien berichteten. "Wir sind nicht auf Krieg aus, sind aber auf einen vorbereitet."
Falls die Hisbollah den Krieg wähle, "wissen wir, was wir tun", fügte er hinzu. "Wenn sie den Frieden wählt, gehen wir darauf entsprechend ein." Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es täglich zu Schusswechseln zwischen Israels Armee und der Hisbollah im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon.
28. Juni, 20.22 Uhr: Hilfsgüter-Pier vor Gazastreifen erneut abgebaut
Die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens ist wegen rauen Seegangs erneut abgebaut worden.
Die Anlage werde nach Aschdod an die israelische Küste geschleppt, teilte die stellvertretende Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, am Freitag mit. Einen Zeitpunkt, an dem der Pier wieder in Betrieb genommen werden kann, nannte Singh nicht - dies hänge von den Umständen ab.
"Wir werden die Umwelt- und Wetterfaktoren weiterhin im Auge behalten", sagte die Sprecherin und kündigte an, über den Verlauf weiter zu informieren..
28. Juni, 20.15 Uhr: Israels Armee meldet mindestens 24 getötete Hamas-Terroristen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Luftangriffe im nördlichen Gazastreifen geflogen und dabei mindestens 24 Terroristen der militant-islamistischen Hamas getötet.
Die israelischen Streitkräfte hätten mit "gezielten Angriffen" in der Gegend von Schedschaija, einem Viertel der Stadt Gaza, begonnen, erklärte die Armee. Geheimdiensterkenntnisse hätten "auf die Anwesenheit von Terroristen und terroristischer Infrastruktur in der Gegend von Schedschaija" hingewiesen.
Bei dem Einsatz wurden nach Angaben von Augenzeugen und Sanitätern zahlreiche Menschen getötet. Die Al-Kuds-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, teilten mit, sie kämpften in Schedschaija und hätten israelische Soldaten mit Mörsergranaten beschossen.
28. Juni, 19.30 Uhr: EU verhängt Sanktionen wegen Finanzierung der Hamas
Die EU-Staaten haben neue Sanktionen gegen mehrere Unternehmen und Einzelpersonen, die an der Finanzierung der islamistischen Terrororganisation Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) beteiligt sein sollen, verhängt.
Drei Unternehmen und sechs Personen wurden wegen der Beteiligung an der Finanzierung der beiden Gruppen oder der Ermöglichung ihrer gewalttätigen Aktionen mit Strafmaßnahmen belegt, hieß es in einer Mitteilung an die Länder am Freitag.
Zu den betroffenen Personen gehört ein Mitglied des Politbüros der Hamas, ein hochrangiger politischer Mitarbeiter der Hamas sowie ein PIJ-Funktionär. Den Angaben zufolge bedeuten die Sanktionen, dass die Vermögenswerte eingefroren werden. Darüber hinaus gelte für sie ein Reiseverbot in die EU.
Die drei Unternehmen dienten als Scheinfirmen, um Finanzströme der Hamas zu erleichtern, hieß es weiter. Nach EU-Angaben stehen insgesamt zwölf Personen und drei Organisationen auf der Sanktionsliste.
28. Juni, 17.55 Uhr: Baerbock ruft Iran zu Verhinderung weiterer Eskalation in Nahost auf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) ruft den Iran auf, eine Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.
Sie habe darüber mit dem amtierenden iranischen Außenminister Bagheri Kani (57) am Telefon gesprochen, teilt das Auswärtige Amt mit. "Eine weitere Eskalation muss unbedingt verhindert werden, dazu muss auch Iran beitragen", habe Baerbock gesagt.
Der Iran unterstützt die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon.
28. Juni, 16.30 Uhr: Palästinenser melden elf Tote bei Angriff auf Flüchtlingszelte bei Rafah
Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager für Flüchtlinge im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden.
Weitere 40 erlitten Verletzungen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Freitag unter Berufung auf Krankenhausärzte. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Demnach wurden bei dem Angriff Zelte in Al-Mawasi westlich der Grenzstadt Rafah getroffen. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, dass sie keine Kenntnis von einem Angriff israelischer Truppen am Freitag in Al-Mawasi habe.
Nach Al-Mawasi sind viele Menschen geflohen, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte. Die israelische Armee hatte Teile von Al-Mawasi zur "sicheren Zone" erklärt.
28. Juni, 13.08 Uhr: Armee in einem Viertel der Stadt Gaza im Einsatz
Israels Militär hat palästinensische Angaben über einen Einsatz im Viertel Schedschaija bestätigt. Es gebe Hinweise auf Terroristen in dem Gebiet.
Israelische Truppen seien einmarschiert, auch seien Angriffe auf Stellungen der Hamas geflogen worden. Der Einsatz begann demnach am Donnerstag.
Bei den Angriffen wurden nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes am Donnerstag sieben Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.
28. Juni, 6.35 Uhr: USA bereiten Evakuierung für Kriegsfall im Libanon vor
Die USA bereiten sich angesichts zunehmender Auseinandersetzung zwischen Israel und der Hisbollah auf die mögliche Evakuierung von Amerikanern aus dem Libanon vor.
Hierzu seien ein zusätzliches Kriegsschiff sowie eine Marineexpeditionseinheit zur Verstärkung der US-Truppen in der Region ins Mittelmeer verlegt worden, berichtete der US-Sender NBC.
Das US-Portal "Politico" berichtete unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen, dass es in den nächsten Wochen wahrscheinlich zur großangelegten militärischen Konfrontation kommen dürfte.
28. Juni, 6.25 Uhr: Tote Hisbollah-Kämpfer nach israelischen Angriffen im Libanon
Nach israelischen Angaben sollen drei Kämpfer der Schiiten-Miliz Hisbollah getötet worden sein.
Die erste Attacke am Donnerstagnachmittag galt demnach einem Milizionär, der für den Abschuss von Drohnen zuständig gewesen sein soll. Später am Abend gab das israelische Militär bekannt, zwei weitere Hisbollah-Kämpfer mit einem Luftangriff getötet zu haben.
Am Donnerstagabend schoss die Hisbollah rund 35 Raketen auf den Norden Israels ab, wie die israelische Armee mitteilte. Die meisten Geschosse seien abgefangen worden. Menschen seien nicht verletzt worden.
27. Juni, 20.07 Uhr: 2000 Demonstranten vor Villa von Israels Ministerpräsidenten Netanjahu
Rund 2000 Menschen haben am Donnerstagabend vor der privaten Villa des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Caesarea bei Tel Aviv demonstriert.
Sie verlangten Schritte zur Freilassung der von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln sowie den Rücktritt des Regierungschefs, wie das Nachrichtenportal "ynetnews.com" berichtete. Sie riefen demnach Parolen wie "Wie viel Blut wird noch vergossen, bevor du gehst" und "Bring die Geiseln jetzt zurück - und geh!"
Kritiker werfen Netanjahu vor, einen Geisel-Deal nicht ernsthaft anzustreben, um die ultra-religiösen und rechtsextremen Partner in seiner Koalition nicht vor den Kopf zu stoßen. Der Regierungschef macht die aus seiner Sicht unnachgiebige Haltung der Hamas für das Ausbleiben eines Verhandlungserfolgs verantwortlich.
27. Juni, 18.25 Uhr: Ein Toter nach israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach libanesischen Angaben eine Person getötet worden.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass der Angriff am Donnerstagnachmittag auf ein Motorrad in Sohmor in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes zielte, etwa 40 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt. Die Hisbollah gab den Tod eines ihrer Kämpfer, der aus dem Ort stammte, bekannt.
Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben gekommen sind. Das israelische Militär teilte mit, einen Hisbollah-Kämpfer getötet zu haben. Er soll für den Abschuss von Drohnen zuständig gewesen sein. Weitere Angaben machte das Militär nicht.
27. Juni, 13.19 Uhr: Erstmals wieder krebskranke Kinder aus Gaza ausgereist
Zum ersten Mal seit fast zwei Monaten haben nach Angaben des ägyptischen Roten Halbmonds am Donnerstag rund 20 krebskranke Kinder den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen.
Ein Vertreter der Hilfsorganisation sagte, die Patienten seien unter Aufsicht der Weltgesundheitsorganisation über den Grenzübergang Kerem Schalom transportiert worden. Sie würden zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser eingeliefert.
27. Juni, 11.33 Uhr: Israelischer Soldat im Westjordanland getötet
Bei einem Einsatz nahe der Stadt Dschenin im Westjordanland ist Armeeangaben zufolge ein 22-jähriger Soldat ums Leben gekommen.
Ein weiterer Soldat sei schwer verletzt worden, teilte das Militär am Donnerstag mit. Die Armee machte keine Angaben dazu, warum die Kräfte im Einsatz in dem Palästinensergebiet waren.
27. Juni, 8.51 Uhr: Berichte über israelische Luftangriffe in Syrien und Libanon
Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens drei Menschen getötet worden.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am frühen Donnerstag mit, dass der Angriff vom Vorabend in den südlichen Außenbezirken der Hauptstadt Damaskus erfolgte. Es seien Einrichtungen einer Organisation getroffen worden, die Beziehungen zur libanesischen Hisbollah und anderen proiranischen Milizen habe. Elf Menschen seien durch Granatsplitter der syrischen Luftabwehrraketen verletzt worden, hieß es. Bei einem weiteren mutmaßlich israelischen Luftangriff im Süden des Libanons wurden am Mittwochabend nach Angaben staatlicher Medien mindestens fünf Menschen in der Stadt Nabatäa verletzt.
27. Juni, 6.40 Uhr: Verteidigungsminister will keinen Krieg im Libanon
Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant (65) keinen Krieg im Libanon.
"Wir wollen keinen Krieg, aber wir bereiten uns auf jedes Szenario vor", sagte Gallant am Mittwoch (Ortszeit) vor Reportern bei einem Besuch in Washington. "Die Hisbollah weiß sehr gut, dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort.
26. Juni, 21.24 Uhr: Auswärtiges Amt ruft Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf
Die Lage an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sei sehr angespannt, teilte das Außenministerium am Mittwoch bei X mit.
Eine weitere Eskalation könne auch dazu führen, dass der Flugverkehr ab dem Rafic-Hariri-Flughafen in Beirut komplett eingestellt wird. "Die Ausreise aus Libanon auf dem Luftweg wäre dann nicht mehr möglich."
Die Sicherheitslage in der Region sei hoch volatil; die militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet zwischen Libanon und Israel hätten in den letzten Wochen noch einmal an Intensität zugenommen.
26. Juni, 17.33 Uhr: 15 Menschen bei Angriff im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Angriff auf ein Gebäude im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 15 Menschen getötet worden.
Israels Armee habe das Haus einer Familie in Beit Lahia im Norden des Küstengebiets bombardiert, hieß es aus medizinischen Kreisen sowie vom Hamas kontrollierten Zivilschutz im Gazastreifen.
In der Nacht auf Mittwoch habe die Armee zudem Raketen und eine Abschussrampe in der Gegend der Stadt Rafah angegriffen. Weiterhin habe das Militär in der Nacht etwa auf Tunnel und Zellen von Terrororganisationen gezielt.
26. Juni, 9.06 Uhr: Baerbock warnt vor regionaler Eskalation in Nahost
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat angesichts wachsender Spannungen im Konflikt zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon vor unabsehbaren Folgen im Nahen Osten gewarnt.
"Ein weiterer Krieg würde eine regionale Eskalation bedeuten, mit Ausmaßen, die wir uns alle kaum vorstellen können", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch im Deutschlandfunk.
26. Juni, 6.13 Uhr: Israelisches Militär meldet Tötung von führendem Islamisten-Mitglied
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben ein führendes Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet.
Wie die Armee am Dienstagabend mitteilte, hatte der Mann unter anderem das Raketenarsenal der Organisation entwickelt.
25. Juni, 21.04 Uhr: Berichte über 13 Tote bei Luftangriffen Israels im Norden von Gaza
Bei israelischen Luftangriffen im nördlichen Gazastreifen hat es nach palästinensischen Berichten zahlreiche Tote gegeben.
Die israelische Armee teilte mit, dass zwei Gebäude beschossen worden seien, in denen sich Terroristen aufgehalten hätten. Darunter auch welche, die am Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen seien und Geiseln festgehalten hätten.
Die Gebäude befänden sich im Flüchtlingsviertel Al-Schati und in Daradsch Tuffah. Palästinensische Medien berichteten von mindestens 13 Toten in Al-Schati. Laut Hamas soll auch eine Schwester des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija ums Leben gekommen sei.
25. Juni, 17.42 Uhr: Hohes Risiko für Hungersnot in Gaza trotz Zunahme von Hilfe
In den vergangenen Monaten seien zwar mehr Nahrungsmittel geliefert worden, dennoch sei die Lage katastrophal und das Risiko einer Hungersnot akut.
Experten der sogenannten IPC-Initiative (Analyse von Nahrungskrisen) prognostizierten für die Menschen im Gazastreifen eine traurige Zukunft.
Nach Ansicht der Experten seien derzeit mehr als 495.000 Menschen (22 Prozent der Bevölkerung) von Hunger betroffen.
25. Juni, 17.12 Uhr: Plünderungen, Schmuggel und Chaos im Gazastreifen
Im Gazastreifen bricht die öffentliche Ordnung nach Angaben des Chefs des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, zusammen.
Viele Lastwagen mit Hilfsgütern würden gestoppt und geplündert, die Fahrer bedroht. Schmuggelgeschäfte seien an der Tagesordnung. Es seien die ersten Anzeichen von sich ausbreitendem Chaos, so Lazzarini.
Wegen der Kriegshandlungen würden zudem jeden Tag zehn Kinder und Jugendliche ein oder beide Beine verlieren. Der UNRWA-Chef bezeichnete die Lage vor Ort als "Hölle".
25. Juni, 13.25 Uhr: Weitere 19 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Gaza
Deutschland stellt weitere 19 Millionen Euro für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zur Verfügung.
Unter Lebensgefahr bringe das UN-Palästinenserhilfswerk UNWRA und das Welternährungsprogramm "Mehl und Reis zu hungernden Familien, denn für die Kinder in Gaza ist jede noch so kleine Mahlzeit überlebenswichtig", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) am Dienstag bei einem Besuch in Israel.
25. Juni, 10.47 Uhr: Israels höchstes Gericht: Wehrpflicht gilt auch für Ultraorthodoxe
Auch ultraorthodoxe Männer müssen zum Wehrdienst in der israelischen Armee verpflichtet werden.
Dies entschied Israels höchstes Gericht am Dienstag einstimmig. Das Urteil gilt als Rückschlag für die rechtsreligiöse Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74).
25. Juni, 9.17 Uhr: Berichte über 13 Tote bei Luftangriffen Israels im Norden von Gaza
Bei israelischen Luftangriffen im nördlichen Gazastreifen hat es nach palästinensischen Berichten zahlreiche Tote gegeben.
Die israelische Armee teilte mit, in der Nacht zum Montag seien zwei Gebäude im Norden des Küstenstreifens beschossen worden, in denen sich Terroristen aufgehalten hätten. Darunter seien auch Terroristen, die am Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen seien und Geiseln festgehalten hätten. Die Gebäude befänden sich im Flüchtlingsviertel Al-Schati und in Daradsch Tuffah.
25. Juni, 8.46 Uhr: Chef von Palästinenserhilfswerk: Lage im Gazastreifen ist die "Hölle"
Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat die Lage im Gazastreifen als "Hölle" bezeichnet.
"In den vergangenen neun Monaten haben wir ein beispielloses Versagen der Menschlichkeit erlebt", sagte Philippe Lazzarini am Montag vor dem Aufsichtsgremium der Organisation in Genf, wie aus einem Transkript hervorgeht. Mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen befänden sich "in einem Alptraum, aus dem sie nicht erwachen können".
25. Juni, 6.10 Uhr: Sorge um Eskalation mit der Hisbollah
Vor dem Hintergrund wachsender Sorgen vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon fliegt Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) am Nachmittag in den Libanon weiter.
In der Hauptstadt Beirut sind vor der Rückreise nach Berlin Gespräche mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati und dem geschäftsführenden Außenminister Abdullah Bou Habib geplant.
24. Juni, 19.10 Uhr: Mindestens sieben Tote bei Luftangriff in Chan Junis
Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben mindestens sieben Palästinenser getötet worden.
22 weitere seien verletzt worden, teilte ein Mitarbeiter des Europäischen Krankenhauses in Chan Junis am Montag mit. Nach Angaben von Einwohnern der Stadt hatten die Getöteten im Auftrag der Hamas humanitäre Hilfslieferungen begleitetet.
Es gab zuletzt immer häufiger Berichte von Plünderungen durch verzweifelte Zivilisten im Gazastreifen. Hilfsorganisationen warnen vor dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung und Chaos.
24. Juni, 15.30 Uhr: Minister weisen Bericht über Waffenlager am Flughafen in Beirut zurück
Ein Bericht über angebliche Waffenlager der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah am internationalen Flughafen in Beirut hat im Libanon für Unruhe gesorgt.
Namentlich nicht genannte Flughafenmitarbeiter hatten dem "Telegraph" erzählt, sie seien besorgt über wachsende Waffenlieferungen aus dem Iran über den Flughafen in Beirut. Gefährliche Waffen würden im Bereich des Flughafens gelagert, berichtete das Blatt zudem.
Die Schiitenmiliz hat großen Einfluss im Libanon - einige politischen Kräfte im Land sehen den Flughafen unter der Kontrolle der Hisbollah. Libanesische Minister dementierten die Meldung.
24. Juni, 10.57 Uhr: Situation an Israels Nordgrenze laut Baerbock "mehr als besorgniserregend"!
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat die Situation an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon als mehr als besorgniserregend bezeichnet und vor noch mehr Gewalt gewarnt.
"Eine weitere Eskalation wäre eine Katastrophe für alle Menschen in der Region", sagte die Grünen-Politikerin am Montagvormittag vor einer Nahost-Reise. Auch deswegen sei es absolut wichtig, dass man endlich zu der Feuerpause in Gaza komme. "Israel kann nur in Sicherheit leben, wenn Palästinenser in Sicherheit leben. Und Palästinenser können nur in Sicherheit leben, wenn Israel sicher ist", sagte sie.
24. Juni, 6.13 Uhr: Laut Netanjahu lehnt nur die Hamas ein Gaza-Abkommen ab
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat seine Bereitschaft zu einer vorübergehenden Waffenruhe im Gaza-Krieg bekräftigt, lehnt aber ein Ende des Krieges vor Erreichen der eigenen Ziele ab.
"Es ist die Hamas, die ein Abkommen ablehnt, nicht Israel", verlautete aus dem Büro des Ministerpräsidenten am Sonntagabend nach einem Interview von Netanjahu mit dem israelischen Sender Channel 14.
23. Juli, 21.50 Uhr: Intensive Phase der Kämpfe laut Netanjahu "kurz vor dem Ende"
Die intensive Phase des israelischen Militäreinsatzes gegen die Hamas im Gazastreifens wird nach Angaben des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu bald enden.
"Die intensive Phase der Kämpfe gegen die Hamas steht kurz vor dem Ende", sagte Netanjahu dem israelischen Sender Channel 14. Dies bedeute aber nicht, "dass der Krieg bald zu Ende ist".
Es erlaube Israel jedoch die Verlegung weiterer Teile der Streitkräfte an die Nordgrenze zum Libanon, so Netanyahu. Die Kämpfe dort hatten in letzter Zeit zugenommen.
23. Juni, 19.45 Uhr: Tote bei Angriff nahe Gaza-Stadt
Medienberichten zufolge sind bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe von Gaza-Stadt mehrere Menschen getötet worden. Der arabische Sender Al Jazeera berichtete von mindestens vier Toten, die Nachrichtenagentur Reuters sprach von acht Todesopfern.
Zeugen sagten Reuters, der Angriff habe ein Ausbildungszentrum der UN-Flüchtlingsorganisation UNRWA getroffen. Nach Aussagen des israelischen Militärs wurde das Gelände, das früher als UNRWA-Hauptquartier diente, von der Hamas und dem Islamischen Dschihad genutzt.
Zudem seien vor dem Angriff Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um die Gefahr der Schädigung der Zivilbevölkerung zu verringern. "Dies ist ein weiteres Beispiel für die systematische Ausbeutung der zivilen Infrastruktur und der Zivilbevölkerung durch die Hamas", so das Militär auf der Plattform X. Die Angaben der Armee lassen sich nicht unabhängig prüfen.
23. Juni, 16.13 Uhr: Hisbollah schickt "Sprengstoffdrohne" nach Israel
Die pro-iranische Hisbollah nach eigenen Angaben eine "Sprengstoffdrohne" als Vergeltung für einen israelischen Angriff vom Vortag in Richtung Israel gestartet.
Ihre Kämpfer hätten einen "Luftangriff mit einer mit Sprengstoff beladenen Drohne" auf eine israelische Armeestellung in dem Ort Beit Hillel gestartet, erklärte die Miliz in Online-Netzwerken. Der Erklärung fügte die Hisbollah ein neues Video hinzu, das angeblich die Koordinaten strategischer Positionen in Israel in Raketenreichweite zeigt. Um welche Orte es sich dabei handeln soll, ist unklar.
Die israelische Armee erklärte ihrerseits, dass eine "vom Libanon aus gestartete feindliche Drohne" in den Norden Israels eingedrungen sei. Sie sei aber abgefangen worden und in der Region Beit Hillel abgestürzt. Es sei niemand zu Schaden gekommen.
23. Juni, 12.41 Uhr: Palästinenser auf Motorhaube gebunden - Israelische Armee untersucht
Bei einem Militäreinsatz im Westjordanland haben israelische Soldaten einen verletzten Palästinenser auf die Motorhaube eines Fahrzeugs gebunden.
Die israelische Armee bestätigte am Sonntag den Vorfall am Vortag, der in sozialen Medien für Empörung gesorgt hatte. In einem Video ist zu sehen, wie der Jeep mit dem Mann auf der Haube an zwei Krankenwagen vorbeifuhr.
In der Stellungnahme der Armee hieß es, die Truppen seien zu einem Anti-Terror-Einsatz im Großraum der Stadt Dschenin gewesen, um Verdächtige festzunehmen. Dabei seien die Soldaten beschossen worden und hätten das Feuer erwidert. "Während des Schusswechsels wurde einer der Verdächtigen verletzt und festgenommen."
Die Soldaten hätten im Militär geltende Regeln verletzt, als sie den Mann auf der Motorhaube festbanden. "Das Verhalten der Streitkräfte in dem Video von dem Vorfall entspricht nicht den Werten der israelischen Armee", hieß es weiter in der Mitteilung des Militärs. Der Vorfall werde untersucht und "entsprechend behandelt" werden. Der verletzte Verdächtige sei dem Roten Kreuz zur medizinischen Behandlung übergeben worden.
23. Juni, 9.28 Uhr: Auf Einsatz im Libanon vorbereitet
Verteidigungsminister Joav Galant hat vor seiner Abreise in die USA bekräftigt, Israel sei "auf jeden Einsatz vorbereitet, der erforderlich sein könnte, im Gazastreifen, im Libanon und in anderen Gebieten".
Galant sagte nach Angaben seines Büros vom Sonntag ferner: "Unsere Beziehungen mit den USA sind wichtiger denn je. Unsere Treffen mit US-Repräsentanten sind entscheidend in diesem Krieg."
Galant reist auf Einladung seines Amtskollegen Lloyd Austin in die Vereinigten Staaten. Er wollte neben Austin auch US-Außenminister Antony Blinken treffen. Dabei soll es um Entwicklungen im Gaza-Krieg sowie im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gehen.
Der US-Sender CNN hatte berichtet, ranghohe US-Repräsentanten hätten Mitgliedern einer israelischen Delegation versichert, dass die USA Israel volle Rückendeckung geben würden, sollte ein größerer Krieg mit der Hisbollah ausbrechen.
23. Juni, 7.48 Uhr: USA ziehen Flugzeugträger "Eisenhower" aus Rotem Meer ab
Nach einem mehrmonatigen Einsatz als Reaktion auf den Hamas-Angriff gegen Israel haben die USA den Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower" aus dem Roten Meer abgezogen.
Das Schiff und der dazugehörige Verband befänden sich auf dem Rückweg in die USA, teilte das Regionalkommando Centcom am Samstag mit. Ersetzt werde die "Eisenhower" durch den Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" und dessen Verband, der sich den Angaben nach noch im Indopazifik befindet und kommende Woche in der Region ankommen soll.
Der Einsatz erfolgt im Rahmen der multinationalen Sicherheitsinitiative "Operation Prosperity Guardian". Sie soll die Sicherheit und die freie Schifffahrt im Roten Meer und Golf von Aden sicherstellen. Dort verläuft eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel. In den vergangenen Monaten hat die Huthi-Miliz im Jemen dort immer wieder zivile Frachtschiffe attackiert. Die Miliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas in Gaza.
23. Juni, 7.43 Uhr: Demonstranten erinnern an 20. Geburtstag entführter Soldatin
Golan gilt seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Held im Land. Er hatte sich auf eigene Faust ins Gefahrengebiet begeben und half dort vielen Zivilisten, von einem Festival zu fliehen, das die Terroristen angriffen.
Bei der Kundgebung in Tel Aviv erinnerten viele Menschen an den Geburtstag einer entführten Soldatin, die am Samstag in Geiselhaft 20 Jahre alt geworden ist. Viele zeigten Plakate mit dem Gesicht der Israelin. Ihre Eltern forderten in einer Rede ihre Freilassung. Aufnahmen der Organisatoren zeigten die Mutter, wie sie während des Protests in Tel Aviv weinte.
Am Tag ihrer Entführung von einem Militärstützpunkt hatte die Hamas Aufnahmen verbreitet, auf denen die junge Israelin mit gefesselten Händen und blutverschmierter Hose zu sehen ist. Vor rund einem Monat wurde zudem ein Video veröffentlicht, das sie und vier weitere Soldatinnen während der Entführung verängstigt, verletzt und teilweise blutüberströmt zeigt. Die Frauen waren im Grenzgebiet zum Gazastreifen als Späherinnen der Armee im Einsatz.
23. Juni, 7.41 Uhr: Vorwürfe gegen Israels Polizei
Bei den Massenprotesten gegen Netanjahus Regierung in Tel Aviv kam es laut örtlichen Medienberichten am Samstagabend zu Rangeleien mit der Polizei, mehrere Personen seien festgenommen worden.
Polizeiminister ist der rechtsextreme Politiker Itamar Ben-Gvir. Berittene Beamte hätten versucht, mit ihren Pferden einige der Demonstranten auseinanderzutreiben. Die Gewalt der Polizei bei den Demonstrationen habe "alle Grenzen überschritten", wetterte der neue Vorsitzende der oppositionellen Arbeitspartei, der frühere Vize-Generalstabschef Jair Golan, auf der Plattform X.
Die Polizei dürfe nicht "zu einem Werkzeug in den Händen der korrupten und gescheiterten Regierung" werden, schrieb er.
23. Juni, 7.37 Uhr: Israels Verteidigungsminister in den USA erwartet
Das "Wall Street Journal" hatte jüngst berichtet, dass die Zahl der noch lebenden Entführten bei nur etwa 50 liegen könnte. Offiziell befinden sich noch rund 120 Geiseln in Gaza.
Einige Minister sind gegen ein Abkommen mit den Islamisten, da es auch eine Waffenruhe und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus Israels Gefängnissen vorsehen würde. Derweil wird Israels Verteidigungsminister Joav Galant zu Gesprächen beim wichtigsten Verbündeten USA erwartet. Er wolle von diesem Sonntag bis Dienstag in Washington mit ranghohen Vertretern des Pentagon und des US-Außenministeriums zusammentreffen.
Galants US-Reise erfolgt, nachdem Israels Regierungschef Netanjahu mit einem Video, in dem er die US-Regierung wegen einer zurückgehaltenen Waffenlieferung mit harschen Worten angegriffen hatte, für eine erneute Krise in den Beziehungen zur US-Regierung von Präsident Joe Biden gesorgt hatte.
22. Juni, 18.40 Uhr: Israels Armee äußert sich zu Beschuss eines Lagers im Gazastreifen
Nach einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager mit Binnenflüchtlingen im Gazastreifens prüft die israelische Armee eigenen Angaben zufolge den Vorfall weiter.
Einer ersten Untersuchung zufolge gab es keinen direkten Angriff auf eine Einrichtung des Roten Kreuzes, teilte das Militär am Samstagabend mit. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte zuvor auf der Plattform X mitgeteilt, das Büro der Organisation sei durch Beschuss am Freitagnachmittag beschädigt worden.
22. Juni, 15.55 Uhr: Offenbar wichtiges Mitglied von Extremistengruppe im Libanon getötet
Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen "zentralen Terroristen" im Libanon getötet. Das Militär teilte am Samstag mit, den Mann bei einem gezielten Angriff in der Bekaa-Ebene eliminiert zu haben.
Er soll den Angaben zufolge unter anderem für Waffenlieferungen für die islamistische Hamas und für die Gruppe Al-Dschamaa al-Islamija zuständig gewesen sein. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, dass ein Mensch bei einem israelischen Angriff in Chiara in der westlichen Bekaa-Ebene, etwa 40 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, getötet wurde.
Lokale Medien berichteten, dass es sich bei dem Getöteten um ein Mitglied von Al-Dschamaa al-Islamija handelte. Die militante Gruppe äußerte sich zunächst nicht.
22. Juni, 15.15 Uhr: Mindestens 42 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen
Bei zwei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der islamistischen Terrororganisation Hamas mindestens 42 Menschen getötet worden.
Es seien Wohnhäuser getroffen worden. Israels Armeesender berichtete am Samstag, Ziel eines der Angriffe sei Raed Saad gewesen, ein ranghoher Kommandeur der Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas. Ob er den Angriff überlebte, war zunächst unbekannt.
Der zweite Angriff traf nach palästinensischen Angaben den Ortsteil Tuffah bei Gaza-Stadt. Die Armee selbst teilte zunächst nur mit, Kampfflugzeuge hätten militärische Einrichtungen der Hamas im Gebiet von Gaza-Stadt angegriffen.
22. Juni, 13.06 Uhr: Israels Luftwaffe fliegt weitere Angriffe im Gazastreifen
Die israelische Luftwaffe hat nach Armeeangaben weitere Ziele der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen.
Im Zentrum und im Süden des Küstenstreifens seien zusammen mit Bodentruppen eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet, eine Abschussrampe für Raketen sowie mehrere Tunnel zerstört und Waffen sichergestellt worden, teilte die Armee mit.
Im Norden des Gazastreifens seien weitere Terroristen durch einen Luftangriff getötet worden. Bewaffnete hätten zudem eine Flugabwehrrakete auf einen israelischen Kampfjet abgefeuert. Das Flugzeug sei nicht beschädigt und die palästinensische Einheit "eliminiert" worden.
22. Juni, 11.53 Uhr: Israeli im Westjordanland getötet - Militär im Einsatz
Ein Israeli ist nach Angaben des israelischen Militärs in der palästinensischen Stadt Kalkilia im Westjordanland erschossen worden.
Militäreinheiten seien daraufhin in der Region aktiv geworden und hätten eine Untersuchung gestartet, teilte die Armee. Augenzeugen und palästinensische Medien berichteten, das Opfer sei am Morgen angeschossen und sein Auto in Brand gesetzt worden.
Die Stadt Kalkilia steht unter der Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde. Israelis ist die Einreise dorthin grundsätzlich verboten.
22. Juni, 7.51 Uhr: UN-Chef: Libanon darf kein weiteres Gaza werden
UN-Generalsekretär António Guterres hat im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon vor einer Katastrophe gewarnt.
"Eine unüberlegte Handlung - eine Fehlkalkulation - könnte eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenze hinausgeht und, offen gesagt, die Vorstellungskraft übersteigt", warnte der 75-Jährige.
Die Menschen in der Region und in aller Welt könnten es "sich nicht leisten, dass der Libanon ein weiteres Gaza wird", sagte der UN-Chef. Die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah sei "real" und müsse vermieden werden.
22. Juni, 7.46 Uhr: Israel fliegt nach Beschuss Angriffe in Südliba
An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen.
In Reaktion auf wiederholte Angriffe auf Gebiete im Norden Israels flog die israelische Armee nach eigenen Angaben am Freitag Luftangriffe gegen Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanons.
Es habe keine Berichte über Verletzte gegeben, hieß es. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah
22. Juni, 7.29 Uhr: In Gaza herrscht "totale Gesetzlosigkeit"
Chaos und Gesetzlosigkeit im umkämpften Gazastreifen verhindern nach den Worten von UN-Generalsekretär Guterres die Verteilung humanitärer Hilfe.
Es herrsche "totale Gesetzlosigkeit", beklagte António Guterres, Lastwagen würden geplündert. "Es muss ein Mechanismus vorhanden sein, der ein Mindestmaß an Recht und Ordnung garantiert", forderte Guterres.
Er drängte erneut auf eine sofortige Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Der UN-Generalsekretär drückte zugleich seine "tiefe Besorgnis" über die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon aus.
21. Juni, 18.57 Uhr: Viele Tote bei mutmaßlichem israelischem Angriff auf Zelte bei Rafah
Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Zeltlager mit Kriegsvertriebenen nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 24 Menschen getötet worden.
47 weitere Palästinenser erlitten Verletzungen, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Freitag mit.
Der Vorfall ereignete sich am Freitag in Al-Mawasi nahe Rafah, wohin viele Menschen geflohen sind, nachdem das israelische Militär Anfang Mai seine Offensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt an der Grenze zu Ägypten begonnen hatte. Augenzeugen berichteten, dass israelische Panzergranaten völlig überraschend in dem Zeltlager eingeschlagen seien.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
21. Juni, 14.45 Uhr: Mehrere Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Bei Einsätzen der israelischen Armee im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge am Freitag mehrere Menschen getötet worden.
Rund 20 Palästinenser seien bei Angriffen im gesamten Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinische Kreisen vor Ort. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
21. Juni, 13.19 Uhr: Baerbock reist zu Krisengesprächen nach Israel und in den Libanon
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist am Montag auch wegen wachsender Sorgen vor einer Eskalation im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz nach Israel.
Neben dem Gaza-Krieg und der katastrophalen humanitären Lage vor Ort werde auch der Weg hin zu einer Zweistaatenlösung ein Thema sein, so eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Dienstag seien Gespräche mit dem Ministerpräsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) geplant.
Zudem wollen Baerbock den israelischen Außenminister Israel Katz in Jerusalem sowie den libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati in Beirut sprechen.
21. Juni, 8.17 Uhr: Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel schüren Angst vor regionalem Krieg
Angesichts der anhaltenden Raketenangriffe der libanesischen Hisbollah-Miliz auf Israel und der israelischen Gegenangriffe wächst die Angst vor einem regionalen Krieg in Nahost.
Die israelische Armee erklärte, sie habe in der Nacht zum Freitag einen neuen Angriff aus dem Libanon abgewehrt. Libanesische Medien berichteten von israelischen Luftangriffen auf den Südlibanon.
US-Außenminister Antony Blinken sprach davon, dass eine Eskalation des Konfliktes verhindert und eine "diplomatische Lösung gefunden werden müsse.
20. Juni, 22.26 Uhr: Anlegestelle am Strand von Gaza wieder in Betrieb
Nach mehrtägiger Pause ist der vom US-Militär errichtete provisorische Pier vor der Küste des Gazastreifens wieder in Betrieb.
Das zuständige Regionalkommando (Centcom) habe die provisorische Anlegestelle am Mittwoch erneut am Strand verankert, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag.
"Wie in der Vergangenheit haben Ingenieure des israelischen Militärs die notwendige Unterstützung geleistet, um den Pier sicher am Strand zu platzieren." US-Soldaten hätten den Gazastreifen nicht betreten, so Ryder weiter.
20. Juni, 22.23 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren wieder gegen Regierung
Tausende Menschen haben am Donnerstagabend in Israel wieder gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) protestiert.
Die größte Kundgebung fand israelischen Medien zufolge vor einem Privathaus des Regierungschefs in der Stadt Caesarea statt. Die Demonstranten forderten Neuwahlen und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auch in Jerusalem versammelten sich Medienberichten zufolge Hunderte für einen Protest.
20. Juni, 21.22 Uhr: Jugendlicher während Militäreinsatz getötet
Bei Zusammenstößen während eines israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge ein Jugendlicher getötet worden.
Der 15-Jährige sei in der Stadt Kalkilia im Nordwesten des Palästinensergebiets ums Leben gekommen, meldete das Gesundheitsministerium in Ramallah am Donnerstag. Israels Polizei teilte mit, ein älterer Israeli sei bei einem Autodiebstahl in der Stadt getötet worden.
20. Juni, 19.51 Uhr: Netanjahu-Video laut USA zutiefst enttäuschend und ärgerlich
Die US-Regierung hat sich einmal mehr verärgert gezeigt über die jüngsten Äußerungen von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74).
Die kürzlich veröffentlichte Videobotschaft Netanjahus sei "gelinde gesagt verblüffend", "zutiefst enttäuschend" und "ärgerlich" gewesen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby (61), am Donnerstag. Das gelte umso mehr angesichts der Tatsache, dass kein anderes Land Israel mehr dabei helfe, sich gegen die Bedrohung durch die Hamas zu verteidigen. "Wir haben unseren israelischen Gesprächspartnern auf verschiedenen Wegen unsere tiefe Enttäuschung über die in dem Video gemachten Aussagen und unsere Besorgnis über die Richtigkeit der gemachten Aussagen deutlich gemacht", betonte Kirby.
Netanjahu hatte in einer am Dienstag veröffentlichten Videoansprache die US-Regierung wegen einer zurückgehaltenen Waffenlieferung mit harschen Worten angegriffen und damit für Irritation beim wichtigsten Verbündeten gesorgt.
20. Juni, 16.38 Uhr: UN-Experten warnen Firmen vor Rüstungslieferungen an Israel
Unabhängige UN-Menschenrechtsexperten haben Unternehmen davor gewarnt, weiterhin Waffen und Munition an Israel zu liefern.
Sie könnten damit Menschenrechtsverletzungen begehen, darunter Verbrechen gegen die Menschlichkeit, teilten die Expertinnen und Experten am Donnerstag in Genf mit. Sie nannten mehr als 30 Firmen und Investoren, die nach ihren Angaben in Rüstungsfirmen investieren, mit Namen, darunter die deutschen Rheinmetall und ThyssenKrupp und die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
20. Juni, 15.10 Uhr: Armee tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Kommandeur der Hisbollah im Libanon getötet.
Er sei am Donnerstagmorgen in der Gegend um Deir Kifa im Süden des Landes bei einem gezielten Angriff eliminiert worden, teilte die Armee mit. Er soll demnach für die Planung und Durchführung von Terroranschlägen gegen Israel sowie für einen Teil der Bodentruppen der Hisbollah verantwortlich gewesen sein. Die Hisbollah bestätigte seinen Tod.
Als Reaktion auf den Angriff in Deir Kifa feuerte die Schiitenmiliz einigen Angaben zufolge Dutzende Raketen auf Ziele im Norden Israels.
20. Juni, 6.20 Uhr: Kein Plan für eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen
Es müsse eine politische Alternative zur Herrschaft der Hamas im Gazastreifen geschaffen werden, hatte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant gefordert.
Ohne eine solche Alternative blieben nur zwei negative Optionen, nämlich eine Fortsetzung der Hamas-Herrschaft oder eine israelische Militärherrschaft.
Ex-General Benny Gantz verließ kürzlich das Kriegskabinett, weil die Regierung keinen Plan für eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen erarbeitet. Bis heute hat Benjamin Netanjahu einen solchen Plan nicht vorgelegt. Die USA als Israels wichtigster Verbündeter wollen, dass die im Westjordanland regierende palästinensische Autonomiebehörde auch im Gazastreifen wieder die Kontrolle übernimmt - und damit auch eine Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens vorantreiben.
20. Juni, 6.12 Uhr: Erneut gegenseitige Angriffe im Grenzgebiet
Israels Militär hatte zuvor nach eigenen Angaben "operative Pläne für eine Offensive im Libanon" genehmigt und damit Sorgen vor einer Eskalation geschürt.
Die Genehmigung von Plänen für eine Offensive durch Israels Armee sei "Teil der Bemühungen, der Hisbollah die Botschaft zu übermitteln, ihre Aktivitäten einzuschränken und ihre Bereitschaft zu zeigen, sich auf eine Art von Lösung zuzubewegen", zitierte die Zeitung Jossi Kuperwasser, ehemaliger Leiter der Forschungsabteilung des israelischen Militärgeheimdienstes.
Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es eine UN-Resolution aus dem Jahr 2006 vorsieht. Die proiranische Schiitenmiliz gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas im Gazastreifen.
19. Juni, 21.27 Uhr: Militärsprecher: "Wer glaubt, wir könnten die Hamas ausschalten, irrt"
Ein Sprecher der israelischen Armee hat in einem Interview eine politische Vision für die Zukunft des Gazastreifens gefordert.
"Die Hamas ist eine Idee, sie ist eine Partei. Sie ist in den Herzen der Menschen verwurzelt. Wer glaubt, wir könnten die Hamas ausschalten, irrt sich", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend dem israelischen Sender Channel 13. Es müsse eine Alternative für die Hamas auf politischer Ebene gefunden werden, um sie im Gazastreifen zu ersetzen, forderte Hagari in dem Interview weiter. Ansonsten werde die islamistische Terrororganisation weiterbestehen, mahnte er. Über die Zerstörung der Hamas zu reden, führe die Öffentlichkeit in die Irre.
19. Juni, 20.18 Uhr: Armeechef spielt Sorgen über Kompetenzen des Militärs herunter
Nach der Veröffentlichung mutmaßlicher Luftaufnahmen von Nordisrael durch die Hisbollah hat Israels Generalstabschef Herzi Halevi (56) Sorgen über die Kompetenzen des Militärs heruntergespielt.
"Wir haben natürlich unendlich viel größere Fähigkeiten, von denen der Feind meiner Meinung nach nur wenige kennt", erklärte Halevi nach Angaben der Armee am Mittwoch. Der Militärchef sagte demnach weiter, die Armee bereite sich auch darauf vor, um mit den Fähigkeiten der libanesischen Schiitenmiliz umgehen zu können.
19. Juni, 19.05 Uhr: Nasrallah betont Kampfbereitschaft der Hisbollah
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat angesichts der wachsenden Spannungen mit Israel erneut die Kampfbereitschaft seiner Miliz betont.
"Wenn sie dem Libanon einen Krieg aufzwingen, wird der Widerstand ohne Grenzen zurückschlagen", sagte der Generalsekretär der Schiitenorganisation bei einer öffentlichen Ansprache. "Israel muss an Land, im Wasser und in der Luft mit uns rechnen", sagte er. Die Hisbollah sei bereit, ohne Einschränkungen und Regeln zu kämpfen. Nasrallah strebe keinen großangelegten Krieg mit Israel an, betonte er. Er sagte, "die libanesische Front" sei am Verhandlungstisch stark vertreten.
19. Juni, 18.18 Uhr: Offenbar 12 Tote bei Angriffen in Rafah
Bei Angriffen der israelischen Armee in Rafah im Süden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet worden.
Israelische Panzer seien, flankiert von Kampfflugzeugen und Drohnen, am Mittwoch tiefer in den westlichen Teil der Stadt vorgedrungen, berichteten Einwohner und palästinensische Sanitäter. Dabei seien 12 Menschen ums Leben gekommen. Ob es sich dabei um Zivilisten oder Kämpfer handelte, war zunächst unklar.
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
19. Juni, 11.14 Uhr: Offizier bei israelischem Angriff in Syrien getötet
Bei einem israelischen Angriff in Syrien ist offiziellen Angaben zufolge ein Offizier getötet worden.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass der Drohnenangriff am Mittwochmorgen auf Militärstandorte der syrischen Streitkräfte im Südwesten des Landes gezielt hätte. Es habe außerdem Sachschaden gegeben. Das israelische Militär äußerte sich auf Nachfrage nicht.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass der getötete Offizier der proiranischen Hisbollah-Miliz nahegestanden haben soll. Den Informationen zufolge sollen mit der Hisbollah verbundene Kämpfer in der Gegend zuvor Teile einer abgestürzten, israelischen Aufklärungsdrohne demontiert haben. Die Drohne sei zuvor von der Hisbollah abgeschossen worden.
19. Juni, 10.20 Uhr: Verletzten eingesetzte Bomben das Kriegsrecht?
Israel hat im Gaza-Krieg nach Einschätzung des UN-Menschenrechtsbüros beim Einsatz von präzisionsgelenkten Bomben nicht genügend auf die Schonung von Zivilisten geachtet.
"Das Gebot, Mittel und Methoden der Kriegsführung so zu wählen, dass zivile Schäden vermieden oder zumindest so gering wie möglich gehalten werden, wurde bei der israelischen Bombenkampagne offenbar konsequent verletzt", teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Mittwoch in Genf mit.
19. Juni, 6.12 Uhr: Washington sagt Treffen mit Vertretern Israels ab
Nach der harschen Kritik von Netanjahu in dem Video habe das Weiße Haus ein eigentlich für Donnerstag in Washington geplantes Treffen mit ranghohen Vertretern Israels wieder abgesagt, schrieb der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid in der Nacht zum Mittwoch auf X.
Zuvor hatten die "Bild"-Zeitung und andere Medien berichtet, Blinken habe Netanjahu signalisiert, in den kommenden Tagen die Beschränkung der Waffenlieferung aufzuheben. Es werde einfacher sein, die zurückgehaltene Lieferung freizugeben, sobald Israels Militär den Einsatz in Rafah beende, zitierte das US-Nachrichtenportal "Axios" US-Beamte. Israels Armee hat ihre Kriegsziele in Rafah nach eigenen Angaben bald erreicht.
Die Hälfte der Kampfverbände der Hamas in Rafah sei zerschlagen, hieß es am Montag. 60 bis 70 Prozent des Territoriums der Stadt befänden sich unter "operativer Kontrolle" der israelischen Truppen.
19. Juni, 06.10 Uhr: Israels Außenminister droht mit Eskalation
Israels Außenminister Israel Katz drohte am Dienstagabend auf der Plattform X: "In einem umfassenden Krieg wird die Hisbollah zerstört und der Libanon schwer getroffen".
Weiter schrieb Katz: "Wir stehen kurz vor dem Moment der Entscheidung, die Regeln gegen die Hisbollah und den Libanon zu ändern". Zuvor hatte die Hisbollah Luftaufnahmen nach eigener Darstellung aus Nordisrael veröffentlicht.
Die Bilder sollen etwa den Hafen von Haifa und andere wichtige strategische Orte in der Gegend zeigen und von einer Drohne aufgenommen worden sein. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah prahle damit, die Häfen von Haifa gefilmt zu haben und drohe, sie anzugreifen, schrieb Israels Außenminister weiter.
18. Juni, 21.32 Uhr: Tausende Menschen protestieren gegen Regierung
In Israel haben am Dienstagabend wieder Tausende Menschen gegen die Regierung und für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert.
In der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem forderten die Demonstranten Neuwahlen, wie mehrere israelische Medien berichteten. Es ist der dritte Tag in Folge, an dem es im Land regierungskritische Demonstrationen gibt. Für die kommenden Tage sind weitere Kundgebungen geplant.
18. Juni, 18.33 Uhr: Netanjahu nennt Pausierung von US-Waffenlieferungen "unbegreiflich"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat kritisiert, dass die US-Regierung derzeit Waffenlieferungen an Israel zurückhält.
Er habe US-Außenminister Antony Blinken (62) kürzlich in Israel gesagt, es sei "unbegreiflich, dass die Regierung Israel in den vergangenen Monaten Waffen und Munition vorenthalten hat", sagte Netanjahu in einer am Dienstag veröffentlichten Videoansprache. "Außenminister Blinken hat mir versichert, dass die Regierung Tag und Nacht daran arbeite, diese Engpässe zu beseitigen. Ich hoffe wirklich, dass dies der Fall ist."
18. Juni, 16.17 Uhr: Aufnahmen der Hisbollah sollen strategische Gebiete in Israel zeigen
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigener Darstellung Aufnahmen aus Nordisrael aus der Luft angefertigt und am Dienstag veröffentlicht.
Die Bilder sollen etwa den Hafen von Haifa und andere wichtige strategische Orte in der Gegend zeigen und von einer Drohne aufgenommen worden sein. Es war zunächst unklar, wann genau sie angefertigt wurden. Das gezeigte Material ließ sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
18. Juni, 15.45 Uhr: UN-Kommissar warnt vor weiterem Nahost-Konflikt!
UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk (59) warnt vor einem weiteren großen Konflikt im Nahen Osten.
"Ich bin extrem besorgt über die eskalierende Lage zwischen dem Libanon und Israel", sagte der Hochkommissar am Dienstag vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf. Türk rief dazu auf, die Kämpfe einzustellen und alles dafür zu tun, "um einen vollständigen Krieg abzuwenden".
18. Juni, 14.42 Uhr: US-Gesandter bemüht sich um Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah
Der US-Gesandte Amos Hochstein (51) setzt im Libanon seine Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah fort.
Hochstein traf am Dienstag in Beirut zunächst den Parlamentspräsidenten Nabih Berri (86). Dieser gilt als wichtiger Verbündeter der Hisbollah. Anschließend waren auch Gespräche mit Ministerpräsident Nadschib Mikati (68) und Außenminister Abdallah Buhabib (82) geplant.
18. Juni, 14.39 Uhr: Israels Armee erhielt vor 7. Oktober Geheimdienstwarnungen
Mehr als zwei Wochen vor dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober gab es laut einem Medienbericht deutliche Warnungen des Militärgeheimdienstes.
Der öffentlich-rechtliche Kan-Sender berichtete am Dienstag, Pläne der islamistischen Hamas, Militärbasen und zivile Ortschaften im Grenzgebiet anzugreifen, seien bekannt gewesen. Soldaten der angesehene Elite-Geheimdiensteinheit 8200 hätten in einem am 19. September 2023 innerhalb der Gaza-Division verbreiteten Brief das Training der Hamas für ein Eindringen in Militäreinrichtungen beschrieben. Auch vor Plänen der Hamas, 200 bis 250 Israelis zu entführen, darunter Frauen und Kinder, sei gewarnt worden. Die Warnungen seien jedoch von den Vorgesetzten ignoriert worden.
In der Gaza-Division sei man davon ausgegangen, dass im schlimmsten Fall mehrere Dutzend Terroristen an drei Stellen nach Israel vordringen könnten. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Dienstag, man prüfe den TV-Bericht.
18. Juni, 10.54 Uhr: Berichte über getötete Palästinenser bei Angriffen
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 17 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.
In dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Abschnitt des Gazastreifens seien Leichen geborgen und in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag.
Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, die Streitkräfte hätten im zentralen Abschnitt des Gazastreifens und im Süden "Terrorzellen ausgeschaltet und große Mengen an Waffen gefunden". In Rafah sei es zu Gefechten aus nächster Nähe gekommen, dabei seien mehrere Terroristen getötet worden.
17. Juni, 20.47 Uhr: Hisbollah-Raketenmann bei Luftschlag getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Artilleristen der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon mit einem gezielten Luftschlag getötet.
Mohammed Mustafa Ajub soll demnach eine Schlüsselfigur der Raketenabteilung der Nasser-Einheit im Südlibanon gewesen sein. Die Hisbollah bestätigte am Montag die Tötung eines ihrer Kämpfer durch Israel, machte aber keine näheren Angaben zu seiner Person.
17. Juni, 17.03 Uhr: Israels Armee sieht sich vor Erreichen der Kriegsziele in Rafah
Das israelische Militär will seine Kriegsziele bei der Offensive in Rafah bald erreicht haben.
Die Hälfte der Kampfverbände der islamistischen Hamas sei zerschlagen, 60 bis 70 Prozent des Territoriums der Stadt im südlichen Gazastreifen befänden sich unter "operativer Kontrolle" der israelischen Truppen, teilte die Armee am Montag mit.
Es werde nur mehr noch einige Wochen dauern, bis die Militäroperation abgeschlossen sei.
17. Juni, 14.09 Uhr: US-Gesandter bemüht sich um Beruhigung zwischen Israel und Hisbollah
Ein US-Gesandter bemüht sich um eine Eindämmung des Konflikts zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Amos Hochstein kam am Montag für Vermittlungsgespräche nach Israel, wie eine Sprecherin der US-Botschaft bestätigte.
Ziel sei es, "eine weitere Eskalation entlang der israelisch-libanesischen Grenze zu verhindern". Hochstein bemüht sich seit Monaten um eine diplomatische Lösung zwischen Israel und der Hisbollah. Nach Medienberichten will er auch zu Gesprächen in den Libanon reisen.
17. Juni, 12.49 Uhr: Hamas-Behörde gibt neue Opferzahlen bekannt
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen teilte am Montag mit, dass während der mehr als acht Monate andauernden Kriegshandlungen zwischen Israel und palästinensischen Milizen mindestens 37.347 Menschen getötet wurden.
Die Zahl beinhaltet mindestens 10 Todesopfer in den letzten 24 Stunden, will die Hamas wissen.
17. Juni, 12.12 Uhr: Netanjahu löst israelisches Kriegskabinett auf
Gut eine Woche nach dem Rückzug von Minister Benny Gantz (65) aus der israelischen Notstandsregierung hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) das Kriegskabinett aufgelöst.
Eine Sprecherin des Regierungschefs bestätigte dies am Montag Medienberichte. Aus Regierungskreisen hieß es, Netanjahu werde kritische Entscheidungen mit Blick auf die aktuellen Konflikte künftig in kleineren Foren besprechen. Das Kriegskabinett traf wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Kämpfe im Gazastreifen und auch mit Blick auf den Konflikt mit der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah.
Um nach dem Hamas-Angriff Geschlossenheit zu demonstrieren, war der damalige Oppositionspolitiker Gantz dem dreiköpfigen Kriegskabinett beigetreten. Der frühere General und Verteidigungsminister erklärte allerdings vor einer Woche wegen Meinungsverschiedenheiten mit Blick auf den Gaza-Krieg seinen Rückzug.
17. Juni, 10.30 Uhr: Tödliche Panzerexplosion in Rafah: Armee geht von Panzerabwehrrakete aus
Die israelische Armee geht offenbar davon aus, dass ein Transportpanzer in Rafah am Samstag von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden ist.
Die Zeitung "Israel Hajom" schrieb am Montag, nach ersten Erkenntnissen sei eine Tür des Transportpanzers des Typs Namer entgegen den Anordnungen offen gewesen. Alle Insassen seien sofort tot gewesen, als die Rakete das Fahrzeug traf. Der Vorfall werde weiter untersucht.
Bei dem Vorfall - einem der folgenschwersten seit Kriegsbeginn für die israelischen Streitkräfte - waren acht Soldaten getötet worden.
17. Juni, 6.30 Uhr: Angespannte Versorgungslage, viel zu wenige Hilfsgüter
Die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat teilte am Sonntag mit, mehr als 1000 Lastwagen für den Transport von Hilfsgütern warteten darauf, von der Gaza-Seite des Grenzübergangs Kerem Schalom abgeholt zu werden.
Über den Tag hinweg seien nur 92 Fahrzeuge von UN-Hilfsorganisationen abgeholt worden. Wegen der Kämpfe zwischen Israels Armee und der Hamas hatte das Welternährungsprogramm (WFP) zuletzt vor einer weiteren Verschlechterung der Versorgungslage für die Menschen im südlichen Gazastreifen gewarnt.
Demnach könnten sie schon bald unter der gleichen katastrophalen Hungerlage leiden wie die Menschen in den nördlichen Gebieten.
17. Juni, 6.25 Uhr: Gefahr von Fehlkalkulationen
Es bestehe die "sehr reale Gefahr", dass schon eine Fehlkalkulation zu einem weitreichenden Konflikt führen könnte.
Davor warnten der Chef der UN-Friedenstruppe im Libanon, Aroldo Lázaro, und die Sonderkoordinatorin für das Land, Jeanine Hennis-Plasschaert, am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung.
"Wir werden weiter mit den Parteien in Verbindung stehen und rufen alle Akteure auf, ihre Waffen ruhen zu lassen, um auf eine politische und diplomatische Lösung hinzuarbeiten." Das sei die einzige Lösung mit dauerhaften Erfolgsaussichten.
17. Juni, 6.25 Uhr: Begrenzte Feuerpause im Süden Gazas
Das israelische Militär kündigte am Sonntag eine "taktische Pause" an. Entlang einer wichtigen Straße sollen demnach mehr Hilfslieferungen in das Küstengebiet ermöglicht werden.
Die Entscheidung wurde den Angaben zufolge nach Beratungen mit den Vereinten Nationen und internationalen Organisationen getroffen. Die Pause gilt demnach entlang einer Straße, die vom Grenzübergang Kerem Schalom nach Nordosten führt, beziehe sich jedoch nicht auf die Stadt Rafah an der ägyptischen Grenze, betonte das Militär - dort sollten die Kämpfe weitergehen.
Der dortige Grenzübergang, der bis zu Israels militärischem Vorstoß in Rafah die wichtigste Schleuse für Hilfslieferungen war, bleibt geschlossen. Wegen der vielen Toten und der katastrophalen humanitären Lage ist das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg international sehr umstritten.
17. Juni, 6.16 Uhr: Hisbollah wolle Libanon als "Schutzschild" für die Hamas nutzen
Hagari warf der Hisbollah vor, sie wolle den Libanon zum Schutzschild für die Terror-Organisation Hamas machen. Israel werde nicht zulassen, dass sich die Ereignisse vom 7. Oktober an einer der Grenzen des Landes wiederholten, sagte der Sprecher.
Israel werde die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Bürger zu schützen, "bis die Sicherheit entlang unserer Grenze mit dem Libanon wiederhergestellt ist", sagte Hagari.
Später betonten die Streitkräfte laut einem Bericht der israelischen Zeitung "Maariv", Hagaris Worte stellten keine Drohung dar. Sie seien vielmehr als Botschaft an die internationale Staatengemeinschaft gedacht.
Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa