Israel-Krieg: Militär kündigt "taktische Pause" im Süden Gazas an
Israel - Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz spitzt sich schon seit Längerem zu. Israels Militär warnt vor einer noch größeren Eskalation in der Region.
Armeesprecher Daniel Hagari warf der Miliz in einer am Sonntagabend veröffentlichten Videoerklärung vor, die Angriffe zu verstärken und damit die Zukunft ihres eigenen Landes zu gefährden.
"Die zunehmende Aggression der Hisbollah könnte uns an den Rand einer größeren Eskalation bringen, die verheerende Folgen für den Libanon und die gesamte Region haben könnte", sagte Hagari.
Zuvor hatte sich bereits die UN-Beobachtermission Unifil, die seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, äußerst besorgt gezeigt ob der zunehmenden Spannungen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
16. Juni, 15.06 Uhr: Hamas will Friedensplan nicht widersprochen haben
Die Terroroganisation Hamas hat Darstellungen widersprochen, sie habe grundsätzliche Vorbehalte gegen den von US-Präsident Joe Biden (81) befürworteten Friedensplan.
"Die Hamas und die (palästinensischen) Gruppen sind zu einem umfassenden Abkommen bereit, das einen Waffenstillstand, den Rückzug aus dem Gazastreifen, den Wiederaufbau dessen, was zerstört wurde, und ein umfassenden Austausch von Häftlingen beinhaltet", erklärt Hamas-Chef Ismail Hanijeh in einer Fernsehansprache.
Er nahm damit Bezug auf zentrale Forderungen der USA. Israel hatte erklärt, die Hamas habe dem US-Vorschlag widersprochen.
16. Juni, 10.50 Uhr: Kritik aus Israel an "taktischer Pause" bei Kämpfen
Die vom Militär erklärte "taktische Pause" bei Kämpfen entlang einer eng begrenzten Route für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen ist in Israel auf Kritik rechtsextremer Politiker gestoßen.
Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (48) schrieb auf X, wer diese Entscheidung getroffen habe, "während unsere besten Soldaten im Kampf fallen", sei "ein Narr und Dummkopf, der nicht auf seinem Posten bleiben darf". Finanzminister Bezalel Smotrich (44) schrieb: "Die humanitäre Hilfe, die weiter an die Hamas gelangt, belässt sie an der Macht und droht, unsere Erfolge im Krieg zunichtezumachen."
Israelische Medien berichteten zudem, Verteidigungsminister Yoav Galant (65) sei nicht vorab über die Entscheidung informiert worden. Galant sei ungehalten über das Timing, zumal die Armee am Wochenende den Tod von insgesamt elf israelischen Soldaten im Gazastreifen bekanntgegeben habe.
16. Juni, 7.09 Uhr: WFP warnt vor Verschlechterung der Lage im Süden Gazas
Das Welternährungsprogramm (WFP) warnt davor, dass die Menschen im südlichen Teil des Gazastreifens schon bald unter der gleichen katastrophalen Hunger-Lage leiden könnten wie zuvor jene in den nördlichen Gebieten.
"Die Situation im südlichen Gaza verschlechtert sich rasch", sagte der stellvertretende WFP-Direktor Carl Skau nach einem zweitägigen Besuch der Region am Freitag. Eine Million Menschen seien aus Rafah vertrieben worden und bei brütender Sommerhitze in einem überfüllten Gebiet entlang des Strandes eingepfercht.
Im nördlichen Teil Gazas habe sich die Versorgung mit Hilfsgütern zwar etwas verbessert, sagte Skau. Nachhaltig abgesichert sei die Verteilung von Nahrungsmitteln aber nicht.
16. Juni, 7.06 Uhr: Acht israelische Soldaten getötet
In der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten wurden Militärangaben zufolge am frühen Samstagmorgen acht israelische Soldaten bei der Explosion ihres in einem Konvoi fahrenden gepanzerten Personentransporters getötet.
Noch sei unklar, ob die Explosion von einer Panzerabwehrrakete oder einer Sprengfalle ausgelöst wurde, sagte Armee-Sprecher Daniel Hagari. "Heute wurden wir ein weiteres Mal schmerzlich an den Preis des Krieges erinnert." Bei Kämpfen in der Nacht zuvor hatten israelischen Einheiten nach Armeeangaben 50 Milizionäre der Hamas getötet.
Wer für den Angriff auf den Konvoi verantwortlich ist, teilten die Streitkräfte nicht mit. Über Telegram erklärten die Kassam-Brigade, der bewaffnete Arm der Hamas, sie hätten "Fahrzeuge des Feindes" in Tal al-Sultan aus dem Hinterhalt überfallen. Wie so oft im Verlauf der Kriegshandlungen ließen sich weder die Angaben der israelischen Armee noch die der Gegenseite unabhängig überprüfen.
16. Juni, 7.03 Uhr: Geiselabkommen derzeit nicht in Reichweite
Ein Abkommen über die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas - im Gegenzug für die Freilassung von Palästinensern in israelischen Gefängnissen - scheint derzeit nicht in Reichweite.
Vermutet wird, dass sich noch rund 120 Geiseln in dem abgeschotteten Küstengebiet befinden. Wie viele von ihnen noch am Leben sind, ist unklar. Die Hamas verlangt als Voraussetzung für einen Geisel-Deal ein Ende des Krieges oder zumindest eine Garantie dafür, dass Israel die Kampfhandlungen einstellt.
Netanjahus Regierung ist dazu nicht bereit. Ihr Ziel ist es, die bis zum Kriegsbeginn unangefochten über den Gazastreifen herrschende Terrororganisation militärisch zu zerschlagen und politisch zu entmachten.
16. Juni, 7 Uhr: Militär kündigt "taktische Pause" im Süden Gazas an
Das israelische Militär hat eine täglich mehrstündige "taktische Pause" seiner Aktivitäten im südlichen Teil des Gazastreifens verkündet.
Die Unterbrechung gelte bis auf Weiteres jeweils für die Zeit von 8 bis 19 Uhr und solle mehr Hilfslieferungen ermöglichen, teilten die Streitkräfte am Sonntagmorgen über die Online-Plattformen X und Telegram mit.
15. Juni, 22.27 Uhr: Zehntausende demonstrieren in Israel für Freilassung der Geiseln
Zehntausende Menschen haben am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen demonstriert.
Die Teilnehmer der Kundgebung in Tel Aviv verlangten, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Gaza-Krieg beendet, damit ein Abkommen über die von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln ermöglicht wird, wie das Portal "haaretz.com" berichtete.
15. Juni, 17.46 Uhr: Acht israelische Soldaten im Gazastreifen getötet - Gefechte auch mit Hisbollah
Bei einem Einsatz im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Armee acht Soldaten getötet worden. Der Vorfall habe sich im Süden des Gazastreifens ereignet, teilte die Armee am Samstag mit.
Israelischen Medienberichten zufolge wurden die Soldaten in der Stadt Rafah getötet. Das gepanzerte Fahrzeug, in dem sie fuhren, sei explodiert. Die israelische Armee lieferte sich zudem neue Gefechte mit der libanesischen Hisbollah-Miliz.
Dabei griff die Hisbollah nach eigenen Angaben unter anderem den israelischen Militärstützpunkt Meron mit "Lenkraketen" an und feuerte "Angriffsdrohnen" auf einen anderen israelischen Stützpunkt ab. Die israelische Armee bestätigte den Abschuss von "zwei Projektilen" auf die Militäranlage in Meron, die weder Opfer noch Schäden verursacht habe.
15. Juni, 12.58 Uhr: Verletzte nach israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Luftangriff sind im südlichen Libanon mehrere Menschen verletzt worden. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem israelischen Drohnenangriff am Samstag auf ein Motorrad auf einer Straße in der Nähe des Ortes Aitarun.
Israels Militär teilte mit, dass ein Fluggerät ein Mitglied der schiitischen Hisbollah-Miliz in der Gegend getroffen habe. Zudem hätten Soldaten Artillerie auf das Gebiet gefeuert, "um eine Bedrohung in der Gegend von Aitarun zu beseitigen." Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Am Samstag seien zwei Geschosse aus dem Nachbarland in Richtung einer Einheit des israelischen Militärs gefeuert worden, hieß es von der Armee weiter. Berichte über Opfer des Angriffs gab es demnach nicht. Die proiranische Hisbollah reklamierte den Angriff für sich.
15. Juni, 12 Uhr: Zahl der Kriegstoten steigt laut Hamas-Gesundheitsministerium auf 37.296
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen gab am Samstag bekannt, dass während des seit mehr als acht Monaten andauernden Krieges mindestens 37.296 Menschen in dem Gebiet getötet wurden.
In einer Erklärung des Ministeriums heißt es, dass in den letzten 24 Stunden mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen sind und dass seit Beginn des Krieges, als militante Hamas-Kämpfer Israel am 7. Oktober angriffen, insgesamt 85.197 Menschen im Gazastreifen verwundet wurden.
15. Juni, 7.30 Uhr: US-Militär zerstört nach eigenen Angaben Radarsysteme und Schiffe der Huthis
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben im Roten Meer zwei unbemannte Wasserfahrzeuge der Huthi-Miliz im Jemen zerstört.
In den vergangenen 24 Stunden hätten die Streitkräfte neben diesen Schiffen auch eine Drohne und "sieben vom Iran unterstützte" Radaranlagen der Huthis, erklärte das US-Zentralkommando Centcom am Freitag in den Onlinenetzwerken. Diese Radare hätten es den Huthis ermöglicht, "Seeschiffe anzuvisieren und die Handelsschifffahrt zu gefährden".
"Es wurde festgestellt, dass diese Systeme eine unmittelbare Bedrohung für die USA, die Koalitionsstreitkräfte und die Handelsschiffe in der Region darstellen", gab Centcom weiter an.
15. Juni, 7.20 Uhr: Gaza-Pier muss temporär nach Israel geschleppt werden
Der vom US-Militär errichtete provisorische Pier im Meer vor dem Gazastreifen wird wegen rauen Seegangs vorübergehend an die israelische Küste geschleppt.
Die Entscheidung sei nicht leichtfertig getroffen worden, aber die Sicherheit der beteiligten Soldaten habe höchste Priorität, teilte das zuständige Regionalkommando (Centcom) mit. Die vorübergehende Verlegung werde strukturelle Schäden an dem Pier verhindern. Er solle so schnell wie möglich zurückgeschleppt werden, sobald der Seegang es zulasse.
Über den Pier werden Hilfslieferungen in den Gazastreifen gebracht. Die Anlegestelle hatte bereits Ende Mai kurz nach Fertigstellung bei rauem Wellengang schweren Schaden genommen und musste repariert werden.
15. Juni, 7.15 Uhr: Noch 120 Geiseln im Gazastreifen vermutet
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israels Grenzgebiet zum Gazastreifen am 7. Oktober waren mehr als 250 Menschen verschleppt worden.
Derzeit werden dort noch rund 120 Geiseln vermutet, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gehen samstags regelmäßig zahlreiche Menschen auf die Straße, um für die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu demonstrieren.
Die Proteste richtigen sich häufig auch gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74), die aus Sicht der Opferfamilien nicht genug dafür tut, um ihre Angehörige heimzuholen.
14. Juni, 21.35 Uhr: UN-Menschenrechtler verurteilen Israels Geisel-Einsatz
Eine Reihe von unabhängigen UN-Fachleuten für Menschenrechte hat Israels Methoden bei der Befreiung von vier Geiseln im Gazastreifen als "hinterhältig" und "widerwärtig" verurteilt.
Die 16 Expertinnen und Experten warfen Israel am Freitag vor, dass seine Kräfte als Vertriebene und als humanitäre Helfer verkleidet in einem humanitären Lkw zum Einsatzort im Flüchtlingslager Nuseirat gelangt seien. Dies sei nach internationalem Recht verboten und ein Kriegsverbrechen.
Bei der Aktion seien 274 Palästinenser getötet und fast 700 verletzt worden. Überlebende hätten von Leichen und zerfetzten Körperteilen berichtet, so die Menschenrechtler. Sie seien zwar froh über die sichere Heimkehr der vier israelischen Geiseln der Hamas, doch "Israels Angriff auf das Lager Nuseirat ist in seiner exzessiven Gewalt und seinen verheerenden Auswirkungen widerwärtig".
14. Juni, 17.57 Uhr: Hilfsgüter zerstört, USA sanktionieren israelische Extremisten
Die US-Regierung hat Sanktionen gegen die radikale israelische Gruppe Tzav 9 verhängt. Es handele sich um gewaltbereite Extremisten, die Hilfsgüter für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen blockierten und beschädigten, teilte das US-Außenministerium am Freitag mit.
"Seit Monaten versuchen Mitglieder von Tzav 9 wiederholt, die Lieferung humanitärer Hilfe nach Gaza zu verhindern. Unter anderem, indem sie auf der Route von Jordanien nach Gaza, auch im Westjordanland, Straßen blockieren - manchmal gewaltsam."
Die Gruppe habe etwa Lastwagen geplündert, in Brand gesetzt und lebensrettende Hilfsgüter auf die Straße geworfen, die für Männer, Frauen und Kinder bestimmt gewesen seien.
14. Juni, 15.55 Uhr: US-Verteidigungsminister sagt, die Zahl der Opfer in Gaza ist "viel zu hoch"
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (70) hat Israel in die Pflicht genommen, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser zu schützen.
"Die Zahl der Opfer ist bisher viel zu hoch", sagte Austin am Freitag am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel mit Blick auf Israels Militäreinsatz in dem Küstenstreifen.
Er habe seinen israelischen Kollegen "bei einer Reihe von Gelegenheiten aufgefordert, präziser zu sein und dafür zu sorgen, dass wir die Zivilisten im Kampfgebiet schützen". Israel müsse alles tun, um die Zahl der zivilen Opfer im Kampfgebiet zu minimieren.
14. Juni, 11.33 Uhr: Verbot des katarischen Senders Al-Dschasira in Israel um 35 Tage verlängert
Ein Gericht in Tel Aviv habe eine Verlängerung der gegen den Sender verhängten Maßnahmen gebilligt, teilte Israels Justizministerium mit.
Diese umfassen demnach neben dem Sendeverbot die Schließung der Al-Dschasira-Büros in Israel, eine Blockade der Websites und eine Beschlagnahme von technischer Ausrüstung für den Sendebetrieb.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Anfang Mai die Schließung des Nachrichtensenders bekannt gegeben, dem seine Regierung Hetze und eine Gefährdung der Sicherheit im Land vorwirft. Dies galt zunächst für 45 Tage.
14. Juni, 8.15 Uhr: Eine Tote und sieben Verletzte bei israelischem Angriff im Südlibanon
Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA am Freitag berichtete, hatten "feindliche Kampfflugzeuge" in der Nacht angegriffen. Dabei seien eine Zivilistin getötet und sieben weitere Zivilisten verletzt worden.
Nach neuerlichen Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz hatte Israel am Donnerstag mit einer harten Reaktion gedroht. Israel werde "mit Macht auf jegliche Aggressionen der Hisbollah reagieren", sagte Regierungssprecher David Mencer.
Nach Angaben der israelischen Armee feuerte die Hisbollah insgesamt rund 40 Geschosse auf den Norden Israels und die besetzten Golanhöhen ab.
14. Juni, 7.45 Uhr: Hamas-Sprecher: Niemand weiß, wie viele Geiseln noch leben
Mehr als acht Monate nach dem Angriff auf Israel weiß die Hamas eigenen Angaben nach nicht, wie viele der rund 120 im Gazastreifen vermuteten Geiseln noch am Leben sind.
"Ich weiß es nicht. Niemand weiß es", behauptete Hamas-Sprecher Osama Hamdan in einem am Freitag veröffentlichten Interview.
In Israel gehen seit Monaten immer wieder zahlreiche Menschen auf die Straße und fordern von der Regierung des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu größere Anstrengungen, um alle Geiseln heimzuholen.
13. Juni, 21.37 Uhr: Minister will Mittel für Palästinenser israelischen Terroropfern geben
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich will der Palästinensischen Autonomiebehörde Mittel in Höhe von 32,5 Millionen Dollar (rund 30,3 Millionen Euro) vorenthalten und diese stattdessen an israelische Terroropfer auszahlen.
Er habe eine entsprechende Anordnung unterzeichnet, schrieb der Minister am Donnerstag auf der Plattform X. Er sprach von "historischer Gerechtigkeit".
13. Juni, 20.07 Uhr: Tote nach israelischem Militäreinsatz nahe Dschenin
Bei Zusammenstößen während eines israelischen Militäreinsatzes im Westjordanland sind israelischen und palästinensischen Angaben zufolge am Donnerstag mehrere Palästinenser getötet worden.
Israels Armee meldete zwei Tote bei einem Einsatz zur Terrorismusbekämpfung in einem Dorf in der Nähe der Stadt Dschenin. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte einen Toten. Der 21-Jährige wurde demnach durch einen Schuss in den Kopf getötet. Palästinensischen Medien berichteten, insgesamt seien drei Personen bei der Razzia der Armee ums Leben gekommen.
13. Juni, 17.29 Uhr: Von der Leyen unterstützt Gaza-Friedensplan von Biden
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) hat US-Präsident Joe Biden (81) beim G7-Gipfel Unterstützung für dessen Plan für eine Gaza-Waffenruhe zugesichert.
"Wir sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen, indem wir rasch und wirksam Maßnahmen zur Erholung und zum Wiederaufbau ergreifen, die zu einer Zweistaatenlösung führen", erklärte von der Leyen am Donnerstag bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrienationen in Italien. Man brauche einen sofortigen Waffenstillstand, die Freilassung der Geiseln und ein dauerhaftes Ende der Krise.
13. Juni, 16.11 Uhr: Kämpfe in Rafah dauern an
Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre international viel kritisierten Einsätze in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fort.
Am Mittwoch habe es dabei erneut Tote gegeben, teilte das Militär am Donnerstag mit. "Die Truppen führten gezielte Razzien in dem Gebiet durch, lokalisierten Waffen und eliminierten in Nahkämpfen mehrere Terroristen", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Auch im Zentrum des Küstengebiets gingen die Kämpfe demnach weiter.
Dort kamen den Angaben zufolge ebenfalls Menschen ums Leben: "Am vergangenen Tag eliminierten die Truppen mehr als zehn Terroristen." Darunter sei auch ein Palästinenser gewesen, der laut Armee an dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober beteiligt war.
13. Juni, 14.04 Uhr: Heftiger Raketenbeschuss aus dem Libanon geht weiter
"Die Sirenen heulen im Norden Israels, während die Hisbollah ohne Pause Geschosse vom Süden des Libanons aus abfeuert", schrieb Israels Armee am Donnerstag auf X.
Schon am Mittwoch hatte die Schiitenmiliz als Vergeltung für die gezielte Tötung eines ranghohen Kommandeurs durch Israel rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert.
Israelische Medien berichteten, ein Haus sei direkt getroffen worden. In der Stadt Safed im Norden Israels und in Katzrin auf den besetzten Golanhöhen seien Raketenteile niedergegangen. Mehrere Brände seien ausgebrochen.
13. Juni, 13.20 Uhr: Waffe gegen Gestrüpp: Israels Armee feuert Brandgeschosse nach Libanon
Die israelische Armee hat einem Medienbericht zufolge mit einem Katapult Brandgeschosse über die Grenze auf libanesisches Gebiet gefeuert.
Ziel sei es offenbar, dichtes Gestrüpp im Grenzgebiet zu verbrennen, damit feindliche Kämpfer sich dort nicht verbergen können.
Ein Video, das in sozialen Medien kursierte, zeigte israelische Soldaten neben einem mittelalterlich anmutenden Katapult, das einen Feuerball über eine hohe Maueranlage schleuderte.
13. Juni, 9.39 Uhr: Hamas dringt auf dauerhafte Waffenruhe
Die radikalislamische Hamas dringt in den Verhandlungen über den Gaza-Krieg auf eine dauerhafte Waffenruhe.
Die Palästinenserorganisation forderte die USA am Donnerstag auf, "Druck" auf Israel auszuüben, um eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen zu erreichen.
US-Außenminister Antony Blinken spreche weiterhin davon, dass Israel dem jüngsten Vorschlag für eine Waffenruhe zustimmte, "aber wir haben keinen israelischen Beamten gehört, der sich dazu geäußert hat", erklärte Hamas.
13. Juni, 6.44 Uhr: Aus Gaza gerettet! Details über Geiselhaft veröffentlicht
Nach seiner Befreiung aus dem Gazastreifen sind Details über Andrey Kozlovs Zeit dort bekanntgeworden.
Der 27-Jährige sei zwei Monate lang gefesselt gewesen, sagte seine Mutter in einem Interview. Kozlovs Eltern sprachen auch von Folter und Bestrafungen. Er sei etwa an sehr heißen Tagen mit vielen Decken zugedeckt worden. Einen Wächter habe er als besonders grausam beschrieben.
Kozlovs Freundin berichtete, dass er und zwei weitere Männer in vier verschiedenen Wohnungen gefangen gehalten worden seien. Im Oktober und November hätten sie kaum zu essen gehabt. Kozlov habe einmal in der Woche duschen dürfen und sei schweren psychischen Misshandlungen ausgesetzt gewesen.
Am Samstag waren Kozlov und drei weitere Geiseln in einem dramatischen Militäreinsatz befreit worden.
13. Juni, 6.24 Uhr: Kinder in Gaza verbringen teils Stunden mit Nahrungsbeschaffung
Als eine Folge der Kämpfe müssten Mädchen und Jungen viel Zeit damit verbringen, Wasser und Essen zu besorgen.
Dies könne laut Palästinenserhilfswerk UNRWA sechs bis acht Stunden pro Tag in Anspruch nehmen.
Die Betroffenen tragen oft schwere Lasten und laufen weite Strecken. "Kinder verlieren durch diesen Krieg ihre Kindheit", so das Hilfswerk.
12. Juni, 21.47 Uhr: Probleme bei Hilfsgüter Lieferung an temporären Pier
Die Hilfsgüter befänden sich zwar am Strand, würden aber derzeit nicht weiter verteilt, erklärte die Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, am Mittwoch auf Nachfrage.
"Soweit ich weiß, wird die Hilfe, seit sie gestern und heute eingetroffen ist, gerade im Hafenbereich gesammelt und für die Verteilung durch das Welternährungsprogramm vorbereitet. Meines Wissens hat die Verteilung aber bislang nicht stattgefunden."
Das Welternährungsprogramm (WFP) hatte die Verteilung der über die Anlegestelle gelieferten Hilfsgüter aus Sorge um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter am Wochenende gestoppt. Zuvor waren zwei Lagerhäuser der Organisation unter Raketenbeschuss gekommen und dabei ein Mitarbeiter verletzt worden.
12. Juni, 14 Uhr: Hisbollah-Miliz schwört verstärkte Angriffe nach Kommandeurstod
Ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter schwor am Mittwoch, dass die militante Gruppe ihre Angriffe auf Israel verstärken werde, nachdem ihr Erzfeind am Vortag einen hochrangigen Kommandanten im Südlibanon getötet hatte.
"Wir werden die Intensität, Stärke, Quantität und Qualität unserer Angriffe erhöhen", sagte der Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine bei der Beerdigung des Kommandanten Taleb Sami Abdallah, der am Dienstag bei einem israelischen Angriff getötet wurde.
12. Juni, 11.34 Uhr: Militär meldet 160 Raketen auf Israel
Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff im Süden des Libanons folgten massive Angriffe aus dem Libanon auf den Norden Israels. Das Militär teilte mit, rund 160 Geschosse seien aus dem Nachbarland abgefeuert worden.
Einige davon habe die Raketenabwehr abgefangen, andere seien an mehreren Orten im Norden Israels eingeschlagen. Es seien mehrere Brände ausgebrochen. Die Polizei teilte mit, alle Geschosse seien in unbewohnten Gebieten niedergegangen.
Es gebe keine Berichte zu Verletzten. Nach Medienberichten reichten die Raketenangriffe bis Tiberias am See Genezareth.
12. Juni, 9.16 Uhr: UN-Untersuchung beschuldigt Israel der "Ausrottung" und anderer Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Eine unabhängige Untersuchung der Vereinten Nationen kam am Mittwoch zu dem Schluss, dass Israel während des Krieges im Gazastreifen Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat.
"Die Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Ausrottung; Mord; Geschlechterverfolgung gegen palästinensische Männer und Jungen; erzwungene Umsiedlung; sowie Folter und unmenschliche und grausame Behandlung wurden begangen", so die Untersuchungskommission in einem Bericht, der nächste Woche dem UN-Menschenrechtsrat vorgelegt werden soll.
12. Juni, 9.06 Uhr: Raketenalarm im Norden Israels, Armee spricht von 90 Geschosse aus dem Libanon
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden am Mittwoch etwa 90 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert.
"Vor kurzem wurden etwa 90 Geschosse identifiziert, die aus dem Libanon kamen“, teilte das Militär in einer Erklärung mit und fügte hinzu, dass einige abgefangen wurden, andere jedoch im Norden Israels einschlugen und in einigen Gebieten Brände auslösten.
Auslöser war der Tod eines ranghohen Hisbollah-Kommandeur im Südlibanon durch einen israelischen Schlag am Vortag.
12. Juni, 6.40 Uhr: Sechs Tote bei israelischem Militäreinsatz bei Dschenin
Bei einem israelischen Militäreinsatz nahe Dschenin im Westjordanland wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens sechs Menschen getötet.
Laut Darstellung des israelischen Militärs hatte eine Spezialeinheit eine Razzia im Ort Kafr Dan nördlich von Dschenin durchgeführt. Bewaffnete Palästinenser nahmen die Soldaten demnach unter Feuer, das die Truppen erwiderten. Bei dem Gefecht erhielten sie Unterstützung von einem Kampfhubschrauber.
Während des Einsatzes hätten die Soldaten ein Gebäude umstellt, das nach Armee-Angaben von Terroristen genutzt wurde. In dem Gebäude und dessen Umfeld kam es demnach zum Schusswechsel. Zahlreiche Waffen und Sprengstoff seien dort gefunden worden.
12. Juni, 6.35 Uhr: USA kündigen weitere 404 Millionen Dollar für Palästinenser an
US-Außenminister Antony Blinken hat zusätzliche Hilfen für die Palästinenser in Höhe von 404 Millionen Dollar (knapp 377 Millionen Euro) angekündigt.
Bei einer Hilfskonferenz für den Gazastreifen in Jordanien forderte er andere Staaten auf, ebenfalls mehr zu geben. Wofür genau die US-Hilfe verwendet werden soll, erklärte er nicht. Washington ist der größte Hilfsgeber für die Palästinenser weltweit.
12. Juni, 6.30 Uhr: US-Außenminister Blinken nimmt Hamas in die Pflicht
US-Außenminister Antony Blinken (62) rief die Hamas dazu auf, dem Vorschlag zuzustimmen.
"Es gibt nur eine Sache, die dem Zustandekommen dieses Abkommens im Wege steht, und das ist die Hamas", sagte er in Jordanien auf einer Regierungskonferenz zur Lage im Gazastreifen.
"Deshalb ist meine erste und wichtigste Botschaft an jede Regierung, an jede multilaterale Institution, an jede humanitäre Organisation, die das große Leid in Gaza lindern will: Bringt die Hamas dazu, das Abkommen anzunehmen. Drängt sie öffentlich. Drängt sie privat."
11. Juni, 22.09 Uhr: Hamas übermittelt Antwort auf US-Vorschlag für Gaza-Waffenruhe
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat nach eigenen Angaben den katarischen und ägyptischen Vermittlern ihre Antwort auf den US-Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg übermittelt.
Die Hamas und die kleinere militante Gruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad bekundeten in einer gemeinsamen Erklärung am Dienstagabend zudem, sich "positiv zu verhalten", um eine Einigung zur Beendigung des Kriegs zu erzielen. Dies hätten sie gegenüber Katar und Ägypten zum Ausdruck gebracht.
Der genaue Inhalt ihrer Antwort an die Vermittler blieb zunächst unklar. In der Erklärung hieß es lediglich, dass die Priorität für Hamas und Islamischen Dschihad darin bestehe, den Krieg im Gazastreifen vollständig zu beenden, und dass Israels Armee sich vollständig zurückzieht.
11. Juni, 21.07 Uhr: Mindestens drei Tote bei israelischem Militäreinsatz bei Dschenin
Bei einem israelischen Militäreinsatz bei Dschenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden.
Dies teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Dienstag mit. Wie israelische Medien berichteten, führte eine Spezialeinheit eine Razzia in dem Ort Kafr Dan nördlich von Dschenin durch. Bewaffnete Palästinenser nahmen sie demnach unter Feuer, das die Truppen erwiderten. Bei dem Gefecht erhielten sie Unterstützung von einem Kampfhubschrauber.
Wie der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtete, seien Mitglieder der verdeckt operierenden Spezialeinheit in den Ort eingedrungen, um jemanden festzunehmen.
11. Juni, 17.01 Uhr: Weiter heftiger Beschuss zwischen Israel und Hisbollah
Zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat es erneut heftigen gegenseitigen Beschuss gegeben. Bei einem israelischen Angriff wurde nach libanesischen Informationen ein Mensch getötet.
Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, der Drohnenangriff am Dienstagnachmittag habe auf den Grenzort Nakura gezielt. Das israelische Militär teilte mit, die Angelegenheit zu prüfen. Die Hisbolla reklamierte mehrere Angriffe auf Nordisrael für sich.
Die Schiitenmiliz feuerte nach eigenen Angaben auch Dutzende Raketen vom Typ Katjuscha auf israelische Ziele ab. Das israelische Militär berichtete, dass etwa 50 Geschosse aus dem Libanon identifiziert worden sein. Einige seien erfolgreich abgeschossen worden, andere seien in offenes Gelände gefallen. Es habe keine Verletzten gegeben.
11. Juni, 15.22 Uhr: Netanjahu steht hinter US-Vorschlag für Waffenruhe in Gaza
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu unterstützt den von den USA vorgestellten Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken.
"Ich habe gestern Abend Ministerpräsident Netanjahu getroffen, und er hat sein Bekenntnis zu dem Vorschlag bekräftigt", sagte Blinken am Dienstag in Tel Aviv vor Journalisten. Die Frage, ob Netanjahu sein weiteres Engagement für den Fall zusichere, dass die Hamas dem Plan zustimme, bejahte Blinken.
Blinken führte ebenfalls Gespräche mit Verteidigungsminister Joav Galant und weiteren hochrangigen israelischen Regierungsvertretern. "Und ich denke, dass es einen starken Konsens gibt, den Vorschlag voranzutreiben", sagte er weiter.
11. Juni, 14 Uhr: Palästinenser scheitern mit Eilanträge für ein Waffenexportverbot
Mehrere Palästinenser aus dem Gazastreifen sind mit dem Versuch gescheitert, der Bundesregierung im Eilverfahren Waffenlieferungen an Israel verbieten zu lassen.
Das Berliner Verwaltungsgericht wies ihre Anträge nach Angaben nach Nachrichtenagentur AFP als unzulässig zurück. Noch lasse sich nicht absehen, welche Entscheidungen der Regierung überhaupt bevorstünden, erklärte es.
Die Antragsteller argumentierten, dass die Gefahr bestehe, dass Deutschland durch die Genehmigung von Waffenlieferungen an Israel gegen völkerrechtliche Verpflichtungen verstoße. Sie könnten keine Genehmigungen abwarten, die höchstens nachträglich angefochten werden könnten. Deshalb beantragten sie vorbeugenden vorläufigen Rechtsschutz.
11. Juni, 13.50 Uhr: Nachrichten von Hamas-Chef Al-Sinwar zeigen sein Kalkül
Der Chef der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, hat bisher einer Waffenruhe mit Israel nicht zugestimmt. Ein Exklusiv-Bericht der US-Zeitung "Wall Street Journal" soll zeigen, warum.
Jihia al-Sinwardem Bericht zufolge bisher einer Waffenruhe mit Israel nicht zugestimmt haben, weil er sich von anhaltenden Kämpfen und steigenden Opferzahlen unter palästinensischen Zivilisten Vorteile verspricht. Das gehe aus Nachrichten hervor, die Al-Sinwar kürzlich an die an Verhandlungen einer Waffenruhe beteiligten Hamas-Vertreter geschickt habe, berichtete die Zeitung am Montag (Ortszeit).
Das "Wall Street Journal" hat eigenen Angaben zufolge Zugang zu Dutzenden Nachrichten. "Wir haben die Israelis genau da, wo wir sie haben wollen", soll al-Sinwar kürzlich in einer gesagt haben. In vielen Nachrichten habe Al-Sinwar "eine kalte Missachtung von Menschenleben an den Tag gelegt und deutlich gemacht, dass er glaubt, dass Israel durch den Krieg mehr zu verlieren hat als die Hamas", schreibt die Zeitung weiter.
11. Juni, 13.40 Uhr: Hamas akzeptiert UN-Resolution des Sicherheitsrats
Die Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, die UN-Resolution für eine Waffenruhe im Gazastreifen anzunehmen und über Einzelheiten zu verhandeln.
Das sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri der Nachrichtenagentur Reuters. Die Hamas akzeptiere den Plan für eine Waffenruhe, einen Abzug israelischer Truppen und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in Israel.
11. Juni, 13.35 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro spricht von möglichen Kriegsverbrechen bei Geiselbefreiung
Das UN-Menschenrechtsbüro hat im Zusammenhang mit der israelischen Geiselbefreiung im Gazastreifen wegen der hohen Opferzahl auf palästinensischer Seite von möglichen Kriegsverbrechen gesprochen.
"Wir sind zutiefst schockiert über die Auswirkungen des Einsatzes der israelischen Streitkräfte zur Befreiung von vier Geiseln in Nuseirat auf die Zivilbevölkerung", teilte das Büro in Genf mit. Die Experten bezweifelten, dass die Prinzipien des humanitären Völkerrechts eingehalten wurden.
"Es war katastrophal, wie diese Aktion ausgeführt worden ist, weil Zivilisten mittendrin waren", sagte der Sprecher des Büros, Jeremy Laurence.
11. Juni, 11.06 Uhr: Hamas-Kommandeur im Westjordanland getötet
Ein Kommandeur der Hamas ist bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten im besetzten Westjordanland getötet worden.
Dschaber Abdo sei zusammen mit drei weiteren Kämpfern in einem Dorf in der Nähe von Ramallah, dem Sitz der palästinensischen Autonomiebehörde, zu Tode gekommen, teilte die militant-islamistische Palästinenserorganisation mit.
Die israelische Armee und die Polizei hatten zuvor mitgeteilt, verdeckte Ermittler hätten einen Verdächtigen aufgespürt, der im Zusammenhang mit einem Angriff auf eine jüdische Siedlung in der Nähe gesucht worden sei.
11. Juni, 7.57 Uhr: Israelische Armee meldet vier getötete Soldaten im südlichen Gazastreifen
Im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee vier ihrer Soldaten getötet worden. Die Soldaten seien am Montag bei "Kämpfen im Süden" des Palästinensergebietes getötet worden, erklärte das Militär am Dienstag, ohne näher auf die Umstände ihres Todes einzugehen.
Der israelische Radiosender Kan berichtete, die Soldaten seien bei einer Explosion in einem Gebäude in der Stadt Rafah ums Leben gekommen. Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas teilte am Montagabend mit, seine Kämpfer hätten ein Gebäude im Flüchtlingslager Schabura in Rafah mit Sprengfallen versehen.
Sie hätten diese zur Explosion gebracht, als israelische Soldaten sich in dem Haus verschanzt hätten, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden. Die "Times of Israel" berichtete, bei dem Vorfall seien sieben weitere Soldaten verletzt worden, fünf von ihnen schwer.
11. Juni, 6.30 Uhr: Heftige Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah
Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff auf einen Lastwagenkonvoi in Syrien wurden Aktivisten zufolge fünf Menschen getötet und weitere verletzt.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete, die Lkw seien auf dem Weg in den Libanon getroffen worden, in einem Gebiet, das von der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah kontrolliert wird. Eine libanesische Sicherheitsquelle sagte, mindestens neun israelische Raketen hätten das Gebiet getroffen.
Nach Angaben von Augenzeugen wurden syrische Luftabwehrraketen abgeschossen, um den israelischen Angriff auf das Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Libanon abzuwehren. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.
11. Juni, 6.25 Uhr: Israelische Offensive im Gazastreifen geht weiter
Nach der Befreiung von vier Geiseln aus einem Flüchtlingsviertel im zentralen Abschnitt des Gazastreifens am Samstag setzt die israelische Armee ihre Einsätze in dem Gebiet fort.
Israelische Truppen seien unter anderem in Deir al-Balah und in Al-Bureidsch aktiv, teilte das Militär am Montag mit. Sie gingen dort gegen Terror-Infrastruktur über und unter der Erde vor sowie gegen Raketen-Abschussrampen. Es seien mehrere unterirdische Tunnels zerstört worden.
In Al-Bureidsch hätten Soldaten mehrere Terroristen getötet, darunter ein Mitglied der Nuchba-Truppen der Hamas, der an dem Massaker am 7. Oktober teilgenommen habe. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
11. Juni, 6.20 Uhr: Festhalten an Vision einer Zweistaatenlösung
In der nun verabschiedeten Resolution betont der UN-Sicherheitsrat auch das Festhalten an der Vision einer Zweistaatenlösung, bei der Israel und die Palästinenser friedlich nebeneinander leben können.
Dafür sei es wichtig, das Westjordanland und den Gazastreifen wieder unter der Führung der palästinensischen Autonomiebehörde zu vereinen. Israels Regierung lehnt dies aktuell aber vehement ab.
11. Juni, 6.15 Uhr: Blinken erhöht Druck auf Hamas
US-Außenminister Antony Blinken (62) erhöht bei seinen diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe den Druck vor allem auf die islamistische Hamas. Bei seinem achten Besuch im Nahen Osten seit Kriegsbeginn traf Blinken am Montagabend in Jerusalem Netanjahu (74).
Blinken machte bei dem Treffen deutlich, dass die USA und führende Politiker weltweit hinter dem von Biden vorgestellten Plan für eine Waffenruhe stehen. Zuvor hatte er in Ägypten gesagt, dem Plan habe nur die islamistische Hamas nicht zugestimmt. "Die einzige Partei, die nicht Ja gesagt hat, ist Hamas", sagte er in Kairo. "Länder in der Region und weltweit" würden den Plan unterstützen. "Der einzige Außenseiter derzeit ist Hamas."
Am Dienstagmorgen kommt Blinken mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog (63) zusammen. Während seiner Nahostreise will Blinken bis Mittwoch außer Ägypten und Israel auch Jordanien und Katar besuchen. In Jordanien nimmt er an einer Konferenz teil, die mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen erreichen will.
11. Juni, 6.10 Uhr: Hamas begrüßt Resolution
Die islamistische Hamas begrüßte die Resolution des Sicherheitsrats und bekräftigte den Willen, die indirekten Verhandlungen für eine Übereinkunft fortzuführen.
Die positive Reaktion schien jedoch keine formelle Annahme des vorgeschlagenen mehrstufigen Plans darzustellen. Katar, Ägypten und die USA bemühen sich als Vermittler seit Monaten darum, ein Abkommen für eine Feuerpause im Gaza-Krieg, eine Befreiung der Geiseln und die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu erreichen.
Zuvor hatten Repräsentanten der Hamas und des Islamischen Dschihad am Montag bei einem Treffen in Katar bekräftigt, Teil jeglicher Vereinbarung müssten ein vollständiges Ende des Krieges, ein umfassender israelischer Abzug aus dem Gazastreifen, ein Wiederaufbau des Küstenstreifens sowie ein Ende der Blockade sein.
10. Juni, 22.14 Uhr: Blinken trifft Netanjahu und pocht weiter auf Gaza-Waffenruhe
Die US-Regierung dringt weiter auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Außenminister Antony Blinken (62) machte bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) in Jerusalem deutlich, dass die USA und führende Politiker weltweit hinter dem von US-Präsident Joe Biden (81) vorgestellten Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg stehen, wie das US-Außenministerium am Montag mitteilte.
Die Zustimmung zu diesem Vorschlag würde zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und der Freilassung aller Geiseln führen sowie eine erhebliche und nachhaltige Steigerung der humanitären Hilfe in dem Küstengebiet zur Folge haben, hieß es. Blinken habe in dem Gespräch betont, dass der "vorliegende Vorschlag die Möglichkeit der Ruhe entlang der nördlichen Grenze Israels und der weiteren Integration mit den Ländern der Region eröffnen würde".
10. Juni, 21.51 Uhr: UN-Sicherheitsrat unterstützt Bidens Plan für Waffenruhe in Gaza
Der UN-Sicherheitsrat hat sich für einen von US-Präsident Joe Biden (81) vorgestellten mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ausgesprochen.
Eine entsprechende Resolution wurde vom mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Montag in New York angenommen.
10. Juni, 18.13 Uhr: Blinken kämpft weiter um Gaza-Waffenruhe
In den laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg ist US-Außenminister Antony Blinken (62) am Montag in Jerusalem mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) zusammengetroffen.
Anschließend waren auch Gespräche mit Verteidigungsminister Joav Galant geplant. Am Dienstagmorgen kommt er mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog zusammen.
10. Juni, 15.38 Uhr: Nur Hamas hat Plan für Gaza-Waffenruhe laut Blinken nicht zugestimmt
Dem von US-Präsident Joe Biden (81) vorgestellten Plan für eine Waffenruhe im Gazakrieg hat nach Worten seines Außenministers nur die islamistische Hamas nicht zugestimmt.
"Die einzige Partei, die nicht Ja gesagt hat, ist Hamas", sagte US-Außenminister Antony Blinken (62) am Montag in Kairo. "Länder in der Region und weltweit" würden den Plan unterstützen. "Der einzige Außenseiter derzeit ist Hamas."
Biden hatte den Entwurf für einen Deal in drei Phasen zur Beendigung der Kämpfe in Gaza präsentiert, dem Israel nach US-Darstellung bereits zugestimmt hat. "Israel hat Bidens Vorschlag angenommen und sie waren entscheidend bei der Ausarbeitung. Das ist die offizielle Position der israelischen Regierung", sagte Blinken in Kairo. Eine klare und öffentliche Zustimmung zu dem Plan gab es von Israels Regierung bisher aber nicht.
10. Juni, 15.04 Uhr: Hamas-Mitglied und Teenager bei Razzien im Westjordanland getötet
Bei Militäreinsätzen der israelischen Armee im Westjordanland sind am Montag nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden.
Die islamistische Terrororganisation Hamas teilte mit, in Tulkarem sei ein Mitglied des militärischen Arms der Organisation ums Leben gekommen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurde bei einem weiteren Vorfall in Fara südlich von Tubas ein 15-Jähriger erschossen. Fünf weitere Menschen seien durch Schüsse verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.
10. Juni, 12.05 Uhr: USA und Großbritannien helfen Israel bei Suche nach Geiseln
Die USA und Großbritannien haben Medienberichten zufolge Israel bei der Vorbereitung eines Militäreinsatzes unterstützt, bei dem am Samstag vier Geiseln aus dem Gazastreifen gerettet wurden.
Das US-Militär fliege seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober mit Überwachungsdrohnen über das Küstengebiet. Diese könnten das Tunnelnetz der Hamas nicht kartographieren, aber mit Wärmebildkameras Kämpfer an Ein- und Ausgängen erkennen.
Der Militäreinsatz vom Wochenende sei wochenlang geprobt worden, berichtete die "Washington Post". Dabei seien auch Modelle der Gebäude in Nuseirat gebaut worden, in denen die Geiseln vermutet worden waren.
10. Juni, 11.57 Uhr: US-Außenminister Blinken erneut in Kairo - Treffen mit Al-Sisi geplant
US-Außenminister Antony Blinken ist für Gespräche über eine Waffenruhe im Gazakrieg in Ägypten eingetroffen.
Er landete am Montag auf einer Militärbasis in Nähe des Flughafens von Kairo, wie informierte Kreise dort berichteten. Blinken führe eine etwa 40-köpfige Delegation an. In Ägypten sei unter anderem ein Treffen mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi geplant, hieß es.
10. Juni, 6.23 Uhr: Welternährungsprogramm: Neue Probleme für Gaza-Hilfe
Das Welternährungsprogramm (WFP) hat die Verteilung von Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen über eine provisorische Anlegestelle vor dem Küstengebiet vorerst gestoppt.
Sie sei um die Sicherheit der Mitarbeiter besorgt, nachdem zwei Lagerhäuser ihrer Organisation am Samstag unter Raketenbeschuss gekommen seien, sagte WFP-Direktorin Cindy McCain dem US-Fernsehsender CBS am Sonntag. Wie es dazu kommen konnte, wisse sie nicht. Ob sich McCain auf die Vorgänge um die gewaltsame Geisel-Befreiung durch die israelische Armee im Zentrum des Gazastreifens bezog, war unklar.
10. Juni, 6.21 Uhr: US-Außenminister auf diplomatischer Mission in Nahost
In dieser Woche wird US-Außenminister Antony Blinken in Nahost erwartet, um erneut für das Abkommen zu werben.
Seine Reise führt ihn nach Ägypten, Israel, Jordanien und Katar. Seit Wochen vermitteln Katar, die USA und Ägypten zwischen Israel und der Hamas, die keine direkten Verhandlungen miteinander führen.
10. Juni, 6.19 Uhr: Bericht: USA wollen UN-Beschluss zu Entwurf für Friedensabkommen
Die USA sollen unterdessen den Entwurf für eine neue Resolution des UN-Sicherheitsrats verteilt haben, in der die Hamas zur Annahme des Abkommens über ein Ende der Kämpfe aufgerufen werden soll, wie der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid unter Berufung auf informierte Quellen berichtete.
In dem Entwurf hieß es demnach, das Abkommen sei von Israel akzeptiert worden und die Hamas sei ebenfalls dazu aufgerufen, es zu akzeptieren. Beide Kriegsparteien müssten die genannten Bedingungen vollständig und unverzüglich umsetzen.
10. Juni, 6.15 Uhr: Netanjahu lässt Zukunft des Gazastreifens im Ungewissen
Netanjahu weigert sich nach wie vor, einen Plan für Verwaltung und Wiederaufbau des Gazastreifens nach Beendigung des Krieges vorzulegen - wohl auch, um seine ultrarechten Koalitionspartner nicht vor den Kopf zu stoßen.
Diese verfolgen Ziele wie einen höchst umstrittenen israelischen Siedlungsbau im Gazastreifen. Netanjahus politisches Überleben hängt von ihnen ab.
Gantz forderte, Israel müsse alles unternehmen, um das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Feuerpause und die Befreiung der im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umzusetzen. Israel müsse sich auf jahrelange Kämpfe einstellen, warnte er.
9. Juni, 21:03 Uhr: Streit um Zukunft Gazas: Minister Gantz verlässt Israels Regierung
Wegen Meinungsverschiedenheiten über die Zukunft des Gazastreifens verlässt Minister Benny Gantz die in Israel nach dem Terroranschlag der islamistischen Hamas vom 7. Oktober gebildete Notstandsregierung. Gantz verkündete dies am Sonntagabend vor Journalisten.
"Wir verlassen heute die Notstandsregierung, mit schwerem, aber von ganzem Herzen", sagte er. Gantz war bislang auch Mitglied des wichtigen Kriegskabinetts.
Der 65-jährige Ex-Verteidigungsminister Gantz warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und dessen Vertrauten "Zögerlichkeit und Zeitschinderei aus politischen Erwägungen" vor. Gantz forderte, Israel müsse alles unternehmen, um das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Feuerpause und die Befreiung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umzusetzen.
Israel müsse sich auf jahrelange Kämpfe einstellen, warnte er. Gantz entschuldigte sich bei den Angehörigen der Geiseln. Es sei bisher nicht gelungen, die Entführten zurückzuholen - auch er trage einen Teil der Verantwortung dafür.
9. Juni, 13:55 Uhr: US-Militär: Gaza-Pier nicht bei Befreiung der Geiseln genutzt
Das US-Militär dementiert Gerüchte in den sozialen Medien, wonach israelische Spezialkräfte bei der Befreiung von vier Geiseln die provisorische Anlegestelle vor der Küste des Gazastreifens genutzt haben sollen.
"Der humanitäre Pier, einschließlich seiner Ausrüstung, seines Personals und seiner Mittel, wurde bei der Operation zur Rettung der Geiseln in Gaza nicht eingesetzt", teilte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando (Centcom) am Samstagabend mit. Zuvor war online ein Video kursiert, auf dem offensichtlich zu sehen ist, wie ein Helikopter des israelischen Militärs nahe dem Pier vom Strand abhebt.
Den US-Angaben zufolge wurde ein Bereich südlich der Anlage von den Israelis genutzt, um die Geiseln nach Israel zurückzubringen. "Alle gegenteiligen Behauptungen sind falsch", hieß es in der Mitteilung. Der Pier sei einzig zu dem Zweck errichtet worden, "dringend benötigte lebensrettende Hilfe nach Gaza zu bringen". Auch das israelische Militär wies Vorwürfe zurück, die Truppen seien getarnt in humanitären Hilfsfahrzeugen oder über den US-Pier in das Gebiet eingedrungen.
9. Juni, 13.02 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde: Zahl der Toten in Nuseirat auf 274 gestiegen
Bei einem israelischen Militäreinsatz zur Befreiung von Geiseln im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 274 Menschen getötet worden.
Die Behörde teilte am Sonntag weiter mit, dass bei dem Vorstoß in das Flüchtlingsviertel Nuseirat außerdem knapp 700 Menschen verletzt wurden.
Damit seien seit Kriegsbeginn vor acht Monaten insgesamt mehr als 37 000 Palästinenser im Gazastreifen getötet und rund weitere 84 500 verletzt worden, hieß es. Die Angaben, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Palästinenser werfen Israel ein Massaker an Zivilisten vor.
9. Juni, 12.32 Uhr: Berichte über Chaos und heftige Gefechte bei Geisel-Rettungseinsatz
Nach der Befreiung von vier israelischen Geiseln im Gazastreifen werden immer neue Einzelheiten des dramatischen Einsatzes bekannt.
Um die Bewacher der Geiseln zu überraschen, drangen die Truppen um 11.00 Uhr Ortszeit zeitgleich in die beiden Gebäude ein.
Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei dem Einsatz 210 Palästinenser getötet. Von palästinensischer Seite war die Rede von einem "Massaker" an Zivilisten in Nuseirat, in sozialen Medien kursierten schlimme Bilder von blutüberströmten Verletzten und Toten, darunter auch Kinder. Zu dem Zeitpunkt des Einsatzes waren den Angaben zufolge viele Menschen auf einem nahegelegenen Markt unterwegs.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Spezialeinheiten seien während des gesamten, lange vorbereiteten Einsatzes unter Beschuss gestanden. Bewaffnete Palästinenser hätten auch Panzerfäuste gegen die Truppen eingesetzt.
Ein Rettungsfahrzeug mit den Geiseln sei unter heftigen Beschuss geraten und steckengeblieben, berichteten israelische Medien am Sonntag. Laut Militärsprecher Hagari griffen Truppen vom Boden, von See und aus der Luft "Gefahrenquellen" in Nuseirat an. Ziel sei es gewesen, dem Rettungsteam den Abzug aus der Gefechtszone zu ermöglichen. Hagari wies Vorwürfe zurück, die Truppen seien getarnt in humanitären Hilfsfahrzeugen oder über den US-Pier nach Nuseirat eingedrungen.
9. Juni, 11.32 Uhr: Türkei verurteilt Geisel-Einsatz in Gaza als "barbarischen Angriff"
Die Türkei hat den Einsatz zur Befreiung von Geiseln im Gazastreifen als "barbarischen Angriff" verurteilt und Israel Kriegsverbrechen vorgeworfen.
"Mit diesem jüngsten barbarischen Angriff hat Israel der Liste der Kriegsverbrechen ein weiteres hinzugefügt", erklärte das Außenministerium in Ankara am Sonntag, ohne die Geiselbefreiung zu erwähnen.
Israels Militär hatte am Samstag im Zentrum des Gazastreifens vier aus Israel entführte Menschen aus einer acht Monate langen Geiselhaft befreit. Nach Angaben einer Behörde der islamistischen Hamas wurden 210 Palästinenser getötet. In Nuseirat seien zudem rund 400 Menschen verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
9. Juni, 10.28 Uhr: Vater einer israelischen Geisel stirbt nur Stunden vor deren Befreiung
Der Vater einer aus dem Gazastreifen befreiten Geisel ist nur Stunden vor der Rückkehr seines Sohnes gestorben.
Der 22-jährige Almog Meir Jan wurde am Samstag bei einem Armee-Einsatz nach acht Monaten Geiselhaft befreit. Sein Vater wurde jedoch nach seiner Befreiung tot aufgefunden, wie der israelische Kan-Sender am Sonntag berichtete. Der 57-Jährige Jossi Jan sollte am Sonntagnachmittag beigesetzt werden.
Die Schwester des Verstorbenen erzählte dem Sender, sie habe einen Anruf von der Armee bekommen. Man habe ihr gesagt, ihr Neffe sei befreit worden, man könne aber den Vater nicht erreichen. Sie sei daraufhin zum Haus ihres Bruders gefahren, um ihm die frohe Botschaft zu übergeben. Sie sei durch die offene Tür ins Wohnzimmer gegangen, nachdem er auf das Klopfen und Rufen nicht reagiert habe. Sie habe ihn dort tot aufgefunden.
"Mein Bruder ist vor Gram gestorben und hat seinen Sohn nicht zurückkehren sehen", sagte sie. "In der Nacht vor Almogs Rückkehr hat sein Herz aufgehört zu schlagen."
9. Juni, 10.05 Uhr: Kritik an Netanjahu: Trifft nur befreite Geiseln, nicht Opferfamilien
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist in die Kritik geraten, weil er sich medienwirksam mit befreiten Geiseln, nicht aber mit Opferfamilien getroffen hat.
"Wenn man Ministerpräsident ist, dann ist man Ministerpräsident der Erfolge und der Niederlagen", sagte Oppositionsführer Jair Lapid am Sonntag dem israelischen Kan-Sender. "Nur dann Regierungschef zu sein, wenn alles klappt, und zu verschwinden, wenn alles nicht so läuft, wie man will, das ist erbärmlich."
Netanjahu hatte sich am Samstag - noch während des jüdischen Ruhetags Sabbat - im Krankenhaus mit vier aus dem Gazastreifen befreiten Geiseln getroffen und fotografieren lassen.
9. Juni, 7.42 Uhr: Proteste in Washington
Bei einem Protest vor dem Weißen Haus in der US-Hauptstadt Washington erinnerten in rot gekleidete Menschen mit einem langen roten Banner an die "rote Linie", die US-Präsident Biden im März mit Blick auf eine großangelegte Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah ausgesprochen hatte.
Auf Plakaten wurde unter anderem eine Waffenruhe gefordert und der Stopp von US-Waffenlieferungen an Israel. Es wurde auch der Vorwurf des Völkermords erhoben. Der Protest war am Nachmittag aber friedlich, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete. Ein Polizist schätzte die Teilnehmerzahl auf Nachfrage auf "einige Tausend" ein, konnte aber keine genaueren Angaben machen.
9. Juni, 7.40 Uhr: Geisel-Befreiung international begrüßt
EU-Chefdiplomat Josep Borrell begrüßte die Befreiung der israelischen Geiseln bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen, äußerte sich aber gleichzeitig angesichts der Berichte über ein "Massaker an Zivilisten" entsetzt.
"Das Blutbad muss sofort beendet werden", forderte er auf der Plattform X. "Die Berichte aus Gaza über ein weiteres Massaker an Zivilisten sind entsetzlich (...) Wir teilen die Erleichterung ihrer Familien und fordern die Freilassung aller verbleibenden Geiseln."
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerte ihre Hoffnung auf ein Ende des Gaza-Kriegs. "Die Hamas hat es in der Hand und muss dem Vorschlag für ein Abkommen über eine Feuerpause zustimmen", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es liegt auf dem Tisch und kann der Einstieg in das Ende des Kriegs sein."
9. Juni, 7.39 Uhr: Kundgebungen in Israel
Nach der Befreiung versammelten sich in Israel zahlreiche Menschen, um einen Geisel-Deal sowie Neuwahlen zu fordern.
Bei einer Hauptkundgebung in der Küstenstadt Tel Aviv versammelten sich örtlichen Medien zufolge Zehntausende. Auch in Haifa und Jerusalem kamen demnach jeweils tausende Demonstranten zusammen.
Seit Monaten gibt es in Israel immer wieder Massenproteste gegen die Regierung und für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
9. Juni, 7.36 Uhr: Drohung der Hamas
Der Hamas-Sprecher Abu Obaida drohte nach der Befreiung der Geiseln auf Telegram, "die Operation wird eine große Bedrohung für die Gefangenen des Feindes darstellen".
Sie könne sich negativ auf ihr Leben auswirken, sagte Obaida, der dem militärischen Flügel der Hamas - den Al-Kassam-Brigaden - zugerechnet wird.
Über die Zahl der Todesopfer infolge der Befreiungsaktion herrschte Unklarheit. Nach Angaben einer Behörde der islamistischen Hamas wurden 210 Palästinenser getötet. In Nuseirat seien zudem rund 400 Menschen verletzt worden.
8. Juni, 20.04 Uhr: Hat Hamas bei Befreiung andere Geiseln getötet?
Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas sollen bei der Rettung von vier aus Israel entführten Menschen am Samstag auch einige Geiseln getötet worden sein.
Das sagte Hamas-Sprecher Abu Obeida im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden. Die Angaben der Terrororganisation ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte dazu auf Anfrage mit, die Hamas setze psychologischen Terror ein, um ihre Ziele zu erreichen. "Dementsprechend sollten ihre Aussagen mit begrenzter Verbindlichkeit betrachtet werden."
Hamas hat auch in der Vergangenheit bereits nach israelischen Militäreinsätzen von angeblich getöteten Geiseln gesprochen.
8. Juni, 18.37 Uhr: Hamas hielt Geiseln in geschlossenen Gebäuden gefangen
Die Hamas hat die am Samstag aus dem Gazastreifen geretteten Geiseln Armeeangaben zufolge in mehrstöckigen zivilen Wohngebäuden im Zentrum des Küstengebiets festgehalten.
Die drei befreiten Männer seien in einer Wohnung, eine junge Frau rund 200 Meter entfernt in einer weiteren gewesen, teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag mit. Sie seien in verschlossenen Räumen festgehalten und von etlichen Menschen bewacht worden.
Die Befreiungsaktionen in beiden Gebäuden seien am Vormittag zeitgleich erfolgt, um eine Vorwarnung vor einem Armeeeinsatz und damit die Tötung der Geiseln im jeweils anderen Gebäude zu verhindern. In der Wohnung, in der sich die Frau befand, seien die Wächter vollkommen überrascht gewesen. In der anderen Wohnung sei es zu einem heftigen Feuergefecht gekommen, in dessen Zuge ein hochrangiger Polizeibeamter schwer verletzt worden und später im Krankenhaus ums Leben gekommen sei.
Hunderte Einsatzkräfte seien zugleich in der Umgebung stationiert gewesen, um den Spezialeinheiten Deckung zu geben. Die Geiseln seien, geschützt von den Einsatzkräften, heraus und zunächst in Autos gebracht worden
8. Juni, 17.39 Uhr: So viele Palästinenser wurden bei Befreiung entführter Geiseln wohl getötet
Mutmaßlich im Zusammenhang mit der Befreiung von vier zuvor aus Israel entführten Geiseln sind bei israelischen Militäreinsätzen im Gazastreifen nach Angaben einer Behörde der islamistischen Hamas mindestens 210 Palästinenser getötet worden.
Im Flüchtlingsviertel Al-Nuseirat im Zentrum des Küstengebiets seien zudem rund 400 Menschen verletzt worden, erklärte das Medienbüro der Hamas am Samstag. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sowie medizinische Kreise im Gazastreifen hatten zuvor von 55 Toten gesprochen. Israels Armeesprecher Daniel Hagari wiederum sprach von weniger als 100 Todesopfern im Zusammenhang mit der Befreiung der Geiseln. "Ich weiß nicht, wie viele davon Terroristen sind", sagte er.
8. Juni, 13.58 Uhr: 50 Tote bei Armeeeinsätzen im Zentrum des Gazastreifens
Nach der Befreiung von vier aus Israel entführten Geiseln melden Palästinenser Dutzende Tote bei Angriffen der Armee auf das Flüchtlingslager Nuseirat sowie die Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens.
50 Menschen wurden getötet und Dutzende weitere verletzt, wie es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen am Samstag hieß. Es war zunächst unklar, ob die Menschen bei den Einsätzen der Armee zur Rettung der Geiseln ums Leben kamen.
8. Juni, 12.53 Uhr: Vier Hamas-Geiseln lebend befreit
Israelische Sicherheitskräfte haben nach Armeeangaben am Samstag vier Geiseln im Gazastreifen gerettet.
Die aus Israel Entführten seien bei zwei Einsätzen im Flüchtlingsviertel Nuseirat befreit worden. Es handelt sich den Angaben nach um eine 25 Jahre alte Frau und drei Männer im Alter von 21, 27 und 40 Jahren.
Sie seien in gutem Zustand und in ein Krankenhaus in Israel gebracht worden hieß es weiter. Alle vier wurden demnach am 7. Oktober von Terroristen während des Nova-Musikfestivals entführt. Sie seien aus zwei verschiedenen Orten im Zentrum von Nuseirat befreit worden.
8. Juni, 12.17 Uhr: Palästinenser: Ein Toter nach Armeeeinsatz im Westjordanland
Bei Zusammenstößen während eines israelischen Armeeeinsatzes ist palästinensischen Angaben zufolge ein Mann getötet worden.
Dem 22-Jährigen sei in den Rücken geschossen worden, teilte ein Krankenhaus in der Stadt Tulkarem mit. Israles Armee soll bei dem Einsatz in dem nahegelegenen Ort Anabta palästinensischen Medienberichten zufolge auch zwei Personen festgenommen haben. Das Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
8. Juni, 10.17 Uhr: Protest vor Deutscher Botschaft in Tel Aviv - Bericht: Fünf Festnahmen
Bei einem Protest vor der Deutschen Botschaft in Tel Aviv gegen Waffenlieferungen an Israel sind einem israelischen Medienbericht zufolge fünf deutsche und israelische Aktivisten festgenommen worden.
Die Demonstranten seien viele Stunden verhört, inzwischen aber wieder freigelassen worden, meldete die "Haaretz" unter Berufung auf ihren Anwalt am Samstag.
Es war zunächst unklar, ob und wie viele von ihnen tatsächlich deutsche Staatsbürger sind. Eine Gruppe deutscher und israelischer Kriegsgegner hatte sich demnach am Freitag vor dem Eingang der Deutschen Botschaft in Tel Aviv aneinander gekettet.
8. Juni, 7.10 Uhr: US-Außenminister Blinken reist erneut nach Nahost
US-Außenminister Antony Blinken möchte sich bei einer weiteren Nahostreise in der kommenden Woche für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg starkmachen.
Blinken werde zwischen Montag und Mittwoch Ägypten, Israel, Jordanien und Katar besuchen, teilte sein Ministerium am Freitag (Ortszeit) mit. Bei den Gesprächen wird es demnach um den von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan für eine Beendigung der Kämpfe im Gazastreifen gehen. Weder Israel noch die Hamas haben dem mehrstufigen Plan bisher zugestimmt.
7. Juni, 20.37 Uhr: Israel kritisiert Aufnahme in UN-Bericht zu Kindern in Konflikten
Israel hat die Aufnahme des Landes in einen jährlichen UN-Bericht zu Kindern in bewaffneten Konflikten scharf kritisiert.
Die Vereinten Nationen hätten sich damit auf die "schwarze Liste der Geschichte" gesetzt, teilte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Freitag via der Online-Plattform X mit. Die Armee seines Landes sei "die moralischste der Welt; keine wahnhafte UN-Entscheidung wird das ändern".
7. Juni, 17.51 Uhr: Hamas-Mitglieder auf UN-Schulgelände angegriffen
Israels Armee hat nach eigenen Angaben erneut ein Gelände einer Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA angegriffen, um dort gegen eine Hamas-Zelle vorzugehen.
Die Mitglieder der Terrororganisation hätten einen Container auf dem Schulgelände im Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens als Treffpunkt für ihre Aktivitäten genutzt, teilte das Militär am Freitag mit. Sie hätten dort auch Anschläge geplant. Bei dem Luftschlag seien Terroristen getötet worden, hieß es weiter. Wie viele Personen genau ums Leben kamen, teilte die Armee zunächst nicht mit.
7. Juni, 16.17 Uhr: US-Hafen vor Gaza repariert - bald wieder Hilfslieferungen
Das US-Militär hat die bei rauem Seegang beschädigte provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens repariert.
"Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Tagen die Lieferung humanitärer Hilfe vom Meer aus wieder aufnehmen können", sagte ein Vertreter des Pentagons am Freitag. Einen genauen Zeitpunkt nannte er nicht. Man versuche aber, so schnell wie möglich voranzukommen, hieß es. Das Verteidigungsministerium hatte bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt, dass der an der Küste verankerte Pier im Laufe dieser Woche repariert werde und die Hilfslieferungen dann wieder aufgenommen werden könnten.
7. Juni, 10.47 Uhr: 40 Prozent der Deutschen für Anerkennung Palästinas
Zwei von fünf Deutschen sprechen sich für eine Anerkennung Palästinas als Staat aus.
Das geht aus den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Demnach gaben 40 Prozent der Befragten an, dass Deutschland Palästina als Staat anerkennen sollte. 27 Prozent sprachen sich dagegen aus, 33 Prozent machten keine Angabe.
7. Juni, 6.13 Uhr: USA fordern von Israel Transparenz nach Luftangriff auf Schulgebäude
Die USA fordern mit Blick auf den tödlichen Luftangriff der israelischen Streitkräfte auf ein Schulgebäude im Gazastreifen vollständige Aufklärung.
Das Schulgebäude im Flüchtlingsviertel Nuseirat diente nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) als Notunterkunft. Bei dem Angriff wurden palästinensischen Behördenangaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet, die islamistische Hamas sprach von 40 Toten. Aus medizinischen Kreisen verlautete, die meisten Opfer seien Frauen, Kinder und Jugendliche. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Laut der israelischen Armee sollen sich während des Angriffs 20 bis 30 Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads in drei Klassenräumen aufgehalten haben. Ersten Erkenntnissen zufolge seien viele von ihnen bei dem Angriff getötet worden. Nachrichtendienstliche Informationen hätten zuvor darauf hingedeutet, dass in den betroffenen Räumen "keine Frauen oder Kinder" gewesen seien, sagte Armeesprecher Daniel Hagari.
6. Juni, 21.07 Uhr: Deutschland und Verbündete: Hamas soll Biden-Plan annehmen
Die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben die islamistische Hamas dazu aufgerufen, den kürzlich von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan zur Beendigung des Gaza-Kriegs anzunehmen.
Man unterstütze den umfänglichen Plan voll, hieß es in einem gemeinsamen, vom Élyséepalast am Donnerstagabend veröffentlichten Schreiben. Die Staats- beziehungsweise Regierungschefs der vier Länder riefen demnach am Rande des D-Day-Gedenkens in der französischen Normandie dazu auf, dass die Hamas ihre vollständige Zustimmung zum Ausdruck bringe und der Plan unverzüglich umgesetzt werde.
6. Juni, 18.35 Uhr: Erneut schwerer Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es erneut schweren gegenseitigen Beschuss gegeben. Auf libanesischer Seite wurde dabei am Donnerstag mindestens ein Mensch in Aitarun nahe der Grenze zu Israel getötet, wie lokale Medien berichteten. Eine weitere Person soll verletzt worden sein.
Das israelische Militär teilte mit, Infrastruktur der Hisbollah in der Gegend mit Kampfflugzeugen angegriffen zuhaben. Dabei seien zwei Mitglieder der Schiitenmiliz getroffen worden. Die Hisbollah bestätigte den Tod eines ihrer Mitglieder.
Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Kämpfer ums Leben kommen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
6. Juni, 14.40 Uhr: Während Angriffs auf Schule viele Hamas-Mitglieder vor Ort
Nach Erkenntnissen der israelischen Armee sollen sich während des Angriffs auf ein Schulgebäude im Gazastreifen 20 bis 30 Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) dort aufgehalten haben.
Die vom UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA betriebene Schule sei in den vergangenen Tagen beobachtet und der Angriff zweimal verschoben worden, um zivile Opfer zu vermeiden, erklärte Armeesprecher Peter Lerner am Donnerstag mit. Das Militär habe aktuell keine Kenntnisse über mögliche zivile Opfer infolge des Angriffs, sagte er weiter.
6. Juni, 12.06 Uhr: Soldat bei Angriff aus dem Libanon getötet
Bei einem Angriff aus dem Libanon ist nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat getötet worden. Der 39-Jährige sei am Mittwoch ums Leben gekommen, teilte das Militär am Donnerstag mit.
Einem Armeesprecher zufolge wurde er bei einem Drohnenangriff in der Ortschaft Hurfesch getötet.
Dabei waren nach Angaben vom Mittwoch auch mehrere Menschen verletzt worden. Eine mit Sprengstoff beladene Drohne explodierte dabei, ohne zuvor einen Luftalarm ausgelöst zu haben.
6. Juni, 9.15 Uhr: Viele Tote nach Angriff auf Schulgebäude
Bei einem israelischen Luftangriff auf eine vom UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA betriebene Schule im Gazastreifen sind Hamas-Angaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet worden.
Mehr als 50 Menschen sollen verletzt worden sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Dem israelischen Militär zufolge galt der Angriff einer Stellung der islamistischen Hamas innerhalb des Schulgebäudes.
6. Juni, 6.20 Uhr: Israelische Streitkräfte bauen Schutzeinheit an Grenze zum Gazastreifen auf
Unterdessen bauen die israelischen Streitkräfte entlang der Grenze zum Gazastreifen eine neue Einheit zum Schutz der dortigen Ortschaften auf.
Zu der Truppe gehören in der Region lebende Reservisten und Veteranen aus Spezialeinheiten, wie das Militär am Mittwoch mitteilte. Im Grenzgebiet zum Gazastreifen hatte sich am 7. Oktober das schlimmste Massaker in der Geschichte des Staates Israel ereignet. Damals drangen Kämpfer der Hamas und anderer extremistischer Gruppen aus dem abgeriegelten Küstengebiet nach Israel ein, töteten mehr als 1200 Menschen und verschleppten über 250 Geiseln in den Gazastreifen.
5. Juni, 21.11 Uhr: US-Hafen vor Gaza womöglich bis Ende der Woche repariert
Die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens soll bald wieder in Betrieb gehen können.
"Wir hoffen, dass wir den Pier in Gaza Ende der Woche wieder verankern können", sagte die Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh. Danach könnten Hilfslieferungen wieder in den Gazastreifen gebracht werden.
Der an der Küste verankerte Pier war Ende Mai nur wenige Tage nach Fertigstellung des provisorischen Hafens bei rauem Seegang schwer beschädigt worden. Wegen starker Wellen lösten sich vier an der Mission beteiligte US-Militärschiffe aus ihrer Verankerung.
5. Juni, 19.07 Uhr: Elf Verletzte bei Drohnenangriff auf Ort im Norden Israels
Bei einem Drohnenangriff aus dem Libanon sind am Mittwoch im Norden Israels elf Menschen verletzt worden.
Einer von ihnen habe schwere, drei weitere mittelschwere und der Rest leichte Verletzungen erlitten, sagte der Chef der Rettungsorganisation Magen David Adom.
Die mit Sprengstoff beladene Drohne war den Berichten zufolge in der Ortschaft Hurfesch explodiert, ohne zuvor einen Luftalarm ausgelöst zu haben. Die israelische Armee bestätigte den Drohnenangriff.
5. Juni, 16.11 Uhr: Gericht in Israel erlaubt zeitweise Al-Dschasira-Schließung
Das zuständige Bezirksgericht sah es als erwiesen an, dass es eine enge Verbindung zwischen dem katarischen Sender und der islamistischen Hamas gebe.
Der Sender stellt aus Sicht der Richter demnach eine Gefahr für die Sicherheit des Staates dar. Grund dafür sei unter anderem, dass der Sender in Echtzeit Positionen israelischer Soldaten mitteile und Hetze verbreite.
Der Sender war auf Anweisung der Regierung hin Anfang Mai in Israel geschlossen worden. Kabel- und Satellitenanbieter nahmen den Sender aus dem Netz, seine Webseiten im Internet wurden blockiert. Israels Regierung betrachtet den Sender als "Sprachrohr der Hamas".
5. Juni, 14.16 Uhr: Hamas fordert von Israel Bekenntnis zu Waffenstillstand und Gaza-Abzug
Die Hamas hält nach eigenen Angaben weiter an ihrer Forderung fest, einem Abkommen zur Beendigung des Gaza-Krieges nur dann zuzustimmen, wenn darin ein dauerhafter Waffenstillstand vereinbart würde.
Außerdem müsste sich das israelische Militär vollständig aus dem Gazastreifen zurückziehen, betonte ein Vertreter der terroristischen Organisation bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Sollte sich die israelische Seite nicht auf diese Punkte einlassen, könnte es zu keiner Einigung kommen.
5. Juni, 14.02 Uhr: Netanjahu will für Sicherheit im Grenzgebiet zum Libanon sorgen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat angesichts der militärischen Spannungen an der Grenze zum Libanon die Kampfbereitschaft der israelischen Armee betont.
"Wer glaubt, er könne uns schaden und wir würden darauf mit Nichtstun reagieren, macht einen großen Fehler", sagte Netanjahu am Mittwoch nach Angaben seines Büros bei einem Besuch in dem besonders vom Beschuss aus dem Nachbarland betroffenen Ort Kirjat Schmona, wo er Soldaten und Feuerwehrleute traf.
5. Juni, 11.43 Uhr: Dutzende Tote bei Angriffen im zentralen Gazastreifen
Bei Angriffen der israelischen Armee auf den zentralen Abschnitt des Gazastreifens sollen palästinensischen Angaben zufolge in der Nacht zu Mittwoch mindestens 62 Menschen getötet worden sein.
Unter den Opfern seien auch Frauen und Minderjährige, hieß es aus medizinischen Kreisen des Küstengebiets. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israels Armee teilte am Mittwoch mit, in Al-Bureidsch und im Osten von Deir al-Balah am Dienstag gezielte Einsätze begonnen zu haben. Ziele von Luftangriffen waren demnach etwa Militärgelände und Waffenlager der Hamas. Auch unterirdische Infrastruktur der Islamisten sei attackiert worden. "Bei den Angriffen wurden mehrere Hamas-Terroristen eliminiert", teilte die Armee weiter mit.
5. Juni, 11 Uhr: Iran droht Israel nach Tod von weiterem Revolutionswächter in Syrien
Irans Revolutionsgarden haben Israel nach der erneuten Tötung eines Mitglieds in Syrien mit Vergeltung gedroht.
"Die Zionisten sollten wissen, dass sie für das unschuldige Blut, das bei diesem Verbrechen vergossen wurde, bezahlen werden", drohte Kommandeur Hussein Salami laut Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch. Am Sonntag war ein Mitglied der Elitestreitmacht in der Nähe von Aleppo bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff getötet worden.
5. Juni, 6.31 Uhr: Auch Slowenien erkennt Palästina als Staat an
Wenige Tage nach Spanien, Irland und Norwegen hat mit Slowenien ein weiteres europäisches Land Palästina als Staat anerkannt.
"Liebes palästinensisches Volk, die heutige endgültige Entscheidung ist eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens. Wir glauben, dass nur eine Zweistaaten-Lösung zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten führen kann", zitierte das slowenische Außenministerium die Chefdiplomatin Tanja Fajon in der Nacht auf Mittwoch auf der Nachrichtenplattform X. "Slowenien wird weiter unermüdlich an der Sicherheit für beide Nationen arbeiten, Palästinenser und Israelis."
4. Juni, 20.24 Uhr: Katar will "klare Position" Israels und der Hamas zum Biden-Plan
Weder Israel noch die Hamas haben sich nach Angaben Katars bisher eindeutig zu dem von US-Präsident Joe Biden bekannt gemachten Plan zur Beendigung des Gaza-Krieges geäußert.
"Wir haben von beiden Seiten keine Aussagen gesehen, die uns viel Zuversicht geben", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums. Die "widersprüchlichen Aussagen israelischer Minister" stimmten nicht sehr zuversichtlich.
Aus Hamas-Kreisen hieß es am Dienstag, dass die Hamas "in den kommenden Stunden oder Tagen" ihre Antwort zu dem von Biden unterbreiteten Plan bekannt geben wird.
4. Juni, 19.55 Uhr: Israel vereinbart mit USA Kauf von 25 Kampfflugzeugen des Typs F-35
Das israelische Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, eine entsprechende Vereinbarung sei mit der US-Regierung unterschrieben worden.
Es handelt sich demnach um das dritte Geschwader von Kampfjets dieses Typs des Herstellers Lockheed Martin. Damit werde die israelische Luftwaffe über 75 dieser Tarnkappenjets verfügen.
Die Lieferung an Israel solle im Jahr 2028 beginnen, mit einer Lieferrate von drei bis fünf Kampfjets im Jahr. Die Kosten beliefen sich auf etwa drei Milliarden Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro).
4. Juni, 19.51 Uhr: Biden hält politisches Kalkül Netanjahus für möglich
Nach Ansicht von US-Präsident Biden gibt es Grund zu der Annahme, dass Israels Regierungschef Netanjahu den Krieg im Gazastreifen aus politischem Kalkül fortsetzt.
"Es gibt für Leute allen Grund, diese Schlussfolgerung zu ziehen." Vor dem Krieg habe es große Kritik an der Politik Netanjahus gegeben. "Es ist also eine interne Debatte, die keine Konsequenzen zu haben scheint", so Biden im "Time Magazine".
Das israelische Vorgehen im Gazastreifen bezeichnete er als "unangemessen" und betonte, er habe die israelische Seite gewarnt, dort nicht den gleichen Fehler zu machen wie die USA in vergangenen Kriegen.
4. Juni, 17.31 Uhr: Behörde: Hamas-Polizisten bei israelischen Angriffen in Gaza getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sollen acht Hamas-Polizisten getötet worden sein.
Der Luftschlag auf ein Fahrzeug der Einsatzkräfte habe sich in Deir al-Balah im Zentrum des Küstengebiets ereignet, teilte das Medienbüro der Hamas mit. Das Militär wolle die Einsätze in Rafah und anderen Gebieten im Gazastreifen fortsetzen.
Erst in der Nacht auf Dienstag wurde eine Anlage der Hamas in einer Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA mit einer Drohne attackiert. Die Islamisten hätten von dort aus zahlreiche Angriffe gegen israelische Zivilisten und Soldaten geplant.
4. Juni, 14.21 Uhr: Israels rechtsextremer Polizeiminister fordert Krieg mit der Hisbollah
Im Norden Israels gibt es aufgrund der Angriffe der Hisbollah seit mehreren Tagen Feuer. Sicherheitsminister Ben-Gvir will nun die Hochburgen der proiranischen Miliz niederbrennen.
Israels rechtsextremer Polizei- und Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hat zum Krieg mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon aufgerufen. "Alle Hisbollah-Hochburgen müssen niedergebrannt und zerstört werden. Krieg!", forderte Ben-Gvir am Dienstag in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Es könne nicht sein, das Teile Israels angegriffen und Menschen evakuiert würden, während im Libanon Ruhe herrsche, sagte der Politiker bei einem Aufenthalt in dem besonders vom Beschuss aus dem Nachbarland betroffenen Ort Kirjat Schmona in Nordisrael.
Die Hisbollah brenne Gebiete nieder, beklagte Ben-Gvir. Mit der Aussage bezog er sich vermutlich auf mehrere in den vergangenen Tagen durch Raketenbeschuss aus dem Libanon ausgelöste Brände im Norden des Landes. Das Video veröffentlichte er eigenen Angaben zufolge nach einer Lagebeurteilung mit der Feuerwehr und der Polizei in der Region.
4. Juni, 14.19 Uhr: Palästinenser wollen sich Völkermord-Klage gegen Israel anschließen
Die Palästinenser wollen sich Südafrikas Völkermord-Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof anschließen.
Das palästinensische Außenministerium in Ramallah habe die Beteiligung beantragt, teilte das Gericht am Montagabend in Den Haag mit. Das Ministerium beantragte dies im Namen Palästinas - was erst von wenigen Ländern als Staat anerkannt wird. Auch die Vereinten Nationen haben den palästinensischen Gebieten nicht die volle Mitgliedschaft zuerkannt.
Es ist unklar, wann das Gericht über den palästinensischen Antrag entscheiden wird. Falls es ihm zustimmen sollte, dürften sich die palästinensischen Behörden aktiv an dem Verfahren beteiligen. Auch andere Länder haben inzwischen signalisiert, dass sie sich der Klage Südafrikas anschließen wollen. Dazu gehören etwa Kolumbien, Libyen und Nicaragua.
4. Juni, 13.14 Uhr: UN kritisieren Israel wegen Gewalt im Westjordanland
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die deutlich gestiegene Gewalt in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland angeprangert.
Er verlangte Rechenschaft von Israel wegen der mehr als 500 Palästinenser, die seit Oktober 2023 dort von israelischen Sicherheitskräften und Siedlern getötet worden seien. Zu oft würden rechtswidrige Tötungen nicht untersucht und Täter kämen straflos davon.
Türk nannte einen 16-jährigen Palästinenser, der am Samstag bei einem Flüchtlingslager erschossen worden sei und einen 17-Jährigen, der so schwer verletzt worden sei, dass er im Krankenhaus gestorben sei. Vier weitere Palästinenser seien am Montag getötet worden.
Damit seien seit den verheerenden Terroranschlägen auf Israel am 7. Oktober 2023 mindestens 505 Palästinenser im Westjordanland getötet worden. Im gleichen Zeitraum seien bei Zusammenstößen mit Palästinensern oder bei Anschlägen im Westjordanland und Israel 24 Israelis getötet worden, darunter acht Angehörige der Streitkräfte.
4. Juni, 13.10 Uhr: Festnahmen nach Angriffen auf Schnellrestaurants mit US-Bezug im Irak
Irakische Sicherheitskräfte haben mehrere Menschen festgenommen, die mutmaßlich wegen der amerikanischen Unterstützung für Israels Krieg im Gazastreifen Unternehmen mit US-Bezug im Irak angegriffen haben.
Die Beschuldigten sollen zugegeben haben, an den Sabotageakten beteiligt gewesen zu sein, erklärte das Innenministerium in Bagdad am Dienstag. Gegen einige von ihnen wurde demnach Haftbefehl erlassen. Weitere an den Taten beteiligte Personen würden noch von den Behörden gesucht.
Einige der Festgenommenen sollen "leider einem der Sicherheitsdienste angehört" haben, erklärte das Innenministerium. Ihre Absicht sei es gewesen, "den amerikanischen Interessen zu schaden".
4. Juni, 11.56 Uhr: Slowenien verschiebt Palästina-Anerkennung - Opposition für Referendum
Die Anerkennung des Staates Palästina durch das EU-Land Slowenien verzögert sich um mindestens 30 Tage.
Die am Dienstag geplante Abstimmung im Parlament über eine diesbezügliche Vorlage der links-liberalen Regierung werde nicht stattfinden, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA. Grund dafür sei, dass die rechte Opposition am Tag zuvor den Antrag auf eine Volksabstimmung über die Palästina-Anerkennung eingebracht hatte.
Oppositionsführer und Ex-Ministerpräsident Janez Jansa begründete den Schritt seiner Partei SDS damit, dass die Anerkennung Palästinas den Interessen Sloweniens schaden würde. Am vergangenen Donnerstag hatte die Regierung von Ministerpräsident Robert Golob beschlossen, dem Parlament die Anerkennung vorzulegen.
4. Juni, 10.14 Uhr: Israels Armee: Zwei bewaffnete Palästinenser im Westjordanland getötet
Israelische Soldaten haben Armeeangaben zufolge im Westjordanland zwei Terrorverdächtige getötet.
Die beiden Bewaffneten hätten sich in der Nacht zu Dienstag aus Richtung der palästinensischen Stadt Tulkarem einer Barriere genähert, um auf angrenzende israelische Ortschaften zu schießen, teilte das Militär am Dienstag mit.
Auch das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte die beiden Todesfälle nahe Tulkarem. Der bewaffnete Arm der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas im Westjordanland teilte mit, die beiden seien Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden gewesen. Den Angaben nach waren die Männer im Auto unterwegs und eröffneten das Feuer an einem Kontrollposten am Eingang des israelischen Grenzorts Nitzanei Oz.
4. Juni, 6.44 Uhr: Kämpfe in Gaza gehen weiter
Unterdessen gehen die Kämpfe in dem abgeriegelten Küstenstreifen unvermindert weiter.
Die israelische Armee stieß bei ihrem Vormarsch in Rafah im Süden Gazas auf weitere Tunnelschächte der Hamas und Waffenlager, wie das Militär am Montag bekanntgab.
Bei den gezielten Einsätzen sei "terroristische Infrastruktur" zerstört worden. Zudem sei eine Waffenproduktionsstätte der Hamas aus der Luft angegriffen worden, hieß es weiter.
4. Juni, 6.42 Uhr: G7-Staaten: Hamas muss Abkommen zustimmen
Die G7-Staats- und Regierungschefs riefen die islamistische Hamas dazu auf, das Abkommen mit Israel zu akzeptieren.
Länder mit Einfluss auf die Hamas sollen dazu beizutragen, dass sie dem Abkommen zustimmen, wie es in der gemeinsamen Mitteilung weiter hieß. Gleichzeitig bekräftigte die G7-Gruppe ihre Unterstützung für einen glaubwürdigen Weg zum Frieden, der letztlich zu einer Zweistaatenlösung führen soll. Zur G7 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.
4. Juni, 6.39 Uhr: Israels Angebot Ergebnis intensiver Diplomatie
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, John Kirby, betonte am Montag, dass es sich bei dem auf dem Tisch liegenden Vorschlag um einen der israelischen Seite handele und er "das Ergebnis intensiver Diplomatie" sei.
Biden habe "ihn treffend beschrieben und jetzt liegt es an der Hamas, ihn anzunehmen". Die Formulierung des Vorschlags ermögliche es beiden Seiten, in die erste Phase des Abkommens einzutreten, die die Freilassung einer Gruppe von Geiseln und eine 42-tägige Waffenruhe vorsieht. Die Frage, ob es dann tatsächlich zum Ende des Krieges kommen wird, werde auf später verschoben.
4. Juni, 6.33 Uhr: Vier Geiseln in Hamas-Gefangenschaft getötet
Netanjahu hatte am Samstag deutlich gemacht, dass sich Israels Bedingungen für ein Ende des Krieges nicht geändert hätten: die Zerstörung der Hamas und die Freilassung aller Geiseln.
Vier von der Hamas entführte Geiseln sind nach israelischen Informationen in der Gefangenschaft getötet worden. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari teilte am Montag mit, die vier Männer seien vor mehreren Monaten in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen.
Die genauen Umstände waren zunächst unklar. Es wird befürchtet, dass ein Großteil der 124 Geiseln, die noch in Gaza festgehalten werden, tot ist.
4. Juni, 6.30 Uhr: Netanjahu: Keine Waffenruhe ohne Erfüllung unserer Bedingungen
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu weckte jedoch Zweifel, ob es zu einer Einigung mit der Hamas kommen wird.
"Die Behauptung, dass wir einer Waffenruhe zugestimmt haben, ohne dass unsere Bedingungen erfüllt werden, ist nicht richtig", sagte Netanjahu am Montag nach Angaben seines Büros zu Bidens Vorstoß. Ein ranghoher israelischer Beamter sagte dem Sender NBC News, Biden habe Israels Vorschlag "nicht akkurat" wiedergegeben.
3. Juni, 20.12 Uhr: Israel bestätigt Tod von vier weiteren Geiseln
Die israelische Armee hat den Tod von vier Geiseln im Gazastreifen bekannt gegeben.
Nach Armee-Angaben handelt sich bei den Getöteten um vier Männer: Nadav Popplewell (51), Yoram Metzger (80), Amiram Cooper (85) und Chiam Peri (79). Sie alle sollen bereits vor vier Monaten in Hamas-Gefangenschaft gestorben sein, hieß es weiter. Das habe ein Expertengremium nach Auswertung forensischer Beweise bestätigt. Ihre Leichen befinden sich noch in den Händen der Hamas.
3. Juni, 16.36 Uhr: Wieder schwere Gefechte zwischen Hisbollah und Israel
Das israelische Militär hat am Montag nach eigenen Angaben ein Mitglied der Hisbollah im Südlibanon getötet. Außerdem sei "terroristische Infrastruktur" der proiranischen Miliz angegriffen worden.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, dass ein Mensch bei einem Angriff in der Grenzstadt Nakura bei einem israelischen Angriff getötet worden sei.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass die Hisbollah von dort zuvor mehrere Raketen in Richtung Nordisrael abgefeuert hätte. Die Schiitenmiliz reklamierte darüber hinaus mehrere Angriffe auf israelische Ziele für sich.
3. Juni, 13.36 Uhr: Michael Douglas zu Solidaritätsbesuch in Israel
Hollywood-Star Michael Douglas (79) ist zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel gereist.
Der Schauspieler besuchte dort Orte des Hamas-Massakers am 7. Oktober und traf Angehörige von Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, wie die "Jerusalem Post" am Montag berichtete. Am Sonntag traf der zweifache Oscar-Preisträger auch den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog.
Der 79-Jährige veröffentlichte bei Instagram ein Video von seinem Besuch auf dem Gelände des Supernova-Festivals. Dort werden weiter Bilder der Opfer ausgestellt. "Ich glaube, mehr als 300 Menschen sind hier massakriert worden", schrieb Douglas.
"Ich weiß, es gibt zwei Seiten in jedem Konflikt, und ich respektiere das, aber ich hoffe, dass dieser Krieg schnell enden kann, und wir davor bewahrt werden, uns für den Rest unseres Lebens gegenseitig zu hassen." Er wünsche allen nur Frieden.
3. Juni, 11.20 Uhr: Raketenalarm in Israels Küstenstadt Eilat
Israels Raketenabwehr hat am Montag nach Militärangaben eine Boden-Boden-Rakete abgefangen, die vom Roten Meer aus in Richtung der israelischen Hafenstadt Eilat abgefeuert worden war.
In Eilat habe es Raketenalarm gegeben, teilte die Armee mit. Es gebe jedoch keine Berichte über Opfer.
Die Zeitung "Times of Israel", schrieb, man gehe von einem neuen Angriff der mit dem Iran und der Hisbollah im Libanon verbündeten jemenitischen Huthi-Miliz aus.
3. Juni, 9.32 Uhr: Irans Religionsführer lobt erneut Kampf gegen Israel
Irans Religionsführers Ajatollah Ali Chamenei hat den Krieg islamistischer Gruppen gegen Israel erneut gelobt.
"Eine Armee, die für sich beansprucht, eine der stärksten der Welt zu sein, hat in ihrem eigenen Land versagt", sagte das Staatsoberhaupt am Montag vor Tausenden Anhängern. Der Gaza-Krieg habe das "zionistische Regime auf einen Weg gebracht, der nur in Verfall und Zerstörung enden wird", sagte der Religionsführer weiter.
Chamenei hielt die Rede anlässlich des 35. Todestags von Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini in dessen Mausoleum im Süden der Hauptstadt Teheran.
3. Juni, 8.53 Uhr: Leiche eines Israelis acht Monate nach Hamas-Massaker identifiziert
Acht Monate nach dem Hamas-Massaker sind die sterblichen Überreste eines 35-Jährigen identifiziert worden.
Die israelische Armee teilte am Montag mit, die Leiche des Sanitäters sei in dem Kibbuz Nir Oz gefunden worden. Seine Identität sei mit Hilfe forensischer und anthropologischer Experten bestätigt worden. Bisher war davon ausgegangen worden, dass der Mann im Gazastreifen als Geisel festgehalten wird.
Der Sanitäter hatte am 7. Oktober seine schwangere Ehefrau und drei Kinder im Schutzraum ihres Hauses in Nir Oz zurückgelassen, um Verletzten zu helfen. Der Kibbuz war einer der besonders schwer betroffenen Orte.
3. Juni, 6.30 Uhr: Tote nach mutmaßlich israelischem Angriff in Syrien
Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Nordwesten Syriens hat es nach Berichten syrischer Staatsmedien Tote und Schäden gegeben.
Die Umgebung von Aleppo sei in der Nacht aus der Luft angegriffen worden, hieß es in der Nacht zum Montag unter Berufung auf eine Militärquelle. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete, Raketen hätten Stellungen einer proiranischen Miliz im Gebiet Hayan nördlich von Aleppo getroffen.
Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.
3. Juni, 6.20 Uhr: USA: Israel hat die meisten militärischen Ziele in Gaza erreicht
Die Vereinigten Staaten halten nach einem Verhandlungsvorschlag den Druck auf Israel aufrecht, den Gaza-Krieg zu einem Ende zu führen.
"Aus rein militärischer Sicht ist es so, wie Präsident Biden gesagt hat: Die Israelis haben die meisten ihrer Ziele in Gaza erreicht", erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Sonntag in der Fernsehsendung "The Week" beim Sender ABC News.
Die Hamas besitze zwar noch militärische Fähigkeiten und stelle auch weiterhin eine klare Gefahr für das israelische Volk dar, erklärte Kirby weiter. "Aber sie haben nicht mehr die militärischen Mittel, um das zu tun, was sie am 7. Oktober getan haben."
2. Juni, 15.04 Uhr: Heftige Gefechte zwischen Israel und Hisbollah - Zwei Tote im Libanon
An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu heftigem gegenseitigem Beschuss gekommen. Die libanesische Nachrichtenagentur berichtete am Sonntag, bei einem israelischen Luftangriff in Hula im Süden des Libanons seien zwei Zivilisten getötet worden.
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte einen Angriff mit mehreren Drohnen auf eine israelische Militärbasis auf den besetzten Golanhöhen für sich und berichtete von Opfern. Dafür gab es zunächst keine israelische Bestätigung.
Die israelische Armee teilte am Sonntag mit, die Luftwaffe habe einen militärischen Stützpunkt der proiranischen Hisbollah in der Bekaa-Ebene im Landesinneren angegriffen. Die Hisbollah habe zuvor eine Rakete auf eine israelische Drohne gefeuert, die in libanesischem Luftraum unterwegs gewesen sei.
2. Juni, 14.20 Uhr: Alle 36 Unterkünfte in Rafah inzwischen leer
Alle 36 Unterkünfte des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben der Organisation inzwischen leer.
"Wegen der Einsätze der israelischen Streitkräfte waren Tausende von Familien zur Flucht gezwungen", schrieb UNRWA am Sonntag bei X. Man schätze die Zahl der Binnenflüchtlinge in der benachbarten Stadt Chan Junis und im zentralen Abschnitt des Gazastreifens auf 1,7 Millionen. Insgesamt leben in dem schmalen Küstenstreifen rund 2,2 Millionen Menschen.
"Die humanitären Gebiete schrumpfen weiter", schrieb die UN-Organisation und forderte eine sofortige Waffenruhe. Hilfsorganisationen warnen immer wieder, es gebe keinen sicheren Ort im Gazastreifen.
2. Juni, 13.13 Uhr: Trotz US-Vorstoß bleiben hohe Hürden für Gaza-Deal
Nach dem Vorstoß von US-Präsident Joe Biden für eine Beendigung des Gaza-Kriegs wächst der Druck auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Allein in Tel Aviv gingen am Samstagabend rund 120 000 Menschen für ein Abkommen auf die Straße und forderten Neuwahlen. Präsident Izchak Herzog dankte Biden am Sonntag für dessen Bemühungen und sagte, er selbst habe Netanjahu und der Regierung "meine volle Unterstützung für einen Deal zugesichert, der zur Freilassung der Geiseln führen wird".
Es gebe nach jüdischer Tradition keine größere Pflicht als die Rückholung von Gefangenen und Geiseln, "vor allem, wenn es um israelische Zivilisten geht, die der Staat Israel nicht verteidigen konnte", sagte der Präsident.
2. Juni, 11.07 Uhr: Chile schließt sich Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel an
Chile will sich der Völkermord-Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) gegen Israel anschließen.
"Wir werden niemals, niemals aufhören, uns über die wahllosen und absolut unverhältnismäßigen Aktionen der israelischen Streitkräfte gegen unschuldige Zivilisten, insbesondere palästinensische Frauen und Kinder, zu empören", sagte Chiles Präsident Gabriel Boric am Samstag (Ortszeit) in einer Rede vor dem Parlament. Deshalb werde sich das südamerikanische Land der Klage gegen Israel vor dem IGH in Den Haag "anschließen und diese unterstützen".
Boric verurteilte in seiner Rede auch die Terroranschläge der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel und forderte die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen. "Ich möchte hier sehr deutlich machen, dass es keinen Raum für ein Unentschieden gibt und ich nicht akzeptiere, zwischen Barbareien zu wählen."
2. Juni, 9.26 Uhr: Israels Höchstes Gericht berät über Wehrpflicht für Strengreligiöse
Israels Höchstes Gericht ist am Sonntag zu einer Beratung über die umstrittene Frage der Wehrpflicht auch für ultraorthodoxe Männer zusammengekommen.
Neun Richter befassen sich mit zwei Petitionen, die eine sofortige Einberufung wehrpflichtiger ultraorthodoxer Männer fordern. Mit einer Entscheidung wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt gerechnet. Seit Jahrzehnten geltende Ausnahmen für ultraorthodoxe Männer bei der Wehrpflicht in Israel waren vor zwei Monaten ausgelaufen.
Es war Netanjahus Regierung bisher nicht gelungen, ein Gesetz zu verabschieden, das die Erleichterungen zementieren sollte. Daraufhin ordnete Höchste Gericht eine Streichung der die staatlichen Subventionen für ultraorthodoxe Männer im wehrpflichtigen Alter, die in Religionsschulen studieren.
2. Juni, 7.24 Uhr: Israel behält sich Recht auf Fortsetzung des Krieges vor
Ein israelischer Beamter machte unterdessen gegenüber der "Times of Israel" deutlich, dass sich Israel in dem von Biden dargelegten Angebot das Recht vorbehalte, die Kämpfe jederzeit wieder aufzunehmen, sollte die Hamas gegen Bedingungen des vorgeschlagenen Abkommens verstoßen.
Ein Durchbruch bei den festgefahrenen Gesprächen sei zwar möglich. Doch die Meinungsverschiedenheiten in Detailfragen würden angesichts der großen Unterschiede zwischen den Kriegszielen und politischen Interessen Israels und der Hamas wahrscheinlich schwer zu überwinden sein, zitierte das "Wall Street Journal" beteiligte Unterhändler.
2. Juni, 7.17 Uhr: Spielt die Hamas auf Zeit?
Der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Sinwar, dessen Zustimmung für eine Vereinbarung erforderlich ist, glaube wiederum, dass die Zeit auf seiner Seite sei und dass der Krieg Israel immer tiefer in einen Sumpf hineinziehe. Die zivilen Opfer in Gaza trügen dazu bei, Israel zu einem internationalen Paria zu machen, habe Sinwar seinen Verbindungsleuten in Notizen aus dem Untergrund übermittelt.
Während viele der im Exil lebenden Vertreter des politischen Flügels der Hamas zeigen wollten, dass die Hamas sich für die Beendigung des Leidens der Zivilbevölkerung einsetzt, wolle Sinwar sicherstellen, dass die Hamas eine maßgebliche politische Kraft in Gaza bleibt.
In dem von Biden dargelegten Vorschlag für ein Abkommen sei nicht erwähnt, wer nach dem Krieg die Herrschaft über den Gazastreifen übernehmen würde. Sollten keine anderen Vereinbarungen getroffen werden, könne dies dazu führen, dass die Hamas de facto wieder die Herrschaft über das Gebiet übernehme. Dies wäre aus Sicht der Islamisten nach fast acht Monaten Krieg ein strategischer Sieg.
2. Juni, 7.14 Uhr: Netanjahus Berater: Viele Details noch ungeklärt
Israel habe zwar dem von Biden dargelegten Vorschlag für ein Abkommen zugestimmt, viele Einzelheiten seien aber noch ungeklärt, betonte Ophir Falk, außenpolitischer Berater von Regierungschef Netanjahu.
"Es ist kein guter Deal, aber wir wollen unbedingt, dass die Geiseln freigelassen werden, und zwar alle", sagte er. "Es sind noch viele Details zu klären", bekräftigte Falk und verwies in Übereinstimmung mit Netanjahus Erklärung vom Samstagmorgen darauf, dass sich Israels Bedingungen nicht geändert hätten: die Freilassung aller Geiseln und die Zerstörung der Hamas.
"Die Vorstellung, dass Israel einem dauerhaften Waffenstillstand zustimmen wird, bevor diese Bedingungen erfüllt sind, ist ein Rohrkrepierer", hatte Netanjahu erklärt.
2. Juni, 7.08 Uhr: Rechtsreligiöse Minister drohen Netanjahu mit Ende der Koalition
Biden hatte am Freitag überraschend Details eines Entwurfs für einen Plan präsentiert, dem Israel nach Angaben der US-Regierung bereits zugestimmt hat. In Israel drohten jedoch prompt danach mehrere rechtsreligiöse Koalitionspartner von Ministerpräsident Netanjahu am Samstag mit dem Platzen seiner Regierungskoalition, sollte sich Israel auf den Deal einlassen.
Dieser bedeute einen "Sieg für den Terrorismus" und eine "totale Niederlage" Israels, wetterte der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir. Dagegen gingen in mehreren Städten des Landes Zehntausende Menschen für das Abkommen auf die Straße und forderten lautstark Neuwahlen.
Sie warfen der Regierung vor, nicht genug für die Freilassung der Geiseln zu tun. Allein in Tel Aviv nahmen nach Angaben der Organisatoren 120.000 Menschen an einer Massenkundgebung teil, wie die "Times of Israel" berichtete.
1. Juni, 22.12 Uhr: Vermittler rufen Israel und Hamas zur Einigung auf Gaza-Deal auf
Die im Gaza-Krieg vermittelnden Staaten Ägypten, USA und Katar haben Israel und die islamistische Hamas zur Einigung auf ein Abkommen aufgerufen, um den Konflikt zu beenden.
Die Konfliktparteien sollten ein Abkommen vollenden, das die von US-Präsident Joe Biden am Freitag dargelegten Grundsätze beinhalte, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der drei Länder. "Dieser Deal bietet einen Fahrplan für einen dauerhaften Waffenstillstand und eine Beendigung der Krise", hieß es in der Mitteilung weiter.
1. Juni, 21.29 Uhr: Baerbock kann sich Beteiligung an Gaza-Schutztruppe vorstellen
Außenministerin Annalena Baerbock (43) hat eine deutsche Beteiligung an einer Schutztruppe für den Gazastreifen ins Spiel gebracht.
"So wie wir das der Ukraine deutlich gemacht haben, wir stehen für ihre Freiheit und für ihren Frieden ein, gilt das für mich auch für den Nahen Osten. Wenn es jetzt nicht nur einen Wiederaufbau braucht, sondern eine internationale Schutztruppe, die dafür garantiert, dass wir endlich, endlich zu Frieden im Nahen Osten kommen, dann ist das auch unser gemeinsamer Auftrag", sagte die Grünen-Politikerin am Samstag bei einem kleinen Parteitag ihrer Partei in Potsdam.
Und später am Tag: "Wenn es dann für den weiteren Waffenstillstand und für den Frieden weitere Beiträge braucht für die Sicherheit, für den Wiederaufbau, dann ist für mich klar, dass auch unser Land dabei ist", sagte Baerbock auf dem deutschen Katholikentag in Erfurt mit Blick auf die laufenden Waffenstillstandsverhandlungen.
Weitere Details zu ihrem Vorstoß wollte die Politikerin nicht nennen. Zuletzt hatte sich Baerbock noch Mitte Mai zurückhaltend gezeigt.
1. Juni, 14.22 Uhr: Ägypten, USA und Israel beraten über Wiederöffnung des Rafah-Übergangs
Vertreter aus Ägypten, den USA und Israel wollen offenbar über die Wiederöffnung des Grenzübergangs in Rafah zum Gazastreifen beraten.
Der Sender Al-Kahira News berichtete, Ägypten vertrete weiterhin die Position, den Grenzübergang erst dann wiederzueröffnen, wenn sich das israelische Militär vollständig von dort zurückziehe. Z
udem gebe es angesichts der jüngsten US-Initiative "intensive ägyptische Bemühungen", um ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg voranzutreiben.
1. Juni, 12.06 Uhr: Hamas-Gesundheitsministerium gibt Zahl der Kriegstoten mit 36.379 an
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen gab am Samstag bekannt, dass während des seit mehr als sieben Monaten andauernden Krieges zwischen Israel und militanten Palästinensern mindestens 36.379 Menschen in dem Gebiet getötet wurden.
In einer Erklärung des Hamas-Ministeriums heißt es, dass in den letzten 24 Stunden mindestens 95 Menschen ums Leben gekommen sind.
1. Juni, 10.55 Uhr: Ein Toter und mehrere Verletzte bei israelischen Angriffen
Bei israelischen Luftangriffen im Libanon ist nach libanesischen Angaben eine Person getötet worden und es bei den Angriffen auf verschiedene Orte im Südlibanon in der Nacht zu Samstag auch Verletzte gegeben habe.
Darüber hinaus habe es am Samstag auch einen Angriff auf ein Motorrad nahe Madschdal Selm gegeben, wie NNA berichtete. Dabei soll es zwei Verletzte gegeben haben. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah handelte, war zunächst nicht klar.
Das israelische Militär teilte mit, als Reaktion auf vorige Abschüsse in Richtung Nordisrael in der Nacht Hisbollah-Ziele unter anderem in den Gegenden um Adlun, Kana und Hmaileh angegriffen zu haben. Außerdem seien mehrere Stellungen der mit der Hamas im Gazastreifen und dem Iran verbündeten Schiitenorganisation attackiert worden, die zuvor Raketen auf Israel abgeschossen habe.
Die Hisbollah reklamierte auch am Samstag Angriffe auf Nordisrael für sich. Als Antwort auf den Angriff auf das Motorrad erklärte die Miliz, Angriffsdrohnen auf Ziele des israelischen Militärs bei Yiftach im Norden Israels abgefeuert zu haben.
1. Juni, 7.21 Uhr: Baerbock spricht von Hoffnungsschimmer
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schrieb auf der Plattform X: "Das israelische Angebot, das US-Präsident Biden heute erläutert und bekräftigt hat, ist ein Hoffnungsschimmer und kann einen Weg aus der Sackgasse des Krieges weisen". Die Hamas müsse jetzt beweisen, dass sie den Konflikt beenden wolle.
Ähnlich äußerte sich UN-Generalsekretär António Guterres. "Der Generalsekretär hofft sehr darauf, dass das zu einer Übereinstimmung der Beteiligten für einen anhaltenden Frieden führen wird", erklärte sein Sprecher Stéphane Dujarric.
1. Juni, 7.17 Uhr: Israels Regierungschef bekräftigt Kriegsziele
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros, der vorgeschlagene Plan ermögliche seinem Land, den Grundsatz einzuhalten, dass der Krieg erst beendet wird, wenn alle Ziele erreicht seien. Dazu gehöre die Zerstörung der Hamas. Die USA und Bidens Rede fanden in der knappen Mitteilung keine Erwähnung.
"Ich weiß, dass es in Israel einige gibt, die mit diesem Plan nicht einverstanden sind und eine Fortsetzung des Krieges auf unbestimmte Zeit fordern werden", hatte Biden zuvor gesagt. "Ich habe die israelische Führung aufgerufen, hinter diesem Deal zu stehen."
Israel brauche keine Angst mehr um seine Sicherheit zu haben. Nach mehreren Monaten Krieg sei die Hamas nicht mehr in der Lage, ein weiteres Massaker wie am 7. Oktober anzurichten.
1. Juni, 7.07 Uhr: Bemühungen um Waffenruhe in Gaza stocken - Israel macht neues Angebot
"Es ist an der Zeit, diesen Krieg zu beenden", sagte US-Präsident Joe Biden am Freitag im Weißen Haus in Washington."Israel hat seinen Vorschlag gemacht. Die Hamas sagt, sie wolle einen Waffenstillstand.
Dieser Deal ist eine Gelegenheit zu beweisen, ob sie es wirklich ernst meinen", sagte Biden. "Die Hamas muss das Angebot annehmen." In einer ersten Reaktion erklärten die Islamisten, man sehe die von Biden vorgebrachten Absichten positiv, besonders das Ziel eines dauerhaften Waffenstillstands.
Der von Biden überraschend präsentierte Plan enthält drei Phasen: Die erste sieht eine vollständige und uneingeschränkte Waffenruhe von sechs Wochen und einen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus allen dicht besiedelten Gebieten in Gaza vor. Es würde zunächst eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen - darunter Frauen, Ältere und Verletzte. Im Gegenzug würden Hunderte Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind. In einer zweiten Phase würden die Kämpfe dann dauerhaft eingestellt und die verbliebenden Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase würde ein Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen.
31. Mai, 22.35 Uhr: Netanjahu: Krieg wird erst mit Erreichen israelischer Ziele enden
Nach der Präsentation eines neuen Vorschlags für ein Geisel-Abkommen sowie einer Waffenpause hat Israels Ministerpräsident Netanjahu auf die israelischen Kriegsziele hingewiesen.
Der Krieg werde nicht enden, bevor alle Geiseln zurückkehrten und die Führung sowie die militärischen Fähigkeiten der Hamas zerstört seien, hieß es am Freitagabend.
Allerdings habe Netanjahu dem Verhandlungsteam grünes Licht gegeben, einen Vorschlag vorzulegen, mit dem ebendiese Ziele erreicht werden könnten.
31. Mai, 20.35 Uhr: Biden stellt neuen Vorschlag Israels vor für Gaza-Deal
In den festgefahrenen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hat US-Präsident Joe Biden einen neuen Vorschlag Israels präsentiert und zu einer Einigung aufgerufen.
"Es ist an der Zeit, diesen Krieg zu beenden", sagte Biden am Freitag in Washington. Israel habe einen umfassenden neuen Vorschlag vorgelegt, der drei Phasen vorsehe und an die Hamas übermittelt worden sei.
"Es ist ein Fahrplan für einen dauerhaften Waffenstillstand und die Freilassung aller Geiseln." Wenn die Hamas wirklich eine Waffenruhe wolle, könne sie dies mit ihrer Zustimmung zu dem Deal beweisen.
31. Mai, 18.56 Uhr: Hamas veröffentlicht Tonaufnahme einer mutmaßlichen Geisel
Eine Frauenstimme bittet in der Aufnahme um ihre Freilassung. Sie sei bereits seit 237 Tagen in Gefangenschaft, heißt es darin.
Unter welchen Umständen und wann die Aufnahme entstanden ist, war zunächst unklar. Es soll sich um eine 26 Jahre alte Israelin handeln, die am 7. Oktober bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel in den Gazastreifen verschleppt wurde.
Israelischen Medien zufolge bat ihre Familie darum, die Aufnahme nicht zu veröffentlichen. Die Hamas sowie der Palästinensische Islamische Dschihad haben bereits mehrfach Videos der am 7. Oktober aus Israel entführten Menschen veröffentlicht. Auch die 26-Jährige war im Januar bereits in einem von der Hamas veröffentlichten Video zu sehen.
31. Mai, 17.33 Uhr: Nach Rückzug der Armee aus Dschabalia Leichen geborgen
Nach dem Rückzug der israelischen Armee aus Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind dort laut Zivilschutz Dutzende Leichen geborgen worden.
Einsatzkräfte hätten mindestens 70 Tote in dem Flüchtlingsviertel gefunden, hieß es. Das Viertel, in dem in den vergangenen Wochen heftige Kämpfe tobten, gilt als wichtiger Stützpunkt der Islamistenorganisation Hamas.
31. Mai, 17.01 Uhr: Israels Armee auch im Zentrum von Rafah im Einsatz
Trotz der internationalen Kritik an ihrem Vorgehen ist die israelische Armee jetzt auch im Zentrum von Rafah im Einsatz.
Wie die Armee mitteilte, haben Truppen dort Raketenwerfer, Tunnel und Waffen der Hamas entdeckt. Soldaten hätten in der Gegend auch ein Waffenlager der Islamisten zerstört.
Am Dienstag hatten Augenzeugen bereits berichtet, im Zentrum der Stadt Panzer gesichtet zu haben. Zuvor waren dort keine Bodentruppen im Einsatz.
31. Mai, 16.51 Uhr: Einsatz in Dschabalia im Gazastreifen beendet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge ihren mehrwöchigen Einsatz in Dschabalia im Norden des Gazastreifens beendet.
Die Mission im Osten der Stadt sei abgeschlossen, teilte die Armee mit. Hunderte Terroristen sollen getötet, zehn Kilometer Tunnelstrecke zerstört worden sein. Nach palästinensischer Darstellung forderten die Angriffe auch viele zivile Opfer.
In Dschabalia hatten in den vergangenen Wochen heftige Kämpfe getobt. Laut der Zeitung "Times of Israel" kamen dabei insgesamt zehn israelische Soldaten ums Leben. Anwohner bestätigten den Rückzug der Armee aus der Stadt.
31. Mai, 11.43 Uhr: Ägypten weist Berichte über Wiedereröffnung des Rafah-Übergangs zurück
Ägypten hat Berichte über eine Einigung zur Wiedereröffnung des Grenzübergangs in Rafah zum Gazastreifen nach Angaben des staatsnahen ägyptischen TV-Senders Al-Kahira News als falsch zurückgewiesen.
Unter Berufung auf eine hochrangige, nicht näher genannte Quelle, berichtete der Fernsehkanal am Freitag, dass die Medienberichte über eine solche Vereinbarung zwischen Ägypten und Israel nicht der Wahrheit entsprächen. "Ägypten besteht auf einen vollständigen israelischen Rückzug vom Grenzübergang als Bedingung für die Wiederaufnahme seiner Arbeit", hieß es.
Der israelische Kan-Sender hatte am Donnerstagabend berichtet, dass sich die beiden Länder auf die Wiedereröffnung des Grenzübergangs für den Transport humanitärer Hilfe geeinigt hätten. Das Übereinkommen sei auf Druck der USA zustande gekommen, hieß es.
31. Mai, 7.26 Uhr: Hamas will umfassende Einigung mit Israel bei Kriegsende
Die islamistische Hamas will eigenen Angaben zufolge eine "vollständige Einigung" über die Freilassung der aus Israel entführten Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge mit Israel.
Voraussetzung sei aber ein Ende des Gaza-Kriegs, hieß es in einer Erklärung der Terrororganisation am Donnerstag. In dem Fall seien die Islamisten bereit, die Verhandlungen fortzusetzen und ein "umfassendes Austausch-Abkommen" zu erzielen. Dies hätten sie auch den Vermittlern mitgeteilt. Israel lehnt ein Ende des Kriegs bislang ab.
Was mit einer "vollständige Einigung" gemeint war, ließen die Islamisten indes offen. Gemeint sein könnte, dass ein Austausch aller Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen auf einmal stattfinden soll - und nicht wie bislang geplant in mehreren Phasen.
31. Mai, 6 Uhr: Ein Toter und mehrere Verletzte nach Palästinenser-Angaben im Westjordanland
Bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland sind am Donnerstag palästinensischen Angaben zufolge ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden.
In Ramallah kam ein Mann durch einen Schuss in die Brust ums Leben, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Vier weitere Palästinenser wurden demnach bei Konfrontationen während der Razzia verletzt, einer von ihnen schwer.
Palästinensischen Angaben zufolge wollte die Armee einen Studenten festnehmen. Der Grund war zunächst unklar. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
Titelfoto: Abdel Kareem Hana/AP/dpa