Israel-Krieg: Islamischer Dschihad veröffentlicht zweites Video einer Geisel
Israel - Israels Vormarsch in Rafah im Süden Gazas ist höchst umstritten. Nun hat die Armee nach eigenen Angaben ein wichtiges Ziel dort erreicht. Wie reagiert Ägypten?
Israels Armee hat im umkämpften Gazastreifen nach eigenen Angaben die Kontrolle über den gesamten Abschnitt an der Grenze zu Ägypten übernommen. Die islamistische Hamas habe den als Philadelphi-Korridor bekannten Bereich für den Schmuggel von Waffen genutzt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend.
In dem etwa 14 Kilometer langen Abschnitt gebe es rund 20 Tunnel, die nach Ägypten führen. Einige der Tunnel seien Israel und Ägypten bereits zuvor bekannt gewesen, andere seien erst jetzt entdeckt worden, zitierte das "Wall Street Journal" einen israelischen Militärbeamten.
Während dieser der Zeitung sagte, Israel habe Ägypten über die nun entdeckten grenzüberschreitenden Tunnel informiert, wies ein ranghoher ägyptischer Beamte dies gegenüber der US-Zeitung zurück. Israel benutze diese Behauptungen, "um die Fortsetzung der Rafah-Operation zu rechtfertigen".
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
30. Mai, 20.33 Uhr: Ein Toter und mehrere Verletzte nach Palästinenser-Angaben im Westjordanland
Bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland sind am Donnerstag palästinensischen Angaben zufolge ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden.
In Ramallah kam ein Mann durch einen Schuss in die Brust ums Leben, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Vier weitere Palästinenser wurden demnach bei Konfrontationen während der Razzia verletzt, einer von ihnen schwer.
Palästinensischen Angaben zufolge wollte die Armee einen Studenten festnehmen. Der Grund war zunächst unklar. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
30. Mai, 20.17 Uhr: Islamischer Dschihad veröffentlicht zweites Video einer Geisel
Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) hat zwei Tage nach der Veröffentlichung eines Geisel-Videos einen zweiten Clip des aus Israel entführten Mannes veröffentlicht.
Er sagt darin, dass es ihm trotz der Angriffe Israels auf den Gazastreifen gut gehe und er gesund sei. Weiterhin wirft er der israelischen Regierung vor, nicht den erforderlichen Preis zahlen zu wollen, um die Geiseln lebendig zurückzubringen.
Der junge Mann ruft die Menschen in Israel zudem dazu auf, weiter gegen die Regierung und für ein Abkommen über eine Freilassung der Geiseln sowie einen Waffenstillstand zu demonstrieren. Er wolle zurück nach Hause zu seinen Eltern und seiner Freundin, sagt er weiter. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob der Mann unter Druck und Drohungen sprach, war zunächst unklar.
30. Mai, 18.58 Uhr: Sloweniens Regierung für Palästina-Anerkennung
Sloweniens Regierung hat für die Anerkennung Palästinas als Staat gestimmt.
Ein entsprechender Antrag sei am Donnerstag gebilligt und zur endgültigen Verabschiedung an das Parlament weitergeleitet worden, sagte Premierminister Robert Golob (57) der slowenischen Nachrichtenagentur STA zufolge nach einer Regierungssitzung.
Die Nationalversammlung will kommenden Dienstag über den Antrag abstimmen, sagte ein Sprecher des Parlaments. Golobs sozial-liberale Partei hat eine deutliche Mehrheit in der Abgeordnetenkammer. Für eine Anerkennung Palästinas reicht eine einfache Mehrheit.
30. Mai, 18.34 Uhr: Gantz-Partei reicht Antrag auf Auflösung des Parlaments in Israel ein
Die Partei von Benny Gantz (64), Minister im israelischen Kriegskabinett, hat am Donnerstag nach Medienberichten einen Antrag zur Auflösung des Parlaments in Israel eingereicht.
Der Schritt in Richtung Neuwahlen galt den Berichten zufolge allerdings eher als symbolisch.
Gantz hatte bereits Neuwahlen im September gefordert. Außerdem stellte er dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) ein Ultimatum bis zum 8. Juni. Er werde aus dem Kriegskabinett austreten, sollte kein Plan für eine Nachkriegsordnung im Gazastreifen vorgelegt werden, so Gantz.
30. Mai, 14.20 Uhr: Zypern bringt Tausende Paletten Hilfsgüter in den Gazastreifen
Zypern hat nach Regierungsangaben mehr als 4.000 Paletten Hilfsgüter über den provisorischen US-Pier in den Gazastreifen verschifft.
Insgesamt seien rund 14.000 Paletten im Rahmen der Initiative gesammelt worden, teilte Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis mit. Von den 4.134 Paletten, die den Gazastreifen bereits erreicht hätten, sei etwa die Hälfte von Hilfsorganisationen abgeholt worden, um sie an Zivilisten zu verteilen. Die andere Hälfte wurde eingelagert.
Obwohl ein Teil des Piers vor kurzem beschädigt und der Betrieb eingestellt wurde, liefen immer noch Schiffe mit Hilfsgütern aus. Es wurde erwartet, dass der Pier bis Mitte nächster Woche wieder in Betrieb genommen werden kann.
30. Mai, 14.15 Uhr: Israel wollte laut Iran mit Kompromiss-Angebot Vergeltungsschlag vermeiden
Der Iran hat nach eigenen Angaben vor dem Vergeltungsangriff auf Israel wegen des Angriffs auf seine Botschaft in Damaskus Kompromiss-Signale von der Regierung in Jerusalem erhalten.
Israel habe der Führung in Teheran über Ägypten mitgeteilt, dass es im Gazastreifen einen "Kompromiss" eingehen werde, um eine iranische Reaktion auf einen Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien abzuwenden, meldet die iranische Nachrichtenagentur Tasnim und zitiert dabei den Luftwaffen-Chef der iranischen Revolutionsgarden, Amirali Hadschisadeh.
Der Iran hatte im April bei seinem ersten direkten Angriff auf israelisches Territorium Hunderte Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert als Vergeltungsschlag für einen Angriff auf seine Botschaft in Damaskus, bei dem sieben Offiziere der Revolutionsgarden getötet wurden und der Israel zugeschrieben wird.
30. Mai, 11.20 Uhr: Israels Armee will Angriff mit Marschflugkörper aus dem Osten abgewehrt haben
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Marschflugkörper abgewehrt, mit dem Israel von Osten aus angegriffen worden sei. Zuvor habe es auf den Golanhöhen Alarm wegen des "Eindringens eines feindlichen Flugkörpers" gegeben.
Der genaue Hintergrund war zunächst unklar. Zudem wurde den Militärangaben zufolge ein Flugkörper aus dem nördlichen Nachbarland Libanon von der Raketenabwehr abgefangen. Bei beiden Vorfällen habe es weder Verletzte noch Sachschaden gegeben.
Zu dem Angriff mit einem Marschflugkörper bekannte sich zunächst keines der Mitglieder der sogenannten "Achse des Widerstands" von Israels Erzfeind Iran. In Ländern wie Syrien, Irak, Jemen und dem Libanon wirken mächtige Milizen und Bewegungen, die Teil dieses antiisraelischen Bündnisses sind.
30. Mai, 11.10 Uhr: Riesige Müllberge im Gazastreifen gefährden Gesundheit und Umwelt
Je länger der Gaza-Krieg dauert, desto mehr Müll häuft sich in dem schmalen Küstenstreifen an. Entlang vieler Straßen im Gazastreifen türmen sich nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA Müllberge auf.
"Wohin man auch schaut, sieht man einen Abfallhaufen", schrieb die Organisation auf X. Das UN-Nothilfebüro OCHA teilte in der Nacht zum Donnerstag mit, rund eine Million aus der Stadt Rafah Geflüchtete lebten unter miserablen sanitären Bedingungen. Der seit fast acht Monaten dauernde Krieg hat die Lebensumstände der rund 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens noch einmal massiv verschlechtert.
Rund 1,7 Millionen Menschen mussten nach Angaben von Hilfsorganisationen ihre Wohnorte verlassen. Die Organisation warnt vor schweren gesundheitlichen Auswirkungen der Müllkrise auf die Menschen im Gazastreifen. Es drohten auch die Verseuchung landwirtschaftlicher Böden und des Grundwassers. Steigende Temperaturen in der Region könnten noch zu einer Zuspitzung der Lage beitragen.
30. Mai, 8.57 Uhr: Zwei Israelis bei Autoattacke im Westjordanland getötet
Bei einer Autoattacke im besetzten Westjordanland sind nach Angaben der israelischen Armee am Mittwoch zwei Israelis getötet worden.
Der Angriff habe sich außerhalb von Nablus im Norden des Westjordanlands in der Nähe einer israelischen Siedlung ereignet, erklärte die Armee. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP bestätigte die Armee die Tötung zweier israelischer Staatsbürger. Israelischen Medienberichten zufolge leitete die Armee eine Fahndung nach den mutmaßlichen Tätern ein.
Bei den Opfern handelt es sich demnach um zwei junge Soldaten im Alter von 20 Jahren, welche die Armee als Elija Hillel und Diego Schvischa Harsaj identifizierte. Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas begrüßte den Angriff nahe Nablus und bezeichnete ihn als "natürliche Antwort" von "Volkshelden" auf die "Verbrechen des Feindes".
30. Mai, 6.20 Uhr: Israel für tödliche Angriffe in Syrien verantwortlich
Im Nordwesten Syriens wurden laut Menschenrechtsaktivisten bei zwei mutmaßlich von Israels Armee geführten Angriffen ein Kind sowie drei Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet.
In der Hafenstadt Banijas hätten der Einschlag einer israelischen Rakete sowie eine syrische Abwehrrakete zu zwei Explosionen geführt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien am Mittwochabend mit. Auch im Umland der Stadt Homs habe es einen israelischen Angriff gegeben. Dieser habe einen Militärstandort zum Ziel gehabt.
Bei den dabei getöteten Mitgliedern der Hisbollah soll es sich den Angaben nach um Syrer handeln. Israels Militär wollte die Berichte nach eigenen Angaben prüfen.
30. Mai, 6.15 Uhr: Israels Militär zerstört Tunnel in Rafah
Israels Armee zerstörte nach eigener Darstellung nahe Rafah ein anderthalb Kilometer langes Tunnelsystem der Hamas.
Der Eingang habe sich rund 100 Meter vom Grenzübergang zu Ägypten befunden und zu einer verzweigten unterirdischen Route geführt, teilte Armeesprecher Hagari weiter mit. Die Hamas habe das Tunnelsystem genutzt, um Soldaten anzugreifen und Waffen zu transportieren. In den Gängen in unterschiedlicher Tiefe habe man Raketen, Sprengsätze und weitere Waffen gefunden sowie mehrere Räume und Badezimmer.
"Die Hamas ist in Rafah", sagte Hagari. Sie halte dort auch Geiseln fest. Daher werde man weiter in der Stadt vorrücken. Drei israelische Soldaten waren Medien zufolge am Vortag bei der Explosion einer Sprengfalle in einem Gebäude in Rafah getötet worden.
30. Mai, 6.10 Uhr: Israels Armee geht weiterhin gezielt und begrenzt vor, so USA
Die US-Regierung warnt Israel seit Monaten vor den Gefahren, die ein Einsatz in den dicht besiedelten Stadtgebieten Rafahs für die Zivilbevölkerung mit sich bringen könnte, will bisher aber weiterhin keinerlei Anzeichen für eine großangelegte Bodenoffensive des Verbündeten in dem Gebiet erkennen.
"Ich kann nicht bestätigen, ob sie den (Philadelphi-)Korridor eingenommen haben oder nicht, aber ich kann Ihnen sagen, dass ihre Bewegungen entlang des Korridors für uns nicht überraschend kamen und im Einklang mit ihrem Plan standen, die Hamas gezielt und begrenzt zu bekämpfen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby (60), am Mittwoch.
29. Mai, 22.17 Uhr: Tote nach mutmaßlich israelischen Angriffen in Syrien
Bei zwei mutmaßlich israelischen Angriffen im Nordwesten Syriens sind Menschenrechtsaktivisten zufolge ein Kind sowie drei Mitglieder der Hisbollah-Miliz getötet worden.
In der Hafenstadt Banijas hätten der Einschlag einer israelischen Rakete sowie eine syrische Abwehrrakete zu zwei Explosionen geführt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien am Mittwochabend mit. Infolgedessen seien ein Mädchen getötet und zwölf Zivilisten verletzt worden. Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einem getöteten Kind und zehn Verletzten.
Auch im Umland der Stadt Homs habe es einen israelischen Angriff gegeben, teilte die Beobachtungsstelle weiter mit. Dieser habe einen Militärstandort zum Ziel gehabt. Bei den dabei getöteten Mitgliedern der libanesischen Hisbollah-Miliz soll es sich den Angaben nach um Syrer handeln. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu den Angriffen zu prüfen.
29. Mai, 21.13 Uhr: Anderthalb Kilometer langes Hamas-Tunnelnetz zerstört
Israels Armee hat nach eigener Darstellung ein anderthalb Kilometer langes Tunnelsystem der Hamas nahe der Stadt Rafah zerstört.
Der Eingang habe sich rund 100 Meter vom Grenzübergang zu Ägypten befunden und zu einer verzweigten unterirdischen Route geführt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend mit. Mitglieder der Hamas hätten das Tunnelsystem im südlichen Gazastreifen genutzt, um Soldaten anzugreifen und Waffen zu transportieren.
In den unterirdischen Gängen unterschiedlicher Tiefe hätten die Einsatzkräfte Raketen, Sprengsätze und weitere Waffen gefunden. Es gab dort demnach auch Räume und Badezimmer.
29. Mai, 20.25 Uhr: Gazas Grenzbereich zu Ägypten unter israelischer Kontrolle?
Israels Militär hat im Gazastreifen israelischen Medienberichten zufolge die Kontrolle über den gesamten Abschnitt entlang der Grenze zu Ägypten übernommen.
Im Großteil des als Philadelphi-Korridor bekannten Bereichs seien israelische Truppen stationiert, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf die Armee am Mittwochabend. Das Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
In dem etwa 14 Kilometer langen Bereich gebe es rund 20 Tunnel, die nach Ägypten führten, hieß es in den Berichten weiter. Die Hamas hat Tunnel genutzt, um etwa Waffen in den Küstenstreifen zu schmuggeln. Einige der Tunnel wurden den Berichten zufolge zerstört. Israel habe auch sein Nachbarland Ägypten darüber informiert.
29. Mai, 18.45 Uhr: Erdogan ruft "islamische Welt" zu "gemeinsamer Entscheidung" gegen Israel auf
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) hat sich angesichts der Lage im südlichen Gazastreifen erneut mit scharfen Worten gegen Israel gewandt und muslimische Staaten zum gemeinsamen Vorgehen aufgerufen.
"Worauf wartet ihr noch, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen? Gott wird euch und uns zur Rechenschaft ziehen", sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara vor den Parlamentsabgeordneten seiner Partei AKP in Richtung der "islamischen Welt".
Weiter sagte Erdogan, Israel sei "nicht nur eine Bedrohung für Gaza (...), sondern für die gesamte Menschheit". Er fügte an: "Kein Staat ist sicher, solange Israel sich nicht dem Völkerrecht unterwirft und sich nicht an das Völkerrecht gebunden fühlt. Und das betrifft auch die Türkei."
29. Mai, 18.42 Uhr: Huthi-Miliz im Jemen meldet mehrere Angriff
Die Huthi-Miliz im Jemen hat als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen nach eigenen Angaben einen griechischen Frachter und mehrere weitere Schiffe angegriffen.
Ein Militärsprecher der Huthis erklärte am Mittwoch im Onlinedienst X, der Frachter "Laax" sei "direkt getroffen und schwer beschädigt" worden. Seinen Angaben zufolge attackierten die Huthits noch fünf weitere Schiffe. Die Angriffe seien "eine Reaktion auf die Verbrechen des zionistischen Feindes gegen die Vertriebenen in Rafah" gewesen, fügte der Sprecher hinzu.
29. Mai, 18.40 Uhr: Sicherheitsberater über mögliches Ende des Gaza-Kriegs
Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Nationalem Sicherheitsberater mindestens bis Ende des Jahres andauern.
"Auch in diesem Jahr erwarten uns noch mindestens sieben Monate der Kämpfe", sagte Tzachi Hanegbi am Mittwoch dem israelischen Kan-Sender. Dies sei notwendig, um die Herrschaft der islamistischen Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerstören. Die Armee habe 2024 in ihren Plänen als "Jahr der Kämpfe" definiert. "Wir brauchen einen langen Atem und Durchhaltevermögen."
29. Mai, 13.55 Uhr: Explosion von Sprengfalle in Rafah - Drei israelische Soldaten tot
Drei israelische Soldaten sind nach Medienberichten vom Mittwoch bei der Explosion einer Sprengfalle in einem Gebäude in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden.
Die israelische Armee teilte am Mittwoch nur mit, am Vortag seien drei Soldaten der Infanteriebrigade Nachal bei Kämpfen im südlichen Gazastreifen gefallen.
Israelische Soldaten gehen bei dem Einsatz in dem Küstenstreifen unter anderem von Haus zu Haus auf der Suche nach Waffen. Viele Gebäude sind nach Militärangaben mit tödlichen Sprengfallen präpariert.
29. Mai, 13.29 Uhr: Hamas-Extremisten schießen vom Westjordanland aus auf Israel
Bewaffnete Kämpfer der palästinensischen Terrororganisation Hamas haben vom Westjordanland aus einen israelischen Grenzort beschossen.
Ein am Mittwoch verbreitetes Video der Hamas zeigte drei Männer mit Schnellfeuergewehren, die mehrere Salven abgaben. Der israelische Armeesender berichtete, es habe in dem Ort Bat Chefer nahe der Sperranlage zwischen Israel und dem besetzten Westjordanland keine Opfer, aber Sachschaden gegeben.
Es sei bereits der zweite Vorfall dieser Art. Die Angreifer, die Hamas-Stirnbänder trugen, stammten demnach aus einem Flüchtlingsviertel in der palästinensischen Stadt Tulkarem.
29. Mai, 12.52 Uhr: Gaza-Resolutionsentwurf verlangt Ende von Offensive
Nach dem verheerenden Luftangriff verlangt ein neuer Resolutionsentwurf im Weltsicherheitsrat ein sofortiges Ende der israelischen Militäroffensive.
Außerdem müsse es eine sofortige und von allen Seiten respektierte Waffenruhe im Gazastreifen geben, heißt es in der von Algerien erstellten Beschlussvorlage, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Die islamistische Hamas wird zudem zur Freilassung aller Geiseln aufgefordert.
Mehrere Diplomaten sagten der dpa nach einem Treffen des mächtigsten UN-Gremiums am Dienstag hinter verschlossenen Türen, einige Ratsmitglieder strebten ein Votum schon an diesem Mittwoch an. Es wurde gemutmaßt, die USA könnten bei einer Abstimmung ein Veto einlegen. Frankreichs UN-Botschafter forderte ein Durchgreifen des Weltsicherheitsrates.
29. Mai, 12.39 Uhr: Berichte über neuen israelischen Vorschlag für Geisel-Abkommen
Israel soll den Unterhändlern Katars, Ägyptens und der USA, die in dem Krieg vermitteln, am Montag einen aktualisierten Vorschlag für ein mögliches Abkommen unterbreitet haben.
Das berichteten die israelische Zeitung "Haaretz" und das US-Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Quellen.
Der schriftliche Vorschlag beinhalte "die Bereitschaft, flexibel zu sein", was die Anzahl der lebenden Geiseln betreffe, die in einer ersten Phase eines Abkommens von der Hamas freigelassen werden müssten, so "Axios". Auch sei Israel bereit, die Forderung der Hamas nach "dauerhafter Ruhe" im Gazastreifen zu diskutieren. Die Hamas verlangt einen Abzug der israelischen Truppen, was Israel ablehnt.
29. Mai, 12.32 Uhr: Gaza-Hilfslieferungen über provisorischen US-Hafen ausgesetzt
Die USA stellen Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen über die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle vorübergehend ein.
Der an der Küste verankerte Pier sei bei rauem Seegang schwer beschädigt worden, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh (36) am Dienstag in Washington.
Die Anlage werde in den kommenden 48 Stunden aus ihrer Verankerung gelöst und nach Aschdod geschleppt, wo das US-Militär Reparaturen vornehmen werde. Die israelische Stadt liegt gut 30 Kilometer von Gaza entfernt.
28. Mai, 19.04 Uhr: Terroristen veröffentlichen neues Geisel-Video
Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) hat am Dienstag ein Video eines aus Israel entführten Mannes veröffentlicht.
Es war zunächst unklar, wann der rund 30-sekündige Clip aufgenommen wurde. Der junge Mann kündigt darin an, in den kommenden Tagen die ganze Wahrheit darüber zu berichten, was mit ihm und den anderen Geiseln im Gazastreifen geschehen sei.
Israelischen Medien zufolge wurde der 28-Jährige zusammen mit seiner Mutter, Großmutter und seiner Freundin am 7. Oktober aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Die drei Frauen wurden im Rahmen eines Deals zwischen der israelischen Regierung und der Hamas Ende November freigelassen. Der Vater des Mannes wurde Medien zufolge bei dem Massaker am 7. Oktober getötet.
28. Mai, 13.01 Uhr: Israels Bodentruppen dringen offenbar weiter nach Rafah vor
Israelische Bodentruppen sind nach Augenzeugenberichten aus Rafah tiefer in die Stadt im Süden des Gazastreifens vorgedrungen.
Demnach wurden am Dienstag Truppen auch im Stadtzentrum gesichtet. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete unter Berufung auf Quellen in Rafah, es seien in dem Stadtviertel Tal al-Sultan israelische Panzer im Einsatz. Dort seien Bodentruppen bisher nicht gewesen.
Vonseiten der israelischen Armee gab es zunächst keine Bestätigung dieser Berichte.
28. Mai, 12.22 Uhr: Spanien, Norwegen, Irland kennen Palästina als Staat an
Die linke Regierung in Spanien hat die Anerkennung eines Palästinenserstaates noch vor der Billigung durch den Ministerrat in Madrid formell verkündet.
"Dies ist eine historische Entscheidung, die ein einziges Ziel hat: Den Israelis und den Palästinensern zum Frieden zu verhelfen", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Dienstag. Der Ministerrat soll die Anerkennung nachmittags auf seiner wöchentlichen Sitzung billigen. Mann wolle die Grenzen von 1967 anerkennen, hieß es.
Auch Norwegen und Irland folgten diesem Schritt. Gemeinsam haben die drei Staaten bereits vergangene Woche angekündigt, die Anerkennung am Dienstag in Kraft treten zu lassen.
28. Mai, 11.03 Uhr: Drohnenangriff proiranischer Milizen aus dem Irak auf Südisrael
Proiranische Milizen im Irak haben nach eigenen Angaben die Hafenstadt Eilat im Süden Israels mit Drohnen angegriffen.
Die Gruppe "Islamischer Widerstand im Irak" erklärte am frühen Dienstagmorgen, Militärziele in der Gegend mit drei Drohnen angegriffen zu haben. Der Angriff erfolgte demnach am Montag.
Die israelische Armee erklärte am späten Montagabend, zwei feindliche Flugobjekte in der Gegend um Eilat abgefangen zu haben. Es habe keine Verletzten gegeben. Die Objekte seien aus östlicher Richtung gekommen und hätten das israelische Territorium nicht erreicht.
28. Mai, 6.40 Uhr: Verheerendes Feuer wohl durch Granatsplitter entstanden
Israelische Beamte hätten der verbündeten US-Regierung erklärt, sie glaubten, dass nach dem Luftangriff ein 100 Meter entfernter Treibstofftank möglicherweise durch Granatsplitter Feuer gefangen habe.
So zitierte der Sender "ABC News" am Montag einen US-Beamten. Demnach habe dadurch ein Zelt Feuer gefangen, was wiederum zu dem verheerenden Brand in dem Lager geführt habe. Den USA lägen jedoch keine eindeutigen Informationen hierzu vor.
In sozialen Medien kursierten nach dem Luftangriff verstörende Videos, die zeigen, wie verkohlte Leichen aus brennenden Zelten geborgen werden. Israels Armee hatte mitgeteilt, Vorkehrungen getroffen zu haben, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. So sei bei dem Angriff präzise Munition eingesetzt und das Gebiet aus der Luft überwacht worden.
28. Mai, 6.19 Uhr: Dämpfer für Bemühungen um Waffenruhe
Wegen des Angriffs in Rafah setzte die Hamas ihre Teilnahme an den Verhandlungen über eine Waffenruhe vorerst aus.
Dies teilten Hamas-Repräsentanten der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit. Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Islamistenorganisation, bei denen Ägypten, Katar und die USA als Vermittler agieren, waren zuletzt nach mehrtägigen Gesprächen in Kairo und Doha in eine Sackgasse geraten.
Medienberichten zufolge sollten sie in dieser Woche "auf der Basis neuer Vorschläge" wiederaufgenommen werden.
27. Mai, 22.32 Uhr: "Horror muss aufhören": UN-Chef verurteilt Israels Angriff in Rafah
UN-Generalsekretär António Guterres hat den verheerenden Angriff Israels auf ein Zeltlager mit geflüchteten Zivilisten im Gazastreifen scharf kritisiert.
"Ich verurteile Israels Vorgehen, bei dem zahlreiche unschuldige Zivilisten getötet wurden, die nur Schutz vor diesem tödlichen Konflikt suchten", schrieb Guterres auf der Plattform X.
Es gebe für die Palästinenser im Gazastreifen keinen sicheren Ort. "Dieser Horror muss aufhören", schrieb der UN-Chef weiter.
27. Mai, 21.43 Uhr: EU will Israel zu formellen Treffen über Lage in Gaza auffordern
"Wir haben die notwendige Einstimmigkeit erzielt, um einen Assoziationsrat mit Israel zu fordern", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.
Bei dem Treffen soll es nach Angaben von Borrell um die Achtung der Menschenrechte gehen und darum, wie Israeldie Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) umsetzen will.
Der IGH hatte Israel am Freitag verpflichtet, den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden. Es dürften keine Lebensbedingungen geschaffen werden, "die zur vollständigen oder teilweisen Vernichtung der palästinensischen Bevölkerung in Gaza führen könnten".
27. Mai, 21.38 Uhr: Israel tötet Hisbollah-Mitglied im Südlibanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Montag ein Mitglied der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon getötet.
Zuvor seien aus der Grenzregion Abschüsse in Richtung Malkia in Nordisrael registriert worden sein, teilte die Armee mit. Israelische Kampfflugzeuge hätten darüber hinaus Infrastruktur der Hisbollah zerstört.
Sicherheitskreise im Libanon bestätigten, dass es sich bei dem Toten um ein Mitglied der Schiitenmiliz handelte. Die Hisbollah bestätigte den Tod ihres Kämpfers zunächst nicht selbst.
27. Mai, 19.04 Uhr: Netanjahu nennt tödlichen Luftangriff in Rafah "tragischen Fehler"
Die Tragödie sei trotz der israelischen Bemühungen, Schaden von Zivilisten abzuwenden, geschehen, sagte Netanjahu am Montag im Parlament.
Er poche dennoch darauf, die Offensive in Rafah fortzusetzen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden mindestens 45 Menschen getötet, Dutzende weitere verletzt.
Der Luftschlag richtete sich nach Angaben des israelischen Militärs gegen hochrangige Hamas-Mitglieder.
27. Mai, 19 Uhr: Luftangriff in Rafah laut Israels Armee nicht in humanitärer Zone
"Im Widerspruch zu den Lügen und Fehlinformationen der Hamas fand der Angriff nicht in der humanitären Zone statt", teilte Israels Militär mit.
Die Armee hat eigenen Angaben zufolge vor dem Luftangriff im Süden des Gazastreifens Vorkehrungen getroffen, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. So seien etwa präzise Munition eingesetzt und das Gebiet aus der Luft überwacht worden.
Israel habe zudem auch nachrichtendienstliche Informationen vor dem Angriff eingeholt. "Auf Grundlage dieser Maßnahmen wurde davon ausgegangen, dass keine Schäden für unbeteiligte Zivilisten zu erwarten sind", so das Militär weiter.
27. Mai, 18.42 Uhr: Hamas: Setzen Teilnahme an Waffenruhe-Verhandlungen wegen Rafah aus
Wegen des tödlichen israelischen Luftangriffs in Rafah setzt die Hamas ihre Teilnahme an den Verhandlungen über eine Waffenruhe vorerst aus.
Bei dem israelischen Angriff am Sonntagabend waren nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 45 Palästinenser getötet worden. cNach israelischen Angaben galt der Angriff zwei ranghohen Hamas-Mitgliedern.
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, waren zuletzt nach mehrtägigen Gesprächen in Kairo und Doha in eine Sackgasse geraten.
27. Mai, 18.28 Uhr: Soldat bei Schusswechsel nahe Gaza-Grenze getötet
Bei dem Schusswechsel mit israelischen Truppen nahe der Grenze zum Gazastreifen ist ein ägyptischer Soldat getötet worden.
Das teilte der Sprecher des ägyptischen Militärs am Montag mit. Es ist das erste öffentlich bekannte Todesopfer in den Reihen des ägyptischen Militärs seit Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober.
27. Mai, 15.35 Uhr: Bundesregierung will Untersuchung zu Israels Angriff in Rafah abwarten
Die Bundesregierung geht davon aus, dass es einen Fehler der israelischen Seite gegeben habe. Es müsse noch die Frage der Motivation für den Angriff geprüft werden.
c"Der Schluss, ob das ein Kriegsverbrechen ist im Sinne des Völkerrechtes, das ist etwas, was man Juristen überlassen muss, die die genauen Sachverhalte kennen", so Regierungssprecher Steffen Hebestreit.
Der Regierungssprecher mahnte: "Erst mal untersuchen, was genau passiert ist und dann urteilen. Und nicht anhand von Bildern sofort ein Urteil fällen." Israel habe das Recht, sich zu verteidigen - im Rahmen des Völkerrechts.
27. Mai, 13.46 Uhr: Macron verurteilt israelischen Luftangriff in Rafah
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (46) reagierte empört auf den jüngsten israelischen Luftangriff in Rafah.
"Diese Operationen müssen aufhören", schrieb Macron am Montag auf X. "Es gibt keine sicheren Zonen für palästinensische Zivilisten in Rafah." Er sei empört, schrieb Macron.
Er rief zu einer sofortigen Feuerpause und zu einer vollständigen Einhaltung des internationalen Rechts auf.
27. Mai, 11.45 Uhr: Israel leitet Untersuchungen gegen 70 Soldaten ein
Israel hat nach Angaben der obersten Militäranwältin seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast acht Monaten in 70 Fällen Ermittlungsverfahren gegen Soldaten eingeleitet.
Dabei gehe es mutmaßliche Vergehen wie Plünderungen, Gewalt sowie den Tod von Gefangenen aus Gaza, sagte Generalmajorin Jifat Tomer-Jeruschalmi (50) bei einer Juristenkonferenz in Eilat.
"Im Krieg passieren auch Vorfälle, die den Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegsrecht und gegen militärische Befehle wecken", sagte die Anwältin gleichzeitig. Dies seien jedoch Ausnahmen. "Solche Verdachtsfälle werden gründlich und energisch untersucht."
27. Mai, 11.44 Uhr: Arabische Staaten verurteilen Angriff auf Rafah
Mehrere arabische Staaten haben den israelischen Luftangriff auf ein Zeltlager in Rafah im südlichen Gazastreifen aufs Schärfste verurteilt.
Israels "absichtliche Bombardierung der Zelte der Geflüchteten" stelle einen "neuen und eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht" dar, kritisierte das ägyptische Außenministerium. Der Vermittlerstaat Katar zeigte sich besorgt, dass der Angriff die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg behindern könnte.
Jordanien verurteilte die "eklatante Missachtung der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs" scharf. Das Außenministerium in Amman bezeichnete den jüngsten Angriff als "abscheuliches Kriegsverbrechen der israelischen Besatzungstruppen im Gazastreifen".
27. Mai, 11.40 Uhr: Israelische Militärstaatsanwältin spricht von detaillierter Untersuchung nach Rafah-Angriff
Die oberste israelische Militärstaatsanwältin Jifat Tomer-Jeruschalmi (50) bezeichnete den Luftangriff auf Rafah mit vielen zivilen Toten als als "sehr schwerwiegend".
Die Einzelheiten würden noch untersucht. Man sei entschlossen, mit größter Sorgfalt vorzugehen, sagt sie auf einer von der Israelischen Anwaltskammer ausgerichteten Konferenz. "Die Streitkräfte bedauern jeglichen Schaden an Nichtkombattanten während des Krieges."
27. Mai, 10.47 Uhr: Deutschland stellt weitere 39 Millionen Euro Hilfe bereit
Die Bundesregierung stellt weitere 39 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für den Gazastreifen zur Verfügung.
Das war am Montag aus Delegationskreisen am Rande von Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel zu vernehmen. Das Geld soll demnach vor allem in die Gesundheitsnothilfe in Gaza und in die Bekämpfung von Krankheitsausbrüchen wie etwa Cholera fließen.
Umgesetzt wird dies mit Hilfe internationaler Organisationen wie etwa der Weltgesundheitsorganisation WHO.
27. Mai, 10.40 Uhr: Borrell fordert Stopp der Angriffe auf Rafah
Der EU-Außenbauftragte Josep Borrell (77) hat die Angriffe Israels auf die Stadt Rafah kritisiert.
Das Land setzt seine Militäraktion im südlichen Gazastreifen fort, obwohl der Internationale Gerichtshof das Land aufgefordert hatte, die Aktion sofort einzustellen, sagte der Diplomat. Das Urteil des Internationalen Gerichtshofs müsse jedoch umgesetzt werden, sagte Borrell.
Vor einem Treffen der EU-Außenminister erklärte er zudem, er werde sich auch für die Einrichtung einer speziellen EU-Mission zur Unterstützung des Grenzübergangs Rafah einsetzen.
27. Mai, 8.15 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde berichtet von 35 Toten bei Luftangriff Israels in Rafah
Bei dem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 35 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden.
Die Behörde sprach in der Nacht zum Montag von einem "Massaker". Die meisten der Toten seien Frauen und Kinder. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
In sozialen Medien kursierten Videos, die zeigten, wie Leichen aus brennenden Zelten geborgen wurden. Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds wurden bei dem Angriff Zelte geflüchteter Zivilisten getroffen.
27. Mai, 6.40 Uhr: Großteil der Deutschen gegen Anerkennung Palästinas
Ein Großteil der Deutschen ist einer Umfrage zufolge dagegen, Palästina zum jetzigen Zeitpunkt als eigenen Staat anzuerkennen.
Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Forsa-Erhebung für den "Stern". Demnach ist die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) gegen die Anerkennung, 38 Prozent sind dafür und 12 Prozent trauen sich keine Einschätzung zu.
Spanien, Irland und Norwegen hatten vergangene Woche angekündigt, Palästina an diesem Dienstag als Staat anzuerkennen. Die Bundesregierung unterstützt eine Zwei-Staaten-Lösung zwar grundsätzlich, lehnt den Schritt zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ab.
27. Mai, 6.30 Uhr: 200 Lkw mit Hilfsgütern rollen in Gazastreifen
Erstmals seit einer Vereinbarung zwischen Ägypten und den USA wurden unterdessen Hilfslieferungen für den Gazastreifen vom gesperrten ägyptischen Grenzübergang Rafah über die israelische Passagierstelle Kerem Schalom umgeleitet.
Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete am Sonntag, 200 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien von Rafah nach Kerem Schalom gefahren, die Einfahrt in den blockierten Gazastreifen habe begonnen.
27. Mai, 6.20 Uhr: Netanjahu pocht nach Angriffen erneut auf Kriegsziele
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) bekräftigte vor einer Kabinettssitzung am Sonntagabend, dass er gegen ein Ende des Kriegs und einen Rückzug der israelischen Armee im Gazastreifens ablehne.
Eine Erfüllung der entsprechenden Forderungen der Hamas würde dazu führen, dass die Palästinenserorganisation "in der Lage sein wird, die Gräueltaten vom 7. Oktober immer wieder und wieder zu begehen", hieß es in einer Erklärung seines Büros.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte derweil weitere Ermittlungen des Strafgerichtshofs gegen Israel. Die NGO erklärte am Montag, drei Luftangriffe der israelischen Armee im Gazastreifen, bei denen im April 32 Kinder und zwölf weitere Zivilisten getötet wurden, müssten als mögliche Kriegsverbrechen untersucht werden.
27. Mai, 6.15 Uhr: Hamas fordert Palästinenser auf, "aufzustehen und zu marschieren"
Die Hamas erklärte in der Nacht, die Palästinenser müssten sich "erheben und marschieren" gegen das "Massaker" der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifen.
"Angesichts des schrecklichen zionistischen Massakers, das die kriminelle Besatzungsarmee heute Abend an den Zelten der Vertriebenen verübt hat, rufen wir die Massen unseres Volkes im Westjordanland, in Jerusalem, in den besetzten Gebieten und im Ausland auf, sich zu erheben und wütend (...) zu marschieren“, erklärte die militante palästinensische Gruppe.
27. Mai, 6.10 Uhr: Israelische Armee verübt Luftangriff auf Hamas-Lager in Rafah - Dutzende Tote
Bei einem israelischen Luftangriff sind nach palästinensischen Angaben nahe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens dutzende Menschen getötet worden.
Die palästinensische Präsidentschaft warf Israel in der Nacht zum Montag vor, absichtlich ein Geflüchtetenlager in der Nähe von Rafah angegriffen zu haben und sprach von einem "abscheulichen Massaker". Die israelische Armee erklärte hingegen, bei dem Angriff sei ein von der Hamas genutztes Gelände bombardiert worden.
Israelischen Armeeangaben zufolge wurden zwei ranghohe Hamas-Vertreter getötet. Neben Jassin Rabia, dem maßgeblichen Kopf hinter den Terroraktivitäten der Hamas im Westjordanland, sei auch der ranghohe Hamas-Terrorist Chaled Nagar getötet worden.
26. Mai, 22.35 Uhr: Sieben Hisbollah-Kämpfer laut Israel bei Luftangriffen getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei Luftangriffen im Südlibanon sieben Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz getötet.
Es werde auch weiterhin ein hartes Vorgehen gegen die Miliz geben, sagte Armeesprecher Daniel Hagari (48) am Sonntag. Unterdessen kämpften israelische Truppen in allen Teilen des Gazastreifens, sagte Hagari weiter. Die islamistische Hamas habe am Sonntag mehrere Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert.
Die Abschussstellen seien teilweise 800 Meter von den Einsatzgebieten israelischer Soldaten entfernt gewesen. Als die Soldaten näher gekommen seien, seien Raketen aus Gegenden voller Zivilisten abgefeuert worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
26. Mai, 13.26 Uhr: Hamas feuert erstmals seit vier Monaten Raketen auf Großraum Tel Aviv
Erstmals seit vier Monaten hat die islamistische Terrororganisation Hamas erneut Raketen auf den Großraum Tel Aviv gefeuert.
Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren mehrere Explosionen zu hören. In mehreren Städten im Großraum der Küstenmetropole gab es Raketenalarm. Der militärische Hamas-Arm reklamierte die Angriffe für sich. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden.
Nach israelischen Militärangaben wurden acht Raketen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auf die israelische Küstenmetropole abgefeuert. Zuletzt war Tel Aviv am 29. Januar mit Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen worden.
26. Mai, 10.57 Uhr: US-Anlegestelle für Gaza-Hilfe durch Seegang beschädigt
Hohe Wellen und stürmischer Seegang haben die vor gut einer Woche fertiggestellte provisorische Anlegestelle für humanitäre Lieferungen in den Gazastreifen beschädigt.
Wegen des Seegangs hätten sich vier an der Mission beteiligte US-Militärschiffe aus ihrer Verankerung gelöst, teilte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando (Centcom) mit. Zwei der Schiffe ankerten nun am Strand nahe dem temporären Pier vor dem Gazastreifen. Die beiden anderen seien vor der israelischen Küste bei Aschkelon gestrandet.
Die Stadt liegt rund 15 Kilometer von Gaza entfernt. Das israelische Militär helfe bei der Bergung aller vier Schiffe, hieß es in der Mitteilung. US-Soldaten würden den Gazastreifen nicht betreten. Es gebe keine Verletzten und der Pier sei weiter funktionsfähig.
26. Mai, 10.50 Uhr: Lkw passieren offenbar wieder Grenzübergang Kerem Schalom
Über den Grenzübergang Kerem Schalom sind offenbar wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen möglich.
Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Qahera News berichtete, 200 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien von Rafah nach Kerem Schalom gefahren, die Einfahrt in den blockierten Gazastreifen habe begonnen. Auch vier Lastwagen mit Treibstoff seien Teil des Transports.
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi (69) hatte sich in einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Joe Biden (81) verständigt, die Lieferung humanitärer Hilfe, die von den Vereinten Nationen bereitgestellt werde, über den Grenzübergang Kerem Schalom "vorläufig" zuzulassen.
26. Mai, 8 Uhr: Massenproteste gegen Netanjahu in Israel
Samstagnacht kam es in mehreren Städten in Israel erneut zu Massenprotesten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74).
Wie die "Times of Israel" berichtete, forderten die Demonstranten den Rücktritt von Netanjahu, vorgezogene Wahlen und eine Einigung über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in Gaza festgehaltenen Geiseln.
Wenn die Regierung jetzt keine Einigung über die Freilassung der mehr als hundert Geiseln erziele, "wird Israel letztendlich gezwungen sein, den Krieg ohne die Rückkehr der Geiseln zu beenden", zitierte die Zeitung eine Angehörige der Entführten.
26. Mai, 7.23 Uhr: Israel soll Verhandlungsposition angepasst haben
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, waren vor zwei Wochen nach mehrtägigen Gesprächen in Kairo und Doha in eine Sackgasse geraten.
Im Wesentlichen geht es darum, dass die Hamas die von ihr verschleppten israelischen Geiseln freilässt. Im Gegenzug dafür soll Israel eine große Zahl palästinensischer Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen. Zudem soll der jüdische Staat seinen Militäreinsatz im Gazastreifen einstellen - ob zeitlich befristet oder endgültig, ist einer der Streitpunkte.
Das israelische Kriegskabinett hatte am Donnerstag den Spielraum des eigenen Verhandlungsteams erweitert. Dies machte es offenbar möglich, dass die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas weitergehen können.
25. Mai, 16.49 Uhr: Habeck wirft Israel völkerrechtswidriges Vorgehen in Gaza vor
Vizekanzler Robert Habeck (54, Grüne) hat Israels Vorgehen im Gaza-Krieg als völkerrechtswidrig kritisiert.
"Selbstverständlich muss Israel sich an das Völkerrecht halten. Und die Hungersnot, das Leid der palästinensischen Bevölkerung, die Angriffe im Gazastreifen sind – wie wir jetzt auch ja gerichtlich sehen – mit dem Völkerrecht nicht vereinbar", sagte Habeck am Samstag in einem Bürgergespräch beim Demokratiefest anlässlich des 75-jährigen Grundgesetz-Jubiläums in Berlin. "Das heißt, es ist in der Tat so, dass Israel dort Grenzen überschritten hat, und das darf es nicht tun."
Gleichzeitig verwies der Grünen-Politiker darauf, dass die Hamas im Gazastreifen den Krieg sofort beenden könnte, wenn sie ihre Waffen niederlegen würde.
25. Mai, 16.40 Uhr: Anlegestelle für Gaza-Hilfe durch hohen Seegang beschädigt
Hohe Wellen und eine stürmische See haben die vor einer Woche errichtete provisorische Anlegestelle für humanitäre Lieferungen in den Gazastreifen beschädigt.
Augenzeugen berichteten am Samstag, dass der Behelfshafen für Transporte über das Meer derzeit nicht funktioniere. Arbeiter seien damit beschäftigt, den Schaden zu reparieren.
Die Webseite des israelischen Fernsehsenders N12 berichtete, dass Teile der Anlegestelle von der starken Strömung an die Küste bei Aschdod getrieben wurden. Die israelische Stadt liegt gut 30 Kilometer von Gaza entfernt.
25. Mai, 16.29 Uhr: Indirekte Gaza-Verhandlungen könnten weitergehen
Israel, Katar und die USA haben sich für die Fortführung der feststeckenden indirekten Verhandlungen über eine Geiselfreilassung und Waffenruhe im Gazastreifen in der nächsten Woche ausgesprochen.
Dies sei das Ergebnis von Gesprächen, die der CIA-Direktor William Burns (68), Mossad-Chef David Barnea (59) und der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) in Paris führten, wie der gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid (44) am Samstag unter Berufung auf einen israelischen Regierungsbeamten auf X berichtete.
Die indirekt geführten Verhandlungen, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, waren im April in eine Sackgasse geraten. Im Wesentlichen geht es darum, dass die radikalislamische Hamas die von ihr in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln freilässt.
25. Mai, 13.11 Uhr: Trotz Gerichtsentscheids setzt Israel Militäreinsatz in Rafah fort
Ungeachtet der Aufforderung des Internationalen Gerichtshofs (IGH), den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden, sind Israels Streitkräfte in der südlichsten Stadt des Gazastreifens am Samstag aktiv geblieben.
Israelische Soldaten töteten mehrere palästinensische Bewaffnete, die zuvor auf die Israelis geschossen hatten, teilte die Armee am Samstag mit. Zudem habe man in Rafah weitere Waffenlager und Tunnelschächte gefunden.
Der Schwerpunkt der Kämpfe lag wie schon in den vergangenen Tagen in der Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden des Gazastreifens. Israelische Soldaten töteten nach Darstellung der Armee in den letzten 24 Stunden Dutzende feindliche Kämpfer, teils im Nahkampf, teils durch gezielte Luftangriffe. Die israelischen Truppen zerstörten demnach Raketenabschussstellungen und Tunnelschächte und fanden eine große Zahl an Waffen.
25. Mai, 13 Uhr: Israelischer Angriff tötet zwei Hisbollah-Kämpfer in Syrien
Bei einem israelischen Drohnenangriff in Zentralsyrien wurden am Samstag zwei Kämpfer der vom Iran unterstützten Hisbollah-Bewegung getötet.
"Eine israelische Drohne feuerte zwei Raketen auf ein Auto und einen Lastwagen der Hisbollah in der Nähe der Stadt Qusayr in der Provinz Homs ab, als diese auf dem Weg zum Militärflughafen Al-Dabaa waren. Dabei wurden mindestens zwei Hisbollah-Kämpfer getötet und weitere verletzt", so die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Der Angriff war der dritte auf auf Hisbollah-Ziele in Syrien innerhalb von etwa einer Woche.
25. Mai, 11.55 Uhr: Harvard-Studierende nutzen Abschlussfeier für Proteste
Absolventinnen und Absolventen der Harvard Universität in Cambridge in den USA nutzen die Abschlussfeierlichkeiten, um gegen den Krieg im Gazastreifen zu protestieren.
Zuvor hatte die Hochschule mitgeteilt, dass 13 Studierende von den Abschlussfeiern ausgeschlossen würden - wegen ihrer Beteiligung an den seit April wiederholten Protestaktionen auf dem Campus-Gelände.
25. Mai, 10.46 Uhr: Italien nimmt Zahlungen an UN-Palästinenserhilfswerk wieder auf
Nach fast genau viermonatigem Zahlungsstopp will Italien die Finanzierung des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wieder aufnehmen.
Außenminister Antonio Tajani (70) erklärte, die Organisation solle fünf Millionen Euro erhalten - "aber erst nach strengen Kontrollen, die sicherstellen, dass kein einziger Cent in die Unterstützung des Terrorismus fließt".
Insgesamt will Italien 35 Millionen Euro investieren, um Hilfsprojekte für die palästinensischen Bevölkerung zu unterstützen, hieß es von Tajani weiter. Unter anderem soll auch Geld an die Initiative "Lebensmittel für Gaza" fließen.
25. Mai, 8.20 Uhr: Bericht: Mutmaßliche Hamas-Mitglieder planten offenbar Anschläge in Deutschland
Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas plante einem Medienbericht zufolge offenbar Anschläge in Deutschland.
Mutmaßliche Ziele waren laut der Welt am Sonntag die israelische Botschaft in Berlin und eine US-Militärbasis in Rheinland-Pfalz. Auf dem Handy eines im Dezember in Berlin festgenommenen mutmaßlichen Hamas-Mitglieds sei Kartenmaterial gefunden worden, das auf eine mögliche Ausspähung der Standorte schließen lasse, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitsbehörden.
Laut dem Zeitungsbericht war der gebürtige Libanese im Dezember 2023 in der deutschen Hauptstadt festgenommen worden. Drei ebenfalls festgenommene mutmaßliche Mitglieder der Palästinenserorganisation sollen an der Suche nach Standorten beteiligt gewesen sein.
25. Mai, 8.15 Uhr: US-Regierung fordert erneut mehr humanitäre Hilfe im Gazastreifen
Die USA forderten Israel nach der IGH-Entscheidung erneut dazu auf, mehr humanitäre Hilfe im gesamten Gazastreifen zuzulassen.
US-Außenminister Antony Blinken (62) habe bei einem Telefonat die "dringende Notwendigkeit" betont, Zivilisten sowie humanitäre Helfer im Gazastreifen zu schützen und die Situation im Westjordanland zu deeskalieren.
In dem Telefonat sei es darüber hinaus um die Bemühungen um einen Waffenstillstand gegangen sowie darum, eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern, hieß es in der Mitteilung.
25. Mai, 8 Uhr: Grenzübergang für Hilfsgüter wird wieder geöffnet
Ägypten stimmte der Öffnung des wichtigen Grenzübergangs Kerem Schalom im Süden des Gazastreifen für Lieferungen von humanitärer Hilfe und von Treibstoff zu.
Darauf habe Präsident Abdel Fattah al-Sisi sich in einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Joe Biden verständigt, hieß es von ägyptischer Seite am Freitag. Das Weiße Haus teilte mit, Biden begrüße die Zusage, die Lieferung humanitärer Hilfe, die von den Vereinten Nationen bereitgestellt werde, über den Grenzübergang Kerem Shalom "vorläufig" zuzulassen.
"Dies wird helfen, Leben zu retten", hieß es in der Mitteilung der US-Regierungszentrale.
25. Mai, 7 Uhr: "Wir haben unsere Position zu Rafah klar und deutlich dargelegt", so USA
Das US-Außenministerium reagierte lediglich mit einem Satz auf die IGH-Entscheidung: "Wir haben unsere Position zu Rafah klar und deutlich dargelegt", sagte ein Ministeriumssprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die USA als Israels wichtigster Verbündeter hatten zuletzt erklärt, die Einsätze in Rafah hätten bislang nicht das Ausmaß erreicht, vor dem die US-Regierung gewarnt habe. Die USA lehnen eine große israelische Bodenoffensive in Rafah ab.
Die bisherigen israelischen Einsätze "waren gezielter und begrenzter und umfassten keine größeren Militäroperationen im Zentrum dicht besiedelter städtischer Gebiete", hatte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Mittwoch gesagt.
24. Mai, 19.55 Uhr: Völkermord-Anschuldigungen laut israelischer Regierung falsch und abscheulich
Israel hält die von Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) geäußerten Völkermord-Vorwürfe für "falsch, empörend und abscheulich".
In einer am Freitagabend veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme des Außenministeriums und des Büros für nationale Sicherheit hieß es, Israel habe nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober einen "gerechten Verteidigungskrieg" begonnen, um die Hamas zu eliminieren und die Geiseln zu befreien.
Israel wolle seine Bemühungen fortsetzen, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen und im Einklang mit dem Gesetz handeln, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so weit wie möglich zu verringern.
24. Mai, 17.20 Uhr: Netanjahu berät laut Medienberichten mit Ministern über UN-Gerichtsentscheidung
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) will israelischen Medienberichten zufolge mit einigen seiner wichtigsten Minister über die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs zum Militäreinsatz in Rafah beraten.
Unter Berufung auf Netanjahus Büro hieß es am Freitag, er werde unter anderem mit der Generalstaatsanwältin, dem Justizminister, dem Außenminister sowie dem Verteidigungsminister in einer Telefonkonferenz sprechen.
24. Mai, 15.46 Uhr: UN-Gericht ordnet sofortige Einstellung des Militäreinsatzes in Rafah an
Der Internationale Gerichtshof verpflichtet Israel zu einer sofortigen Beendigung des Militäreinsatzes in Rafah.
Mit der Entscheidung entsprach das höchste Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag am Freitag einer Forderung Südafrikas.
24. Mai, 11.08 Uhr: Leichen von drei Geiseln im Gazastreifen gefunden
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen die Leichen von drei Geiseln gefunden.
Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag mit. Alle drei seien bereits am 7. Oktober des Vorjahres im Zuge des Terrorüberfalls der Hamas und anderer Palästinensergruppen auf den Süden Israels ermordet worden, fügte er hinzu. Ihre Leichen hatten die Terroristen in den Gazastreifen verschleppt.
Bei den Opfern handelte es sich demnach um drei Männer. Zwei von ihnen im Alter von 42 und 30 Jahren hatten das Supernova-Festival besucht. Einer von ihnen, ein mexikanisch-französischer Staatsbürger, war nach Angaben des Forums der Geiselfamilien der Partner der Deutsch-Israelin Shani Louk.
24. Mai, 9.07 Uhr: Drohnentrümmer lösen Brand in nordisraelischer Stadt Safed aus
Herabgefallene Trümmer einer von Israel abgeschossenen Kampfdrohne haben im Gebiet der nordisraelischen Stadt Safed einen Brand verursacht.
Dabei sei niemand verletzt worden, teilte die israelische Armee am frühen Freitagmorgen mit. Israelische Kampfflugzeuge fingen demnach die aus Richtung Osten kommende Drohne noch außerhalb des israelischen Staatsgebietes ab, hieß es weiter. Trümmer des abgeschossenen Geschosses seien allerdings auch über Safed niedergegangen.
Nach einem Bericht der "Times of Israel" reklamierte die im Irak agierende proiranische Miliz Islamischer Widerstand den Drohnenangriff für sich. Demnach hätte die israelische Hafenstadt Haifa getroffen werden sollen.
24. Mai, 6.15 Uhr: USA erwägen nach Ende des Gaza-Kriegs beratende Rolle
Die US-Regierung erwägt für die Zeit nach Ende des Gaza-Kriegs, eine künftige Verwaltung und den Wiederaufbau des Küstengebietes in beratender Rolle von außen zu unterstützen.
Wie das Portal "Politico" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf vier namentlich nicht genannte US-Beamte berichtete, wird intern über einen Plan diskutiert, einer künftigen mehrheitlich palästinensischen Sicherheitstruppe in Gaza einen zivilen US-Beamten zur Seite zu stellen, der selbst jedoch nicht im Gazastreifen stationiert würde.
Es werde zwar noch in Washington darüber debattiert, wie viel offizielle Befugnisse dieser Berater haben würde. Es sei jedoch Teil eines Plans, bei dem die USA eine "herausragende" Rolle bei der Überwindung der Folgen des andauernden Krieges in Gaza spielen würden.
24. Mai, 6.12 Uhr: Israels Armee stößt weiter in Rafah vor
Die israelische Armee stößt nach eigenen Angaben weiter in Rafah im Süden des Gazastreifens gegen die islamistische Hamas vor.
Die eigenen Bodentruppen hätten nun das Gebiet Schabura erreicht, von wo aus die Hamas-Terroristen vorgingen, gab der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend bekannt. "Bislang haben wir mehr als 180 Terroristen in Rafah eliminiert", fügte er hinzu.
Die eigenen Truppen hätten zugleich Abschussvorrichtungen und Raketen zerstört, die auf israelisches Gebiet abgefeuert werden sollten. Zudem seien Tunnelschächte und unterirdische Routen zerstört worden. Man arbeite daran, weitere zu lokalisieren.
23. Mai, 22.11 Uhr: Minister Gantz für Untersuchung zu 7. Oktober in Israel
Benny Gantz (64), Minister im israelischen Kriegskabinett, hat sich für eine Untersuchungskommission ausgesprochen, um zu klären, wie es zum Terrorangriff am 7. Oktober kommen konnte.
"Es reicht nicht aus, dass wir die Verantwortung übernehmen für das, was passiert ist - wir müssen die Lehren daraus ziehen und so handeln, dass es nie wieder passiert", sagte er in einer Videobotschaft auf der Plattform X vom Donnerstagabend.
23. Mai, 16.14 Uhr: Iran behält laut Revolutionsgarden Anti-Israel-Politik bei
Der Iran will auch nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi seine Anti-Israel-Politik und die uneingeschränkte Unterstützung der antiisraelischen Widerstandsfront beibehalten.
Das gaben die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) am Donnerstag nach einem Treffen des IRGC-Kommandeurs Hussein Salami mit Vertretern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Teheran bekannt.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim war auch der Hamas-Auslandschef, Ismail Hanija, bei dem Treffen anwesend. Der Heilige Krieg und der Widerstand bis zum Sieg gegen Israel im Gazastreifen werde auch weiterhin konsequent fortgesetzt, so die Botschaft des Treffens laut Tasnim.
23. Mai, 12.56 Uhr: Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon getötet.
Er soll für die Herstellung und Verbreitung von Waffen verantwortlich gewesen sein, teilte Israels Militär mit. Die Schiitenmiliz bestätigte den Tod. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff am Donnerstagmorgen nahe Nabatije auch drei Schüler verletzt worden seien. Sie befanden sich demnach zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Schulbus, der auf der gleichen Straße fuhr wie das angegriffene Auto.
Die Hisbollah erklärte, als Reaktion auf den Angriff "Dutzende Raketen" auf israelische Ziele abgefeuert zu haben.
23. Mai, 6.13 Uhr: Ägypten droht mit Rückzug als Gaza-Vermittler
Ägypten hat mit dem Rückzug von seiner Rolle als Vermittler im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas gedroht.
Andauernde Versuche, die ägyptischen Vermittlungsbemühungen und die Rolle Ägyptens mit falschen Behauptungen in Zweifel zu ziehen, würden die Situation im Gazastreifen und in der gesamten Region nur weiter verkomplizieren, erklärte Diaa Rashwan, Chef des staatlichen ägyptischen Informationsdienstes, am Mittwochabend in einer in sozialen Medien verbreiteten Mitteilung.
23. Mai, 6.11 Uhr: Israel will Gespräche über Geiselabkommen fortsetzen
Israel will die festgefahrenen Gespräche über eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln wieder aufnehmen.
Das Kriegskabinett wies das Verhandlungsteam an, die Bemühungen um eine Freilassung der Entführten fortzusetzen, berichteten israelische Medien in der Nacht zum Donnerstag unter Verweis auf eine Erklärung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Das Kriegskabinett hatte zuvor vier Stunden lang getagt.
23. Mai, 6.10 Uhr: Tausende fordern in Israel sofortige Geisel-Freilassung
In Israel haben nach der Veröffentlichung verstörender Videoaufnahmen von der Entführung fünf israelischer Soldatinnen während des Hamas-Massakers am 7. Oktober Tausende Demonstranten die sofortige Freilassung der Geiseln gefordert.
Während das Kriegskabinett im Hauptquartier der Armee in Tel Aviv am Mittwochabend zu Beratungen über eine Wiederbelebung der indirekten Verhandlungen über ein Geiselabkommen zusammenkam, fanden draußen Proteste statt, wie die "Times of Israel" berichtete.
22. Mai, 22.12 Uhr: Israelische Militäroperation in Rafah laut USA weiterhin gezielt
Die israelischen Militäroperationen in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen haben nach US-Darstellung bislang nicht das Ausmaß erreicht, vor dem die US-Regierung gewarnt hat.
"Die bisherigen israelischen Militäroperationen in diesem Gebiet waren gezielter und begrenzter und umfassten keine größeren Militäroperationen im Zentrum dicht besiedelter städtischer Gebiete", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Mittwoch in Washington. Er war danach gefragt worden, ob Israel auf die Bedenken der US-Regierung eingegangen sei und sie das unterstütze, was das israelische Militär dort tue.
22. Mai, 20.46 Uhr: USA sehen angekündigte Anerkennung Palästinas kritisch
Die US-Regierung sieht die angekündigte Anerkennung Palästinas durch mehrere europäische Länder skeptisch.
"Wir glauben, dass eine Zweistaatenlösung, die sowohl den Israelis als auch den Palästinensern gerecht wird, nur über direkte Verhandlungen zwischen den Parteien erzielt werden kann", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Mittwoch in Washington.
Daran arbeite die Biden-Regierung seit Langem. Es erschließe sich ihm nicht, wie die einseitige Anerkennung Palästinas zu einem tatsächlichen Fortschritt für einen Friedensprozess oder Waffenstillstand beitrage, antwortete Sullivan auf eine entsprechende Frage.
22. Mai, 19.37 Uhr: Anerkennung Palästinas ist laut Netanjahu Belohnung von Terror
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat die angekündigte Anerkennung Palästinas als eigenen Staat durch Norwegen sowie die beiden EU-Länder Irland und Spanien kritisiert.
Dies sei "eine Belohnung für Terrorismus", sagte Netanjahu am Mittwoch nach Angaben seines Büros. "80 Prozent der Palästinenser in Judäa und Samaria (Westjordanland) unterstützen das furchtbare Massaker vom 7. Oktober", sagte er. "Diesem Bösen kann man keinen Staat geben."
22. Mai, 19.33 Uhr: Baerbock zur Anerkennung Palästinas: Verhandlungen statt Symbolpolitik
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat konkrete Schritte für eine politische Lösung des Nahostkonflikts statt Symbolpolitik verlangt. Sie reagierte damit auf die Ankündigung von Spanien, Irland und Norwegen, Palästina als eigenen Staat anzuerkennen.
"Für eine Lösung dieser furchtbaren Situation, die wir gerade erleben müssen, da braucht es eben keine symbolische Anerkennung, sondern da braucht es eine politische Lösung", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch nach Beratungen mit ihren Kollegen aus Frankreich und Polen im Format des sogenannten Weimarer Dreiecks in der thüringischen Stadt Weimar.
22. Mai, 19.30 Uhr: Verstörendes Video zeigt Entführung israelischer Soldatinnen
Verstörende Videoaufnahmen von der Entführung fünf israelischer Soldatinnen während des Hamas-Massakers am 7. Oktober sind am Mittwoch veröffentlicht worden.
Die Eltern der jungen Frauen hatten der Veröffentlichung in der Hoffnung zugestimmt, dass die schlimmen Bilder zur Freilassung ihrer Töchter und anderer Geiseln in einem Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas beitragen könnten.
In dem Video sind die verletzten, teilweise blutüberströmten jungen Frauen, die im Grenzgebiet zum Gazastreifen als Späherinnen der Armee im Einsatz waren, mit schwer bewaffneten Terroristen zu sehen. Sie sind offensichtlich verängstigt und haben die Arme hinten den Rücken gebunden. Die Entführer schreien sie immer wieder an und bedrohen sie. Erst werden die Frauen in einem Raum bewacht, anschließend in ein Fahrzeug gebracht, in dem sie dicht gedrängt auf dem Boden liegen.
22. Mai, 15.41 Uhr: Palästinensischer Botschafter: Deutschland soll Palästina anerkennen
Der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Deutschland, Laith Arafeh, hat die Bundesregierung aufgefordert, dem Beispiel Norwegens, Irlands und Spaniens zu folgen und Palästina als Staat anzuerkennen.
"Angesichts der besonderen Verantwortung Deutschlands für die Sache des Friedens in der Region und seines erklärten Engagements für die Zweistaatenlösung bleibt zu hoffen, dass Deutschland bald folgt und Palästina als das bezeichnet, was es ist: ein Staat, der auf seine Unabhängigkeit wartet, für ein Volk, das auf Freiheit wartet", erklärte Arafeh am Mittwoch in Berlin.
22. Mai, 15.38 Uhr: Erkennt Deutschland Palästina jetzt auch als Staat an?
Anders als Norwegen, Irland und Spanien lehnt die Bundesregierung eine Anerkennung Palästinas als Staat derzeit weiterhin ab.
Man bleibe beim Ziel einer ausgehandelten Zweistaatenlösung zwischen Israel und Palästinensern, "an deren Ende die Akzeptanz ist, dass es einen eigenen palästinensischen Staat gibt", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit (51) am Mittwoch in Berlin. Einer solchen Zweistaatenlösung sei man im Augenblick allerdings fern.
22. Mai, 14.27 Uhr: Israelische Friedensbewegung: Palästinensischer Staat unvermeidlich
Die israelische Organisation "Peace Now" (Frieden jetzt) hat nach den Erklärungen Irlands, Spaniens und Norwegens, Palästina als Staat anerkennen zu wollen, ein klares Ja zur Zweistaatenlösung gefordert.
"Es ist an der Zeit, zu erkennen, dass ein palästinensischer Staat unvermeidlich ist und es wäre besser für Israel, den Prozess zu initiieren, statt hineingezogen zu werden", schrieb Peace Now am Mittwoch auf der Plattform X. Peace Now engagiert sich seit den späten 1970er Jahren für Frieden zwischen Israel und den Palästinensern.
Nur eine Zweistaatenlösung werde als Teil einer umfassenden regionalen Initiative Sicherheit, die Rückkehr der Geiseln, eine Normalisierung des Verhältnisses Israels mit Saudi-Arabien und ein Ende der internationalen Isolierung Israels bedeuten, hieß es weiter. "Wir müssen den Krieg beenden und Ja sagen zu einer Zweistaatenlösung. Das ist der wahre Sieg."
22. Mai, 10.50 Uhr: PLO-Führer spricht von "historischem Moment"
Der Generalsekretär des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hussein al-Scheich, hat die Anerkennung Palästinas durch Irland, Norwegen und Spanien als "historischen Moment" bezeichnet.
Nach Jahrzehnten des palästinensischen nationalen Kampfes, Leidens, der Unterdrückung und Besatzung triumphiere die freie Welt, schrieb er auf der Plattform X. "Wir danken den Ländern der Welt, die den unabhängigen Staat Palästina anerkannt haben und es (noch) tun", so der PLO-Generalsekretär. "Wir bekräftigen, dass dies der Weg zu Stabilität, Sicherheit und Frieden in der Region ist."
22. Mai, 9.38 Uhr: Israel ruft Botschafter aus Irland, Norwegen und Spanien zurück
Der israelische Außenminister, Israel Katz, hat die Botschafter seines Landes in Irland, Norwegen und Spanien zu sofortigen Beratungen zurückgerufen.
"Ich sende eine klare und unmissverständliche Botschaft an Irland und Norwegen: Israel wird angesichts derjenigen, die seine Souveränität untergraben und seine Sicherheit gefährden, nicht schweigen", schrieb Katz auf der Plattform X zu der Entscheidung der beiden Länder, einen palästinensischen Staat anzuerkennen.
"Die heutige Entscheidung sendet eine Botschaft an die Palästinenser und die Welt: Terrorismus zahlt sich aus", so Katz. Dieser Schritt sei eine Ungerechtigkeit gegenüber dem Andenken der Opfer des 7. Oktober, als die islamistische Hamas mit ihrem Terrorangriff in Israel ein Massaker mit mehr als 1200 getöteten Israelis verübte.
22. Mai, 9.28 Uhr: Weiteres Video von entführten Hamas-Geiseln soll veröffentlicht werden
In verschiedenen israelischen Internet-Foren wurde angekündigt, dass am heutigen Mittwochabend ein weiteres Video von nach Gaza verschleppten weiblichen Geiseln veröffentlicht werden soll.
Die schockierenden Aufnahmen sollen vom 7. Oktober 2023 stammen. An dem Tag überfielen palästinensische islamistische Hamas-Terroristen Israel und lösten den nun andauernden Krieg aus.
22. Mai, 9.22 Uhr: Auch Spanien erkennt Palästina als Staat an
Nach Norwegen und Irland hat auch Spanien die Anerkennung von Palästina als Staat angekündigt.
Der Ministerrat werde die Anerkennung am 28. Mai billigen, teilte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Mittwoch im Parlament in Madrid mit.
22. Mai, 9.20 Uhr: Irland erkennt Palästina als Staat an
Irland wird Palästina als Staat anerkennen.
Der Schritt erfolge gemeinsam mit Norwegen und Spanien, teilte der irische Premierminister Simon Harris am Mittwoch in Dublin mit.
22. Mai, 8.42 Uhr: Norwegen wird Palästina als Staat anerkennen
Norwegen wird Palästina als Staat anerkennen.
Die Anerkennung werde zum 28. Mai erfolgen, teilte der norwegische Ministerpräsident, Jonas Gahr Støre, am Mittwochmorgen mit.
22. Mai, 6.26 Uhr: Minister ordnet Rückgabe von Kamera an Nachrichtenagentur an
Wenige Stunden nach der Beschlagnahme von Ausrüstung der Nachrichtenagentur AP in Israel hat Informationsminister Schlomo Karhi die Rückgabe der Kamera angeordnet.
Das schrieb der israelische Politiker am Dienstagabend auf der Plattform X. Das Verteidigungsministerium wolle prüfen, ob der Einsatz der Kamera an der Grenze zum Gazastreifen irgendein Risiko für die israelischen Truppen dort bedeute, hieß es weiter. Zuvor hatte der Minister die Beschlagnahme der Ausrüstung und die Unterbrechung eines Live-Feeds im südisraelischen Sderot damit begründet, dass AP gesetzeswidrig Aufnahmen an den katarischen Sender Al-Dschasira weitergegeben habe.
Ein neues Gesetz ermöglicht es der Regierung, internationale Medienunternehmen an der Arbeit in Israel zu hindern, wenn sie diese als Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachtet.
22. Mai, 6.24 Uhr: Probleme mit Hilfsgüter-Lieferung über provisorischen Hafen
Unterdessen hapert es auch bei den Hilfslieferungen, die über eine provisorische Anlegestelle des US-Militärs nach Gaza gelangen.
Die US-Regierung wehrte sich gegen Kritik, dass die Verteilung schleppend verläuft. "Man darf auch nicht vergessen, dass es sich um ein Kampfgebiet und eine komplexe Operation handelt", sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag. Man arbeite etwa daran, alternative Routen für den Transport der Hilfsgüter an Land auszumachen.
Ryder betonte, dass das US-Militär an der Verteilung der Lieferungen nicht beteiligt sei. UN-Sprecher Stéphane Dujarric zufolge verließen am Samstag 16 Lastwagen den schwimmenden Pier. "Aber elf dieser Lastwagen schafften es nie bis zum Lagerhaus. An verschiedenen Stellen auf dem Weg hatten Menschenmassen die Lastwagen angehalten."
22. Mai, 6.21 Uhr: Berichte: Ägypten hält Hilfslieferungen zurück
Die USA hätten versucht, Kairo davon zu überzeugen, dass die in Ägypten angesammelten Hilfsgüter über den israelischen Übergang Kerem Schalom nach Gaza transportiert werden dürfen.
Laut "Politico" hat Ägypten sämtliche Lieferungen über diese Passierstelle gestoppt. Die Ägypter wollten nach der Übernahme der palästinensischen Seite des Grenzübergangs in Rafah durch die Israelis nicht als deren Komplize erscheinen, indem nun stattdessen die Hilfe über Karem Schalom laufe, hieß es. Kerem Schalom liegt etwa drei Kilometer von Rafah entfernt.
Ägyptens Haltung verkompliziere auch die Verhandlungen über eine Waffenruhe, schrieb "Politico" weiter. Ließe Kairo die Hilfslieferungen zu, könnte dies die Spannungen entschärfen und möglicherweise zur Wiederaufnahme der Verhandlungen beitragen, hieß es.
22. Mai, 6.10 Uhr: Berichte: Israel hat Rafah-Einsatzpläne eingeschränkt
Israel hat sein umstrittenes militärisches Vorgehen in Rafah im Süden des Gazastreifens Medienberichten zufolge an die Forderungen der verbündeten USA nach begrenzten Einsätzen angepasst.
"Man kann durchaus sagen, dass die Israelis ihre Pläne aktualisiert haben. Sie haben viele der Bedenken, die wir geäußert haben, berücksichtigt", zitierte die Zeitung "Times of Israel" in der Nacht zum Mittwoch einen ranghohen Beamten der US-Regierung.
Auch die "Washington Post" hatte zuvor berichtet, Israel habe nach Gesprächen mit der US-Regierung beschlossen, die Pläne für eine Großoffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt aufzugeben und stattdessen in einem begrenzteren Rahmen vorzugehen. Ein früherer Plan, zwei israelische Armee-Divisionen in die Stadt zu schicken, werde nicht weiterverfolgt, berichtete die US-Zeitung unter Berufung auf namentlich nicht genannte US-Beamte.
22. Mai, 6.04 Uhr: Netanjahu: Keine Pläne für israelische Siedlungen in Gaza
Der israelische Regierungschef, Benjamin Netanjahu, hat versichert, Israel habe nicht vor, nach dem Gazakrieg Siedlungen im Gazastreifen zu errichten.
"Das war nie vorgesehen", betonte er am Dienstag in einem Interview des US-Nachrichtensenders CNN. "Einige meiner Wähler sind nicht glücklich darüber, aber das ist meine Position."
Sobald die Hamas besiegt sei, müsse eine nachhaltige Demilitarisierung des Gazastreifens erreicht werden, sagte Netanjahu zu CNN. "Wir wollen eine zivile Verwaltung, die von Bürgern von Gaza geführt wird, die weder der Hamas angehören noch sich für sie engagieren."
21. Mai, 21.59 Uhr: Lebensmittelverteilung in Rafah ausgesetzt
Das UN-Hilfswerk für Palästina (UNRWA) hat am Dienstag die Lebensmittelverteilung im Süden des Gazastreifens vorläufig ausgesetzt.
Zur Begründung wurden Lieferengpässe und die Sicherheitslage genannt. Allein am Montag seien 403 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen.
In Rafah dauert der israelische Militäreinsatz insbesondere im Osten der Stadt an. Ein Militärsprecher berichtete am Dienstag, dass erneut Terrorstrukturen zerstört und unterirdische Waffenlager entdeckt worden seien.
21. Mai, 16.22 Uhr: Israels Botschafter erinnert Deutschland an Staatsräson
Israels Botschafter Ron Prosor hat Deutschland aufgefordert, sich klar von den Anträgen auf Haftbefehle gegen seinen Ministerpräsidenten Netanjahu und Verteidigungsminister Galant zu distanzieren.
"Jetzt steht die Staatsräson auf dem Prüfstand – ohne Wenn und Aber", erklärte Prosor am Dienstag. Er kritisierte "die wachsweichen Statements", die bisher "von einigen Institutionen und politischen Akteuren" zu hören gewesen seien.
"Die Aussage, Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, verliert an Glaubwürdigkeit, wenn man uns die Hände fesselt, sobald wir davon Gebrauch machen."
21. Mai, 13.05 Uhr: Eintausend Tonnen Hilfslieferungen über Zypern nach Gaza geliefert
Seit das US-Militär am Gazastreifen ein provisorisches Dock gebaut hat, laufen auch die Hilfslieferung von Zypern aus an die Not leidende Bevölkerung in dem Kriegsgebiet.
Von vergangenem Freitag bis Sonntag hätten drei US-Schiffe und ein französischer Frachter rund eintausend Tonnen Hilfsgüter zum schwimmenden US-Hafen vor Gaza gebracht, teilte die Regierung der EU-Inselrepublik am Dienstag mit. Die Hilfsgüter stammen bislang aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA, Großbritannien, Rumänien und Zypern.
21. Mai, 10.47 Uhr: Verteidigungsminister sauer auf Ankläger Khan: "Abscheuliche Parallele" zwischen Israel und Hamas
Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat den Antrag auf Haftbefehle gegen ihn und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) verurteilt.
"Der Versuch des Chefanklägers Karim Khan, die Dinge umzudrehen, wird keinen Erfolg haben", sagte Galant am Dienstag nach Angaben seines Büros. "Die Parallele, die er zwischen der Terrororganisation Hamas und dem Staat Israel gezogen hat, ist abscheulich."
Israel erkenne die Autorität des Gerichts nicht an, sagte Galant weiter. Khan wolle dem Staat Israel das Recht auf Selbstverteidigung und die Rückholung der Geiseln verweigern.
21. Mai, 8.47 Uhr: Israel tötet im Libanon Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Kommandeur der Raketeneinheit der libanesischen Hisbollah-Miliz mit einem gezielten Luftangriff getötet.
Das Militär teilte am Dienstag mit, die Luftwaffe habe am Vortag nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros "den Terroristen getroffen und ausgeschaltet".
Er habe hinter der Planung und Ausführung zahlreicher Raketenangriffe auf das israelische Grenzgebiet gestanden.
21. Mai, 8.32 Uhr: Mindestens sechs Tote bei israelischem Militäreinsatz
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet worden.
Das Gesundheitsministerium in Ramallah teilte am Dienstag mit, sechs Palästinenser seien getötet und zehn weitere verletzt worden. Drei davon schwebten in Lebensgefahr.
21. Mai, 6.47 Uhr: US-Präsident Biden: Israel begeht keinen Völkermord
US-Präsident Joe Biden hat Anschuldigungen gegen die israelische Führung zurückgewiesen, sie begehe im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord an Palästinensern.
"Entgegen den Anschuldigungen des Internationalen Gerichtshofs gegen Israel handelt es sich nicht um Völkermord", sagte Biden am Montag im Rosengarten des Weißen Hauses anlässlich einer Feier für die Errungenschaften amerikanischer Juden in den die USA. "Wir weisen das zurück. Wir stehen an der Seite Israels." Bereits zuvor hatte sich die US-Regierung ähnlich geäußert.
Biden bekräftigte, dass die US-Regierung das Vorgehen des Chefanklägers des IStGH ablehne. Es gebe keine Gleichwertigkeit zwischen Israel und der Hamas, sagte der US-Präsident.
21. Mai, 6.32 Uhr: Biden-Berater fordert Zugang zu Hilfe im gesamten Gazastreifen
Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden hat in Gesprächen mit der israelischen Führung auf den Zugang zu humanitärer Hilfe im gesamten Gazastreifen gepocht.
Die humanitären Helfer müssten die Bedürftigen im gesamten Gazastreifen sicher mit Hilfe versorgen können, forderte Sullivan demnach. Damit die Hilfe in den Küstenstreifen gelange, müssten alle verfügbaren Grenzübergänge genutzt werden.
20. Mai, 20.56 Uhr: Knesset-Abgeordnete verurteilen Antrag auf Haftbefehl
Abgeordnete von Regierungsparteien und Opposition in der israelischen Knesset haben den Antrag auf Haftbefehle gegen Regierungschef Netanjahu und Verteidigungsminister Galant verurteilt.
Der Staat Israel befinde sich in einem gerechten Krieg gegen eine kriminelle Terrororganisation, hieß es in der am Montagabend von 106 der 120 Abgeordneten verabschiedeten Stellungnahme.
Der Vergleich der israelischen Regierungspolitiker mit Hamas-Terroristen sei skandalös und ein klarer Ausdruck von Antisemitismus, so die Knesset-Abgeordneten. "Wir lehnen dies mit Abscheu ab. 80 Jahre nach dem Holocaust wird niemand den jüdischen Staat daran hindern, sich zu verteidigen."
20. Mai, 20.46 Uhr: Netanjahu über beantragten Haftbefehl: "Verzerrung der Realität"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat empört auf den Antrag des Chefanklägers des Internationalen Strafgerichtshofs auf einen Haftbefehl gegen ihn reagiert.
"Das ist eine vollständige Verzerrung der Realität", sagte er bei X. Der "absurde" und falsche Antrag richte sich nicht nur gegen ihn und Verteidigungsminister Joav Galant, "er richtet sich gegen den gesamten Staat Israel", so Netanjahu.
Der Antrag sei ein Beispiel eines "neuen Antisemitismus", der von Universitätsgeländen nach Den Haag gezogen sei, sagte Netanjahu mit Anspielung auf die propalästinensischen Proteste an Hochschulen.
20. Mai, 19.47 Uhr: Hamas fordert Haftbefehle gegen alle israelischen Befehlshaber
Verfolgt werden sollten zudem auch alle Soldaten, die an "Verbrechen gegen das palästinensische Volk" beteiligt gewesen seien.
Sich selbst sah die Hamas, deren Massaker in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, hingegen zu Unrecht im Visier der internationalen Strafjustiz.
Das palästinensische Volk habe das Recht, sich mit bewaffnetem Widerstand der Besatzung zu widersetzen, hieß es.
20. Mai, 16.15 Uhr: Israels Präsident: Antrag auf Haftbefehl "mehr als empörend"
Der israelische Präsident, Jitzchak Herzog, hat den Antrag auf Haftbefehl gegen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) als "mehr als empörend" zurückgewiesen.
Jeder Versuch, Parallelen zwischen den Terroristen der Hamas und der demokratisch gewählten Regierung Israels zu ziehen, könne nicht akzeptiert werden, sagte Herzog am Montag.
"Wir werden nicht vergessen, wer diesen Krieg begonnen hat und wer unschuldige Bürger und Familien vergewaltigt, abgeschlachtet, verbrannt, misshandelt und entführt hat", sagte Herzog mit Blick auf den Gaza-Krieg.
20. Mai, 15.33 Uhr: Israels Außenminister: "Skandalöse Entscheidung" des Chefanklägers"
Israel hat den Antrag auf Haftbefehle gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) scharf kritisiert.
Der israelische Außenminister Israel Katz sprach am Montag von einer "skandalösen Entscheidung". Diese stelle "einen frontalen, zügellosen Angriff auf die Opfer des 7. Oktober und unsere 128 Geiseln in Gaza" dar.
"Während die Mörder und Vergewaltiger der Hamas Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen unsere Brüder und Schwestern begehen, erwähnt der Chefankläger im gleichen Atemzug unseren Ministerpräsidenten und Verteidigungsminister, neben den verabscheuungswürdigen Nazi-Monstern der Hamas - eine historische Schande, die für immer in Erinnerung bleiben wird", sagte Katz nach Angaben seines Büros.
20. Mai, 15.19 Uhr: Libanon: Tote und Verletzte nach israelischen Angriffen
Bei israelischen Angriffen im Südlibanon sind libanesischen Angaben zufolge mindestens vier Mitglieder der Hisbollah-Miliz getötet worden.
Laut Hisbollah-Kreisen aus der libanesischen Hauptstadt Beirut sind bei einem Angriff in Nakura zwei Kämpfer getötet worden. Bei einem weiteren Angriff im Grenzort Mais al-Dschabal sollen zwei weitere Mitglieder der proiranischen Miliz ums Leben gekommen sein. Es soll weitere Verletzte gegeben haben. Offiziell bestätigte die Miliz den Tod von drei ihrer Kämpfer. Für gewöhnlich führt die proiranische Miliz nicht weiter aus, wo und wie ihre Kämpfer ums Leben kommen.
Die israelische Armee bestätigte die Angriffe. Das Militär hat nach eigenen Angaben Artillerie auf die Gegend um Nakura abgefeuert, "um eine Bedrohung zu beseitigen".
20. Mai, 14.32 Uhr: Hamas kritisiert Antrag auf Haftbefehle: "Vergleicht Opfer mit Henker"
Die palästinensische islamistische Terrororganisation Hamas hat den Antrag auf Haftbefehle gegen mehrere ihrer Anführer durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) kritisiert.
"Seine Entscheidung vergleicht das Opfer mit einem Henker und ermutigt die (israelische) Besatzung, den genozidalen Krieg fortzusetzen", hieß es in einer Stellungnahme der Hamas, die von dem Hamas-nahen TV-Sender Al-Aksa am Montag verbreitet wurde.
20. Mai, 13.50 Uhr: Strafgerichtshof beantragt Haftbefehl gegen Netanjahu und Sinwar beantragt
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und gegen den Anführer der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, beantragt.
Das teilte der Gerichtshof am Montag in Den Haag mit. Der Chefankläger verfolgt Verbrechen während des Gaza-Krieges.
20. Mai, 12.28 Uhr: Galant spricht mit US-Sicherheitsberater Sullivan über Gaza-Krieg
Der israelische Verteidigungsminister, Joav Galant, hat am Montag mit dem US-Sicherheitsberater Jack Sullivan über den Gaza-Krieg gesprochen. An dem Treffen in Tel Aviv war auch der israelische Generalstabschef Herzi Halevi beteiligt.
Nach Angaben seines Büros informierte Galant Sullivan "über die Entwicklungen im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas in Gaza sowie die verschiedenen Bemühungen um die Rückholung von 128 Geiseln der Hamas".
Außerdem hätten Galant und weitere israelische Repräsentanten humanitäre Hilfspläne für die Bevölkerung im Gazastreifen vorgestellt. Galant habe betont, Israel habe eine "moralische Verpflichtung", die Regierungs- und Militärfähigkeiten der Hamas zu zerstören und die Rückkehr der Geiseln sicherzustellen.
20. Mai, 9.35 Uhr: Medien: Israel hat nichts mit Hubschrauberabsturz im Iran zu tun
Israel hat sich nach dem tödlichen Helikopter-Absturz im Iran bislang nicht offiziell geäußert - israelische Medien berichteten am Montag jedoch unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter, dass Israel nichts mit dem Vorfall im Land seines Erzfeindes zu tun habe.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi und sein Außenminister Hussein Amirabdollahian waren am Sonntag beim Absturz ihres Hubschraubers im Iran ums Leben gekommen.
Die israelische Zeitung "Jediot Achronot" berichtete am Montag, Israel erwarte keine echten Auswirkungen durch den Tod von Raisi und Amirabdollahian auf den jüdischen Staat. Man gehe nicht von einer Änderung der Politik der Islamischen Republik Israel gegenüber aus. Die einzige Frage sei nun, wer den iranischen Präsidenten ablösen werde.
20. Mai, 8.54 Uhr: USA wollen Versorgung der Bevölkerung in Gaza sicherstellen
In Rafah will Israels Führung nach eigenen Angaben die letzten dort vermuteten Bataillone der Hamas zerschlagen.
Verbündete wie die USA haben Israel wegen der vielen Binnenflüchtlinge wiederholt vor einem großangelegten Angriff auf die Stadt an der Grenze zu Ägypten gewarnt. Israels Führung hält jedoch an ihren Angriffsplänen fest.
Rund 800.000 Flüchtlinge haben nach UN-Schätzungen die Stadt seit Beginn des Militäreinsatzes vor rund zwei Wochen bereits verlassen. Der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan (47) habe in Israel über die Gespräche mit Ägypten informiert, die Grenze zu Rafah zu sichern und den weiteren Fluss humanitärer Hilfe über den Grenzübergang Kerem Schalom zu gewährleisten, teilte das Weiße Haus derweil weiter mit.
20. Mai, 8.51 Uhr: Bidens Sicherheitsberater fordert von Israel politische Strategie
Der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan (47) hat dem Weißen Haus zufolge die israelische Regierung zudem erneut aufgefordert, ihre Militäreinsätze im Gazastreifen mit einer politischen Strategie zu verknüpfen.
Nur so könne eine dauerhafte Niederlage der Hamas, die Freilassung aller israelischen Geiseln und eine bessere Zukunft für den Gazastreifen gewährleistet werden.
Sullivan informierte Israels Regierungschef zudem über seine zuvor in Saudi-Arabien geführten Gespräche und sprach über "das Potenzial", das sich nun für Israel und das palästinensische Volk ergeben könnte, wie das Weiße Haus weiter mitteilte.
19. Mai, 17.55 Uhr: Hunderte Trauergäste bei Beisetzung von Shani Louk in Israel
Zwei Tage nach Bergung ihrer Leiche im Gazastreifen haben Hunderte Menschen am Sonntag in Israel am Begräbnis der Deutsch-Israelin Shani Louk teilgenommen.
Angehörige und Freunde verabschiedeten sich bei der Beisetzung in Srigim nahe der Stadt Bet Schemesch von der jungen Frau, die am 7. Oktober beim Terrorangriff der islamistischen Hamas ermordet worden war. Mehr zu diesem Thema Bei TAG24: Deutsche von Hamas ermordet: Hunderte Trauergäste bei Beisetzung von Shani Louk
19. Mai, 15.40 Uhr: Bericht: Israels Militärspitze genehmigt Ausweitung von Rafah-Einsatz
Israels Verteidigungsminister Joav Galant und Generalstabschef Herzi Halevi haben nach einem Medienbericht eine deutliche Ausweitung des Militäreinsatzes in Rafah genehmigt.
Sie hätten die "nächste und bedeutsame Phase" der Operation in der Stadt im Süden des Gazastreifens gebilligt, berichtete der regierungsnahe israelische TV-Sender Channel 14 am Sonntag. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.
Ranghohe Militärs sollten dem Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, die Details des Plans präsentieren, hieß es weiter in dem Bericht. Sullivan traf am Sonntag in Israel den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
In Rafah will die israelische Führung nach eigenen Angaben die letzten dort vermuteten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen.
19. Mai, 15.36 Uhr: Bericht: Ranghohes Mitglied der Hamas-Polizei in Gaza gezielt getötet
Bei einem gezielten Angriff Israels im zentralen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben ein ranghohes Mitglied der Hamas-Polizei und sein Begleiter getötet worden.
Ihr Fahrzeug sei in Deir al-Balah getroffen worden, hieß es am Sonntag aus Hamas-Kreisen. Es war die Rede von dem Leiter der Untersuchungsabteilung der Hamas-Polizei. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten.
19. Mai, 10.39 Uhr: Israels Rafah-Einsatz dauert an - Tunnel an Grenze zu Ägypten zerstört
Israel hat auch am Wochenende den umstrittenen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens fortgesetzt.
Der israelische Armeesender meldete am Sonntag, die Truppen hätten mehrere Schmugglertunnel im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Ägypten gefunden. Außerdem seien Tunnel entdeckt worden, die von Terroristen der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres - dem Tag des Massakers an mehr als 1200 Menschen in Israel - genutzt worden seien. Einige der Tunnel seien bereits zerstört worden.
19. Mai, 7.10 Uhr: Proteste in Israel gegen Regierungschef Netanjahu
In Israel haben wütende Demonstranten erneut gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert und die Rückholung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln gefordert.
"Netanjahu ist verantwortlich dafür, sie nach Hause zu bringen", riefen sie in Jerusalem am Samstagabend laut örtlichen Medienberichten. "Derjenige, der sie im Stich gelassen hat, muss sie zurückbringen!", skandierten die Demonstranten.
Sie machen den massiv unter Druck stehenden Regierungschef für das Schicksal der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas verantwortlich.
18. Mai, 22.19 Uhr: Israelischer Minister Gantz droht mit Rücktritt und setzt Frist für Aktionsplan
Der dem israelischen Kriegskabinett angehörende Minister Benny Gantz (64) hat am Samstag mit seinem Rücktritt gedroht und eine Frist für die Vorlage eines Nachkriegsplans für den Gazastreifen gesetzt.
In einer Fernsehansprache, in der er sich direkt an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) wendete, sagte Gantz, das Kriegskabinett müsse "bis zum 8. Juni einen Aktionsplan formulieren und verabschieden, der zur Umsetzung sechs strategischer Ziele von nationaler Bedeutung führt". Ansonsten sei seine Partei zum Rücktritt gezwungen.
18. Mai, 21.52 Uhr: Leiche einer weiteren Geisel der Hamas im Gazastreifen entdeckt
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen die Leiche einer weiteren Geisel der islamistischen Hamas geborgen.
Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend mit. Der Mann sei während des Massakers am 7. Oktober an einer Kreuzung bei einem Kibbuz ermordet, seine Leiche sei in den Gazastreifen verschleppt worden.
18. Mai, 20.21 Uhr: UNRWA-Chef - Rund 800.000 Menschen haben Rafah verlassen
Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes in Rafah vor knapp zwei Wochen haben nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) rund 800.000 Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen.
Erneut sei fast die Hälfte der Bevölkerung von Rafah auf der Straße, da diese Menschen mit Beginn der israelischen Militäroperation in dem Gebiet am 6. Mai zur Flucht gezwungen worden seien, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini, am Samstagabend auf der Plattform X. In Rafah will die israelische Führung nach eigenen Angaben die letzten dort vermuteten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen.
18. Mai, 18.20 Uhr: Scholz warnt vor umfassender Bodenoffensive in Rafah
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat vor einer möglichen umfassenden Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen gewarnt und mehr Hilfe für die palästinensische Bevölkerung gefordert.
"Wir sind uns einig, wir in Deutschland, in Europa und auch die amerikanische Regierung: Es ist unverantwortlich, jetzt über einen Angriff auf Rafah nachzudenken, wo viele Millionen Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben und ungeschützt sind", sagte der SPD-Politiker am Samstag in Karlsruhe auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei für die Europawahl am 9. Juni. "Das kann nicht gut ausgehen."
18. Mai, 10.25 Uhr: Israels Militär greift weiter in Rafah und im Norden von Gaza an
Die israelischen Streitkräfte setzen nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der südlichen Stadt Rafah sowie in der Mitte und im Norden des Gazastreifens fort.
Im Osten von Rafah tötete ein Luftangriff einen Kommandeur des Islamischen Dschihad, wie das Militär am Samstag mitteilte. Bei dem Mann soll es sich um den für Rafah zuständigen Logistik-Chef der mit der Hamas verbündeten proiranischen Miliz gehandelt haben.
Zudem zerstörten israelische Truppen Waffenlager und Raketenstellungen der Islamisten.
18. Mai, 7.43 Uhr: Israels Armee: Terrorist bei Luftangriff im Westjordanland getötet
Bei einem israelischen Luftangriff in Dschenin im Westjordanland ist nach Angaben der Armee ein gesuchter Terrorist getötet worden.
Der Mann sei für eine Reihe von Terroranschlägen verantwortlich gewesen, darunter die Ermordung eines Israelis im Mai 2023, wie das israelische Militär in der Nacht zum Samstag bekannt gab.
Auch in palästinensischen Berichten hieß es, der Mann sei bei dem Angriff auf ein Gebäude getötet worden. Ein Kampfflugzeug und ein Hubschrauber hätten eine Kommandozentrale eines örtlichen Terrornetzwerkes angegriffen, teilte die israelische Armee weiter mit.
17. Mai, 22.07 Uhr: Baerbock spricht Familien tot geborgener Hamas-Geiseln ihr Beileid aus
Nach der Bergung des Leichnams der von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Deutsch-Israelin Shani Louk und von zwei weiteren Geiseln im Gazastreifen hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) den Familien der Opfer ihr Beileid ausgesprochen.
"Die drei in Gaza geborgenen Leichname der Geiseln geben den Familien traurige Gewissheit. Ihnen und ihren Lieben, die nun Abschied nehmen können, gilt mein herzliches Beileid", erklärte Baerbock am Freitag im Onlinedienst X.
17. Mai, 21.13 Uhr: Hamas-Offizier bei israelischem Luftangriff im Südlibanon getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon ist ein Hamas-Offizier in seinem Auto getötet worden.
Das gaben die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der islamistischen Hamas, am Freitagabend bekannt. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, bei dem Angriff seien zudem zwei Menschen verletzt worden. Dabei blieb unklar, ob es sich um Hamas-Kämpfer oder Zivilisten handelte.
Die israelische Armee bestätigte am Abend die gezielte Tötung des Mannes, der nach israelischen Angaben eine Reihe von Angriffen gegen Israel aus dem Libanon gesteuert haben soll.
17. Mai, 19.24 Uhr: UN wollen Hilfslieferungen per Schiff für Gaza koordinieren
Nach der Fertigstellung des neuen schwimmenden Piers an der Küste des Gazastreifens haben sich die Vereinten Nationen bereiterklärt, die Koordination von Hilfslieferungen zu übernehmen.
"Nach monatelangen Gesprächen mit allen relevanten Behörden haben die Vereinten Nationen zugestimmt, beim Empfang und bei der Organisation der Auslieferung von Hilfsgütern vom Schwimmdock nach Gaza zu helfen", sagte Sprecher Farhan Haq am Freitag in New York.
17. Mai, 17.51 Uhr: Offenbar Leiche von Deutsch-Israelin Shani Louk gefunden
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk gefunden.
Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag mit. Louk war am 7. Oktober beim Terrorangriff der Hamas in den Küstenstreifen verschleppt und später für tot erklärt worden.
17. Mai, 11.40 Uhr: Israel bestreitet Völkermord in Gaza
Israel hat Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) eine Verharmlosung von tatsächlichem Völkermord vorgeworfen.
Die Klage Südafrikas wegen eines Völkermords Israels im Gazastreifen sei fern von jeglichen Fakten und Umstände, sagte der israelische Vertreter des Justizministeriums, Gilad Noam, Den Haag.
"Der Fall verspottet den abscheulichen Vorwurf eines Völkermords."
17. Mai, 11.30 Uhr: Huthi melden Abschuss von US-Drohne
Die radikal-islamischen Huthi im Jemen haben nach eigenen Angaben eine US-Drohne vom Typ MQ9 abgeschossen.
Zum Einsatz gekommen sei eine lokal hergestellte Flugabwehrrakete. Die Huthi kündigten an, zum Beleg ihrer Darstellung Fotos und Videos zu veröffentlichen.
17. Mai, 10.20 Uhr: Israel aus dem Libanon mit Drohnen angegriffen
Der Norden Israels ist israelischen Militärangaben zufolge mit Drohnen aus dem Libanon angegriffen worden.
Mehrere Flugobjekte seien am frühen Freitagmorgen in den israelischen Luftraum eingedrungen, wie das Kan-Radio unter Berufung auf die Armee berichtete. Mindestens eine sei noch über dem offenen Meer abgefangen worden. Die anderen Drohnen richteten keinen Schaden an und verletzten keine Menschen.
Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah reklamierte den Angriff für sich. Er habe dem Hauptquartier eines Artillerie-Bataillons nahe dem Kibbuz Ga'aton gegolten.
17. Mai, 9.15 Uhr: Erste Hilfsgüter erreichen Gaza über US-Pier
Erstmals haben Hilfsgüter über den neuen schwimmenden US-Pier den Gazastreifen erreicht.
Das Zentralkommando des US-Militärs teilte mit, die Lieferung sei um 9 Uhr in dem Küstengebiet eingetroffen. Amerikanische Soldaten hätten den Gazastreifen aber nicht betreten.
Nach Schätzung des US-Militärs könnten über den Pier künftig bis zu 150 Lkw-Ladungen pro Tag an Land gebracht werden.
17. Mai, 9 Uhr: Spanien verweigert Schiff mit Waffen für Israel Anlegeerlaubnis
Spanien hat einem Schiff mit Waffen für Israel die Erlaubnis verweigert, in einem spanischen Hafen anzulegen.
"Das ist das erste Mal, dass wir das getan haben, denn es ist das erste Mal, dass wir ein Schiff mit Waffen für Israel entdeckt haben, das in einem spanischen Hafen anlegen möchte", sagte Spaniens Außenminister José Manuel Albares (52). Dies werde in Zukunft für jedes Schiff gelten, das Waffen nach Israel transportiere und in einem spanischen Hafen anlegen wolle.
Das Außenministerium werde solche Zwischenstopps aus einem "offensichtlichen Grund" systematisch ablehnen, fuhr er fort. Der Nahe Osten brauche "nicht mehr Waffen, er braucht mehr Frieden".
17. Mai, 6.45 Uhr: US-Verteidigungsminister fordert Israel auf, Zivilbevölkerung in Rafah zu schützen
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (70) hat dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant (65) in einem Telefongespräch mitgeteilt, dass eine "unbestreitbare Notwendigkeit" bestehe, die Zivilbevölkerung in Rafah zu schützen.
Wie das Pentagon mitteilt, forderte Austin seinen Amtskollegen außerdem auf, dass der Fluss an humanitären Hilfsgütern weiterhin gewährleistet sein muss.
17. Mai, 6.40 Uhr: Außenminister von 13 Ländern warnen Israel vor Rafah-Großoffensive
Die Außenminister von 13 Ländern, darunter Deutschland, haben Israel einem Medienbericht zufolge vor einer Großoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen gewarnt.
Es werde auch mehr Hilfe für die Menschen im Gazastreifen gefordert, berichtete die "Süddeutsche Zeitung", die das vierseitige Schreiben an Israels Außenminister Israel Katz nach eigenen Angaben einsehen konnte. In dem Schreiben betonen die Außenminister dem Bericht zufolge zunächst das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilen den beispiellosen Großangriff der Hamas vom 7. Oktober.
Zugleich würden sie die Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu aber mit deutlichen Worten auffordern, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um die humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern.
17. Mai, 6.20 Uhr: US-Repräsentantenhaus stimmt für Munitionslieferung an Israel
Das US-Repräsentantenhaus hat für einen Gesetzesentwurf votiert, der eine von Präsident Joe Biden (81) gestoppte Waffenlieferungen an Israel erzwingen soll.
Der Text wurde am Donnerstag mit 208 Stimmen der Republikaner und 16 Stimmen von Bidens Demokraten angenommen, dürfte allerdings im Senat scheitern, wo die Partei des Präsidenten die Oberhand hat. Biden hatte zuvor angekündigt, ein Veto einzulegen, sollte der Gesetzesentwurf den Kongress passieren.
In dem Text wird seine Regierung aufgefordert, alle bereits vom Kongress genehmigten Waffentransfers nach Israel zügig durchzuführen.
17. Mai, 6.15 Uhr: Netanjahu über Gazas Zukunft: Kein "Fatahstan nach Hamastan"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) wies Kritik seines Verteidigungsministers zurück, wonach der Regierung ein Plan dazu fehle, wer nach dem Krieg im Gazastreifen regieren soll.
Bei einem Besuch im Süden Israels sagte Netanjahu am Donnerstag Medienberichten zufolge, er werde mit Galant in Kürze ein Gespräch führen. Galant hatte am Mittwoch gesagt, es müsse eine politische Alternative zur Herrschaft der Hamas im Gazastreifen geschaffen werden.
Auf die Frage, ob dies bedeute, die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland nach Gaza zu bringen, sagte Netanjahu: "Ich bin klar dagegen, Hamastan gegen Fatahstan auszutauschen."
17. Mai, 6.10 Uhr: Arabische Liga fordert UN-Friedensmission für Gaza
Die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga fordern den Einsatz einer UN-Friedensmission im Gazastreifen und im Westjordanland.
Es müsse "internationale Schutz- und Peacekeeping-Truppen" der Vereinten Nationen in den Palästinensergebieten geben bis zur Umsetzung einer Zwei-Staaten-Lösung, hieß es am Donnerstag in der Abschlusserklärung des Gipfeltreffens der Liga in Bahrain.
Der UN-Sicherheitsrat, der Mandate für Friedensmissionen erteilen kann, müsse Verantwortung übernehmen.
16. Mai, 22.20 Uhr: Angehörige erinnern vor UN-Sicherheitsrat an Hamas-Geiseln
Vor Vertretern des UN-Sicherheitsrates in New York haben Angehörige an die noch in der Hand der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen verbliebenen Geiseln erinnert.
Unter anderem erinnerte bei dem Treffen am Donnerstag Gili Roman, der auch deutscher Staatsbürger ist, an seine Schwägerin Carmel, die am 7. Oktober aus dem Kibbuz Beeri verschleppt worden war. "Wir wissen wenig über die Situation von Carmel", sagte Roman. "Wir hoffen, dass sie lebt. Aber wir wissen es nicht."
Die anwesenden Vertreter des Sicherheitsrates und einiger anderer UN-Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland, versprachen, sich weiter für eine Freilassung aller Geiseln einzusetzen.
16. Mai, 22.13 Uhr: Zwei thailändische Geiseln sind tot
Zwei der nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober in Israel entführten thailändischen Geiseln sind tot.
Das teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstag mit. Die beiden Männer, die als Landarbeiter beschäftigt waren, seien bereits an dem Tag des Überfalls getötet worden, sagte er.
Ihre Leichen befänden sich in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Das israelische Außenministerium habe die Familien der Toten informiert. Hagari sagte, am 7. Oktober seien 39 thailändische Staatsbürger ermordet und 31 in den Gazastreifen entführt worden.
16. Mai, 21 Uhr: Netanjahu über Gazas Zukunft: Kein "Fatahstan nach Hamastan"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Kritik seines Verteidigungsministers Joav Galant zurückgewiesen, der Regierung fehle ein Plan dazu, wer nach dem Krieg im Gazastreifen regieren soll.
Bei einem Besuch im Süden Israels sage Netanjahu am Donnerstag Medienberichten zufolge, er werde mit Galant in Kürze ein Gespräch führen.
Galant hatte am Mittwoch gesagt, es müsse eine politische Alternative zur Herrschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen geschaffen werden, gegen die Israel seit Oktober militärisch vorgeht. "Der "Tag nach Hamas" kann nur erzielt werden, wenn palästinensische Vertreter in Gaza die Kontrolle übernehmen, begleitet von internationalen Akteuren, die eine Regierungsalternative zur Hamas-Herrschaft schaffen", sagte Galant.
Auf die Frage, ob dies bedeute, die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland nach Gaza zu bringen, sagte Netanjahu am Donnerstag: "Ich bin klar dagegen, Hamastan gegen Fatahstan auszutauschen." - Im Westjordanland ist die führende Partei die Fatah-Bewegung von Mahmud Abbas.
16. Mai, 17.53 Uhr: Baerbock besorgt über Vorgehen Israels in Rafah
Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel aufgefordert, bei der Offensive in Rafah mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung zu tun.
Sie sei zutiefst besorgt über das Vorgehen der israelischen Armee in der südlichsten Stadt des Gazastreifens, erklärte die Grünen-Politikerin am Donnerstag. "Die Menschen dort wissen weder ein noch aus, und haben keine sicheren Orte mehr, an die sie fliehen können.
Der Schutz der Zivilbevölkerung muss aber höchste Priorität haben. Das ist im Moment nicht zu erkennen", kritisierte Baerbock. "Das ist nicht nur fatal für die Menschen in Gaza, sondern auch für die Sicherheit Israels", fügte sie hinzu.
16. Mai, 16.14 Uhr: Verteidigungsminister will weitere Truppen nach Rafah schicken
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Entsendung weiterer Truppen nach Rafah im Süden des Gazastreifens angekündigt.
Sein Büro teilte am Donnerstag mit, er habe am Vortag bei einem Besuch an der südlichen Gaza-Grenze gesagt: "Weitere Truppen werden sich der Bodenoperation in Rafah anschließen." Nach UN-Angaben sind bereits rund 600 000 Menschen aus der Stadt an der Grenze zu Ägypten geflohen.
Bei dem Einsatz in Rafah seien bereits hunderte von Zielen getroffen und mehrere Tunnel zerstört worden, sagte Galant. "Diese Aktivität wird intensiviert werden."
16. Mai, 15.01 Uhr: Zwei Tote nach mutmaßlich israelischem Angriff im Libanon
Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff im Südlibanon sind libanesischen Angaben zufolge zwei Menschen getötet worden.
Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Drohnenangriff am Donnerstag auf ein Auto nahe der israelischen Grenze gezielt habe. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der Hisbollah-Miliz handelte, war nicht klar. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Die proiranische Schiitenmiliz bestätigte den Angriff. Demnach habe es Opfer gegeben.
Seit einigen Tagen hat sich die Situation zwischen der proiranischen Hisbollah und dem israelischen Militär weiter zugespitzt. Am Mittwoch und Dienstag hat es schweren gegenseitigen Beschuss gegeben. Dabei wurde nach israelischen Angaben unter anderem ein "sensibler Militärstandort" der Hisbollah angegriffen.
16. Mai, 13.42 Uhr: "Der Horror begleitet uns": Angehörige erinnern an Hamas-Geiseln
Mit einer 20 Meter langen Tunnelattrappe auf dem Berliner Bebelplatz haben Angehörige an die israelischen Geiseln in der Hand der Terrororganisation Hamas erinnert und ihre Freilassung gefordert.
Sie benannten den Platz neben der Staatsoper am Donnerstag für die nächsten drei Wochen in "Platz der Hamas-Geiseln" um. "Seit dem 7. Oktober begleitet uns der bestialische Horror, der Terror der Hamas bei jedem Schritt, begleiten uns unsere entführten Kinder, Schwestern, Väter bei jedem Atemzug", sagte Organisatorin Melody Sucharewicz.
16. Mai, 11.58 Uhr: Drei Palästinenser im Westjordanland getötet
Bei einer Razzia der israelischen Armee in Tulkarem im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Palästinenser getötet worden.
Das Gesundheitsministerium in Ramallah, das der Autonomiebehörde untersteht, teilte am Donnerstag mit, drei Männer seien bei einem israelischen Militäreinsatz nach Mitternacht getötet worden. Sie seien 22 bis 27 Jahre alt gewesen.
Nach palästinensischen Medienberichten gingen israelische Soldaten in Tulkarem und anderen Städten des Westjordanlands gegen Wechselstuben vor. Der genaue Hintergrund war zunächst unklar. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.
16. Mai, 11.05 Uhr: Hamas-Unterstützergruppe verboten - Reul: Eine "rote Linie überschritten"
Mit dem Verbot der Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg hat der Staat nach den Worten von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) seine Handlungsfähigkeit bewiesen.
"Unsere Demokratie hat heute ihre Feinde in die Schranken gewiesen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Düsseldorf. "Es war die rote Linie überschritten."
Sein Haus habe am Donnerstag den in NRW tätigen Verein Palästina Solidarität Duisburg verboten und aufgelöst. "Wir haben das komplette Vermögen dieser Organisation beschlagnahmt", sagte Reul. Die Wohnungen der vier führenden Funktionäre seien in Duisburg durchsucht, Laptops, Handy, Vereinsunterlagen und Bargeld beschlagnahmt worden. Mehr als 50 Beamte seien im Einsatz gewesen.
16. Mai, 10.23 Uhr: US-Piers an der Küste des Gazastreifens verankert
Das US-Militär hat einen provisorischen Hafen zur Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen fertiggestellt.
Der Pier sei am Donnerstagmorgen an der Küste verankert worden, teilte das US-Zentralkommando auf X mit und betonte, US-Soldaten hätten den Küstenstreifen dabei nicht betreten. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen sollen in den nächsten Tagen die ersten Hilfslieferungen über die Anlegestelle an Land kommen und im Gazastreifen verteilt werden.
16. Mai, 8.49 Uhr: Fünf israelische Soldaten bei Vorfall am Gazastreifen getötet
Bei einem Vorfall im nördlichen Gazastreifen sind nach Militärangaben fünf israelische Soldaten getötet worden.
Die Armee teilte dies am Donnerstag nach Aufhebung einer Nachrichtensperre mit. Drei weitere Soldaten seien schwer verletzt worden. Israelische Medien berichteten, die fünf Soldaten seien durch Beschuss eigener Truppen - "friendly fire" - ums Leben gekommen.
Israelische Panzer hätten am Mittwoch Granaten auf ein Gebäude in dem Flüchtlingsviertel Dschabalia gefeuert, in dem die Soldaten sich aufhielten. Sie hätten diese fälschlicherweise für bewaffnete Palästinenser gehalten.
16. Mai, 8.46 Uhr: Asien unterstützt palästinensischen Verband gegen Israel
Die asiatische Fußball-Konföderation AFC unterstützt den palästinensischen Verband nach dessen Antrag auf Sanktionen gegen den Verband Israels beim FIFA-Kongress in Bangkok.
"Die AFC steht an der Seite des palästinensischen Verbands", sagte Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa beim AFC-Kongress am Donnerstag in Bangkok. "Es ist unsere Pflicht, den palästinensischen Verband für eine schnelle und effektive Lösung, die in Einklang mit den Regeln und Statuten der AFC und der FIFA steht, zu unterstützen."
Der palästinensische Verband PFA hatte für den Kongress des Weltverbands am Freitag in Bangkok den Antrag auf "angemessene, sofortige Sanktionen gegen israelische Teams" gestellt. Dabei wirft die PFA Israel den Bruch internationalen Rechts besonders in Gaza vor und beruft sich auf FIFA-Statuten mit Bezug auf Menschenrechte.
16. Mai, 7.51 Uhr: Razzia gegen Hamas-Unterstützer in Duisburg
Wegen der mutmaßlichen Unterstützung der islamistischen Terrororganisation Hamas sind Polizei und NRW-Innenministerium gegen die Gruppierung Palästina Solidarität Duisburg vorgegangen.
Einsatzkräfte durchsuchten am Donnerstagmorgen in Duisburg vier Objekte, die mit der Gruppierung in Verbindung stehen, wie das Ministerium mitteilte. Die Gruppierung war am Donnerstag vom NRW-Innenministerium verboten worden.
"Dieses Verbot kommt zur richtigen Zeit und setzt das richtige Zeichen. In vielen Fällen verbirgt sich hinter der Solidarität mit Palästina nichts Anderes als Judenhass – so wie bei der heute verbotenen Organisation", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) laut Mitteilung. Der Staat habe klare Kante gegen Extremismus gezeigt.
16. Mai, 6.28 Uhr: Demonstration zum Palästinenser-Gedenktag - Tumulte in Berlin-Neukölln
Die erste Demonstration zum Gedenktag der Palästinenser verlief friedlich. Abends in Neukölln musste dann aber doch die Polizei eingreifen. Am Samstag ist ein Marsch zum Brandenburger Tor geplant.
Nach einer friedlichen Demonstration zum Palästinenser-Gedenktag Nakba in Berlin-Charlottenburg ist es am Mittwochabend in Berlin-Neukölln zu kleineren Tumulten gekommen. Nach Angaben der Polizei zündeten Demonstranten Mülleimer an, auch Pyrotechnik und Bengalos wurden gezündet. Die Polizei habe eine zweistellige Zahl von Demonstranten festgenommen, sagte eine Sprecherin.
16. Mai, 6.25 Uhr: Experten: Hamas noch lange nicht besiegt
Israel ist nach Einschätzung von Experten auch nach mehr als sieben Monaten Krieg im Gazastreifen noch weit von einem Sieg über die islamistische Hamas entfernt.
"Die Hamas ist überall im Gazastreifen präsent", sagte Joost Hiltermann, Leiter des Programms für den Nahen Osten und Nordafrika bei der Denkfabrik International Crisis Group, dem "Wall Street Journal". "Die Hamas ist noch lange nicht besiegt." Die Terrororganisation sei zu einer Guerillataktik übergangen, was in Israel die Befürchtung schüre, in einen "ewigen Krieg" zu geraten, berichtete die Zeitung in der Nacht zum Donnerstag.
15. Mai, 21.36 Uhr: USA: Führen mit Israel schwierige Gespräche und helfen gleichzeitig
Die US-Regierung hat angesichts von Berichten über eine neue Waffenlieferung an Israel in Milliardenhöhe ihre Unterstützung für das Land bekräftigt.
Zwei Dinge könnten gleichzeitig wahr sein, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Mittwoch. Man könne schwierige Gespräche mit Verbündeten führen und Bedenken teilen, betonte sie mit Blick auf Israels umstrittenes Vorgehen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. "Und wir haben sehr deutlich gemacht, dass wir sicherstellen wollen, dass (Israel) in der Lage ist, sich zu verteidigen." Diese beiden Dinge schlössen sich nicht aus.
Mehrere US-Medien hatten zuvor berichtet, dass die US-Regierung eine neue Waffenlieferung an Israel im Volumen von mehr als einer Milliarde US-Dollar (rund 924 Millionen Euro) plane. Sie enthalte Panzermunition, taktische Fahrzeuge und Mörsergranaten, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf nicht genannte Quellen.
15. Mai, 19.22 Uhr: Britische Hilfe auf dem Weg zu neuem Pier in Gaza
Mit fast 100 Tonnen Ausrüstung für Notunterkünfte aus Großbritannien an Bord ist ein Schiff auf dem Weg zum Gazastreifen.
Die Lieferung soll zu den ersten gehören, die über einen provisorischen Pier an Land gebracht werden sollen. Es handele sich um 8400 Notunterkünfte aus Plastikplanen und sei der erste Teil eines britischen Hilfspakets im Wert von 2 Millionen Pfund (2,33 Mio Euro), teilte das britische Außenministerium am Mittwoch mit.
15. Mai, 19.18 Uhr: Israels Verteidigungsminister warnt vor Militärherrschaft in Gaza
Der israelische Verteidigungsminister, Joav Galant, hat die Unentschlossenheit Israels in der Frage, wer nach dem Krieg in Gaza herrschen soll, scharf kritisiert. Es müsse eine politische Alternative zur Herrschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen geschaffen werden, forderte Galant am Mittwoch vor Journalisten in Tel Aviv.
Ohne eine solche Alternative blieben nur zwei negative Optionen, nämlich eine Fortsetzung der Hamas-Herrschaft oder eine israelische Militärherrschaft, sagte Galant.
"Der "Tag nach Hamas" kann nur erzielt werden, wenn palästinensische Vertreter in Gaza die Kontrolle übernehmen, begleitet von internationalen Akteuren, die eine Regierungsalternative zur Hamas-Herrschaft schaffen", sagte Galant.
15. Mai, 17.37 Uhr: Offensive in Rafah: UN-Gericht berät über Eilantrag gegen Israel
Im Zusammenhang mit der israelischen Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah befasst sich der Internationale Gerichtshof in Den Haag am Donnerstag erneut mit einem Eilantrag gegen Israel.
Südafrika fordert den sofortigen Rückzug Israels aus Rafah im südlichen Gazastreifen, um einen Völkermord an der palästinensischen Zivilbevölkerung zu verhindern. Die Lage habe sich durch die Angriffe Israels extrem verschlechtert und das Überleben der Menschen sei bedroht.
15. Mai, 17.33 Uhr: Blinken will von Israel konkreten Plan zur Zukunft des Gazastreifens
Die US-Regierung erwartet von Israel, sich aktiv an der Entwicklung eines "klaren und konkreten Plans" für die Zukunft des Gazastreifens zu beteiligen.
US-Außenminister Antony Blinken sagte am Mittwoch in Kiew, die USA arbeiteten mit arabischen Partnern und anderen seit Monaten intensiv daran, aber es sei "zwingend erforderlich", dass auch Israel diese Arbeit leiste und sich darauf konzentriere, wie diese Zukunft nach dem Ende des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas aussehen könne.
Die US-Regierung unterstütze eine israelische Besetzung des Gazastreifen nicht und werde diese auch in Zukunft nicht tun, sagte Blinken. Gewiss befürworte man aber auch keine Kontrolle durch die islamistische Hamas, so wie in den Jahren zuvor. Es dürfe keine Anarchie und kein Vakuum geben, das "wahrscheinlich durch Chaos" gefüllt werde, mahnte er. "Es muss also einen klaren, konkreten Plan geben. Und wir erwarten von Israel, dass es seine Ideen einbringt."
15. Mai, 16.35 Uhr: Netanjahu: Ohne Sieg über Hamas ist Reden über den Tag danach sinnlos
Der israelische Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu, hält es für sinnlos, vor einem Sieg über die Terrororganisation Hamas über die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Gaza-Krieg zu beraten.
"Die Zerstörung der Hamas ist ein notwendiger Schritt, um sicherzustellen, dass es "am Tag danach" niemanden in Gaza gibt, der uns bedrohen kann", sagte Netanjahu am Mittwoch in einer Videobotschaft.
Netanjahu erklärte, habe es bereits vor etwa 100 Tagen israelischen Sicherheitsrepräsentanten genehmigt, es örtlichen Gaza-Vertretern, die nicht mit der Hamas identifiziert seien, zu ermöglichen, sich an der Organisation der Verteilung von Lebensmitteln zu beteiligen. "Dieser Versuch war nicht erfolgreich, weil die Hamas sie bedroht und sogar einigen von ihnen Schaden zugefügt hat, um andere abzuschrecken", sagte Netanjahu.
"Bis klar ist, dass die Hamas nicht mehr militärisch im Gazastreifen herrscht, wird kein anderer Vertreter bereit sein, die Zivilverwaltung in Gaza zu übernehmen - aus Angst um seine Sicherheit", erklärte der Regierungschef weiter. "Daher ist das Gerede über "den Tag danach" - während die Hamas noch die Kontrolle hat - nur leeres Gerede." Gleichzeitig sagte Netanjahu, es gebe seit mehreren Monaten Bemühungen hinter den Kulissen, "eine Lösung für dieses komplexe Problem zu finden".
15. Mai, 16.03 Uhr: Palästinenser erinnern an Nakba-Tag - ein Toter bei Protest
Im Schatten des Gaza-Kriegs haben palästinensische Demonstranten am Mittwoch im Westjordanland an die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern während des ersten Nahost-Kriegs 1948 erinnert.
Die Palästinenser begehen den sogenannten Nakba-Tag (Tag der Katastrophe) jedes Jahr am 15. Mai und damit einen Tag nach dem Jahrestag der israelischen Staatsgründung vom 14. Mai 1948. Im Westjordanland fand die zentrale Veranstaltung in Ramallah statt. Mittags heulten dort für 76 Sekunden Sirenen - eine Sekunde für jedes Jahr seit der Nakba.
Vor allem Anhänger der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und der Fatah-Bewegung marschierten auf den Straßen. Bei der Hauptveranstaltung in Ramallah waren nach Berichten von Augenzeugen deutlich weniger Teilnehmer als in den Vorjahren.
15. Mai, 16.01 Uhr: Israelisches Militär ruft zu Evakuierungen im Norden des Gazastreifens auf
Das israelische Militär hat am Mittwoch weitere Palästinenser im Norden des Gazastreifens aufgerufen, sich vor einem größeren Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas in Sicherheit zu bringen.
Ein Armeesprecher veröffentlichte auf der Plattform X eine Karte mit den Gebieten der Stadt Dschalabia, die sofort verlassen werden müssten. In diesen Bereichen feuerten die Hamas und andere Terrorgruppen Raketen auf israelische Städte ab, hieß es. Die Einwohner sollten in Schutzeinrichtungen im Westen der Stadt Gaza Zuflucht vor den bevorstehenden Militäroperationen suchen.
15. Mai, 15.37 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Israel ab
Die Hisbollah im Libanon hat nach Angaben des israelischen Militärs am Mittwoch rund 60 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert.
Die Miliz selbst teilte mit, Dutzende Raketen auf das Hauptquartier der Luftüberwachungseinheit bei Meron abgefeuert zu haben. Der Angriff sei eine Reaktion auf das "Attentat des israelischen Feindes" vom Dienstagabend gewesen. Die proiranische Schiitenmiliz teilte darüber hinaus mit, weitere Standorte der israelischen Armee angegriffen zu haben.
15. Mai, 13.42 Uhr: Irland will Palästina noch diesen Monat als Staat anerkennen
Die irische Regierung will Palästina noch im Mai als eigenen Staat anerkennen.
Das sagte Irlands Außenminister Micheál Martin (63) in einem Interview des irischen Radiosenders Newstalk. Das genaue Datum stehe noch nicht fest, sagte Martin, weil man sich noch mit anderen Ländern abstimmen wolle.
Es werde aber mit Sicherheit vor Ende des Monats geschehen.
15. Mai, 13.34 Uhr: Ägypten weist Vorwürfe Israels zurück
Ägypten hat den Vorwurf Israels zurückgewiesen, für die Schließung des Grenzübergangs Rafah im Süden des Gazastreifens verantwortlich zu sein.
Ursache sei vielmehr eine ungerechtfertigte Eskalation Israels in der Stadt, erklärte der ägyptische Außenminister Samih Schukri (71). Israelische Militäroperationen sowie die daraus resultierenden Gefahren seien Hauptgrund für die Schwierigkeiten bei Hilfslieferungen über den Grenzübergang.
Ägypten sei für die humanitäre Krise im Gazastreifen nicht verantwortlich, betonte der Minister.
15. Mai, 13 Uhr: Netanyahu lehnt UN-Unterstützung für Palästinenserstaat ab
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu (74) hat scharfe Kritik an den Vereinten Nationen geübt.
Die Haltung der UN, die Anerkennung eines palästinensischen Staates zu fördern, lehne seine Regierung geschlossen ab, teilte Netanyahu mit und betonte: "Wir werden nicht zulassen, dass sie einen Terrorstaat gründen, von dem aus sie uns noch mehr angreifen können. Niemand wird uns, Israel, daran hindern, unser Grundrecht auf Selbstverteidigung auszuüben - nicht die UN-Generalversammlung und keine andere Instanz."
15. Mai, 12.50 Uhr: Feuer an UNRWA-Zentrale in Jerusalem
Angaben des Generalkommissars des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge, Philippe Lazzarini (60), zufolge, wurden an der Zentrale des Hilfswerks in Ostjerusalem mehrere Feuer gelegt.
Er veröffentlichte auf X Videoaufnahmen, die kleine Brände entlang des Geländes des Gebäudes zeigen. Lazzarini gab an, israelische Kinder und Jugendliche hätten am Montagabend einen Brandanschlag auf das Gelände verübt.
Zu dem Zeitpunkt hatten sich Mitarbeiter des Hilfswerks in dem Gebäude aufgehalten, es sei aber niemand verletzt worden. Zuvor hatten Demonstrierende zweimal das UNRWA-Gelände in Brand gesetzt und Steine auf Mitarbeiter geworfen, die versuchten, die Brände zu löschen.
15. Mai, 11.20 Uhr: EU drängt Israel den Einsatz in Rafah sofort zu beenden
Die Europäische Union hat Israel nach Angaben des Außenbeauftragten Josep Borrell (77) aufgefordert, den Militäreinsatz in Rafah im Gazastreifen "unverzüglich" zu beenden.
Sollte Israel den Einsatz fortsetzen, würde dies die Beziehungen der EU zu Israel stark belasten, wie es in einer Mitteilung hieß. Der Militäreinsatz behindere die Verteilung von humanitären Hilfen in dem Küstengebiet. Das führe zu weiteren Vertreibungen, Hungersnot und menschlichem Leid.
"Die Europäische Union fordert Israel auf, die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen nicht weiter zu verschärfen", hieß es weiter.
15. Mai, 7.55 Uhr: Israelischer Minister fordert mehr internationalen Druck auf Hamas
Der im israelischen Kriegskabinett sitzende Ex-General Benny Gantz (64) hat zu mehr internationalem Druck auf die islamistische Hamas im umkämpften Gazastreifen aufgerufen.
Es brauche "unbedingt" mehr solchen Druck, schrieb Gantz am Abend auf der Plattform X - das habe er auch in einem Telefonat mit Jake Sullivan (47) betont, dem nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden (81).
Außerdem bleibe militärischer Druck auf die Terrororganisation nötig, "um eine Vereinbarung zur Rückgabe der Geiseln zu erreichen und die Bedrohung durch die Hamas zu beseitigen", so Gantz.
15. Mai, 7.50 Uhr: Israel will Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet haben
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff im Südlibanon am Dienstagabend einen ranghohen Kommandeur der Hisbollah-Miliz getötet.
Die proiranische Miliz bestätigte den Tod eines ihrer Kämpfer, ohne aber den Rang zu nennen. Nach Angaben des israelischen Militärs soll der Mann für die Planung und Durchführung zahlreicher Terroranschläge gegen israelische Zivilisten und israelisches Territorium verantwortlich gewesen sein.
15. Mai, 7.45 Uhr: USA planen neue Waffenlieferung an Israel
Die USA planen Medienberichten zufolge eine neue Waffenlieferung an Israel im Volumen von mehr als einer Milliarde US-Dollar (rund 924 Millionen Euro).
Darüber habe die Regierung von US-Präsident Joe Biden den Kongress informiert, berichtete unter anderem die Zeitung "Wall Street Journal". Das Paket enthält demnach Panzermunition, taktische Fahrzeuge und Mörsergranaten.
Auch anderen US-Medienberichten zufolge hat die Regierung den Genehmigungsprozess im Kongress angestoßen, er befindet sich laut dem US-Fernsehsender CNN noch in einer frühen Phase.
15. Mai, 7.40 Uhr: In Kürze erste Hilfen über temporären Hafen, so Pentagon
Über einen temporären Hafen des US-Militärs vor der Küste des Gazastreifens sollen in Kürze erste Hilfsgüter eintreffen.
"In den kommenden Tagen werden die Vereinigten Staaten als Teil einer internationalen Anstrengung in Abstimmung mit den Vereinten Nationen und dem Welternährungsprogramm damit beginnen, die Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen über den zyprischen Seekorridor zu ermöglichen", sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag in Washington.
15. Mai, 7.30 Uhr: Israels Armeesprecher: Berichte über Geiseln in Rafah
Nach Erkenntnissen des israelischen Militärs befinden sich im Gebiet von Rafah im Süden des Gazastreifens israelische Geiseln. Das hätten heute Offiziere Generalstabschef Herzi Halevi bei dessen Truppenbesuch im östlichen Rafah berichtet, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend.
"Wir sind entschlossen zu tun, was immer nötig ist, um die Bedingungen zu schaffen, dass sie bald zu uns zurückkehren", sagte er. Israelische Truppen waren nach Augenzeugenberichten tiefer in die Stadt Rafah vorgedrungen. Panzer bewegten sich demnach von Osten aus in weiter westlich gelegene Viertel. Hagari ging auf diese Berichte nicht ein.
Er sagte, seit Beginn der Rafah-Offensive in der vergangenen Woche seien mehr als 100 palästinensische Kämpfer getötet und zehn Tunnelanlagen der islamistischen Hamas entdeckt worden.
14. Mai, 21.47 Uhr: Tödliche Schüsse auf UN-Auto wohl von israelischem Panzer
Nach dem Tod eines internationalen Mitarbeiters der Vereinten Nationen im Gazastreifen geht die Weltorganisation von einem Angriff eines israelischen Panzers auf dessen Fahrzeug aus.
Das teilte UN-Sprecher Farhan Haq am Dienstag in New York mit und identifizierte den getöteten Mitarbeiter als Inder. "Wir sind im Gespräch mit Israel, um genau herauszufinden, wie es zu diesem Vorfall kam", sagte Haq weiter.
Eine weitere verletzte Jordanierin werde in einem Krankenhaus behandelt.
14. Mai, 21.43 Uhr: UN-Generalsekretär ist "entsetzt" über Rafah-Offensive
UN-Generalsekretär António Guterres (75) hat sich "entsetzt" über die israelische Militäroffensive im südlichen Gazastreifen gezeigt.
"Diese Entwicklungen erschweren den Zugang für humanitäre Hilfe weiter und verschlimmern die ohnehin schon schlimme Situation. Gleichzeitig feuert die Hamas weiterhin wahllos Raketen ab.
Zivilisten müssen jederzeit respektiert und geschützt werden, in Rafah und anderswo in Gaza", teilte Guterres-Sprecher Stéphane Dujarric am Dienstag mit.
14. Mai, 21.11 Uhr: Israelisches Militär: Luftschlag gegen Hamas-Kommandozentrum in Schule
Das israelische Militär meldete die Tötung von mehr als zehn Hamas-Mitgliedern bei einem gezielten Luftangriff auf ein Kommandozentrum der Islamistenorganisation in einer Schule.
Die Räumlichkeiten seien vom militärischen Flügel der Hamas genutzt worden, um Angriffe auf das israelische Militär im Gazastreifen zu planen, sagte ein Armeesprecher am Dienstag. Die Hamas habe den "Kriegsraum" mitten in einer Schule des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) eingerichtet.
Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei dem Angriff 15 Binnenflüchtlinge getötet. Keine der Angaben konnte zunächst unabhängig geprüft werden.
Titelfoto: Oded Balilty/AP/dpa