Israel-Krieg: Iran veröffentlicht Daten über Raketen und Drohnen von Großangriff
Israel - Irans Staatsmedien haben nach dem Großangriff auf Israel Informationen über die dabei verwendeten Raketen veröffentlicht.
Bei der Operation mit dem Titel "Aufrichtiges Versprechen" hatten Irans Revolutionsgarden dem Bericht zufolge auch Marschflugkörper vom Typ "Paweh" auf Israel abgefeuert.
Zudem kamen Mittelstreckenraketen und Kamikazedrohnen zum Einsatz, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt.
Israel prüft derweil, inwiefern man nach dem Angriff Vergeltung üben könnte.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
15. April, 22.38 Uhr: Netanjahu: Kluge Reaktion auf Iran-Angriff nötig
Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei, so Netanjahu.
Der Rundfunksender Kan berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, Israel habe zugesichert, die USA vor einem Gegenschlag zu informieren. Damit solle US-Truppen in der Region Zeit gegeben werden, sich auf iranische Vergeltungsmaßnahmen vorzubereiten.
15. April, 22.34 Uhr: USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag Israels nicht äußern
"Wir werden den Israelis das Wort überlassen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt. Ähnlich äußerte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.
US-Präsident Biden hat Israels Ministerpräsidenten Netanjahu nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in einem Telefonat am Samstag dazu angehalten, "sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation" nachzudenken.
15. April, 21.48 Uhr: Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah
Joav Galant (65) hat mit Vertretern seines Ministeriums und der israelischen Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah erörtert.
Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es auf dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen.
Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. International gab es deutliche Kritik an den israelischen Plänen eine Rafah-Offensive.
15. April, 21.22 Uhr: Berichte über konkrete Warnungen des Irans sind "Quatsch"
Der Iran hat die US-Regierung nach Darstellung aus Washington nicht über den Zeitpunkt, Ablauf und Umfang seines Angriffs auf Israel informiert.
Berichte darüber, dass das "spektakuläre und peinliche Scheitern" des Iran beabsichtigt gewesen sei und der Iran eine Frühwarnung abgegeben habe, um Israel bei seiner Verteidigung zu helfen und Schaden zu begrenzen, seien alle "kategorisch falsch", sagte John Kirby.
"Das ist Quatsch. Dieser Angriff ist gescheitert, weil er von Israel, den Vereinigten Staaten und einer Koalition anderer Partner, die sich für die Verteidigung Israels einsetzten, niedergeschlagen wurde", so Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung.
15. April, 21.13 Uhr: Israel bereitet "Antwort" auf iranischen Angriff vor
Auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff wird es nach den Worten des israelischen Generalstabschefs Herzi Halevi eine Antwort geben.
"Während wir nach vorne blicken, erwägen wir unsere Schritte", sagte Halevi am Montag. Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf das Territorium Israels werde eine Reaktion folgen.
Laut Channel 12 sei es Israels Ziel, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.
15. April, 20.24 Uhr: Iran veröffentlicht Daten über Raketen und Drohnen von Großangriff auf Israel
Nach Informationen der Staatsagentur Irna kamen unter anderem Mittelstreckenraketen zum Einsatz. Darunter einige mit einer Reichweite von bis zu 1800 Kilometern.
Die Raketen vom Typ "Emad" verfügen über einen Sprengkopf mit gut 750 Kilogramm und fliegen mindestens 1700 Kilometer weit. Sie werden laut Irna auch aus unterirdischen Raketensilos gestartet.
Auch Marschflugkörper vom Typ "Paweh" wurden abgefeuert. Zudem seien Kamikazedrohnen im Einsatz gewesen.
15. April, 17.26 Uhr: Mehrere Optionen in Israels Kriegskabinett besprochen
Bei Beratungen des israelischen Kriegskabinetts sollen mehrere Szenarien von Reaktionen auf Irans Großangriff besprochen worden sein.
Einige der Optionen seien von der Art her geringfügiger, andere hingegen intensiver, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12. Israel wolle dem Iran schaden, aber keinen umfassenden Krieg auslösen.
Einige der Optionen seien laut Bericht sofort umsetzbar. Maßnahmen sollen zudem mit den USA, Israels wichtigstem Verbündeten, abgestimmt werden.
15. April, 16.49 Uhr: Israelische Soldaten auf libanesischem Gebiet verletzt
Eine Explosion in der Nacht auf Montag mit vier verletzten israelischen Soldaten hat sich bis zu Hundert Meter in libanesischem Gebiet ereignet.
Dies berichtete die Nachrichtenseite ynet. Einer der Soldaten sei laut Armee schwer verletzt worden, die weiteren drei leicht bis mittelschwer.
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte den Vorfall für sich. Als israelische Soldaten platzierten Sprengsätzen nahegekommen seien, seien diese explodiert.
15. April, 14.17 Uhr: Iran fordert Anerkennung für "Zurückhaltung" gegenüber Israel
Der Iran hat Anerkennung von der internationalen Gemeinschaft wegen seiner angeblichen "Zurückhaltung" gegenüber Israel verlangt.
"Statt Anschuldigungen gegen den Iran zu erheben, sollten die (westlichen) Länder sich selbst die Schuld geben und die Frage (...) beantworten, welche Maßnahmen sie gegen die Kriegsverbrechen Israels ergriffen haben", sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums in Teheran.
Er fügte hinzu, dass die westlichen Länder "die Zurückhaltung des Iran in den vergangenen Monaten anerkennen" sollten.
15. April, 13.45 Uhr: Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein
Die Bundesregierung hat den iranischen Botschafter in Berlin wegen der Angriffe auf Israel einbestellt. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Das Gespräch finde "zur Stunde" statt.
Auch in Frankreich und Großbritannien wurden die iranischen Geschäftsträger einbestellt - umgekehrt ließ Irans Außenminister die Botschafter der drei Länder in Teheran einbestellen.
Die Attacke Irans sei "klar völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Deutschland. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sicherte zu, dass sich auch in diesem Fall "Deutschland solidarisch an die Seite von Israel" stelle.
15. April, 13 Uhr: Hamas-Ministerium meldet 68 Tote binnen 24 Stunden
Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges ist nach Angaben des von der Terrororganisation Hamas geführten Gesundheitsministeriums auf 33.797 gestiegen.
Allein binnen der vorangegangenen 24 Stunden seien 68 Leichen in Kliniken im Gazastreifen gebracht worden, teilte das Ministerium mit. Weitere 94 Menschen seien verletzt worden.
Diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern, hat aber erklärt, zwei Drittel der Getöteten seien Kinder und Frauen.
15. April, 12.30 Uhr: Israel warnt Palästinenser vor Rückkehr in den Norden Gazas
Das israelische Militär hat die Palästinenser im Gazastreifen erneut aufgefordert, nicht in den Norden des Gebiets zurückzukehren.
Der Norden sei eine gefährliche Gefechtszone, schrieb Militärsprecher Awitschai Adrai auf der Plattform X. Die Menschen sollten lieber in den zugewiesenen sicheren Zonen im Süden des Gazastreifens bleiben.
Am Sonntag hatten Hunderte Menschen versucht, wieder in ihre Häuser im Norden des Gazastreifens zurückzukehren. Fünf seien vom israelischen Militär erschossen worden, berichteten Vertreter einer Klinik. Die Hintergründe ihres Todes waren zunächst unklar. Das israelische Militär teilte mit, den Fall zu prüfen.
15. April, 11.11 Uhr: Kreml ruft nach iranischem Angriff zu Deeskalation auf
Nach dem beispiellosen Angriff des Irans auf Israel am Wochenende hat der Kreml am Montag zu einer Deeskalation im Nahen Osten aufgerufen.
"Wir sind äußerst besorgt über die Eskalation der Spannungen in der Region und rufen alle Länder in der Region zur Zurückhaltung auf. Eine weitere Eskalation ist in niemandes Interesse", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Reportern.
15. April, 11.01 Uhr: Israels Kriegskabinett tagt erneut
Israels Kriegskabinett kommt am Nachmittag erneut zu Beratungen zusammen.
Ein Regierungsvertreter sagte, Premierminister Benjamin Netanyahu habe eine weitere Sitzung einberufen um über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Angriff zu beraten.
Dem Kriegskabinett gehören neben Netanyahu auch Verteidigungsminister Yoav Gallant und Ex-Verteidigungsminister Benny Gantz sowie mehrere Berater an. Sie waren bereits gestern zusammengekommen.
15. April, 10.56 Uhr: Huthis laut US-Militär an iranischem Angriff beteiligt
Die Huthi-Rebellen im Jemen sind laut US-Militär an dem Großangriff auf Israel am Wochenende beteiligt gewesen. US-Truppen hätten in dem Bürgerkriegsland eine Rakete auf einer Startvorrichtung sowie sieben Drohnen zerstört, hieß es.
Insgesamt habe das US-Militär mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen aus dem Iran und dem Jemen zerstört, die Israel erreichen sollten. Nach US-Darstellung kamen die Angriffe am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag auch aus dem Irak und Syrien.
Die Huthis hatten den Großangriff des Irans auf Israel als berechtigt bezeichnet, erklärten zunächst aber nicht, inwieweit sie selbst daran beteiligt waren.
15. April, 9.50 Uhr: Irans Außenminister spricht mit Borrell und Amtskollegen
Irans Außenminister hat im Gespräch mit mehreren Amtskollegen den Großangriff seines Landes auf Israel als "legitime Verteidigung" bezeichnet.
In einem Telefonat mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell (76) kritisierte Hussein Amirabdollahian (59) erneut den mutmaßlich israelischen Angriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien Anfang April, wie sein Ministerium am Sonntag mitteilte.
Nach Untätigkeit der UN hätte Iran "keine andere Wahl (gehabt), als das zionistische Regime im Rahmen der legitimen Verteidigung zu bestrafen", hieß es weiter.
15. April, 9.20 Uhr: Großbritannien ruft Israel zu Zurückhaltung auf
Der britische Außenminister David Cameron (57) hat Israel nach den iranischen Angriffen zur Zurückhaltung aufgerufen.
"Israel hat als unabhängiges souveränes Land jedes Recht, auf einen solchen Angriff zu reagieren", sagte Cameron am Montag dem Sender Times Radio. Großbritannien wolle aber eine Eskalation vermeiden und rate "unseren Freunden in Israel, dass es an der Zeit ist, sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Herzen nachzudenken".
Eine solche Zurückhaltung komme einer doppelten Niederlage für den Iran gleich, sagte Cameron. "Sein Angriff war nicht nur ein fast völliger Misserfolg, sondern auch der Rest der Welt kann jetzt erkennen, welchen bösartigen Einfluss (der Iran) auf die Region hat und seine wahre Natur verstehen." Deshalb sei es richtig, wenn Israel nun nicht seinerseits eskaliert, sagte der frühere Premierminister.
15. April, 9.15 Uhr: EASA rät weiterhin zur Vorsicht im Luftraum
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit, EASA, rät weiterhin zur Vorsicht im israelischen Luftraum sowie in einem Umkreis von rund 100 Seemeilen um das Land.
Auch im iranischen Luftraum rät sie dazu, Vorsicht walten zu lassen. Sie beobachte die Lage im Nahen Osten genau, erklärt die EASA, fügt aber hinzu, dass zu keinem Zeitpunkt eine Überfluggefahr für die zivile Luftfahrt bestanden habe.
15. April, 9.05 Uhr: Macron äußert sich besorgt über Lage in Nahost
Frankreich wird sich nach den Worten von Präsident Emmanuel Macron (46) dafür einsetzen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation im Konflikt zwischen dem Iran und Israel kommt.
"Wir machen uns alle Sorgen wegen einer möglichen Eskalation", sagte er in einem Interview mit dem TV-Sender BFM und dem Radiosender RMC.
15. April, 6.45 Uhr: US- und europäisches Militär fangen iranische Geschosse ab
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben mit Unterstützung von Zerstörern des US European Command am Samstag und Sonntag mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen mit Ziel Israel abgefangen und zerstört.
Die Geschosse seien vom Iran und Jemen aus abgefeuert worden, teilt das US Central Command (Centcom) auf X mit. "Centcom ist weiterhin bereit, Israels Verteidigung gegen diese gefährlichen Aktionen des Irans zu unterstützen. Wir werden weiterhin mit allen unseren regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die regionale Sicherheit zu erhöhen."
15. April, 6.30 Uhr: Israel nimmt nach Angriff wieder Schulbetrieb auf
Nach der erfolgreichen Abwehr des iranischen Angriffs öffnet Israel in den meisten Teilen des Landes wieder die Schulen.
Nach einer Bewertung der Lage sei beschlossen worden, "die Bildungsaktivitäten im ganzen Land ab Montag wieder aufzunehmen", allerdings mit "Einschränkungen" im Grenzgebiet zum Libanon und in Ortschaften nahe des Gazastreifens, teilte Armeesprecher Daniel Hagar auf X mit.
Angesichts eines befürchteten iranischen Angriffs hatte die israelische Armee am Samstag die vorläufige Schließung der Schulen im Land bekanntgegeben. Am Sonntag, dem ersten Tag der Woche in Israel, wurden demnach "Unterrichtsaktivitäten, Reisen und Ausflüge" an Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen ausgesetzt.
15. April, 6.20 Uhr: Hamas legt erneut Gegenvorschlag für Geisel-Deal vor
Wie die israelische Zeitung "Haaretz" in der Nacht zum Montag berichtete, habe die Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag für ein Geisel-Abkommen vorgelegt.
Dieser sehe erst nach Ablauf einer 42-tägigen Feuerpause die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge sowie einen schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza vor, schrieb die Zeitung unter Berufung auf palästinensische und arabische Quellen.
Während sich das israelische Militär zurückzieht, wolle die Hamas nach allen Geiseln in dem umkämpften Gebiet suchen und herausfinden, in welchem Zustand sie sind. Israels Führung war bisher davon ausgegangen, dass noch knapp 100 der rund 130 in Gaza verbliebenen Geiseln am Leben sind. Nun wird aber befürchtet, dass deutlich mehr tot sein könnten.
Israel will sich die Möglichkeit offenhalten, die Kämpfe nach einer Feuerpause fortzusetzen.
15. April, 6.16 Uhr: Iran warnt vor Gegenangriff, Israel zeigt sich gewappnet
Irans Nationaler Sicherheitsrat warnte Israel vor einer militärischen Antwort.
"Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal größer ist als der jüngste Angriff", zitierte das Portal "Nur News" aus einer Mitteilung des Rats. Iran habe die geringste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bezeichnete den Drohnen- und Raketenangriff auf Israel indes als beispiellosen Angriff, der auf eine ebenso beispiellose Verteidigung gestoßen sei.
"Wir sind weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und beurteilen die Lage", betonte Hagari. "In den letzten Stunden haben wir Einsatzpläne für Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen genehmigt."
15. April, 6.10 Uhr: USA wollen sorgfältig über Risiken einer Eskalation nachdenken
US-Präsident Joe Biden (81) hielt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) nach Darstellung aus Washington dazu an, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen.
Biden habe Netanjahu in einem Telefonat am Samstagabend (Ortszeit) "sehr deutlich" gemacht, dass man "sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken" müsse, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Sonntag in Washington.
15. April, 6.08 Uhr: G7-Staaten verurteilen iranischen Großangriff
Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industriestaaten (G7) verurteilten den iranischen Großangriff aufs Schärfste und bekräftigten ihre volle Unterstützung für Israels Sicherheit.
"Mit seinem Vorgehen hat der Iran einen weiteren Schritt zur Destabilisierung der Region getan und riskiert, eine unkontrollierbare regionale Eskalation zu provozieren", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung nach einer von der italienischen Präsidentschaft einberufenen Videoschalte der G7-Gruppe am Sonntagabend.
15. April, 6.05 Uhr: Warnungen vor Flächenbrand in Nahost
UN-Generalsekretär António Guterres rief zur dringenden Deeskalation auf.
"Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds", sagte Guterres bei der Sicherheitsratssitzung. "Die Menschen in der Region stehen vor der realen Gefahr eines verheerenden großen Konflikts. Jetzt ist die Zeit, zu entschärfen und zu deeskalieren. Jetzt ist die Zeit für maximale Zurückhaltung", sagte er. "Weder die Region noch die Welt können sich mehr Krieg leisten."
14. April, 22.30 Uhr: Israels Außenminister: Iran muss einen Preis bezahlen
Der israelische Außenminister Israel Katz hat nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen David Cameron und Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné betont, der Iran müsse einen Preis für seinen Angriff auf Israel zahlen.
Er habe ihnen gesagt, dass es für sie an der Zeit sei, das iranische Regime zu schwächen, schrieb Katz am Sonntagabend auf der Plattform X. Darunter zählte er die Einstufung der Iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation und scharfe Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm.
In einem weiteren Gespräch mit dem ägyptischen Außenminister habe er ebenfalls betont, dass die gemäßigten Staaten der Region handeln müssten, um die iranische Aggression zu stoppen.
14. April, 21.26 Uhr: Irans Sicherheitsrat warnt Israel vor Gegenangriff
Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt.
"Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal größer ist als der jüngste Angriff", zitierte das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats.
Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, hieß es in der Mitteilung weiter.
14. April, 21.21 Uhr: Hisbollah nennt iranischen Angriff "tapfer und weise"
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat den iranischen Angriff gegen Israel am Sonntag als "tapfere und weise Entscheidung" bezeichnet.
In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme beglückwünschte die Schiitenmiliz den Iran zu dem Angriff mit Drohnen und Raketen. Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmaßnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, hieß es darin weiter.
In der Nacht waren auch aus Hisbollah-Stellungen im Libanon Raketen in den Norden Israels abgefeuert worden. Als Reaktion griffen Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe am Sonntag Ziele im Osten des Libanon an.
14. April, 21.14 Uhr: Baerbock nach Irans Angriff auf Israel: Sanktionen ausweiten
Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock eine Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran gefordert.
"Wir haben ja schon in Brüssel Sanktionen wegen den Drohnen auf den Weg gebracht mit Blick auf Russland", sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in der ARD-Sendung "Brennpunkt". "Ich werbe intensiv dafür, dass wir die ausweiten mit Blick auf den Iran, weil wir sehen, wie gefährlich sein Agieren derzeit ist."
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach einer Schalte der G7-Gruppe am Sonntag bereits gesagt: "Mit Blick nach vorne werden wir über zusätzliche Sanktionen gegen den Iran beraten, insbesondere, was die Drohnen- und Raketenprogramme des Irans angeht."
14. April, 20.23 Uhr: Herzog: Wir schützen Europa vor dem Reich des Bösen
Der israelische Präsident Izchak Herzog hat in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News den Angriff Irans auf Israel als "wirklichen Krieg" bezeichnet.
Nach Angaben der israelischen Regierungspressestelle sagte Herzog am Sonntag in dem Interview: "Es ist an der Zeit, dass die Welt diesem Reich des Bösen in Teheran gegenübertritt und dem iranischen Regime klarmacht, dass es damit nicht durchkommt."
Er wies auch auf die Verbündeten des Irans hin, etwa die Huthi-Miliz im Jemen, die durch Angriffe auf Schiffe im Roten Meer weltweit zu höheren Lebenshaltungskosten beitrage und erwähnte iranische Drohnen, die im Ukraine-Krieg von russischer Seite zum Einsatz kämen. "Wir sind hier, um Europa vor diesem Reich des Bösen zu schützen, und es ist an der Zeit, dass das klar wird", betonte Herzog.
14. April, 20 Uhr: Moskau und Teheran warnen vor weiteren Provokationen
Wenige Stunden nach dem iranischen Angriff auf Israel und vor einer drohenden Reaktion des israelischen Militärs haben die Außenminister Russlands und des Irans vor "neuen gefährlichen Provokationen" gewarnt.
Diese könnten nach Meinung des russischen Außenministers Sergej Lawrow und seines iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian zu verstärkten Spannungen in Nahost führen.
"Wie festgestellt wurde, können eine weitere Eskalation der Situation in der Region und neue gefährliche provokative Handlungen zu einer Zunahme der Spannungen im Nahen Osten führen", berichtete das russische Außenamt am Sonntag über den Inhalt des Telefonats der beiden Minister.
14. April, 19.55 Uhr: Israels Generalstabschef lobt US-Unterstützung
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat am Sonntag dem Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM) für Unterstützung bei der Abwehr des iranischen Drohnen- und Raketenangriffs gedankt.
Die enge Zusammenarbeit des Militärs beider Staaten habe zu einer starken Verteidigungskoalition geführt, die sich in der vergangenen Nacht bewährt habe, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Halevi habe mit Mitgliedern des US-Generalstabs außerdem über die Einschätzung der Lage nach dem Angriff Irans gesprochen, hieß es.
Ein israelischer Armeesprecher berichtete zudem am Abend, dass die Armee etwa zwei Reservebrigaden für operative Maßnahmen an die Front in Gaza verlegen werde.
14. April, 18.22 Uhr: US-Regierung: Wollen keine Eskalation im Nahen Osten
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat die US-Regierung deutlich gemacht, es nicht auf eine Eskalation der Situation im Nahen Osten anzulegen.
"Wir wollen nicht, dass die Situation eskaliert. Wir sind nicht auf einen größeren Krieg mit dem Iran aus", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, am Sonntag. Das habe US-Präsident Joe Biden bereits deutlich gemacht. Die USA würden Israel weiter dabei helfen, sich zu verteidigen. "Ob und wie die Israelis nun reagieren werden, wird an ihnen liegen", sagte Kirby.
14. April, 17.59 Uhr: G7 verurteilen Irans Angriff auf Israel
Die Gruppe der G7-Staaten hat den Angriff des Iran auf Israel "einhellig" verurteilt.
Wie EU-Ratspräsident Charles Michel (48) am Sonntag nach einer Videokonferenz der Staatengruppe mitteilte, rufen sie zudem alle Seiten zur "Zurückhaltung" auf. Zur G7-Gruppe wichtiger Industrieländer zählen die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Japan.
14. April, 17.12 Uhr: Iran will USA vorab informiert haben
Der Iran will nicht nur seine Verbündeten, sondern auch seine Nachbarländer 72 Stunden vor dem Angriff auf Israel gewarnt haben. Auch die USA sollen vorab informiert worden sein, so der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian (59).
"Wir haben dem Weißen Haus in einer Botschaft mitgeteilt, dass unsere Operationen begrenzt und minimal sein werden und darauf abzielen, das israelische Regime zu bestrafen", sagte Hossein Amir-Abdollahian während einer Unterrichtung ausländischer Diplomaten über die Drohnen- und Raketenangriffe Teherans auf Israel.
14. April, 16.48 Uhr: Lufthansa stellt mehrere Flüge ein
Die Lufthansa-Gruppe reagiert auf die Eskalation im Nahen Osten und stellt vorübergehend mehrere Flugverbindungen ein.
Betroffen sind reguläre Flüge von und nach Tel Aviv in Israel sowie nach Erbil im Irak und Amman in Jordanien, wie der Konzern am Sonntag auf seiner Webseite mitteilte. Die drei Ziele sollen nach jetziger Planung ab Dienstag wieder regulär angeflogen werden.
Flüge in die Hauptstädte des Libanons und des Irans, Beirut und Teheran, bleiben nach Unternehmensangaben mindestens bis einschließlich Donnerstag ausgesetzt.
14. April, 16.41 Uhr: EU verurteilt Angriff Irans gegen Israel
Die EU hat den Angriff des Irans gegen Israel mit Drohnen und Raketen auf das Schärfste verurteilt.
"Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine Bedrohung für die regionale Sicherheit", teilte EU-Chefdiplomat Josep Borrell (76) am Sonntag im Namen der Staatengemeinschaft mit.
"Wir appellieren an alle Parteien, äußerste Zurückhaltung zu üben." In dieser äußerst angespannten regionalen Situation könne eine weitere Eskalation in niemandes Interesse sein, so Borrell weiter.
14. April, 16.08 Uhr: Huthi-Miliz heißt Irans Angriff gut
Die von Teheran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Angriff gegen Israel als gerechtfertigt bezeichnet.
Es sei eine berechtigte Antwort auf das "Verbrechen" in Damaskus, teilte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam am Sonntag mit - ein Verweis auf den mutmaßlich israelischen Angriff auf das Konsulargebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus am 1. April, nach dem der Iran Vergeltung angekündigt hatte. Israel werde mit seinen Verbrechen nicht ungestraft davonkommen.
14. April, 15.48 Uhr: USA wollen Krieg vermeiden
Die USA wollen nach eigenen Angaben weder eine "Eskalation" noch "Krieg" mit dem Iran.
"Wir wollen keine Eskalation. Wir sind nicht auf einen größeren Krieg mit dem Iran aus", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby (60), am Sonntag dem Sender NBC.
14. April, 15.29 Uhr: Frankreich ruft Staatsbürger auf, Iran vorübergehend zu verlassen
Frankreich hat seinen Staatsbürgern im Iran empfohlen, das Land aufgrund des Risikos einer militärischen Eskalation vorübergehend zu verlassen.
Laut französischen Medien hat das Außenministerium am Sonntag auch nachdrücklich darum gebeten, äußerste Vorsicht bei Reisen walten zu lassen, Menschenansammlungen im Land zu vermeiden und sich über die Situation informiert zu halten.
14. April, 15.27 Uhr: Türkei ruft Iran zur Vermeidung "erneuter Eskalation" auf
Die Türkei hat Teheran dazu aufgerufen, eine "erneute Eskalation" zu vermeiden.
Der türkische Außenminister Hakan Fidan (55) habe am Sonntag seinen iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian (59) angerufen und ihm "mitgeteilt, dass wir keine erneute Eskalation in der Region wünschen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus diplomatischen Kreisen in der Türkei.
Demnach erklärte der iranische Chefdiplomat in dem Gespräch, die "Vergeltungsaktion gegen Israel" sei "beendet". Der Iran behalte sich aber das Recht vor, im Falle eines israelischen "Angriffs" "mit größerer Härte" zu handeln.
14. April, 14.52 Uhr: Israel zerstört Hisbollah-Gebäude im Libanon
Israels Militär hat ein Gebäude der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Osten des Libanon unter Beschuss genommen.
Kampfjets hätten eine "wichtige Waffenproduktionsstätte" der Hisbollah in der Umgebung des weit innerhalb des Libanon gelegenen Ortes Nabi-Tschit getroffen, bestätigte die israelische Armee. Der Ort liegt nahe der syrischen Grenze und südlich der Hisbollah-Hochburg Balbeek.
14. April, 14.48 Uhr: Sondersitzung der EU-Außenminister
Die Außenminister der Europäischen Union kommen zu außerplanmäßigen Gesprächen zusammen.
Er habe für Dienstag eine außerordentliche Video-Sitzung der EU-Außenminister einberufen, schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) am Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Unser Ziel ist es, zur Deeskalation und Sicherheit in der Region beizutragen."
14. April, 14.30 Uhr: Iran warnte Verbündete etliche Stunden vor Angriff
Der Iran hat nach Worten seines Außenministers Verbündete in der Region im Vorfeld über einen Angriff auf Israel unterrichtet.
"Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist", sagte Hossein Amir-Abdollahian (59) laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna am Sonntag. Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar.
"Wir haben davor gewarnt, dass wenn die Vereinigten Staaten den Luftraum oder Boden der entsprechenden Länder zur Verteidigung von Tel Aviv nutzen, amerikanische Militärstützpunkte in dem (jeweiligen) Land zum Ziel genommen werden."
14. April, 14.28 Uhr: Armeesprecher über Reaktion auf Angriff
Ein israelischer Armeesprecher hat nach dem iranischen Großangriff auf Israel eine nicht weiter ausgeführte Reaktion angekündigt.
"Wir werden dem Iran mit Taten antworten, nicht mit Worten", sagte er am Sonntag dem oppositionellen Exil-Sender Iran International laut einem Post der Armee auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Der Militärsprecher ging demnach allerdings nicht näher darauf ein, wie ein israelisches Vorgehen aussehen könnte.
14. April, 13.31 Uhr: Briten bestätigen Einsatz gegen iranische Drohnen
Der britische Premierminister Rishi Sunak (43) hat den Einsatz britischer Jets zur Abwehr iranischer Drohnen bestätigt.
Kampfflugzeuge hätten "eine Reihe" iranischer Angriffsdrohnen abgeschossen, sagte Sunak am Sonntag. Zum iranischen Angriff sagte der 43-Jährige: "Das war eine gefährliche und unnötige Eskalation, die ich auf das Schärfste verurteilt habe."
Der Premier lobte die koordinierte Aktion der Verbündeten. Dadurch seien fast alle Drohnen und Raketen, die in Richtung Israel abgefeuert worden waren, abgefangen worden.
14. April, 13.17 Uhr: Scholz warnt nach iranischem Angriff vor weiterer Eskalation
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) warnt vor "jeder weiteren Eskalation". "Man darf auf diesem Weg nicht weitermachen", sagte Scholz im chinesischen Chongqing. "Wir werden alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt."
Scholz verurteilte die iranische Attacke erneut scharf. "Das ist ein durch nichts zu vertretender Angriff, das ist eine schlimme Eskalation der Lage." Sie sei in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar oder hinnehmbar.
"Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen", sagte Scholz. Der Kanzler kündigte für den Abend ein Gespräch mit den für Sicherheit zuständigen Ministern in seinem Kabinett an.
14. April, 12.57 Uhr: Begrenzter Angriff nach Angaben der Revolutionsgarden
Der massive Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden deutlich stärker ausfallen können.
"Wir haben eine Operation begrenzt in Ausmaß und Größe gegen das zionistische Regime ausgeführt", sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami (63), laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Der Angriff hätte deutlich größer sein können, "aber wir haben den Umfang der Operation auf den Teil der Einrichtungen beschränkt, den das Regime für den Angriff auf unser Konsulat (in Syrien) genutzt hat", zitierte die Agentur den Kommandeur weiter.
Salami sagte weiter, die Revolutionsgarden hätten sich entschieden, eine neue Gleichung aufzustellen. "Diese neue Gleichung besagt, ab jetzt werden wir, wann immer das zionistische Regime unsere Interessen, Besitztümer, Individuen und Bürger angreift, von der Islamischen Republik Iran aus Vergeltung üben."
14. April, 12.51 Uhr: Papst Franziskus besorgt über Gewaltspirale
Papst Franziskus (87) sagte am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom: "Ich appelliere von ganzem Herzen, keine Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gewaltspirale in Gang setzen und die Region in einen noch größeren Kriegskonflikt stürzen könnten."
Niemand dürfe die Existenz der anderen bedrohen, so der Pontifex. Franziskus verfolge zudem im Gebet und mit Besorgnis sowie Trauer die Nachrichten, die ihn in den vergangenen Stunden über die Verschlechterung der Lage in Israel aufgrund des Vorgehens des Irans erreicht haben.
"Beten wir für den Frieden", rief er die Tausenden auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen auf. "Kein Krieg mehr! Keine Angriffe mehr! Keine Gewalt mehr! Ja zum Dialog und Ja zum Frieden."
14. April, 12.40 Uhr: Baerbock kritisiert Iran scharf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) wirft der iranischen Regierung vor, mit dem Großangriff auf Israel eine schwerwiegende Eskalation in der Region riskiert zu haben.
"Das iranische Regime hat sehenden Auges den ganzen Nahen und Mittleren Osten an den Rand des Abgrunds geführt", sagte Baerbock am Sonntag nach einem Treffen des Krisenstabs im Auswärtigen Amt. Die "weltweiten Verurteilungen" des iranischen Vorgehens zeigten, dass Teheran mit seinem "aggressiven Verhalten" isoliert sei.
14. April, 12.38 Uhr: Iran bestellt westliche Botschafter ein
Der Iran hat nach eigenen Angaben die Botschafter Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs einbestellt.
Das iranische Außenministerium begründete die Maßnahme am Sonntag mit "unverantwortlichen Positionen" der Länder bezüglich des iranischen Angriffs auf Israels. Details wurden nicht genannt. Aus Berlin lag zunächst keine Stellungnahme vor.
14. April, 12.20 Uhr: NATO verurteilt iranischen Angriff
Die NATO hat den direkten Angriff des Iran auf Israel als eine "Eskalation" der Unruhen in der Region verurteilt und alle Beteiligten zur Zurückhaltung aufgerufen.
"Wir verurteilen die nächtliche Eskalation durch den Iran, rufen zur Zurückhaltung auf und beobachten die Entwicklungen genau", erklärte Nato-Sprecherin Farah Dakhlallah am Sonntag. Es sei wichtig, "dass der Konflikt im Nahen Osten nicht außer Kontrolle gerät", betonte sie.
14. April, 12.08 Uhr: Hamas begrüßt Irans Angriff auf Israel
Die radikalislamistische Terrororganisation Hamas hat den Großangriff des Irans auf Israel begrüßt.
Es sei Teherans "natürliches und verdientes Recht", den jüdischen Staat nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor knapp zwei Wochen anzugreifen, hieß es einer Mitteilung am Sonntag.
14. April, 12.06 Uhr: Russland ruft zur "Zurückhaltung" auf
Russland am Sonntag alle Seiten zur "Zurückhaltung" aufgerufen. "Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, Zurückhaltung zu üben", erklärte das russische Außenministerium.
Weiter hieß es: "Wir vertrauen darauf, dass die Staaten der Region die bestehenden Probleme mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen." Demnach telefonierte Außenminister Sergej Lawrow (74) mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian (59).
Russland gibt dem Westen eine Mitschuld an der Eskalation. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenangriff auf Israel auf das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Damaskus, erklärte das russische Außenministerium. Russland habe den damaligen Vorfall klar verurteilt. "Leider konnte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen der Haltung seiner westlichen Mitglieder nicht angemessen auf den Schlag gegen die iranische konsularische Vertretung regieren."
14. April, 11.49 Uhr: Irans Präsident feiert "Lektion"
Irans Revolutionsgarden haben nach den Worten von Präsident Ebrahim Raisi (63) dem Erzfeind Israel eine "Lektion" erteilt.
"Die Bestrafung des Aggressors, die das aufrichtige Versprechen des mächtigen und weisen Führers der Islamischen Revolution war, hat sich erfüllt", sagte Raisi laut einer Mitteilung des Präsidialamts.
Gleichzeitig warnte Raisi auch Israels Verbündete vor Gegenangriffen: "Wir raten den Anhängern des Besatzungsregimes, diese verantwortungsvolle und verhältnismäßige Aktion der Islamischen Republik Iran zu würdigen."
14. April, 11.40 Uhr: Israel wägt Vorgehen nach Iran-Angriff genau ab
Israel will nach dem iranischen Großangriff nach den Worten von Außenminister Israel Katz (68) sein Vorgehen genau abwägen.
Er betonte in einem Interview des israelischen Armeesenders am Sonntag: "Wir haben gesagt: Wenn der Iran Israel angreift, werden wir im Iran angreifen. Und dieses Bekenntnis ist immer noch gültig." Die konkrete Frage einer möglichen Reaktion werde allerdings in einem angemessenen Rahmen unter Vorsitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) besprochen. Katz vertraue darauf, dass dort die angemessenen und richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Der israelische Fernsehsender Channel 12 und weitere Medien berichteten am Mittag übereinstimmend, dass sich das Kriegskabinett um 14.30 Uhr versammeln werde, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
14. April, 11.21 Uhr: Nahostexpertin sieht gefährlichen Abgrund
Die bekannte Nahostexpertin Maha Yahya bezeichnet den direkten und massiven Angriff des Irans auf Israel als Wendepunkt in dem schon seit langem währenden Konflikt dieser beiden Ländern.
"Wir stehen offen gesagt am Rande eines gefährlichen Abgrunds", sagte die Direktorin der US-Denkfabrik Carnegie Middle East Center am Sonntag dem US-Sender CNN. "Wir befinden uns nicht länger in einem Schatten- oder Stellvertreterkrieg zwischen diesen beiden Ländern."
Dass der Iran gleich mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel feuerte, bezeichnete Yahya als "riesige Eskalation". Sie glaube aber, dass "die Iraner wussten, dass das meiste davon gestoppt werden würde".
"Ich denke also, offen gesagt, ich sah es als einen großen Eskalationsschritt, aber es hatte sehr viel von einer Lichtshow."
14. April, 11.11 Uhr: Irans Präsident warnt Israel
Irans Präsident Ebrahim Raisi (63) warnt Israel und seine Verbündeten vor "rücksichtslosen" Aktionen.
Sollte es dazu kommen, werde es eine "entschiedene und viel stärkere Antwort" geben.
14. April, 10.59 Uhr: Frankreich verurteilt Angriff Irans auf Israel und ruft zur Zurückhaltung auf
Emmanuel Macron (46) hat den Schlag des Irans gegen Israel verurteilt. Der beispiellose Angriff drohe die Region zu destabilisieren, warnte Frankreichs Präsident am Sonntagmorgen auf X (früher Twitter).
"Frankreich arbeitet mit seinen Partnern an einer Deeskalation und ruft zur Zurückhaltung auf". Macron sprach in dem Tweet seine Solidarität mit dem israelischen Volk aus und hob die Bedeutung der Sicherheit Israels für Frankreich hervor.
Nach Angaben des israelischen Armeesprechers, Daniel Hagari, gehört Frankreich zu der Koalition, die zur Abwehr des Angriffs beigetragen hat. Hagari zufolge soll das Land Technologien zur Überwachung des Luftraums zur Verfügung gestellt haben.
14. April, 10.49 Uhr: Irans Armeechef warnt vor Gegenschlag
Mohammed Bagheri (63) warnt Israel vor einem Gegenschlag.
"Wir habe keinerlei Absicht, den Einsatz fortzuführen, aber wenn das zionistische Regime eine Aktion gegen die islamische Republik Iran unternimmt - ob das auf unserem Boden ist oder gegen unsere Zentren in Syrien oder anderswo - dann wäre unser nächster Einsatz sicher gewichtiger als dieser hier", betonte der iranische Armeechef.
Der General sagte weiter, dass der Iran auch eine Botschaft an die USA übermittelt habe, dass deren Militärstützpunkte "nicht sicher" seien, falls die USA mit Israel bei einer künftigen Aktion kooperieren sollten. Die USA haben eine ganze Reihe von Militärstützpunkten in der Region.
14. April, 10.32 Uhr: Iran bezeichnet Angriff als erfolgreich
Der Iran hat nach eigenen Angaben all seine Ziele durch den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel erreicht.
Armeechef Mohammed Bagheri (63) sagte am Sonntag im iranischen Fernsehen: "Die Operation 'Ehrliches Versprechen' ist zwischen gestern Abend und heute Früh mit Erfolg ausgeführt worden und hat all ihre Ziele erreicht."
Nach Angaben des iranischen Armeechefs wurden keine zivilen Ziele oder Städte von den iranischen Geschossen ins Visier genommen. Es habe zwei Hauptziele gegeben: Das Geheimdienstzentrum, das die Informationen für den Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude im syrischen Damaskus geliefert habe, sowie der Militärstützpunkt Nevatim, von dem aus die F35-Kampfflugzeuge gestartet seien, die es bombardiert hätten.
14. April, 10.14 Uhr: Angriff im Libanon
Die AFP meldet unter Berufung auf eine Quelle der vom Iran unterstützten Hisbollah, dass Israel am Sonntag ein Gebäude der Miliz im Osten des Libanons angegriffen hat.
Dabei sei ein zweistöckiges Haus getroffen und zerstört worden. Es habe keine Verletzten gegeben.
14. April, 10.10 Uhr: Jordanien fängt fliegende Objekte ab
Offenbar hat Israel auch Unterstützung aus Jordanien erhalten.
Das Land erklärte, es habe "Flugobjekte" abgefangen, die über Nacht in seinen Luftraum eingedrungen seien. Damit sind offenbar Drohnen oder Raketen aus dem Iran gemeint.
"Einige Flugobjekte, die letzte Nacht in unseren Luftraum eingedrungen sind, wurden abgefangen und bekämpft", teilte die Regierung in einer Erklärung mit.
14. April, 9.43 Uhr: Italien beruft G7-Treffen nach Irans Großangriff auf Israel ein
Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat Italien ein Treffen der G7-Gruppe einberufen.
Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industriestaaten sollen am frühen Sonntagnachmittag zu einer Videoschalte zusammenkommen, um über Teherans Angriff zu diskutieren, hieß es in einer Mitteilung. Italien führt derzeit den Vorsitz in der G7-Gruppe.
14. April, 9.36 Uhr: Habeck warnt nach Iran-Angriff vor Flächenbrand
Vizekanzler Robert Habeck (54) warnt nach dem Schlag Irans gegen Israel vor einer Ausweitung des Konflikts.
"Wir verurteilen diesen Angriff auf Israel klar und deutlich", erklärte der Grünen-Politiker am Sonntag in einem auf dem Instagram-Kanal seines Wirtschaftsministeriums verbreiteten Zitat. "Unsere Solidarität gilt Israel. Es darf nicht zu einem Flächenbrand in der Region kommen."
14. April, 9.17 Uhr: Irans Generalstabschef spricht von erfolgreicher Operation
Irans Militärführung hat den Großangriff auf Israel als erfolgreich bewertet.
"Der Grund für diese Operation war die Überschreitung der roten Linien durch das zionistische Regime, die für uns nicht tragbar war", zitierte die Nachrichtenagentur Isna am Sonntag Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri. Die Vergeltungsschläge gegen Israel seien erfolgreich gewesen. Mit "zionistischem Regime" meint die iranische Führung den Erzfeind Israel.
14. April, 9.16 Uhr: Krisenstab der Bundesregierung kommt im Auswärtigen Amt zusammen
Nach dem großangelegten Luftangriff des Irans auf Israel kommt am Vormittag in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung zusammen.
Das Gremium werde wegen des iranischen Angriffs unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) im Auswärtigen Amt tagen, hieß es am Sonntag aus dem deutschen Außenministerium. Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht direkt angegriffen.
14. April, 8.46 Uhr: Iran wollte mit Angriff laut Militärsprecher Ergebnisse erzielen
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari (48) hat die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurückgewiesen.
"Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen", sagte Hagari am Sonntag im Gespräch mit Journalisten. Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen. Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Israels sagte der Militärsprecher: "Wir prüfen die Situation und zeigen dem Kabinett die Pläne, wir sind bereit, zu unternehmen, was für die Verteidigung Israels notwendig ist." Man sei auch auf weitere Bedrohungen durch den Iran vorbereitet.
14. April, 8.29 Uhr: Jordaniens Luftraum nach Angriff auf Israel wieder geöffnet
Israels Nachbarland Jordanien hat seinen Luftraum nach dem iranischen Angriff auf Israel wieder geöffnet.
Das teilte die zivile Luftfahrtbehörde des Landes am Sonntagmorgen mit - nach einer rund zehnstündigen Schließung seit Samstagabend. Flughäfen und Fluggesellschaften seien über den Schritt informiert worden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte der Leiter der Behörde dem jordanischen Fernsehsender Al-Mamlaka.
14. April, 8.27 Uhr: Irans UN-Mission warnt Israel vor Gegenangriffen
Der Iran hat Israel nach dem massiven iranischen Vergeltungsschlag in der Nacht zum Sonntag vor einem Gegenangriff gewarnt.
"Sollte das israelische Regime erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans mit Sicherheit stärker und entschlossener ausfallen", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres.
14. April, 8.08 Uhr: Israels Präsident dankt nach Irans Angriff dem eigenen Militär
Israels Präsident Izchak Herzog (63) hat sich nach dem abgewehrten iranischen Großangriff auf sein Land beim israelischen Militär, seinem Volk und dem Verbündeten USA bedankt.
"Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure", schrieb Herzog am Sonntagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter) und fügte hinzu: "Segne die Koalition der Nationen unter der Führung der USA" und ihrem Präsidenten. Israels Militär konnte nach eigenen Angaben - auch dank der Mithilfe des US-Militärs - 99 Prozent der aus dem Iran in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse abfangen. Das israelische Volk habe eine "außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit" bewiesen, schrieb Herzog. "Gemeinsam werden die Kräfte des Guten die Kräfte des Bösen besiegen", so der israelische Präsident weiter.
14. April, 8.04 Uhr: Von der Leyen verurteilt Irans Angriff auf Israel
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) hat den iranischen Angriff auf Israel verurteilt und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen.
"Ich verurteile den unverhohlenen und ungerechtfertigten Angriff auf Israel auf Schärfste. Und ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen", schrieb von der Leyen am Sonntagmorgen auf der Plattform X (ehemals Twitter). "Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen", forderte die Kommissionschefin weiter.
14. April, 7.46 Uhr: Israels Luftraum nach Angriff des Irans wieder geöffnet
Nach dem Großangriff des Irans auf Israel ist der israelische Luftraum am Sonntagmorgen wieder geöffnet worden.
Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere wieder normal, berichteten israelische Medien. In der Nacht waren wegen des Angriffs verschiedene Flüge gestoppt worden. Der Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen.
Der Flughafen Ramon im Süden solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hieß es.
14. April, 7.45 Uhr: Militär fängt 99 Prozent der Geschosse aus Iran ab
Israels Militär hat nach eigenen Angaben 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen.
Teheran habe "mehr als 300 Bedrohungen verschiedener Art losgeschickt", sagte Armeesprecher Daniel Hagari (48) am Sonntag. "Die iranische Bedrohung ist auf die israelische Überlegenheit in der Luft und im technologischen Bereich getroffen, in Kombination mit einer starken, kämpferischen Koalition, die gemeinsam den Großteil der Bedrohungen abgefangen hat."
14. April, 7.38 Uhr: Joe Biden kündigt nach Irans Angriff Beratungen mit G7-Partnern an
US-Präsident Joe Biden (81) hat den iranischen Angriff "auf das Schärfste" verurteilt und für diesen Sonntag Beratungen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien angekündigt.
Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, "um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Irans zu koordinieren", teilte Biden am späten Samstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Er habe kurz zuvor mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) telefoniert und ihm Amerikas unerschütterliche Unterstützung für die Sicherheit Israels zugesichert. Israel sei in der Lage gewesen, eine beispiellose Angriffswelle abzuwehren. Dies sei "eine klare Botschaft an seine Feinde, dass sie die Sicherheit Israels nicht wirksam bedrohen können".
14. April, 7.37 Uhr: Nach Angriff Irans auf Israel: UN-Sicherheitsrat plant Sondersitzung
Nach dem Angriff des Irans auf Israel plant der UN-Sicherheitsrat eine Sondersitzung.
Per Brief an die maltesische UN-Botschafterin Vanessa Frazier (54), deren Land derzeit dem Gremium vorsitzt, habe er um ein entsprechendes Treffen des Sicherheitsrats gebeten, teilte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan (53) über die Online-Plattform X, vormals Twitter, mit. Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass Treffen in New York könne noch am Sonntag stattfinden, wahrscheinlich um 22 Uhr MESZ.
14. April, 7.34 Uhr: Joe Biden telefoniert nach iranischem Angriff mit Netanjahu
Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden (81) mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) telefoniert.
Wie die israelische Regierung in der Nacht zum Sonntag mitteilte, begannen beide ihr Gespräch nach Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts und des Kriegskabinetts. Auch das Weiße Haus teilte mit, dass die beiden miteinander gesprochen hätten. Zum Inhalt des Telefonats sollte es zu einem späteren Zeitpunkt mehr Informationen geben. Das Gespräch habe 25 Minuten gedauert, berichtete der israelische Journalist Barak Ravid unter Berufung auf einen israelischen Regierungsvertreter.
14. April, 7.30 Uhr: Israels Heimatschutz gibt nach Irans Angriff Entwarnung
Der israelische Heimatschutz hat nach dem Großangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben.
Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes.
14. April, 7.28 Uhr: Iran riskiert laut Scholz regionalen Flächenbrand
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) hat die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel "mit aller Schärfe" verurteilt.
"Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt. "In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen."
14. April, 7.24 Uhr: Nur wenige Raketen in Israel eingeschlagen
Der Iran hat bei seinem Großangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt.
Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari (48) in der Nacht zum Sonntag. "Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen", sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Außerdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt.
14. April, 7.22 Uhr: US-Streitkräfte haben laut Berichten iranische Drohnen abgefangen
US-Streitkräfte haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf Israel gerichtete Drohnen aus dem Iran abgefangen.
Die US-Sender CNN, ABC News, das "Wall Street Journal" und die "Washington Post" berichteten am Samstag unter Berufung auf damit vertraute Regierungsvertreter, das US-Militär in der Region habe iranische Drohnen abgeschossen, die auf Israel zugeflogen seien. Aus dem Verteidigungsministerium in Washington hieß es, man kenne die Berichte, wolle sich zunächst aber nicht dazu äußern.
14. April, 7.21 Uhr: London schickt zusätzliche Kampfjets nach Nahost
Großbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region.
Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit. "Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen." Großbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.
14. April, 7.18 Uhr: Iran warnt Israel und USA vor Gegenreaktion auf Angriffswelle
Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt.
"Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen", teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen am Samstag (Ortszeit) in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.
14. April, 7.14 Uhr: Hisbollah feuert Raketen aus Libanon in Richtung Israel ab
Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert.
Man habe am späten Samstagabend israelische Kasernen in dem Gebiet mit Raketen vom Typ Katjuscha ins Visier genommen, teilte die Milz mit. Der Iran hatte zuvor einen Angriff gegen Israel mit Drohnen und Raketen gestartet.
14. April, 7.13 Uhr: Irans Verteidigungsminister warnt vor Gegenangriffen
Der iranische Verteidigungsminister hat nach dem Beginn der Vergeltungsschläge gegen Israel vor Gegenangriffen auf sein Land gewarnt.
Jeder Staat, der den Iran angreife, werde eine "entschlossene Reaktion" erhalten, sagte General Mohammed-Resa Aschtiani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag.
14. April, 7.12 Uhr: Irak und Libanon schließen Luftraum wegen Angriff auf Israel
Der Irak und der Libanon haben wegen des iranischen Angriffs mit Dutzenden Drohnen auf Israel ihren Luftraum geschlossen.
Das bestätigten der irakische Transportminister, Abdel Rasak Sadaui, sowie der libanesische Transportminister, Ali Hamiyeh, am Samstagabend. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch der jordanische Luftraum für den zivilen Luftverkehr geschlossen worden war.
14. April, 7.11 Uhr: Laut Armeesprecher gefährliche Eskalation des Irans
Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari (48) hat die Angriffe aus dem Iran am Samstagabend als "schwerwiegende und gefährliche Eskalation" beschrieben.
Nach Angaben des israelischen Fernsehens hat der Iran eine dritte Welle von Drohnen auf den Weg nach Israel geschickt. Insgesamt gehe Israel von mehr als 100 Drohnen aus. Außerdem hat der Iran Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Es ist der erste direkte Angriff des Irans auf seinen Erzfeind Israel. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versammelte wegen der Angriffe am Samstagabend im Hauptquartier in Tel Aviv das Kriegskabinett.
13. April, 22.42 Uhr: Irans Staatsmedien bestätigen Beginn von Vergeltungsangriff
Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. "Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen", hieß es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.
Wegen des Angriffs aus dem Iran schließt Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte den Angriff am Samstagabend. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen und Raketen israelisches Gebiet erreichen könnten.
Das Militär sei in höchster Alarmbereitschaft und überwache die Situation, hieß es in einer Mitteilung, die die Armee über Telegram versendete.
Das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Sprecher Hagari betonte, die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt.
13. April, 21.17 Uhr: Sorge vor Vergeltungsangriff, Verkehr am Flughafen läuft normal
Ungeachtet der Sorge vor einem iranischen Vergeltungsangriff auf Israel gibt es für den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bisher keine besonderen Anweisungen.
Dies bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee am Samstagabend im israelischen Fernsehen.
Der Sender Kanal 12 berichtete, am Sonntag werde mit einem außergewöhnlich hohen Aufkommen von 55.000 Reisenden am Flughafen gerechnet. Internationale Flüge sollten planmäßig abgefertigt werden. In Israel beginnen am Sonntag zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.
13. April, 21.12 Uhr: Israelische Armee veröffentlicht neue Schutzanweisungen
Angesichts der Sorge vor einem möglichen iranischen Vergeltungsangriff hat die israelische Armee am Samstagabend neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, es solle von Sonntag an keinen Schulunterricht oder andere Bildungsaktivitäten, keine Ferienlager und keine organisierten Ausflüge geben. Am Sonntag beginnen zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.
Der Heimatschutz veröffentlichte auf seiner Webseite außerdem weitere Anweisungen. Diese sollten am Samstagabend um 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) beginnen und zunächst 48 Stunden lang gelten.
Demnach dürfen in den Gebieten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens oder des Libanons liegen, bis zu 1000 Menschen an Versammlungen teilnehmen. In den sogenannten Konfliktzonen dürfen sich draußen bis zu 30 und drinnen bis zu 300 Menschen versammeln. Am Arbeitsplatz sollen die Bürger besonders in diesen Gebieten darauf achten, dass sie notfalls rasch einen Schutzraum erreichen können.
13. April, 14.23 Uhr: Vermisster Israeli tot - Weitere Siedlergewalt im Westjordanland
Ein im israelisch besetzten Westjordanland vermisster 14-jähriger Junge aus einer israelischen Siedlung ist tot.
Seine Leiche sei bei der Siedlung Malachei HaShalom gefunden worden, teilte die Armee am Samstag mit. Über die Todesursache wurde zunächst nichts mitgeteilt. Nach seinem Verschwinden am Vortag hatten gewalttätige Siedler palästinensische Bewohner angegriffen. Dabei starb in der Nähe von Ramallah ein Palästinenser, weitere 25 wurden verletzt.
Auch am Samstag kam es nach Augenzeugen und Angaben palästinensischer Medien wieder zu Siedlergewalt gegen Palästinenser. Ein Palästinenser sei schwer verletzt worden. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
13. April, 13.12 Uhr: Iran setzt Containerschiff mit Verbindung zu Israel fest
Die Marine der iranischen Revolutionsgarden hat ein Containerschiff festgesetzt.
Das Schiff habe eine Verbindung zu Israel und befinde sich in der Region am Persischen Golf, berichtete am Samstag die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der Revolutionsgarden gilt. Auf einem von der Agentur verbreiteten Foto ist zu sehen, wie sich ein Kommandosoldat von einem Militärhubschrauber auf das Deck des Schiffes abseilt. Nähere Informationen waren zunächst nicht bekannt.
Zuvor hatte die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO über den Fall berichtet und ihn im Golf von Oman, etwa 50 Seemeilen nordöstlich der Hafenstadt Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verortet.
13. April, 11.39 Uhr: Schiff im Golf von Oman festgesetzt
Im Golf von Oman ist ein Handelsschiff laut Berichten einer britischen Behörde festgesetzt worden.
Der Vorfall ereignete sich etwa 50 Seemeilen nordöstlich der Hafenstadt Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wie die zur britischen Marine gehörende UKMTO am Samstag mitteilte. Um welches Schiff es sich handelte, war zunächst nicht bekannt. In den Gewässern hatte Irans Marine in der Vergangenheit bereits Öltanker und Containerschiffe beschlagnahmt.
13. April, 9.22 Uhr: Neue israelische Angriffe im Gazastreifen und im Südlibanon
Während die Sorge vor einem militärischen Flächenbrand im Nahen Osten wächst, hat Israel weitere Ziele im Gazastreifen und im Südlibanon angegriffen.
Nachdem am Freitagabend mehrere aus dem Küstenstreifen auf Israel abgefeuerte Raketen abgefangen worden seien, habe Artillerie die Abschussorte unter Feuer genommen, teilte die Armee am Samstag mit. Kampfflugzeuge hätten zudem drei Abschussrampen mit 20 Raketen vernichtet. Insgesamt seien am Freitag mehr als 30 Ziele in allen Teilen des Gazastreifens aus der Luft angegriffen worden. Bodentruppen hätten ihren Kampf gegen die islamistische Hamas fortgesetzt.
13. April, 8.07 Uhr: Deutsche sollen den Iran verlassen
Das Auswärtige Amt in Berlin hat alle deutsche Staatsangehörige im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen.
Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. "Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation", teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran", hieß es weiter.
13. April, 8.05 Uhr: Biden erwartet baldigen Vergeltungsschlag und warnt Iran
US-Präsident Joe Biden (81) hat den Iran angesichts eines drohenden Vergeltungsschlags gegen Israel gewarnt.
Auf die Frage einer Journalistin, was seine Botschaft an den Iran sei, sagte Biden am Freitag in Washington: "Lasst es." Seiner Erwartung nach stehe ein Angriff eher "früher als später" bevor, so der US-Präsident. Er wolle sich aber nicht zu Geheimdienstinformationen äußern. Gleichzeitig machte der 81-Jährige deutlich, an Israels Seite zu stehen. "Wir haben uns der Verteidigung Israels verschrieben", betonte er. "Wir werden helfen, Israel zu verteidigen, und der Iran wird keinen Erfolg haben." Angesichts des möglichen Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel hatten die USA zuvor angekündigt, ihre Militärpräsenz in der Region zu verstärken.
13. April, 8 Uhr: Toter und viele Verletzte bei Siedler-Randale im Westjordanland
Bei Zusammenstößen zwischen gewalttätigen Siedlern und palästinensischen Bewohnern sind am Freitag in der Nähe von Ramallah ein Palästinenser getötet und weitere 25 verletzt worden.
Das gab das palästinensische Gesundheitsministerium bekannt. Siedler aus einem illegalen Außenposten waren mit Schusswaffen in das Dorf Al-Mughajir, 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah, eingedrungen, nachdem ein 14 Jahre alter Siedler beim Hüten einer Tierherde verschwunden war.
13. April, 7.58 Uhr: Sorge vor iranischer Vergeltung - USA verstärken Militärpräsenz
Angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel verstärken die USA ihre Militärpräsenz in der Region.
Das bestätigte ein US-Verteidigungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Washington. "Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für US-Streitkräfte zu erhöhen", teilte der Beamte mit. Dabei blieb unklar, um welche Mittel es sich genau handelte und von wo nach wo die Verlegung stattfindet. Die USA hatten nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 ihre Militärpräsenz in der Region bereits deutlich erhöht und mehrere Kriegsschiffe in den Nahen Osten geschickt.
12. April, 18.33 Uhr: Israel und die USA stehen Schulter an Schulter
Vor dem Hintergrund iranischer Drohungen gegen Israel hat Verteidigungsminister Joav Galant (65) die Partnerschaft zwischen Israel und den USA als unverbrüchlich bezeichnet.
"Unsere Feinde glauben, sie können Israel und die USA auseinanderdividieren", sagte er am Freitag nach einem Treffen mit dem Kommandeur der US-Truppen in der Region, General Michael Erik Kurilla (57).
"Aber das Gegenteil ist wahr", fügte er hinzu. "Sie bringen uns einander näher und stärken unsere Bande. Wir stehen Schulter an Schulter."
12. April, 18.32 Uhr: Sexuelle Gewalt bei Angriff auf Israel - EU verhängt neue Sanktionen
Die EU hat in Reaktion auf das beispiellose Massaker in Israel vom 7. Oktober Sanktionen gegen drei weitere bewaffnete islamistische Gruppen aus dem Gazastreifen verhängt.
Betroffen sind die Al-Kuds-Brigaden, die Nuchba-Truppen sowie die Kassam-Brigaden, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten am Freitag in Brüssel mitteilte. Ihnen wird insbesondere der Einsatz "systematischer und weiträumiger sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt vorgeworfen".
Als Beispiele werden Vergewaltigungen, die Ermordung weiblicher Säuglinge, der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen und Leichen, Genitalverstümmelungen und die gezielte Entführung von Frauen und Mädchen genannt.
12. April, 18.31 Uhr: Scholz warnt Iran vor Militäraktion gegen Israel
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat sich besorgt über einen möglicherweise bevorstehenden Vergeltungsangriff des Irans auf Israel gezeigt.
Man nehme die Situation "sehr ernst", sagte Scholz am Freitag nach einem Treffen mit dem neuen georgischen Ministerpräsidenten Irakli Kobachidse (45) in Berlin.
Sowohl er als auch Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hätten alles unternommen, um dem Iran klarzumachen, "dass es hier nicht (...) zu einer militärischen Aktivität kommen darf".
12. April, 14.23 Uhr: Erste Hilfslieferung über neuen Übergang zum Norden Gazas
Israel hat nach Angaben der Armee über einen neuen Übergang zum Norden des Gazastreifens erste Hilfslieferungen in das Gebiet gebracht.
Der Übergang sei schon am Donnerstag in Betrieb gegangen und erste Lastwagen seien in den Küstenstreifen eingefahren, teilte die Armee am Freitag mit.
12. April, 14.12 Uhr: Hamas-Kommandeur nach israelischen Angaben im Gazastreifen getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet, der für Angriffe auf Hilfskonvois verantwortlich gewesen sei.
Ridwan Mohammed Abdullah Ridwan habe in der Ortschaft Dschabalia im Norden des Küstenstreifens bewaffnete Angriffe auf Hilfslieferungen befohlen, um sie unter Kontrolle der Hamas zu bekommen, teilte die Armee am Freitag mit.
Gerade aus dem Norden gibt es immer wieder Berichte über eine Hungersnot. Aus Kreisen der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurde der Tod des Mannes zwar bestätigt. Nach ihrer Darstellung war der Polizeichef in Dschabalia aber für den Schutz von Hilfslieferungen zuständig. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
12. April, 7.57 Uhr: Hamas hält Feuerpause für nötig zum Auffinden von Geiseln
Im Gaza-Krieg wachsen die Befürchtungen, dass mehr israelische Geiseln in dem umkämpften Küstengebiet tot sein könnten, als bisher angenommen.
Das Schicksal der Entführten könne nur während einer Waffenruhe aufgeklärt werden, sagte Basem Naim (61), Mitglied des Politbüros der islamistischen Hamas, am Donnerstagabend in einer auf Telegram verbreiteten Stellungnahme. Teil der Verhandlungen sei es, ein Abkommen über eine Feuerpause zu erreichen, "um genügend Zeit und Sicherheit zu haben, um endgültige und genauere Daten über die gefangenen Israelis zu sammeln".
Naim reagierte damit auf Fragen von Medienvertretern, ob die Hamas den jüngsten Vorschlag der USA abgelehnt habe, weil sie in einer ersten Phase keine 40 Geiseln freilassen könne.
12. April, 7.45 Uhr: US-Entwicklungsbehörde geht von Hungersnot im Gazastreifen aus
Die Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) geht davon aus, dass es in Teilen des Gazastreifens bereits eine Hungersnot gibt.
Bei einer Anhörung im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Kongresses wurde Samantha Power (53) am Mittwoch danach gefragt, ob diese Einschätzung insbesondere für den Norden des abgeriegelten Küstengebiets zutreffe.
Sie antwortete mit "ja". Damit ist Power laut US-Medien vom Donnerstag die erste US-Regierungsvertreterin, die öffentlich diese Einschätzung bestätigt. Die offizielle Einstufung als Hungersnot bedeutet, dass mindestens 20 Prozent der Bevölkerung von extremem Mangel an Nahrung betroffen sind.
11. April, 22.23 Uhr: Hilfslieferungen hinter Grenzübergang zu Gaza aufgestaut
Im Gazastreifen hat sich nach Angaben der israelischen Behörden in der vergangenen Woche der Inhalt von etwa 600 Lastwagen mit Hilfsgütern aufgestaut.
Abholung und Verteilung der Hilfsgüter durch UN-Organisationen gingen nur schleppend voran, sodass Israel keine weitere Hilfe liefern könne, so die israelische Cogat-Behörde.
Grund für den Stau ist nach Cogat-Angaben der Mangel an logistischen Kapazitäten und Arbeitskräften vonseiten der UN-Organisationen.
11. April, 20.51 Uhr: Armeesprecher: Israel ist auf jedes Szenario vorbereitet
Israel ist wegen eines möglichen Angriffs des Irans in Alarmbereitschaft und auf verschiedene Szenarien vorbereitet.
"Wir sind für einen Angriff und die daraus folgende Verteidigung bereit, für die wir eine Vielzahl von Fähigkeiten der Armee nutzen werden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstag.
Die Anweisungen des israelischen Heimatschutzes für Zivilisten hätten sich derweil nicht geändert. Sollte sich die Situation verändern, werde man die Öffentlichkeit jedoch sofort informieren.
11. April, 16.33 Uhr: Hamas-Geldgeber im Gazastreifen getötet
Israel hat nach eigenen Angaben einen wichtigen Geldgeber der islamistischen Hamas bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet.
Nasser Jakub Dschabber Nasser sei für die Finanzierung eines großen Teils der militärischen Aktivitäten der Terrororganisation in Rafah verantwortlich gewesen, teilte die Armee am Donnerstag mit.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte Dschabber Nasser demnach Hunderttausende von Dollar an die Hamas für ihre militärischen Aktivitäten überwiesen. Nun sei er "ausgeschaltet" worden.
11. April, 16.29 Uhr: Wichtige Wasserleitung im Gazastreifen repariert
Die Instandsetzung in der Stadt Bani Suhaila im Süden des Gazastreifens soll die Wasserversorgung für etwa 400.000 Menschen im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets gewährleisten.
Palästinensische Quellen in der Stadtverwaltung bestätigten, dass Israel die Reparatur erlaubt habe, um später Wasser in das Gebiet zu leiten. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet ist Helfern zufolge katastrophal.
Durch die reparierte Wasserleitung sollen die Menschen nach Angaben der israelischen Behörde Cogat mit etwa 42 Litern sauberem Wasser pro Person und Tag versorgt werden.
11. April, 16.25 Uhr: Israel hofft auf Hamas-Antwort zu Geiseln binnen 24 Stunden
Neue Geisel-Hoffnung nachdem sich ein Deal zur Freilassung von Gefangenen nach dem Fastenmonat Ramadan zerschlagen hatte.
Die USA sollen einen Kompromissvorschlag präsentiert haben. Demnach solle die Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als Hundert im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilassen.
Israel solle wiederum bis zu 150.000 vertriebenen Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten. Nach Informationen des "Wall Street Journal" hat die Hamas diesen Vorschlag abgelehnt und plant stattdessen einen eigenen Gegenvorschlag einzubringen.
11. April, 16.01 Uhr: Netanjahu: Wer uns angreift, den greifen wir an
Israel bereitet sich neben dem Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch auf "Herausforderungen an anderen Schauplätzen" vor.
Offenbar auch mit Blick auf einen möglichen Angriff des Irans auf Israel sagte Netanjahu: "Wir haben ein einfaches Prinzip festgelegt - wer uns angreift, den greifen wir an. Wir sind darauf vorbereitet, die Sicherheitsbedürfnisse des Staates Israel im Bereich der Verteidigung und des Angriffs zu gewährleisten."
Bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunktes Tel Nof sprach Netanjahu am Donnerstag von "herausfordernden Tagen". Israelischen Kampfpiloten sagte er: "Ich und das israelische Volk vertrauen euch."
11. April, 15.50 Uhr: Sanitäter: Sechs Tote bei Luftangriff Israels in Rafah
Bei einem mutmaßlichen israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern am Donnerstag sechs Menschen getötet worden.
"Als Reaktion auf die barbarischen Angriffe der Hamas ist die israelische Armee im Einsatz, um die militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören", so ein Militärsprecher.
Anders als die Hamas halte die Armee sich an internationales Recht und bemühe sich darum, Schaden an Zivilisten zu verringern.
11. April, 15.40 Uhr: USA sagen Israel nach Irans Drohung Unterstützung zu
US-Außenminister Antony Blinken habe Israels Verteidigungsminister Joav Galant "die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels" bekräftigt.
Blinken habe deutlich gemacht, dass die USA Israel bei "jeglichen Bedrohungen durch den Iran und seinen Stellvertretern" zur Seite stehen würden, so ein Sprecher des US-Außenministeriums.
Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff vor Kurzem auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch seine Drohung gegen Israel bekräftigt.
11. April, 11.04 Uhr: Israel beginnt neuen Militäreinsatz im zentralen Teil Gazas
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag einen Militäreinsatz im zentralen Abschnitt des Gazastreifens begonnen.
Die Armee spricht von einer "präzisen Operation auf der Basis von Geheimdienstinformationen, mit dem Ziel, Terroraktivisten auszuschalten und Terror-Infrastruktur im Zentralabschnitt Gazas zu treffen".
Vor dem Vorrücken von Bodentruppen hätten israelische Kampfflugzeuge Terrorziele über und unter der Erde angegriffen.
11. April, 6.10 Uhr: Söhne und Enkel von Hamas-Chef Hanija bei Angriff Israels getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind am Mittwoch nach Angaben der islamistischen Hamas drei Söhne und vier Enkelkinder des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija getötet worden, hieß es aus Hamas-Kreisen.
Sie sind demnach in einem Fahrzeug in dem Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens getroffen worden.
"Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat", sagte er im Fernsehen seiner Wahlheimat Katar. Er hat noch viele weitere Kinder.
Hanija ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Er war 2021 vom sogenannten Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Er gilt als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist
10. April, 22.29 Uhr: Israels Armee bestätigt Tötung dreier Söhne von Hamas-Chef Hanija
Die israelische Armee hat am Mittwoch die gezielte Tötung von drei Söhnen des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija bestätigt.
Es seien drei Mitglieder des militärischen Hamas-Arms bei Terroraktivitäten im Gazastreifen durch den Angriff eines Kampfjets "ausgeschaltet" worden, teilte das Militär mit. Die Armee bestätigte, dass es sich dabei um die Söhne Hanijas handelte.
Für den Tod dreier Enkelkinder bei dem Vorfall gab es hingegen keine Bestätigung. Hanija ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Nach Medienberichten ist er steinreich und führt ein Luxusleben in Katar.
10. April, 18.56 Uhr: Hamas lehnt US-Vorschlag zu Waffenruhe im Gaza-Krieg ab
Ein von den USA vorgebrachter Kompromissvorschlag bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wurde einem Medienbericht zufolge weitgehend von der islamistischen Hamas abgelehnt.
Die Terrororganisation plane stattdessen, einen eigenen Gegenvorschlag einzubringen, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher genannte "Vermittler".
Aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hieß es unterdessen, die Verhandlungen verblieben im Status quo. Am Dienstag teilten die gleichen Quellen mit, dass die Verhandlungen "nicht gut" liefen.
10. April, 15.41 Uhr: Zentralrat verurteilt geplanten "Palästina-Kongress"
Der Zentralrat der Juden wendet sich in scharfen Worten gegen einen für das Wochenende geplanten "Palästina-Kongress" in Berlin.
"Diese Veranstaltung ist ein Schaulaufen des Antizionismus und wird ganz sicher keine Antworten auf das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza finden", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag auf der Plattform X (früher Twitter). "Im Gegenteil: Wer den Terror der Hamas ausblendet und damit auch die mörderische Strategie der Organisation gegen die eigene Bevölkerung, der diskreditiert sich selbst."
Seit der Ankündigung des Kongresses gibt es immer wieder scharfe Kritik daran.
10. April, 12.38 Uhr: UN fordern Deeskalation an der israelisch-libanesischen Grenze
Jegliche Feindseligkeiten müssten eingestellt werden, forderte die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon am Mittwoch.
Außerdem müssten Schritte zu einer Waffenruhe und zu einer langfristigen Lösung des Konflikts an der Blauen Linie - der Grenze zwischen Israel und dem Libanon - vorangetrieben werden.
Unifil überwacht seit 1978 das Grenzgebiet zwischen beiden Ländern.
10. April, 11.42 Uhr: Irans Staatsoberhaupt bekräftigt Drohung gegen Israel
Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hat Irans Staatsoberhaupt seine Drohung gegen Israel bekräftigt.
Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen, sagte Ajatollah Ali Chamenei. "Das boshafte Regime (Israel) hat einen Fehler gemacht, in diesem Fall muss es bestraft werden, und wird bestraft werden."
Chamenei richtete zudem deutliche Kritik an westliche Staaten, die im Gaza-Krieg als Verbündete Israels auftreten, insbesondere an die USA und Großbritannien. "Diese Regierungen haben der Welt die böse Natur der westlichen Zivilisation gezeigt."
10. April, 6.46 Uhr: Laut Israels Verteidigungsminister kein Rafah-Termin
Joav Galant (65) hat Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin (70) mitgeteilt, dass es noch keinen Termin für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen gibt.
Galant habe damit der Darstellung seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) widersprochen. Der hatte erklärt, der Termin stehe fest. Galant sagte dagegen, Israel arbeite noch an Plänen für die Evakuierung der Zivilbevölkerung.
Die US-Regierung will Israel von einem großen Militäreinsatz in Rafah abhalten. Netanjahu wird von rechtsextremen Partnern seiner Koalition unter Druck gesetzt, in die Stadt Rafah einzumarschieren.
10. April, 6.35 Uhr: Bericht: Israel kauft 40.000 Zelte für geplante Räumung von Rafah
Als Vorbereitung der angekündigten Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen kauft Israel laut einem Medienbericht rund 40.000 Zelte für die Unterbringung evakuierter Zivilisten.
Die "Jerusalem Post" berichtete am Dienstag, der Kauf diene dazu, den Weg für einen Militäreinsatz in der Stadt "in der nahen Zukunft" zu ebnen. Nach UN-Schätzungen drängen sich dort mehr als eine Million Flüchtlinge.
Israels Armee hatte angekündigt, für die Menschen aus Rafah weiter nördlich "humanitäre Inseln" zu schaffen. Außerdem haben nach dem Abzug israelischer Truppen aus der Stadt Chan Junis Einwohner begonnen, aus Rafah nach Chan Junis zurückzukehren.
10. April, 6.28 Uhr: Israels Militär: Hisbollah-Stellungen in Syrien angegriffen
Wie die Armee bekannt gab, wurde militärische Infrastruktur der Miliz attackiert, die diese "an der syrischen Front" genutzt habe.
Man mache "das syrische Regime für alle Aktivitäten verantwortlich, die auf seinem Territorium stattfinden", hieß es.
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten.
9. April, 21.58 Uhr: Israel hat aus Sicht der USA keinen glaubwürdigen Plan für Rafah vorgelegt
Israel hat aus Sicht der US-Regierung weiter keinen überzeugenden Plan zum Schutz der Zivilbevölkerung im Fall einer Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen vorgelegt.
Er habe noch keinen "glaubwürdigen und durchführbaren" Plan für die Umsiedlung der Menschen in Rafah gesehen, der detailliert darlege, wie die Zivilisten untergebracht und medizinisch versorgt werden könnten, sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstag in Washington. "So bleiben unsere Bedenken bestehen, und wir müssen nun abwarten, was passiert, und die Vereinigten Staaten werden entsprechend reagieren." Sullivan betonte, dass es Kommunikationskanäle mit der israelischen Regierung gebe.
9. April, 21.54 Uhr: Fast 470 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gazastreifen gefahren
In den weitgehend zerstörten Gazastreifen sind nach Darstellung Israels in den letzten Tagen deutlich mehr Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung gelangt.
468 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien am Dienstag inspiziert worden und nach Gaza gefahren, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am auf der Plattform X (vormals Twitter). "Dies ist die höchste Zahl von Lastwagen mit Hilfsgütern, die seit Beginn des Krieges an einem Tag in den Gazastreifen gefahren sind."
9. April, 17.03 Uhr: Erster erfolgreicher Einsatz von Raketenabwehr C-Dome auf See
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erstmals mit einer Marine-Variante des Raketenabwehrsystems Iron Dome erfolgreich einen feindlichen Flugkörper gestoppt.
Das C-Dome genannte System habe in der Nacht von einer Korvette aus ein unbemanntes Fluggerät abgefangen, das von Osten kam und in die Region des Golfs von Akaba vorgedrungen war. Dort liegt die israelische Küstenstadt Eilat.
9. April, 15.30 Uhr: Netanjahu bekräftigt: Werden Hamas-Bataillone auch in Rafah zerstören
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat am Dienstag bekräftigt, dass die Armee alle Bataillone der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zerstören werde.
Dies gelte auch für die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, sagte der 74-Jährige nach Angaben seines Büros vor Rekruten in einer Militärbasis bei Tel Aviv. "Keine Macht der Welt wird uns stoppen."
9. April, 14.20 Uhr: Hamas-Kreise: Israelis sind nicht an Waffenruhe interessiert
Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg laufen nach Informationen aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut "nicht gut".
Die Israelis seien demnach nur am "Geisel-Thema" interessiert, nicht aber an einer Waffenruhe. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.
9. April, 12.09 Uhr: Weiterer Hamas-Kommandeur im Gazastreifen getötet
Israel hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff einen weiteren Kommandeur der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet.
Hatem Alramery habe zum militärischen Flügel der Hamas gehört und sei in dem Flüchtlingslager Magasi im Zentrum des Küstenstreifens für den Beschuss Israels zuständig gewesen, teilte die Armee am Dienstag mit.
9. April, 10.14 Uhr: Türkei erlässt Handelsbeschränkungen gegen Israel
Die türkische Regierung hat Beschränkungen für den Handel mit Israel beschlossen und diese mit dem Vorgehen des Landes im Gazastreifen begründet.
Künftig gelten zunächst Exportbeschränkungen auf mehrere Güter, darunter etwa Stahl-, Aluminium- und Eisenprodukte sowie weitere Baustoffe, wie aus einer Mitteilung des türkischen Handelsministeriums von Dienstag hervorging. Die Beschränkungen würden gelten, bis Israel eine Waffenruhe verkünde und ungehindert Hilfe in den Gazastreifen komme.
Die beschlossenen Ausfuhrbeschränkungen sind nun auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Drucks auf die türkische Regierung im eigenen Land zu verstehen. Präsident Erdogan wurde aus weiten Teilen der Opposition Doppelmoral vorgeworfen, weil er Israel einerseits scharf angehe, aber die Handelsbeziehungen mit dem Land uneingeschränkt aufrechterhalte.
9. April, 9.47 Uhr: Roth nennt Völkermord-Klage Nicaraguas "populistisches Spiel"
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat den von Nicaragua erhobenen Vorwurf der deutschen Beihilfe zu einem Völkermord im Gazastreifen scharf zurückgewiesen.
"Das ist ein sehr, sehr populistisches Spiel, leider auf dem Rücken von unschuldigen Menschen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag im RTL/ntv Frühstart. "Es ist schon frustrierend, dass ein autoritäres Regime wie Nicaragua eine Demokratie wie Deutschland anklagt, weil wir einem angegriffenen Staat zur Hilfe eilen."
"Ich will immer noch mal daran erinnern, nicht von Israel geht Aggression aus, sondern von Hamas-Terroristen", betonte Roth. "Und Israel wehrt sich dieses Terrorismus. Und es ist nicht das Ziel Israels, Palästinenserinnen und Palästinenser zu töten, weil sie Palästinenser sind, sondern es geht um die Zerstörung der Infrastruktur des Terrors. Und dieser Terror ist nach wie vor eine akute Gefahr für das Existenzrecht Israels."
9. April, 7 Uhr: Rechtsextreme Partner erhöhen Druck auf Netanjahu
Unterdessen drängen in Israel die rechtsextremen Partner in der Koalition von Regierungschef Netanjahu ungeachtet internationaler Kritik auf einen Einmarsch in die an Ägypten grenzende Stadt Rafah.
Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus der Stadt Chan Junis schrieb Polizeiminister Itamar Ben-Gvir am Montag auf der Plattform X, vormals Twitter: "Wenn der Ministerpräsident entscheiden sollte, den Krieg zu beenden, ohne einen breiten Angriff auf Rafah, um die Hamas entscheidend zu schlagen, wird er kein Mandat haben, weiter als Regierungschef zu amtieren."
Netanjahu sagte daraufhin am Abend, der Termin für eine Offensive stehe fest. Für den Sieg sei es nötig, die letzten Bataillone der Hamas zu eliminieren. "Das wird geschehen, es gibt ein Datum."
9. April, 6.49 Uhr: Israel offenbar zu Kompromiss bei Rückkehr von Zivilisten in den Norden bereit
Israel habe deutlich gemacht, dass es Kompromisse bei der Frage der Rückkehr von Zivilisten in den nördlichen Gazastreifen eingehen würde, wenn die Hamas sich auf diesen Aspekt der Vereinbarung einlassen sollte, hieß es.
So sehe der US-Vorschlag einen schrittweisen und fast vollständigen Rückzug Israels aus dem Korridor vor, der das Küstengebiet teilt und vertriebene Palästinenser an einer Rückkehr in den Norden hindert.
Israel will verhindern, dass sich bei einer Rückkehr von Zivilisten auch Hamas-Kämpfer unter die Schutzsuchenden mischen.
9. April, 6.47 Uhr: USA warten auf Antwort der Hamas
Die Hamas-Delegation verließ Kairo am Sonntagabend für Beratungen mit ihrer Spitze. Man warte jetzt auf die Antwort des Anführers der Hamas in Gaza, Jihia al-Sinwar, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby. Dies könne ein paar Tage dauern.
"Wenn Sie mich fragen, ob ich heute optimistischer bin als noch vor ein paar Tagen, würde ich "ja" sagen", zitierte das Nachrichtenportal einen Sprecher des Außenministeriums in Katar. Der politischen Führung des Golfemirats werden besonders enge Verbindungen zur Hamas nachgesagt.
9. April, 6.40 Uhr: Staatsoberhäupter Frankreichs, Jordaniens und Ägyptens fordern Feuerpause
Die Staatsoberhäupter Frankreichs, Jordaniens und Ägyptens haben in einem gemeinsamen Zeitungsbeitrag zu einer sofortigen Waffenruhe im Gaza-Krieg aufgerufen.
"Der Krieg in Gaza und das katastrophale humanitäre Leid, das er verursacht, müssen jetzt beendet werden", fordern Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Jordaniens König Abdullah II. und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in einem gemeinsamen Beitrag, der unter anderem in der US-Zeitung "Washington Post" erschien. Gewalt, Terror und Krieg könnten dem Nahen Osten keinen Frieden bringen, heißt es darin.
Eine Zweistaatenlösung sei "der einzige glaubwürdige Weg, um Frieden und Sicherheit für alle zu gewährleisten und sicherzustellen, dass weder die Palästinenser noch die Israelis jemals wieder die Schrecken erleben müssen, die sie seit dem Angriff vom 7. Oktober erlebt haben".
9. April, 6.20 Uhr: Berichte: USA legen neuen Kompromissvorschlag für Gaza-Deal vor
Die USA wollen den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe laut Medienberichten mit einem neuen Kompromissvorschlag zum Erfolg verhelfen.
Wie das "Wall Street Journal" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf arabische Vermittler berichtete, sieht der von CIA-Direktor William Burns in Kairo am Sonntagabend präsentierte Vorschlag vor, dass die radikal-islamistische Terror-Organisation Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt - darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.
9. April, 6.15 Uhr: Papst empfängt Angehörige israelischer Geiseln
Papst Franziskus hat Angehörige der von der Terrororganisation Hamas vor einem halben Jahr entführten israelischen Geiseln empfangen.
Der Vatikan veröffentlichte am Montag Fotos, auf denen die Mitglieder von fünf Familien bei einer Privataudienz im Apostolischen Palast zu sehen sind - sie halten Fotos und Plakate in den Händen, die ihre entführten Angehörigen zeigen. Eine Frau sagte laut "Times of Israel" nach dem Treffen, der Papst habe die Hamas als "böse" bezeichnet - was sie auch sei. "Und er war sehr deutlich, dass die Geiseln nach Hause kommen müssen." Das Treffen sei sehr emotional und kraftvoll gewesen.
9. April, 6.12 Uhr: Umfrage: 57 Prozent der Deutschen für härtere Kritik an Israel
Eine Mehrheit der Deutschen ist laut einer Umfrage dafür, dass die Bundesregierung Israel für sein Vorgehen im Gazastreifen stärker als bisher kritisieren sollte.
In einer Umfrage des Instituts Forsa für den "Stern" und RTL sprachen sich 57 Prozent für deutlichere Worte aus. 36 Prozent gaben an, dass sich die Ampel-Koalition mit Kritik zurückhalten sollte. Sieben Prozent äußern keine Meinung.
8. April, 19.51 Uhr: Türkei kündigt "neue Maßnahmen" gegen Israel an
Der türkische Außenminister Hakan Fidan (56) hat vor dem Hintergrund der dramatischen humanitären Lage in Gaza "neue Maßnahmen" gegen Israel angekündigt.
"Diese Maßnahmen werden fortgesetzt, bis Israel einen Waffenstillstand erklärt und es ermöglicht, dass humanitäre Hilfe ohne Unterbrechung Gaza erreicht", sagte Fidan am Montag laut der Nachrichtenagentur Anadolu - ohne zu erklären, wie diese Maßnahmen aussehen könnten.
8. April, 19.40 Uhr: Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft für Palästinenser wird geprüft
Der UN-Sicherheitsrat hat den Antrag auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen an ein zuständiges Gremium zur Prüfung verwiesen.
Es gab dagegen am Montag im mächtigsten Organ der Organisation in New York keine Einwände. Das Komitee soll sich demnach umgehend mit dem Antrag befassen. Der eher formale Schritt der erneuten Prüfung des Antrags aus dem Jahr 2011 gilt für die Palästinenser zumindest als Etappensieg.
Es gilt jedoch als eher unwahrscheinlich, dass die USA - Israels engster Verbündeter mit Vetomacht im Sicherheitsrat - dem Antrag letztlich zustimmen würden. Bislang wollten die USA und andere, dass die Palästinenser vor einer UN-Mitgliedschaft mit Israel Frieden schließen.
8. April, 18.53 Uhr: Treffen von USA und Israel zu Rafah wohl erst kommende Woche
Vertreter der US-Regierung und der israelischen Führung werden voraussichtlich erst in der kommenden Woche bei einem persönlichen Treffen über Israels geplante Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen beraten.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby (60), sagte am Montag, ursprünglich sei ein Treffen in dieser Woche geplant gewesen. Er rechne aber nicht damit, dass es dazu komme.
Wahrscheinlich sei vielmehr eine Runde "irgendwann in der kommenden Woche". Die Abstimmungen zu einem Termin liefen noch.
8. April, 18.30 Uhr: "Israel kann sich auf Deutschland verlassen", so Bundestagspräsidentin Bas
Israels Parlamentspräsident Amir Ohana (48) hat sich bei der Bundesrepublik für die Unterstützung im Nahost-Konflikt bedankt.
Das deutsche Volk habe seine Entschlossenheit bekräftigt, das Versprechen "nie wieder" einzuhalten, sagte Ohana am Montag in Berlin. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (55, SPD) bekräftigte, Israel könne sich auf Deutschland als Partner verlassen. "Heute ist klar, nie wieder ist jetzt", sagte sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Gleichzeitig äußerte Bas die Hoffnung, "dass die Beteiligten vor Ort einer Zwei-Staaten-Lösung eine Chance geben, damit die Region zu einer gemeinsamen Zukunft findet, mit einem dauerhaften Frieden".
8. April, 13.22 Uhr: WFP drängt auf Erez-Grenzöffnung zu Gaza für Hilfsgüter
Das Welternährungsprogamm der UN (WFP) wartet eigenen Angaben zufolge mit Nahrungsmitteln, die für mehr als eine Million Menschen drei Monate lang reichen, auf eine rasche Abfertigung an den Grenzübergängen von Israel zum Gazastreifen.
Diese angehäuften Güter müssten bloß noch in den Gazastreifen hineingebracht werden, um den Hunger gerade unter jüngeren Kindern mit geeigneten Lebensmitteln lindern zu können, sagte Cindy McCain, die Direktorin des WFP, am Sonntag (Ortszeit) dem US-Sender CNN. Man stehe buchstäblich kurz vor einer Hungersnot.
"Deswegen sind die Grenzübergänge so wichtig, und es müssen noch mehr werden", sagte sie mit Blick auf die von Israel angekündigte Öffnung des Grenzübergangs Erez im Norden des Gazastreifens.
8. April, 11.48 Uhr: Nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte bei Verhandlungen
Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg soll es nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte gegeben haben.
Ein hochrangiger Vertreter der islamistischen Organisation sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, dass sich die israelische Delegation unflexibel zeige. Sie sei auf keine der Forderungen der Hamas eingegangen. Vertreter der Terrororganisation hätten Kairo demnach für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen. Israelische Medien berichteten dagegen, beide Seiten hätten mehr Flexibilität gezeigt. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.
Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es, dass "leichte Fortschritte" erzielt worden seien. Eine weitere Verhandlungsrunde wird demnach stattfinden, nachdem sich die einzelnen Parteien mit ihren Anführern zu den bisherigen Ergebnissen besprochen haben.
8. April, 11.34 Uhr: Israelische Armee: Palästinenserin bei Anschlagsversuch getötet
Eine Palästinenserin ist am Montag nach israelischen Militärangaben bei einem versuchten Messerangriff getötet worden.
Die Frau habe sich an einer Sperre der Armee im besetzten Westjordanland zunächst geweigert, sich zu identifizieren, anschließend habe sie versucht, Soldaten mit einem Messer anzugreifen. Die Soldaten hätten daraufhin auf sie geschossen und sie "ausgeschaltet". Unter den Truppen habe es keine Verletzten gegeben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der Frau durch Schüsse bei dem Vorfall nahe der Ortschaft Tubas.
8. April, 9.33 Uhr: Israel: Wichtigen Hisbollah-Kommandeur gezielt getötet
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge am Montag einen wichtigen Kommandeur der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah gezielt getötet.
Es handele sich um einen Kommandeur der Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der Hisbollah, im Süden des Libanons. Er und zwei weitere Hisbollah-Kämpfer unter seinem Kommando seien bei einem Luftangriff in Sultanija getötet worden. Die Hisbollah bestätigte am Montag den Tod des Kommandeurs, nannte aber keine weiteren Details.
8. April, 9.32 Uhr: Bericht: Nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte bei Verhandlungen
Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg soll es nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte gegeben haben.
Der katarische TV-Sender Al-Dschasira berichtete am Montagmorgen unter Berufung auf Kreise der islamistischen Terrororganisation, dass die israelische Delegation auf keine der Forderungen der Hamas eingegangen sei.
Vertreter der Gruppe hätten Kairo demnach für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen. Israelische Medien berichteten dagegen, beide Seiten hätten mehr Flexibilität gezeigt. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.
8. April, 7.18 Uhr: Bericht: Fortschritte bei Gaza-Verhandlungen in Kairo
Bei den indirekten Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind einem ägyptischen Medienbericht zufolge Fortschritte erzielt worden.
Es gebe eine Einigung über die grundlegenden Punkte zwischen allen beteiligten Parteien, berichtete der staatliche ägyptische Fernsehsender Al-Qahera unter Berufung auf eine ranghohe ägyptische Quelle. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Laut Al-Qahera haben die Delegationen der islamistischen Hamas und Katars Kairo verlassen und wollten innerhalb von zwei Tagen zurückkehren, um sich auf die Bedingungen des endgültigen Abkommens zu einigen. Die Gespräche sollten in den nächsten 48 Stunden fortgesetzt werden, hieß es.
7. April, 21.45 Uhr: Tausende demonstrieren in Jerusalem für Rückkehr der Geiseln
Ehemalige Geiseln und Angehörige der verbleibenden Verschleppten haben ein halbes Jahr nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober an das Schicksal der Menschen in der Gewalt der Hamas erinnert.
Die Organisation der Familienangehörigen hatte für Sonntagabend zu einer Kundgebung in Jerusalem aufgerufen. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 50.000 Menschen, die in Sprechchören forderten, die Geiseln nach Hause zu bringen. Schwestern der noch immer verschleppten Frauen standen zu Beginn der Veranstaltung auf der Bühne in Kleidung wie jener, die die Frauen am 7. Oktober getragen hatten. Mehrere hatten sich die Münder als Symbol der Sprachlosigkeit der Geiseln verklebt und rote Farbe als Zeichen von Blut auf Kleidung oder Arme gemalt.
7. April, 21.08 Uhr: Israels Generalstabschef nach Teilabzug: Gaza-Krieg lange nicht vorbei
Trotz eines Teilabzugs israelischer Truppen im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht.
"Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören", sagte Halevi am Sonntag. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. "Wir werden sie früher oder später erreichen", sagte er. "Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens."
7. April, 15.19 Uhr: Berater von Ajatollah Chamenei: Keine israelische Botschaft ist sicher
Ein Berater des obersten iranischen Führers, Ajatollah Ali Chamenei, hat gewarnt, dass israelische Botschaften weltweit Ziele von Vergeltungsangriffen werden könnten.
"Die (antiisraelische) Widerstandsfront ist bereit für alle möglichen Vergeltungsszenarien und keine israelische Botschaft weltweit ist sicher davor", sagte der ehemalige Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRCG), General Jajhja Rahim-Safawi, am Sonntag laut Staatssender Al-Alam.
Zwei Generäle und fünf Offiziere der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) waren am Montag bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden. Irans Staatsspitze machte kurz darauf Erzfeind Israel für die Attacke verantwortlich und drohte mit Vergeltungsmaßnahmen.
7. April, 12.50 Uhr: Israel zieht Truppen aus Chan Junis im Süden des Gazastreifens ab
Die israelische Armee hat am Sonntag nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen.
"Die 98. Kommando-Abteilung hat ihren Einsatz in Chan Junis beendet", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Sie habe den Gazastreifen verlassen, "um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten". Erhebliche Truppen verblieben jedoch im Gazastreifen, "und werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen", hieß es weiter.
Die Armee hatte erst am Samstag mitgeteilt, dass die Leiche einer israelischen Geisel in Chan Junis geborgen worden sei.
7. April, 7.37 Uhr: USA drängen Israel zu Zugeständnis bei Gaza-Verhandlungen
Demnach will die US-Regierung erreichen, dass eine begrenzte Rückkehr von Zivilisten in den Norden des seit sechs Monaten umkämpften Küstengebiets ermöglicht wird.
Wie Medien übereinstimmend berichteten, wollen die USA als Israels wichtigster Verbündeter mit ihrem Vorstoß einen Durchbruch bei den seit Wochen stockenden Verhandlungen ermöglichen.
Laut "Wall Street Journal" sei Israel zu einem Kompromiss bereit. Die Hamas hingegen halten aktuell noch an ihren bestehenden Forderungen fest. Am Sonntag soll in Kairo weiter verhandelt werden. Israel sei sich noch unsicher, ob es eine Delegation nach Ägypten schickt.
6. April, 22.34 Uhr: Zehntausende demonstrieren in Israel gegen Netanjahu-Regierung
Zehntausende Menschen haben am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) demonstriert.
Sie forderten ernsthaftere Bemühungen um die Freilassung der von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln. An diesem Sonntag werden es genau sechs Monate her sein, dass Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen den Süden Israels überfielen, knapp 1200 Menschen töteten und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten.
Einer der Redner in Tel Aviv erinnerte an Netanjahus Bruder Joni, der 1976 als Elitesoldat bei der Befreiung von Geiseln aus einem von palästinensischen und deutschen Terroristen entführten Flugzeug ums Leben gekommen war. "Und was ist mit dir, Bibi?", fragte er, Netanjahu mit der Kurzform seines Vornamens ansprechend. "Was hast du getan? Was wird dein Erbe sein? Nichts als politischer Spin und Intrige (...) wird dein Erbe sein."
6. April, 20.18 Uhr: Hilfstransport erreicht Gazas Norden - aber nicht über Übergang Erez
Ein aus drei Lastwagen bestehender Hilfskonvoi hat am Samstag den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Gazastreifens erreicht.
Die Fahrzeuge hatten Treibstoff und medizinischen Bedarf geladen, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur, der den Konvoi vor Ort beobachtete.
Die Lastwagen waren aber nicht über den nahe gelegenen israelischen Grenzübergang Erez gekommen, sondern über den südlichen Übergang Rafah an der Grenze zu Ägypten, wie palästinensische Sicherheitskräfte bestätigten.
6. April, 19.46 Uhr: Joaquin Phoenix und andere unterstützen Glazer nach Gaza-Äußerung
Mehr als 150 jüdische Filmschaffende haben einem Medienbericht zufolge ihre Unterstützung für Oscar-Preisträger Jonathan Glazer (59) zum Ausdruck gebracht.
Der jüdische Regisseur ("The Zone of Interest") musste nach seiner Dankesrede bei der Oscar-Verleihung, in der er den Gaza-Krieg ansprach, Kritik einstecken. Zu den Unterzeichnern gehören Schauspieler Joaquin Phoenix (49) und die Regisseure Joel Coen (69) und Todd Haynes (63), wie das US-Branchenmagazin "Variety" berichtete.
"Wir sind jüdische Künstler, Filmemacher, Autoren und Kreativschaffende, die Jonathan Glazers Erklärung von der Oscarverleihung 2024 unterstützen. Wir waren alarmiert, als wir sahen, wie einige unserer Kollegen in der Branche seine Äußerungen falsch darstellten und anprangerten", heißt es demnach in dem offenen Brief.
6. April, 19.40 Uhr: Israels Oppositionsführer Lapid fliegt zu Gesprächen nach Washington
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid (60) wird am Sonntag zu Gesprächen nach Washington fliegen.
Unter anderem werde er mit Außenministern Antony Blinken (61), dem nationalen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, und mehreren einflussreichen Senatoren zusammentreffen, teilte der Politiker am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit.
Lapid steht an der Spitze der Mitte-Rechts-Partei Jesch Atid (Zukunftspartei).
6. April, 18.35 Uhr: Chef von UN-Nothilfebüro ruft zu Kriegsende in Gaza auf
Sechs Monate nach den Terrortaten der Hamas in Israel am 7. Oktober hat der Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), Martin Griffiths (72), mit dringenden Worten zu einem Ende des Krieges in Gaza aufgerufen.
"Täglich fordert dieser Krieg mehr zivile Opfer. Jede Sekunde, die er fortgeführt wird, pflanzt die Saat für eine durch diesen Konflikt verdüsterte Zukunft", teilte Griffiths am Samstag in New York mit. "Wie ich und andere bereits mehrfach gesagt haben, ist ein Ende dieses Krieges so lange überfällig."
Der nun seit einem halben Jahr laufende Konflikt erlebe einen schrecklichen Meilenstein.
6. April, 15.18 Uhr: Hamas-Delegation kommt nach Kairo
Vertreter der islamistischen Hamas wollen am Sonntag nach Kairo reisen, um über eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geiseln zu verhandeln.
Die Delegation werde vom ranghohen Hamas-Funktionär Chalil Al-Haja angeführt, teilte die Hamas am Samstag mit. Laut Al-Dschasira hielten Vermittler zuletzt engen Kontakt zu Al-Haja, um auf Fortsetzung der Verhandlungen zu dringen.
Die Gespräche über eine Feuerpause und einen möglichen Austausch von Geiseln in Gewalt der Hamas gegen palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen stocken seit Wochen.
6. April, 14.59 Uhr: Vor Nahost-Verhandlungen in Kairo: Hamas will von Forderungen "nicht abrücken"
Die islamistische Palästinenserorganisation erklärte am Samstag, sie halte weiter an ihren Forderungen fest, wonach sie einen vollständigen Waffenstillstand und den Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen verlangt.
Am Freitag betonte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter, dass die Hamas bisher eine Einigung verhindert habe. "Diese grundlegende Tatsache bleibt wahr: Es könnte heute eine Waffenruhe im Gazastreifen geben." Die Hamas hätte nur zustimmen müssen, die Kranken, Verletzten, Älteren und jungen Frauen freizulassen.
6. April, 13.28 Uhr: Von Islamischem Dschihad getötete Geisel im Gazastreifen geborgen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer von radikalislamischen Palästinensergruppen verschleppten Geisel geborgen.
"Der Leichnam des entführten Elad Katzir wurde in der Nacht aus Chan Junis geborgen", erklärte die Armee am Samstag. Katzir sei "während der Geiselhaft von der Terrororganisation Islamischer Dschihad ermordet" worden.
Der 47-jährige war am 7. Oktober aus seinem Zuhause von der Hamas entführt worden. Sein Vater Avraham Katzir wurde bei im Süden Israels verübten Massakern getötet. Elads Mutter wurde ebenfalls verschleppt, kam jedoch Ende November frei.
6. April, 11.22 Uhr: Wieder mehrere Festnahmen nach Gebet auf Tempelberg in Jerusalem
Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge 16 Menschen nach einem Gebet auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem festgenommen.
Sie hätten auf der Anlage Parolen skandiert, die zum Terror aufriefen oder Terror unterstützen. Die Polizei sprach von zwei verschiedenen Vorfällen in der Nacht an den Toren zum Tempelberg und in der Jerusalemer Altstadt.
Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben nach um Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems, Menschen aus Nordisrael und einem Palästinenser aus dem Westjordanland.
6. April, 7.26 Uhr: Berichte: USA bitten Gaza-Vermittler um Druck auf Hamas
US-Präsident Joe Biden hat Medienberichten zufolge die Vermittler Katar und Ägypten persönlich um Druck auf die Hamas im Gazastreifen gebeten.
Die Islamisten sollen einem Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln zustimmen. Auf dem Tisch liege ein Vorschlag, der eine sechswöchige Feuerpause und die Freilassung von 40 Geiseln vorsehe.
Die USA wollen laut Nachrichtenportal "Axios" an diesem Wochenende in Kairo den indirekten Verhandlungen zum Durchbruch verhelfen.
6. April, 7.14 Uhr: Israels Justizministerium bestätigt Hacker-Angriff auf seine Server
Ursache und Ausmaß des Datenlecks würden noch überprüft, teilte das Ministerium am Freitag dem Fernsehsender Kan mit.
Am Vortag hatte eine Gruppe mit dem Namen Anonymous for Justice für sich in Anspruch genommen, die Server gehackt zu haben. Dabei habe sie Daten im Umfang von fast 300 Gigabyte erbeutet, darunter offizielle Briefe, Telefonlisten und E-Mails.
Der Datenraub sei aus Vergeltung für Israels Krieg im Gazastreifen erfolgt.
5. April, 20.50 Uhr: Israel sollte Angriff auf Helfer unabhängig prüfen lassen
Der britische Außenminister David Cameron hat angekündigt, die ersten Untersuchungsergebnisse zu Israels tödlichem Angriff auf mehrere Helfer im Gazastreifen genau prüfen zu wollen.
"Diese Ergebnisse müssen in vollem Umfang veröffentlicht werden und ihnen muss eine vollkommen unabhängige Prüfung folgen, um die größte Transparenz und Verantwortlichkeit sicherzustellen", teilte Cameron am Freitag bei der Plattform X (früher Twitter) mit.
Er begrüßte zudem die Suspendierung von zwei Offizieren.
5. April, 20.49 Uhr: US-Regierung will Bericht des israelischen Militärs sorgfältig prüfen
Die US-Regierung hat angekündigt, die vom israelischen Militär veröffentlichte Untersuchung zum tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen genau prüfen zu wollen.
"Wir werden uns Zeit nehmen und den Bericht sorgfältig prüfen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Freitag in Washington.
In den kommenden Tagen werde man die Schlussfolgerungen aus dem Bericht sowohl mit israelischen Beamten als auch mit Vertretern von humanitären Hilfsorganisationen erörtern. Bis dahin werde man sich mit einer Bewertung des Berichts zurückhalten, sagte Kirby.
5. April, 20.47 Uhr: Palästinenser wollen vor Berliner Gericht Israel-Waffenexporte stoppen
Mit einem Eilantrag beim Berliner Verwaltungsgericht wollen deutsche Anwälte im Auftrag von Palästinensern in Gaza die Genehmigung von Kriegswaffenexporten nach Israel stoppen.
Die Juristen fordern eine sofortige Einstellung der Lieferungen aus Deutschland, wie es am Freitag in einer Mitteilung hieß. Ein Gerichtssprecher bestätigte den Eingang des Antrags. Dessen Ziel sei es, der Bundesregierung künftige Exporte von Waffen zu untersagen. Bereits erteilte Genehmigungen sollten widerrufen werden.
Wann das Berliner Gericht über das Verfahren entscheide, sei noch offen, so der Sprecher. Das Gericht ist zuständig für das Verfahren, weil die Bundesregierung ihren Sitz in Berlin hat.
5. April, 20.45 Uhr: Viele israelische Botschaften weltweit geschlossen
Wegen der Befürchtung eines iranischen Vergeltungsschlags sind Medienberichten zufolge am Freitag weltweit 28 israelische Botschaften geschlossen geblieben.
Das berichteten die Zeitung "Times of Israel" sowie die Nachrichtenseite ynet. Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten am Montag hatte der Iran Vergeltung angekündigt.
Israels Außenministerium wollte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten äußern.
20.44 Uhr: Bundesregierung an Israel: Ankündigung zu Gaza-Hilfen rasch umsetzen
Die Bundesregierung hat Israel zur raschen Umsetzung seiner Ankündigung aufgefordert, mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen.
Dass Israel den Hafen von Aschdod sowie den Grenzübergang Erez vorübergehend für Hilfslieferungen öffnen und auch den jordanischen Korridor für Hilfslieferungen ausbauen wolle, "ist wichtig und richtig, aber es ist natürlich auch überfällig", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin.
Die Bundesregierung erwarte nun, dass den Ankündigungen der israelischen Regierung rasch Taten folgten. "Die Menschen in Gaza brauchen jedes Hilfspaket und deshalb erwarten wir, dass die israelische Regierung ihre Ankündigungen rasch umsetzt", fügte der Sprecher hinzu.
5. April, 13.47 Uhr: Untersuchung zu getöteten Helfern in Gaza - Armee entlässt Offiziere
Nach dem tödlichen Angriff der israelischen Armee auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen will das Militär zwei Offiziere von ihren Posten absetzen.
Generalstabschef Herzi Halevi habe entschieden, einen verantwortlichen Kommandeur sowie den Stabschef der zuständigen Brigade von ihren Positionen zu entlassen, teilte das Militär am Freitag mit. Weitere Kommandeure werden den Angaben zufolge verwarnt.
5. April, 12.08 Uhr: UN-Menschenrechtsrat fordert Ende von Waffenexporten nach Israel
Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat ein Ende von Waffenlieferungen an Israel gefordert.
Dies sei notwendig, "um weitere Verletzungen von internationalem humanitärem Recht und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern", hieß es in einer Resolution, die das Gremium am Freitag in Genf annahm.
5. April, 10.44 Uhr: Acht Festnahmen nach Gebet auf Tempelberg in Jerusalem
Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge am Freitag acht muslimische Gläubige nach dem Morgengebet auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem festgenommen.
Die Verdächtigen hätten Unterstützung für Terror und Terrororganisationen bekundet oder zum Terror aufgerufen, hieß es von der Polizei. Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben nach um vier Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems sowie vier Menschen aus dem Norden Israels. Sie alle würden auf einer Polizeiwache verhört.
5. April, 6.14 Uhr: Neuer Verhandlungsvorstoß für Gaza-Abkommen
Die USA wollen einem Medienbericht zufolge den indirekten Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln im umkämpften Gazastreifen zum Durchbruch verhelfen.
Wie der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid am Freitagmorgen im Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichtete, soll CIA-Direktor Bill Burns an diesem Wochenende zu Gesprächen mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, sowie ranghohen Vertretern Katars und Ägyptens nach Kairo reisen, um die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erwirken.
5. April, 6.05 Uhr: Israel warnt vor Folgen eines Angriffs aus dem Iran
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat für den Fall eines Angriffs des Irans auf sein Land mit Konsequenzen gedroht.
"Seit Jahren agiert der Iran sowohl direkt als auch über seine Stellvertreter gegen uns; deshalb geht Israel gegen den Iran und seine Stellvertreter vor, defensiv und offensiv", sagte Netanjahu am Donnerstagabend zu Beginn einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts, wie sein Büro mitteilte. "Wir werden wissen, wie wir uns zu verteidigen haben, und wir werden nach dem einfachen Prinzip handeln: Wer immer uns schadet oder plant, uns zu schaden, dem werden wir auch schaden", sagte Netanjahu demnach.
5. April, 6.02 Uhr: Israel kündigt "sofortige" Aufstockung von Gaza-Hilfe an
Israel will "sofortige Schritte" zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ergreifen.
Das beschloss das israelische Kriegskabinett am frühen Freitagmorgen (Ortszeit), wie die israelischen Zeitungen "Haaretz" und "Times of Israel" unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) meldeten. Demnach würden vorübergehend der Hafen von Aschdod sowie der Grenzübergang Erez geöffnet, wodurch leichter Hilfe in den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Gazastreifens kommen kann. Auch die über den Grenzübergang Kerem Schalom aus Jordanien kommenden Hilfsgüter würden aufgestockt.
4. April, 21.42 Uhr: Israel weitet GPS-Störungen auf Zentrum des Landes aus
Israel weitet Berichten zufolge gezielte Störungen bei der GPS-Nutzung aus.
Betroffen seien seit einigen Tagen auch die Städte Tel Aviv und Jerusalem, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" am Donnerstag.
Satellitennavigationssysteme würden gezielt gestört, berichtete das Blatt unter Berufung auf die israelische Armee. In den vergangenen Monaten gab es GPS-Störungen bereits im Norden und Süden des Landes, um Drohnenangriffe der Hisbollah und der Hamas zu vereiteln. Nun nehmen die Ausfälle Berichten zufolge auch im Zentrum des Landes zu.
4. April, 21.41 Uhr: Israels Geheimdienst - Anschläge auch auf Minister vereitelt
Israels Inlandsgeheimdienst hat eigenen Angaben zufolge Anschlagspläne auf den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, den internationalen Flughafen und weitere Ziele in Israel vereitelt.
Sieben arabische Israelis und vier Palästinenser aus dem Westjordanland seien in dem Zusammenhang festgenommen worden, teilte der Schin Bet am Donnerstag mit.
4. April, 10.18 Uhr: Wegen Sicherheitslage: Israel stoppt Urlaube in allen Kampfeinheiten
Angesichts der angespannten Sicherheitslage hat Israel Urlaube in allen Kampfeinheiten zeitweilig gestoppt.
"Die israelische Armee ist im Krieg und die Aufstellung der Streitkräfte wird ständig entsprechend der Notwendigkeiten angepasst", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Armee. Die Entscheidung sei in Einklang mit einer Lagebewertung getroffen worden. Ob sich dies auf die neuen Spannungen mit dem Iran oder die Lage im Gaza-Krieg bezog, war zunächst unklar.
Israels Armee hatte am Mittwochabend bereits mitgeteilt, sie wolle Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen.
4. April, 6.24 Uhr: USA halten an Plänen für temporären Hafen vor Gaza fest
Nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben humanitäre Helfer im Gazastreifen halten die USA an den Plänen für einen temporären Hafen im Meer vor dem Küstengebiet fest.
Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Bemühungen, den Pier zu errichten, um Hilfsgüter über den Seeweg zu liefern, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch in Washington.
Man wolle mit dem Vorhaben so schnell wie möglich voranschreiten. Die USA hatten im März die Errichtung des Piers mit internationalen Partnern angekündigt, um größere Hilfslieferungen zu ermöglichen.
3. April, 21.22 Uhr: Israels Armee will Reservisten für Luftverteidigung mobilisieren
Israels Armee will Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren.
Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Die Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit. Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien Drohungen aus Teheran.
3. April, 14.52 Uhr: Spannungen zwischen Polen und Israel nach Tod von Helfern in Gaza!
Nach dem Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist ein Streit zwischen Warschau und der Regierung in Jerusalem entbrannt.
Der polnische Regierungschef Donald Tusk (66) kritisierte am Mittwoch die Reaktion seines israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu (74) auf den Vorfall sowie eine Äußerung des Botschafters Jakov Livne. "Herr Premierminister Netanjahu, Herr Botschafter Livne, die überwiegende Mehrheit der Polen hat sich nach dem Angriff der Hamas mit Israel solidarisch gezeigt. Heute stellen Sie diese Solidarität auf eine harte Probe. Der tragische Angriff auf die Freiwilligen und Ihre Reaktion wecken verständliche Wut", schrieb Tusk auf der Plattform X.
3. April, 9.56 Uhr: Vier Polizisten bei Anschlag in Israel verletzt - Täter getötet
Bei einer Auto-Attacke in Israel sind am Mittwoch vier Polizisten verletzt worden. Der Täter stammt aus der arabischen Stadt Tira im Norden des Landes.
Ein 26-Jähriger habe mit seinem Fahrzeug absichtlich eine Gruppe von Polizisten gerammt, die an einer Straßensperre nordöstlich von Tel Aviv gestanden hätten, teilte die Polizei mit.
Anschließend sei er zunächst weitergefahren und habe dann versucht, andere Sicherheitskräfte mit einem Messer zu verletzen. Daraufhin sei er "ausgeschaltet" worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor sechs Monaten kommt es auch in Israel verstärkt zu Anschlägen.
3. April, 6.49 Uhr: Israels Militärchef zu Tod von Helfern: Es war ein schwerer Fehler
Generalstabschef Herzi Halevi hat den Tod mehrerer Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen als "schweren Fehler" bezeichnet.
"Der Angriff wurde nicht in der Absicht durchgeführt, den WCK-Helfern zu schaden. Es war ein Fehler, der auf eine falsche Identifizierung folgte - in der Nacht während eines Krieges unter sehr komplexen Bedingungen. Das hätte nicht passieren dürfen", sagte Halevi.
Ein unabhängiges Gremium werde den Vorfall gründlich untersuchen und "in den nächsten Tagen abschließen", fuhr der israelische Generalstabschef weiter fort. Die Armee nehme "aus tiefstem Herzen" Anteil an der Trauer der Angehörigen und der Hilfsorganisation.
3. April, 6.42 Uhr: Israels Präsident entschuldigt sich bei Gründer von Hilfsorganisation
Izchak Herzog hat sich nach dem Tod mehrerer internationaler Helfer im Gazastreifen beim Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) entschuldigt.
Herzog habe mit José Andrés telefoniert und ihm sein tiefes Bedauern über den "tragischen Verlust der Leben der WCK-Mitarbeiter" ausgedrückt, schrieb der israelische Staatspräsident auf der Plattform X (vormals Twitter).
Israel werde die Tragödie gründlich untersuchen, schrieb Herzog. "Der Präsident bekräftigte Israels Verpflichtung, humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Gaza zu liefern und aufzustocken", hieß es in der Mitteilung Herzogs weiter.
2. April, 21.15 Uhr: Tausende protestieren in Israel gegen Regierung und für Geisel-Deal
Tausende Israelis haben am Dienstagabend den vierten Tag in Folge gegen die Regierung und für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert.
Die Demonstranten versammelten sich israelischen Medien zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen. Die Mutter eines entführten Mannes warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Berichten (74) zufolge in einer Ansprache vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen.
2. April, 19.12 Uhr: Armee vermutete Terrorist in Gaza-Hilfskonvoi
Der tödliche Angriff der israelischen Armee auf internationale Mitarbeitende der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen geht einem Bericht zufolge auf einen Terrorverdacht zurück.
Die Streitkräfte hätten den Hilfskonvoi am Montagabend wegen der Vermutung attackiert, ein Terrorist sei mit ihm unterwegs gewesen, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" am Dienstag unter Berufung auf nicht näher genannte Verteidigungsbeamte.
2. April, 15.43 Uhr: Vermittler haben Vorschlag für Geisel-Abkommen angepasst
Eine weitere Verhandlungsrunde über ein Abkommen zur Freilassung der noch verbliebenen Geiseln und eine Feuerpause im Gaza-Krieg ist nach israelischen Angaben beendet worden.
"Im Rahmen der Gespräche, unter nützlicher ägyptischer Vermittlung, haben die Vermittler einen aktualisierten Vorschlag für die Hamas formuliert", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag mit. Was genau dieser angepasste Entwurf beinhaltet, wurde nicht gesagt. Der israelische Sender Kan meldete, der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, der das Verhandlungsteam leitet, habe mehr Flexibilität bei der von der Hamas geforderten Rückkehr der Binnenflüchtlinge in den Norden des Gazastreifens gewährt. Die israelische Delegation soll nach Angaben von Netanjahus Büro noch am Dienstag nach Israel zurückkehren.
2. April, 15.08 Uhr: Nach Tod von Helfern: Schiff bringt Hilfsgüter zurück nach Zypern
Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen ist vorläufig auch die Anlieferung von Hilfsgütern per Schiff gestoppt worden.
Die Schiffe "Jennifer" sowie die Schlepper "Open Arms" und "Ledra Dynamic" seien auf dem Rückweg zum zyprischen Hafen Larnaka, bestätigte der Sprecher des zyprischen Außenministeriums Theodoros Gotsis am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Nur eine mitgeführte schwimmende Plattform mit rund 110 Paletten Gütern sei am Gazastreifen gelöscht worden, bevor es auf dem Festland zum Angriff auf den Hilfskonvoi kam. "Die Jennifer kehrte anschließend unverrichteter Dinge zurück", sagte Gotsis. Sie habe rund 250 Tonnen Hilfsgüter an Bord.
2. April, 14.39 Uhr: Israel laut Netanjahu für tödlichen Angriff auf Helfer verantwortlich
Israel ist nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) für den tödlichen Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen verantwortlich.
Er sprach am Dienstag in einer Videobotschaft von einem "tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen". Man prüfe den Vorfall und werde alles tun, damit er sich nicht wiederhole.
2. April, 14.03 Uhr: Wichtige Gaza-Klinik laut WHO "in Trümmern"
Nach dem Abzug der israelischen Armee aus dem Schifa-Krankenhaus ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine der wichtigsten Kliniken des Gazastreifens nicht mehr funktionsfähig.
"Das Schifa-Krankenhaus liegt jetzt in Trümmern", sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris am Dienstag in Genf. Durch die Zerstörung sei "dem Gesundheitssystem das Herz herausgerissen" worden.
2. April, 12.30 Uhr: Irans Staatsoberhaupt Chamenei droht Israel mit Vergeltung
Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hat der Iran mit Vergeltung gedroht.
"Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden. Wir werden dafür sorgen, dass sie dieses und ähnliche Verbrechen bereuen, so Gott will", sagte Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei (84) am Dienstag laut einer Mitteilung. Religionsführer Chamenei ist der mächtigste Mann in der Islamischen Republik und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. Er ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden.
2. April, 11.51 Uhr: Israels Armee will Tod von ausländischen Helfern gründlich untersuchen
Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff hat die Armee eine eingehende Untersuchung angekündigt.
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Dienstag: "Gestern Abend hat sich ein Vorfall in Gaza ereignet, der den tragischen Tod von Mitarbeitern von World Central Kitchen zur Folge hatte, während sie ihre essenzielle Aufgabe erfüllten, Menschen in Not Nahrung zu bringen."
2. April, 11.50 Uhr: Al-Dschasira weist Vorwürfe Israels als "gefährliche Lügen" zurück
Nach der Ankündigung Israels, den arabischen TV-Sender Al-Dschasira im Land zu schließen, wies der Fernsehsender Vorwürfe der Voreingenommenheit zurück und verurteilte die Entscheidung.
Das im Golfemirat Katar ansässige TV-Netzwerk beschrieb die Vorwürfe des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahus (74) am späten Montagabend als "gefährliche, lächerliche Lügen". Es handle sich um "hetzerische Verleumdungen gegen das Netzwerk", hieß es weiter. Die jüngsten israelischen Maßnahmen seien Teil einer Reihe "systematischer israelischer Angriffe, um Al-Dschasira zum Schweigen zu bringen."
2. April, 9.14 Uhr: Sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen bei Angriff Israels getötet
Die Hilfsorganisation World Central Kitchen hat den Tod von sieben ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt und Israel dafür verantwortlich gemacht.
"Das WCK-Team war in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug unterwegs", schrieb die Organisation in einer Mitteilung am Dienstag. Die Organisation werde angesichts des tödlichen Vorfalls ihren Einsatz in der Region sofort stoppen und bald Entscheidungen "über die Zukunft unserer Arbeit treffen".
2. April, 6.14 Uhr: Mitarbeiter von Hilfsorganisation bei Luftangriff in Gaza getötet
Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Medienberichten zufolge fünf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet worden.
Unter den Opfern des Angriffs auf ein Fahrzeug südlich von Dair al-Balah im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens befänden sich demnach vier ausländische Staatsangehörige aus Polen, Australien, Irland und Großbritannien, berichtete die "Times of Israel". Die israelische Armee schrieb dazu in der Nacht zum Dienstag auf Telegram, das Militär führe "eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen".
2. April, 6.09 Uhr: Waffenlieferungen an Israel ziehen sich teils lange hin
Angesichts von Forderungen nach Beschränkungen amerikanischer Waffenlieferungen an Israel hat das US-Außenministerium betont, dass diese sehr langfristig angelegt seien.
Rüstungslieferungen an das Land zögen sich mitunter über mehrere Jahre hin, sagte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Montag in Washington. Er reagierte damit auf die Frage, warum die US-Regierung trotz Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gaza-Krieg jüngst entschieden habe, neue Waffenlieferungen für Israel zu genehmigen. Miller wich der konkreten Nachfrage aus und verwies stattdessen auf die jahrzehntelange Sicherheitspartnerschaft mit dem Staat Israel.
1. April, 18 Uhr: Israelische Delegation aus Ägypten abgereist
Die hochrangige Delegation sei informierten Kreisen zufolge am Montag wieder aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo abgereist.
Während ihres knapp zweitägigen Besuchs führten sie Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie über die Freilassung weiterer festgehaltener Geiseln und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen.
Al-Dschasira berichtete zuvor, dass die indirekten Verhandlungen keine nennenswerten Fortschritte gebracht hätten.
1. April, 16.34 Uhr: Drei Schiffe mit Hilfsgütern kurz vor dem Gazastreifen
Drei Schiffe mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für den Gazastreifen haben nach zwei Tagen Überfahrt ihr Ziel fast erreicht.
Der Schlepper "Open Arms" der gleichnamigen Hilfsorganisation lag am Montag nur rund drei Seemeilen vor der Küste des Küstenstreifens; der Frachter "Jennifer" und der Schlepper "Ledra Dynamic" waren etwa 15 Seemeilen entfernt.
Das Löschen der Fracht ist eine der größten Herausforderungen bei den Hilfslieferungen per Schiff, weil der Gazastreifen keinen geeigneten Hafen für größere Schiffe hat und die Küstengewässer seicht sind.
1. April, 13.40 Uhr: Israel nimmt Schwester von Hamas-Chef wegen Sicherheitsvergehen fest
Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben die Angehörige eines ranghohen Mitglieds der islamistischen Hamas wegen mutmaßlicher Sicherheitsvergehen festgenommen.
Nach israelischen Medienberichten handelt es sich um eine Schwester des Hamas-Chefs Ismail Hanija, der in Katar lebt.
Die in Tel Scheva im Süden Israels festgenommene 57-Jährige werde verdächtigt, "Kontakt mit Hamas-Aktivisten unterhalten zu haben", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Sie identifiziere sich mit einer Terrororganisation und werde der Hetze und Unterstützung von Terroranschlägen in Israel beschuldigt.
1. April, 9.30 Uhr: Israels Armee zieht sich aus Schifa-Klinik zurück - Leichen gefunden
Rund zwei Wochen nach Beginn des Militäreinsatzes im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza hat die israelische Armee sich in der Nacht zum Montag wieder zurückgezogen.
Das Militär teilte mit, die Truppen hätten den Bereich nach einer "präzisen operativen Aktivität" wieder verlassen. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden in und um das Krankenhaus herum rund 300 Leichen gefunden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Einsatz gegen die Hamas schon Sonntagabend als großen Erfolg gewürdigt. Mehr als 200 Terroristen seien getötet worden und Hunderte hätten sich ergeben.
1. April, 7.28 Uhr: USA und Israel planen virtuelles Treffen zu Rafah-Offensive
Vertreter Israels und der USA sollen laut einem Medienbericht an diesem Montag virtuell zu Gesprächen über Israels geplante Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen zusammenkommen.
Das Treffen werde über eine gesicherte Verbindung als Video-Konferenz stattfinden, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" in der Nacht zum Montag unter Berufung auf vier israelische und US-Beamte. Das Weiße Haus und das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu äußerten sich demnach bislang nicht zu dem möglichen Treffen.
Eigentlich hatte eine israelische Delegation bereits in der vergangenen Woche nach Washington reisen sollen, um die Bedenken der USA zu der geplanten Bodenoffensive anzuhören und Alternativen aufgezeigt zu bekommen.
1. April, 7 Uhr: Drohnenangriff auf israelische Stadt Eilat: Gebäude beschädigt
Bei einem Drohnenangriff auf die südisraelische Küstenstadt Eilat ist laut Angaben von Israels Armee ein Gebäude beschädigt worden.
Das Geschoss sei von Osten in Richtung Israel abgefeuert worden, teilte das Militär in der Nacht zum Montag bei Telegram mit. Es sei nur ein geringer Schaden entstanden, Menschen seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden. Israels Armee hatte zuvor von Sirenenalarm in der Stadt am Roten Meer berichtet.
1. April, 6 Uhr: Israel bombardiert erneut Ziele in Syrien
Nach Angaben von Aktivisten haben die israelischen Streitkräfte eine militärische Forschungseinrichtung nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus mit vier Raketen angegriffen.
Das berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Am Einschlagsort habe es Brände gegeben. Die syrische Luftabwehr habe auf anfliegende Raketen geschossen, hieß es weiter.
Das Ausmaß der Sachschäden blieb zunächst unklar. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana bestätigte den Angriff und berichtete über zwei Verletzte. Israel äußert sich in der Regel nicht zu Angriffen in Syrien.
31. März, 21.50 Uhr: US-Senator: Netanjahu zeigt Biden quasi den Mittelfinger
US-Senator Chris van Hollen (65) hat die Nahost-Politik von Präsident Joe Biden (81) sowie die Haltung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu (74) scharf kritisiert.
"Wir haben eine Situation, in der Netanjahu dem Präsidenten der Vereinigten Staaten quasi den Mittelfinger zeigt", sagte der Demokrat am Sonntag beim Sender ABC. "Und wir schicken noch mehr Bomben. Das ergibt keinen Sinn."
Israel habe das Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen, aber die Partnerschaft mit den USA dürfe "kein einseitiger Blankoscheck mit amerikanischen Steuergeldern sein". Es müssten im Gegenzug klare Forderungen gestellt und mehr Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zur Bedingung gemacht werden, forderte der Senator aus dem US-Bundesstaat Maryland.
31. März, 19.40 Uhr: Zehntausende Israelis demonstrieren erneut gegen Regierung Netanjahu
Zehntausende von Menschen haben am Sonntag in Israel den zweiten Tag in Folge gegen die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert.
Demonstranten und Demonstrantinnen forderten bei wütenden Protesten in der Nähe des Parlaments in Jerusalem einen Rücktritt der Regierung, eine Neuwahl sowie einen raschen Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.
Oppositionsführer Jair Lapid kritisierte Netanjahu bei der Demonstration scharf. Der Regierungschef zerstöre Israels Beziehungen zu den USA und überlasse die Hamas-Geiseln ihrem Schicksal, sagte er unter anderem. "Alles für die Politik, nichts für das Land."
Netanjahu wies die Kritik an seiner Verhandlungsführung und die Forderungen nach einer Neuwahl entschieden zurück.
31. März, 18.50 Uhr: Israel meldet Tötung eines Hisbollah-Kommandeurs im Libanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mit einem Luftangriff auf ein Fahrzeug im Libanon erneut einen Hisbollah-Kommandeur getötet.
Der Kommandeur Ismail Al-Sin sei auf Anti-Panzer-Marschflugkörper spezialisiert und für Dutzende Angriffe auf israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär mit.
31. März, 18.20 Uhr: Netanjahu wird unter Vollnarkose am Bauch operiert
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (74) muss wegen eines Leistenbruchs operiert werden.
Dieser sei bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden, teilt sein Büro mit. Netanyahu werde noch heute unter Vollnarkose operiert. Während dieser Zeit werde sein Stellvertreter, Justizminister Yariv Levin (54), als Ministerpräsident amtieren.
31. März, 17.40 Uhr: Kommandozentrale von Extremisten auf Klinikgelände bombardiert, so Israels Militär
Die israelische Armee bekämpft nach eigenen Angaben weiter die islamistische Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) im Gazastreifen und bombadiert neben Dutzenden weiteren Zielen eine mutmaßliche PIJ-Kommandozentrale im Innenhof des Al-Aqsa-Krankenhauses in Dair al-Balah, wie die Streitkräfte mitteilten.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berichtete, bei dem Angriff seien vier Menschen getötet worden. Nach palästinensischen Medien wurde ein Zelt im Innenhof attackiert. Dabei seien auch 17 Menschen verletzt worden, darunter vier Journalisten.
In der Kommandozentrale der Dschihadisten hielten sich laut Armee Mitglieder der Terrororganisation auf. Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro im Gazastreifen wiederum sagte, das angegriffene Zelt habe Schutzsuchenden gehört. Die Klinik selbst wurde laut Militär nicht beschädigt.
31. März, 16.20 Uhr: Kommandozentrale im Dschihad laut Israel angegriffen
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge einen Luftangriff auf ein Kommandozentrum des Islamischen Dschihad geflogen.
Dieses habe sich im Hof des Al-Aksa Krankenhauses im Gazastreifen befunden, teilte das Militär mit. "Das Kommandozentrum und die Terroristen wurden gezielt angegriffen, um den Schaden für unbeteiligte Zivilisten im Bereich des Krankenhauses so gering wie möglich zu halten."
Das Klinikgebäude sei nicht beschädigt worden. Es sei funktionsfähig. Israel beschuldigt die Hamas und andere militante Gruppen, Krankenhäuser als Stützpunkte zu nutzen. Die Hamas bestreitet dies.
31. März, 16.10 Uhr: Fast 32.800 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn
Im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-geführten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn mindestens 32.782 Menschen durch israelische Angriffe getötet worden.
Etwa 75.300 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen könnten weitaus höher sein, da zahlreiche Menschen vermisst werden und in dem Küstenstreifen Chaos herrscht. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde mehrfach als glaubwürdig bezeichnet. Sie können aber nicht unabhängig überprüft werden.
31. März, 13.03 Uhr: Papst Franziskus fordert an Ostern sofortigen Waffenstillstand in Gaza
Papst Franziskus hat seine traditionelle Osterbotschaft auf dem Petersplatz für einen eindringlichen Appell für den Frieden genutzt und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert.
Neben dem Nahostkonflikt erinnerte das Oberhaupt der katholischen Kirche zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten auch an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Der auferstandene Christus eröffne den leidtragenden Bevölkerungsgruppen in diesen Regionen einen Weg des Friedens", sagte der 87-Jährige am Sonntag.
Franziskus forderte einen garantierten Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza sowie die sofortige Freilassung der 7. Oktober von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten aus Israel in den abgeriegelten Küstenstreifen entführten Geiseln. Vor allem aber forderte ein Ende der anhaltenden Kampfhandlungen - insbesondere zum Wohl der Kinder.
31. März, 12.41 Uhr: Überschattet vom Gaza-Krieg: Christen feiern Ostermesse in Jerusalem
Überschattet vom Krieg im Gazastreifen und dem vorangegangenen Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel haben Christen am Sonntag in Jerusalem Ostern gefeiert.
Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der höchste katholische Würdenträger in der Region, feierte am Morgen in der Grabeskirche die traditionelle Ostermesse.
Zum Gaza-Krieg und seinen Folgen sagte Pizzaballa: "Diese gewaltige Krise hat unser aller Leben geprägt, ohne Unterschied", sagte Pizzaballa in einem Grußwort zu Ostern. Alle seien, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, "durch diese Tragödie zutiefst verletzt".
31. März, 10.07 Uhr: Messerattacke an Busbahnhof in Israel - mutmaßlicher Angreifer tot
Bei einer Messerattacke in Israel am zentralen Busbahnhof der Großstadt Beerscheba sind am Sonntagmorgen zwei Menschen leicht verletzt worden.
Sicherheitskräfte hätten den mutmaßlichen Angreifer durch Schüsse getötet, teilte die israelische Polizei mit. Die Verletzten werden den Angaben nach in einer Klinik behandelt. Laut Israels Armee handelt es sich bei einem der beiden Betroffenen um einen Offizier. Ein anderer Soldat habe den mutmaßlichen Täter "neutralisiert".
Nach Informationen des israelischen Senders Kan handelt es sich bei dem zweiten Verletzten um einen Zivilisten. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete, ein 20-Jähriger habe eine Stichwunde erlitten und sei leicht verletzt worden.
31. März, 9.52 Uhr: Drei Schiffe mit Hilfsgütern für Gaza setzen Fahrt fort
Ein Frachter und zwei kleinere Schiffe mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für die Bevölkerung im Gazastreifen haben am Sonntag ihre Fahrt zum Gazastreifen ohne Probleme fortgesetzt.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus zyprischen Regierungskreisen. Experten im zyprischen Rundfunk sagten, weil die See entlang der Route zwischen Zypern und Gaza zurzeit sehr ruhig sei, werde mit der Ankunft des Frachters "Jennifer" und der Schlepper "Open Arms" und "Ledra Dynamic" am Montagnachmittag gerechnet.
31. März, 8.04 Uhr: Verletzte UN-Beobachter
UN-Generalsekretär António Guterres hat eine Explosion im Libanon verurteilt, bei der drei UN-Beobachter sowie ein libanesischer Sprachassistent verletzt worden sind.
Die UN-Beobachtermission Unifil untersuche den Vorfall, teilte der Sprecher des Generalsekretärs am Samstag (Ortszeit) in New York weiter mit. Die Sicherheit der Friedensmission müsse jederzeit gewährleistet sein, hieß es. Derartige Angriffe seien zudem eine schwere Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität des Libanon, Israels und der Region.
Die Gruppe war nach Angaben von Unifil am Samstagmorgen auf Fußpatrouille entlang der Blauen Linie - der Grenze zu Israel - unterwegs gewesen, als es zu der Explosion kam.
30. März, 21.46 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren gegen Regierung Netanjahu
Tausende Israelis haben gegen die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert.
In Tel Aviv forderten am Samstagabend Demonstrantinnen und Demonstranten Medienberichten zufolge eine vorgezogene Neuwahl sowie die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas.
Auch in anderen Städten, darunter Jerusalem und Haifa, kam es zu Protesten. In Tel Aviv kam es nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen, nach Medienberichten wurden daraufhin 16 Menschen festgenommen. In Jerusalem durchbrachen Hunderte Teilnehmer eines Protests den Angaben zufolge eine Sperre nahe dem Amtssitz Netanjahus.
30. März, 21.45 Uhr: Neue Verhandlungen über Gaza-Feuerpause in Kairo erwartet
Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie eine Freilassung weiterer Geiseln sollen offenbar am Sonntag in Kairo weitergehen.
Der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahira News berichtete dies am Samstag unter Berufung auf einen ägyptischen Sicherheitsrepräsentanten.
30. März, 21.43 Uhr: Ägypten, Jordanien und Frankreich fordern erneut Waffenruhe in Gaza
Nach Gesprächen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo haben die Außenminister Ägyptens, Jordaniens und Frankreichs erneut einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg gefordert.
"Der Gazastreifen kann kein weiteres humanitäres Leid ertragen", sagte der ägyptische Außenminister Samih Schukri bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Samstag.
Man habe sich über die Notwendigkeit eines sofortigen Waffenstillstands, humanitäre Hilfe für die Menschen in dem umkämpften Küstengebiet und über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen ausgetauscht.
30. März, 21.42 Uhr: Islamischer Dschihad dankt Iran für militärische Unterstützung
Der Anführer der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad (PIJ), Sijad al-Nachala, hat Irans Staatsführung für ihre militärische Unterstützung gedankt.
"Es wäre für das palästinensische Volk nicht leicht gewesen, diese gesegnete Standhaftigkeit in der Schlacht um die Al-Aksa-Flut zu erreichen, ohne die unerschütterliche, klare und kontinuierliche iranische Unterstützung in den letzten Jahren, auf allen politischen, militärischen (...) Ebenen", sagte Nachala am Samstag in Teheran mit Blick auf das Massaker am 7. Oktober.
Nachala ist zeitgleich mit Hamas-Chef Ismail Hanija für Gespräche in Teheran.
30. März, 15.25 Uhr: Drei Schiffe mit Hilfsgütern für Gaza in Zypern gestartet
Ein Frachter und zwei kleinere Schiffe mit etwa 875 Tonnen Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen sind am Samstagnachmittag aus dem zyprischen Hafen Larnaka ausgelaufen.
Dies berichteten der zyprische Rundfunk und das Nachrichtenportal Cyprus Times. Vor dem Start des Frachters "Jennifer" und der Schlepper "Open Arms" und "Ledra Dynamic" überprüften israelische Inspekteure die Ladung, wie der zyprische Regierungssprecher Giannis Antoniou sagte.
30. März, 9.58 Uhr: 13-Jähriger bei Kämpfen im Westjordanland getötet
Bei einem Einsatz des israelischen Militärs in der Ortschaft Kabatia im besetzten Westjordanland ist ein 13-jähriger Palästinenser getötet worden.
Ein weiterer Jugendlicher sei bei dem Gefecht am frühen Samstagmorgen schwer verletzt worden, teilten Ärzte im Krankenhaus der nahe gelegenen Stadt Dschenin mit. Augenzeugen zufolge hatten israelische Soldaten den Ort gestürmt, Scharfschützen auf Dächern postiert, mehrere Häuser durchsucht und einen Vater mit seinem Sohn festgenommen.
Bewaffnete Palästinenser widersetzten sich den israelischen Soldaten, es kam zu einem Schusswechsel, so die Berichte, die sich zunächst nicht unabhängig überprüfen ließen.
30. März, 7.20 Uhr: USA und Israel planen neues Treffen zu Rafah-Offensive
Vertreter Israels und der USA werden einem Medienbericht zufolge möglicherweise am Montag in Washington zu Gesprächen über Israels geplante Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen zusammenkommen.
Eigentlich sollte eine israelische Delegation schon in dieser Woche anreisen, um die Bedenken der USA anzuhören und Alternativen aufgezeigt zu bekommen. Doch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte die Reise ab, nachdem der UN-Sicherheitsrat ohne Widerstand der USA eine Resolution mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe verabschiedet hatte.
30. März, 7.01 Uhr: USA liefern trotz Streits weiter Waffen an Israel
Trotz der Bedenken der USA wegen Israels geplanter Bodenoffensive gegen die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Gazastreifen liefert Washington einem Zeitungsbericht zufolge weiter Waffenhilfe in Milliardenhöhe an den Verbündeten.
Wie die "Washington Post" am Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf namentlich nicht genannte Beamte im Pentagon und im US-Außenministerium berichtete, genehmigte die Regierung von US-Präsident Joe Biden ungeachtet der angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den vergangenen Tagen "in aller Stille" Bomben und Kampfflugzeuge an Israel, darunter 2000-Pfund-Bomben (etwa 907 kg) vom Typ MK84.
29. März, 15.22 Uhr: Hochrangige israelische Delegation reist wieder zu Verhandlungen
Israel will nach der jüngsten Krise bei den indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über die Freilassung weiterer Geiseln und einer Feuerpause im Gaza-Krieg die Gespräche fortsetzen.
Eine hochrangige Delegation werde dafür in den kommenden Tagen nach Katar und Ägypten reisen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Freitag mit.
Israels Regierungschef sicherte dem israelischen Verhandlungsteam unter Leitung des Chefs des Auslandsgeheimdienstes Mossad sowie des Chefs des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet Spielraum bei den Verhandlungen zu. Weitere Details nannte Netanjahus Büro nicht.
29. März, 12.30 Uhr: Hisbollah bestätigt drei Tote nach Angriffen in Syrien
Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah hat nach mutmaßlich israelischen Luftangriffen in Syrien den Tod von drei Kämpfern bestätigt.
Die Gruppe veröffentlichte am Freitag in einer Mitteilung die Namen von drei Mitgliedern, ohne genauere Details zu nennen, wie sie umgekommen sind. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es aber, dass sie bei den Angriffen getötet worden seien.
Nach Angaben von Aktivisten wurden bei Luftangriffen am Samstagmorgen in der Provinz Aleppo insgesamt mindestens 42 Menschen getötet. Nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien waren unter den Todesopfern 36 syrische Armeeangehörige und sechs Mitglieder der Hisbollah. Die Angriffe konzentrierten sich demnach auf Ziele rund um die Provinzhauptstadt Aleppo.
29. März, 6.50 Uhr: Baerbock: Palästinenser sollen in Gaza selbstbestimmt regieren
Nach einem Ende des Gaza-Kriegs sollte Israel nach Ansicht von Außenministerin Annalena Baerbock die Kontrolle über den Küstenstreifen abgeben.
Auf die Frage, wer dort nach Kriegsende das Sagen haben sollte, sagte die Grünen-Politikerin der Funke-Mediengruppe (Freitag): "Die Palästinenserinnen und Palästinenser – frei von der Hamas, frei von Terror, selbstbestimmt und mit einer frei gewählten Regierung aller Palästinenser, also auch im Westjordanland."
29. März, 6.30 Uhr: Israels Armee: Hochrangiges Hamas-Mitglied in Schifa-Klinik getötet
Im Zuge des israelischen Militäreinsatzes im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza ist Armeeangaben zufolge am Donnerstag ein hochrangiges Hamas-Mitglied getötet worden.
Raad Thabit zählte zu den Top Ten des militärischen Arms der Islamistenorganisation, wie Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend mitteilte. Er gehörte Beobachtern zufolge auch zum engen Kreis des Hamas-Chefs im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar.
Die Hamas bestätigte seinen Tod zunächst nicht. Im Regelfall äußert sich die Terrororganisation nicht zur Tötung ihrer Anführer und Mitglieder.
28. März, 21.55 Uhr: Netanjahu: Nur militärischer Druck wird Geiseln zurückbringen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut bekräftigt, alle aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen zurückholen zu wollen.
"Nur die Fortsetzung des kraftvollen militärischen Drucks, den wir ausgeübt haben und noch ausüben werden, wird unsere Geiseln zurückbringen", sagte Netanjahu am Donnerstagabend nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Angehörigen verschleppter Soldaten. "Ich weiß, dass jeder Tag, der vergeht, für Sie die Hölle ist." Er wolle keine Geisel zurücklassen.
Israelischen Schätzungen zufolge sind noch knapp 100 Verschleppte in der Gewalt der Hamas am Leben. Die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln kommen derzeit nicht voran.
28. März, 16.41 Uhr: Israels Botschafter fordert Auflösung des UN-Palästinenserhilfswerks
Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, hat die Auflösung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA wegen seiner Verstrickung in Terroraktivitäten der Hamas in Gaza verlangt.
"UNRWA ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung", sagte er am Donnerstag in einem Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten in Berlin. UNRWA sei im Gazastreifen von der Hamas übernommen worden.
28. März, 12.32 Uhr: Raketenangriffe auf Israel
Die Gefechte zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz werden immer härter.
Israels Armee teilte mit, Kampfjets hätten in Tajir Harfa eine Terrorzelle in einer Militäreinrichtung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getroffen. Eine weitere Zelle sei in der Nähe von Nakura beschossen worden.
Die Hisbollah setzte wiederum in der Nacht zum Donnerstag und am Morgen ihre Raketenangriffe auf israelische Grenzorte fort. Am Mittwoch war bei einem solchen Angriff ein 25 Jahre alter Israeli getötet worden.
28. März, 12.28 Uhr: Israels Militär: 200 Terroristen in Schifa-Krankenhaus getötet
Die heftigen Kämpfe im Bereich des Schifa-Krankenhauses in Gaza gehen nach Angaben der israelischen Armee weiter.
"Rund 200 Terroristen sind im Bereich des Krankenhauses seit Beginn der Aktivität ausgeschaltet worden", teilte das Militär am Donnerstag mit. In den letzten 24 Stunden hätten "Terroristen von dem Notfallmedizin-Gebäude des Schifa-Krankenhauses aus und von außerhalb auf israelische Truppen geschossen".
Die Armee beschrieb den Einsatz als präzise, Schaden an Zivilisten, Patienten, medizinischen Teams und medizinischer Ausrüstung werde verhindert. Zivilisten, Patienten und Gesundheitsteams seien in alternative medizinische Anlagen gebracht worden, die von der Armee eingerichtet worden seien.
28. März, 6.49 Uhr: Kirchenoberhäupter in Jerusalem fordern zu Ostern Waffenruhe
Die Kirchenoberhäupter in Jerusalem haben unterdessen in ihrer Osterbotschaft zu einer sofortigen und anhaltenden Waffenruhe im Gaza-Krieg aufgerufen.
In der am Mittwoch veröffentlichten Botschaft war die Rede von "intensivem Leid, das uns hier im Heiligen Land umgibt". Man verurteile "alle gewaltsamen Taten in dem gegenwärtigen verheerenden Krieg, vor allem jene, die sich gegen unschuldige Zivilisten richten". Die Kirchenoberhäupter riefen zur raschen Verteilung humanitärer Hilfe in Gaza, der "Freilassung aller Gefangenen" und zu uneingeschränktem Zugang ärztlicher Teams zu Kranken und Verletzten auf.
28. März, 6.40 Uhr: Netanjahu: Absage war Signal an Hamas
Netanjahu begründete seine Absage des USA-Besuchs am Mittwoch damit, eine Botschaft an die Hamas senden zu wollen.
Die terroristische Islamistenorganisation sei nach der jüngsten Resolution des Weltsicherheitsrats überzeugt davon, dass internationaler Druck Israel daran hindern werde, die Geiseln zu befreien und die Hamas im Gazastreifen zu zerstören, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Er habe den Islamisten mit dem Schritt zeigen wollen, dass sie sich nicht auf diesen Druck verlassen sollten. Dies werde nicht funktionieren. "Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden", sagte er.
27. März, 22.26 Uhr: Berichte über neun Tote bei israelischen Luftangriffen im Libanon
Bei zwei israelischen Luftangriffen im Libanon sind am Mittwochabend nach libanesischen Angaben mindestens neun Menschen getötet worden.
Die israelische Armee teilte mit, Kampfjets hätten in Tajir Harfa eine Terrorzelle in einer Militäreinrichtung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getroffen. Eine weitere Terrorzelle sei in der Nähe von Nakura beschossen worden.
Die libanesische Staatsagentur NNA teilte mit, in Nakura seien drei Menschen in einem Café getötet worden, sechs weitere in dem Dorf Tajir Harfa. Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen war unter den Toten in Nakura ein Kommandeur der schiitischen Amal-Bewegung, die enge Verbindungen zur Hisbollah hat. In Tajir Harfa sei ein Hisbollah-Mitglied getötet worden.
27. März, 22.14 Uhr: US-Außenminister Blinken reist nach Europa
US-Außenminister Antony Blinken (61) reist in der kommenden Woche nach Europa.
Geplant sind mehrere Stopps, unter anderem ein Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron(46) in Paris, wie das US-Außenministerium mitteilte. Dabei solle es auch um den Krieg im Gazastreifen gehen.
27. März, 22.06 Uhr: Militärischer Hamas-Arm ruft zu "Marsch auf Jerusalem" auf
Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas hat am Mittwoch eine Audio-Aufnahme veröffentlicht, auf der Muslime auf der ganzen Welt zur Befreiung der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem aufgerufen werden.
Zu hören sein soll darauf der Anführer Mohammed Deif, zu sehen ist nur ein Schatten. Weder die Authentizität noch das genaue Datum der Aufnahme, die im Telegram-Kanal der Al-Aksa-Brigaden veröffentlicht wurde, ließen sich zunächst klären. Muslime in verschiedenen arabischen Ländern wurden darin aufgerufen, "in Richtung Palästinas zu marschieren, jetzt, nicht morgen".
Sie sollten sich nicht von Grenzen, Staatsgebilden und Restriktionen daran hindern lassen, "an der Befreiung von Al-Aksa teilzunehmen", hieß es in der 35 Sekunden langen Aufnahme.
27. März, 21.15 Uhr: USA bestätigen Plan zu neuem Treffen
Die US-Regierung plant, einen neuen Termin für Gespräche mit einer israelischen Delegation über eine geplante Offensive in Rafah zu finden.
Das Büro von Premierminister Benjamin Netanyahu habe dem zugestimmt, sagte US-Präsidialamtssprecherin Karine Jean-Pierre. Der Agentur Reuters zufolge hieß es aus israelischen Kreisen in Washington, die Delegation könnte in der kommenden Woche entsandt werden.
Unter Berufung auf einen Insider berichtete die Agentur zudem, die Delegation solle vom Minister für Strategische Fragen, Ron Dermer, und dem Nationalen Sicherheitsberater Zachi Hanegbi geleitet werden. Beide sind enge Vertraute von Netanyahu.
27. März, 17.58 Uhr: Neuer Termin für Rafah-Gespräch gesucht
Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (74) hat einem Medienbericht zufolge das US-Präsidialamt um einen neuen Termin für Gespräche über Rafah gebeten.
Der US-Sender NBC meldete unter Berufung auf US-Kreise, beide Seiten arbeiteten nun daran. Eine Stellungnahme Israels liegt bislang nicht vor.
27. März, 16.22 Uhr: Netanyahu begründet abgesagten Besuch in den USA
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat die Absage des Besuchs einer hochrangigen israelischen Delegation in den USA damit begründet, eine Botschaft an die Hamas senden zu wollen.
Die Islamistenorganisation sei nach der jüngsten Resolution des Weltsicherheitsrats überzeugt davon, dass internationaler Druck Israel daran hindern werde, die Geiseln zu befreien und die Hamas im Gazastreifen zu zerstören, sagte Netanjahu am Mittwoch nach Angaben seines Büros.
Er habe den Islamisten mit dem Schritt mitteilen wollen, sich nicht auf diesen Druck zu verlassen. Dies werde nicht funktionieren. "Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden", sagte er.
27. März, 16.10 Uhr: Tote nach Angriff auf Rafah
Bei einem Luftangriff auf ein Wohngebäude in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern mindestens vier Menschen getötet worden.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP habe beobachtet, wie die Leichen in ein örtliches Krankenhaus gebracht wurden. Angehörigen von Opfern zufolge waren weitere zehn Menschen noch unter den Trümmern begraben.
27. März, 16.02 Uhr: Mindestens 18 Tote bei Hilfsgüter-Abwurf
Bei dem Abwurf von Lebensmitteln über dem Gazastreifen sind nach Angaben des Rettungsdienstes der dortigen Zivilschutzbehörde bisher mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen.
Unter anderem seien sechs Männer ertrunken, als sie mit vielen anderen am Montag ins Mittelmeer hinausgeschwommen seien, um zu Hilfspaketen zu gelangen, sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes, Mahmud Bassel.
Das von der Terrororganisation Hamas geführte Medienbüro der Regierung im Gazastreifen meldete ebenfalls 18 Todesfälle im Zusammenhang mit den Abwürfen.
26. März, 15.56 Uhr: Israel setzt Angriffe auf Kliniken fort
Das israelische Militär will den vor mehr als einer Woche begonnen Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifen fortsetzen. Bislang seien "Dutzende von Terroristen" getötet, sowie "Hunderte" festgenommen, hieß es.
Angesichts der Angriffe mussten hunderte Bewohner das Viertel um das Krankenhaus verlassen. Das Al-Amal-Krankenhaus in der Stadt Chan Yunis musste nach Angaben des palästinensischen Roten Kreuzes seinen Betrieb komplett einstellen, da die Einsätze auch dort andauern.
Dagegen hielten sich im nicht weit entfernten und von der israelischen Armee belagerten Nasser-Krankenhaus noch tausende Menschen auf, hieß es weiter.
27. März, 15.50 Uhr: Ex-Hamas-Geisel berichtet von sexualisierter Gewalt in Geiselhaft
In einem langen Bericht der "New York Times" schildert die einstige Hamas-Geisel Amit Soussana, dass sie in der Gefangenschaft durch die Terrororganisation sexualisierte Gewalt und Erniedrigung erleben musste.
Die israelische Anwältin war bei dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober aus dem Kibbuz Kfar Aza verschleppt worden. Sie wurde nach eigenen Angaben von mindestens zehn Männern entführt, geschlagen und in den Gazastreifen gebracht. Sie sei allein und angekettet in einem Kinderzimmer festgehalten worden.
"Amit Soussana spricht im Namen aller Opfer der abscheulichen sexuellen Verbrechen und Aggressionen der Hamas, (...) aller Frauen auf der ganzen Welt", schrieb Israels Präsident Isaac Herzog als Reaktion auf das Interview auf X. Die furchtbaren Schilderungen seien "ein Weckruf", sagte Armee-Sprecher Daniel Hagari. Die Welt müsse mehr Druck ausüben und alles tun, "um unsere Geiseln zu befreien".
27. März, 15.40 Uhr: Hisbollah meldet Raketenangriff auf israelischen Grenzort
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf die nordisraelische Grenzstadt Kirjet Schmona abgefeuert.
Ein Mann wurde dabei getötet. Es handle sich um eine Reaktion auf tödliche israelische Angriffe im Süden des Libanon am Dienstag. Dabei waren früheren Angaben zufolge drei Hisbollah-Mitglieder getötet worden.
In der Nacht zum Mittwoch wurden Sicherheitskreisen zufolge zudem mindestens sieben Menschen bei einem weiteren israelischen Angriff im Süden des Libanon getötet.
27. März, 14.19 Uhr: UN-Berichterstatterin Albanese bleibt bei scharfer Kritik an Israel
Die UN-Sonderberichterstatterin über die Lage der Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, Francesca Albanese (47), wird wegen ihrer scharfen Kritik am israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen nach eigenen Angaben bedroht.
Nichts davon schüchtere sie aber ein, sagte die italienische Juristin und Menschenrechtsexpertin am Freitag in Genf. Sie hat dem UN-Menschenrechtsrat gerade einen Bericht vorgelegt, in dem sie Israel Völkermord vorwirft. Sie bezeichnete Israel wegen der Behandlung von Palästinensern als Apartheid-Staat.
Die israelische Regierung wirft ihr vor, sie wolle das Existenzrecht Israels infrage stellen. Diplomatische Vertreter anderer Staaten kritisieren ihre starke Präsenz in sozialen und anderen Medien, neben ihrer Rolle als Sonderberichterstatterin, in denen sie Israels Vorgehen stets scharf kritisiert.
27. März, 13.01 Uhr: Drei Tote nach Armeeinsätzen und Konfrontationen im Westjordanland
Bei Einsätzen der israelischen Armee in Dschenin im Westjordanland sind drei Menschen getötet worden.
Laut dem israelischen Militär führten Sicherheitskräfte in der Nacht zu Mittwoch einen Anti-Terror-Einsatz in der Stadt durch. Dabei hätten Palästinenser Sprengsätze auf die Einsatzkräfte geschleudert. Diese hätten mit Schüssen reagiert und dabei eine Person getötet.
Dem getöteten 19-Jährigen sei in die Brust und in den Oberschenkel geschossen worden, meldete das Gesundheitsministerium in Ramallah.
27. März, 6.18 Uhr: US-Regierung weist Stellungnahme von Netanjahu zurück
Die US-Regierung hat eine Aussage des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) zurückgewiesen, wonach die jüngste Resolution des UN-Sicherheitsrates den Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über eine Freilassung von Geiseln geschadet habe.
Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, sagte am Dienstag (Ortszeit) in Washington, die Erklärung, dass die Hamas den jüngsten Vorschlag in den Geisel-Verhandlungen wegen der UN-Resolution zurückgewiesen habe, sei "in fast jeder Hinsicht ungenau, und sie ist unfair gegenüber den Geiseln und ihren Familien".
26. März, 22.38 Uhr: Israel bestätigt Tod von dritthöchstem Hamas-Funktionär
Israels Armee hat die Tötung des dritthöchsten Hamas-Führers im Gazastreifen, Marwan Issa, bei einem Luftangriff vor zwei Wochen bestätigt.
"Wir haben alle Geheimdienstinformationen überprüft und die Gewissheit erlangt", sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Issa und ein weiterer Hamas-Führer seien bei einem "komplexen und präzisen Angriff" getötet worden.
Issa war der stellvertretende Kommandant der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der islamistischen Hamas-Organisation.
26. März, 20.11 Uhr: Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Landesinnern des Libanon an
Der Luftschlag erfolgte am Dienstag in der Bekaa-Ebene im Nordosten des Landes, meldeten das israelische Militär sowie die libanesische staatliche Nachrichtenagentur NNA.
Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Israels Armee teilte mit, der Angriff auf Ziele innerhalb eines Militärgeländes der libanesischen Hisbollah sei eine Reaktion auf einen Beschuss der proiranischen Miliz auf eine Stellung der israelischen Armee am Dienstagmorgen gewesen.
26. März, 17.32 Uhr: Israels Staatspräsident: Müssen Hamas-Chef tot oder lebendig fassen
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog (63) sieht den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar als Schlüsselfigur im Gaza-Krieg und für die Freilassung der Geiseln.
"Am Ende gibt es keine Wahl", sagte Herzog am Dienstag in Jerusalem. "Wir müssen den Kampf fortsetzen und wir müssen Sinwar fassen - tot oder lebendig - damit wir die Geiseln wieder zurück zu Hause sehen können."
"Die Realität ist - und die Welt und wir müssen uns dem stellen - dass alles mit Jihia al-Sinwar beginnt und endet", sagte Herzog. Al-Sinwar habe die Entscheidung für das Oktober-Massaker gefällt und damit die Lage eskalieren lassen.
26. März, 17.18 Uhr: Krankenhaus in Chan Junis wegen Beschuss geschlossen
Ein Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens wurde nach Angaben von Rettungskräften wegen israelischer Angriffe geschlossen.
Das Krankenhaus sei lange belagert und wiederholt beschossen worden, hieß es. Die israelische Armee habe eine Blockade verhängt und alle in der Klinik gezwungen, diese zu verlassen.
Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, sie sei auch in dem Viertel Al-Amal in Chan Junis im Einsatz gegen Terrorziele. Es seien dort Terroristen getötet und Waffen gefunden worden.
26. März, 13.52 Uhr: Proiranische Kämpfer bei Luftangriffen in Syrien getötet
Nach Luftangriffen in der ostsyrischen Provinz Dair al-Saur sind Menschenrechtsaktivisten zufolge mindestens 13 Kämpfer proiranischer Milizen getötet und Dutzende Menschen verletzt worden.
Eines der Todesopfer sei syrischer Staatsbürger, bei den anderen handele es sich um Ausländer, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag. Von wem die Angriffe in der Nacht zu Dienstag ausgingen, war zunächst unklar.
Den Aktivisten zufolge erschütterten mehrere Explosionen die Region. Ziel der Attacken war demnach unter anderem eine Villa, die von den iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen als Hauptquartier genutzt worden sein soll. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind von den insgesamt 36 Verletzten zehn Zivilisten sowie 26 Mitglieder der mit dem Iran verbündeten Milizen.
26. März, 13.45 Uhr: Dutzende Tote bei Angriffen im Norden und Süden von Gaza
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben erneut Dutzende Menschen getötet worden, darunter auch mehrere Kinder.
Allein im Norden des Küstengebiets seien in der Nähe des seit mehr als einer Woche umkämpften Al-Schifa-Krankenhauses rund 30 Mitglieder einer Familie getötet worden, wie ein Angehöriger in einer Kurznachricht der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte.
In Rafah im Süden des Gazastreifens wurden nach Behördenangaben ein Familienhaus von israelischem Beschuss getroffen und 18 Menschen getötet, darunter acht Kinder. Ebenfalls 18 Palästinenser seien im Verlauf des vergangenen Tages zudem bei Versuchen umgekommen, aus der Luft abgeworfene Hilfsgüter einzusammeln.
26. März, 13.36 Uhr: UN-Resolution keinen direkten Einfluss auf Gespräche über Waffenruhe
Die vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete Resolution mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen hat nach Angaben des Vermittlers Katar keinen direkten Einfluss auf die darüber in Doha laufenden Gespräche.
"Wir haben keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Gespräche gesehen, sie laufen so wie vor der Entscheidung", sagt Madsched Al-Ansari, der Sprecher des katarischen Außenministeriums, vor der Presse.
26. März, 13.25 Uhr: Hungernde Kinder in Gaza träumen laut Unicef von Gurkenscheibe
Kinder und Jugendliche im Gazastreifen werden angesichts der verheerenden Versorgungslage immer verzweifelter. Kinder träumten von einer Gurkenscheibe oder bettelten um eine Tomate, berichtete der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, am Dienstag aus dem Gazastreifen.
Jugendliche hätten im Gespräch mit Unicef gesagt, sie hofften, beim nächsten Angriff umzukommen, damit der Albtraum ihres Lebens ende. In den Krankenhäusern lägen völlig abgemagerte Kinder, die wenigen funktionierenden Brutkästen seien voll mit Frühgeborenen, deren Leben am seidenen Faden hänge.
Die Hungerkrise im Gazastreifen sei "menschengemacht", betonte Elder. Hunderte Lastwagen mit Nahrungsmitteln stünden an den Grenzen bereit, dürften aber nicht hineinfahren. "Lebenswichtige Hilfe wird behindert", sagte er. Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) verweigert Israel inzwischen allen seinen Konvois die Einfahrtgenehmigung.
26. März, 12 Uhr: Berichte über Krise bei Verhandlungen über Feuerpause und Geiseln
Die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln der Hamas sind nach Medienberichten in eine Krise geraten.
Das israelische Verhandlungsteam unter Leitung des Chefs des Auslandsgeheimdienstes Mossad werde den Gesprächsort, die katarische Hauptstadt Doha, verlassen und nach Israel zurückkehren, berichteten israelische Medien am Dienstag.
Der Grund sei, dass die islamistische Hamas einen US-Kompromissvorschlag zurückgewiesen habe. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Dienstag nach Angaben seines Büros: "Die Position der Hamas beweist eindeutig, dass sie nicht an einer Fortsetzung der Verhandlungen über einen Deal interessiert ist, und ist ein trauriger Beweis für den Schaden, den die Entscheidung des Weltsicherheitsrats angerichtet hat."
26. März, 11.20 Uhr: Zwölf Menschen ertrinken beim Versuch, abgeworfene Hilfsgüter zu erreichen
Aus der Luft abgeworfene Hilfsgüter für den Gazastreifen haben nach Angaben der Hamas zum Tod von 18 Menschen geführt.
Zwölf von ihnen seien ertrunken, als sie Hilfsgüter aus dem Meer holen wollten, sechs weitere seien im Menschengedränge ums Leben gekommen, teilte die islamistische Palästinenserorganisation mit. Die Hamas rief dazu auf, den Abwurf von Hilfsgütern von Flugzeugen aus einzustellen.
"Wir fordern die sofortige und schnelle Öffnung von Landübergängen, damit humanitäre Hilfe das palästinensisches Volk erreichen kann", erklärte die Organisation. Zuvor war von sieben Opfern die Rede.
26. März, 11.10 Uhr: Israel weist Hamas-Bedingungen für Waffenruhe ab
Israel hat die Bedingungen der militant-islamistischen Hamas für eine Waffenruhe als "wahnhaft" zurückgewiesen.
Die Forderungen zeigten, dass die Hamas an keinem Abkommen interessiert sei, hieß es in einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (74).
Die Hamas strebt bei von Ägypten und Katar vermittelten Verhandlungen an, dass eine Feuerpause in ein Ende des Kriegs übergehen müsse und Israel sämtliche Truppen aus dem Gazastreifen abzieht. Israel schließt dies aus, denn es geht der Regierung darum, die Hamas endgültig zu zerschlagen.
26. März, 11 Uhr: UN-Resolution stärkt laut Israels Außenminister die Hamas
Die Forderung des Weltsicherheitsrates nach einer sofortigen Gaza-Waffenruhe hat nach Einschätzung des israelischen Außenministers die Hamas gestärkt und dazu bewegt, einen US-Kompromissvorschlag über einen neuen Geisel-Deal zurückzuweisen.
Außenminister Israel Katz (68) sagte dem israelischen Armeesender am Dienstag, er sei enttäuscht davon, dass die USA die Resolution nicht mit einem Veto gestoppt hätten. "Wir erwarten von Freunden, dass sie uns in dieser schweren Zeit stärken und uns nicht der Hamas und all den anderen Feinden gegenüber schwächen", sagte Katz.
Aus seiner Sicht müssten die USA ein Veto verhängen "gegen jede Entscheidung, die nicht das furchtbare Massaker und die Sexualverbrechen scharf verurteilt, die die Hamas am 7. Oktober gegen Babys, Frauen, Mädchen und alte Menschen" begangen habe.
26. März, 9.20 Uhr: Baerbock trifft israelischen Außenminister Katz
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43) hat ihren Israel-Besuch mit einer Unterredung mit ihrem Kollegen Israel Katz (68) fortgesetzt.
Bei dem Treffen der Grünen-Politikerin mit Katz am Dienstagmorgen in Jerusalem dürfte es hinter verschlossenen Türen um die aktuellen Diskussionsthemen mit der israelischen Regierung gehen: Die UN-Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe in Gaza, mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung, die Forderungen nach einer Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern.
Angesichts der schwierigen Themen wirkte die Begrüßung der beiden Politiker kühl, professionell und wenig herzlich. Es gab den üblichen Handschlag und ein Lächeln für die Kameras. Augenkontakt suchten Baerbock und Katz kaum.
26. März, 9.05 Uhr: Hamas-Chef reist laut Iran nach Teheran
Hamas-Chef Ismail Hanijeh wird iranischen Angaben zufolge im Laufe des Tages nach Teheran (Iran) reisen.
Geplant seien Treffen mit offiziellen Vertretern des Iran, meldet der staatliche Sender Press TV. Der Iran zählt zu den Unterstützern der militant-islamistischen Hamas.
26. März, 7.10 Uhr: Britische Luftwaffe wirft 10 Tonnen Lebensmittel über Gaza ab
Die britische Luftwaffe hat laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums zum ersten Mal mehr als zehn Tonnen Lebensmittel über dem Gazastreifen abgeworfen.
"Die Hilfslieferung, die aus Wasser, Reis, Speiseöl, Mehl, Konserven und Babynahrung besteht, wird die Menschen in Gaza unterstützen", so das Ministerium.
26. März, 7 Uhr: Israel weist Bericht von UN-Expertin als Schande zurück
Die diplomatische Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Genf hat unterdessen den Bericht einer UN-Menschenrechtsexpertin zum Gaza-Krieg als Schande für den Menschenrechtsrat bezeichnet.
"Der Bericht ist daher eine obszöne Umkehrung der Realität, bei der eine sogenannte Expertin ungeheuerliche Anschuldigungen erheben kann, je extremer, desto besser", schrieb die Vertretung am Montag auf der Plattform X.
Die UN-Menschenrechtsexpertin Francesca Albanese (47) hatte zuvor laut Medienberichten in einer noch vorläufigen Version Israel vorgeworfen, Völkermord im Gazastreifen zu begehen und die Gründung des jüdischen Staates als "siedlungskolonialistisches Projekt" bezeichnet. Die italienische Juristin ist Berichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats über die Lage der Menschenrechte in den besetzten Palästinensergebieten, spricht aber nicht für die UN.
26. März, 6.48 Uhr: Rafah-Offensive scheint noch weit entfernt
Israels Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer (52), und der nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi (67) hätten eigentlich am Montag in die USA fliegen sollen, um dort Alternativen zu der geplanten Bodenoffensive aufgezeigt zu bekommen.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Kirby, sagte, es gebe keine Anzeichen dafür, "dass die Israelis sich unmittelbar darauf vorbereiten, eine Bodenoperation in Rafah durchzuführen" oder dass dies in den kommenden Tagen passieren könnte. "Es scheint, dass sie noch weit davon entfernt sind, in Rafah einzumarschieren."
Netanjahu zufolge hat Israels Armee Pläne ausgearbeitet, um die Zivilisten in Sicherheit zu bringen.
26. März, 6.37 Uhr: Baerbock warnt vor Rafah-Offensive
Vor ihrem erneuten Besuch in Israel an diesem Dienstag warnte Bundesaußenministerin Baerbock (43) Israel angesichts der humanitären Lage eindringlich vor der geplanten Bodenoffensive in Rafah.
"Eine Großoffensive auf Rafah darf es nicht geben", sagte sie mit Blick auf das Schicksal der vielen Zivilisten in der Stadt, in der viele Kriegsflüchtlinge Schutz gesucht haben. "Menschen können sich nicht in Luft auflösen." Auch die US-Regierung warnte Israel einmal mehr vor einer großangelegten Bodenoffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt im Süden des abgeriegelten Gazastreifens.
Das US-Außenministerium teilte am Montagabend nach einem Treffen von Ressortchef Antony Blinken (61) mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant (65) mit, Blinken habe sich bei den Beratungen erneut gegen eine größere Bodenoffensive in Rafah ausgesprochen, die das Wohlergehen der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser dort weiter gefährden würde.
26. März, 6.24 Uhr: Hamas schaltet in Verhandlungen auf stur
Die Hamas ließ am Montagabend wissen, den Vermittlern sei mitgeteilt worden, dass man an der ursprünglichen Position festhalte. Diese sehe neben einem "umfassenden Waffenstillstand" auch den Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen, die Rückkehr der Vertriebenen und einen "echten" Gefangenenaustausch vor.
Grund sei, dass Israel "auf keine der grundlegenden Forderungen unseres Volkes und unseres Widerstands eingegangen ist". Israels Ministerpräsident Netanjahu "und seine extremistische Regierung tragen die volle Verantwortung dafür, dass sie alle Verhandlungsbemühungen vereitelt und eine Einigung bisher verhindert haben", hieß es.
Israel hat die Forderung nach einem vollständigen Rückzug der Truppen und einem dauerhaften Waffenstillstand stets zurückgewiesen. Die Hamas wiederum macht jede weitere Geiselfreilassung von einer israelischen Verpflichtung zur Beendigung des Krieges abhängig.
26. März, 6.15 Uhr: Baerbock lobt Palästinenser-Beitrag
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43) lobte unterdessen nach einem Gespräch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas (88) die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und Abbas persönlich für deren Beitrag zur UN-Resolution.
Mit der klaren Verurteilung der Gewaltverbrechen der Hamas an Zivilisten am 7. Oktober in Israel habe die von Abbas geführte PA "einen wichtigen Beitrag" zur Entscheidung in New York geleistet, sagte Baerbock in Ramallah. Dem Aufruf an die Hamas, die Waffen niederzulegen, könne sie sich nur anschließen.
26. März. 6.10 Uhr: Resolution des UN-Sicherheitsrat laut USA nicht bindend
Nachdem Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) eine Delegationsreise nach Washington in letzter Minute absagte, versuchte die US-Regierung die Bedeutung der Sicherheitsrats-Resolution nach einer "sofortigen Waffenruhe" herunterzuspielen.
"Es handelt sich um eine nicht bindende Resolution, die keinerlei Auswirkungen auf Israel und dessen Fähigkeit hat, weiterhin gegen die Hamas vorzugehen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby (60). Dabei sind Resolutionen des Weltsicherheitsrats sehr wohl völkerrechtlich bindend.
Diverse Nachfragen, ob die Beziehung zwischen Israel und den USA - und konkret zwischen Netanjahu und US-Präsident Joe Biden - an einem Tiefpunkt angelangt sei, wiegelte Kirby am Montag ab. Das sei nicht der Fall. "Israel ist nach wie vor ein enger Verbündeter und ein Freund", betonte der Kommunikationsdirektor, schob jedoch nach: "Das bedeutet nicht, dass wir in allem übereinstimmen, und meine Güte, das tun wir nicht."
25. März, 21.50 Uhr: UN-Sonderberichterstatterin sieht Hinweise auf Völkermord Israels
Die UN-Sonderberichterstatterin für die Palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, sieht "hinreichende Gründe" für die Annahme eines israelischen Völkermords im Gazastreifen.
Militär und Regierung verstießen bewusst gegen das Kriegsrecht, um "völkermörderische Gewalt gegen das palästinensische Volk zu legitimieren", hieß es in ihrem Bericht mit dem Titel "Anatomie eines Völkermords".
Ihr Bericht ist einer der bislang systematischsten Versuche, Völkermordvorwürfe gegen Israel zu belegen. UN-Menschenrechtsvertreter haben betont, nur ein bevollmächtigtes Gericht sei zu der Feststellung befugt, dass es einen Völkermord gebe, was im Gaza-Krieg besonders schwierig sei.
25. März, 19.15 Uhr: EU fordert Umsetzung von Resolution zu Waffenruhe
Spitzenvertreter der Europäischen Union haben mit Zustimmung auf die Resolution des Weltsicherheitsrats zu einer "sofortigen Waffenruhe" im Gazastreifen reagiert und forderten, diese umzusetzen.
Das sei für den Schutz aller Zivilisten von entscheidender Bedeutung, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) auf X. Ähnlich äußerten sich auch EU-Ratspräsident Charles Michel (48) und der Außenbeauftragte Josep Borrell (76).
25. März, 18.20 Uhr: Deutschland stellt 45 Millionen Euro für UNRWA bereit
Die Bundesregierung hat 45 Millionen Euro für die Arbeit des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) außerhalb des Gazastreifens bereit gestellt.
Die Gelder seien für Jordanien, Libanon, Syrien und das Westjordanland bestimmt, teilten das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium in Berlin mit. Die Gelder sollen unter anderem Gesundheits- und Bildungsleistungen sowie Nahrungsmittelhilfe finanzieren.
25. März, 16.43 Uhr: Netanjahu sagt Delegationsreise in die USA in letzter Minute ab
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat wegen der Forderung des Weltsicherheitsrates nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen die geplante Reise einer israelischen Delegation in die USA abgesagt.
Das teilte das Amt des Regierungschefs am Montag mit. Die USA hatten dem UN-Beschluss mit einer Enthaltung den Weg geebnet.
25. März, 15.59 Uhr: Weltsicherheitsrat fordert erstmals "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen
Fast sechs Monate nach Kriegsbeginn hat der Weltsicherheitsrat erstmals eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen gefordert.
Zudem verlangt das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen die umgehende und bedingungslose Freilassung aller von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln. Die Vetomacht USA enthielt sich bei der Abstimmung am Montag und ermöglichte damit die Annahme der Resolution. Die 14 übrigen Mitglieder des Gremiums stimmten dafür. Durch den völkerrechtlich bindenden Beschluss steigt der internationale Druck auf die Konfliktparteien Israel und die Hamas weiter.
Es ist jedoch fraglich, ob oder inwieweit die Resolution Einfluss auf Entscheidungen der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) oder der Hamas zum weiteren Kriegsverlauf haben wird.
25. März, 12 Uhr: Trotz Warnungen vor Hunger in Gaza nicht mehr Hilfslieferungen
Ungeachtet eindringlicher Warnungen vor einer Hungersnot im Gazastreifen kommen nach Angaben der Vereinten Nationen nicht mehr Hilfslieferungen in den umkämpften Küstenstreifen.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA teilte am Montag mit, dass in diesem Monat - bis einschließlich 23. März - täglich durchschnittlich 157 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gefahren seien. "Dies ist immer noch weit unter den operativen Fähigkeiten beider Grenzübergänge und dem Ziel von 500 am Tag", hieß es in der Mitteilung der Organisation, gegen die Israel zuletzt Terror-Vorwürfe erhoben hatte.
25. März, 6.15 Uhr: Annalena Baerbock verlangt von Israel und der Hamas Einlenken
Annalena Baerbock hatte im Bundestag ihre Bedenken gegen den vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angekündigten Angriff auf Rafah bekräftigt.
Sie äußerte Zweifel, ob bei einer möglichen Offensive der Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten überhaupt ermöglicht werden könne. Schließlich könnten sich 1,5 Millionen Menschen "nicht einfach in Luft auflösen", betonte sie. Baerbock will am Montag nach Gesprächen in Ägypten die Palästinensischen Gebiete besuchen und in Ramallah Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Außenminister Riad Malki treffen. Am Dienstagvormittag trifft sie ihren israelischen Amtskollegen Israel Katz. Sie verlangte von Israel und der Hamas ein Einlenken bei den in Katar geführten Verhandlungen.
25. März, 6 Uhr: Israel droht endloser Guerilla-Krieg
Israels Armee droht mangels einer ersichtlichen Strategie von der Hamas in einen endlosen Guerilla-Krieg verwickelt zu werden, wie das "Wall Street Journal" schreibt.
Die israelischen Streitkräfte kämpften an immer mehr Orten im Gazastreifen, die sie eigentlich zuvor eingenommen und aus denen sie sich zurückgezogen hätten, berichtete die US-Zeitung. Dies zeige, wie sehr Israel darum kämpfe, die Hamas auszuschalten und das palästinensische Küstengebiet unter seine Kontrolle zu bringen.
Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben am Sonntag einen neuen Militäreinsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens begonnen.
Titelfoto: Screenshot/X/@IrnaEnglish