Israel-Krieg: Iran veröffentlicht Daten über Raketen und Drohnen von Großangriff

Israel - Irans Staatsmedien haben nach dem Großangriff auf Israel Informationen über die dabei verwendeten Raketen veröffentlicht.

Während einer UN-Sondersitzung am Sonntag forderte Israels Vertreter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan (53), den Sicherheitsrat auf, "alle möglichen Sanktionen" gegen den Iran zu verhängen.
Während einer UN-Sondersitzung am Sonntag forderte Israels Vertreter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan (53), den Sicherheitsrat auf, "alle möglichen Sanktionen" gegen den Iran zu verhängen.  © Charlie Triballeau/AFP

Bei der Operation mit dem Titel "Aufrichtiges Versprechen" hatten Irans Revolutionsgarden dem Bericht zufolge auch Marschflugkörper vom Typ "Paweh" auf Israel abgefeuert.

Zudem kamen Mittelstreckenraketen und Kamikazedrohnen zum Einsatz, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt.

Israel prüft derweil, inwiefern man nach dem Angriff Vergeltung üben könnte.

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Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

15. April, 22.38 Uhr: Netanjahu: Kluge Reaktion auf Iran-Angriff nötig

Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei, so Netanjahu.

Der Rundfunksender Kan berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, Israel habe zugesichert, die USA vor einem Gegenschlag zu informieren. Damit solle US-Truppen in der Region Zeit gegeben werden, sich auf iranische Vergeltungsmaßnahmen vorzubereiten.

15. April, 22.34 Uhr: USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag Israels nicht äußern

"Wir werden den Israelis das Wort überlassen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.

Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt. Ähnlich äußerte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.

US-Präsident Biden hat Israels Ministerpräsidenten Netanjahu nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in einem Telefonat am Samstag dazu angehalten, "sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation" nachzudenken.

Pentagon-Sprecher Pat Ryder betonte erneut, die USA stünden an der Seite Israels.
Pentagon-Sprecher Pat Ryder betonte erneut, die USA stünden an der Seite Israels.  © Andrew Harnik/AP/dpa

15. April, 21.48 Uhr: Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah

Joav Galant (65) hat mit Vertretern seines Ministeriums und der israelischen Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah erörtert.

Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es auf dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen.

Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. International gab es deutliche Kritik an den israelischen Plänen eine Rafah-Offensive.

Palästinensische Frauen sitzen nach einem israelischen Luftangriff um ein zerstörtes Haus einer Familie im südlichen Gazastreifen.
Palästinensische Frauen sitzen nach einem israelischen Luftangriff um ein zerstörtes Haus einer Familie im südlichen Gazastreifen.  © Abed Rahim Khatib/dpa

15. April, 21.22 Uhr: Berichte über konkrete Warnungen des Irans sind "Quatsch"

Der Iran hat die US-Regierung nach Darstellung aus Washington nicht über den Zeitpunkt, Ablauf und Umfang seines Angriffs auf Israel informiert.

Berichte darüber, dass das "spektakuläre und peinliche Scheitern" des Iran beabsichtigt gewesen sei und der Iran eine Frühwarnung abgegeben habe, um Israel bei seiner Verteidigung zu helfen und Schaden zu begrenzen, seien alle "kategorisch falsch", sagte John Kirby.

"Das ist Quatsch. Dieser Angriff ist gescheitert, weil er von Israel, den Vereinigten Staaten und einer Koalition anderer Partner, die sich für die Verteidigung Israels einsetzten, niedergeschlagen wurde", so Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung.

John Kirby (60), Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, bezeichnete Berichte über das Vorgehen des Iran bei seinem Angriff auf Israel als "Quatsch".
John Kirby (60), Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, bezeichnete Berichte über das Vorgehen des Iran bei seinem Angriff auf Israel als "Quatsch".  © Evan Vucci/AP/dpa

15. April, 21.13 Uhr: Israel bereitet "Antwort" auf iranischen Angriff vor

Auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff wird es nach den Worten des israelischen Generalstabschefs Herzi Halevi eine Antwort geben.

"Während wir nach vorne blicken, erwägen wir unsere Schritte", sagte Halevi am Montag. Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf das Territorium Israels werde eine Reaktion folgen.

Laut Channel 12 sei es Israels Ziel, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.

Israels Generalstabschefs Herzi Halevi (56).
Israels Generalstabschefs Herzi Halevi (56).  © Maya Alleruzzo/POOL AP/dpa

15. April, 20.24 Uhr: Iran veröffentlicht Daten über Raketen und Drohnen von Großangriff auf Israel

Nach Informationen der Staatsagentur Irna kamen unter anderem Mittelstreckenraketen zum Einsatz. Darunter einige mit einer Reichweite von bis zu 1800 Kilometern.

Die Raketen vom Typ "Emad" verfügen über einen Sprengkopf mit gut 750 Kilogramm und fliegen mindestens 1700 Kilometer weit. Sie werden laut Irna auch aus unterirdischen Raketensilos gestartet.

Auch Marschflugkörper vom Typ "Paweh" wurden abgefeuert. Zudem seien Kamikazedrohnen im Einsatz gewesen.

15. April, 17.26 Uhr: Mehrere Optionen in Israels Kriegskabinett besprochen

Bei Beratungen des israelischen Kriegskabinetts sollen mehrere Szenarien von Reaktionen auf Irans Großangriff besprochen worden sein.

Einige der Optionen seien von der Art her geringfügiger, andere hingegen intensiver, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12. Israel wolle dem Iran schaden, aber keinen umfassenden Krieg auslösen.

Einige der Optionen seien laut Bericht sofort umsetzbar. Maßnahmen sollen zudem mit den USA, Israels wichtigstem Verbündeten, abgestimmt werden.

Wie geht es im Konflikt zwischen Israel und dem Iran weiter? Israelische Soldaten sind stets in Alarmbereitschaft.
Wie geht es im Konflikt zwischen Israel und dem Iran weiter? Israelische Soldaten sind stets in Alarmbereitschaft.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

15. April, 16.49 Uhr: Israelische Soldaten auf libanesischem Gebiet verletzt

Eine Explosion in der Nacht auf Montag mit vier verletzten israelischen Soldaten hat sich bis zu Hundert Meter in libanesischem Gebiet ereignet.

Dies berichtete die Nachrichtenseite ynet. Einer der Soldaten sei laut Armee schwer verletzt worden, die weiteren drei leicht bis mittelschwer.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah reklamierte den Vorfall für sich. Als israelische Soldaten platzierten Sprengsätzen nahegekommen seien, seien diese explodiert.

15. April, 14.17 Uhr: Iran fordert Anerkennung für "Zurückhaltung" gegenüber Israel

Der Iran hat Anerkennung von der internationalen Gemeinschaft wegen seiner angeblichen "Zurückhaltung" gegenüber Israel verlangt.

"Statt Anschuldigungen gegen den Iran zu erheben, sollten die (westlichen) Länder sich selbst die Schuld geben und die Frage (...) beantworten, welche Maßnahmen sie gegen die Kriegsverbrechen Israels ergriffen haben", sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums in Teheran.

Er fügte hinzu, dass die westlichen Länder "die Zurückhaltung des Iran in den vergangenen Monaten anerkennen" sollten.

Das israelische Luftabwehrsystem "Iron Dome" fing die vom Iran abgefeuerten Raketen ab.
Das israelische Luftabwehrsystem "Iron Dome" fing die vom Iran abgefeuerten Raketen ab.  © Tomer Neuberg/AP

15. April, 13.45 Uhr: Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein

Die Bundesregierung hat den iranischen Botschafter in Berlin wegen der Angriffe auf Israel einbestellt. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Das Gespräch finde "zur Stunde" statt.

Auch in Frankreich und Großbritannien wurden die iranischen Geschäftsträger einbestellt - umgekehrt ließ Irans Außenminister die Botschafter der drei Länder in Teheran einbestellen.

Die Attacke Irans sei "klar völkerrechtswidrig und durch nichts zu rechtfertigen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Deutschland. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sicherte zu, dass sich auch in diesem Fall "Deutschland solidarisch an die Seite von Israel" stelle.

Die Bundesregierung verurteilte die Attacke Irans erneut und bestellte den iranischen Diplomaten in die Botschaft in Berlin. (Archivbild)
Die Bundesregierung verurteilte die Attacke Irans erneut und bestellte den iranischen Diplomaten in die Botschaft in Berlin. (Archivbild)  © Monika Skolimowska/dpa

15. April, 13 Uhr: Hamas-Ministerium meldet 68 Tote binnen 24 Stunden

Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges ist nach Angaben des von der Terrororganisation Hamas geführten Gesundheitsministeriums auf 33.797 gestiegen.

Allein binnen der vorangegangenen 24 Stunden seien 68 Leichen in Kliniken im Gazastreifen gebracht worden, teilte das Ministerium mit. Weitere 94 Menschen seien verletzt worden.

Diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Ministerium unterscheidet in seiner Zählung nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern, hat aber erklärt, zwei Drittel der Getöteten seien Kinder und Frauen.

Titelfoto: Screenshot/X/@IrnaEnglish

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