Israel-Krieg: Fallschirm versagt - Fünf Menschen von Hilfslieferung erschlagen
Tel Aviv/Gaza - Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen sollen neben Lieferungen aus der Luft nun auch Güter über den Seeweg kommen. Das US-Militär will dafür zusammen mit internationalen Partnern einen temporären Hafen in dem Palästinensergebiet einrichten.
Der temporäre Hafen der USA soll "Kapazität für Hunderte zusätzlicher Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern pro Tag" bieten, erklärte ein US-Regierungsvertreter.
"Die israelische Regierung muss endlich mehr Grenzübergänge für humanitäre Lieferungen öffnen und sicherstellen, dass diese Hilfe dann auch ankommt", forderte Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) am Donnerstag.
Israel forderte derweil eine energische Zurückweisung des südafrikanischen Eil-Antrages zu humanitärer Hilfe im Gazastreifen durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Pretoria hatte das Gericht darin aufgefordert, Israel anzuweisen, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
8. März, 21.58 Uhr: Militante greifen Siedlung im Westjordanland an - verletzte Soldaten
Militante Palästinenser haben in der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland einen illegalen Siedler-Außenposten angegriffen. Sie feuerten rund 30 Schüsse auf einen Posten der israelischen Armee ab, der die Siedlung Homesch bewachte, berichtete der Sender Kan am Freitag.
Als die Soldaten die Angreifer verfolgten, hätten die Militanten einen Sprengkörper detoniert. Drei Soldaten erlitten mittelschwere, vier weitere leichte Verletzungen, teilte die Armee am Abend mit. Die Streitkräfte starteten eine Suchaktion, nachdem die Angreifer in Richtung des palästinensischen Dorfes Silat al-Dhar geflohen waren.
Der Außenposten Homesch im israelisch besetzten Westjordanland gilt selbst nach israelischem Recht als illegal. Er war im Jahr 2005, als Israel den Gazastreifen räumte, zusammen mit drei anderen illegalen Außenposten aufgegeben worden. Radikale Siedler haben sich damit nie wirklich abgefunden.
8. März, 20.45 Uhr: Zwei Explosionen in der Nähe eines Schiffs im Golf von Aden gemeldet
In der Nähe eines Schiffs im Golf von Aden vor der Küste des Jemen hat es offenbar zwei Explosionen gegeben. "Der Kapitän meldet zwei Explosionen vor dem Schiff. Das Schiff und die Besatzung sind in Sicherheit", erklärte die britische Behörde für Seehandel (UKMTO).
Den Schiffen in der Region werde geraten, "vorsichtig zu navigieren und verdächtige Aktivitäten an die UKMTO zu melden", hieß es in der Erklärung weiter. Die Explosionen ereigneten sich demnach etwa 50 Seemeilen südöstlich der Hafenstadt Aden, die von der jemenitischen Regierung kontrolliert wird, welche gegen die pro-iranische Huthi-Miliz kämpft. Bislang bekannte sich niemand zu dem Angriff.
8. März, 16.19 Uhr: Erneuter Beschuss zwischen israelischer Armee und Hisbollah
Die israelische Armee und die irantreue Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon haben sich erneut gegenseitig beschossen.
Kampfjets hätten Einrichtungen der Miliz bei den Orten Mansuri und Bint Dschubail bombardiert, teilte die israelische Armee mit. Bereits am Donnerstagabend seien militärische Ziele der auch mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verbündeten Schiitenmiliz bei den Orten Majdal Zun und Tallussa angegriffen worden.
Nach Informationen aus libanesischen Sicherheitskreisen gab es bei einem Angriff in dem Dorf Baraaschit zwei Verletzte. Die Hisbollah teilte mit, am Donnerstag seien bei den israelischen Angriffen zwei ihrer Mitglieder getötet worden. Zudem habe sie einen israelischen Grenzposten beschossen.
8. März, 15.36 Uhr: Fallschirm versagt: Fünf Menschen von Gaza-Hilfslieferung erschlagen
Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die hungernden Menschen im Gazastreifen hat es am Freitag einen tragischen Unglücksfall gegeben.
Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte, wie das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage eines dpa-Mitarbeiters vor Ort bestätigte.
Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie das große Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden.
8. März, 15.23 Uhr: Proteste gegen Besuch von Israels Präsident in Amsterdam
Niederländische Moscheen haben gegen die Anwesenheit des israelischen Präsidenten Izthak Herzog (63) bei der Eröffnung des Nationalen Holocaustmuseums in Amsterdam protestiert.
Angesichts seiner Rolle bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sei der Besuch unerwünscht, teilte der Dachverband der Moscheen in Amsterdam mit. Für Sonntag sind Demonstrationen gegen den Besuch des israelischen Präsidenten angekündigt. Der König Willem-Alexander (56) soll am Sonntag in der Hauptstadt das Holocaustmuseum eröffnen.
Deutschland hat sich mit rund vier Millionen Euro an den Kosten des Museums beteiligt. Der König werde wie geplant an der Eröffnung teilnehmen, sagte ein Sprecher der Regierung.
8. März, 15.20 Uhr: Israelisches Militär räumt Schüsse auf Hilfskonvoi ein
Das israelische Militär hat Ergebnisse einer Überprüfung des tödlichen Vorfalls rund um einen Hilfskonvoi im nördlichen Gazastreifen präsentiert, bei dem in der vergangenen Woche nach Angaben der Hamas-kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 100 Palästinenser getötet worden sein sollen.
Den israelischen Angaben zufolge schossen Soldaten auf einige Personen in der Menge, die sich auf sie zubewegt hätten. Das Militär erklärte, etwa 12.000 Menschen hätten sich um die Lastwagen versammelt, die auf dem Weg in Verteilzentren waren. Dann hätten sie begonnen, sich der Hilfsgüter zu bemächtigen.
Die Überprüfung des Vorfalls habe ergeben, dass die Soldaten nicht auf den Konvoi selbst geschossen hätten, aber "auf eine Reihe von Verdächtigen, die sich auf die Einsatzkräfte in der Nähe zubewegten und eine Gefahr für sie darstellten", so das Militär. Die meisten Opfer seien in dem Gedränge erdrückt worden, zudem seien Menschen von den Lastwagen überfahren worden
8. März, 15 Uhr: Maritimer Korridor für Gazastreifen soll Sonntag öffnen
Mit dem Schiff einer Hilfsorganisation soll heute ein Korridor für Hilfslieferungen in den Gazastreifen getestet werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) sagte in Zypern, der Korridor werde dann möglicherweise schon am Sonntag geöffnet.
Zunächst werde die Organisation Open Arms mit einem Schiff eine Testfahrt unternehmen. Die EU richte den Korridor gemeinsam mit den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Partnerländern ein, um große Mengen an Hilfsgütern in den Gazastreifen zu liefern, sagte von der Leyen auf einer Pressekonferenz mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides.
8. März, 14.58 Uhr: Erneute Hilfspakete im Gazastreifen abgeworfen
Inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der Hamas-Bewegung wurden rosafarbene Hilfspakete über dem nördlichen Gazastreifen abgeworfen, angeblich aus Anlass des Internationalen Frauentags.
Das US-Militär teilte mit, es habe am 7. März einen weiteren Hilfsgüterabwurf in den Gazastreifen durchgeführt, den dritten in weniger als einer Woche. Das jordanische Militär teilte mit, dass auch Flugzeuge aus Belgien, Ägypten, Frankreich und den Niederlanden an der jüngsten amerikanisch-jordanischen Operation teilgenommen hätten.
8. März, 14.45 Uhr: Israel beschießt Abschussrampen nach Raketen aus Gaza
Nach einem Beschuss Israels mit Raketen aus dem Gazastreifen hat die Armee nach eigenen Angaben die Abschussrampen in dem Küstenstreifen angegriffen. Artillerie und Kampfjets seien dabei im Einsatz gewesen, teilte die Armee mit.
Zuvor war demnach eine ungenannte Zahl von Raketen in der Gegend der Stadt Sderot niedergegangen, die nur etwa drei Kilometer vom Grenzzaun im Norden des Gazastreifens entfernt ist. Auch der Kibbuz Nahal Oz sei am späten Donnerstagabend mit Raketen angegriffen worden, hieß es. Über Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
Bei Kämpfen im Zentrum des Gazastreifens und in der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis tötete die Armee nach eigenen Angaben etwa 30 islamistische Terroristen.
8. März, 13.21 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro berichtet von Misshandlung - sogar von Ärzten
Das UN-Menschenrechtsbüro hat nach eigenen Angaben glaubhafte Berichte, dass festgenommene Palästinenser in israelischem Gewahrsam misshandelt worden sind.
Darunter seien auch Ärzte und anderes Krankenhauspersonal, sagte Ajith Sunghay, Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die besetzten palästinensischen Gebiete, am Freitag. "Sie wurden auch misshandelt, das kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen", sagte Sunghay. Er war in Ostjerusalem und sprach über eine Videoverbindung mit Reportern in Genf.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich noch 118 Mitarbeiter im Gesundheitssektor in israelischem Gewahrsam.
8. März, 11.58 Uhr: Zahl der getöteten Palästinenser laut Hamas bei 30.878
Nach Angaben des von der militant-islamistischen geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges mindestens 30.878 Palästinenser gestorben.
72.402 Palästinenser seien zudem seither in dem Küstengebiet verletzt worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
8. März, 11.10 Uhr: US-Militär wehrt Huthi-Angriffe ab
Das US-Militär hat nach Angaben des für die Region zuständigen Central Command (CENTCOM) mehrere Angriffe der jemenitischen Huthi abgewehrt.
Drei Drohnen seien abgeschossen worden, die in Richtung des Golfs von Aden geflogen seien. Sie seien aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen gestartet worden. Zudem seien in Selbstverteidigung vier Anti-Schiff-Raketen der Huthi vom US-Militär beschossen worden.
8. März, 10.24 Uhr: Biden beauftragt Bau eines Hafens für Hilfsgüter
Um zusätzliche Hilfsgüter in den Gazastreifen liefern zu können, hat US-Präsident Joe Biden die Armee damit beauftragt, im Gazastreifen einen temporären Hafen zu errichten.
"Heute Abend befehle ich den US-Streitkräften, eine Notfallmission durchzuführen, um an der Küste von Gaza einen provisorischen Hafen einzurichten, der große Schiffe mit Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Notunterkünften aufnehmen kann", sagte Biden in seiner Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress.
Laut Angaben von hochrangigen Vertretern der US-Regierung wird der Bau des Hafens, dessen Hauptelement ein provisorischer Pier ist, mehrere Wochen dauern und in Zusammenarbeit mit "Verbündeten" vor Ort sowie mit den Vereinten Nationen und humanitären Organisationen durchgeführt werden.
8. März, 10.02 Uhr: Biden prangert humanitäre Lage in Gaza an und ermahnt Israel
US-Präsident Joe Biden (81) hat eine dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen angeprangert, den Menschen dort weitere Hilfe versprochen und Israels Führung zu einem besseren Schutz von Zivilisten aufgerufen.
"Mehr als 30.000 Palästinenser wurden getötet, von denen die meisten nicht der Hamas angehören", sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) bei der traditionellen Rede zur Lage der Nation vor den beiden Kammern des US-Kongresses in Washington. Kinder seien zu Waisen geworden, Menschen hätten ihre Häuser verloren und seien vertrieben worden. Viele seien ohne Nahrung, Wasser und Medizin. "Es ist herzzerreißend."
Eindringlich wandte sich Biden an die israelische Führung, ihren Beitrag zu leisten zur humanitären Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung: "Israel muss mehr Hilfslieferungen nach Gaza zulassen und sicherstellen, dass die humanitären Helfer nicht ins Kreuzfeuer geraten", mahnte der Demokrat.
8. März, 6 Uhr: China fordert Ende der Gewalt gegen Zivilisten
Chinas Außenminister forderte ein Ende der Gewalt gegen Zivilisten im Gazastreifen. "Es kann nicht länger eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Konflikts und keine Entschuldigung für die Tötung von Zivilisten geben", sagte Wang Yi (70) am Donnerstag in Peking.
Das brutale Massaker der Hamas erwähnte Wang nicht. "Alle Gefangenen" müssten freigelassen werden, und die internationale Gemeinschaft müsse sich für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzen, sagte er.
Derzeit sind noch mehr als 100 israelische Geiseln nach dem Terrorüberfall vom 7. Oktober in der Gewalt der Hamas. Sie sollen gegen palästinensische Gefangene, die in Israel in Haft sind, ausgetauscht werden, sofern ein Abkommen erreicht werden kann.
7. März, 21.54 Uhr: Werden gegen alle Hamas-Bataillone vorgehen – auch in Rafah, so Netanjahu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) pocht trotz internationaler Kritik auf einen Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens.
Die Armee werde "weiterhin gegen alle Bataillone der Hamas im gesamten Gazastreifen vorgehen – und dazu gehört auch Rafah, die letzte Hochburg der Hamas", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Donnerstagabend. "Wer uns sagt, dass wir in Rafah nicht operieren sollen, sagt uns, dass wir den Krieg verlieren sollen."
Das werde nicht passieren, betonte Israels Regierungschef. Es gebe zwar internationalen Druck. "Doch gerade wenn der internationale Druck zunimmt, müssen wir uns zusammenschließen. Wir müssen den Versuchen, den Krieg zu beenden, gemeinsam entgegentreten."
7. März, 20.21 Uhr: Hälfte der Deutschen geht Israels Vorgehen in Gaza zu weit
Das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen als Reaktion auf den Terroranschlag der islamistischen Hamas am 7. Oktober geht nach Ansicht der Hälfte der Deutschen zu weit. 50 Prozent der Befragten äußerten sich entsprechend in einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend.
Das sind den Angaben nach 9 Prozentpunkte mehr als bei einer vergleichbaren Umfrage im November. 28 Prozent halten die Reaktion demnach für angemessen, weiteren 5 Prozent geht sie nicht weit genug. Nur 23 Prozent sind demnach der Meinung, dass israelische Militäraktionen auch dann gerechtfertigt sind, wenn die palästinensische Zivilbevölkerung davon ebenfalls betroffen ist. 61 Prozent halten solche Aktionen dann nicht für gerechtfertigt.
Auf die Frage, wer für die katastrophalen Zustände im Gazastreifen verantwortlich sei, nannten rund drei Viertel der Befragten die Terrororganisation Hamas – 39 Prozent sehen sie voll und ganz in der Verantwortung, 34 Prozent eher in der Verantwortung. 62 Prozent weisen Israel Verantwortung zu. 19 Prozent meinten, Israel sei voll und ganz für die Zustände verantwortlich, weitere 43 Prozent halten das Land für eher verantwortlich.
7. März, 20.10 Uhr: Spanien sagt UNRWA zusätzliche 20 Millionen Euro zu
Spanien wird dem palästinensischen Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA zusätzliche 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Das hat Außenminister Jose Manuel Albares (51) angekündigt. Diese Summe komme zu den 3,5 Millionen Euro hinzu, die das Land bereits im Februar zugesagt habe.
Die neuen Mittel sollen "die Organisation bei ihrer humanitären Arbeit im Gazastreifen unterstützen und den Bedarf der fast sechs Millionen palästinensischen Flüchtlinge in der Region an Nahrungsmitteln, Bildung und Gesundheit decken", ergänzte Albares.
7. März, 19.58 Uhr: USA wollen temporären Hafen für Hilfslieferungen nach Gaza einrichten
Das US-Militär soll gemeinsam mit internationalen Partnern einen temporären Hafen an der Küste des Gazastreifens einrichten. So soll die notleidende Zivilbevölkerung zusätzliche Hilfe über den Seeweg bekommen, wie ein hochrangiger Regierungsvertreter am Donnerstag in Washington mitteilte.
Hauptteil des Hafens ist demnach ein temporärer Pier, an dem große Schiffe andocken können, um Nahrungsmittel, Wasser, Medizin und Notunterkünfte zu liefern. Dieser böte "die Kapazität für Hunderte zusätzlicher Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern pro Tag", erklärte ein weiterer hochrangiger US-Regierungsvertreter.
Die Lieferungen würden zunächst über Zypern erfolgen, ermöglicht durch das US-Militär und eine Koalition aus Partnern und Verbündeten. Die Umsetzung des Vorhabens werde einige Wochen dauern. Hilfe von US-Soldaten vor Ort sei allerdings nicht notwendig.
7. März, 18.47 Uhr: Kanada will UNRWA-Finanzierung wieder aufnehme
Nach den Terror-Vorwürfen gegen das UN–Palästinenserhilfswerks UNRWA will Kanada seine Finanzierung trotz weiterhin nicht abgeschlossener Untersuchungen wieder aufnehmen.
Diplomatische Kreise bestätigten der Deutschen Press-Agentur am Donnerstag in New York Medienberichte, wonach Ottawa demnächst sogar ankündigen werde, seine Zuwendungen für UNRWA aufzustocken.
Der öffentliche kanadische TV-Sender CBC hatte gemeldet, die Regierung von Premier Justin Trudeau (52) wolle eine fällige Zahlung von umgerechnet mehr als 15 Millionen Euro sowie eine Extrasumme leisten. Offiziell verkündet wurde der Schritt aber bislang nicht.
7. März, 17.30 Uhr: Israel berichtet von gegenseitigem Beschuss an Grenze zu Libanon
Die israelische Armee hat am Donnerstag nach eigenen Angaben Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon beschossen. Artillerie und Kampfjets hätten die Orte unter Feuer genommen, von denen aus Israel zuvor beschossen worden sei, teilte die Armee mit.
Im israelischen Grenzgebiet, aus dem die meisten Zivilisten seit Monaten evakuiert sind, seien die Orte Rosch Hanikra und Jaara im Westen sowie Ziele im weiter östlich gelegenen Obergaliläa vom nördlichen Nachbarland aus angegriffen worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten Ziele in der Gegend der libanesischen Ortschaften Aitarun und Aita Asch Schaab bombardiert.
Bereits am Vorabend seien eine militärische Einrichtung der Hisbollah bei Matmura und ein Beobachtungsposten bei Jebbayn aus der Luft angegriffen worden. Die Hisbollah beschoss nach eigenen Angaben auch Ziele in Israel bei den Orten Liman und Awdon. Im Libanon habe es einen Toten gegeben. Aus Israel wurden keine Opfer gemeldet.
7. März, 15.38 Uhr: Huthi-Miliz äußert sich nach erneutem Angriff auf Tanker
Einen Tag, nachdem bei einem Angriff der jemenitischen Huthi auf einen Frachter drei Crewmitglieder getötet wurden, hat sich der Sprecher der Miliz geäußert.
Er attackierte erneut die USA - die Vereinigten Staaten würden "für alles, was im Roten Meer passiert" die Verantwortung tragen. Der Huthi-Sprecher betonte, die Miliz greife keine Schiffe ohne Vorwarnung an und fügte hinzu: "Es gibt jene, die sich fügen und zurückziehen, und jene, die sich weigern, woraufhin wir sie ins Visier nehmen".
Der Krieg in Gaza ist nach Darstellung des Sprechers hauptsächlich "amerikanischer Natur". Israel sei demnach nur ein "Instrument der Exekutive".
7. März, 15.30 Uhr: Gesundheitsministerium in Gaza meldet mindestens 30.800 Tote
Seit Kriegsbeginn in Nahost sind nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 30.800 Menschen im Gazastreifen getötet worden.
Die Zahl der Verletzten erhöht sich demnach auf fast 72.300. Die Angaben der Behörde können nicht unabhängig geprüft werden.
7. März, 15.16 Uhr: Verhandlungen über Feuerpause im Gazastreifen: Delegationen reisen ab
Im Ringen um eine vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen verdichten sich die Anzeichen, dass die Gespräche auch nach Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan weitergehen.
Am Donnerstag verließen Teilnehmer der Hamas und Katars, das als Vermittler fungiert, die ägyptische Hauptstadt Kairo, wie es aus Sicherheitskreisen am Flughafen hieß. Einige Stunden zuvor seien auch Vertreter der USA aus Ägypten abgereist.
Der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahira News zitierte eine nicht näher genannte hochrangige Quelle, dass die Verhandlungen in der kommenden Woche fortgesetzt werden sollen. Neben einer Feuerpause geht es auch um die Freilassung israelischer Geiseln, die von der Hamas entführt worden sind.
7. März, 11.47 Uhr: Israel fordert Ablehnung von Südafrikas Antrag
Israel hat eine energische Zurückweisung des südafrikanischen Eil-Antrages zu humanitärer Hilfe im Gazastreifen durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gefordert.
"Südafrika fungiert weiterhin als rechtlicher Arm der Hamas und agiert gegen das Recht Israels, sich und seine Bürger zu verteidigen und sich für die Freilassung der Entführten einzusetzen", sagte der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, am Donnerstag auf X. Israel handele im Einklang mit dem Völkerrecht und lasse sehr wohl humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu.
7. März, 11 Uhr: Drei Tote bei Huthi-Angriff auf Frachtschiff
Bei einem Angriff auf den Frachter "True Confidence" am Mittwoch vor der Küste des Jemens sind nach Angaben des US-Militärs drei Menschen getötet worden.
"Die multinationale Besatzung meldet drei Todesopfer", teilte das Regionalkommando des US-Militärs am späten Mittwochabend mit. Es gebe zudem mindestens vier Verletzte, von denen sich drei in kritischem Zustand befänden.
Unter den Toten seien zwei philippinische Seeleute, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf das philippinische Ministerium für Gastarbeiter. Mindestens zwei weitere Staatsangehörige seien verletzt worden, hieß es. Die Besatzung sei zu einem sicheren Hafen gebracht worden.
7. März, 6.17 Uhr: Hoffnung auf Waffenstillstand schwindet - neue Hamas-Forderungen
Die Vermittler hatten zuletzt einen Vorschlag für eine sechswöchige Waffenruhe erörtert, während der die islamistische Hamas etwa 40 Geiseln im Austausch gegen etwa 400 palästinensische Gefangene freilassen würde.
Bislang hätten sich die Gespräche auf eine erste Phase konzentriert, die die Freilassung dieser 40 von insgesamt noch etwa 100 Geiseln vorsehe, schrieb die "New York Times". Israelische Beamte hätten an einen breiten Konsens geglaubt, doch dann habe die Hamas erneut weitergehende Forderungen erhoben.
Dazu zählt laut "New York Times" ein dauerhafter Waffenstillstand während oder nach drei Phasen der Geiselbefreiung. Zudem bestehe sie auf Abzug der israelischen Truppen aus dem nördlichen Gazastreifen nach der dritten Phase der Geiselbefreiung und auf größere Hilfslieferungen.
Es gebe Streit darüber, ob Männer im kampffähigen Alter während der Waffenruhe in den Norden Gazas zurückkehren dürfen, den Israel abgeriegelt hat, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf ägyptische Beamte. Ein israelischer Beamter habe jedoch bestritten, dass dies derzeit Teil der ausschließlich über die Vermittlerstaaten laufenden Verhandlungen sei.
7. März, 6.02 Uhr: Südafrika ruft wegen humanitärer Lage in Gaza erneut UN-Gericht an
Südafrika hat den Internationalen Gerichtshof per Eil-Antrag aufgefordert, Israel anzuweisen, humanitäre Hilfe in den umkämpften Gazastreifen zu lassen.
Südafrika begründete dies mit einer "weitverbreiteten Hungersnot" in dem abgeriegelten Küstenstreifen, wie aus einer Mitteilung des Gerichts in Den Haag vom Mittwoch hervorgeht. Ende Dezember hatte Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt.
Das UN-Gericht verfügte in einem einstweiligen Entscheid, Israel müsse Schutzmaßnahmen ergreifen, um einen Völkermord zu verhindern.
6. März, 22.29 Uhr: USA melden Tote nach Huthi-Angriff auf Frachtschiff
Bei einem Angriff auf den Frachter "True Confidence" vor der Küste des Jemen sind nach Angaben der US-Regierung Seeleute ums Leben gekommen.
"Die Huthi haben unschuldige Zivilisten getötet, als sie ihre rücksichtslosen Angriffe auf die internationale Handelsschifffahrt fortsetzten, von denen Länder in aller Welt betroffen sind", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre (49), am Mittwoch in Washington.
Es ist Medienberichten zufolge das erste Mal, dass bei einem Angriff der Huthi Besatzungsmitglieder eines Handelsschiffs getötet wurden. Eine Zahl der Todesopfer nannte die Sprecherin nicht. US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungsvertreter von zwei Toten.
6. März, 19.50 Uhr: Auswärtiges Amt verurteilt Genehmigung weiterer Siedlerwohnungen
Das Auswärtige Amt hat die israelische Regierung dazu aufgefordert, die Genehmigung zum Bau von rund 3500 Wohnungen in Siedlungen im besetzten Westjordanland zurückzunehmen.
"Die israelische Politik des Siedlungsbaus in den besetzten Palästinensischen Gebieten stellt einen gravierenden Verstoß gegen geltendes Völkerrecht dar und untergräbt jegliche Bemühungen um eine Zweistaatenlösung", erklärte ein Sprecher am Mittwoch in einer Mitteilung. "Der Ausbau von Siedlungen gefährdet den Frieden und die Sicherheit für alle Menschen in der Region gleichermaßen."
Man verurteile jede Form terroristischer Gewalt aufs Schärfste - Terrorismus könne aber keine Rechtfertigung dafür sein, den illegalen Siedlungsbau weiter zu befördern, hieß es in der Mitteilung weiter.
6. März, 19.36 Uhr: Frachtschiff vor der Küste Jemens angegriffen und beschädigt
Vor der Küste Jemens ist am Mittwoch erneut ein Frachtschiff angegriffen und beschädigt worden.
Wie die für die Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine (UKMTO) mitteilte, wurde das Handelsschiff etwa 50 nautische Meilen südwestlich der Hafenstadt Aden von einem Geschoss getroffen und beschädigt. Die Besatzung hat die "True Confidence" demnach verlassen, das Schiff treibt steuerlos im Meer.
In einer früheren Meldung hatte es geheißen, Besatzungen von Schiffen in der Nähe hätten einen lauten Knall und eine große Rauchwolke wahrgenommen.
6. März, 18.15 Uhr: Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze
An der libanesisch-israelischen Grenze ist es am Mittwoch erneut zu Beschuss gekommen.
Das israelische Militär erklärte, verschiedene Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen zu haben. Zudem sei eine angreifende Drohne aus Richtung des Libanons kommend im Norden Israels identifiziert worden. Es habe keine Verletzten gegeben, hieß es.
Die Hisbollah reklamierte den Drohnenangriff später für sich. Die proiranische Schiitenorganisation griff nach eigenen Angaben außerdem weitere Ziele im israelischen Grenzgebiet an.
6. März, 14.20 Uhr: Israel erlaubt Hilfslieferungen nach Gaza auf dem Seeweg
Israel will einem Medienbericht zufolge erstmals seit Kriegsbeginn die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Seeweg erlauben.
Israel habe eine entsprechende Vereinbarung mit nicht näher benannten internationalen Institutionen getroffen, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Mittwoch. Pläne für Hilfstransporte per Schiff bestätigte am Mittwoch auch ein Sprecher der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel.
Konkret geht es dem Bericht der "Haaretz" zufolge um Güter, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert werden. Diese sollen demnach ab Sonntag über das Mittelmeer in das Küstengebiet gebracht werden. Die Schiffe würden dazu in Zypern beladen und von israelischen Behörden kontrolliert. Die Organisation World Central Kitchen (WCK) solle die Hilfsgüter dann vor Ort mit Hilfe von Luftkissenfahrzeugen zu einem von der israelischen Armee kontrollierten Dock bringen.
6. März, 13.19 Uhr: Cameron zu Not in Gaza: Geduld mit Israel muss abnehmen
Wegen der zunehmend katastrophalen humanitären Situation im Gazastreifen hat der britische Außenminister David Cameron Israel mit deutlichen Worten kritisiert.
"Die Geduld muss deutlich abnehmen und es müssen eine ganze Reihe von Warnungen ausgesprochen werden", sagte der konservative Politiker am späten Dienstagabend im britischen Parlament in London. Das werde er auch bei einem Gespräch am Mittwoch mit dem israelischen Minister Benny Gantz in London tun, kündigte er an.
"Wir sind mit einer Situation furchtbaren Leidens in Gaza konfrontiert", sagte Cameron bei der Debatte im Oberhaus. Er habe bereits vor Wochen vor dem Ausbruch von Krankheiten und einer Hungersnot gewarnt. Dieser Punkt sei nun erreicht. "Menschen sterben an Hunger, Menschen sterben an vermeidbaren Krankheiten". Doch trotz Aufforderungen an Israel, mehr zu tun, seien im Februar nur halb so viele Hilfsgüter im Gazastreifen angekommen wie im Januar.
6. März, 8.48 Uhr: Hamas will angeblich über Waffenruhe verhandeln
Die islamistische Hamas will nach eigenen Angaben die Verhandlungen mit den Vermittlerstaaten fortsetzen, bis eine Vereinbarung über eine Waffenruhe mit Israel erreicht ist.
"Die Bewegung wird die Verhandlungen mit den Vermittlern fortsetzen, um ein Abkommen zu erreichen, das die Forderungen und Interessen unseres Volkes erfüllt", teilte die Hamas am Mittwoch in einer Erklärung mit.
5. März, 20.31 Uhr: Gespräche über Feuerpause in Gaza sollen angeblich weitergehen
Die Gespräche in Kairo über eine vorübergehende Waffenruhe im Gaza-Krieg sind nach Angaben ägyptischer Sicherheitskreise nicht gescheitert und werden fortgesetzt.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag. Demnach habe es keinen Rückzug der Hamas oder anderer Beteiligter gegeben, so die Quelle.
Zuvor hatte es Medienberichte gegeben, wonach die islamistische Palästinenserorganisation die Verhandlungen als gescheitert erklärt haben soll. Das hatten jedoch auch Hamas-Vertreter auf dpa-Anfrage nicht bestätigt.
5. März, 18.59 Uhr: Messerattacke im Westjordanland - Angreifer erschossen
Ein 16-jähriger Palästinenser hat am Dienstag an einer Straßenkreuzung im Westjordanland einen israelischen Soldaten mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.
Israelische Soldaten in der Nähe erschossen den Jugendlichen, wie aus einer Mitteilung der Armee und aus Medienberichten hervorging. Das Opfer der Messerattacke sei ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Armee mit, nachdem sie die Familie des Soldaten verständigt hatte.
Nach palästinensischen Angaben soll der 16-Jährige durch Kopfschüsse getötet worden sein. Der Vorfall ereignete sich wenige Kilometer südlich von Nablus im israelisch besetzten Westjordanland.
5. März, 17.10 Uhr: Israels Tourismusminister kritisiert Reisewarnung
Der israelische Tourismusminister Haim Katz (76) hat die noch geltende Reisewarnung des Auswärtiges Amtes als grundlos bezeichnet.
"Ich weiß gar nicht, warum sie noch besteht? Die touristischen Regionen in Israel sind sicher", sagte Katz am Dienstag auf der Tourismusmesse ITB in Berlin.
Er werde alles dafür tun, dass die Reisewarnung aufgehoben werde.
5. März, 13.45 Uhr: Jordanien: Bisher umfangreichster Abwurf von Hilfsgütern über Gaza
Jordanien, die USA und weitere Nationen haben am Dienstag die bisher umfangreichsten Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen koordiniert.
Wie die jordanischen Streitkräfte mitteilten, waren daran neben jeweils drei jordanischen und US-amerikanischen Flugzeugen auch jeweils eine Maschine aus Ägypten und Frankreich beteiligt.
Bei den über verschiedenen Orten im Norden des Gazastreifens abgeworfenen Hilfsgütern handelt es sich den Angaben nach unter anderem um Lebensmittel, die teilweise vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen stammen.
5. März, 11.46 Uhr: Größter Hamas-Tunnel im Gazastreifen laut Armee zerstört
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge den größten bislang im Gazastreifen entdeckten Tunnel der Hamas zerstört.
Der Mitte Dezember vergangenen Jahres im Norden des Küstengebiets gefundene Tunnel mit mehreren Abzweigungen sei in den vergangenen Wochen untersucht und zerlegt worden, teilte das Militär am Dienstag mit.
Die Armee veröffentlichte zudem Videos, die zeigen sollen, wie Teile des Tunnels gesprengt werden und Einsatzkräfte in andere Abschnitte Beton kippen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
5. März, 9.28 Uhr: Weitere Gegner bei Einsatz in Gaza getötet
Das israelische Militär hat im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Gegner getötet. Im Verlauf der vergangenen 24 Stunden seien "etwa 20 Terroristen" durch Scharfschützen, Panzer und Drohnen eliminiert worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit.
Es seien zudem mehr als 50 Ziele der islamistischen Hamas getroffen worden, darunter Abschussrampen, Waffenlager, Tunnelschächte und weitere militärische Infrastruktur. Bei den seit Wochen andauernden Einsätzen im Westen der Stadt Chan Juni hätten die Truppen zudem "Dutzende Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad festgenommen".
5. März, 6.57 Uhr: Diplomatische Bemühungen um Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas
Internationale Vermittler und Hamas-Delegierte waren am Dienstag zu Gesprächen in Kairo, um eine Pause im Gaza-Krieg vor dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan zu erreichen.
Abgesandte der militanten palästinensischen Gruppe und der Vereinigten Staaten sollten mit ägyptischen Vermittlern zu einem dritten Verhandlungstag über einen sechswöchigen Waffenstillstand und den Austausch Dutzender verbleibender Geiseln zusammenkommen.
Die israelischen Delegierten haben sich bisher von den Verhandlungen ferngehalten, obwohl der diplomatische Druck für einen Waffenstillstand wächst.
4. März, 18.04 Uhr: Israelischer Minister soll angeblich Ende der Geisel-Deal-Verhandlungen fordern
Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (47) hat einem israelischen Medienbericht zufolge ein Ende der Verhandlungen über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert.
Seine Partei halte es für erforderlich, die Einstellung der Gespräche, in denen es auch um eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg geht, anzuordnen, sagte der Politiker nach Angaben der Zeitung "Haaretz" am Montag bei einem Treffen seiner Partei.
Es sei stattdessen notwendig, in "eine neue Phase intensiver Kämpfe" überzugehen, zitierte das Blatt Ben-Gvir, der auch Minister für nationale Sicherheit ist, weiter.
4. März, 14.10 Uhr: Eine Person bei Raketeneinschlag in Nordisrael getötet
In Israel ist einem Rettungsdienst zufolge eine Person im Norden des Landes von einer Panzerabwehrrakete getötet worden. Diese habe mehrere ausländische Arbeiter auf einem Feld in Galiläa getroffen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom am Montag mit.
Sieben Menschen seien zudem durch Granatsplitter bei dem Raketeneinschlag verletzt worden. Zwei davon befinden sich den Angaben nach in ernstem Zustand. Die Opfer sollen aus Indien stammen.
Israels Armee teilte mit, bei einem Raketenangriff aus dem Libanon seien in der Nähe der Ortschaft Margaliot mehrere Zivilisten verletzt worden. Soldaten hätten den Ort, von dem aus das Geschoss abgefeuert wurden, attackiert.
Die libanesische Hisbollah reklamierte den Angriff kurze Zeit später für sich. Aus Kreisen der Schiitenorganisation hieß es, mindestens zwei Menschen seien dabei getötet worden.
4. März, 13.50 Uhr: 16-Jähriger stirbt bei Zusammenstößen mit Israels Armee, so Palästinenser
Bei Konfrontationen mit Israels Armee ist palästinensischen Angaben zufolge am Montag ein Jugendlicher im Westjordanland getötet worden. Dem 16-Jährigen sei in die Brust und in den Nacken geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit.
Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie habe einen "sechsstündigen Anti-Terror-Einsatz" im Amari-Flüchtlingslager bei Ramallah durchgeführt. Dabei sei es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Verdächtige hätten Steine und Molotowcocktails auf israelische Einsatzkräfte gefeuert, hieß es vom Militär weiter.
Die Sicherheitskräfte hätten daraufhin scharf geschossen. Eine vom Militär nicht näher identifizierte Person wurde den Angaben nach getroffen. Bei Schusswechseln in der Gegend sei auch eine israelische Grenzpolizistin leicht verletzt worden.
4. März, 10.50 Uhr: Ägyptisches Staatsfernsehen spricht von "bedeutendem Fortschritt" bei Geisel-Verhandlungen
Bei den schwierigen internationalen Verhandlungen über eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas in Kairo hat es laut dem ägyptischen Staatsfernsehen "bedeutenden Fortschritt" gegeben.
Demnach setzen die Vermittler Ägyptens, Katars sowie der USA und Vertreter der radikalislamischen Hamas ihre Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt fort.
Derzeit liegen ausgehandelte Vorschläge auf dem Tisch, wonach die Kämpfe im Gazastreifen für sechs Wochen unterbrochen werden sollen. Im Gegenzug soll die Hamas israelische Geiseln im Austausch für in Israel inhaftierte Palästinenser freilassen.
4. März, 6.52 Uhr: Israels Militär hat wieder Hisbollah-Stellungen angegriffen
Israels Armee hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz angegriffen.
Kampfflugzeuge hätten eine Militäranlage der Schiiten-Miliz in der Gegend von Aita asch-Scha'b und terroristische Infrastruktur in der Gegend des libanesischen Grenzortes Kfarkela getroffen, teilte die Armee am Sonntagabend mit.
Im Laufe des Tages habe es eine Reihe von Raketenabschüssen aus dem Libanon in Richtung Nordisrael gegeben. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
4. März, 6.43 Uhr: Israels Armee meldet weitere Tote bei Einsätzen im Gazastreifen
Das israelische Militär tötete nach eigenen Angaben nun ein für die Rekrutierung von Terroristen zuständiges prominentes Mitglied der Islamisten.
Wie die Armee am Sonntagabend bekannt gab, sei Mahmoud Muhammad Abd Khad auch an der Beschaffung von Geldern für den Terrorismus und zur Unterstützung der militärischen Aktivitäten der Hamas beteiligt gewesen.
Zudem seien 35 Einrichtungen der Hamas und des Islamischen Dschihad, darunter Waffenlager und Produktionsanlagen, zerstört worden. "Dutzende Terroristen" seien festgenommen worden. Sämtliche Angaben des israelischen Militärs konnten nicht unabhängig überprüft werden.
4. März, 6.36 Uhr: Harris nennt Lage in Gaza "humanitäre Katastrophe"
US-Vizepräsidentin Kamala Harris (59) bezeichnete die Bedingungen für die Menschen in dem seit nunmehr rund fünf Monaten umkämpften Gazastreifen als unmenschlich und sprach von einer humanitären Katastrophe.
"Unser Herz bricht (...) für all die unschuldigen Menschen in Gaza, die unter dem leiden, was eindeutig eine humanitäre Katastrophe ist", sagte Harris am Sonntag in Selma im US-Bundesstaat Alabama. "Die Menschen in Gaza hungern, die Bedingungen sind unmenschlich."
Harris forderte Israels Regierung auf, deutlich mehr Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet zu lassen und neue Grenzübergänge zu öffnen.
4. März, 6.23 Uhr: Gantz reist für Gespräche nach Washington
Benny Gantz (64), Mitglied im israelischen Kriegskabinett, traf am Sonntag in Washington ein, wo er an diesem Montag US-Vizepräsidentin Kamala Harris (59) und den nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan (47) treffen will.
Gantz hatte im Januar gesagt: "Die dringendste Angelegenheit ist die Rückführung der Geiseln, sie ist wichtiger als alle Elemente des Kampfes." Am Dienstag will der israelische Politiker laut Medienberichten mit US-Außenminister Antony Blinken (61) zusammentreffen.
Am selben Tag wird "Axios" zufolge auch Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) in Washington erwartet.
4. März, 6.11 Uhr: Chance auf Einigung zur Feuerpause "50 zu 50"
Laut Nachrichtenportal "Axios" vom Sonntag drängt US-Präsident Joe Biden Ägypten und Katar dazu, die Hamas noch vor dem Ramadan zu einer vorübergehenden Feuerpause zu bewegen.
Die drei Vermittlerstaaten seien sich einig, dass ein Zustandekommen einer Einigung derzeit an der Hamas hänge. Die Hamas fordert einen umfassenden Waffenstillstand. Der Vermittlervorschlag sieht nach US-Angaben lediglich eine sechswöchige Feuerpause vor.
Ein namentlich nicht genannter israelischer Beamter wurde von "Axios" mit den Worten zitiert, er schätze die Chancen für eine Einigung auf "50 zu 50".
4. März, 6.07 Uhr: Hamas-Anführer will offenbar Verhandlungen sabotieren
Örtlichen Medienberichten zufolge gibt es in israelischen Kreisen Zweifel, ob ein Abkommen über eine Geisel-Freilassung und eine Feuerpause noch vor dem für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan, der um den 10. März beginnt, zustande kommt.
Der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, versuche absichtlich, die Verhandlungen zu sabotieren, um während des Ramadan Unruhen im gesamten Nahen Osten zu provozieren, zitierte die israelische Nachrichtenseite "Ynet" einen ranghohen israelischen Beamten am Sonntagabend.
"Sinwar zieht es vor, die Spannungen im Nahen Osten zu verschärfen und während des Ramadans Blutvergießen und Chaos im Gazastreifen zu verursachen, anstatt die Alternative einer sechswöchigen Waffenruhe und humanitärer Hilfe zu wählen, die das Leiden der lokalen Bevölkerung im Gazastreifen erheblich lindern würde", sagte der Beamte.
4. März, 6 Uhr: Netanjahu: Werden vor wahnhaften Forderungen der Hamas nicht kapitulieren
Es sei zu früh zu sagen, ob es in den nächsten Tagen ein Konzept für einen Deal geben werde, sagte Netanjahu. "Wir unternehmen große Anstrengungen, um erfolgreich zu sein, aber eines ist Ihnen klar - wir werden vor den wahnhaften Forderungen der Hamas nicht kapitulieren", bekräftigte der Regierungschef.
Er will zunächst auch wissen, ob die Hamas der im letzten Vorschlag der Vermittler genannten Zahl an palästinensischen Häftlingen zustimmt, die im Austausch gegen Geiseln freizulassen wären. Er habe noch keine Antwort auf seine Fragen bekommen, sagte Netanjahu und wies "den internationalen Druck zurück, den Krieg zu beenden", bevor Israel alle seine Ziele erreicht habe.
In Medienberichten hatte es zuletzt geheißen, 40 Geiseln könnten gegen 400 Palästinenser in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.
3. März, 14 Uhr: Massengedränge soll Ursache für Todesfälle an Hilfskonvoi sein
Der Tod Dutzender Palästinenser bei der geplanten Verteilung von Hilfsgütern am Donnerstag im Gazastreifen ist nach Angaben des israelischen Militärs auf ein Massengedränge zurückzuführen.
Anders als von Hamas-Seite angegeben, seien die meisten Todesfälle nicht auf Schüsse des israelischen Militärs zurückzuführen, sagte ein Militärsprecher. Vielmehr seien die meisten Opfer in dem Gedränge erdrückt worden, aus dem heraus israelische Soldaten angegriffen worden seien.
Diese hätten daraufhin Warnschüsse abgegeben und einzelne Plünderer erschossen, die die Soldaten bedroht hätten. Das habe eine vorläufige Untersuchung durch das Militär ergeben, der eine weitere Untersuchung durch eine unabhängige Kommission folgen solle.
3. März, 13.30 Uhr: Huthi wollen weitere Schiffe versenken
Nach dem Untergang des britischen Schiffes "Rubymar" hat die vom Iran unterstützte jeminitische Huthi-Miliz erklärt, weitere Schiffe aus Großbritannien im Golf von Aden anzugreifen.
Das teilte Hussein al-Essi, stellvertretender Außenminister der von den Huthi geführten Regierung, auf der Plattform X mit. "Es ist ein Schurkenstaat, der den Jemen angreift und mit Amerika zusammenarbeitet, um die anhaltenden Verbrechen gegen Zivilisten im Gazastreifen zu unterstützen."
3. März, 11 Uhr: Delegationen in Kairo für Verhandlungen über Waffenruhe
In Kairo sind Delegationen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der Vermittler für Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg eingetroffen.
Für eine neue Runde von Gesprächen trafen neben einem Team der Hamas auch Vertreter der USA und Katar in der ägyptischen Hauptstadt ein, wie der Sender Al-Kahira News und Sicherheitskreise am Sonntag berichteten.
Zunächst gab es keine Informationen darüber, ob auch ein Team der israelischen Regierung eingetroffen war.
3. März, 10.45 Uhr: WHO-Chef empört über Berichte von Angriff in Rafah
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgebracht auf Berichte über den Tod mehrerer Palästinenser durch einen mutmaßlichen israelischen Luftangriff auf die im Süden des Gazastreifens gelegene Stadt Rafah reagiert.
Diese seien "empörend und unsäglich", schrieb Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter). Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza hatte zuvor mitgeteilt, dass bei dem mutmaßlichen israelischen Angriff mindestens 11 Palästinenser getötet und weitere 50 Menschen verletzt worden seien. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Unter den Getöteten seien zwei Mitarbeiter des Gesundheitswesens, schrieb der WHO-Chef nun. Gesundheitspersonal und Zivilisten müssten jederzeit geschützt werden. "Wir fordern Israel dringend auf, das Feuer einzustellen".
3. März, 9.38 Uhr: Israelische Armee startet neue Angriffswelle in Chan Junis
Die israelische Armee hat in der Nacht zum Sonntag nach eigenen Angaben eine neue Angriffswelle in der südlichen Gaza-Stadt Chan Junis gestartet.
Innerhalb von sechs Minuten hätten Luftwaffe und Artillerie rund 50 Ziele der islamistischen Hamas-Miliz im Westen der Stadt getroffen, teilte das Militär mit. Unter anderem hätten die Luft- und Artillerieschläge Tunnels, Bunker, Stützpunkte und Raketenabschussstellungen der Hamas zerstört.
Ein Sprecher der Armee gab am späten Samstagabend bekannt, dass bei einem Einsatz im Osten von Chan Junis drei israelische Soldaten getötet worden sind. 14 weitere Soldaten erlitten demnach Verletzungen, als ihre Einheit am Freitag ein verdächtiges Gebäude untersuchte und eine von der Hamas platzierte Sprengfalle detonierte.
3. März, 8.30 Uhr: UN-Sicherheitsrat fordert mehr Schutz für Menschen im Gazastreifen
Der Weltsicherheitsrat hat im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas den Schutz der Not leidenden palästinensischen Zivilisten in dem abgeriegelten Küstenstreifen angemahnt.
"Die Parteien wurden nachdrücklich aufgefordert, den Zivilisten im Gazastreifen die Grundversorgung und humanitäre Unterstützung nicht vorzuenthalten", heißt es in einer Mitteilung der Vereinten Nationen.
In ihrer Erklärung hätten die Ratsmitglieder ihre "große Besorgnis" zum Ausdruck gebracht, dass die mehr als zwei Millionen Bewohner Gazas einem "alarmierenden Ausmaß an akuter Ernährungsunsicherheit ausgesetzt sein könnten".
Daher sein die "sofortige, schnelle, sichere, nachhaltige und ungehinderte Bereitstellung" humanitärer Hilfe in großem Umfang zu ermöglichen und zu erleichtern.
3. März, 8.10 Uhr: Israel greift erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon an
Das israelische Militär hat unterdessen im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz angegriffen.
Kampfflugzeuge hätten zwei Militäranlagen der Schiiten-Miliz in der Gegend von Labuneh und eine weitere Anlage in der Gegend von Ramyah getroffen, teilte die Armee am Samstagabend mit. In den vergangenen 48 Stunden habe die Armee "insgesamt zehn Terroristen" getötet, darunter einen Kommandeur, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit.
Am Morgen hatte Israels Luftwaffe nach Angaben des Militärs ein Auto mit Mitgliedern der Hisbollah im Südlibanon attackiert. In dem Fahrzeug seien "mehrere Terroristen" unterwegs gewesen, die Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten. Die Angaben des israelischen Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
3. März, 7.56 Uhr: Armee untersucht Tragödie um Hilfskonvoi
Nach dem Tod Dutzender Palästinenser bei der Ankunft von Hilfslieferungen im nördlichen Gazastreifen kündigte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend eine gründliche Untersuchung des Vorfalls an. Die Armee werde die Ergebnisse vorlegen.
"Die Behauptung, wir hätten den Konvoi vorsätzlich angegriffen und Menschen vorsätzlich Schaden zugefügt, entbehrt jeder Grundlage", fügte er hinzu. Als gesichert gilt, dass eine große Zahl verzweifelter Menschen versucht hatte, sich mit Hilfsgütern zu versorgen.
Mehr als hundert sollen nach Hamas-Angaben dabei ums Leben gekommen sein. Mehr als 700 wurden demnach verletzt. Viele der Opfer hätten Schussverletzungen aufgewiesen, die nur von israelischen Soldaten verursacht worden sein könnten, berichteten Augenzeugen.
3. März, 7.37 Uhr: USA bereiten weitere Abwürfe von Hilfsgütern vor
Transportflugzeuge des US-Militärs warfen am Samstag etwa 38.000 Mahlzeiten ab, wie das Regionalkommando des US-Militärs mitteilte. Es habe sich um eine gemeinsame Aktion mit der jordanischen Luftwaffe gehandelt.
Es liefen Planungen für weitere solche Einsätze. Die abgeworfene Hilfe mag die Not etwas lindern, vor allem in Gebieten, die wie der Norden Gazas mit Hilfslieferungen auf dem Landweg nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.
UN-Organisationen weisen allerdings darauf hin, dass die Mengen, die durch Abwürfe geliefert werden können, eher gering sind.
3. März, 7.25 Uhr: US-Vizepräsidentin empfängt israelischen Minister
Am kommenden Montag wird der israelische Minister Benny Gantz (64), Mitglied des Kriegskabinetts, zu Gesprächen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris (59) im Weißen Haus erwartet, wie unter anderem die "New York Times" am Samstag (Ortszeit) berichtete.
Harris dürfte demnach mit Gantz über die Dringlichkeit eines Geisel-Abkommens sprechen, das eine vorübergehende Feuerpause ermöglichen würde, und über die Notwendigkeit von mehr Hilfsgütern für die Zivilisten in Gaza.
3. März, 7.10 Uhr: Hamas wird nach eigenen Angaben zu weiteren Gesprächen in Kairo sein
Man sei mit den Vermittlern weiter in Kontakt und bestrebt, eine Lösung zu finden, "um die Aggression gegen unser Volk zu beenden", sagte der Hamas-Vertreter.
Eine eigene Delegation wolle bei den weiteren Vermittlungsgesprächen über eine Waffenruhe in Kairo dabei sein. Laut dem ägyptischen Fernsehsender werden auch Vertreter Israels vor Ort sein.
Allerdings hatte das Nachrichtenportal "Axios" am Freitagabend noch berichtet, Israel wolle an keiner neuen Runde der von Ägypten, Katar und den USA vermittelten Gespräche teilnehmen, solange die Hamas keine Liste der noch lebenden Geiseln vorlegt.
3. Februar, 7.05 Uhr: Erneute Proteste in Israel gegen Netanjahu
Tausende Menschen gingen am Samstagabend in mehreren Städten Israels auf die Straße, um gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) zu demonstrieren.
Seit dem Terror-Überfall der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels ist Netanjahus Beliebtheit massiv gesunken. Die Terroristen hatten bei dem Überfall 1200 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Das Massaker war Auslöser des Kriegs: Israel griff das Küstengebiet militärisch an, um die Hamas zu zerschlagen. Dabei kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 30.000 Palästinenser ums Leben, wobei diese Zahl sowohl Zivilisten als auch Kämpfer enthält.
2. März, 21.21 Uhr: Israel soll Feuerpausen-Deal zugestimmt haben - Hamas am Zug
Die mögliche Einigung auf eine Freilassung von Geiseln und auf eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg hängt nach Angaben der US-Regierung allein an der islamistischen Hamas.
Der Rahmen für einen solchen Deal stehe und die Israelis hätten diese "mehr oder weniger akzeptiert", sagten hochrangige US-Regierungsvertreter am Samstag in Washington. "Die Israelis haben den Elementen der Vereinbarung grundsätzlich zugestimmt. Jetzt liegt der Ball im Feld der Hamas."
Die Gespräche liefen noch, betonten die US-Vertreter. In den vergangenen Wochen seien erhebliche Fortschritte erzielt worden. Doch noch gebe es keine Einigung. Ziel sei weiterhin, diese möglichst bis zum Beginn des Ramadan zu erreichen. Die den Muslimen besonders heilige Festperiode beginnt um den 10. März.
2. März, 21.03 Uhr: Israel will Militäraktivitäten für humanitäre Zwecke einschränken
Das israelische Militär hat im Interesse der Erleichterung von Hilfslieferungen die zeitweise Einstellung militärischer Aktivitäten in einzelnen Gebieten des Gazastreifens angekündigt.
Dies würde von Samstag bis einschließlich Donnerstag jeweils von 10 bis 14 Uhr in pro Tag unterschiedlichen Vierteln der Städte Rafah und Deir al-Balah gelten, teilte ein Militärsprecher am Samstag mit. Die begrenzte Einstellung der Militäraktivitäten soll demnach auch dazu dienen, dass Zivilisten die Verteilungsstationen für die Hilfsgüter sicher erreichen können.
2. März, 15.53 Uhr: USA beginnen mit Abwurf von Hilfsgütern über Gazastreifen
Die USA haben Medienberichten zufolge damit begonnen, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen.
Die Sender CNN und NBC berichteten am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise, drei Transportflugzeuge des US-Militärs hätten insgesamt 66 Pakete mit Zehntausenden Mahlzeiten über dem Krisengebiet abgeworfen.
2. März, 14.25 Uhr: Hisbollah-Miliz meldet sieben Tote
Israel hat bei Angriffen auf Ziele im Libanon sieben Hisbollah-Kämpfer getötet. Die schiitische Miliz bestätigte, dass sieben ihrer Kämpfer ums Leben gekommen seien, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA wurde unter anderem ein Auto mit Hisbollah-Leuten in der Gegend um Nakura an der Südküste von einer israelischen Drohne getroffen.
Dabei seien drei Insassen getötet worden. Vier weitere Hisbollah-Leute seien ums Leben gekommen, als in der Nacht ein Haus in der Stadt Ramia beschossen worden sei, wie die Nachrichtenagentur AP aus libanesischen Sicherheitskreisen erfuhr.
2. März, 14.10 Uhr: Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen zerstört
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Samstag Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen zerstört. Von dort seien am Donnerstag die israelische Stadt Sderot und am Freitag Zikim beschossen worden.
Beide Orte liegen in unmittelbarer Nähe zu dem umkämpften Küstenstreifen. Zudem hätten Bodentruppen bei Kämpfen gegen die islamistische Hamas seit Freitag im Zentrum des Gazastreifens und in westlichen Bereichen der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis mindestens 28 Gegner getötet sowie Waffen und militärische Ausrüstung gefunden.
Dabei sei auch eine neuartige Waffe eingesetzt worden, zu der die Armee jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Details nennen wollte. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
2. März, 13.25 Uhr: Israel hat nach eigenen Angaben Auto mit Hisbollah-Kämpfern im Libanon zerstört
Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben ein Auto mit Mitgliedern der vom Iran unterstützten Hisbollah-Milizen getroffen.
"Heute Morgen haben Flugzeuge der Armee ein Fahrzeug im Südlibanon angegriffen, in dem mehrere Terroristen unterwegs waren, die Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert haben", teilte die Armee mit.
Zudem hätten Kampfjets "terroristische Infrastruktur" der Hisbollah in der Gegend von Labuneh und in der Nacht zwei Militärstützpunkte der Hisbollah in der Nähe des Ortes Blida angegriffen.
2. März, 13.10 Uhr: Frachter "Rubymar" im Roten Meer gesunken
Der vor fast zwei Wochen bei einem Huthi-Angriff beschädigte Frachter "Rubymar" ist nach Angaben der international anerkannten jemenitischen Regierung im Golf von Aden gesunken.
Der Schaden hatte bereits vergangene Woche einen Ölteppich von 29 Kilometer Länge verursacht. Befürchtet wird nun eine weitaus größere Umweltkatastrophe, da das unter der Flagge von Belize fahrende Schiff etwa 41.000 Tonnen Düngemittel geladen hatte.
Die Crew wurde nach dem Angriff nach Dschibuti am Horn von Afrika gebracht.
2. März, 12.36 Uhr: Palästinensische Autonomiebehörde hofft auf Feuerpause vor Ramadan
Der Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Riyad al-Maliki (68), hat erneut mitgeteilt, auf eine Feuerpause rechtzeitig zum Ramadan zu hoffen.
Der muslimische Fastenmonat beginnt am 10. März. Israel und die Hamas verhandelten derzeit über einen möglichen Waffenstillstand, berichtete al-Maliki im türkischen Antalya. Weiter teilte er mit, nur die Autonomiebehörde sei legitimiert, nach Ende des Krieges im Gazastreifen zu regieren.
2. März, 12.17 Uhr: UN schätzen Zahl getöteter Palästinenserinnen auf 9.000
Die UN-Frauenrechtsorganisation schätzt die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazakrieg getöteten Palästinenserinnen auf etwa 9.000. Viele weitere seien vermutlich unter den Trümmern eingestürzter Gebäude begraben, teilte UN Women mit.
An jedem weiteren Kriegstag würden durchschnittlich 63 Frauen getötet, wenn es so weitergehe. 37 dieser Frauen seien im Durchschnitt Mütter, die ihre Kinder dann mit viel weniger Schutz zurücklassen würden.
Bei einer Befragung von 120 Frauen zwischen dem 8. bis 11. Februar hätten 84 Prozent berichtet, dass ihre Familien täglich weniger als die Hälfte dessen essen, was sie vor dem Krieg hatten. Ungefähr ebenso viele sagten, mindestens ein Familienmitglied habe Mahlzeiten auslassen müsse.
Ohne eine sofortige humanitäre Waffenruhe würden in den kommenden Tagen und Wochen noch viel mehr Menschen sterben, warnte UN Women.
2. März, 11.15 Uhr: Hamas-Behörde nennt 30.320 Todesopfer
Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang 30.320 Palästinenser der israelischen Offensive zum Opfer gefallen.
In den vergangenen 24 Stunden seien mindestens 92 Menschen getötet und 156 verletzt worden.
2. März, 10.58 Uhr: Drei getötete Hisbollah-Mitglieder gemeldet
Im Libanon sind bei einem israelischen Drohnenangriff drei Angehörige der Hisbollah-Miliz getötet worden.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen, auf die sich die Nachrichtenagentur Reuters bezieht, sei ihr Wagen in der der Stadt Nakura getroffen worden. Das israelische Militär teilte mit, die Angaben würden geprüft.
2. März, 7.56 Uhr: US-Zentralkommando gelang offenbar Schlag gegen Boden-Luft-Rakete der Huthi-Rebellen
US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben einen Schlag gegen eine Boden-Luft-Rakete der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen ausgeführt.
Die Rakete hätte kurz vor dem Start aus dem Jemen gestanden. Das US-Zentralkommando teilte auf X mit, die Houthis hätten zuvor eine ballistische Anti-Schiffs-Rakete vom Jemen aus in Richtung Rotes Meer geschossen. Schiffe seien nicht beschädigt worden.
2. März, 7.50 Uhr: Nicaragua verklagt Deutschland wegen Unterstützung für Israel
Nicaragua hat Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht Beihilfe zum "Völkermord" durch Israel im Gazastreifen vorgeworfen.
Das autoritär regierte Land begründete seinen Schritt mit der politischen, finanziellen und militärischen Unterstützung Israels durch Deutschland und mit der Streichung der Mittel für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA, wie der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag am Freitag mitteilte.
Nicaragua wirft Deutschland vor, "die Begehung eines Völkermordes" zu erleichtern und nicht seiner Pflicht nachzukommen, alles zu tun, um dies zu verhindern.
2. März, 7.43 Uhr: Aussicht auf Waffenruhe im Gaza-Krieg ungewiss
Das Weiße Haus machte deutlich, weiter an einer Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu arbeiten. Doch die Aussichten darauf sind weiterhin ungewiss.
Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf ägyptische Quellen, die Hamas habe wegen des Todes von mehr als 100 Palästinensern bei der Ankunft von Hilfslieferungen im Norden Gazas am Donnerstag ihre Kommunikation mit den Vermittlern eingefroren.
Laut "Axios" will Israel wiederum auch deswegen vorerst an keiner neuen Gesprächsrunde teilnehmen, weil die Hamas noch keine Antwort zu der von den Vermittlern vorgeschlagenen Zahl von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen erteilt habe, die Israel im Gegenzug für die Freilassung einer bestimmten Zahl Geiseln in die Freiheit entlassen würde.
2. März, 7.32 Uhr: Israels Militär will wieder Hisbollah-Stellungen in Südlibanon angegriffen haben
Das israelische Militär setzte hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Militäranlagen der Schiiten-Miliz Hisbollah angegriffen.
Die Armee gab am Freitagabend bekannt, dass Kampfflugzeuge und die Artillerie zwei Einrichtungen der vom Iran unterstützten Miliz in der Gegend von Ramyah attackiert hätten. "Eine Anzahl von Terroristen" habe eine der Militäranlagen verlassen, woraufhin sie angegriffen und getötet worden seien.
Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden. Einem Bericht der israelischen Nachrichtenseite "Ynet" zufolge übernahm die Hisbollah wiederum die Verantwortung dafür, erneut Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert zu haben.
2. März, 7.30 Uhr: Hilfe für Gaza reicht bei Weitem nicht aus, so Biden
US-Präsident Joe Biden (81) betonte, man werde darauf bestehen, dass Israel mehr Lastwagen und mehr Wege zur Verfügung stellt, "damit mehr und mehr Menschen die Hilfe bekommen, die sie brauchen".
Denn die Hilfe, die aktuell in das Küstengebiet gelange, sei nicht genug. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby (60), kündigte an, dass als erstes Nahrungsmittel abgeworfen würden. Einen Tag dafür nannte er nicht.
Jordanien lässt bereits seit November Hilfslieferungen aus der Luft abwerfen, Ägypten seit wenigen Tagen ebenfalls. Die Flüge sind mit Israel koordiniert. Die USA erwägen zudem, Hilfslieferungen auch vom Meer aus zu versuchen, wie Kirby erklärte.
1. März, 20.36 Uhr: USA planen Hilfslieferungen aus der Luft für Menschen im Gazastreifen
Die USA wollen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit Hilfslieferungen aus der Luft versorgen.
Man werde sich in den kommenden Tagen mit Jordanien und anderen zusammentun und weitere Lebensmittel und Hilfsgüter aus der Luft abwerfen, kündigte US-Präsident Joe Biden am Freitag im Weißen Haus an.
1. März, 14.01 Uhr: Wieder Tote bei Einsätzen in Chan Junis
Israels Armee geht nach eigenen Angaben weiter gegen die islamistische Hamas in Chan Junis im Gazastreifen vor.
Bei Razzien in den Häusern hochrangiger Hamas-Mitglieder seien Raketen und Sprengstoff sichergestellt worden. "Die Soldaten stießen im Herzen eines Wohnviertels auf Dutzende Terroristen und eliminierten sie", so das Militär.
Die Armee teilte weiter mit: "Bei einem gezielten Angriff auf terroristische Infrastruktur im Westen von Chan Junis nahmen die Truppen Dutzende Terroristen fest." Zudem seien fünf Bewaffnete getötet worden.
1. März, 12.23 Uhr: Drei Tote bei mutmaßlich israelischem Luftschlag in Syrien
Bei einem mutmaßlich israelischen Luftschlag auf ein Haus nahe der Mittelmeerküste in Syrien sind syrischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden.
Nahe der Hafenstadt Banijas wurden zudem sieben weitere Menschen verletzt. In dem bombardierten Haus sollen sich Mitglieder proiranischer Milizen aufgehalten haben.
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien. Israel will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten.
1. März, 8.30 Uhr: Botschafter: Gezielte Tötung von Palästinensern durch Kopfschüsse
Der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur hat Israel die vorsätzliche Tötung seiner Landsleute vorgeworfen.
Tausende Menschen hätten sich an dem Ort im Norden der Region versammelt, sagte Mansur am Donnerstag. "Und dann begann die israelische Armee plötzlich, auf sie zu schießen". Dutzende seien von Kugeln im Kopf getroffen worden.
"Es ist nicht so, als würde man in den Himmel schießen, um Menschen zurückzuhalten, wenn Verwirrung und Chaos herrschten. Es wurde absichtlich gezielt und getötet", so Mansur.
1. März, 6.58 Uhr: Armee: Israels Militär hat Menschen in Gaza nicht gezielt angegriffen
Nach dem Tod Dutzender Menschen bei der Ankunft von Hilfsgütern im Gazastreifen hat Israels Armeesprecher erklärt, Soldaten hätten keine Menschen gezielt angegriffen.
Vielmehr sei es bei der Ankunft der Lastwagen zu einem chaotischen Gedränge gekommen, das die Soldaten vor Ort mit Warnschüssen auflösen wollten. "Unser Krieg richtet sich gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza", so Daniel Hagari.
"Einige fingen an, andere gewaltsam zu schubsen und zu Tode zu trampeln und plünderten die humanitären Hilfsgüter", sagte Hagari weiter. Um die große Menschenmenge auseinanderzubringen, hätten die israelischen Soldaten lediglich Warnschüsse abgegeben.
1. März, 6.41 Uhr: Monat nach UNRWA-Vorwürfen: UN warten weiter auf Unterlagen Israels
Die Vereinten Nationen warten nach Beginn einer Untersuchung zu Terror-Vorwürfen gegen das UN–Palästinenserhilfswerks UNRWA weiter auf Geheimdienstunterlagen aus Israel.
Man versuche momentan, "Informationen zu bestätigen und die erhaltenen Informationen mit den Materialien der israelischen Behörden abzugleichen", teilten die UN am Donnerstag mit.
Israel wirft einem Dutzend UNRWA-Mitarbeiter vor, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. Behörden sollen den UN im Januar zwölf Namen und Geodaten von Telefonen vom 7. Oktober genannt haben.
29. Februar, 22 Uhr: Netanjahu: Unermüdliche Bemühungen um Freilassung von Geiseln in Gaza
Die israelische Regierung bemüht sich nach den Worten von Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu unermüdlich, die von der islamistischen Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizubekommen.
Es sei allerdings zu früh, um zu wissen, ob eine Einigung über die Freilassung von Geiseln und eine Feuerpause im Gaza-Krieg zustande käme, sagte Netanjahu am Donnerstagabend in Tel Aviv.
29. Februar, 20.24 Uhr: Bundesregierung stockt humanitäre Hilfe für Gaza auf
Angesichts des Leids der Menschen im Gazastreifen stockt die Bundesregierung die humanitäre Hilfe für den abgeriegelten Küstenstreifen um weitere 20 Millionen Euro auf.
Das kündigte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag in Berlin an. Sie fügte hinzu, dass das aber bei Weitem nicht reiche. Die Zahl der Lastwagen, die lebensrettende Nahrungsmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter nach Gaza bringen, sei in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen.
"Das ist nicht akzeptabel. Die israelische Regierung muss umgehend sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen", forderte die Ministerin.
29. Februar, 20.19 Uhr: Demonstranten durchbrechen Kontrollpunkt an Grenzübergang nach Gaza
Bei einem Protest am Erez-Grenzübergang zum Gazastreifen haben israelische Demonstranten gewaltsam einen Militärkontrollpunkt durchbrochen und sind in das Gebiet des abgeriegelten Küstengebiets eingedrungen.
An dem Übergang nördlich des Gazastreifens hätten sich zuvor etwa 100 Demonstranten versammelt, bestätigte Israels Militär auf Anfrage. Zuvor berichteten mehrere israelische Medien über den Vorfall.
Bei den Demonstranten handelt es sich Medienberichten zufolge um radikale Siedleraktivisten. Sie schafften es demnach rund 500 Meter in den Gazastreifen hinein, bevor sie von israelischen Soldaten gestoppt wurden. Nach Angaben der Armee überwachten Soldaten die Menschen während des Vorfalls im Gazastreifens. Sie wurden schließlich zurück auf israelisches Gebiet gebracht und an die Polizei übergeben.
29. Februar, 20 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister: "Wir kommen der Hamas immer näher"
Israel hält trotz aller Kritik an seiner geplanten Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens fest.
"Wir kommen der Hamas immer näher. Wir bereiten uns darauf vor, in Rafah und in den zentralen Lagern zu agieren, um die nächste Phase zu erreichen", zitierte die Zeitung "Times of Israel" am Donnerstag den israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Das Militär bereite seine Aktionen in Rafah und Gebieten im Zentrum des Gazastreifens vor, in denen die Armee bisher nicht operiert habe.
Galant sagte weiter: "Wir nutzen die Informationen, die wir in den Hamas-Archiven gesammelt haben." Es gebe riesige Mengen an Informationen, die von den Orten mitgebracht worden seien, die die Armee erreicht habe: Computer, Festplatten, Server und andere Dinge.
29. Februar, 14.27 Uhr: Berichte: Ansturm auf Hilfsgüter in Gaza - Armee schießt auf Gruppe
In der Stadt Gaza ist es am Donnerstagmorgen zu Gewalt rund um eine Hilfslieferung gekommen.
Israels Armee wird vorgeworfen, eine Menge angegriffen zu haben, die auf die Hilfsgüter gewartet habe. Dabei sollen 104 Menschen getötet und 760 verletzt worden sein.
Die israelische Armee teilte mit, Anwohner hätten sich um einfahrende Lastwagen mit Hilfsgütern gedrängt und diese geplündert. Demnach wurden dabei Dutzende Menschen durch Rempeleien und Getrampel verletzt.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut Hilfsorganisationen katastrophal. Bereits zuvor hat es Berichte über heftige Rangeleien um Hilfsgüter gegeben.
29. Februar, 12.04 Uhr: Hilfslieferungen für Gaza: Briten stellen Fallschirme zur Verfügung
Großbritannien will Fallschirme liefern, um mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen aus der Luft zu ermöglichen.
"Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern werden wir weiterhin humanitäre Hilfe für die bereitstellen, die es am meisten benötigen", schrieb das Ministerium.
Israels Armee hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass in Zusammenarbeit mit den USA, Frankreich und mehreren arabischen Ländern Hilfsgüter für die Bewohner des Gazastreifens abgeworfen worden seien.
Die Vereinten Nationen betrachten das Abwerfen von humanitärer Hilfe eigenen Angaben nach als letzten Ausweg und warnen vor einem Hungertod Tausender Zivilisten. Hilfsorganisationen zufolge werden Lkw mit Hilfsgütern immer wieder geplündert.
29. Februar, 10.37 Uhr: Mehr als 30.000 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn
Das örtliche Gesundheitsministerium hat die Opferzahlen im Gazastreifen aktualisiert.
"Die Anzahl der Märtyrer übersteigt 30.000", erklärte die von der radikalislamischen Hamas geführte Behörde. Darunter seien mindestens 79 Menschen, die in der Nacht zu Donnerstag getötet worden seien.
Die UN bestätigte die Zahlen in einer Veröffentlichung am Montag.
28. Februar, 21.53 Uhr: Israel beschießt laut Aktivisten Ziele nahe syrischer Hauptstadt Damaskus
Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben von Aktivisten Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen.
Zwei Standorte der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und proiranische Milizen seien am späten Mittwochabend südlich von Damaskus bombardiert worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Im Umland seien vier heftige Explosionen zu hören gewesen.
28. Februar, 19.56 Uhr: Israel meldet Raketenbeschuss aus Libanon
Mehrere Raketen sind nach Angaben der israelischen Armee aus dem Libanon in Richtung Israel abgeschossen worden.
Einige von ihnen seien noch im Libanon niedergegangen, die restlichen hingegen auf israelischem Gebiet, teilte das Militär am Mittwoch mit. Im Norden des Landes heulten am Nachmittag demnach die Sirenen. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.
28. Februar, 12.10 Uhr: Tote bei Einsätzen in Chan Junis und Gaza
Die israelische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen in den Städten Chan Junis und Gaza fort. Bei einem Einsatz in Chan Junis seien fünf Terroristen durch das Abfeuern einer Rakete auf ein Fahrzeug getötet worden, teilte die Armee am Mittwoch mit.
Zudem seien bei Luftangriffen zwei Militärgelände in Chan Junis getroffen und Terroristen, die sich dort aufhielten, getötet worden. In der größten Stadt im Süden des Gazastreifens habe zudem ein Kampfflugzeug Personen auf einem weiteren Militärgelände beschossen, die Armeeangaben zufolge einen Angriff auf israelische Soldaten geplant haben.
Auch Fallschirmjäger seien in Chan Junis im Einsatz gewesen. Diese töteten Militärangaben zufolge "mehrere Terroristen mit Scharfschützenfeuer". Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
28. Februar, 6.20 Uhr: UN-Vertreter warnen vor Hungerkrise im Gazastreifen
Vertreter der Vereinten Nationen haben im Weltsicherheitsrat vor dem Hungertod Tausender Zivilisten im Gazastreifen gewarnt.
576.000 Menschen in der Region - ein Viertel der Bevölkerung - seien "nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt" sagte Ramesh Rajasingham, ranghoher Vertreter des UN-Nothilfeprogramms Ocha, am Dienstag im mächtigsten UN-Gremium.
28. Februar, 6.15 Uhr: Fregatte "Hessen" wehrt ersten Huthi-Angriff im Roten Meer ab
Die im Roten Meer zum Schutz von Handelsschiffen eingesetzte Fregatte "Hessen" hat den ersten Angriff der aus dem Jemen agierenden Huthi-Miliz abgewehrt.
Das an der EU-Militärmission "Aspides" beteiligte Schiff hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend zwei feindliche Flugziele erfolgreich bekämpft.
27. Februar, 17 Uhr: Israel hält Konvoi mit Patienten sieben Stunden auf
Das UN-Nothilfebüro OCHA hat dem israelischen Militär vorgeworfen, einen Krankenwagen-Konvoi mit 24 evakuierten Patienten sieben Stunden lang aufgehalten zu haben.
Das Militär habe alle Patienten, die laufen konnten, und die Sanitäter aus den Krankenwagen gezwungen, berichtete OCHA-Sprecher Jens Laerke am Dienstag in Genf. Darunter seien eine Schwangere und eine Mutter mit neugeborenem Baby gewesen. Der Zwischenfall hatte sich demnach am Sonntag vor dem Al Amal-Krankenhaus in Chan Junis ereignet. Der Konvoi sei von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geführt und ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt gewesen.
27. Februar, 15.35 Uhr: Israels Militär geht weiter gegen Hamas in der Stadt Gaza vor
Die israelischen Streitkräfte haben ihren Einsatz in der Stadt Gaza ausgeweitet. Bodentruppen gingen mit Unterstützung der Luftwaffe im Stadtteil Seitun gegen Kampfeinheiten der Hamas und Einrichtungen der islamistischen Terrormiliz vor, teilte das Militär am Dienstag mit.
Unter anderem stießen die Soldaten demnach auf eine Waffenmanufaktur, ein Waffenlager, Raketenabschussstellungen und militärische Ausrüstung. Zudem entdeckten sie eine Gruppe von Hamas-Kämpfern in einem Tunneleingang, worauf sie den Schacht zerstörten und die Hamas-Männer töteten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
27. Februar, 14.41 Uhr: Israels Armee tötet im Westjordanland drei bewaffnete Palästinenser
Israelische Soldaten haben am Dienstag im besetzten Westjordanland drei bewaffnete Palästinenser erschossen, darunter einen örtlichen Kommandeur der Terrororganisation Islamischer Dschihad.
Das palästinensische Gesundheitsministerium und die israelische Armee bestätigten den Tod der drei Männer im Alter von 26 bis 32 Jahren bei einem Einsatz im Bereich der Ortschaft Tubas im Norden des Westjordanlands.
27. Februar, 13.11 Uhr: Bislang keine Einigung im Zusammenhang mit Waffenstillstand
Wie ein Sprecher des katarischen Außenministeriums erklärte, gibt es keine Einigung zwischen der Hamas und Israel in den wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit einem Waffenstillstand.
Katar dränge darauf, dass das in Paris vorgestellte Abkommen von Hamas und Israel angenommen werde. Man sei optimistisch, was die Vermittlungsversuche in Gaza angehe, hieß es.
27. Februar, 13 Uhr: Hamas spricht von neuen Angriffen Israels
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind in der Nacht mindestens 89 Menschen getötet und 144 verletzt worden.
Das erklärte das von der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Israel habe mehr als 52 Angriffe ausgeführt, die sich unter anderem gegen Rafah und Chan Junis im Süden des Küstenstreifens gerichtet hätten.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben "gezielte" Angriffe im Gazastreifen ausgeführt. Mehrere Kämpfer seien in einem Tunnel in Seitun im Zentrum des Gazastreifens "eliminiert" worden. Zudem sei "eine Reihe von Terroristen" festgenommen worden.
27. Februar, 12.45 Uhr: Israel hält laut UN Konvoi mit Patienten sieben Stunden auf
Das UN-Nothilfebüro OCHA hat dem israelischen Militär vorgeworfen, einen Krankenwagen-Konvoi mit 24 evakuierten Patienten sieben Stunden lang aufgehalten zu haben.
Das Militär habe alle Patienten, die laufen konnten, und die Sanitäter aus den Krankenwagen gezwungen, berichtete OCHA-Sprecher Jens Laerke am Dienstag in Genf. Darunter seien eine Schwangere und eine Mutter mit neugeborenem Baby gewesen.
Der Zwischenfall hatte sich demnach am Sonntag vor dem Al Amal-Krankenhaus in Chan Junis ereignet. Der Konvoi sei von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geführt und ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt gewesen. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe den Bericht.
27. Februar, 10.36 Uhr: Hamas sieht Aussage Bidens kritisch
Nachdem sich US-Präsident Biden optimistisch hinsichtlich einer Kampfpause im Gaza-Krieg gezeigt hat, bezog nun die islamistische Hamas Stellung.
Wie ein Mitglied der Organisation der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, seien die Biden-Kommentare verfrüht. Sie entsprächen nicht der Situation vor Ort.
27. Februar, 10.28 Uhr: Hisbollah feuern Raketen auf israelischen Stützpunkt
Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben eine "große Raketensalve" auf einen israelischen Stützpunkt zur Luftüberwachung abgefeuert. Sie reagiert damit auf einen israelischen Angriff auf Ziele in der Nähe der ostlibanesischen Stadt Baalbek.
Israel hat am Montag erstmals seit Beginn des Krieges im Gazastreifen auch den Osten des Libanons bombardiert. Das israelische Militär teilte mit, es habe "Hisbollah-Terrorziele tief im Libanon" angegriffen.
27. Februar, 9.37 Uhr: Kommunalwahl in Israel beginnt trotz Gaza-Krieges
Mehr als sieben Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, am Dienstag bei Kommunalwahlen in Israel ihre Stimme abzugeben. Dabei sollen neue Bürgermeister sowie Stadt- und Gemeinderäte bestimmt werden.
Die Wahllokale eröffneten am Morgen und sollten am späten Abend schließen. Mit den amtlichen Endergebnissen wird erst in der kommenden Woche gerechnet. Es wird damit gerechnet, dass die Wahlbeteiligung wegen des seit fast fünf Monaten dauernden Krieges insgesamt niedriger sein könnte als bei vergangenen Kommunalwahlen.
Die Abstimmung war wegen des Gaza-Krieges bereits zweimal verschoben worden. In evakuierten Gebieten am Rande des Gazastreifens sowie an der Grenze zum Libanon soll die Wahl erst im November nachgeholt werden. Dies betrifft nach Medienberichten rund 180 000 Bürger.
27. Februar, 8.40 Uhr: Biden stellt Kampfpause im Gazastreifen während des Ramadan in Aussicht
Laut US-Präsident Joe Biden (81) hat Israel zugestimmt, sich während des muslimischen Fastenmonats Ramadan nicht an Kämpfen im Gazastreifen zu beteiligen. Der Ramadan beginnt am Abend des 10. März und endet am Abend des 9. April.
Israel habe sich auch verpflichtet, die Evakuierung der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten zu ermöglichen, bevor es seinen Kampf gegen die Hamas verstärke, so Biden in einem Interview des Senders NBC. Das Interview wurde am Montag aufgezeichnet und am Dienstag ausgestrahlt.
27. Februar, 6.10 Uhr: US-Militär zerstört erneut Raketen, Boote und eine Drohne
Bei ihrem Vorgehen gegen die Huthi-Rebellen im Jemen haben die US-Streitkräfte nach eigenen Angaben drei ferngesteuerte Boote, zwei Anti-Schiffs-Marschflugkörper und eine Angriffsdrohne der Miliz zerstört.
Die Angriffsdrohne sei am Montag über dem Roten Meer abgeschossen worden, erklärte das für die Region zuständige US-Militärkommando Central Command im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter. Die ferngesteuerten Boote und die Marschflugkörper seien zerstört worden, bevor sie in Richtung Rotes Meer hätten starten können.
Sie hätten eine "akute Bedrohung" für Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine in der Region dargestellte, erklärte das US-Militär weiter. Die Zerstörung der Objekte sei deswegen ein Akt der Selbstverteidigung gewesen.
27. Februar, 6.05 Uhr: Biden hofft auf Waffenruhe-Deal
US-Präsident Joe Biden (81) hat sich mit Blick auf eine baldige Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gaza-Krieg optimistisch gezeigt.
"Mein nationaler Sicherheitsberater sagt mir, dass wir nahe dran sind", sagte er am Montagabend (Ortszeit) beim Eisessen in New York auf eine Frage der anwesenden Presse. Noch sei man nicht am Ziel. "Ich hoffe, dass wir bis kommenden Montag eine Waffenruhe haben werden", sagte Biden.
27. Februar, 5.55 Uhr: Humanitäre Lieferungen für Gaza im Februar halbiert
Die Menge der Hilfslieferungen für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen hat sich nach UN-Angaben im Februar im Vergleich zum Vormonat halbiert.
"Die Hilfe hätte gesteigert und nicht vermindert werden müssen, angesichts der enormen Bedürfnisse von zwei Millionen Palästinensern in furchtbaren Lebensbedingungen", erklärte Philippe Lazzarini, der Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), am Montag auf der Plattform X. Im Schnitt seien in diesem Monat pro Tag nur 98 Laster mit Hilfslieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen gelangt, erklärten die UN weiter.
27. Februar, 5.45 Uhr: Geisel-Verhandlungen mit Hamas kommen nicht vom Fleck
Die schwierigen und indirekt geführten Verhandlungen Israels mit der islamistischen Hamas über eine Freilassung von Geiseln und eine Feuerpause im Gaza-Krieg kommen Medienberichten zufolge nicht vom Fleck.
Die israelischen Fernsehsender Channel 12 und Kan zitierten am Montagabend Beamte, denen zufolge ein von den Vermittlern Ägypten, Katar und USA vorgeschlagener Verhandlungsrahmen weiterhin nicht mit den Forderungen der Hamas vereinbar sei. Die Hamas wiederum bezichtigte Israel, eine Blockadehaltung an den Tag zu legen.
26. Februar, 21.49 Uhr: Israel reicht angeforderten Bericht beim Weltgerichtshof ein
Israel hat den vom Internationalen Gerichtshof (ICJ) angeforderten Bericht über Maßnahmen zur Vermeidung eines Völkermords im Gazastreifen am Sitz des UN-Gerichts eingereicht.
Das berichtete die israelische Zeitung "Haaretz" am Montagabend unter Berufung auf politische Kreise. Das Land kam damit einer vom Gericht gesetzten Frist nach. Über den Inhalt des Berichts machte die Zeitung keine Angaben.
26. Februar, 20.54 Uhr: Israel tötet Kommandeur einer Hisbollah-Brigade im Südlibanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff einen höheren Offizier der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon getötet.
Brigadekommandeur Hussein Salami sei am Montag gezielt getötet worden, weil er Raketenangriffe auf die nordisraelische Stadt Kiriat Schmona und ein örtliches israelisches Militärkommando befehligt habe, teilte die israelische Armee mit. Salami war demnach im Dorf Madschadel, 20 Kilometer östlich von Tyros, im Auto unterwegs, als ihn die von einem israelischen Kampfjet abgeworfene Lenkwaffe traf.
26. Februar, 20.43 Uhr: Scholz warnt vor großangelegter Offensive in Rafah
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) hat die von der israelischen Regierung geplante Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens strikt abgelehnt.
"Wir warnen auch ausdrücklich vor einer großflächigen Offensive gegen Rafah", sagte der SPD-Politiker am Montag bei der dpa-Chefredaktionskonferenz in Berlin. "Dort sind jetzt viele Menschen hin geflohen, für die es keine Fluchtalternative gibt, die nicht sicher sein können. Und man muss eine humanitäre Katastrophe verhindern." Er bemängelte zudem, dass noch immer nicht genug humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelange.
26. Februar, 14.02 Uhr: Baerbock fordert Einhaltung des Völkerrechts
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die israelische Regierung angesichts der katastrophalen Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen erneut eindringlich zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts beim Vorgehen gegen die islamistische Terror-Organisation Hamas aufgefordert.
"Wie jedes andere Land der Welt hat Israel das Recht, sich zu verteidigen. Wie jedes andere Land der Welt muss es dies im Rahmen des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte tun", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in der Frühjahrssitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf. Deutschland arbeite ununterbrochen für eine humanitäre Feuerpause.
26. Februar, 12.49 Uhr: Libanon: Zwei Tote nach israelischem Angriff auf Ziele im Nordosten
Bei einem israelischen Angriff im Nordosten des Libanons sind am Montag nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet worden.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass es sich dabei vermutlich um Kämpfer der proiranischen Hisbollah handelt. Ziel des Angriffs soll demnach ein Waffenlager der Schiitenmiliz nahe der Stadt Baalbek gewesen sein. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es jedoch, dass die israelischen Angriffe auf ein leer stehendes, dreistöckiges Gebäude abgezielt hätten. Israels Militär teilte mit, "Terrorziele der Hisbollah" tief im Landesinneren des Libanons angegriffen zu haben.
26. Februar, 10.26 Uhr: Guterres: Militäroffensive in Rafah wäre Sargnagel für Hilfsprogramme
UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut eindringlich vor einer israelischen Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt.
"Eine umfassende israelische Offensive auf die Stadt wäre nicht nur schrecklich für die mehr als eine Million palästinensische Zivilisten, die dort Schutz suchen, sondern würde auch den letzten Nagel in den Sarg unserer Hilfsprogramme schlagen", sagte er am Montag in Genf zum Auftakt der Frühjahrssitzung des UN-Menschenrechtsrates.
Er verurteilte die Terroranschläge extremistischer Palästinenser in Israel vom 7. Oktober und die militärische Reaktion Israels darauf.
26. Februar, 10.17 Uhr: Palästinensischer Regierungschef Schtaje reicht Rücktritt ein
Der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, Mohammed Schtaje, hat am Montag in Ramallah seinen Rücktritt eingereicht. Er erklärte während einer Kabinettssitzung, Grund für den Schritt seien die jüngsten Entwicklungen in der Region, einschließlich des Gaza-Kriegs.
Der Rücktritt sei auf Wunsch des palästinensischen Präsidenten, Mahmud Abbas, erfolgt, auf den arabische Länder der Region und die USA entsprechenden Druck ausgeübt haben, hieß es zuvor im Fernsehsender Watan TV unter Berufung auf Regierungsbeamte. Es hatte seit längerem Berichte über einen solchen Schritt Schtajes gegeben.
Dahinter steht das Bestreben Washingtons, über eine grundlegend reformierte Palästinensische Autonomiebehörde die zuletzt nahezu bedeutungslos gewordene Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens erneut ins Spiel zu bringen.
26. Februar, 8.41 Uhr: US-Soldat zündet sich vor Israels Botschaft in Washington an
Vor der israelischen Botschaft in Washington hat sich laut Medienberichten ein US-Soldat selbst angezündet.
Die Polizei bestätigte einen entsprechenden Rettungseinsatz in der Straße, wo das Botschaftsgebäude in der US-Hauptstadt steht, am Sonntag (Ortszeit). Ein Mann sei von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht worden und befinde sich in einem kritischen Zustand, hieß es in einer Mitteilung der Polizei vom Sonntagnachmittag. Die Feuerwehr sprach ihrerseits von lebensgefährlichen Verletzungen.
26. Februar, 6.57 Uhr: Netanjahu stellt neue Forderungen
Ägypten, Katar und die USA bemühen sich weiter, im Gaza-Krieg zu vermitteln und möglichst vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine Feuerpause zu erreichen, die auch zu einer Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas führen soll.
Israelischen Regierungsbeamten zufolge könnten im Falle einer Vereinbarung in einer ersten Phase 35 bis 40 Geiseln freigelassen werden, meldete der israelische Rundfunksender Kan. Das wären vor allem Frauen, Kinder, ältere Männer und Männer mit schweren Krankheiten oder Verletzungen. Israel würde im Gegenzug dafür 300 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freilassen, hieß es. Die Waffenruhe würde demnach etwa sechs Wochen dauern. Netanjahu soll unterdessen
Medienberichten zufolge neue Forderungen erhoben haben. Demnach müssten alle ranghohen palästinensischen Häftlinge als Bedingung für ihre Freilassung im Tausch gegen Geiseln der Hamas nach Katar geschafft werden.
Zudem verlange Netanjahu eine Liste mit den Namen jener der 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas, die noch am Leben sind. Israel geht davon aus, dass noch 100 von ihnen leben.
26. Februar, 6.43 Uhr: Weitere Huthi-Angriffe im Roten Meer
Die Huthi-Milizen haben im Roten Meer erneut eine Antischiffsrakete abgefeuert. Ihr Ziel sei mutmaßlich der unter US-Flagge fahrende Tanker "MV Torm Thor" im Golf von Aden gewesen, teilte das Regionalkommando des US-Militärs in der Nacht zum Montag mit.
Das Geschoss sei in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) im Wasser gelandet und habe keine Schäden verursacht. Schon zuvor hätte das US-Militär am Samstagabend zwei Drohnen im Süden des Roten Meeres zum Selbstschutz abgefangen. Ein drittes Geschoss sei von selbst abgestürzt.
Nach Einschätzung des US-Militärs hätten die Drohnen demnach eine direkte Bedrohung für Handelsschiffe und Schiffe der US-Marine in der Region dargestellt, hieß es.
26. Februar, 6.32 Uhr: Terrortunnel unter meisten Häusern in Gaza
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben "unter den meisten Häusern" im Gazastreifen Terrortunnel oder Waffenverstecke der islamistischen Hamas entdeckt.
Zudem sei "die Mehrheit der Schulen, Moscheen, Krankenhäuser und internationalen Einrichtungen von der Hamas für ihre militärischen Operationen genutzt" worden, schrieb der israelische Armeesprecher Daniel Hagari in einem am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag für die US-Zeitung "Wall Street Journal".
Israels Armee hatte schon zuvor immer wieder erklärt, dass die Hamas zivile Einrichtungen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze. Die Hamas wolle die Welt glauben machen, dass Israels Armee gegen ganz Gaza Krieg führe. "In Wirklichkeit richtet sich unser Krieg gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza", schrieb Hagari.
26. Februar, 6.24 Uhr: Netanjahu sagt Sieg innerhalb von Wochen nach Beginn der Rafah-Offensive voraus
Israels Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu, hat im Gaza-Krieg einen Sieg über die islamistische Hamas innerhalb von Wochen prophezeit, sobald die angekündigte Militäroffensive auf Rafah im Süden des Küstengebiets begonnen habe.
Der "totale Sieg" sei in Reichweite. "Nicht in Monaten, sondern in Wochen, sobald wir mit der Operation beginnen", sagte Netanjahu in der am Sonntag (Ortszeit) ausgestrahlten TV-Sendung "Face the Nation" des US-Fernsehsenders CBS. Sollte es zunächst zu einem Abkommen über eine Feuerpause kommen, "wird es sich etwas verzögern", sagte der Regierungschef. "Aber es wird geschehen. Wenn wir keine Einigung haben, werden wir es trotzdem tun. Es muss getan werden. Denn der totale Sieg ist unser Ziel, und der totale Sieg ist in Reichweite", sagte er.
26. Februar, 6.21 Uhr: Israels Verteidigungsminister will verstärken Kampf gegen die Hisbollah
Israel will den militärischen Druck auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon in Reaktion auf deren tägliche Angriffe an Israels Nordgrenze weiter erhöhen.
"Wir planen, die Feuerkraft gegen die Hisbollah zu erhöhen, die nicht in der Lage ist, Ersatz für die Kommandeure zu finden, die wir eliminieren", sagte Verteidigungsminister Yoav Galant beim Nordkommando, wie das Militär am Sonntagabend mitteilte. Davon werde man sich auch dann nicht abbringen lassen, wenn es im Krieg im südlich gelegenen Gazastreifen zu einer Feuerpause kommen sollte.
Man werde den militärischen Druck auf die Miliz "bis zum vollständigen Rückzug der Hisbollah" von der Grenze zu Israel verstärken, kündigte Galant an. Die Hisbollah ist eng mit Israels Erzfeind Iran verbunden.
26. Februar, 6.12 Uhr: Israelfeindlicher Beitrag auf Instagram - Berlinale distanziert sich
Die Berlinale hat sich von einem israelfeindlichen Instagram-Beitrag zum Nahost-Konflikt distanziert, der zuvor auf einem Konto der Berlinale-Reihe veröffentlicht worden ist.
"Der Instagram-Kanal des Panoramas wurde heute gehackt und es wurden Statements zum Nahost-Krieg gepostet, die nicht vom Festival stammen und nicht die Haltung der Berlinale repräsentieren", teilte die Berlinale am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur mit. "Dass jemand einen Berlinale Social-Media-Kanal für antisemitische Hetze missbraucht, ist unerträglich."
Die Posts seien sofort gelöscht worden, zudem werde untersucht, wie es zu dem Vorfall habe kommen können. "Und wir haben Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Wir verurteilen diesen kriminellen Akt aufs Schärfste."
Auf X, ehemals Twitter, kursierten am Sonntag Screenshots von dem Konto der Panorama-Sektion der Berlinale. Auf einem Foto war der Slogan "Free Palestine - From the River to the Sea" ("Freies Palästina - vom Fluss bis zum Meer") zu sehen.
25. Februar, 16.31 Uhr: Gespräche über Geisel-Deal auf Beamtenebene in Katar
Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sollten am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha auf Beamtenebene weitergeführt werden.
Dies berichtete der regierungsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News unter Berufung auf Kairoer Regierungsbeamte. Ägypten, Katar und die USA vermitteln bei den schwierigen Gesprächen, die auch zu einer Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas führen sollen.
25. Februar, 12.41 Uhr: Bericht: Israelischer Angriff tötet zwei Hisbollah-Terroristen in Syrien
Bei einem mutmaßlich israelischen Raketenangriff im syrischen Grenzgebiet zum Libanon sind einem Bericht zufolge zwei Terroristen der Hisbollah getötet worden.
Die zwei Kader der libanesischen Schiiten-Miliz befanden sich in einem Lastwagen, den das Geschoss am frühen Sonntagmorgen nahe der syrischen Grenzstadt Al-Kusair traf, wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Bilder, die in libanesischen Medien verbreitet wurden, zeigten ein in Flammen stehendes Lastfahrzeug.
Die Hisbollah gab wenig später den Tod zweier ihrer Kämpfer bekannt. Die Erklärung, die im Hisbollah-kontrollierten Fernsehsender Al-Manar verlesen wurde, ging allerdings nicht darauf ein, wo sich der Zwischenfall ereignete. Sie sprach lediglich davon, dass die beiden Männer "auf dem Weg nach Jerusalem zu Märtyrern wurden" - in der ideologisierten Symbolsprache der Schiiten-Miliz heißt das, dass ihr Tod einem israelischen Angriff zugeschrieben wird.
25. Februar, 9.36 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe in Gaza fort
Israels Armee ist in der Nacht zum Sonntag und am Sonntagmorgen mit weiteren Angriffen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgegangen.
In der südlichen Stadt Chan Junis habe das Militär mehrere Kämpfer der Terrormiliz gefangen genommen, teilte die Armeeführung am Sonntag mit. Sie sollen sich unter Zivilisten versteckt haben, die sich anschickten, das Kampfgebiet zu verlassen. Weitere bewaffnete Männer seien in dem Gebiet getötet und Waffen gefunden worden. Außerdem habe ein Luftangriff eine Hamas-Zelle ausgeschaltet, die einen Drohnenangriff vorbereitete.
Im Stadtteil Al-Saitun in der Stadt Gaza führte das Militär einen Großeinsatz durch. Dabei stieß es auf Waffenlager und zerstörte eine Raketenabschussstellung.
Palästinensische Quellen sprachen indes von vielen zivilen Opfern der jüngsten israelischen Angriffe.
25. Februar, 7.29 Uhr: Ringen um Einigung auf Waffenruhe vor Ramadan
Eine israelische Delegation hat in Paris Vertreter der in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vermittelnden Staaten Ägypten, Katar und den USA getroffen.
Dabei soll es Berichten zufolge "bedeutende Fortschritte" gegeben haben. Die Gespräche seien "sehr gut" gelaufen, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" am Samstag.
Noch vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan könne eine Einigung erzielt werden, wurde ein ausländischer Diplomat zitiert. Der Ramadan beginnt in diesem Jahr um den 10. März.
25. Februar, 7.22 Uhr: Deutsche Rüstungsexporte nach Israel gehen wieder zurück
Die Bundesregierung hat auch in den ersten Wochen dieses Jahres Rüstungsexporte nach Israel genehmigt - allerdings nur in geringem Umfang.
Bis zum 15. Februar wurden Lieferungen für rund neun Millionen Euro erlaubt, wie das Wirtschaftsministerium auf Anfrage der Abgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mitteilte. Darunter waren den Angaben zufolge Kriegswaffen für gut 32.000 Euro.
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung grünes Licht für Rüstungsexporte im Wert von 326,5 Millionen Euro an Israel gegeben - zehnmal so viel wie im Vorjahr.
25. Februar, 7.12 Uhr: Bericht: Israel schickt für Geisel-Deal weitere Delegation nach Katar
Israel will in den laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas einem Bericht zufolge eine Delegation zu weiteren Gesprächen nach Katar schicken.
Wie der bekannte und gut vernetzte israelische Journalist Barak Ravid vom Nachrichtenportal "Axios" am späten Samstagabend auf der Plattform X (vormals) schrieb, habe das israelische Kriegskabinett am Abend beschlossen, in den kommenden Tagen eine Delegation mit begrenztem Mandat in das Emirat zu entsenden, um noch offene Fragen zu besprechen. Ravid berief sich auf israelische Quellen.
Eine israelische Delegation hatte zuvor in Paris Vertreter der in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vermittelnden Staaten Ägypten, Katar und den USA getroffen. Dabei soll es Berichten zufolge "bedeutende Fortschritte" gegeben haben.
Rund 130 Geiseln befinden sich noch in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas, die am 7. Oktober 2023 den Süden Israels überfallen hat.
25. Februar, 7.02 Uhr: USA und Großbritannien bombardieren erneut Huthi-Stellungen im Jemen
Die Streitkräfte der USA und Großbritanniens haben erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen.
Mit Unterstützung anderer Länder seien in der Nacht zum Sonntag 18 Ziele der vom Iran unterstützten Miliz an acht Orten im Jemen attackiert worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Samstag in Washington mit. Die USA und Großbritannien reagieren damit auf die anhaltenden Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt im Roten Meer. Zu den Zielen hätten unterirdische Waffenlager der Huthi, Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen gehört, erklärte das Pentagon.
24. Februar, 21.56 Uhr: Netanjahu will Offensive in Rafah bald vom Kabinett billigen lassen
Trotz Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg will Israels Ministerpräsident Netanjahu (74) Pläne für eine Militäroffensive in Rafah auf den Weg bringen.
Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, teilte er auf X mit. Der Plan werde auch die Evakuierung der betroffenen Zivilbevölkerung einschließen.
Ein Vorrücken des israelischen Militärs in der am südlichsten gelegenen Stadt des Gazastreifens gilt als höchst problematisch, weil sich dort inzwischen rund 1,5 Millionen Palästinenser aufhalten.
International wird die geplante Militäroffensive in Rafah heftig kritisiert - selbst Verbündete wie die USA rufen Israel zur Zurückhaltung auf.
24. Februar, 21.05 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Deal und gegen Netanjahu
Tausende Menschen haben am Samstagabend in mehreren israelischen Städten für die Freilassung von Hamas-Geiseln und gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu demonstriert.
Teilnehmer des Protests in Tel Aviv trugen Transparente mit der auf Netanjahu gemünzten Aufschrift "Du bist der Leader! Du bist schuld!". Eine Gruppe von Regierungsgegnern versuchte, eine Schnellstraße zu blockieren. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.
"Ich fordere die am meisten gescheiterte Regierung in der Geschichte (Israels) auf: Tretet ab!", rief ein Reserve-Offizier, der im Gaza-Krieg verwundet wurde.
Weitere Kundgebungen gab es am Samstag unter anderem in Jerusalem, Haifa, Beerscheba und in Caesarea vor einer privaten Villa Netanjahus.
24. Februar, 17.47 Uhr: "Bedeutende Fortschritte" bei Geisel-Deal-Verhandlungen
Bei den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und über die Freilassung weiterer Geiseln sollen "bedeutende Fortschritte" erzielt worden sein.
Die Gespräche zwischen den Vermittlern seien "sehr gut" gelaufen, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" am Samstag. Noch vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am 10. März könne womöglich Einigung erzielt werden.
Die erzielten Fortschritte erlaubten jetzt Verhandlungen über Einzelheiten des Deals, schrieb das Blatt. Gemeint ist demnach etwa die Anzahl der palästinensischen Häftlinge, die im Gegenzug für die aus Israel entführten Geiseln freigelassen werden könnten.
24. Februar, 11.05 Uhr: Intensive Kämpfe in Chan Junis und in Gaza
Die heftigen Kämpfe im Gazastreifen gehen israelischen Armeeangaben zufolge weiter. "Im Laufe des vergangenen Tages seien mehrere Terroristen bei Luftangriffen und Zusammenstößen am Boden getötet worden", teilte das Militär am Samstag mit. Truppen hätten zudem zahlreiche Waffen und Dokumente der Hamas sichergestellt.
Intensive Kämpfe gab es den Angaben nach etwa in Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Küstengebiets. Soldaten hätten dort am Freitag "zahlreiche Terroristen mit präzisem Scharfschützenfeuer getötet". In Al-Saitun, einem Viertel der Stadt Gaza, habe eine Gruppe versucht, eine Rakete auf die israelischen Soldaten zu feuern, teilte das Militär weiter mit.
Ein "Fluggerät zielte auf die Terroristen und tötete sie." Die Truppen setzten ihre Aktivitäten in dem Gebiet fort, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
24. Februar, 7.41 Uhr: Hamas im Gaza-Krieg laut Bericht noch lange nicht besiegt
Während sich im Gaza-Krieg die Vermittler aus Katar, Ägypten und den Vereinigten Staaten in Paris weiter um eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geiseln bemühen, setzt Israel den Kampf gegen die Hamas ungebremst fort.
Ein militärischer Sieg über die islamistische Terrororganisation ist einem Medienbericht zufolge jedoch noch lange nicht in Sicht. Zwar habe die israelische Armee nach eigener Einschätzung den Fähigkeiten der Hamas einen schweren Schlag versetzt, indem sie Kommandeure getötet, Tunnel zerstört und Waffen beschlagnahmt habe.
Doch das erklärte Ziel von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die Hamas zu vernichten, bleibe nach Ansicht amtierender und ehemaliger israelischer Sicherheitsbeamter in weiter Ferne, meldete die "New York Times" am Freitag.
23. Februar, 21.57 Uhr: Israel zu Gaza-Verhandlungen in Paris: Einigung steht nicht bevor
In Paris hat am Freitag eine neue Runde indirekter Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg begonnen. "Es gibt Optimismus, aber eine Einigung steht nicht bevor", zitierte der israelische Fernsehsender Channel 12 am Freitagabend einen namentlich nicht genannten Regierungsbeamten.
Eine israelische Delegation unter Leitung von David Barnea (58), dem Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, traf in Paris die Vertreter Ägyptens, Katars und der USA, die die Gespräche mit der islamistischen Hamas vermitteln.
"Die Bemühungen drehen sich darum, einen Grundrahmen mit klaren Kriterien dafür zu schaffen, worüber wir diskutieren und worüber nicht", zitierte der Sender den Regierungsbeamten. "Eine Einigung steht nicht bevor. Das Ziel ist es, eine solche vor dem Beginn des Monats Ramadan zu erzielen."
23. Februar, 21.42 Uhr: Israelischer Luftangriff tötet 23 Menschen im Haus eines palästinensischen Komikers
Ein israelischer Luftangriff zerstörte am Freitag das Haus eines bekannten palästinensischen Komikers im Gazastreifen, wobei nach Angaben des Gesundheitsministeriums in dem von der Hamas regierten Gebiet mindestens 23 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt wurden.
Das Haus der Familie von Mahmoud Zuaiter im Gebiet Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens wurde dem Erdboden gleichgemacht, wobei die meisten Opfer Frauen und Kinder waren, hieß es weiter.
Zuaiter, der bei dem Angriff verletzt wurde, hat mehr als 1,2 Millionen Fans auf Instagram. In einem Video, das nach dem Angriff am Freitag online gestellt wurde, ist Zuaiter, der Ende 30 ist, zu sehen, wie er ein verletztes Kind im Arm hält.
23. Februar, 8 Uhr: Proteste in Gaza für mehr Hilfen - und gegen Hamas
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat Israel und die islamistische Hamas eindringlich zu einer raschen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen.
"Wir brauchen die humanitäre Pause jetzt zur Freilassung der Geiseln und damit die humanitäre Hilfe nach Gaza kann", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag am Rande der UN-Vollversammlung in New York.
Die humanitäre Situation in Gaza sei "so katastrophal, dass derzeit Hilfe fast gar nicht mehr verteilt wird". Während einer humanitären Feuerpause müssten "Hilfsorganisationen endlich ihre Arbeit in Gaza wieder aufnehmen können".Zuvor hatten sich nach wochenlangem Stillstand die Anzeichen für mögliche Fortschritte in den Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung von Geiseln verdichtet.
Titelfoto: AFP