Israel-Krieg: Baerbock verlangt rasche Feuerpause - Situation "so katastrophal"
Tel Aviv/Gaza - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat dem Kabinett seine Pläne für den Gazastreifen nach dem Krieg vorgelegt.
Demnach soll künftig das gesamte Küstengebiet von der israelischen Armee kontrolliert werden. Die Verwaltung über den gesamten Gazastreifen soll ein lokaler Beamter ohne Verbindungen zu Terrororganisationen übernehmen.
Für das Westjordanland kündigte der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich (43) unterdessen an, den Siedlungsbau vorantreiben zu wollen.
Er reagierte damit auf einen Terroranschlag auf einer Autobahn nahe Jerusalem, bei dem bewaffnete Palästinenser erst einen Stau verursachten und anschließend auf Verkehrsteilnehmer schossen. Mehrere Personen wurden dabei schwer verletzt, eine Person starb.
Am Freitagmorgen hätte das israelische Militär zudem ein weiterer Terroranschlag in der Region verhindern können. Der Täter sei auf dem Weg zur geplanten Tat getötet worden.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
23. Februar, 21.57 Uhr: Israel zu Gaza-Verhandlungen in Paris: Einigung steht nicht bevor
In Paris hat am Freitag eine neue Runde indirekter Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg begonnen. "Es gibt Optimismus, aber eine Einigung steht nicht bevor", zitierte der israelische Fernsehsender Channel 12 am Freitagabend einen namentlich nicht genannten Regierungsbeamten.
Eine israelische Delegation unter Leitung von David Barnea (58), dem Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, traf in Paris die Vertreter Ägyptens, Katars und der USA, die die Gespräche mit der islamistischen Hamas vermitteln.
"Die Bemühungen drehen sich darum, einen Grundrahmen mit klaren Kriterien dafür zu schaffen, worüber wir diskutieren und worüber nicht", zitierte der Sender den Regierungsbeamten. "Eine Einigung steht nicht bevor. Das Ziel ist es, eine solche vor dem Beginn des Monats Ramadan zu erzielen."
23. Februar, 21.42 Uhr: Israelischer Luftangriff tötet 23 Menschen im Haus eines palästinensischen Komikers
Ein israelischer Luftangriff zerstörte am Freitag das Haus eines bekannten palästinensischen Komikers im Gazastreifen, wobei nach Angaben des Gesundheitsministeriums in dem von der Hamas regierten Gebiet mindestens 23 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt wurden.
Das Haus der Familie von Mahmoud Zuaiter im Gebiet Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens wurde dem Erdboden gleichgemacht, wobei die meisten Opfer Frauen und Kinder waren, hieß es weiter.
Zuaiter, der bei dem Angriff verletzt wurde, hat mehr als 1,2 Millionen Fans auf Instagram. In einem Video, das nach dem Angriff am Freitag online gestellt wurde, ist Zuaiter, der Ende 30 ist, zu sehen, wie er ein verletztes Kind im Arm hält.
23. Februar, 20.30 Uhr: Baerbock verlangt rasche Feuerpause im Gaza-Krieg
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat Israel und die islamistische Hamas eindringlich zu einer raschen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen.
"Wir brauchen die humanitäre Pause jetzt zur Freilassung der Geiseln und damit die humanitäre Hilfe nach Gaza kann", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag am Rande der UN-Vollversammlung in New York.
Die humanitäre Situation in Gaza sei "so katastrophal, dass derzeit Hilfe fast gar nicht mehr verteilt wird". Während einer humanitären Feuerpause müssten "Hilfsorganisationen endlich ihre Arbeit in Gaza wieder aufnehmen können".
23. Februar, 20.12 Uhr: Blinken "enttäuscht" über Israels Pläne zum Siedlungsbau
US-Außenminister Antony Blinken (61)hat sich "enttäuscht" über die Ankündigung Israels geäußert, 3.000 neue Wohneinheiten in Siedlungen im besetzten Westjordanland bauen zu wollen.
Um einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu erreichen, sei diese Maßnahme kontraproduktiv, sagte er auf einer Pressekonferenz am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires.
Das US-Präsidialamt teilte mit, dass die Siedlungen nicht mit internationalem Recht vereinbar seien.
23. Februar, 19.56 Uhr: Israelischer Minister Gantz: Erreichen Hamas überall - auch in Rafah
Der israelische Minister Benny Gantz (64) hat die islamistische Hamas erneut vor einer möglichen Ausweitung des Einsatzes Israels im Gazastreifen auf die Stadt Rafah gewarnt.
"Wir werden jeden Ort erreichen, wo Hamas-Terroristen sind", sagte das Mitglied des Kriegskabinetts in einer Video-Botschaft am Freitag. Das gelte auch für die südliche Stadt Rafah, in der israelische Bodentruppen bislang nicht im Einsatz waren, für die aber Israels Armee eine umstrittene Offensive vorbereitet.
Gantz wandte sich in der Botschaft an Zehntausende Israelis, die nach dem Terrorüberfall der Hamas aus den Orten in der Nähe des Gazastreifens ins Landesinnere in Sicherheit gebracht worden waren. "Die Entscheidung (zur Rückkehr) liegt in Ihrer Hand", sagte Gantz. "Die Kämpfe werden auch künftig tief im Inneren des Feindeslandes und nicht entlang der Grenze stattfinden."
23. Februar, 19.30 Uhr: Sanitäter bei israelischem Angriff in Gaza getötet
Ein Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds ist nach Angaben der Organisation im Süden des Gazastreifens durch israelisches Bombardement getötet worden.
Der ehrenamtliche Mitarbeiter im Rettungsdienst der Stadt Rafah sei am Freitag bei einem Angriff auf sein Wohnhaus im östlichen Teil des gleichnamigen Bezirks gestorben, hieß es in einer auf sozialen Medien verbreiteten Mitteilung. Von israelischer Seite lagen zu dem Vorfall zunächst keine Informationen vor.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza vom Freitag wurden bei israelischen Angriffen innerhalb von 24 Stunden 104 Menschen getötet und 160 verletzt. Insgesamt stieg damit die Zahl der Toten im Gazastreifen seit dem Beginn des Kriegs auf etwa 29.500 Tote und mehr als 69.600 Verletzte.
23. Februar, 18.17 Uhr: Bundestag gibt Startsignal für gefährlichen Marine-Einsatz im Roten Meer
Der Einsatz der deutschen Fregatte "Hessen" zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer kann beginnen.
Der Bundestag stimmte der deutschen Beteiligung an der EU-Mission "Aspides" mit großer Mehrheit zu. 538 von 573 Abgeordneten votierten in einer namentlichen Abstimmung dafür, 31 dagegen, 4 enthielten sich.
Neben den drei Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP hatten in der Debatte auch die CDU/CSU und die AfD ihre Zustimmung signalisiert.
23. Februar, 17.40 Uhr: UN wollen Untersuchung zu Israel und palästinensischen Gebieten
Das UN-Menschenrechtsbüro verlangt eine Aufarbeitung aller Menschenrechtsverletzungen in den Palästinensergebieten und Israel.
"Die jahrzehntelange Straflosigkeit, über die unser Büro berichtet hat, darf nicht fortbestehen", teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk (59), in Genf mit. Alle Seiten müssten für Verstöße zur Rechenschaft gezogen werden.
"Gerechtigkeit ist eine Voraussetzung dafür, dass der Kreislauf der Gewalt beendet wird und dass Palästinenser und Israelis sinnvolle Schritte in Richtung Frieden unternehmen können."
23. Februar, 16.31 Uhr: USA will Marschflugkörper und Drohnen der Huthis zerstört haben
Die USA haben nach eigenen Angaben vier Drohnen und zwei Marschflugkörper der Huthi im Jemen zerstört.
Diese seien bereit für den Abschuss gewesen, teilte das Zentralkommando des US-Militärs mit. Zudem seien drei Kamikazedrohnen in der Nähe von Handelsschiffen im Roten Meer abgeschossen worden.
Die Frachter seien nicht beschädigt worden.
23. Februar, 16.20 Uhr: Hamas-Chef reist nach Verhandlungen aus Ägypten ab
Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Nahost-Krieg sind offenbar beendet. Hamas-Chef Ismail Hanija (62) habe am frühen Morgen Ägypten wieder verlassen, teilte die militant-islamistische Terrororganisation mit.
Hanija habe mit Geheimdienstchef Abbas Kamel (67) über die Freilassung von Geiseln, Hilfslieferungen für die Menschen in dem Küstenstreifen und Möglichkeiten gesprochen, den Krieg zu beenden. Ob die Gespräche Erfolg hatten, teilte die Hamas nicht mit.
Für das Wochenende werden Verhandlungen in Paris erwartet, bei denen internationale Vermittler einen neuen Vorschlag unterbreiten wollten.
23. Februar, 16 Uhr: Drei Tote bei israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Luftangriff im Libanon sind nach Angaben der Hisbollah, statt wie zunächst angenommen, drei Menschen getötet worden. Wie die Schiitenorganisation am Freitag mitteilte, soll es sich dabei um einen ihrer Kämpfer sowie zwei Sanitäter einer nahestehenden Organisation gehandelt haben.
Israels Armee hatte hingegen mitgeteilt, der Angriff habe sich gegen eine militärische Einrichtung der Hisbollah gerichtet. "Soldaten der IDF identifizierten Terroristen, die ein militärisches Gelände der Hisbollah in der Gegend von Blida betraten", hieß es in einer Mitteilung des Militärs.
Daraufhin seien Kampfjets aufgestiegen, die das Gelände beschossen. Zudem habe die Artillerie auf verschiedene Ziele im Süden des Libanon gefeuert, um Bedrohungen zu beseitigen.
23. Februar, 13.36 Uhr: Unabhängige UN-Experten fordern Waffenembargo gegen Israel
Unabhängige UN-Experten haben zu einem Waffenembargo gegen Israel aufgerufen.
Exportländer könnten das humanitäre Völkerrecht verletzen, wenn die gelieferten Waffen im Gaza-Krieg eingesetzt werden, teilten sie am Freitag in Genf mit. Alle Staaten müssten die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch Konfliktparteien sicherstellen, wie die weltweit bindenden Genfer Konventionen besagten.
Sie dürften deshalb keine Waffen oder Munition weiterreichen, wenn sie aufgrund des früheren Verhaltens des Empfängerstaates davon ausgehen könnten, dass die Waffen bei einem völkerrechtswidrigen Einsatz eingesetzt werden.
23. Februar, 11.55 Uhr: Zwei Tote bei israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Luftangriff im Libanon sind nach Angaben der Hisbollah zwei Menschen getötet worden.
Wie die mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation am Freitag weiter mitteilte, soll es sich dabei um zwei Sanitäter einer der Hisbollah nahe stehenden Organisation gehandelt haben.
Getroffen wurden bei dem Luftangriff am Donnerstag demnach ein Gesundheitszentrum und mehrere Rettungswagen in der Ortschaft Blida, die nahe der Grenze zu Israel liegt.
23. Februar, 8.10 Uhr: Weitere Terroristen bei Einsatz in Gaza getötet
Die israelische Armee hat bei den seit Wochen andauernden Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben weitere Gegner getötet.
Wie das Militär am Freitag mitteilte, hätten Scharfschützen und Drohnen in den vergangenen 24 Stunden mehr als zehn Terroristen getötet. Während des Einsatzes hätten drei Terroristen eine Panzerfaust auf die israelischen Truppen abgefeuert. Sie seien eliminiert worden. Auf israelischer Seite habe es keine Verletzten gegeben, hieß es.
Es seien zudem ein Waffenlager, eine Kommandozentrale und ein Gelände, auf dem sich mehrere Terroristen in unmittelbarer Nähe der Truppen aufhielten, zerstört worden.
23. Februar, 6.43 Uhr: Terroranschlag im Westjordanland vereitelt
Das israelische Militär hat in der Stadt Dschenin im Westjordanland nach eigenen Angaben einen Terroranschlag vereitelt.
Wie die Armee am frühen Freitagmorgen bekannt gab, wurde ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad bei einem Drohnenangriff in Dschenin ausgeschaltet. Der Mann sei auf dem Weg gewesen, einen Anschlag zu verüben.
Er sei in den vergangenen Monaten an mehreren Angriffen auf israelische Gemeinden und Militärposten beteiligt gewesen.
23. Februar, 6.20 Uhr: Nach Anschlag: Forderung in Israel nach Siedlungsbau im Westjordanland
Nach einem palästinensischen Terroranschlag nahe Jerusalem will Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich (43) den Siedlungsbau im Westjordanland vorantreiben.
Wie die Zeitung "Times of Israel" in der Nacht zum Freitag berichtete, werde der für die Genehmigung des Baus von Siedlerhäusern zuständige Ausschuss zu diesem Zweck in Kürze zusammenkommen. Smotrich wolle, dass mehr als 3000 zusätzliche Häuser im Westjordanland gebaut werden, hieß es.
Er reagierte damit auf einen Terroranschlag vom Vortag auf einer Autobahn nahe Jerusalem, bei dem nach Angaben von Sanitätern mindestens ein Israeli getötet wurde und mehrere Menschen teils schwer verletzt wurden.
23. Februar, 6.16 Uhr: Netanjahu legt Kabinett Plan für Zeit nach Gaza-Krieg vor
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat dem Sicherheitskabinett einem Medienbericht zufolge seinen Plan für die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg vorgelegt.
Dieser sehe - wie von Netanjahu zuvor immer wieder bekräftigt - die volle Sicherheitskontrolle über das gesamte Küstengebiet durch das israelische Militär vor, berichtete die Zeitung "The Times of Israel" in der Nacht zum Freitag.
Bezüglich der künftigen Verwaltung des Gazastreifens heiße es in dem Grundsatzpapier in vager Formulierung, sie würde von "lokalen Beamten" mit fachlicher Erfahrung geleitet. Dabei werde es sich um Personen handeln, die keine Verbindungen zu "Ländern oder Organisationen, die den Terrorismus unterstützen", hätten.
23. Februar, 6.13 Uhr: Gaza-Verhandlungen verlaufen laut US-Regierung "konstruktiv"
Im Gaza-Krieg verdichten sich nach wochenlangem Stillstand die Anzeichen für mögliche Fortschritte in den Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung von Geiseln.
Die Gespräche der internationalen Vermittler verliefen "konstruktiv", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag in Washington (Ortszeit).
23. Februar, 6.11 Uhr: Kräfte in Israel stören laut UNRWA Arbeit von Palästinenserhilfswerk
Der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, wirft israelischen Kräften innerhalb des Regierungsapparats konzertierte Aktionen zur Behinderung der Arbeit der UN-Organisation vor.
Das Flüchtlingshilfswerk könnte das von der UN-Vollversammlung erteilte Mandat bald nicht mehr erfüllen, schrieb Lazzarini am Donnerstag in einem Brief an den Präsidenten der UN-Vollversammlung.
Nach seinen Angaben forderten israelische Behörden UNRWA zum Beispiel auf, ein 1952 von Jordanien zugewiesenes Berufsbildungszentrum in Ostjerusalem zu räumen und eine "Nutzungsgebühr" von 4,5 Millionen Dollar zu zahlen.
Zollbehörden hätten die Abfertigung von UNRWA-Material eingestellt, eine Bank habe ein UNRWA -Konto blockiert. Die Visa für internationale Mitarbeiter, die auch im Gazastreifen arbeiten, seien auf ein bis zwei Monate begrenzt worden.
22. Februar, 21.53 Uhr: Proteste in Gaza für mehr Hilfen - und gegen Hamas
Im Gazastreifen haben am Donnerstag Augenzeugen zufolge Hunderte Palästinenser für mehr Hilfslieferungen und gegen die Hamas demonstriert.
Teilnehmer der spontanen Kundgebung im Norden des Küstengebiets hielten demnach Schilder mit Aufschriften wie "Nieder mit der Hamas!" und "Wir wollen essen, den Krieg beenden - unsere Kinder sterben vor Hunger" in die Höhe. Kinder klopften den Angaben zufolge auf leeres Geschirr, um so den Mangel an Essen zu zeigen.
Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass Polizisten, die von der Hamas gestellt werden, in Richtung der Demonstranten geschossen hätten, um die Menschen auseinanderzutreiben. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Ein Sprecher der israelischen Armee schrieb auf der Plattform X, die Bewohner des Gazastreifens brächten ihre Empörung über die Hamas und ihren Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, zum Ausdruck. Er veröffentlichte auch ein Video des mutmaßlichen Protests.
22. Februar, 21.15 Uhr: Israelischer Angriff tötet zwei Hisbollah-Kämpfer im Libanon
Bei dem israelischen Drohnenangriff auf ein Wohnhaus im Südlibanon wurden am Donnerstag zwei Hisbollah-Kämpfer getötet, wie eine Sicherheitsquelle mitteilte. Die vom Iran unterstützte Gruppe kündigte später einen Vergeltungsbeschuss mit Raketen an.
Eine israelische Drohne habe zwei Lenkraketen auf das Gebäude in Kfar Rumman in der Nähe der südlichen Stadt Nabatiyeh abgefeuert, so die Quelle, die nicht genannt werden wollte, da sie nicht befugt war, die Medien zu informieren. Die Hisbollah bestätigte später, dass zwei ihrer Kämpfer durch israelisches Feuer getötet worden seien.
Sie erklärte, sie habe als Reaktion auf den Drohnenangriff und andere "Angriffe auf Dörfer und zivile Häuser" "Dutzende von Katjuscha-Raketen" auf zwei israelische Kasernen abgefeuert. Der Hamas-Verbündete beanspruchte mindestens neun weitere Angriffe auf israelische Truppen und Stellungen am Donnerstag.
22. Februar, 21 Uhr: Huthi drohen mit Ausweitung der Angriffe auf Handelsschifffahrt
Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen will ihre Angriffe auf Handelsschiffe vor der Küste des Landes ausweiten. Man setze auf Eskalation als Antwort auf die Eskalation Israels im Gazastreifen, sagte der Anführer der Gruppe, Abdel-Malik al-Huthi, in einer Fernsehansprache, wie der Sender Al-Masirah berichtete.
Huthi-Vertreter hatten zuletzt betont, dass neben Schiffen mit Verbindungen zu Israel auch US-amerikanische und britische Schiffe ins Visier genommen werden sollen.
Die Gruppe bekannte sich zudem zu kürzlich erfolgten Angriffen mit Raketen und Drohnen auf Israel sowie auf ein britisches Handelsschiff und einen US-Zerstörer, wie ein Sprecher mitteilte. Das US-Militär bestätigte den Abschuss von sechs Drohnen im Roten Meer.
22. Februar, 19.02 Uhr: WHO evakuiert 50 Personen aus Krankenhaus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat mehr als 50 Patienten aus dem umkämpften Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Gazastreifen evakuiert.
Es seien aber immer noch etwa 140 Patienten in der Klink - und die Zahlen änderten sich stündlich. Einige Patienten erlägen ihren Verletzungen, andere flüchteten, teilte die WHO mit.
22. Februar, 18.57 Uhr: Bewegung in Verhandlungen mit Hamas, so israelischer Verteidigungsminister
Bei den Verhandlungen über die Freilassung der verschleppten Geiseln und eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zeichnet sich Bewegung ab.
"Wir werden die Befugnisse ausweiten, die unseren Geisel-Unterhändlern gegeben sind", sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant (65). Er äußerte sich bei einem Treffen mit dem US-Gesandten Brett McGurk (50), der sich in der Region befindet und an den Bemühungen um eine Waffenruhe beteiligt ist.
Zugleich betonte Galant aber, die israelische Armee bereite sich auf die Fortsetzung "intensiver Bodenoperationen" vor. Die Zahl der Geiseln, die noch von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, soll sich auf mehr als 100 belaufen.
22. Februar, 18.09 Uhr: Israelisches Militär gibt mehrere Orte frei
Alle israelischen Orte in mindestens vier Kilometern Entfernung zum Gazastreifen sowie weitere 18 Gemeinden, die näher an der Grenze liegen, gelten ab sofort wieder als sicher.
Wann genau die jeweiligen evakuierten Bewohner zurückkehren können, soll für jeden Ort individuell in Zusammenarbeit der örtlichen Behörden und dem Heimatfrontkommando ausgearbeitet werden, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die israelische Armee.
Die Armee warnte laut Berichten gleichzeitig vor weiterhin möglichem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen in Orte in Grenznähe. Eine "völlige Risikofreiheit" gebe es weiterhin nicht.
22. Februar, 18 Uhr: Toter und Verletzte bei mutmaßlich israelischem Angriff im Libanon
Bei einem mutmaßlich israelischen Drohnenangriff im Süden des Libanons sind am Donnerstag Berichten zufolge mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen und von Augenzeugen erfuhr, sollen bei dem Angriff drei Raketen auf dem Dach eines Wohnhauses in der Ortschaft Kfar Ruman, etwa 12 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, eingeschlagen sein.
Ein Stockwerk des Gebäudes sei dabei eingestürzt. Rettungskräfte eilten demnach zum Ort des Geschehens. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe die Berichte.
22. Februar, 16.20 Uhr: Israel erwägt von Palästinensern verwaltete Zonen in Gaza
Israel fasst von Palästinensern verwaltete Zonen nach dem Ende des Gaza-Kriegs ins Auge. "Wir suchen nach den richtigen Leuten für das Vorhaben", sagte ein israelischer Regierungsvertreter.
Es gehe um solche, die keine Verbindung zur radikal-islamischen Hamas hätten. Sie dürften auch nicht mit der Palästinensischen Autonomiebehörde, die das West-Jordanland verwaltet, verwoben sein.
"Klar ist, dass das Zeit braucht. Keiner wird sich melden, wenn er damit rechnen muss, dass die Hamas ihm eine Kugel in den Kopf schießt." Der Plan könne umgesetzt werden, wenn die Hamas besiegt und keine Gefahr mehr für Israelis und Einwohner von Gaza mehr darstelle.
22. Februar, 16.10 Uhr: Hamas-Anführer hält neuen Geisel-Deal für möglich
Ein Hamas-Anführer hält ein neues Geisel-Abkommen für möglich. In naher Zukunft könne es einen Durchbruch bei den Verhandlungen geben, sagte Mussa Abu Marsuk in einem Interview mit dem arabischen Sender Al-Ghad .
Zugleich nannte er als Bedingungen für das Zustandekommen eines Deals das Ende des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen sowie die Rückkehr der Binnenvertriebenen in den Norden des Küstengebiets.
Der Hamas-Anführer forderte außerdem, dass für die Freilassung jeder aus Israel entführten Geiseln 500 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.
22. Februar, 15.15 Uhr: Luftangriffe auf Rafah gemeldet - Moschee und Häuser zerstört
Das israelische Militär hat bei Luftangriffen auf die Grenzstadt Rafah im südlichen Gazastreifen eine Moschee dem Erdboden gleichgemacht. Von der Al-Faruk-Moschee blieben nur noch Betonruinen übrig. Auch die Fassaden der angrenzenden Gebäude waren zerstört.
Nach Angaben der Behörden wurden vier Häuser im Süden der Stadt und drei im Zentrum getroffen. Anwohner berichteten, dass es sich um die schwersten Bombardierungen seit einem israelischen Angriff auf die Stadt vor zehn Tagen handelte, bei dem zwei Geiseln befreit und zahlreiche Zivilisten getötet wurden.
22. Februar, 15 Uhr: Handelsschiff angegriffen und in Brand geraten
Vor der Küste Jemens ist erneut ein Handelsschiff mit Raketen angegriffen worden und in Brand geraten.
Das teilte die britische Seeverkehrsbehörde UKTMO am Donnerstag mit. Demnach sei das Schiff am Donnerstag mit zwei Raketen beschossen worden, die ein Feuer an Bord verursachten. Streitkräfte der internationalen Alianz zum Schutz der Seewege seien im Einsatz, hieß es weiter.
Das Seesicherheitsunternehmen Ambrey identifizierte das Schiff als ein unter der Flagge des pazifischen Inselstaats Palau fahrender Frachter in britischem Besitz, der von Thailand aus in Richtung Rotes Meer unterwegs war.
22. Februar, 13.59 Uhr: Israels Militäranwältin warnt vor illegalem Verhalten von Soldaten
Generalmajor Jifat Tomer-Jeruschalmi hat Kommandeure vor möglichen illegalen Taten israelischer Soldaten im Gaza-Krieg gewarnt.
Insgesamt sei das Vorgehen der Truppen zwar "professionell und legal", es gebe aber auch "Fälle inakzeptablen Verhaltens, das von den Werten der Armee und den Befehlen abweicht", schrieb sie.
In sozialen Medien kursierten in den vergangenen Monaten immer wieder Videos, die Fehlverhalten israelischer Soldaten zeigten. Einige der Vorfälle gingen über den disziplinarischen Bereich hinaus, "und überschreiten die kriminelle Schwelle", warnte sie.
22. Februar, 13.49 Uhr: Ärzte ohne Grenzen: Angehörige von Mitarbeiter im Gazastreifen getötet
Wie Ärzte ohne Grenzen mitteilte, starben die Frau und die Schwiegertochter eines Mitarbeiters durch Schüsse eines israelischen Panzers.
Sechs weitere Menschen - fünf davon Frauen und Kinder - seien bei dem Angriff in Chan Junis verletzt worden. Das sei geschehen, obwohl das Gebäude klar mit einer Fahne der Organisation gekennzeichnet gewesen sei.
Ärzte ohne Grenzen verurteilte den Vorfall aufs Schärfste. Das israelische Militär habe mitgeteilt, Schüsse auf ein Gebäude mit "terroristischen Aktivitäten" abgefeuert zu haben, würde den Tod von Zivilisten aber bedauern.
22. Februar, 11.41 Uhr: Angriffe und Kämpfe in Viertel der Stadt Gaza - Armee: rund 20 Tote
Bei israelischen Angriffen und Kämpfen in einem Viertel der Stadt Gaza hat es erneut viele Tote gegeben.
Truppen hätten "Terror-Infrastruktur zerstört und binnen eines Tages rund 20 Terroristen getötet", teilte das israelische Militär. Im Südabschnitt seien mehrere Schiffe zerstört worden. Soldaten hätten auch zahlreiche Waffen gefunden.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Donnerstag mit, binnen 24 Stunden seien im Gazastreifen 97 Palästinenser getötet und 132 weitere verletzt worden.
22. Februar, 11.30 Uhr: Mutmaßlicher neuer Huthi-Angriff auf israelische Stadt Eilat abgewehrt
Nach Raketenalarm in der Küstenstadt Eilat hat Israels Raketenabwehr Militärangaben zufolge erfolgreich ein Geschoss über dem Roten Meer abgefangen.
Nach Medienberichten handelte es sich um einen mutmaßlichen neuen Angriff der militant-islamistischen Huthi-Miliz im Jemen. Das Geschoss sei nicht auf israelisches Gebiet gelangt und habe keine Bedrohung für Zivilisten dargestellt, hieß es in einer Mitteilung der Armee.
22. Februar, 9.14 Uhr: Drei Palästinenser feuern bei Jerusalem auf Autobahn - Ein Toter
Bei einem Terroranschlag nahe Jerusalem sind nach Angaben von Sanitätern mindestens ein Israeli getötet und mehrere Menschen teils schwer verletzt worden.
Wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte, wurden drei Angreifer noch am Tatort auf einer Autobahn erschossen. Laut Inlandsgeheimdienst Schin Bet handelte es sich bei den Tätern um drei Palästinenser im Alter von 26 bis 31 Jahren.
Die Täter seien während eines Staus aus ihren Fahrzeugen ausgestiegen und hätten damit begonnen, mit automatischen Waffen auf Menschen zu schießen. Zwei Täter seien vor Ort erschossen worden. Ein Dritter habe versucht zu fliehen, sei aber gestellt und ebenfalls getötet worden.
22. Februar, 6.25 Uhr: UN-Nothilfekoordinator an G20: Beenden Sie den Gaza-Krieg
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat die Außenminister der G20-Runde aufgefordert, auf ein Ende des Krieges im Gazastreifen hinzuwirken.
"Ihr Schweigen und Ihre Untätigkeit werden nur dazu führen, dass noch mehr Frauen und Kinder in die offenen Gräber von Gaza geworfen werden", so der 72-Jährige.
Weil sämtliches Flehen und Fordern seines der Vereinten Nationen keine Früchte getragen hätte, sollen die Außenminister der G20 ihren Einfluss nutzen, um "diesen Krieg zu beenden und die Menschen in Gaza zu retten".
21. Februar, 22.30 Uhr: Bericht: Israelischer Minister sieht erste Anzeichen für Geisel-Deal
Der israelische Minister Benny Gantz sieht Berichten zufolge erste Anzeichen für ein neues Geisel-Abkommen mit der Hamas.
Sollte die Vereinbarung nicht zustande kommen, sei Israel aber bereit, seine Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen zu beginnen, sagte der Minister im Kriegskabinett nach Angaben mehrerer israelischer Medien vom Mittwoch. Konkrete Details nannte er aber nicht.
Ägypten, Katar und die USA bemühen sich derzeit erneut darum, eine längere Feuerpause im Gaza-Krieg herbeizuführen. Im Rahmen eines Abkommens sollen in mehreren Phasen die noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegen palästinensische Gefangene in Israel ausgetauscht werden.
21. Februar, 19.04 Uhr: Palästinenser: Junge bei Zusammenstößen im Westjordanland getötet
Bei Konfrontationen im Zuge eines israelischen Armeeeinsatzes im besetzten Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge am Mittwoch ein 14-Jähriger getötet worden.
Dem Jungen sei ins Herz geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. In einem Ort östlich der Stadt Kalkilia sei es zu Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern gekommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Vier Menschen wurden den Angaben zufolge festgenommen.
Israels Armee teilte auf Anfrage mit, in dem Ort im Nordwesten des Palästinensergebiets habe ein Palästinenser einen Molotowcocktail auf einen zivilen, israelischen Bus gefeuert. Zudem habe es gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Verdächtige hätten Steine auf die israelischen Einsatzkräfte geschleudert. Diese hätten daraufhin scharf geschossen und dabei eine Person getroffen.
21. Februar, 17.35 Uhr: Große Unterstützung für Bundeswehr-Einsatz im Roten Meer
Für den geplanten Einsatz der deutschen Marine im Roten Meer zeichnet sich im Bundestag eine breite Mehrheit ab. Neben den Ampel-Parteien signalisierten am Mittwoch auch die oppositionelle CDU/CSU-Fraktion sowie die AfD ihre Unterstützung.
Die EU-Mission sei gut und richtig und Deutschlands Teilnahme eine "Selbstverständlichkeit", erklärte Unionsfraktionsvize Johann Wadephul (CDU). Es handle sich um den wichtigsten Seeweg der Europäische Union, der bislang jedoch von Nicht-EU-Staaten verteidigt werde. Der AfD-Abgeordnete Joachim Wundrak sprach von "vitalen deutschen Interessen".
21. Februar, 17.24 Uhr: Baerbock weist Holocaust-Vergleich von Brasiliens Präsidenten zurück
Außenministerin Annalena Baerbock hat Äußerungen des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zurückgewiesen, der Einsatz des israelischen Militärs im Gazastreifen sei mit dem Holocaust zu vergleichen.
"Der Holocaust ist mit nichts zu vergleichen", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor Journalisten am Rande eines Treffens mit ihren Kolleginnen und Kollegen der G20-Runde der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte im brasilianischen Rio de Janeiro. Mit Holocaust wird der von Adolf Hitler befohlene Massenmord an Millionen von Juden bezeichnet.
21. Februar, 17.16 Uhr: USA: UN-Gericht soll sich in Gaza-Konflikt zurückhalten
Die USA haben den Internationalen Gerichtshof aufgerufen, sich im Gaza-Krieg mit einseitigen Forderungen an Israel zurückzuhalten.
Die Aufforderung, die besetzten Gebiete unverzüglich und bedingungslos zu räumen, könnte den Friedensprozess noch weiter blockieren, warnte der Rechtsvertreter der USA; Richard Visek, am Mittwoch vor dem Gericht in Den Haag. Das Gericht sollte nicht versuchen, den lang andauernden Konflikt mit einem Rechtsgutachten zu lösen, das nur das Verhalten einer Seite gezielt anspreche.
21. Februar, 16.10 Uhr: Israels Parlament gegen einseitige Gründung eines Palästinenserstaats
Israels Parlament hat sich gegen eine "einseitige Anerkennung" eines palästinensischen Staates ausgesprochen.
99 der 120 Abgeordneten stimmten am Mittwoch für eine entsprechende Regierungserklärung, wie die konservative Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte. "Die Knesset hat sich heute mit großer Mehrheit gegen den Versuch ausgesprochen, uns die Gründung eines palästinensischen Staates zu diktieren", sagte Netanjahu nach Angaben seiner Partei. Er gratulierte den Abgeordneten, die für seinen Vorschlag gestimmt hätten.
Netanjahus Kabinett hatte am Sonntag einstimmig eine Erklärung gebilligt, wonach Israels Regierung eine von internationalen Parteien aufgezwungene Friedensregelung mit den Palästinensern ablehnt. Eine Friedensregelung sei nur als Ergebnis direkter Verhandlungen beider Seiten ohne Vorbedingungen denkbar, hieß es darin weiter.
21. Februar, 16.06 Uhr: Bericht: Israels ESC-Beitrag löst Diskussionen aus
Der Song, mit dem die israelische Teilnehmerin Eden Golan im Mai beim Eurovision Song Contest (ESC) antreten will, soll bereits Diskussionen ausgelöst haben.
Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete am Mittwoch, die Organisatoren hätten den Beitrag mit dem Titel "Oktoberregen" als politisch eingestuft und erwögen deshalb seine Disqualifizierung. Der Song bezieht sich Medienberichten zufolge auf das Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet worden waren. Das Lied ist allerdings bisher nicht offiziell vorgestellt worden.
Der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan besteht jedoch dem Bericht zufolge darauf, dass der Text des Songs nicht geändert werde, selbst wenn dies Israel die Teilnahme kosten sollte.
21. Februar, 15.13 Uhr: Schweiz will Hamas für fünf Jahre verbieten
Nach Deutschland und vielen anderen Staaten will auch die Schweiz die im Gazastreifen aktive islamistische Palästinenserorganisation Hamas verbieten.
Die Regierung verabschiedete am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Der Entwurf muss noch durch das Parlament. Das Verbot soll zunächst fünf Jahre gelten. Betroffen seien auch mit der Hamas verwandte Organisationen, hieß es in Bern.
21. Februar, 12.57 Uhr: Eine Tote im Libanon nach israelischem Angriff
Bei einem israelischen Angriff ist libanesischen Angaben zufolge eine Frau im Südlibanon getötet worden.
Die Tochter der Frau sei bei dem Angriff auf den Ort Madschdal Zun schwer verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch. Das israelische Militär wollte sich erst später dazu äußern.
21. Februar, 11.24 Uhr: Iran macht Israel für Explosionen an Pipelines verantwortlich
Irans Regierung hat Israel für Explosionen an wichtigen Gaspipelines verantwortlich gemacht. Ölminister Dschawad Odschi bekräftigte am Mittwoch am Rande einer Kabinettssitzung, dass die Schäden inzwischen behoben seien.
"Es war eine israelische Verschwörung, die nicht erfolgreich war", sagte der Minister vor Journalisten.
21. Februar, 11.22 Uhr: "Dutzende Terroristen" bei Einsatz in Gaza getötet
Die israelische Armee hat in einem Viertel der Stadt Gaza nach eigenen Angaben "Dutzende Terroristen bei Bodenkämpfen und gezielten Luftangriffen getötet".
Das Militär teilte am Mittwoch mit, es seien dort auch zahlreiche Waffen gefunden worden. Gleichzeitig hätten die Truppen auch ihren Einsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens verstärkt. Auch dort seien binnen 24 Stunden rund 20 bewaffnete Kämpfer getötet worden, hieß es in der Mitteilung. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
21. Februar, 6.12 Uhr: Bodenoffensive in Rafah vor Ramadan unwahrscheinlich
Israels geplante Militäroffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens wird einem Medienbericht zufolge aus US-Sicht sehr wahrscheinlich nicht vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan beginnen.
Diese Einschätzung teilte ein namentlich nicht genannter ranghoher US-Beamter der "Times of Israel" mit. Wie die Zeitung am Dienstagabend berichtete, ist Israels Armee noch dabei, größere Einsätze in der seit Wochen heftig umkämpften Stadt Chan Junis nördlich von Rafah abzuschließen. Zugleich ist geplant, die rund 1,5 Millionen Palästinenser in Rafah in Sicherheit zu bringen, bevor das Militär dort gegen die verbleibenden Bataillone der Hamas vorgeht. Die Umsetzung eines solchen Plans samt Mechanismen zur Unterstützung der Menschen nach Unterbringung an anderen Orten nehme Wochen in Anspruch, wurde der Beamte zitiert.
21. Februar, 6.06 Uhr: Israel baut Straße zur Kontrolle des Gazastreifens aus
Die israelische Armee baut einem Medienbericht zufolge eine Straße quer durch den Gazastreifen aus, um die Sicherheitskontrolle über das palästinensische Küstengebiet auf unbestimmte Zeit aufrechtzuerhalten.
Das berichtete die US-Zeitung "Wall Street Journal" am Dienstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Verteidigungsbeamte. Die Schotterstraße teilt den abgeriegelten Küstenstreifen südlich der Stadt Gaza von der israelischen Grenze bis zur Mittelmeerküste entlang eines Ost-West-Korridors, der seit Beginn des Krieges gegen die islamistische Hamas vor gut vier Monaten von israelischen Truppen besetzt ist.
20. Februar, 21.18 Uhr: Netanjahu: Lassen uns durch Druck nicht aufhalten
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Entschlossenheit seines Landes bekräftigt, sich bei der Kriegsführung im Gazastreifen von Kritik nicht beirren zu lassen.
"Es gibt im Inland wie im Ausland beträchtlichen Druck auf Israel, den Krieg zu beenden, bevor wir alle seine Ziele erreicht haben", sagte Netanjahu am Dienstag bei einem Truppenbesuch in der Nähe der Gaza-Grenze. Der bewaffnete Kampf gegen die islamistische Hamas werde aber weitergehen, bis alle Geiseln freigelassen seien und Gaza für Israel nie mehr eine Bedrohung darstelle. "Kein Druck kann daran etwas ändern."
Netanjahu sprach wenige Stunden, nachdem im UN-Sicherheitsrat ein Veto der USA einen Resolutionsentwurf mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gaza-Krieg verhindert hatte. 13 der 15 Ratsmitglieder stimmten für den Entwurf Algeriens.
Die überwiegende Mehrheit des Gremiums war von der Sorge um eine drohende israelische Militäroffensive in der mit palästinensischen Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens geleitet. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter.
20. Februar, 20 Uhr: Waffenruhe würde laut Israel Immunität für Babymörder bedeuten
Nach einer gescheiterten Resolution im Weltsicherheitsrat hat Israel Forderungen nach einer Waffenruhe im Gazastreifen scharf zurückgewiesen.
Das absurde Wort "Waffenruhe" würde ständig erwähnt "als wäre es eine Wunderwaffe, eine magische Lösung für alle Probleme der Region", sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan am Dienstag im mächtigsten UN-Gremium.
Ein Ende der Kämpfe würde Immunität für Babymörder und Vergewaltiger der Hamas gleichkommen, die sich für die internationale Ordnung nicht interessierten. "Die Hamas wird Ihre Resolutionen nicht einmal lesen", so Erdan.
20. Februar, 15.50 Uhr: Lieferung von Lebensmitteln nach Nord-Gaza vorübergehend ausgesetzt
Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat die Lieferung von Lebensmitteln in den Norden des Gazastreifens vorübergehend ausgesetzt.
Man werde die Lieferungen erst wieder aufnehmen, wenn die Bedingungen für eine sicherere Verteilung gegeben seien, teilte das WFP am Dienstag mit. Die Entscheidung sei den Verantwortlichen nicht leicht gefallen. "Allerdings muss die Sicherheit für die Lieferung der Nahrungsmittel und für die Menschen, die sie erhalten, gewährleistet sein."
Nach einer dreiwöchigen Pause hat das WFP am Sonntag die Lieferungen in den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens wieder aufgenommen. Seitdem kam es allerdings zu chaotischen Szenen und Ausschreitungen bei der Verteilung der Lebensmittel, wie das WFP weiter mitteilte.
Menschen kletterten auf Lkw - an einigen Orten wurden ganze Lastwagen geplündert. Mitunter kam es zu Zusammenstößen. Schüsse fielen und ein Lkw-Fahrer wurde angegriffen und verletzt.
20. Februar, 11.14 Uhr: Hamas-Chef zu Gesprächen in Kairo eingetroffen
Hamas-Chef Ismail Hanijeh ist zu Gesprächen mit Vertretern der ägyptischen Führung über die Lage im Gaza-Krieg in Kairo eingetroffen. Dies teilt die militant-islamistische Palästinenser-Organisation mit.
Hanijeh, der sich seit längerem nicht im Gazastreifen aufhält, war zuletzt wiederholt zu Gesprächen in der ägyptischen Hauptstadt. Ägypten versucht seit einigen Wochen gemeinsam mit Katar eine neue Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie eine Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Islamisten zu vermitteln. Israel und die Hamas machen sich gegenseitig für die stockenden Verhandlungen verantwortlich.
20. Februar, 11.09 Uhr: Hamas-Gesundheitsministerium beklagt insgesamt 29.195 Tote
Das Gesundheitsministerium im von der Hamas regierten Gazastreifen teilte am Dienstag mit, dass in dem palästinensischen Gebiet während des Krieges zwischen den von der Hamas geführten Kämpfern und Israel mindestens 29.195 Menschen getötet worden sind.
In einer Erklärung des Ministeriums heißt es, dass in den letzten 24 Stunden insgesamt 103 Menschen starben, während weitere 69.170 Menschen seit Ausbruch des Krieges am 7. Oktober verwundet wurden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
20. Februar, 11 Uhr: Pretoria sagt, Israels "Apartheid" gegen Palästinenser sei schlimmer als in Südafrika
Israel wendet in den palästinensischen Gebieten eine noch extremere Form der Apartheid an, als sie in Südafrika vor 1994 herrschte, erklärte Pretoria am Dienstag vor dem höchsten Gericht der Welt.
"Wir Südafrikaner spüren, sehen, hören und fühlen die unmenschliche diskriminierende Politik und die Praktiken des israelischen Regimes als eine noch extremere Form der Apartheid, die in meinem Land gegen die schwarze Bevölkerung institutionalisiert wurde", sagte Vusimuzi Madonsela, Südafrikas Botschafterin in den Niederlanden, wo der Internationale Gerichtshof seinen Sitz hat.
20. Februar, 10.50 Uhr: Pistorius betont "defensiven Auftrag" der Fregatte "Hessen"
Vor dem Start der EU-Mission zum Schutz von Handelsschiffen vor Angriffen der Huthi-Miliz im Jemen hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) den "defensiven Auftrag" des Einsatzes betont.
Es gehe "nur um Abwehr bei Angriffen von Raketen, Drohnen und anderem", sagte Pistorius im ZDF-"Morgenmagazin" am Dienstag beim Besuch der deutschen Fregatte "Hessen" vor der griechischen Insel Kreta, die an dem Einsatz teilnehmen soll. Angriffe auf das Festland seien nicht geplant. Der Einsatz sei "nicht zu verwechseln mit dem gemeinsamen Auftrag, den sich Amerikaner und Briten gegeben haben", sagte Pistorius. Die Nato-Partner beschießen im Rahmen ihrer Mission "Poseidon Archer" auch Huthi-Stellungen an Land.
Pistorius erklärte weiter, es gehe bei dem Einsatz am Roten Meer, an dem die "Hessen" gemeinsam mit fünf weiteren Schiffen aus EU-Ländern beteiligt sein wird, "um die Freiheit des Handels (...) und die Sicherheit der Schiffe auf der wichtigsten Handelsroute zwischen Asien und Europa" sowie um die Sicherheit der internationalen Seefahrt insgesamt.
20. Februar, 9.49 Uhr: Israel ordnet neue Evakuierungen in Gaza an
Das israelische Militär hat neue Evakuierungen in Teilen der Stadt Gaza angeordnet. Die Anweisungen galten für die Stadtteile Saitun und Turkoman am südlichen Rand der Stadt, wie die Streitkräfte mitteilten.
Die Anordnungen waren ein Hinweis darauf, dass militante Palästinenser auch in Gebieten im Norden des Gazastreifens, die nach Angaben des Militärs bereits vor Wochen weitgehend geräumt wurden, immer noch heftigen Widerstand leisten.
Anwohner berichteten von Luftangriffen und schweren Bodenkämpfen in den östlichen Teilen von Gaza in den vergangenen zwei Tagen. "Die Lage ist sehr schwierig", sagte Aiman Abu Awad, der in Saitun lebt. "Wir sind in unseren Häusern gefangen."
20. Februar, 8.30 Uhr: Israels Armee will wieder Dutzende Hamas-Kämpfer im Gazastreifen getötet haben
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seine Angriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortgesetzt.
Bei andauernden "intensiven Einsätzen" im Westen der seit Wochen heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets seien in den vergangenen 24 Stunden Dutzende Kämpfer der Terrormiliz getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Dabei sei auch ein großes Waffenlager in der Stadt getroffen worden.
Auch im Zentrum des abgeriegelten Gazastreifens seien im Verlauf des vergangenen Tages Terroristen getötet worden, teilte die israelische Armee weiter mit. Sämtliche Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
20. Februar, 7 Uhr: UN warnen vor Kindersterben in Gaza
Mehrere UN-Organisationen haben wegen der Lage der Kinder im Gazastreifen Alarm geschlagen.
Der Mangel an Lebensmitteln, die zunehmende Unterernährung und die rasche Ausbreitung von Krankheiten könnten zu einem massiven Anstieg der Todesfälle führen, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das Welternährungsprogramms (WFP) mit.
"Der Gazastreifen steht kurz vor einer Explosion vermeidbarer Todesfälle bei Kindern, die das ohnehin schon unerträgliche Ausmaß der Kindersterblichkeit im Gazastreifen noch verschlimmern würde", erklärte der Unicef-Vertreter Ted Chaiban.
20. Februar, 6.50 Uhr: Prinz William macht auf Leid durch Gaza-Krieg und Antisemitismus aufmerksam
Der britische Thronfolger Prinz William (41) will bei mehreren Veranstaltungen auf das menschliche Leid infolge des Gazakriegs hinweisen. Dabei gehe es auch um den weltweiten Anstieg des Antisemitismus, teilte der Kensington-Palast in der Nacht zum Dienstag mit.
Der Sohn von König Charles III. (75) werde Hilfskräfte treffen, die humanitäre Hilfe in der Region leisten, und Erfahrungen von Menschen vor Ort hören sowie an einer Diskussion mit jungen Menschen in einer Synagoge teilnehmen, die sich gegen Hass und Antisemitismus einsetzen.
"Der Prinz und die Prinzessin (Kate) waren zutiefst besorgt über die Ereignisse, die sich Ende 2023 ereigneten, und tragen weiterhin alle Opfer, ihre Familienangehörigen und Freunde in ihren Herzen und Gedanken", hieß es in der Mitteilung des Palasts weiter. "Ihre Königlichen Hoheiten teilen weiterhin die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für alle Betroffenen."
20. Februar, 6.43 Uhr: Militärische Kontrolle über palästinensische Gebiete bleibt
Netanjahu betonte am Wochenende, man werde sich dem internationalen Druck nicht beugen: "Wer uns an dem Einsatz in Rafah hindern will, sagt uns letztlich "Verliert den Krieg", so Netanjahu.
Auch in Bezug auf die Frage nach einer Zweistaatenlösung nach Ende des Krieges betonte der Rechtspolitiker am Montagabend in einer Video-Botschaft seine harte Haltung: Auch im Falle einer Einigung mit den Palästinensern darauf beanspruche Israel die umfassende militärische Kontrolle über alle palästinensischen Gebiete.
"In jedem Fall, mit oder ohne dauerhafte Lösung: Israel wird die vollständige Sicherheitskontrolle über alle Gebiete westlich des Jordans beibehalten", sagte Netanjahu. Dies schließe "selbstverständlich" das Westjordanland und den Gazastreifen ein. "Jeder weiß, dass ich es war, der seit Jahrzehnten die Gründung eines palästinensischen Staates, der unsere Existenz bedrohen würde, blockiert hat", sagte Netanjahu.
20. Februar, 6.40 Uhr: Bidens Nahost-Koordinator reist nach Israel
Der Nahost-Koordinator von US-Präsident Joe Biden (81), Brett McGurk (50), werde in dieser Woche in Israel und Ägypten erwartet, um Gespräche über die mögliche israelische Militäroperation in Rafah und die Bemühungen um die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas zu führen.
Das berichtete "Axios" in der Nacht zum Dienstag unter Berufung auf drei israelische und US-amerikanische Beamte. US-Präsident Joe Biden hatte Israel zuvor mit deutlichen Worten gewarnt, eine Militäroperation in Rafah dürfe "nicht ohne einen glaubwürdigen und durchführbaren Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und Unterstützung der Zivilbevölkerung in Rafah stattfinden".
Es müsse "einen vorübergehenden Waffenstillstand" geben, um die Geiseln zu befreien. Er erwarte, "dass die Israelis in der Zwischenzeit keine massive Bodenoffensive durchführen werden".
20. Februar, 6.30 Uhr: Israels Armee will Kriegskabinett Einsatzplan vorlegen
In Rafah bereitet sich die israelische Armee auf ein Einrücken vor, um die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien. Die israelische Regierung hat aber diesbezüglich noch keinen Einsatzbefehl erteilt.
Ein militärisches Vorgehen in der südlichsten Stadt des Gazastreifens ist höchst umstritten, weil sich dort auf engstem Raum 1,5 Millionen Palästinenser drängen, von denen die meisten vor den Kämpfen in anderen Teilen des Küstengebiets geflohen sind. Israels Armee wolle dem Kriegskabinett in dieser Woche einen ausgearbeiteten Einsatzplan vorlegen, berichtete die Nachrichtenseite "Axios" in der Nacht zum Dienstag unter Berufung auf israelische Beamte.
Vor dem Beginn einer Bodenoffensive soll nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) den Zivilisten in den Kampfgebieten ermöglicht werden, sich in sichere Gegenden zu begeben.
20. Februar, 6.15 Uhr: EU-Außenminister fordern sofortige Feuerpause
Deutschland und 25 andere EU-Staaten fordern eine sofortige humanitäre Feuerpause. Diese soll zu einem nachhaltigen Waffenstillstand, zur bedingungslosen Freilassung der Geiseln und zur Bereitstellung von humanitärer Hilfe führen, wie aus einer Erklärung am Montagabend nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel hervorgeht.
Als Hintergrund der Forderung wird auch die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes vom 26. Januar genannt, mit der Israel völkerrechtlich verbindlich aufgetragen wurde, alles zu tun, um einen Völkermord im Gazastreifen zu verhindern.
Die Außenministerinnen und Außenminister riefen Israel außerdem auf, in Rafah keine militärischen Maßnahmen zu ergreifen, die die bereits katastrophale humanitäre Lage verschlimmern und die dringend benötigte Bereitstellung einer Grundversorgung und humanitärer Hilfe verhindern würden.
20. Februar, 6.10 Uhr: Keine Bodenoffensive unter "gegenwärtigen Umständen"
Die USA stehen als Israels Verbündeter unter Druck. Washington hatte in den vergangenen Tagen versucht, eine Abstimmung über den algerischen Resolutionstext zu verhindern - eigenen Angaben zufolge, um die Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas nicht zu gefährden.
Washington könnte es aber auch darum gehen, bei der zunehmend kritisierten Kriegsführung Israels nicht als Wegbereiter gesehen zu werden. In einem eigenen Resolutionsentwurf heißt es mit Blick auf Rafah, dass "eine derart große Bodenoffensive unter den gegenwärtigen Umständen nicht durchgeführt werden" sollte. Es brauche eine "vorübergehende Waffenruhe in Gaza so bald wie möglich".
Der Text, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, deutet auf eine weitere Distanzierung der USA vom israelischen Militäreinsatz im Süden des Gazastreifens hin. Abgestimmt wird über den amerikanischen Text im Weltsicherheitsrat jedoch zunächst nicht.
19. Februar, 22.29 Uhr: Deutlich mehr unterernährte Kinder im Gazastreifen
Im Zuge des Krieges im Gazastreifen ist die Zahl der unterernährten Kinder nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO stark angestiegen.
Untersuchungen im Norden der Region hätten ergeben, dass dort 15,6 Prozent der Kinder – oder jedes sechste Kind unter zwei Jahren – akut unterernährt seien. "Davon leiden fast 3 Prozent unter schwerer Auszehrung, der lebensbedrohlichsten Form der Unterernährung", teilte die WHO am Montag mit. Da die Daten im Januar erhoben wurden, dürfte die Situation laut der Organisation gegenwärtig noch schlimmer sein. Insgesamt seien die Zahlen gegenüber der Zeit vor dem Krieg um ein Vielfaches angestiegen.
19. Februar, 21.16 Uhr: Luftangriffe im Libanon - Zahl der Verletzten steigt
Die Zahl der Verletzten nach einem israelischen Angriff auf Ziele nahe dem Küstenort Ghazieh südlich von Sidon im Libanon ist auf 14 angestiegen.
Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Demnach handelte es sich hauptsächlich um syrische und palästinensische Arbeiter.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass bei dem Angriff vom späten Montagnachmittag ein Industriegebiet getroffen wurde. Das israelische Militär bestätigte den Angriff. Ziel sei ein Waffendepot der libanesischen Hisbollah-Miliz gewesen. Der Angriff war demnach eine Reaktion auf eine Drohnenattacke nahe der israelischen Stadt Tiberias. Ersten Erkenntnissen zufolge soll die Drohne von der Hisbollah gestartet worden sein, hieß es von der Armee.
19. Februar, 21 Uhr: Militärische Kontrolle über palästinensische Gebiete bleibt laut Netanjahu
Israel beansprucht selbst im Falle einer Einigung mit den Palästinensern über eine Zweistaatenlösung die umfassende militärische Kontrolle über alle palästinensischen Gebiete.
"In jedem Fall, mit oder ohne dauerhafte Lösung: Israel wird die vollständige Sicherheitskontrolle über alle Gebiete westlich des Jordans beibehalten", sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) am Montagabend in einer Video-Botschaft. Dies schließe "selbstverständlich" das Westjordanland und den Gazastreifen ein.
19. Februar, 20.58 Uhr: Resolutionsentwurf deutet weitere Distanzierung der USA von Israel an
Ein Resolutionsentwurf der Vereinigten Staaten zum Gaza-Krieg deutet auf eine weitere Distanzierung Washingtons vom israelischen Militäreinsatz im Süden des Gazastreifens hin.
In der Beschlussvorlage für den Weltsicherheitsrat heißt es, dass die geplante Bodenoffensive Israels in die Stadt Rafah "zu weiteren Schäden für Zivilisten und ihrer weiteren Vertreibung, möglicherweise auch in Nachbarländer, führen würde". Deshalb sollte "eine derart große Bodenoffensive unter den gegenwärtigen Umständen nicht durchgeführt werden". Außerdem heißt es in dem Text, es brauche eine "vorübergehende Waffenruhe in Gaza so bald wie möglich". Der Text lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
19. Februar, 20.56 Uhr: Schwer kranke Patienten aus Nasser-Klinik im Gazastreifen verlegt
Aus dem umkämpften Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Gazastreifen sind 14 schwer kranke Patienten in andere Kliniken in der Umgebung gebracht worden.
Mehr als 180 Patientinnen und Patienten seien noch vor Ort, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montagabend in Genf. Zwei Tage lang sei humanitären Helfern der Zutritt verweigert worden, erst am Sonntag sei eine Begutachtung der Lage vor Ort möglich gewesen. Zwei der Patienten hätten während der Fahrt kontinuierlich manuell beatmet werden müssen.
19. Februar, 20.47 Uhr: EU-Staaten fordern sofortige humanitäre Feuerpause für Gaza
Deutschland und 25 andere EU-Staaten fordern eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg.
Diese solle zu einem dauerhaften Waffenstillstand, zur bedingungslosen Freilassung der Geiseln und zur Bereitstellung von humanitärer Hilfe führen, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel.
19. Februar, 18.15 Uhr: Mindestens acht Verletzte bei israelischen Luftangriffen im Libanon
Bei zwei israelischen Luftangriffen nahe dem Küstenort Ghazieh südlich von Sidon sind libanesischen Sicherheitskreisen zufolge mindestens acht Menschen verletzt worden.
Getroffen wurde demnach ein Industriegebiet etwa 60 Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt. Das israelische Militär bestätigte den Angriff. Ziel sei demnach ein Waffendepot der libanesischen Hisbollah-Miliz gewesen. Der Angriff war demnach eine Reaktion auf eine Drohnenattacke nahe der israelischen Stadt Tiberias. Ersten Erkenntnissen zufolge soll die Drohne von der Hisbollah gestartet worden sein, hieß es von der Armee. Ob es sich bei den Verletzten im Libanon um Hisbollah-Kämpfer oder Zivilisten handelte, war zunächst unklar.
19. Februar, 16.26 Uhr: EU startet Marineeinsatz im Roten Meer
Die EU hat den Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer und angrenzenden Seegebieten gestartet.
Die Außenminister der 27 Mitgliedstaaten fassten am Montag bei einem Treffen in Brüssel den entsprechenden Beschluss. Er sieht die Entsendung von europäischen Kriegsschiffen in die Region vor. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der Hamas in Israel folgten.
19. Februar, 16.06 Uhr: Ärger um Hitler-Vergleich des brasilianischen Präsidenten
Nach einem Hitler-Vergleich hat Israel den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (78) zur unerwünschten Person erklärt.
Er habe den brasilianischen Botschafter nach Yad Vashem zitiert, schrieb Außenminister Israel Katz (68) am Montag auf X, vormals Twitter. Die Holocaust-Gedenkstätte bei Jerusalem sei "der Ort, der mehr als jeder andere Zeugnis davon ablegt, was die Nazis und Hitler den Juden angetan haben, darin eingeschlossen meine eigene Familie".
Der brasilianische Präsident hatte am Sonntag Israels Militäreinsatz im Gazastreifen mit dem von Adolf Hitler befohlenen Massenmord an den europäischen Juden verglichen. "Was im Gazastreifen mit dem palästinensischen Volk geschieht, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Beziehungsweise hat es das schon gegeben: Als Hitler beschloss, die Juden zu töten", sagte Lula während einer Pressekonferenz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.
19. Februar, 16.02 Uhr: Laut Hamas-Behörde mehr als 29.000 Tote seit Kriegsbeginn
Seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als vier Monaten sind nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 29.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden.
Binnen 24 Stunden seien 107 Palästinenser getötet und 145 weitere verletzt worden, teilte die Behörde am Montag mit.
19. Februar, 12 Uhr: Palästinenser fordern vor UN-Gericht Gerechtigkeit
Zum Auftakt der Anhörung zur Rechtmäßigkeit von fast 60 Jahren israelischer Besatzung der palästinensischen Gebiete beim Internationalen Gerichtshof hat der Außenminister der Autonomiebehörde Gerechtigkeit für sein Volk gefordert.
Seit Jahrzehnten verstoße Israel bewusst gegen internationales Recht, sagte Riad al-Maliki am Montag vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen in Den Haag. "Die Kraft des Rechts muss siegen."
19. Februar, 11.58 Uhr: Israels Luftwaffe tötet gezielt extremistische Palästinenser in Gaza
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei verschiedenen Angriffen im Gazastreifen gezielt extremistische Palästinenser getötet.
Die israelische Armee teilte am Montag mit, am Vortag sei unmittelbar nach dem Abschuss einer Rakete aus dem Bereich der Stadt Gaza auf den israelischen Kibbuz Beeri der Täter identifiziert und bei einem Luftangriff getötet worden.
"Weitere bewaffnete Terrorzellen, die in dem Gebiet nahe den Truppen agierten, wurden ebenfalls ausgeschaltet", hieß es weiter in der Stellungnahme.
19. Februar, 6.05 Uhr: Krankenhäuser können Verletzten nicht mehr helfen
Bislang kamen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen fast 29.000 Palästinenser bei israelischen Angriffen und Kämpfen ums Leben. 68.880 weitere seien verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die Gesundheitsbehörde sprach am Sonntag von einer dramatischen Situation. Eine große Zahl von Verletzten könne wegen nicht funktionsfähiger Krankenhäusern und fehlender Medikamente nicht behandelt werdet. Tausende Verwundete müssten in andere Länder gebracht werden, damit ihnen geholfen werden kann.
19. Februar, 6.04 Uhr: Umstrittenes Vorrücken nach Rafah
In Rafah bereitet sich die israelische Armee auf ein Einrücken vor, um die verbliebenen Hamas-Bataillone zu zerschlagen und dort vermutete Geiseln zu befreien.
Die israelische Regierung hat aber diesbezüglich noch keinen Einsatzbefehl erteilt. Ein militärisches Vorgehen in der südlichsten Stadt des Gazastreifens ist höchst umstritten, weil sich dort auf engstem Raum 1,3 Millionen Palästinenser drängen, von denen die meisten vor den Kämpfen in anderen Teilen des Küstengebiets geflohen sind.
19. Februar, 6.02 Uhr: Palästinensischer Regierungschef fordert Marshallplan für Gaza
Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje hat die internationale Gemeinschaft zu einem Aufbauprogramm für den schwer zerstörten Gazastreifen aufgerufen.
"Wir brauchen einen Marshallplan für den Gazastreifen", sagte Schtaje der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Dieser Plan müsse aus drei Komponenten bestehen: Nothilfe, Rekonstruktion und einer Wiederbelebung der Wirtschaft.
"Wir wissen aus Satellitenaufnahmen, dass 45 Prozent des Gazastreifens zerstört sind. Das bedeutet 281.000 Wohneinheiten, die vollständig oder teilweise zerstört sind." Eine Reparatur könne teils schon in Wochen oder Monaten möglich sein. Schtaje: "Das bedeutet, wir brauchen dafür viel Geld."
18. Februar, 20.54 Uhr: Kampfgeist der Hamas ist laut Verteidigungsminister gebrochen
Israels Verteidigungsminister Joav Galant (65) ist davon überzeugt, dass der Kampfgeist der islamistischen Hamas-Milizen im Gazastreifen nach mehr als vier Monaten Krieg gebrochen ist.
"200 Terroristen ergaben sich (in Chan Junis) im Nasser-Spital, Dutzende weitere im Amal-Spital", sagte Galant am Sonntag bei einer Besprechung mit Armeekommandeuren. "Das zeigt, dass die Hamas ihren Kampfgeist verloren hat", fügte er hinzu. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Zudem habe die Hamas-Führung unter ihrem Gaza-Chef Jihia al-Sinwar, die sich vor den israelischen Sicherheitskräften versteckt, den Kontakt zur Außenwelt verloren. "Die Gaza-Filiale der Hamas antwortet nicht", sagte Galant. "Es ist niemand mehr vor Ort übrig, mit dem man sprechen kann."
Über organisierte Streitkräfte verfüge die Hamas nur mehr noch im mittleren Gazastreifen sowie in Rafah, dem südlichen Grenzort zu Ägypten. Sollte sich die Armee entscheiden, dort vorzugehen, "wird es niemanden geben, der ihnen zu Hilfe kommt - keine Iraner und keine internationale Unterstützung".
18. Februar, 20.50 Uhr: US-Armee greift erneut Huthi-Waffensysteme an
US-Truppen im Roten Meer haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums erneut Waffensysteme der Huthi-Rebellen angegriffen.
Bei fünf Angriffen am Nachmittag sei unter anderem erstmals eine Unterwasser-Kampfdrohne der Huthis vernichtet worden, erklärte das Pentagon in Washington. Getroffen wurden demnach zudem drei Marschflugkörper und eine Schwimmdrohne.
Ziel der Einsätze sei es gewesen, eine unmittelbare Bedrohung der Schifffahrt in der Region auszuschalten und "internationale Gewässer sicherer zu machen".
18. Februar, 19.30 Uhr: EU-Außenminister wollen Nahost-Marineeinsatz beschließen
Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag in Brüssel den Start des neuen Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Nahen Osten beschließen.
Der Plan für die Operation "Aspides" sieht vor, europäische Kriegsschiffe ins Rote Meer und benachbarte Seegebiete zu schicken. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen.
Deutschland will sich an dem Einsatz mit der Fregatte "Hessen" beteiligen. Das Kriegsschiff mit rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord war dafür bereits am 8. Februar von Wilhelmshaven aus auf den Weg ins Mittelmeer geschickt worden. Es lag zuletzt in einem Hafen auf der griechischen Insel Kreta. Für Deutschland wird Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) zu dem Außenministertreffen erwartet.
18. Februar, 17.40 Uhr: Lula vergleicht Israels Militäreinsatz in Gaza mit Hitlers Holocaust
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (78) hat Israels Militäreinsatz im Gazastreifen mit dem von Adolf Hitler befohlenen Massenmord an den europäischen Juden verglichen.
Israels Vorgehen komme einem Genozid an palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen gleich, sagte der 78-Jährige während eines Gipfeltreffens der Afrikanischen Union am Wochenende in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.
"Was im Gazastreifen mit dem palästinensischen Volk geschieht, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Beziehungsweise hat es das schon gegeben: Als Hitler beschloss, die Juden zu töten", sagte Lula während einer Pressekonferenz.
18. Februar, 17.15 Uhr: Ägypten wirft Israel illegale Praktiken in Palästinensergebieten vor
Die Beziehungen zwischen Israel und Ägypten sind angesichts des Gaza-Kriegs äußerst angespannt: Ägypten will Israel nun vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen illegale Praktiken in den Palästinensergebieten vorwerfen.
Das Land habe ein entsprechendes Memorandum beim Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag eingereicht, teilte der Leiter des ägyptischen Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, am Sonntag mit.
Israels Besatzung der palästinensischen Gebiete, der Siedlungsbau, die Vertreibung von Palästinensern und andere Praktiken der israelischen Politik verstoßen demnach gegen die Grundsätze des humanitären Völkerrechts. Raschwan kündigte an, Kairo werde am Mittwoch mündliche Beweise vor Gericht vorbringen.
18. Februar, 13.33 Uhr: Israels Regierung stimmt gegen "diktierten Frieden mit Palästinensern"
Israels Regierung lehnt eine von internationalen Parteien aufgezwungene Friedensregelung mit den Palästinensern ab.
"Israel lehnt die einseitige Anerkennung eines palästinensischen Staates weiter ab", lautete die Regierungsentscheidung. "Eine solche Anerkennung nach dem Massaker am 7. Oktober wäre ein riesiger Preis für den beispiellosen Terror und würde jede künftige Friedensregelung verhindern."
Eine Friedensregelung sei nur als Ergebnis direkter Verhandlungen beider Seiten ohne Vorbedingungen denkbar.
18. Februar, 11.58 Uhr: Ägypten wird keine Überquerung der Grenze aus Gaza erlauben
Der palästinensische Ministerpräsident hat Israels Regierung aufgefordert, die Bevölkerung im Süden des Gazastreifens zurück in ihre Wohngebiete zu lassen.
Mohammed Schtaje warnte Israels Ministerpräsidenten Netanjahu zugleich davor, eine militärische Vertreibung der Menschen nach Ägypten zu versuchen. "Wir und die Ägypter haben intensiv daran gearbeitet, um dies nicht zu erlauben", sagte er.
Die Menschen zurück in ihre Häuser zu lassen sei der Weg, um eine Vertreibung durch Israel zu verhindern. "Ägypten wird niemandem eine Überquerung der Grenze erlauben", so Schtaje.
18. Februar, 11.52 Uhr: Abschluss von Militäreinsatz in Chan Junis binnen Tagen
Ein israelischer Experte geht davon aus, dass der Militäreinsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens in Kürze abgeschlossen sein wird.
"Ich denke, es ist eine Sache von Tagen", sagte Kobi Michael vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien. "Chan Junis wird dann militärisch von der israelischen Armee kontrolliert", sagte er.
Bei der Stadt handele es sich seiner Ansicht nach um den wichtigsten Stützpunkt der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Danach verblieben noch Rafah und Teile von Flüchtlingslagern im zentralen Abschnitt des Gazastreifens.
18. Februar, 8.25 Uhr: UN-Kommissar fordert, Geld für Palästinenser-Hilfswerk freizugeben
Trotz massiver Anschuldigungen gegen das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge ruft der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge dazu auf, Zahlungen wieder aufzunehmen.
"Je früher die Entscheidungen über die Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Finanzierung getroffen werden, desto besser für das Leben von Millionen von Menschen", so Filippo Grandi (66). Für die Menschen in Gaza sei die Situation verheerend.
Die israelische Regierung bezichtigt UNRWA, in die Terroraktivitäten der Hamas verstrickt zu sein. Mehrere westliche Länder stellten deshalb vorübergehend die Zahlungen an das Hilfswerk ein
17. Februar, 20.39 Uhr: Zwei-Staaten-Lösung erscheint nun wie Belohnung für Hamas
Der israelische Präsident Izchak Herzog (63) hält eine Friedenslösung mit den Palästinensern nur als Teil einer umfassenden Vereinbarung mit den anderen Staaten in der Region für realistisch.
Angesprochen auf die Frage, ob ein palästinensischer Staat noch möglich sei, sagte Herzog am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz: "Es wird nicht passieren, wenn wir keine wirklichen Lösungen für die Frage der Sicherheit Israels finden."
Derzeit erscheine ein palästinensischer Staat wie eine Belohnung für den Krieg, den die Hamas gegen Israel begonnen habe, sagte Herzog. An die Adresse Irans gerichtet sagte er: "Wenn wir gewinnen und den Sieg über das Reich des Bösen und seine Stellvertreter demonstrieren wollen, müssen wir uns in Richtung der Einbeziehungen Israels in der Region bewegen - mit einem großen Abkommen mit unseren regionalen Partnern, darunter Saudi-Arabien. In diesem müssen wir die richtige Formel für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern finden."
17. Februar, 20.30 Uhr: Netanjahu bekräftigt: Offensive in Rafah wird kommen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat am Samstag ungeachtet internationaler Warnungen bekräftigt, dass eine militärische Offensive Israels auch in Rafah im südlichen Gazastreifen kommen werde.
"Natürlich erst, nachdem wir es den Zivilisten in den Kampfgebieten ermöglichen werden, sich in sichere Gebiete zu begeben", sagte Netanjahu in Jerusalem vor Journalisten. Man werde sich in der Frage internationalem Druck nicht beugen, betonte er.
"Wer uns an dem Einsatz in Rafah hindern will, sagt uns letztlich "Verliert den Krieg"." Er werde dies nicht zulassen.
17. Februar, 20.15 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren gegen Regierungspolitik
Tausende Israelis haben am Samstag in verschiedenen Städten gegen die Politik der rechtsreligiösen Regierung von Benjamin Netanjahu protestiert. Bei einer großen Kundgebung in der Küstenmetropole Tel Aviv wurde eine zentrale Straße gesperrt, wie die Nachrichtenseite ynet berichtete.
Viele der Demonstranten forderten Neuwahlen. Andere sprachen sich für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und für einen raschen Deal mit der Hamas über die Freilassung weiterer Geiseln aus. Auch nahe der Villa Netanjahus in Caesarea kam es zu Protesten.
Die Polizei teilte mit, die Demonstration in Tel Aviv sei nicht genehmigt gewesen. Einige Demonstranten hätten eine Straße in beide Richtungen blockiert und Fackeln angezündet.
17. Februar, 18.55 Uhr: Berichte über zahlreiche Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen im zentralen Abschnitt des Gazastreifens hat es am Samstag nach palästinensischen Angaben zahlreiche Tote gegeben.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, es seien mehrere Häuser von Kampfjets bombardiert worden, darunter in Deir al-Balah. Dabei seien acht Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt oder verschüttet worden.
Sanitäter sprachen sogar von 40 Menschen, die getötet worden seien. Viele Verletzte seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte.
17. Februar, 18.40 Uhr: G7-Außenminister "tief besorgt" wegen drohender Offensive in Rafah
Die G7-Außenminister haben vor dramatischen Folgen einer möglichen israelischen Bodenoperation in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt.
Nach einem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag teilte der italienische Vorsitzende Antonio Tajani mit, die G7-Außenminister seien "tief besorgt über die möglicherweise verheerenden Folgen einer weiteren umfassenden Militäroperation Israels in diesem Gebiet für die Zivilbevölkerung".
Die G7-Außenminister forderten demnach "dringende Maßnahmen zur Bewältigung der katastrophalen humanitären Krise in Gaza, insbesondere der Not der 1,5 Millionen Zivilisten, die in Rafah Zuflucht suchen". Die Gewährleistung eines vollständigen, schnellen, sicheren und ungehinderten humanitären Zugangs zum Gazastreifen habe absolute Priorität.
Alle Seiten müssten ungehinderte humanitäre Unterstützung für Zivilisten ermöglichen, einschließlich Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischen Gütern, Treibstoff, Unterkünften, Telekommunikation und Zugang für humanitäre Helfer.
17. Februar, 18.20 Uhr: Gaza-Waffenstillstandsgespräche derzeit "nicht wirklich vielversprechend", so Katarer Premierminister
Die Gespräche zwischen Israel und der Hamas über einen Waffenstillstand im Gazastreifen waren in den letzten Tagen "nicht sehr vielversprechend", sagte der Premierminister von Katar, einem der wichtigsten Vermittler bei den Verhandlungen, am Samstag.
"Ich glaube, dass wir sehr bald eine Einigung sehen können. Aber die Entwicklung der letzten Tage ist nicht sehr vielversprechend", sagte der katarische Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani (43) auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
17. Februar, 18 Uhr: US-Gesandter: Israel hat keine Beweise für Hilfsgüterklau durch Hamas
Israel hat nach Angaben des US-Sondergesandten für den Nahen Osten, David Satterfield, keine konkreten Beweise für seinen Vorwurf vorgelegt, die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen stehle UN-Hilfsgüter.
Auch für eine Umleitung solcher Hilfen habe er keine spezifischen Belege gesehen, sagte Satterfield der Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden. Die Hamas habe allerdings ein Interesse daran, andere Hilfskanäle zu nutzen, um festzulegen, wohin und an wen die Hilfen gehen.
17. Februar, 16.20 Uhr: Ungarn verhindert gemeinsamen EU-Appell an Israel
Der Außenbeauftragte der EU wollte von Israel im Namen aller 27 EU-Staaten einen Verzicht auf eine Offensive in Rafah im Gazastreifen fordern. Ungarn blockierte, doch einen Text gibt es jetzt trotzdem.
Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz bestätigten, wollte das Land nicht akzeptieren, dass der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) Israel im Namen aller 27 EU-Staaten dazu auffordert, keine neue Militäroffensive im Süden des Gazastreifens zu starten.
Was genau in dem Papier steht und wie die EU nun weiter verfahren will, liest du >> hier <<.
17. Februar, 16.10 Uhr: Blinken sieht Chancen für Ende der Gewaltspirale in Nahost
Israels Netanjahu ist dagegen, die islamistische Hamas im Gazastreifen auch. Doch die USA, Deutschland und Indien pochen auf eine Zweistaatenlösung als Ausweg aus dem Teufelskreis der Gewalt.
"Ich denke, dass sich Israel in den kommenden Monaten eine außergewöhnliche Chance bietet, diesen Zyklus tatsächlich ein für alle Mal zu beenden", sagte US-Außenminister Antony Blinken (61) am Samstag bei einer Diskussion zum Thema "Gemeinsame Chancen wachsen lassen" mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (43) und dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar (69) bei der Münchner Sicherheitskonferenz.
"Es ist dringender denn je, zu einem palästinensischen Staat zu gelangen, der auch die Sicherheit Israels gewährleistet und die notwendigen Verpflichtungen dazu eingeht", sagte Blinken. So könne eine integrierte Region entstehen, in der die Menschen tatsächlich für das Gemeinwohl zusammenarbeiten würden. "Eine Region, in der Israel auf eine Weise sicher ist, wie es das noch nie zuvor war", ergänzte er.
17. Februar, 16 Uhr: Ägypten weist Errichtung von Palästinenser-Lagern zurück
Ägypten hat Berichte über die Errichtung eines Lagers zur Unterbringung von Palästinensern zurückgewiesen.
Kairo sei gegen eine Vertreibung von Palästinensern und auch gegen das freiwillige Verlassen des Gazastreifens, teilte der Leiter des Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, mit. Ägypten habe aber schon lange vor Beginn des israelischen Militäreinsatzes in dem Küstenstreifen auf seiner Grenzseite eine Pufferzone und Zäune gebaut, hieß es in der Erklärung von Freitagabend weiter.
Ägypten baue im Grenzgebiet zum Gazastreifen keine Lager für Palästinenser, sondern für Hilfsgüter, hieß es am Samstag aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Ägyptens Gouverneur im Nord-Sinai, Mohammed Schuscha, sprach von einer logistischen Zone, um die Hilfslieferungen in das benachbarte Palästinensergebiet zu erleichtern. Demnach sollen unter anderem Lagerhallen, Lkw-Parkplätze und Unterkünfte für Fahrer gebaut werden.
17. Februar, 14.09 Uhr: Dutzende Tote bei neuen Angriffen in Gaza
Bei den Kämpfen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde erneut Dutzende Menschen getötet worden.
Demnach kamen binnen 24 Stunden 83 Palästinenser ums Leben, 125 weitere wurden verletzt. Damit stieg die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser auf 28.858. Rund 68.700 weitere seien verletzt worden.
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hatte zuletzt gesagt, die Armee habe im Gazastreifen "bisher mehr als 10.000 Terroristen ausgeschaltet, darunter viele Kommandeure".
17. Februar, 12.16 Uhr: Rotes Kreuz kann im Gazastreifen kaum noch etwas ausrichten
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beklagt die eingeschränkten Möglichkeiten für Helfer im Gazastreifen.
"Unser Spielraum verengt sich tagtäglich und wir können kaum noch etwas ausrichten", sagte IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric. Wegen des israelischen Militäreinsatzes sei es derzeit nicht möglich, mehr Hilfe zu leisten.
Die Menschen seien zusammengepfercht auf engstem Raum, ohne Dach über den Kopf. Der Zugang zu Medizin sei kaum noch vorhanden, der Zugang zu Wasser massiv eingeschränkt.
17. Februar, 12.01 Uhr: Scholz fordert Israel zur Einhaltung des Völkerrechts in Gaza auf
Kanzler Olaf Scholz hat Israel angesichts einer geplanten Bodenoffensive gegen die Hamas ungewöhnlich deutlich zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts aufgefordert.
Das Völkerrecht solle nicht nur wegen eines unterzeichneten Abkommens, sondern aus Überzeugung eingehalten werden. Das sei eine Sache von "wie wir sein wollen und wie wir uns selbst sehen wollen", so der 65-Jährige.
Der SPD-Politiker betonte aber auch, dass Israel das Recht habe "das eigene Land zu verteidigen". Scholz wünsche sich zudem eine friedliche Zweistaatenlösung.
17. Februar, 11.49 Uhr: Israel greift Ziele in Syrien und Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben in der Nacht zum Samstag ein Waffenlager der syrischen Armee im Süden des Nachbarlands angegriffen.
Der Angriff sei als Reaktion auf vorherige Angriffe aus Syrien auf die von Israel besetzen Golanhöhen zu verstehen gewesen. Zudem sei am Freitag bei einem Kampfjet-Angriff im Süden des Libanons ein Mitglied der Schiitenmiliz Hisbollah getötet und eine Militäranlage getroffen worden.
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (63) drohte, dass Israel "mit Blut" für die Tötung von Zivilisten bezahlen werde.
17. Februar, 11.37 Uhr: Ägypten: Errichten keine Lager für Palästinenser
Ägypten hat Berichte über die Errichtung eines Lagers zur Unterbringung von Palästinensern zurückgewiesen.
Kairo sei gegen eine Vertreibung von Palästinensern und auch gegen das freiwillige Verlassen des Gazastreifens, teilte der Leiter des Staatsinformationsdiensts mit. Lange vor Beginn des israelischen Militäreinsatzes seien auf seiner Grenzseite eine Pufferzone und Zäune gebaut worden.
Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hatte die Deutsche Presse-Agentur zuvor erfahren, dass das Land nahe seiner Grenze zum Gazastreifen eine Pufferzone zur Unterbringung von bis zu 100.000 Palästinensern einrichten lasse.
17. Februar, 10.21 Uhr: Armee: Bisher 100 Festnahmen im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis
Es handele sich um "Personen, die verdächtigt werden, an Terroraktivitäten beteiligt gewesen zu sein", teilte das Militär am Samstag mit.
Auch im Umkreis der Klinik seien Terroristen getötet worden. Bei weiteren Einsätzen in der Stadt Chan Junis sowie im zentralen Abschnitt des Gazastreifens seien weitere bewaffnete Palästinenser getötet worden.
Laut Hamas-Gesundheitsbehörde gehörten viele der Festgenommenen zum medizinischen Personal, fünf Patienten seien auf der Intensivstation ums Leben gekommen.
Israelische Soldaten waren am Donnerstag in das Nasser-Krankenhaus eingedrungen, um nach Angaben der Armee dort Leichen von Geiseln zu bergen.
17. Februar, 10.14 Uhr: Raketenalarm in israelischer Küstenstadt Aschkelon
In der israelischen Küstenstadt Aschkelon hat es am Samstag erneut Raketenalarm gegeben.
Auch in einem anderen Ort nördlich des Gazastreifens heulten die Warnsirenen, wie die israelische Aree mitteilte. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern oder Sachschäden.
Seit Beginn des Gaza-Krieges haben extremistische Palästinenser in dem Küstenstreifen nach israelischen Angaben mehr als 14.500 Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Mehr als 2000 davon seien im Gazastreifen selbst eingeschlagen.
17. Februar, 8.21 Uhr: USA bereiten weitere Waffenlieferung an Israel vor
Die USA bereiten im Gaza-Krieg einem Medienbericht zufolge trotz Drängens auf eine Feuerpause die Lieferung weiterer Bomben und Waffen an Israel vor.
Wie die Zeitung "Wall Street Journal" berichtete, werden die Pläne innerhalb der Regierung von US-Präsident Joe Biden (81) derzeit geprüft. Israel habe um eine "rasche Beschaffung dieser Güter" gebeten.
Die USA haben den Staat seit Beginn des Gaza-Krieges mit zusätzlichen Waffen und Munition unterstützt. Inzwischen drängt die US-Regierung aber, dass Israel von massiven Bombardierungen zu präziseren Schlägen gegen die Hamas übergeht.
Die neu vorgeschlagene Waffenlieferung umfasse auch Präzisionswaffen.
17. Februar, 8.07 Uhr: Israels Präsident traf Katars Regierungschef in München
"Axios" berichtete, dass beide die schwierigen Verhandlungen über die Freilassung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln besprechen wollten.
Israels Präsident Izchak Herzog (63) und Katars Ministerpräsidenten und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) haben sich am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz getroffen.
Vermittler versuchten, die Gespräche trotz großer Differenzen voranzutreiben. Herzog habe einige bereits freigelassene Geiseln und Angehörige von noch Entführten mit nach München gebracht.
17. Februar, 8 Uhr: UN-Gericht weist Antrag gegen Israels geplante Rafah-Offensive ab
Der Internationale Gerichtshof hat einen Eilantrag Südafrikas zur Überprüfung einer von Israel in der Stadt Rafah geplanten Militäroffensive abgelehnt.
"Ein Erlass zusätzlicher Maßnahmen ist nicht erforderlich", hielt das Gericht fest. Die Richter hatten Israel im Januar aufgetragen, einen Völkermord im Gazastreifen zu verhindern und das Leben der Palästinenser zu schützen.
Israel muss demnach auch mehr humanitäre Hilfe zulassen. Südafrika wirft Israel die Verletzung der Völkermordkonvention vor. Israel weist die Vorwürfe entschieden zurück.
16. Februar, 22.33 Uhr: Israels Armee weiter in Nasser-Klinik in Chan Junis im Einsatz
Der Einsatz der israelischen Armee im Nasser-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen dauerte am Freitag den zweiten Tag in Folge an.
Soldaten hätten bislang 20 Verdächtige festgenommen, die am Massaker der Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen seien, teilte das Militär am Freitag mit. Spezialeinheiten gingen gegen die Terrororganisation in der Klinik vor. Dutzende Personen wurden den Angaben nach zudem für Vernehmungen festgenommen.
Israelische Soldaten hätten im Krankenhaus auch Waffen und im Bereich der Klinik Granaten der Hamas gefunden, hieß es weiter.
16. Februar, 22.31 Uhr: Ausschreitungen um Laster mit Hilfslieferungen in Rafah
Mehrere Dutzend Menschen haben am Grenzübergang Rafah im südlichen Gazastreifen versucht, einen Lastwagen mit Hilfslieferungen zu erstürmen.
Die Polizei schritt ein und vertrieb die Menge, teilte die von der islamistischen Hamas kontrollierte örtliche Behörde am Freitag mit.
Videoaufnahmen, die in sozialen Medien geteilt wurden, zeigten Menschen, die in den Abfertigungsbereich des Grenzübergangs eindrangen. Es sind Schüsse zu hören und schwarzer Rauch zu sehen. Augenzeugen berichteten, dass die von der Hamas gestellte Polizei in die Menge geschossen habe und einen Jugendlichen getötet habe. Die Behörde wollte dies zunächst nicht bestätigen.
16. Februar, 22.26 Uhr: Biden wirbt für Feuerpause und warnt vor Bodenoffensive in Rafah
US-Präsident Joe Biden (81) hat Israel mit deutlichen Worten vor einer Bodenoffensive in Rafah gewarnt.
In der Stadt im Süden des Gazastreifens haben Hunderttausende Vertriebene Schutz gesucht. Biden sagte am Freitag im Weißen Haus, er sei der festen Überzeugung, dass es "einen vorübergehenden Waffenstillstand" geben müsse, um die Geiseln zu befreien. "Ich hoffe, dass die Israelis in der Zwischenzeit keine massive Bodenoffensive durchführen werden."
Er erwarte, dass das nicht passieren werde, so Biden. Er habe in der vergangenen Woche täglich mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) gesprochen, jeweils fast eine Stunde, sagte Biden. Er hoffe, dass es schnell einen Deal mit der islamistischen Hamas zur Befreiung der Geiseln geben werde.
16. Februar, 18.24 Uhr: Womöglich weitere UNRWA-Helfer an Hamas-Massaker beteiligt
Israel hat weitere Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten UNRWA erhoben.
Es gebe bedeutende Geheimdienstinformationen, wonach mehr als 30 Mitarbeiter des Hilfswerks am Hamas-Massaker in Israel beteiligt gewesen sein könnten, sagte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Donnerstag. Sie hätten etwa Geiselnahmen ermöglicht und israelische Gemeinden geplündert.
16. Februar, 18.23 Uhr: Nasrallah: Israel wird mit Blut für Tötung von Zivilisten zahlen
Der Generalsekretär der Hisbollah im Libanon hat Israel angedroht, "mit Blut" für die Tötung von Zivilisten im Südlibanon zu bezahlen.
"Wir tolerieren keine Schädigung von Zivilisten, und der Feind muss verstehen, dass er in dieser Angelegenheit zu weit gegangen ist", sagte der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (63) am Freitag in einer Ansprache. Er verwies darauf, dass die Miliz über Raketen verfüge, die das gesamte israelische Territorium erreichen könnten.
"Die Front im Südlibanon wird nicht aufhören", so Nasrallah.
16. Februar, 15.23 Uhr: Im Gaza-Krieg könnten die Waffen im Ramadan schweigen
Die indirekten Verhandlungen Israels mit der Hamas über eine Feuerpause und Geiselfreilassung könnten im muslimischen Fastenmonat Ramadan die Waffen zum Schweigen bringen.
Trotz des schleppenden Vorankommens der Gespräche würden Unterhändler der beiden Seiten sowie internationale Vermittler darauf hinarbeiten, dass eine vorläufige Waffenruhe mit dem Ramadan zusammenfällt, der am 10. März beginnt, schrieb die israelische Tageszeitung "Haaretz" (Freitag) unter Berufung auf nicht näher genannte diplomatische Quellen.
16. Februar, 14.31 Uhr: Zwei Tote nach Anschlag in Israel
Bei einem Anschlag in Israel sind Rettern zufolge am Freitag zwei Menschen getötet worden. Vier weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer, wie ein Sprecher des Rettungsdienstes Magen David Adom mitteilte. Darunter sei auch ein 16-Jähriger.
Israels Polizei sprach von einem Terroranschlag. Der mutmaßliche Täter habe an einer Bushaltestelle in der Nähe der israelischen Hafenstadt Aschdod im Süden des Landes das Feuer auf Umstehende eröffnet. Er sei von einem Zivilisten vor Ort "neutralisiert" worden.
16. Februar, 9.25 Uhr: Israels Armee: Wieder zahlreiche Hamas-Kämpfer im Gazastreifen getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seine Angriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortgesetzt.
Dabei seien in den vergangenen 24 Stunden im gesamten Küstenstreifen zahlreiche Kämpfer der Terrormiliz getötet worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit. Unter anderem seien Kommandozentralen, militärische Einrichtungen und Abschussrampen angegriffen worden.
Allein in der seit Wochen heftig umkämpften südlichen Stadt Chan Junis seien ein Dutzend Kämpfer getötet worden, hieß es. Auch im Zentrum des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens seien mehrere Kämpfer getötet worden. Sämtliche Angaben des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
16. Februar, 6.58 Uhr: Netanjahu: Israel lässt sich nicht zu Zweistaatenlösung zwingen
Israel wird sich im Zuge des Gaza-Kriegs nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht zu einer Zweistaatenlösung zwingen lassen.
"Israel lehnt das internationale Diktat hinsichtlich einer dauerhaften Regelung mit den Palästinensern kategorisch ab", schrieb Netanjahu in der Nacht zum Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter). Eine solche Regelung könne nur durch direkte Verhandlungen zwischen den Parteien und ohne Vorbedingungen erreicht werden. Israel werde sich auch gegen die einseitige Anerkennung eines palästinensischen Staates wehren.
Eine solche Anerkennung nach dem Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel am 7. Oktober würde den Terrorismus "belohnen und jede künftige Friedensregelung verhindern", schrieb Netanjahu weiter. Er hatte zuvor erneut ein Telefonat mit US-Präsident Joe Biden geführt.
16. Februar, 6.19 Uhr: Ägypten baut Wüstenlager aus Sorge vor Massenflucht aus Gaza
Ägypten baut aus Sorge vor einer Massenflucht aus dem Gazastreifen im Fall einer Bodenoffensive Israels in Rafah einem Medienbericht zufolge in der Wüste ein massives Auffanglager umzäunt von hohen Betonmauern.
In dem nahe der Grenze zum Gazastreifen in der ägyptischen Wüste Sinai gelegenen Lager könnten mehr als 100.000 Menschen in Zelten untergebracht werden, berichtete die Zeitung "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf ägyptische Beamte und Sicherheitsanalysten.
Seit Wochen versucht Ägypten, die Sicherheit entlang der Grenze zum Gazastreifen mit Soldaten, Zäunen und gepanzerten Fahrzeugen zu erhöhen, um zu verhindern, dass es zu einem Ansturm verzweifelter Palästinenser auf die Halbinsel Sinai kommt. Das geplante Lager sei Teil eines Notfallplans für den Fall, dass einer großen Zahl Palästinensern eine solche Flucht gelingt.
16. Februar, 6 Uhr: Israel: UN müssen Gaza-Hilfsgüter besser abfertigen
Israel hat die Vereinten Nationen aufgefordert, die Verteilung von Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen zu verbessern.
Seit Tagen würden Hunderte Lastwagen-Ladungen mit humanitären Hilfsgütern am Grenzübergang Kerem Schalom nicht abgeholt, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag auf der Plattform X (vormals Twitter).
Dazu stellte sie Fotos, die den Inhalt von 500 Lastwagen mit Hilfsgütern auf der Gaza-Seite von Kerem Schalom nach erfolgter Inspektion durch Israel zeigen sollen, die darauf warteten, von den UN abgeholt und verteilt zu werden. Hilfsorganisationen werfen Israel vor, die Verteilung von Hilfsgütern zu blockieren und warnen vor einer Hungerkatastrophe in Gaza.
15. Februar, 22.17 Uhr: Israel scheint systematisch Kliniken anzugreifen
Nach dem jüngsten Militäreinsatz in einer palästinensischen Klinik hat das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen Vorwürfe gegen Israel erhoben.
"Die Operation scheint Teil eines Musters zu sein: Israelische Streitkräfte greifen lebenswichtige zivile Infrastruktur an, insbesondere Krankenhäuser", sagte UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani am Donnerstagabend in Genf. "Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind entsetzlich", beklagte sie.
15. Februar, 22.14 Uhr: Hamas "keine Terrororganisation" - Israel empört über UN-Vertreter
Israelische Politiker haben sich über Äußerungen des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths zur Palästinenserorganisation Hamas empört.
Griffith hatte in einem Interview gesagt, die islamistische Hamas sei keine Terrororganisation, sondern eine politische Bewegung. Der israelische Außenminister Israel Katz schrieb daraufhin am Donnerstag auf dem Online-Portal X (früher Twitter), Griffiths habe geleugnet, dass die Hamas eine Terrororganisation sei. "Schande über ihn!" Katz bezeichnete die Hamas sogar als "Nazi-Organisation".
15. Februar, 16.12 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff im Südlibanon gestiegen
Die Zahl der Todesopfer nach einem israelischen Angriff auf Nabatäa im Südlibanon ist auf zehn angestiegen.
Das örtliche Krankenhaus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag, dass sieben Zivilisten getötet wurden. Darunter sollen auch Kinder sein. Das israelische Militär erklärte, einen hochrangigen Kommandeur der Eliteeinheit der Hisbollah getötet zu haben. Auch sein Stellvertreter und ein weiteres Mitglied der Schiitenmiliz seien demnach bei dem Angriff in der Nacht zu Donnerstag getötet worden.
Der israelische Angriff auf das fünfstöckige Gebäude in Nabatäa erfolgte als Reaktion auf einen Raketeneinschlag in einer Militärbasis in Safed im Norden Israels am Mittwoch. Dabei wurde eine 20-jährige Soldatin getötet.
15. Februar, 12.14 Uhr: Israelische Truppen in Krankenhaus in Chan Junis vorgedrungen
Israelische Soldaten sind am Donnerstag nach Militärangaben in ein Krankenhaus im Süden des Gazastreifens eingedrungen. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sprach von einem "präzisen und begrenzten Einsatz im Nasser-Krankenhaus" in Chan Junis. Ziel sei es, Leichen von Geiseln zu bergen.
Einem Sprecher der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zufolge stürmten die Truppen das Nasser-Krankenhaus und zerstörten dabei eine Wand. Zuvor waren zahlreiche Menschen aus der Klinik in dem heftig umkämpften Gebiet geflohen.
Die Gesundheitsbehörde hatte in der Nacht mitgeteilt, bei israelischem Beschuss der Klinik seien ein Patient getötet und weitere verletzt worden. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
15. Februar, 11.08 Uhr: Mindestens fünf Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei israelischen Gegenangriffen auf Ziele im Libanon in der Nacht zu Donnerstag sind libanesischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden.
Das bestätigte das Nabih-Berri-Krankenhaus in Nabatäa im Süden des Landes der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sind unter den Getöteten auch eine Frau und ihre Tochter. Man gehe davon aus, dass es noch weitere Opfer gebe, sagten Hisbollah-Mitglieder von vor Ort. Ob es sich dabei um Kämpfer der Schiitenorganisation oder Zivilisten handelt, blieb unklar.
Der israelische Angriff auf das fünfstöckige Gebäude in Nabatäa erfolgte als Reaktion auf einen Raketeneinschlag in einer Militärbasis in Safed im Norden Israels am Mittwoch. Dabei wurde auch eine 20-jährige Soldatin getötet.
15. Februar, 7.16 Uhr: UN-Nothilfekoordinator warnt vor "Gemetzel" in Rafah
Israels geplante Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens könnte nach Ansicht von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths zu einem Gemetzel führen.
"Ich befürchte ein Gemetzel von Menschen in Gaza", schrieb Griffiths in der Nacht zu Donnerstag auf der Plattform X (vormals Twitter). In einer ungewöhnlich scharf formulierten Erklärung hatte er zuvor deutlich gemacht, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Gazasstreifens in Rafah "zusammengepfercht" sei und "dem Tod ins Auge" blicke.
Die weit mehr als eine Million Menschen dort hätten "wenig zu essen, kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, können nirgendwo schlafen und nirgendwo sicher hingehen", sagte Griffiths. "Sie sind, wie die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens, Opfer eines Angriffs, der in seiner Intensität, Brutalität und Tragweite beispiellos ist", sagte er.
15. Februar, 7 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk: Man kann Rafah nicht evakuieren
Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA sieht keine Möglichkeit, Menschen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens wie von Israel gefordert zu evakuieren.
"Evakuierung wohin? Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza", sagte Philippe Lazzarini der "Neuen Zürcher Zeitung" (Donnerstag). Der Norden sei mit nicht explodierten Sprengkörpern übersät. Man könne die Bevölkerung nicht dorthin bringen. Dort herrsche akute Unterernährung, eine Hungersnot drohe. "Es gibt keinen Ort, an den man evakuieren kann."
15. Februar, 6 Uhr: Netanjahu: Weitere Verhandlungen erst nach Einlenken der Hamas
Israel verlangt vor weiteren Verhandlungen über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg sowie die Freilassung weiterer Geiseln ein Einlenken der Hamas.
Israel werde "wahnhaften Forderungen" der islamistischen Organisation nicht nachgeben, sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch. Laut israelischen Medien weigert er sich, am Donnerstag eine Delegation zurück nach Kairo zu schicken, wo die Verhandlungen der internationalen Vermittler weitergehen sollten.
14. Februar, 21.44 Uhr: US-Regierung führt "intensive Gespräche" über Schutzkonzept für Rafah
Die US-Regierung führt nach eigenen Angaben "intensive Gespräche" mit der israelischen Führung über ein Schutzkonzept für die Zivilbevölkerung in der Stadt Rafah im Gazastreifen.
"Ich werde hier auf dem Podium nicht alle Einzelheiten darlegen, denn es sind intensive Gespräche, die wir gerade mit der israelischen Regierung im Detail führen", sagte Sicherheitsberater, Jake Sullivan, am Mittwoch im Weißen Haus. Er war gefragt worden, wie der Plan der Israelis nach Ansicht des Weißen Hauses aussehen müsse, und welche Folgen es habe, wenn der Plan nicht den Vorstellungen der Amerikaner entspreche.
14. Februar, 21.35 Uhr: Baerbock fordert in Israel neue Feuerpause im Gaza-Krieg
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat bei ihrem Israel-Besuch zu einer neuen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen.
Diese würde ein Zeitfenster eröffnen, "um die Geiseln freizubekommen und um mehr humanitäre Hilfe hineinzubekommen", sagte Baerbock am Mittwoch bei ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober. Sie rief die Kriegsparteien dazu auf, einen Vorschlag Katars und Ägyptens für eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln anzunehmen.
14. Februar, 20.07 Uhr: Baerbock zum fünften Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs in Israel
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) ist von ihrem Amtskollegen Israel Katz zu ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober empfangen worden.
Katz habe ihr dafür gedankt, dass Deutschland Israel weiterhin zur Seite stehe, teilte sein Büro anschließend mit.
14. Februar, 17.26 Uhr: In Rafah stehen laut Rotem Kreuz unzählige Menschenleben auf dem Spiel
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat wie viele Organisationen und Regierungen vor den Folgen einer israelischen Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt.
"Wir erneuern unseren Aufruf an die Konfliktparteien und alle, die Einfluss auf sie haben, das Leben der Zivilbevölkerung und die Infrastruktur zu schonen und zu schützen", teilte Fabrizio Carboni, der Regionaldirektor des IKRK für den Nahen und Mittleren Osten, am Mittwoch mit.
"Nach dem humanitären Völkerrecht müssen die Konfliktparteien dafür sorgen, dass die Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigen versorgt wird und dass die notwendigen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um ihr Leben zu erhalten. Es ist dringend notwendig, jetzt mehr zu tun. Unzählige Menschenleben stehen auf dem Spiel", so Carboni.
14. Februar, 17.11 Uhr: Nach Terror-Vorwürfen: Prüfung von UN-Palästinenserhilfswerk startet
Vor dem Hintergrund schwerer Terror-Vorwürfe hat an diesem Mittwoch die Überprüfung des UN–Palästinenserhilfswerks UNRWA durch eine unabhängige Expertengruppe begonnen.
Unter Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna soll beurteilt werden, inwiefern UNRWA Maßnahmen zur Wahrung der Neutralität eingehalten oder verletzt hat. Die Gruppe kann auch Vorschläge für verbesserte Schutzmaßnahmen und Veränderungen bei der Organisation machen. Ein Zwischenbericht ist für Ende März geplant.
14. Februar, 16.08 Uhr: Angehörige drängen Weltstrafgericht zur Verfolgung von Hamas-Führern
Angehörige von Geiseln der Hamas haben den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag dazu aufgerufen, gegen die Führer der Terrororganisation Hamas zu ermitteln und Haftbefehle zu erlassen.
Etwa einhundert Menschen hatten sich am Mittwoch vor dem Sitz des Gerichts in Den Haag versammelt. Sie forderten strafrechtliche Ermittlungen wegen Geiselnahme, sexueller Gewaltverbrechen, Folter und Mord.
14. Februar, 14.34 Uhr: Todesopfer nach Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze
Bei gegenseitigem Beschuss an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Mittwoch auf beiden Seiten Todesopfer gegeben.
Eine Frau und ihre beiden Kinder wurden bei israelischen Angriffen auf den Ort Souaneh im Südlibanon getötet, wie der libanesische Zivilschutz am Nachmittag mitteilte.
Die israelische Luftwaffe flog nach eigenen Angaben am Nachmittag "eine Reihe von Angriffen" auf Ziele im Libanon. Kampfflugzeuge hätten eine umfangreiche Angriffswelle auf libanesisches Gebiet eingeleitet, hieß es.
14. Februar, 13.55 Uhr: Linken-Chefin: Kinder von Gaza nicht verantwortlich für Hamas-Terror
Linken-Chefin Janine Wissler hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen einzusetzen.
Die Kinder von Gaza seien nicht verantwortlich für den furchtbaren Terror der Hamas, sagte Wissler beim politischen Aschermittwoch in Passau. Die Hamas müsse sofort die aus Israel verschleppten Geiseln freilassen.
Und durch internationale Vermittlung müsse es einen dauerhaften Frieden geben. "Wir brauchen sofort einen Waffenstillstand", forderte Wissler. "Man muss das Sterben beenden."
14. Februar, 12.18 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde: 103 Palästinenser im Gazastreifen getötet
Bei israelischen Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen sind nach Darstellung der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 103 Palästinenser getötet worden.
Zugleich seien weitere 145 Menschen verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober wurden den Angaben nach insgesamt 28.576 Einwohner des Küstenstreifens getötet und 68.291 verletzt. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
14. Februar, 9.53 Uhr: Tote nach Raketeneinschlag in Nordisrael - Sieben Verletzte
Bei einem Raketeneinschlag in der Stadt Safed im Norden Israels ist israelischen Medienberichten zufolge am Mittwoch eine Frau getötet worden.
Der Angriff sei aus dem Nachbarland Libanon gekommen, meldeten Medien ferner unter Berufung auf den Leiter des Rettungsdienstes Magen David Adom, Eli Bin. Zuvor hatte der Rettungsdienst bereits sieben Verletzte durch den Raketeneinschlag gemeldet. Die Verletzten seien bei Bewusstsein und in ein Krankenhaus gebracht worden.
Israelische Medien berichteten zudem von Stromausfällen in dem Ort in Galiläa mit rund 40.000 Einwohnern. Das israelische Militär hatte am Mittwochmorgen mehrfach Raketenalarm im Norden des Landes gemeldet. Es war zunächst unklar, vom wem die Raketenangriffe ausgingen.
14. Februar, 8.46 Uhr: Baerbock fordert Feuerpause statt Bodenoffensive in Rafah
Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts des humanitären Leids der Zivilbevölkerung von der israelischen Regierung eine Feuerpause statt einer Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gefordert.
"In Rafah harren auf engstem Raum 1,3 Millionen Menschen unter furchtbarsten Bedingungen aus", erklärte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor ihrer Abreise zu einem zweitägigen Besuch in Israel. "Eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah würde unter diesen Bedingungen die humanitäre Lage komplett zum Kippen bringen."
14. Februar, 6.54 Uhr: Gespräche über Gaza-Feuerpause bislang ohne Durchbruch
Die Verhandlungen über eine erneute Feuerpause im Gaza-Krieg sowie über eine Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas sollen Medienberichten zufolge in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
Ranghohe Vertreter aus den USA, Israel, Katar und Ägypten hätten bei ihrem Treffen in Kairo am Dienstag keine Einigung erzielt, sich aber auf eine Verlängerung der Gespräche um drei Tage verständigt, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten ägyptischen Beamten.
Der Tenor der Gespräche sei "positiv". Sie sollen demnach nun von Beamten auf niedrigerer Ebene fortgesetzt werden, hieß es. Auch die Zeitung "Times of Israel" berichtete über eine Verlängerung der Verhandlungen.
14. Februar, 6.25 Uhr: Israels Armee zeigt mutmaßliches Versteck von Hamas-Anführer Al-Sinwar
Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben auf ein verlassenes Versteck des Anführers der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gestoßen.
In dem Tunnelabschnitt unter der südlichen Stadt Chan Junis habe Al-Sinwar mit seiner Familie und Hamas-Kämpfern gelebt, während über ihnen der Krieg tobte, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstagabend mit und veröffentlichte dazu ein kurzes Video von einem Rundgang durch das mutmaßliche Versteck.
Darin zeigt ein israelischer Soldat einen Raum, in dem Al-Sinwar gewohnt habe, samt einem Tresor voller Banknoten in israelischer und US-Währung in Millionen-Höhe. Zu dem Komplex gehörten auch Toiletten und Duschen, eine Küche, wo sich Vorräte für eine lange Zeit befunden hätten, sowie ein Raum für Leibwächter samt Waffen und Munition.
13. Februar, 21.51 Uhr: Video aus Tunnel zeigt Hamas-Anführer Al-Sinwar in Gaza
Das israelische Militär hat ein Video veröffentlicht, das den Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, und einige Angehörige zeigen soll.
Sollte die Aufnahme authentisch sein, wären dies seit Kriegsbeginn die ersten Bilder von ihm. Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Dienstagabend, das Video sei am 10. Oktober aufgenommen worden. Es stamme aus einer Überwachungskamera in einem Tunnel in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen.
13. Februar, 18.22 Uhr: Kampfflugzeuge bombardieren Hisbollah-Miliz im Südlibanon
Israelische Kampfflugzeuge haben am Dienstag nach Militärangaben Beobachtungsposten und andere Militäranlagen der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon bombardiert.
Die Angriffe erfolgten demnach im Umkreis von Hula, Jarun und fünf weiteren Orten. Zudem nahm israelische Artillerie aus Israel heraus Hisbollah-Stellungen im Südlibanon unter Feuer.
Wenige Stunden zuvor hatte die Hisbollah nach israelischen Angaben mit Panzerabwehrraketen auf die israelische Grenzstadt Kiriat Schmona geschossen. Dabei erlitten eine Mutter und ihr 15-jähriger Sohn schwere Verletzungen. Nach Darstellung von Krankenhausärzten vom Dienstagabend konnte ihr Zustand stabilisiert werden, sodass keine Lebensgefahr mehr für sie bestand.
13. Februar, 16.39 Uhr: Israel weist Forderung Borrells nach weniger Waffenlieferungen zurück
Der israelische Außenminister Israel Katz (68) hat die Forderung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell (76) nach einer Reduzierung der Waffenlieferungen an den jüdischen Staat scharf zurückgewiesen.
"Aufrufe, die Verteidigung Israels zu begrenzen, stärken nur die Hamas", teilte der Politiker am Dienstag über die Plattform X, vormals Twitter, mit.
13. Februar, 15.34 Uhr: UN-Gericht soll Israels Recht auf Offensive in Rafah prüfen
Südafrika hat einen Eilantrag beim Internationalen Gerichtshof (IGH) gestellt, um die Rechtmäßigkeit einer Ausweitung israelischer Militäroperationen in Rafah im Süden des Gazastreifens zu prüfen.
Rafah sei der letzte Zufluchtsort für Menschen in Gaza, erklärte die südafrikanische Präsidentschaft am Dienstag. Das Gericht solle sicherstellen, dass bei der angekündigten Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas die Rechte von Zivilisten nicht verletzt würden. Der Antrag sei bereits am Montag eingereicht worden.
13. Februar, 14.53 Uhr: Gespräche über Feuerpause in Gaza - Spitzenvertreter in Kairo
Spitzenvertreter aus den USA, Israel, Katar und Ägypten bemühen sich weiter um eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie um einen Austausch weiterer Geiseln aus der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Gefangene in Israel.
Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, traf für Gespräche am Dienstag in Kairo ein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Flughafens erfuhr. Er wurde demnach unter anderem begleitet vom Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar. Auch aus israelischen Regierungskreisen verlautete am Dienstag, die Delegation sei in Kairo zu neuen Verhandlungen über einen weiteren Geisel-Deal mit der islamistischen Hamas.
13. Februar, 14.51 Uhr: Keine Beteiligung an Zwangsvertreibungen im Gazastreifen laut UN
Die Vereinten Nationen werden sich nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA nicht an Zwangsvertreibungen von Palästinensern aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens beteiligen.
Israel hat einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung weiter nördlich von Rafah vorgeschlagen. Wie die Zeitung "Wall Street Journal" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25 000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor.
13. Februar, 14.50 Uhr: Iran simuliert Raketenangriff auf israelische Luftwaffenbasis
Irans Revolutionsgarde (IRGC) hat bei einem Manöver mit neuen Mittelstreckenraketen einen Angriff auf Israel simuliert.
"Nach den jüngsten Drohungen des zionistischen Regimes (...) haben die Luftstreitkräfte der IRGC ihre Bereitschaft erklärt, jede Bedrohung im besetzten Palästina (Israel) durch eine große Raketenübung zu zerstören", hieß es am Dienstag im staatlichen Rundfunk. Dafür feuerte die IRGC-Marine aus dem Golf von Oman und Raketenbasen auf dem Festland mehrere Mittelstreckenraketen auf Testziele in der Wüste. Ziel war demnach die Simulation eines Angriffes auf die israelische Luftwaffenbasis Palmachim.
13. Februar, 14.48 Uhr: Merz für Schaffung von Sicherheitszone im Süden des Libanons
Unionsfraktionschef Friedrich Merz (68) hat sich angesichts monatelanger Angriffe der Hisbollah auf den Norden Israels für die Schaffung einer "Sicherheitszone" im Süden des Libanon ausgesprochen.
"Hier im Norden des Staates Israel, ganz nah an der Grenze zum Libanon, sieht man die Folgen des Terrors", sagte der CDU-Vorsitzende am Dienstag bei einem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch an der Nordgrenze Israels.
13. Februar, 12.57 Uhr: Israel muss laut Baerbock in Rafah internationales Völkerrecht achten
Außenministerin Annalena Baerbock (43) hat Israel eindringlich aufgefordert, bei der angekündigten Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah im südlichen Gazastreifen die Zivilbevölkerung bestmöglich zu schützen.
Die mehr als eine Million Menschen in Rafah und der dortigen Region "können sich jetzt nicht einfach in Luft auflösen. Sondern es braucht sichere Korridore, damit Menschen sich in Sicherheit bringen können", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in Berlin bei einem Treffen mit dem Außenminister der Palästinensischen Gebiete, Riad Malki.
Dies werde sie auch bei den Gesprächen während ihres an diesem Mittwoch beginnenden zweitägigen Israelbesuch deutlich machen. Zudem müsse auch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gebracht werden.
13. Februar, 12.55 Uhr: Frankreich macht Vorschlag in Israels Konflikt mit Hisbollah
Frankreich hat dem Libanon einen Vorschlag gemacht, um ein Ende der Konfrontationen zwischen der Hisbollah und Israel herbeizuführen.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus libanesischen Regierungskreisen. Der Vorschlag sieht demnach vor, dass die Hisbollah ihre Elite-Kämpfer von der Grenze abzieht - bis auf eine Entfernung von rund zehn Kilometern. Die Grenzregion soll von der libanesischen Armee und UN-Friedenstruppen überwacht werden.
Der Vorschlag sei gemeinsam mit Regierungsvertretern der USA, Katars und Ägyptens ausgearbeitet worden.
13. Februar, 12.54 Uhr: Englische Bischöfe finden Israels Angriffe "moralisch nicht gerechtfertigt"
Die englischen Bischöfe haben die andauernden israelischen Angriffe auf den Gazastreifen verurteilt.
"Die Art und Weise, wie dieser Krieg geführt wird, ist moralisch nicht zu rechtfertigen", teilte das House of Bishops der Church of England am Dienstag mit. "Die unerbittliche Bombardierung des Gazastreifens und die damit einhergehenden enormen Verluste an zivilen Leben und ziviler Infrastruktur müssen aufhören."
Das Gremium - eines von mehreren der Anglikanischen Kirche - betonte: "Dieser Krieg kann nicht zur Konsolidierung eines Besatzungssystems führen, das den Palästinensern schon zu lange ihre Rechte und Freiheiten verweigert."
13. Februar, 12.38 Uhr: Italien nennt Israels Vorgehen "unverhältnismäßig"
Italiens Außenminister Antonio Tajani (70) hat Israels Vorgehen im Gazastreifen in ungewöhnlich deutlichen Worten kritisiert.
Die israelische Reaktion nach dem Massaker der Palästinenserorganisation Hamas von Oktober sei inzwischen "unverhältnismäßig", sagte der Vize-Regierungschef von der Mitte-Rechts-Partei Forza Italia am Dienstag im italienischen Sender Radio 1. "Es gibt zu viele Opfer, die überhaupt nichts mit der Hamas zu tun haben."
An die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu appellierte Tajani, Repressalien gegen die Zivilbevölkerung zu unterlassen. Italien hat derzeit den Vorsitz in der Siebenergruppe großer westlicher Industrienationen (G7).
13. Februar, 10.17 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde - 133 Palästinenser im Gazastreifen getötet
Bei israelischen Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen sind laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 133 Palästinenser getötet worden.
In dem Zeitraum seien 162 weitere verletzt worden, teilte die Behörde teilte am Dienstag mit.
13. Februar, 10.16 Uhr: Neue schwere Kämpfe im Süden des Gazastreifens
Die schweren Kämpfe im Süden des Gazastreifens dauern an.
Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, Soldaten hätten im Westen der Stadt Chan Junis "mehr als 30 Terroristen" getötet. Sie habe die Kontrolle des Gebiets mit "gezielten Angriffen auf Terror-Infrastruktur, Scharfschützen-Angriffen und Patrouillen" vertieft.
13. Februar, 10.15 Uhr: China fordert Ende israelischer Militäroperationen in Rafah
China hat Israel zu einem Ende der Militäroperationen im Süden des Gazastreifens aufgerufen.
China sei sehr besorgt über die Entwicklung in der Region Rafah und lehne jede Aktion ab, die Zivilisten schade, teilte das Pekinger Außenministerium am Dienstag mit.
Israel solle seine "Militäroperationen so schnell wie möglich einstellen" und alles tun, um eine größere humanitäre Katastrophe zu verhindern.
13. Februar, 6.31 Uhr: Israel schlägt Zeltstädte für Rafah-Bevölkerung vor
Israel hat vor der geplanten Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung der Stadt vorgeschlagen.
Wie die Zeitung "Wall Street Journal" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag zur Evakuierung die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25.000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor.
Das an Rafah grenzende Ägypten wäre für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig, hieß es. Die Stadt ist überfüllt mit Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen.
12. Februar, 19.34 Uhr: Vereinte Nationen zu Rafah: Werden uns nicht an Vertreibung beteiligen
Die Vereinten Nationen sind skeptisch, bei einer Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt Rafah im Gazastreifen wie von Israel gefordert zu helfen.
Alles, was im südlichen Teil der Region an der Grenze zu Ägypten passiere, müsse unter voller Achtung des Schutzes der Zivilbevölkerung stattfinden, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. "Wir werden uns nicht an der Vertreibung von Menschen beteiligen."
12. Februar, 17.20 Uhr: London besorgt über möglichen israelischen Angriff auf Rafah
Großbritannien hat sich besorgt über einen möglichen israelischen Militäreinsatz in Rafah gezeigt und eine sofortige Kampfpause gefordert.
Es sei unmöglich sich vorzustellen, wie man angesichts der zahlreichen Flüchtlinge in dem Ort an der Grenze zu Ägypten einen Krieg führen könne, sagte der britische Außenminister David Cameron (57) am Montag bei einem Besuch in Schottland.
"Es gibt keinen Ort, an den sie gehen können. Sie können nicht nach Süden nach Ägypten, sie können nicht nach Norden und zurück in ihre Häuser, weil viele zerstört wurden", sagte Cameron. "Deshalb sind wir sehr besorgt über die Situation und möchten, dass Israel innehält und ernsthaft darüber nachdenkt, bevor es weitere Maßnahmen ergreift", mahnte der frühere Premierminister. "Vor allem aber wollen wir eine sofortige Kampfpause."
12. Februar, 16.20 Uhr: Iran warnt Israel vor Militäreinsatz in Rafah
Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat Israel eindringlich vor einem Militäreinsatz in Rafah gewarnt.
Die Ausweitung der "Kriegsverbrechen und des Genozids" auf die Stadt im Süden des Gazastreifen werde "schwerwiegende Konsequenzen" für Tel Aviv nach sich ziehen, drohte der Minister in einem Post auf der Plattform X (ehemals Twitter).
12. Februar, 16.18 Uhr: Israel fordert UN-Helfer zur Mithilfe bei Evakuierung von Rafah auf
Israels Regierung hat die in der Region tätigen UN-Organisationen dazu aufgefordert, bei der Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zu helfen.
"Wir fordern die UN-Organisationen dringend dazu auf, bei den israelischen Bemühungen zur (...) Evakuierung der Zivilisten aus der Kampfzone zu kooperieren", sagte Regierungssprecher Eilon Levi am Montag.
12. Februar, 15.20 Uhr: Großbritannien verhängt Sanktionen gegen radikale israelische Siedler
Die britische Regierung hat gezielte Sanktionen gegen mehrere israelische Siedler im Westjordanland verhängt.
Wie das Außenministerium in London am Montag mitteilte, werden vier Personen mit einem Reise- und Visa-Bann belegt. In Großbritannien gehaltenes Kapital werde eingefroren. "Extremistische Siedler untergraben Sicherheit und Stabilität für Israelis und Palästinenser, indem sie palästinensische Zivilisten ins Visier nehmen und angreifen", wurde der britische Außenminister David Cameron (57) in der Mitteilung zitiert.
12. Februar, 14.51 Uhr: Menschenrechtler werfen Israel rechtswidrige Angriffe in Rafah vor
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Israels Armee vorgeworfen, in der Stadt Rafah rechtswidrig Häuser angegriffen und dabei etliche unschuldige Menschen getötet zu haben.
Bei vier Bombardements seien im Dezember und im Januar mindestens 95 Zivilisten getötet worden, teilte Amnesty International am Montag mit. Die Organisation habe keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass es sich bei den Gebäuden oder den Bewohnern darin um legitime militärische Ziele gehandelt habe. Alle vier Angriffe seien "wahrscheinlich direkte Angriffe" auf Zivilisten und zivile Objekte gewesen. Sie müssten als Kriegsverbrechen untersucht werden, forderten die Menschenrechtler.
Israels Armee soll die Bewohner nach Erkenntnissen von Amnesty nicht wirksam oder gar nicht vor den Angriffen gewarnt haben.
12. Februar, 14.15 Uhr: Hisbollah: Ranghohes Mitglied von israelischer Drohne getroffen
Bei einem israelischen Drohnenangriff ist nach Angaben der Hisbollah im Libanon eines ihrer ranghohen Mitglieder getroffen worden.
Die Drohne habe auf ein Auto im Dorf Bint Dschbail im Süden des Landes gezielt. Bei dem Angriff sei Mohammed Aliwajih, verantwortlich für die Region nahe der libanesisch-israelischen Grenze, getroffen worden.
Israels Armee teilte mit, Kampfjets hätten eine Reihe von Zielen der Hisbollah in der Grenzregion angegriffen. Die Armee habe auch Infrastruktur und Militäranlagen nahe der Grenze getroffen und zerstört.
12. Februar, 11.36 Uhr: Netanjahu: Nur "anhaltender militärischer Druck" wird Geiseln befreien
Nach der Befreiung zweier israelischer Geiseln durch die israelische Armee hat Ministerpräsident Netanjahu eine Fortsetzung der Militäroffensive im Gazastreifen angekündigt.
"Nur anhaltender militärischer Druck bis zum vollständigen Sieg wird zur Freilassung aller unserer Geiseln führen", erklärte der 74-Jährige. Netanjahu lobte die "mutigen Krieger" für die nächtliche Befreiungsaktion.
Die israelische Armee hatte in der Nacht in Rafah im Süden des Gazastreifens eigenen Angaben zufolge zwei Geiseln befreit. Es handele sich um den 60-jährigen Fernando Simon Marman und den 70-jährigen Louis Har.
12. Februar, 9.33 Uhr: Befreite Geiseln treffen im Krankenhaus ihre Familien
Die in einer Spezialoperation im südlichen Gazastreifen befreiten Geiseln sind im Krankenhaus bereits von ihren Familien in die Arme geschlossen worden.
Es handelt sich um zwei Männer im Alter von 60 und 70 Jahren. Der argentinische Präsident Javier Milei (53) schrieb bei X (vormals Twitter) die Befreiten seien israelisch-argentinische Doppelstaatsbürger.
Trotz der mehr als viermonatigen Geiselhaft sei der 70-Jährige in vergleichsweise guten Zustand, er sehe nur etwas dünn und blass aus. "Er ist etwas schockiert von dem ganzen Trubel", sagte sein Schwiegersohn.
Der israelische Präsident Izchak Herzog (63) schrieb: "Alle Achtung denen, die daran beteiligt waren, Fernando und Luis in einer wagemutigen Rettungsaktion heimzubringen."
12. Februar, 9.28 Uhr: Berichte über Dutzende Tote bei Angriffen im Bereich von Rafah in Gaza
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde berichtete von mindestens 70 Toten und mehr als 160 Verletzten.
Die Menschen sind im Zuge von Angriffen während einer israelischen Geiselbefreiungsaktion getötet worden. Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs war es Israel gelungen, zwei zivile Geiseln zu befreien.
Palästinensische Augenzeugen berichteten, in der Nacht sei es im Bereich von Rafah zu heftigen Kämpfen zwischen extremistischen Palästinensern und Soldaten sowie schweren israelischen Angriffen gekommen.
12. Februar, 9.13 Uhr: Israel nennt weitere Details zur Geisel-Rettung in Gaza
Die Rettung zweier israelischer Geiseln ist nach Armeeangaben in einer dramatischen Befreiungsaktion unter heftigem Beschuss erfolgt.
Spezialkräfte seien in ein Gebäude im Zentrum der Stadt Rafah eingedrungen. Dort seien die beiden männlichen Geiseln von bewaffneten Terroristen der Hamas festgehalten worden.
Nur eine Minute nach der Erstürmung hat Israels Luftwaffe mit Angriffen im Raum Rafah begonnen, um den Rückzug der Einsatzkräfte zu ermöglichen. Die beiden Geiseln seien unter heftigem Beschuss evakuiert worden.
Nach einer ersten medizinischen Untersuchung vor Ort seien die beiden 60 und 70 Jahre alten Männer mit einem Hubschrauber in ein israelisches Krankenhaus geflogen worden. Dort seien sie mit ihren Familien wieder vereint worden.
12. Februar, 6.57 Uhr: Mehr als 100 Tote bei Israels Angriffen in Rafah
Bei der Serie von israelischen Angriffen im Raum Rafah im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden.
Unter den Todesopfern seien laut palästinensischer Nachrichtenagentur Wafa auch Kinder und Frauen. Zudem seien Hunderte weitere Menschen verletzt worden.
Israels Militär hatte zuvor bekannt gegeben, dass "eine Serie von Angriffen auf Terrorziele in der Gegend von Schabura im südlichen Gazastreifen" durchgeführt worden sei. Schabura liegt bei der Stadt Rafah.
12. Februar, 6.44 Uhr: Israel meldet Rettung zweier Geiseln in Gaza
Israels Militär hat nach eigenen Angaben zwei Geiseln im Gazastreifen gerettet.
Die beiden Männer seien bei dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober entführt worden, gab das israelische Militär am frühen Montagmorgen bekannt.
12. Februar, 6.41 Uhr: Israels Armee meldet Angriffsserie im Süden Gazas
Wie das Militär in der Nacht zum Montag bekannt gab, sei "eine Serie von Angriffen auf Terrorziele in der Gegend von Schabura im südlichen Gazastreifen" durchgeführt worden.
Einzelheiten wurden nicht genannt. Schabura liegt nahe der Stadt Rafah, wo Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge Schutz gesucht haben. Israel plant eine Militäroffensive auf die Stadt, was international für deutliche Kritik sorgt.
Nach Angaben von Augenzeugen hatte das israelische Militär bereits zuvor mehrfach Ziele in der Stadt aus der Luft angegriffen.
11. Februar, 22.30 Uhr: Biden fordert von Netanjahu Schutzkonzept für Zivilisten in Rafah
Vor einem Voranschreiten der geplanten Militäroffensive in Rafah im Gazastreifen fordert US-Präsident Joe Biden (81) von Israel ein überzeugendes Konzept für den Schutz der dortigen Zivilbevölkerung.
In einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) am Sonntag habe Biden bekräftigt, es brauche "einen glaubwürdigen und umsetzbaren Plan, um die Sicherheit der mehr als eine Million Menschen, die dort Zuflucht suchen, zu gewährleisten", teilte das Weiße Haus in Washington mit.
Außerdem habe der US-Präsident konkrete Schritte hin zu mehr humanitärer Hilfe verlangt, hieß es weiter.
11. Februar, 14.55 Uhr: US-Militär greift unbemannte Schiffe und Raketen der Huthi im Jemen an
Die USA haben erneut Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen, um neue Attacken auf Schiffe im Roten Meer zu verhindern.
Am Samstag seien zwei unbemannte Wasserfahrzeuge und drei Antischiffsraketen der Miliz getroffen worden, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom am Sonntag auf der Plattform X, früher Twitter, mit. Die Raketen seien nördlich von Hudaida im von den Huthi kontrollierten Gebiet im Jemen entdeckt worden und bereit zum Abschuss in Richtung Rotes Meer gewesen, hieß es. Das US-Militär habe dies als direkte Gefahr für US-Marine-Schiffe und Handelsschiffe in der Region bewertet.
Die militant-islamistischen Huthi nehmen wegen des Gaza-Kriegs immer wieder Handelsschiffe auf dem Roten Meer ins Visier. Die Miliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas.
11. Februar, 12.48 Uhr: Hamas warnt vor Abbruch der Gespräche über ein Geisel-Abkommen
Die Hamas hat Israel für den Fall eines militärischen Vorgehens in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens mit einem Abbruch der Gespräche über ein Geisel-Abkommen gedroht.
Jeder Angriff könne die Verhandlungen zunichtemachen, zitierte der palästinensische Fernsehsender Al-Aksa, der als Sprachrohr der Islamisten gilt, am Sonntag ein nicht näher genanntes hochrangiges Hamas-Mitglied.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte der Armee am Freitag den Befehl erteilt, auch eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. Die Stadt nahe der Grenze zu Ägypten ist der einzige Ort in dem Küstengebiet, in dem die Hamas noch die Kontrolle ausübt. Eine Militäroffensive dort gilt allerdings als hochproblematisch. Vor dem Krieg hatte die Stadt rund 300 000 Einwohner, inzwischen sollen sich dort auf engstem Raum mindestens 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge aufhalten.
11. Februar, 12.04 Uhr: Auch Großbritannien besorgt wegen Vorgehen in Rafah
Großbritannien reiht sich in die Liste der Staaten ein, die vor einem militärischen Vorgehen Israels in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens warnen.
Er sei "zutiefst besorgt über die Aussicht einer Militäroffensive in Rafah", erklärte der britische Außenminister David Cameron am späten Samstagabend auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. "Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Gazas sucht in der Gegend Zuflucht", schrieb der frühere Premier. Die Priorität müsse auf einer sofortigen Feuerpause liegen, um Hilfslieferungen zu ermöglichen und Geiseln herauszubekommen. Danach müssten Fortschritte in Richtung einer dauerhaften Waffenruhe gemacht werden, forderte er.
11. Februar, 8.13 Uhr: Benjamin Netanjahu - "Wir sind in dieser Sache nicht leichtsinnig"
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor der geplanten Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im südlichen Teil des Gazastreifens den Hunderttausenden dort Schutz suchenden Zivilisten einen "sicheren Korridor" zugesichert.
"Wir sind in dieser Sache nicht leichtsinnig", sagte Netanjahu in einem Interview des US-Senders "ABC News", aus dem der Sender in der Nacht zum Sonntag vorab in Auszügen berichtete. Man werde der Zivilbevölkerung einen "sicheren Korridor gewähren, damit sie das Gebiet verlassen kann".
Auf die Frage, wohin die weit mehr als eine Million Palästinenser in der an Ägypten angrenzenden Stadt gehen sollen, sagte Netanjahu demnach, dass man "einen detaillierten Plan" ausarbeite. Das ganze Interview sollte nach den Angaben des Senders am Sonntagnachmittag (MEZ) ausgestrahlt werden.
11. Februar, 7.29 Uhr: Demonstrationen in Israel für Geisel-Freilassung
In Israel haben am Samstagabend mehrere Tausend Menschen für die Freilassung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln demonstriert.
Angehörige der Geiseln warfen dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) vor, die über internationale Vermittler laufenden Verhandlungen mit der Hamas zu torpedieren. Eine Einigung könne "die Geiseln morgen nach Hause bringen", sagte die Mutter eines jungen nach Gaza verschleppten Israeli in ihrer Ansprache.
Teilnehmer einer weiteren Kundgebung in Tel Aviv verlangten den Rücktritt der Regierung und vorgezogene Neuwahlen. Mehrere Hundert Demonstranten blockierten später am Abend einige Hauptverkehrsadern der Küstenmetropole. Die Polizei nahm mindestens sieben der Blockierer fest.
10. Februar, 21.51 Uhr: Armee entdeckt Hamas-Tunnel unter Zentrale von Hilfswerk
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Tunnel der Hamas-Miliz entdeckt, der unter dem Hauptquartier des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in der Stadt Gaza verlaufen soll.
Der unterirdische Gang sei 700 Meter lang, liege in 18 Metern Tiefe und habe als wichtige Einrichtung des Militärgeheimdienstes der Hamas gedient, teilte das Militär am Samstagabend mit. In dem - von der UNRWA in der Anfangsphase des Krieges verlassenen - Hauptquartier der UN-Organisation will das Militär in den vergangenen zwei Wochen zudem große Mengen von Waffen und Sprengstoff gefunden haben.
Indizien würden darauf hindeuten, dass Büros und Räumlichkeiten der UNRWA-Zentrale von Hamas-Terroristen genutzt worden seien. Es gab keine Angaben dazu, wann genau diese Nutzung erfolgt sei, ob vor oder nach Kriegsbeginn. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
10. Februar, 16.13 Uhr: US-Militär greift unbemannte Schiffe und Raketen der Huthi im Jemen an
Das US-Militär hat erneut Ziele der militant-islamistischen Huthi im Jemen angegriffen, um neue Attacken auf Schiffe im Roten Meer zu verhindern.
Ziel der Angriffe am Freitag waren zwei unbemannte Wasserfahrzeuge und fünf Marschflugkörper der Miliz, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom am Samstag auf der Plattform X, früher Twitter, mit.
Die Schiffe und Raketen seien in von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen entdeckt und als direkte Gefahr für US-Marine-Schiffe und Handelsschiffe in der Region bewertet worden, hieß es.
10. Februar, 14.15 Uhr: Zwei Tote bei Luftangriff im Libanon
Im Libanon sind bei einem Luftangriff zwei Menschen getötet worden.
Der mutmaßlich israelische Angriff erfolgte etwa 30 Kilometer südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut in einer mehrheitlich sunnitischen Region, wie Sicherheitskreise am Samstag erklärten. Laut Augenzeugen war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs in dem Nachbarland nördlich von Israel. Bei den Toten soll es sich um zwei unbeteiligte Zivilisten handeln.
Es war zunächst unklar, wem der Angriff galt. Zwei Fahrzeuginsassen sollen schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden sein, berichteten gut informierte Kreise im Libanon. Sowohl die schiitische Hisbollah als auch die Palästinenserorganisation Hamas dementierten, dass bei dem Angriff Mitglieder getroffen worden seien. Laut dem libanesischen Sender Al-Majadin handelte es sich um einen Anschlagsversuch auf einen palästinensischen Funktionär.
10. Februar, 11.47 Uhr: Israelische Angriffe auf Rafah im Süden des Gazastreifens?
Israels Armee hat Augenzeugen zufolge trotz internationaler Warnungen Ziele in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens angegriffen.
Bei Angriffen aus der Luft auf zwei Häuser sollen am Samstag mehr als 20 Menschen getötet worden sein, hieß es aus medizinischen Kreisen. Auch der Bürgermeister der Stadt im Süden des Küstengebiets, Mohammed al-Sufi, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Opferzahl.
Israelische Soldaten bombardierten außerdem ein Fahrzeug der Hamas und töteten dabei drei Personen, darunter den Chef des Polizeigeheimdienstes der Islamistenorganisation sowie dessen Stellvertreter, wie es am Samstag aus Polizeikreisen und von Augenzeugen hieß. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.
Es waren nicht die ersten Berichte über Angriffe auf Ziele in der Stadt nahe der Grenze zu Ägypten. In der vergangenen Wochen hatte das israelische Militär dort Augenzeugen zufolge häufiger Stellungen von Hamas-Mitgliedern attackiert. Den Angaben nach waren die Angriffe am Samstag aber die bislang intensivsten. Rafah ist der einzige Ort im gesamten Küstenstreifen, in dem die Hamas noch die Kontrolle ausübt.
Derzeit sind in der Stadt noch keine israelischen Bodentruppen im Einsatz. Rafahs Bürgermeister Al-Sufi warnte vor einem Vorstoß der Armee in den Ort. "Jeder Militäreinsatz in der Stadt, in der mehr als 1,4 Millionen Palästinenser leben, wird zu einem Massaker und einem Blutbad führen."
10. Februar, 8.27 Uhr: Israel soll Ziele nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus beschossen haben
Die israelischen Streitkräfte haben laut Medienberichten Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen.
Von den Golanhöhen aus habe das israelische Militär das Umland von Damaskus unter Beschuss genommen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur (Sana) am Samstag unter Berufung auf eine Militärquelle. Westlich der syrischen Hauptstadt seien heftige Explosionen zu hören gewesen.
Die syrische Flugabwehr habe einige der Raketen abgeschossen. Es sei lediglich Sachschaden entstanden, berichtete Sana weiter. Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, ein Wohngebäude westlich der syrischen Hauptstadt sei getroffen worden. Dabei seien drei Menschen getötet worden. Am Freitagabend hatte die schiitische Hisbollah-Miliz einen Raketenangriff auf eine israelische Kaserne auf den Golanhöhen für sich reklamiert.
10. Februar, 7.11 Uhr: Kritik am militärischen Vorgehen in Rafah
Angesichts der Angriffspläne hat UN-Generalsekretär António Guterres vor einer humanitären Katastrophe und Folgen für die gesamte Region gewarnt.
Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sei in Rafah zusammengepfercht und könne nirgendwo anders hin, schrieb er auf der Nachrichtenplattform X, vormals Twitter. Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric fügte hinzu, man wolle keine Massenvertreibungen sehen. Auch die US-Regierung und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (42) hatten sich in den vergangenen Tagen deutlich gegen ein militärisches Vorgehen in Rafah ausgesprochen.
9. Februar, 21.56 Uhr: Wieder Gefechte zwischen Israel und Hisbollah
Im israelisch-libanesischen Grenzgebiet haben sich die Schiitenmiliz Hisbollah und die israelischen Streitkräfte am Freitag erneut Gefechte geliefert.
Die Hisbollah schoss nach Angaben des israelischen Militärs mehrere Raketen auf den Norden Israels ab. Menschen seien dabei nicht verletzt worden. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten, dass die Hisbollah sieben Angriffe durchgeführt habe.
Als Antwort auf den Angriff bombardierten israelische Kampfjets eine Militäranlage im südlibanesischen Marun al-Ras. Kampfflugzeuge attackierten außerdem Militärbasen.
9. Februar, 21.53 Uhr: Abbas zu möglicher Rafah-Offensive: Vorspiel zu Vertreibung
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas (88) hat von Israel erwogene Pläne einer Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen scharf verurteilt.
Abbas erklärte am Freitagabend, diese würden ein "gefährliches Vorspiel" zu einer Politik der Vertreibung darstellen, die von den Palästinensern befürchtet wird.
Abbas warf Israel und dem Verbündeten USA eine "destruktive Politik" vor. Er rief den UN-Sicherheitsrat dazu auf, tätig zu werden. "Diese (von Israel erwogenen) Schritte gefährden die Sicherheit und den Frieden in der Region, sie überschreiten alle roten Linien", fügte er hinzu.
9. Februar, 17.48 Uhr: Netanjahu lässt Angriff auf Rafah vorbereiten - Armee soll planen
Israels Ministerpräsident Netanjahu hat der Armee des Landes den Befehl erteilt, eine Offensive auf die Stadt Rafah im Gazastreifen vorzubereiten.
"Es ist unmöglich, das Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verbleiben", ließ der 74-Jährige am Freitag mitteilen. Die Pläne müssten allerdings auch die Evakuierung von Zivilisten beinhalten.
Eine Militäroffensive in Rafah, das ganz im Süden des Gazastreifens liegt und an Ägypten grenzt, gilt als hochproblematisch. In dem Ort, der vor dem Krieg rund 300.000 Einwohner hatte, sollen sich derzeit 1,3 Millionen Menschen aufhalten.
9. Februar, 16.33 Uhr: UN-Experten kritisieren israelischen Militäreinsatz in Krankenhaus
Ein israelischer Militäreinsatz in einem Krankenhaus im besetzten Westjordanland könnte unabhängigen UN-Experten zufolge ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht gewesen sein.
Israels Armee tötete am 29. Januar drei Palästinenser in einem Krankenhaus in Dschinin. Videoaufnahmen zeigten, wie die Spezialkräfte teilweise als medizinisches Personal verkleidet in die Klinik eindrangen und die Männer erschossen.
Mindestens einer von ihnen sei ein Patient gewesen, berichteten vom UN-Menschenrechtsrat bestellte Experten. Die Tötung eines wehrlosen Patienten stelle ein Kriegsverbrechen dar, hieß es. Israel solle den Fall untersuchen und diejenigen, die das humanitäre Völkerrecht verletzten, zur Rechenschaft ziehen.
9. Februar, 16.16 Uhr: Israel: Untersuchung von Vorwürfen gegen UNRWA positiver Schritt
Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, die geplante Prüfung der schweren Vorwürfe gegen das UN-Palästinenserhilfswerk seien lange überfällig.
Die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna (67) soll eine unabhängige Gruppe von Experten zur Prüfung der schweren Vorwürfe gegen UNRWA leiten. Experten aus Schweden, Norwegen und Dänemark sind involviert.
Trotz aller positiven Äußerungen erwartet Israel, "dass die Gruppe auch israelische Experten enthält", hieß es am Freitag.
Einigen Mitarbeitern des Hilfswerks wird vorgeworfen, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein.
9. Februar, 14.08 Uhr: 107 Palästinenser laut Hamas-Behörde im Gazastreifen getötet
Bei israelischen Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen sind laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 107 Palästinenser getötet worden.
Die Behörde teilte am Freitag mit, 142 weitere Menschen seien in dem Zeitraum verletzt worden.
Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober beläuft sich demnach die Zahl der getöteten Einwohner des Küstenstreifens auf mindestens 27.947. Rund 67.460 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
9. Februar, 12.07 Uhr: Israel hat Sorge vor einseitiger US-Anerkennung von Palästinenserstaat
Israel hat laut einem Zeitungsbericht die Sorge, die USA könnten im Rahmen der Bemühungen um eine Zweistaatenlösung einen palästinensischen Staat auch ohne Zustimmung Israels anerkennen.
Die israelische Zeitung "Maariv" schrieb am Freitag, Israel sehe "intensive Aktivitäten" der US-Regierung mit dem Ziel einer Einigung des Westjordanlands und des Gazastreifens unter einer palästinensischen Regierung.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) lehnt eine Zweistaatenlösung ab. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, die 2007 ein Jahr nach ihrem Wahlsieg gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte, lehnt dies ab.
9. Februar, 6.33 Uhr: Angriff auf Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Die israelischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah im Südlibanon aus der Luft angegriffen.
Dies sei eine Reaktion auf Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel gewesen, an denen dieser laut Militär beteiligt gewesen sein soll, teilte die Armee mit. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz meldete mehrere Verletzte durch den israelischen Luftangriff.
Eine Person befinde sich in "kritischem Zustand". Eine israelische Drohne habe in der Stadt Nabatieh ein Auto direkt getroffen, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. In dem Wagen hätten zwei Menschen gesessen.
9. Februar, 6.23 Uhr: Demonstrationen in Israel zu möglichem Geisel-Abkommen mit der Hamas
In Israel haben etliche Menschen für und gegen ein mögliches Geisel-Abkommen mit der Hamas demonstriert.
In Jerusalem protestierten Tausende gegen Verhandlungen mit Israels Feinden und für eine Fortsetzung des Gaza-Kriegs, wie mehrere israelische Medien berichteten.
In Tel Aviv protestierten demnach zur gleichen Zeit Hunderte Menschen für einen Deal, um die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen.
9. Februar, 6.17 Uhr: EU-Militäreinsatz soll auch Meer vor Iran umfassen
Der kurz vor dem Beginn stehende EU-Marineeinsatz im Nahen Osten könnte Handelsschiffe auch vor möglichen Bedrohungen aus dem Iran schützen.
Wie nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus dem Beschluss für die Operation Aspides hervorgeht, sollen europäische Kriegsschiffe nicht nur im Roten Meer und im Golf von Aden, sondern auch in der Straße von Hormus sowie im Persischen Golf und im Golf von Oman zur Begleitung von Handelsschiffen eingesetzt werden können.
All diese drei Seegebiete liegen vor der Küste des Irans. Vorrangiges Ziel des EU-Einsatzes ist es, Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen zu schützen.
8. Februar, 20.50 Uhr: Kontakt zu Hamas-Chef Sinwar soll abgebrochen sein
Hochrangige Hamas-Mitglieder sollen einem israelischen Medienbericht zufolge bereits seit mehreren Wochen keinen Kontakt mehr zum Anführer der Islamistenorganisation im Gazastreifen haben.
Jihia al-Sinwar (62) sei auch nicht an der kürzlich an Israel übermittelten Antwort der Hamas auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag für ein Geisel-Abkommen beteiligt gewesen, berichtete der israelische Sender Kan am Donnerstagabend. Demnach fürchtet Sinwar, sein Versteck im Gazastreifen könne durch Kommunikation entdeckt werden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
8. Februar, 18.05 Uhr: Hisbollah-Funktionär bei israelischem Angriff im Libanon verletzt
Ein militärischer Funktionär der islamistischen Hisbollah-Miliz ist nach libanesischen Angaben bei einem israelischen Angriff schwer verletzt worden.
Das Auto mit dem Funktionär und einem Begleiter an Bord sei am Donnerstag bei der Einfahrt in die südlibanesische Großstadt Nabatäa getroffen worden, hieß es aus Sicherheitskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Eine Rakete sei gegen 16.15 Uhr Ortszeit (15.15 Uhr MEZ) von einer israelischen Drohne aus abgeschossen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur ANI.
8. Februar, 14.20 Uhr: 130 Palästinenser laut Hamas-Behörde im Gazastreifen getötet
Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bei israelischen Angriffen binnen 24 Stunden 130 Palästinenser getötet worden.
Rund 170 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sei die Zahl der getöteten Menschen in dem Küstenstreifen damit auf mindestens 27.840 gestiegen.
Mehr als 67.300 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
8. Februar, 11.06 Uhr: Fregatte "Hessen" zu geplantem EU-Militäreinsatz gegen Huthi gestartet
Um die Handelsschifffahrt im Roten Meer gegen die Huthi-Miliz zu sichern, ist die deutsche Fregatte "Hessen" zu einem geplanten EU-Militäreinsatz ausgelaufen.
Das Kriegsschiff mit rund 240 Soldaten an Bord verließ am Donnerstagvormittag den größten Stützpunkt der deutschen Marine in Wilhelmshaven. Mit der Verlegung des Kriegsschiffes will die Bundeswehr die Voraussetzungen für eine deutsche Beteiligung an einem EU-Einsatz schaffen.
Ein EU-Beschluss und ein Mandat des Bundestages stehen dafür noch aus - sie werden im Laufe des Februars erwartet. Die "Hessen" soll bis Ende des Monats in dem Einsatzgebiet ankommen.
8. Februar, 6.29 Uhr: EU-Militäroperation im Roten Meer soll in Kürze starten
Die Planungen für den EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer stehen kurz vor dem Abschluss.
Wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten, soll bereits am Freitag ein schriftliches Beschlussverfahren zur Einrichtung der Operation Aspides beginnen. Der grundsätzliche Plan für den EU-Militäreinsatz sieht vor, europäische Kriegsschiffe zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden.
Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen.
8. Februar, 6.15 Uhr: Ehemalige Hamas-Geiseln kritisieren Regierungskurs
Mehrere ehemalige Geiseln kritisieren den Kurs der israelischen Regierung.
Der Preis, um die noch im Gazastreifen festgehaltenen Menschen zu befreien, sei hoch, räumte eine Frau nach Angaben der Zeitung "Times of Israel" bei einer Pressekonferenz ein. "Aber wenn wir es nicht tun, wird es Israel für immer beschmutzen."
Wenn die Geiseln nicht nach Hause kämen, werde jeder wissen, "dass wir in einem Land leben, das sich keine Sorgen um unsere Sicherheit macht, das seine Bürger nicht schützt", sagte eine andere freigelassene Frau. Alles liege in Netanjahus Händen, erklärte dem Bericht zufolge eine weitere ehemalige Geisel. Sie habe große Angst, dass es keine Verschleppten mehr zu befreien geben werde, sollte der Ministerpräsident seinen Weg fortsetzen.
7. Februar, 22.23 Uhr: UN-Nothilfekoordinator in großer Sorge über Entwicklung in Rafah
Die Vereinten Nationen sind wegen des Vorrückens israelischer Bodentruppen in Richtung Rafah im Süden des Gazastreifens tief besorgt über das Schicksal der Zivilbevölkerung.
"Die Lebensbedingungen der Bevölkerung dort sind katastrophal - es fehlt ihnen das Nötigste zum Überleben", sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwochabend in Genf. "Sie sind von Hunger, Krankheit und Tod bedroht."
7. Februar, 22.18 Uhr: UN-Chef Guterres warnt Israel vor Militäroffensive im Süden Gazas
UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat Israel vor einer Militäroffensive im südlichen Gazastreifen gewarnt.
"Ich bin besonders beunruhigt über Berichte, dass das israelische Militär beabsichtigt, sich als Nächstes auf Rafah zu konzentrieren – wo Hunderttausende Palästinenser auf der verzweifelten Suche nach Sicherheit unter Druck geraten", sagte Guterres am Mittwoch vor der UN-Vollversammlung in New York.
Eine solche Aktion würde das, "was bereits ein humanitärer Albtraum mit ungeahnten regionalen Folgen ist, exponentiell verstärken." Es sei Zeit für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln.
7. Februar, 19.56 Uhr: Netanjahu kritisiert Hamas-Forderungen für Geisel-Deal scharf
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) hat Forderungen der Hamas für einen möglichen neuen Geisel-Deal scharf kritisiert.
Die von der Islamistenorganisation gestellten Bedingungen würden zu einem weiteren Massaker wie dem am 7. Oktober führen, sagte Netanjahu am Mittwochabend in Jerusalem nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken.
Den Forderungen der Hamas nachzukommen, kommt Netanjahu zufolge einer Katastrophe gleich. Es sei nötig, weiter militärischen Druck auf die Hamas auszuüben, um die Geiseln freizubekommen. Es gebe keine Alternative zu ihrem militärischen Zusammenbruch. Der Gaza-Krieg könne in wenigen Monaten gewonnen werden, zeigte sich Israels Ministerpräsident überzeugt.
7. Februar, 14.06 Uhr: Macron appelliert an eigene Bevölkerung
Vier Monate nach dem Massaker von Hamas-Terroristen in Israel mit etlichen französischen Opfern hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (46) sein Land zu Zusammenhalt aufgerufen.
"Lasst uns den Geist von Tod, Chaos und Spaltung ablehnen, den die Terroristen nähren", sagte Macron am Mittwoch bei einer Gedenkfeier in Paris für die französischen Opfer des Terrorangriffes.
"Niemals werden wir den Geist der Rache in uns gedeihen lassen." Nichts dürfe spalten, Frankreich werde geeint bleiben.
7. Februar, 13.56 Uhr: Zehn Zivilisten sollen bei Angriffen Israels in Syrien getötet worden sein
Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens zehn Zivilisten getötet worden.
Darunter seien auch eine Frau und ihr Sohn, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Mittwoch mit. Die Angriffe hätten ein mehrstöckiges Gebäude in der Stadt Homs im Zentrum des Landes getroffen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise ebenfalls von israelischen Angriffen mit mehreren getöteten und verwundeten Zivilisten.
7. Februar, 12.48 Uhr: Saudi-Arabien will erst bei Palästinenserstaat über Kooperationen sprechen
Saudi-Arabien will Beziehungen mit Israel auch weiterhin erst dann aufnehmen, wenn es einen unabhängigen und anerkannten Palästinenserstaat gibt.
Dieser müsse entlang der Grenzen von 1967 entstehen mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt, teilte das saudische Außenministerium am Dienstagabend mit. Saudi-Arabien habe seinen "festen Standpunkt" darüber auch der US-Regierung mitgeteilt, die sich um Vermittlung über eine mögliche Normalisierung beider Länder bemühen.
Ohne einen solchen Palästinenserstaat "wird es keine diplomatischen Beziehungen mit Israel geben", hieß es aus Riad.
7. Februar, 12.48 Uhr: Blinken nimmt Gespräche in Israel auf - trifft Netanjahu
Im Rahmen der Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln in der Gewalt der Hamas hat US-Außenminister Antony Blinken (61) Gespräche in Israel aufgenommen.
Er traf am Mittwoch in Jerusalem zunächst den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74), wie aus US-Kreisen verlautete. Die USA sind gemeinsam mit Katar und Ägypten an Vermittlungen über einen neuen Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas beteiligt.
Der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) hatte am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Blinken in Doha gesagt, man habe von der Hamas eine "positive" Antwort erhalten.
7. Februar, 11.52 Uhr: Huthi-Angriffe belasten Hafen von Piräus
Die Angriffe der islamistischen Huthi-Milizen im Roten Meer machen dem griechischen Hafen Piräus zu schaffen.
Der Konflikt könne zu einem Einbruch von bis zu 30 Prozent des Umschlags verursachen, berichtete am Dienstag die griechische Tageszeitung "Kathimerini" unter Berufung auf die kanadische Rating-Agentur DBRS.
Grund dafür sei, dass die großen Schifffahrtskonzerne die gefährliche Route durch das Rote Meer zunehmend meiden oder Fahrten deshalb ganz einstellen.
7. Februar, 11.42 Uhr: Heftige Kämpfe in Chan Junis mit zahlreichen Toten
Die heftigen Kämpfe und Angriffe Israels im Süden des Gazastreifens gehen weiter.
Das UN-Nothilfebüro OCHA berichtete in der Nacht zum Mittwoch von "intensivem israelischem Bombardement aus der Luft, am Boden und von See aus in weiten Teilen des Gazastreifens, vor allem in und um Chan Junis". Es gebe weitere zivile Opfer, Vertreibung der Bevölkerung und Zerstörung ziviler Infrastruktur.
Die israelische Armee teilte am Mittwoch mit, es seien bewaffnete Terrorzellen ausgeschaltet und zahlreiche Waffen sichergestellt worden. "Israelische Fallschirmtruppen haben in den letzten 24 Stunden in Chan Junis Dutzende von Terroristen getötet", hieß es in der Mitteilung.
7. Februar, 6.33 Uhr: Zahlreiche verschleppte Geiseln für tot erklärt
Knapp vier Monate nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Streitkräfte zahlreiche der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln für tot erklärt worden.
"Wir haben 31 Familien darüber informiert, dass ihre als Geiseln genommenen Liebsten nicht mehr am Leben sind und ihr Tod bestätigt wurde", sagte Militärsprecher Daniel Hagari (48). "Wir arbeiten weiterhin daran, die Bedingungen zu schaffen, um alle Geiseln heimzuholen."
Zuvor hatte die Zeitung "The New York Times" unter Berufung auf ein vertrauliches israelisches Geheimdienstpapier berichtet, mindestens 30 Geiseln seien bei oder seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober ums Leben gekommen. Zudem gebe es unbestätigte Hinweise auf den Tod von mindestens 20 weiteren Geiseln.
7. Februar, 6.23 Uhr: Israelische Streitkräfte entdecken Hinweise auf iranische Zahlungen an Hamas
Im weitverzweigten Tunnelsystem unter dem Gazastreifen hat das israelische Militär nach eigenen Angaben Belege für Geldflüsse zwischen dem Iran und der Hamas gefunden.
Soldaten hätten Dokumente entdeckt, die Überweisungen in Höhe von über 150 Millionen US-Dollar (140 Millionen Euro) aus dem Iran an die Islamistenorganisation und deren Anführer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, aus den Jahren 2014 bis 2020 belegten, sagte Militärsprecher Daniel Hagari (48).
Dazu veröffentlichten die Streitkräfte mehrere Dokumente sowie Fotos von Umschlägen und Bargeld. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
6. Februar, 20.32 Uhr: Israels Militärchef kündigt Untersuchung zu Hamas-Überfall an
Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi (56) hat eine gründliche Untersuchung der Reaktion der Streitkräfte auf den beispiellosen Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober auf Israel angekündigt.
"Unsere Absicht ist sehr klar", sagte er am Dienstag im Kommando der Luftwaffe in Tel Aviv. "Zu untersuchen, und zu lernen, und den Dingen auf den Grund zu gehen, und keinen Stein auf dem anderen zu lassen." Wann die Untersuchung beginnen und wer sie konkret durchführen werde, sagte er nicht.
6. Februar, 20.11 Uhr: Hamas reagiert laut Katar "positiv" auf Waffenruhe-Vorschlag
Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat ihre Antwort auf den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler zur Herbeiführung einer befristeten Waffenruhe im Krieg mit Israel übermittelt.
"Wir haben von der Hamas eine positive Antwort erhalten, sie beinhaltet mehrere Vorbehalte, aber ist im allgemeinen positiv", sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken (61) in Doha.
In einer Erklärung, die sie auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte, teilte die Hamas mit, dass sie und ihre Verbündeten mit dem Vermittlungsvorschlag "in positivem Geiste" umgegangen seien. Die Vereinbarung müsse aber zu einem vollständigen und umfassenden Waffenstillstand, einer Beendigung der Blockade des Gazastreifens, dem Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Küstengebiets und der vollständigen Freilassung palästinensischer Gefangener führen. Blinken sagte in Doha, dass man die Antwort der Hamas studiert und an Israel weitergeleitet habe.
6. Februar, 14 Uhr: UN warnen vor Ausweitung der Gaza-Kämpfe nach Rafah
Die Vereinten Nationen haben vor einer Ausweitung der Kämpfe im Gazastreifen auf die südliche Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten gewarnt. Dort drängen sich mehr als eine Million Menschen, viele von ihnen Vertriebene, die in Zelten hausen.
Nach den zahlreichen Zerstörungen in anderen Teilen des Gazastreifens und den Aufrufen Israels zur Räumung vieler Viertel habe sich die Bevölkerung in Rafah in den vier Monaten seit Ausbruch der Kämpfe verfünffacht, sagte Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, am Dienstag in Genf.
"Wir als Vereinte Nationen - und UN-Mitgliedsländer - können (...) davor warnen, was im Fall einer Bodeninvasion passieren würde", sagte Laerke. "Wir können klarstellen, was im Gesetz steht: Nach dem humanitären Völkerrecht kann die wahllose Bombardierung von dicht besiedelten Gebieten ein Kriegsverbrechen darstellen."
6. Februar, 13.45 Uhr: Israelische Armee spricht von "Nahkämpfen" in Chan Yunis im Gazastreifen
Die israelische Armee hat ihren Militäreinsatz gegen Hamas-Ziele in der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens eigenen Angaben zufolge fortgesetzt. Die Armee sei in "Nahkämpfe" in der Stadt verwickelt, erklärte das Militär.
Der Einsatz werde insbesondere in den westlichen Vierteln weitergeführt. Israel vermutet in Chan Yunis Verstecke hochrangiger Funktionäre der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie von ihr verschleppte Geiseln.
Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte derweil, seit dem Vortag habe es 107 Tote gegeben.
6. Februar, 13.40 Uhr: UNRWA erwartet Bericht über Vorwürfe gegen Mitarbeiter Anfang März
Nach den Vorwürfen gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA, rund ein Dutzend seiner Mitarbeiter seien an dem Hamas-Überfall auf Israel beteiligt gewesen, rechnet die Organisation bis Anfang März mit einem vorläufigen Bericht.
Das sagt die UNRWA-Vertreterin im Libanon, Dorothee Klaus. Das UNRWA gehe davon aus, dass die Länder, die ihre Finanzierung nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe ausgesetzt haben, ihre Entscheidungen auf der Grundlage der Untersuchung überprüfen werden.
Unter anderem die USA und Deutschland hatten kürzlich ihre reguläre Finanzierung des UNRWA ausgesetzt. Beim UNRWA sind zehntausende Palästinenser beschäftigt.
6. Februar, 11.45 Uhr: Blinken zu Gesprächen mit Al-Sisi in Ägypten eingetroffen
US-Außenminister Antony Blinken (61) ist zu einem Gespräch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fatah al-Sisi in Kairo eingetroffen.
Die USA bemühen sich um einen Waffenstillstand im Gazastreifen und ein Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln in der Hand der Hamas. Vermittlungen gibt es dazu von Ägypten und Katar. Blinken wird aus Ägypten weiter nach Katar reisen und wird später in Israel erwartet.
Bei Gesprächen dort soll es auch um die Zukunft des Gazastreifens nach einem Ende des Krieges sowie um Möglichkeiten für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen arabischen Ländern und Israel gehen.
6. Februar, 10.58 Uhr: 107 Palästinenser im Gazastreifen getötet, so Hamas-Behörde
Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 107 Palästinenser getötet worden. Mehr als 140 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Damit sei die Zahl der seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober getöteten Menschen in dem Küstenstreifen auf mindestens 27.585 gestiegen. Knapp 67.000 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
6. Februar, 9.50 Uhr: Evakuierungsaufrufe gelten für zwei Drittel des Gazasteifens
Für rund zwei Drittel des Gazastreifens gelten nach Einschätzung von UN-Beobachtern inzwischen Evakuierungsanordnungen.
Insgesamt sei damit eine Fläche von rund 246 Quadratkilometern betroffen, teilten die Beobachter mit. Vor Beginn des Krieges lebten in dem betroffenen Gebiet 1,78 Millionen Palästinenser und damit 77 Prozent der Bevölkerung des Küstengebiets.
6. Februar, 9.45 Uhr: Israel meldet Dutzende getötete militante Palästinenser
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in den letzten 24 Stunden bei Einsätzen im gesamten Gazastreifen Dutzende militante Palästinenser getötet.
Zudem seien zahlreiche Personen gefangen genommen worden. Schwerpunkt der Kämpfe war laut der Mitteilung des Militärs der südliche Teil der Stadt Chan Yunis. Dort seien etwa 80 Verdächtige festgenommen worden - darunter einige, denen vorgeworfen werde, am Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen zu sein.
6. Februar, 9.40 Uhr: Erneut Angriff auf Frachter im Roten Meer - US-Militär beschießt Huthi-Drohnenschiffe
Im Roten Meer sind erneut Handelsschiffe angegriffen und beschädigt worden. Ein britisches Frachtschiff sei vor der Küste des in weiten Teilen von den Huthi-Rebellen kontrollierten Jemen mit einer Drohne attackiert worden, erklärte die britische Sicherheitsfirma Ambrey am Dienstag.
Wie Ambrey mitteilte, erlitt das unter der Flagge von Barbados fahrende britische Schiff "leichte Schäden" an seiner linken Seite, verletzt wurde niemand. er Angriff ereignete sich den Angaben zufolge westlich der jemenitischen Hafenstadt Hodeida. Laut Ambrey vollzog das Frachtschiff mehrere "Ausweichmanöver" und setzte seine Fahrt in Richtung der Meerenge Bab al-Mandeb fort, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet.
Die Huthi-Miliz veröffentlichte später eine Erklärung, wonach sie ein britisches und ein US-Frachtschiff angegriffen habe. Huthi-Sprecher Jahja Saree erklärte, die Rebellen hätten in zwei getrennten Attacken im Roten Meer Schiffe angegriffen. Bei dem ersten handele es sich um das US-Frachtschiff "Star Nasia", beim zweiten um das britische Schiff "Morning Tide".
6. Februar, 7.10 Uhr: Russland und China attackieren USA in UN-Sicherheitsrat
Russland und China haben den USA im UN-Sicherheitsrat vorgeworfen, mit den Luftangriffen auf Ziele im Irak und in Syrien die Lage im Nahen Osten weiter anzuheizen.
Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja (61) sagte bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York, die US-Luftangriffe würden "bewusst" darauf abzielen, den Konflikt in der Region zu "schüren".
Der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood hielt dagegen, die Luftangriffe auf vom Iran unterstützte Milizen seien "notwendig und verhältnismäßig" gewesen und hätten einen Akt von Selbstverteidigung dargestellt.
6. Februar, 6.45 Uhr: Israelischer Minister: Terroristen nirgendwo in Gaza sicher
Verteidigungschef Joav Galant (65) will die Jagd auf die Hamas-Führer bis ins letzte Eck des Gazastreifens vorantreiben. Doch so einfach lässt sich das nicht bewerkstelligen.
"Jeder Terrorist, der sich in Rafah versteckt, sollte wissen, dass er ebenso enden wird wie diejenigen in Chan Junis und (der Stadt) Gaza", sagte Galant am Montag auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv. Das Vorhaben gilt als äußerst heikel. In Rafah, wo vor dem Krieg etwa 200.000 Menschen lebten, drängen sich derzeit mehr als eine Million Palästinenser zusammen, die dorthin geflohen sind.
Bei Rafah grenzt das Küstengebiet an Ägypten, das einer israelischen Offensive im Grenzgebiet ablehnend gegenübersteht. Kairo befürchtet, dass Militäroperationen in der mit Flüchtlingen überfüllten Grenzstadt zu einem Ansturm verzweifelter Palästinenser auf die ägyptische Halbinsel Sinai führen könnten. Für Ägypten wäre dies völlig inakzeptabel.
In Israel heißt es wiederum, dass es derzeit noch keine Entscheidung über einen Vorstoß von Bodentruppen nach Rafah gebe. Diesbezügliche Schritte würden in jedem Fall mit Kairo abgestimmt.
6. Februar, 6.35 Uhr: Huthi-Gegner wird neuer Regierungschef im Jemen
Die international anerkannte Regierung im Jemen hat überraschend Außenminister Ahmed Awad bin Mubarak zum neuen Ministerpräsidenten ernannt.
Bin Mubarak (56) löst den bisherigen Regierungschef Maeen Abdulmalik Saeed (48) ab, der seinerseits zum Präsidentenberater ernannt wurde, wie die amtliche Nachrichtenagentur Saba mit Verweis auf den jemenitischen Präsidialrat berichtete.
Ein Grund für den Schritt wurde nicht genannt. Bin Mubarak, der früher Botschafter Jemens in den USA war, gilt als Gegner der Huthi-Miliz und war 2015 von den Kämpfern entführt und mehrere Tage lang gefangen gehalten worden.
6. Februar, 6.30 Uhr: Blinken berät in Saudi-Arabien über Konfliktlösung
Im Ringen um ein neues Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat US-Außenminister Antony Blinken (61) eine weitere Nahost-Reise mit einem Besuch in Saudi-Arabien begonnen.
In Riad sprach Blinken mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (38) über die Notwendigkeit einer "regionalen Koordination, um ein dauerhaftes Ende der Krise im Gazastreifen zu erzielen", wie Außenministeriumssprecher Matthew Miller mitteilte.
Blinken und bin Salman hätten auch "die dringende Notwendigkeit, regionale Spannungen abzubauen" thematisiert, sagte Miller und bezog sich dabei auf die zunehmenden Angriffe in der Region durch vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Gruppen, die wiederum Gegenangriffe der USA und ihrer Verbündeten zur Folge hatten.
6. Februar, 6.23 Uhr: US-Militär beschießt zwei Drohnenschiffe der Huthi
Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben zwei ferngesteuerte und mit Sprengstoff beladene Boote der Huthi-Rebellen im Jemen beschossen.
Die beiden "explosiven unbemannten Wasserfahrzeuge" hätten eine "akute Bedrohung für Schiffe der US-Marine und für Handelsschiffe in der Region" dargestellt, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command. Der Angriff auf die beiden Drohnenschiffe sei deswegen "in Selbstverteidigung" erfolgt.
6. Februar, 6.15 Uhr: Französische Ex-Außenministerin leitet Prüfung des UN-Hilfswerks UNRWA
Die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna (67) soll eine unabhängige Gruppe von Experten zur Prüfung der schweren Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) leiten.
Die 67-Jährige werde dabei mit Fachleuten aus Schweden, Norwegen und Dänemark zusammenarbeiten, teilten die Vereinten Nationen mit. Einigen Mitarbeitern des Hilfswerks wird vorgeworfen, an den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen zu sein.
Mehrere westliche Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die beiden größten Geldgeber USA und Deutschland.
6. Februar, 6.10 Uhr: Scholz pocht in Telefonat mit Netanjahu auf Zweistaatenlösung
Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs pochte Bundeskanzler Olaf Scholz (65) gegenüber dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) auf eine auszuhandelnde Zweistaatenlösung.
Nur so könne es die Perspektive einer nachhaltigen Lösung des Nahostkonfliktes geben, sagte er in einem Telefonat mit Netanjahu, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. Dies müsse für den Gazastreifen und das Westjordanland gelten.
Mit dem Begriff der Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Netanjahu lehnt dies ab - ebenso wie die Hamas, die 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte und dem Staat Israel das Existenzrecht abspricht.
6. Februar, 6.05 Uhr: Mehr als 110 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden, so Hamas-Behörde
Bei den anhaltenden Kämpfen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben zuletzt binnen 24 Stunden mindestens 113 Menschen ums Leben gekommen. 205 weitere Menschen seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit.
Insgesamt seien in dem abgeriegelten Küstenstreifen seit Kriegsbeginn 27.478 Palästinenser getötet worden. 66.835 wurden der Hamas-Behörde zufolge verletzt. Die Angaben sind faktisch nicht unabhängig überprüfbar und unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Kämpfern.
Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.
6. Februar, 6 Uhr: Israel greift wieder Ziele im Südlibanon an
Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon beschossen.
Artillerie und Kampfjets hätten Raketenabschussstellungen und andere militärische Einrichtungen der Hisbollah angegriffen, teilte die Armee am Montag mit. Das Vorgehen der israelischen Streitkräfte sei als Antwort auf den Abschuss zahlreicher Geschosse erfolgt, die die Hisbollah über die libanesisch-israelische Grenze abgefeuert hatte. Die Hisbollah bestätigte am Montag drei Attacken gegen Israel.
Die israelischen Angriffe zielten demnach unter anderem auf eine Kommandozentrale in Dschibain sowie auf Militäranlagen in Labuneh, Beit Lif und Barachit ab.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa