Israel-Krieg: UN-Hilfswerk meldet Beschuss eines Lebensmittelkonvois im Gazastreifen

Tel Aviv/Gaza - Israels Führung will die Armee auch in den äußersten Süden des Küstenstreifens schicken. Über eine Million Menschen suchen dort Schutz.

Bei Rafah grenzt das Küstengebiet an Ägypten, das eine israelische Offensive im Grenzgebiet ablehnt. Kairo befürchtet, dass dies zu einem Ansturm verzweifelter Palästinenser auf die ägyptische Halbinsel Sinai führen könnte.
Bei Rafah grenzt das Küstengebiet an Ägypten, das eine israelische Offensive im Grenzgebiet ablehnt. Kairo befürchtet, dass dies zu einem Ansturm verzweifelter Palästinenser auf die ägyptische Halbinsel Sinai führen könnte.  © Menahem Kahana/AFP

Im Kampf gegen die Hamas will der israelische Verteidigungsminister Joav Galant (65) die Anführer und Kämpfer der islamistischen Gruppe bis in den letzten Winkel des Gazastreifens verfolgen. "Jeder Terrorist, der sich in Rafah versteckt, sollte wissen, dass er ebenso enden wird wie diejenigen in Chan Junis und (der Stadt) Gaza", zitierten ihn israelische Medien.

Ein Vorstoß auf Rafah gilt allerdings als äußerst heikel. Vor dem Krieg lebten in der Stadt etwa 200.000 Menschen, nun drängen sich dort mehr als eine Million Palästinenser, die vor den Kämpfen aus anderen Teilen des Gazastreifens geflohen sind.

Der neue argentinische Präsident Javier Milei (53) trifft sich unterdessen in Jerusalem mit Israels Präsident Izchak Herzog (63). Es ist Mileis erste offizielle Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Dezember. Der ultraliberale Wirtschaftswissenschaftler gilt als treuer Verbündeter Israels.

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5. Februar, 17.49 Uhr: Israel greift wieder Ziele im Südlibanon an

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon beschossen.

Artillerie und Kampfjets hätten Raketenabschussstellungen und andere militärische Einrichtungen der Hisbollah angegriffen, teilte die Armee am Montag mit. Das Vorgehen der israelischen Streitkräfte sei als Antwort auf den Abschuss zahlreicher Geschosse erfolgt, die die Hisbollah über die libanesisch-israelische Grenze abgefeuert hatte. Die Hisbollah bestätigte am Montag drei Attacken gegen Israel.

Die israelischen Angriffe zielten demnach unter anderem auf eine Kommandozentrale in Dschibain sowie auf Militäranlagen in Labuneh, Beit Lif und Barachit ab.

5. Februar, 14 Uhr: UN-Agentur meldet Beschuss eines Lebensmittelkonvois im Gazastreifen durch israelische Marine

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge teilte am Montag mit, dass ein Nahrungsmittelkonvoi im Gazastreifen von der israelischen Marine, die die Gewässer vor dem Gebiet kontrolliert, beschossen wurde.

"Heute Morgen wurde ein Lebensmittelkonvoi, der auf die Einfahrt in den nördlichen Gazastreifen wartete, von israelischem Marineschuss getroffen", schrieb der Leiter des UNRWA in Gaza, Thomas White, auf X.

Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

5. Februar, 13.56 Uhr: Iran wird auf US-Angriff auf sein Territorium reagieren

Der Iran wird nach Angaben des Außenministeriums in Teheran auf jeden möglichen US-Angriff auf sein Territorium reagieren.

"Die Islamische Republik wird nicht zögern, ihre Fähigkeiten zu nutzen, um eine Antwort zu geben, die bei den Aggressoren zu Reue führt", sagte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani am Montag. Das Weiße Haus hatte zuvor die Möglichkeit eines direkten Angriffs gegen den Iran nicht ausgeschlossen.

Kanani sagte weiter, andere hätten "diese Fähigkeit und Stärke bereits gesehen" und würden "vor jeder schlechten Tat hundertmal überlegen". Er betonte jedoch, der Iran versuche nicht, die Spannungen und Krisen in der Region zu verschärfen.

5. Februar, 13.45 Uhr: "Die Zeit läuft ab" für eine diplomatische Lösung im Südlibanon, so Israel

Der israelische Außenminister Israel Katz (68) sagte am Montag, dass die Zeit für eine diplomatische Lösung im Südlibanon knapp wird, da die Spannungen zwischen den beiden Ländern mit täglichem grenzüberschreitendem Feuer aufflammen.

"Israel wird militärisch handeln, um die evakuierten Bürger" in sein nördliches Grenzgebiet zurückzubringen, wenn keine diplomatische Lösung zur Beendigung der Gewalt erreicht wird, sagte Katz seinem französischen Amtskollegen Stéphane Sejourne (38), wie das israelische Außenministerium mitteilte.

Frankreichs Außenminister Stéphane Sejourne (38, l.) und sein israelischer Amtskollege Israel Katz (68) in Jerusalem.
Frankreichs Außenminister Stéphane Sejourne (38, l.) und sein israelischer Amtskollege Israel Katz (68) in Jerusalem.  © Gil Cohen-Magen/AFP

5. Februar, 13.04 Uhr: Israelische Bank sperrt nach US-Sanktionen Siedlerkonto

Die israelische Bank Leumi hat das Konto eines radikalen Siedlers gesperrt. Sie ist damit das erste Geldhaus Israels, das auf die Sanktionen reagiert, die US-Präsident Joe Biden am Donnerstag gegen vier extremistische Siedler verhängt hatte, wie israelische Medien berichteten.

Biden hatte sein Vorgehen damit begründet, dass die Gewalt jüdischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten im von Israel besetzten Westjordanland ein "unerträgliches Maß" erreicht habe.

Bei dem Inhaber des gesperrten Kontos handelt es sich demnach um Yinon Levi, dem die USA vorwerfen, Anführer einer Siedlergruppe zu sein, die palästinensische und beduinische Zivilisten angriffen, sie bedroht sowie ihre Felder und Eigentum zerstört habe. Sowohl sein Privat- wie auch sein Geschäftskonto wurde demnach gesperrt.

5. Februar, 13 Uhr: Spanien kündigt zusätzliche Unterstützung für UNRWA an

Spanien will dem UN-Palästinenser-Hilfswerk (UNRWA) zusätzliche Finanzhilfen zukommen lassen.

Es gehe um ein Volumen von 3,5 Millionen Euro, sagt Außenminister Jose Manuel Albares vor Abgeordneten in Madrid. Andere Länder, darunter die USA und Deutschland, hatten dagegen kürzlich ihre reguläre Finanzierung des UNRWA ausgesetzt.

5. Februar, 10.58 Uhr: 128 Menschen bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet, so Hamas

Im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in der Nacht zum Montag mindestens 128 Menschen bei israelischen Militäreinsätzen getötet worden.

Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder, erklärte das Gesundheitsministerium. Die Hamas sprach zudem von anhaltenden israelischen Angriffen im Zentrum und im Süden des Gazastreifens.

Die israelische Armee erklärte, ihre Truppen führten weiterhin "gezielte" Angriffe im Zentrum und im Norden des Küstenstreifens aus. In Chan Junis im Süden seien "Dutzende von Terroristen" getötet worden, welche die Truppen in der ganzen Stadt aus einem Hinterhalt angegriffen hätten.

Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation dauert mittlerweile seit fast vier Monaten an.
Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation dauert mittlerweile seit fast vier Monaten an.  © Said Khatib/AFP

5. Februar, 8.21 Uhr: Fünf kurdisch geführte Kämpfer bei Drohnenangriff auf US-Basis in Syrien getötet

Fünf Kämpfer der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) wurden am frühen Montag bei einem Angriff auf einen amerikanischen Stützpunkt im Osten Syriens getötet, so ein Kriegsbeobachter.

"Fünf Mitglieder der SDF-Spezialkräfte wurden getötet und etwa 20 verwundet, als nach Mitternacht ein Drohnenangriff auf das Al-Omar-Ölfeld, den größten Stützpunkt der US-geführten Koalition in Syrien, erfolgte", sagte Rami Abdel Rahman, der Leiter der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

5. Februar, 7 Uhr: US-Militär zerstört erneut Raketen der Huthi-Miliz im Jemen

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am Sonntag wieder Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen beschossen.

Bei den Luftangriffen seien fünf Raketen zerstört worden, teilte das für den Nahen Osten zuständige US-Regionalkommando Central Command (Centcom) mit. Es habe sich um fünf zum Abschuss auf Schiffe bereite Raketen und eine Rakete für Bodenziele gehandelt.

US-Streitkräfte "identifizierten die Raketen in den von Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen und stellten fest, dass sie eine unmittelbare Bedrohung für Schiffe der US-Marine und Handelsschiffe in der Region darstellten", fügte Centcom hinzu.

5. Februar, 6.36 Uhr: Israel warnt Hisbollah

Die Hisbollah-Miliz gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas im Gazastreifen. Zehntausende Anwohner im Norden Israels sowie auf libanesischer Seite haben inzwischen wegen der wiederholten militärischen Konfrontationen ihre Heimatorte verlassen.

Israel warnte bereits mehrmals, dass es auch zu einem größeren Militäreinsatz bereit sei, falls die diplomatischen Bemühungen ins Leere laufen sollten. Verteidigungsminister Galant erneute diese Warnung am Sonntag, wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete: "Die klare Anweisung, die ich der Luftwaffe gegeben habe, lautet, die Nasen unserer Flugzeuge nach Norden zu richten", wurde Galant zitiert. Israels Armee sei für alle Fälle bereit, hieß es.

Die Zeitung berichtete unter Berufung auf den israelischen Sender Channel 12 weiter, Bidens Berater Hochstein habe bei dem Treffen mit Galant von Anzeichen für eine mögliche diplomatische Lösung gesprochen. Diese würde einen Rückzug der Hisbollah aus dem Grenzgebiet einschließen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

Titelfoto: X/TomWhiteGaza

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