Islamisten greifen Frachtschiff an und nehmen Crew als Geiseln

Hodeidah (Jemen) - Nachdem jemenitische Huthi-Rebellen am Sonntag den Frachter "Galaxy Leader" im Roten Meer gekapert hatten, verbreiteten die Militanten auf ihren Kanälen Videoaufnahmen des Überfalls.

Huthi-Kämpfer aus dem Jemen haben sich zu dem Angriff auf die "Galaxy Leader" bekannt.
Huthi-Kämpfer aus dem Jemen haben sich zu dem Angriff auf die "Galaxy Leader" bekannt.  © Telegram

Das verstörende Video zeigt, wie eine Gruppe bewaffneter Männer mit einem Hubschrauber auf dem Deck des Frachters landet, das Schiff durchsucht und die verängstigte Besatzung mit vorgehaltener Waffe festsetzt. Ein Angreifer ruft dabei "Allahu Akbar".

Hintergrund ist offenbar der Krieg im Nahen Osten. Eigner der "Galaxy Leader" soll der israelische Tycoon Abraham Ungar sein, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Erst vor wenigen Tagen drohten die vom Iran gesteuerten Huthis, israelische Schiffe im Roten Meer als legitime Ziele zu betrachten und angreifen zu wollen.

Der Autofrachter war im Auftrag der japanischen Reederei NYK von der Türkei nach Indien unterwegs.

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Bei der 25-köpfigen Besatzung handelt es sich nach Angaben der Reederei um Staatsbürger der Ukraine, Bulgarien, der Philippinen, Mexikos und Rumäniens. Israelis waren demnach nicht an Bord.

Die Angreifer kamen mit dem Hubschrauber.
Die Angreifer kamen mit dem Hubschrauber.  © Telegram
Bewaffnete stürmen den Frachter.
Bewaffnete stürmen den Frachter.  © Telegram
Dabei rufen sie immer wieder "Allahu Akbar".
Dabei rufen sie immer wieder "Allahu Akbar".  © Telegram
Unter vorgehaltener Waffe setzen sie die Besatzung fest.
Unter vorgehaltener Waffe setzen sie die Besatzung fest.  © Telegram
Die "Galaxy Leader" wurde in einen von den Huthis kontrollierten Hafen geschleppt.
Die "Galaxy Leader" wurde in einen von den Huthis kontrollierten Hafen geschleppt.  © Telegram

Video: Huthi-Kämpfer stürmen Autofrachter

Nach Angriff auf "Galaxy Leader": Israel macht Iran verantwortlich

Huthi-Sprecher Jahja Sari sprach von einem Angriff auf ein "israelisches Schiff".
Huthi-Sprecher Jahja Sari sprach von einem Angriff auf ein "israelisches Schiff".  © Telegram

Mittlerweile liegt die "Galaxy Leader" im Hafen von Hudaida (Jemen) vor Anker. Man wolle die Besatzung "gemäß den Lehren unserer islamischen Religion" behandeln, hieß es in einer Mitteilung der Huthi-Rebellen, die seit Jahren einen brutalen Bürgerkrieg im Jemen führen.

In einem Statement auf dem Kurznachrichtendienst X verurteilte die israelische Armee den Zwischenfall und betonte, dass es sich nicht um ein israelisches Schiff handle. Man betrachte den Angriff dennoch als "schwerwiegender Vorfall von globaler Tragweite", für den der Iran indirekt verantwortlich sei.

Die Huthi gelten als enge Verbündete des Iran und werden maßgeblich vom Mullah-Regime finanziert und gesteuert. Bereits vor einigen Tagen hatten Huthi-Kämpfer die südisraelische Stadt Eilat mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die Attacke wurde vom israelischen Raketenabwehrsystem abgewehrt, verletzt wurde niemand.

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Iran weist Vorwürfe, den jüngsten Angriff angeordnet zu haben, entschieden zurück.

Titelfoto: Montage: Telegram

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