Hamas-Minister rechnet ab: So irre ist Terrorfürst Yahya Sinwar wirklich
Israel - Stunde Null im Gazastreifen. Hamas-Minister Youssef Al-Mansi (71) hat dem Terror abgeschworen. Er verurteilte die Taten von Terrorfürst Yahya Sinwar (61) und hofft auf einen Neuanfang für seine Landsleute.
Das Hamas-Regime steht vor dem Aus. Die Menschen wenden sich ab.
Bis vor wenigen Tagen verantwortete Youssef Al-Mansi (71) noch die Kommunikationsinfrastruktur und den Wohnungsbau im Gazastreifen. Am 5. Dezember ergab er sich der vorrückenden israelischen Armee. Nun veröffentlichte der Geheimdienst Shin Bet Videos, die dem Portal Ynet vorliegen und den hochrangigen Hamas-Funktionär im Verhör zeigen.
Al-Mansi über die Radikalen um Yahya Sinwar (61): "Es ist eine Gruppe von Wahnsinnigen unter der Führung von Sinwar. Sie haben den Gazastreifen zerstört und ihn um 200 Jahre zurückgeworfen."
Für ihre barbarischen Taten gebe es keine Rechtfertigung. "Was sie getan haben, ist unbegreiflich, widerspricht der Vernunft, der Religion und dem Intellekt", beklagt Al Mansi im Verhör. Die Massaker an unschuldigen Zivilisten seien "Wahnsinn", "Ketzerei" und "die Antithese zum Islam".
Dem Terrorfürsten bescheinigt der Wohnungsbauminister "Größenwahn, das Gefühl, über allen zu stehen und nur nach seinem eigenen Gutdünken zu handeln. Er trifft Entscheidungen, ohne jemanden zu konsultieren."
"Lasst uns leben und für unser Volk sorgen"
"Ich habe niemanden gesehen, der Sinwar unterstützt, niemand mag ihn. Manche Leute beten Tag und Nacht, dass Gott uns von ihm befreit", ist Al Mansi überzeugt.
"Mein Rat an die Menschen in Gaza ist, sich Sinwars Gruppe entgegenzustellen; wir müssen sie loswerden. Sie sind direkt verantwortlich."
Der Wohnungsbauminister hat mit der Hamas gebrochen und dem Terror abgeschworen. "Die Erfolge der Hamas sind das Töten und die Zerstörung von mehr als 60 Prozent der Gebäude, der Infrastruktur, der Straßen und der öffentlichen Einrichtungen."
Der Gazastreifen liegt nun in Schutt und Asche, die Situation sei prekär. "Es gibt kein Essen, kein Trinken, kein Wasser, keinen Strom, keinen Treibstoff. Der Gazastreifen ist tot", fasst er die schrecklichen Folgen des zwei Monate währenden Krieges zusammen und fordert: "Es muss Frieden geben." Nur so könne man den Gazastreifen wiederaufbauen. "Lasst uns leben und für unser Volk sorgen", sagt er an die Israelis gewandt.
"Wir werden versuchen, Frieden in der Region zu schaffen. Es wird Zeit brauchen, aber am Ende muss es Frieden geben."
Titelfoto: Montage: Shin Bet, Yahya HASSOUNA / AFP