Drohnenteile besorgt: Mögliches Hisbollah-Mitglied in Deutschland festgenommen
Salzgitter - Im niedersächsischen Salzgitter wurde am gestrigen Sonntag ein mutmaßliches Mitglied der ausländischen terroristischen Vereinigung "Hisbollah" festgenommen. Der Mann soll von Deutschland aus beim Bau von Drohnen gegen Israel geholfen haben.
Der libanesische Staatsangehörige Fadel Z. wurde am heutigen Montag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, teilte die Generalbundesanwaltschaft mit.
Der Richter habe einen Haftbefehl erlassen, woraufhin der Beschuldigte jetzt in Untersuchungshaft sitzt.
Z. wird beschuldigt im Auftrag der terroristischen Vereinigung erst seit diesem Jahr Komponenten zum Bau militärischer Drohnen beschafft zu haben. Insbesondere habe der Fokus dabei auf Motoren gelegen.
Laut ersten Ermittlungen sollten diese in den Libanon geschafft werden.
Von dort aus sei der Plan gewesen, sie in Drohnen zu verbauen, die für terroristische Angriffe auf Israel eingesetzt werden sollten.
"Hisbollah" mit militant-islamistischer Ausrichtung
Die "Hisbollah" (zu Deutsch: "Partei Gottes") ist eine Organisation mit militant-islamistischer Ausrichtung.
Sie strebt die Bekämpfung des Staates Israel und die Befreiung des Libanons von westlichen Einflüssen an.
Etwa 20.000 ausgebildete Kämpfer stehen hinter der Organisation, die sich im politischen System Libanons etablieren konnte, heißt es von der Generalbundesanwaltschaft.
Anschläge gegen Zivilisten sehe sie als legitimes Mittel des Kampfes an. Zahlreiche Tötungsdelikte und Sprengstoffanschläge werden ihr zugerechnet. Insbesondere gegen israelische Staatsangehörige und Einrichtungen.
Zudem unterstützt sie Organisationen, die ebenfalls den Kampf gegen Israel anstreben.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs komme es zwischen Israel und der Hisbollah zu nahezu täglichen Gefechten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Die terroristische Vereinigung steht laut eigenen Aussagen an der Seite der Hamas.
Erstmeldung um 17.44 Uhr, zuletzt aktualisiert um 18.21 Uhr
Titelfoto: Annette Riedl/dpa