Angriff auf Israel im Liveticker: Scholz kündigt Betätigungsverbot für Hamas an

Israel - Während Israel als Reaktion auf den Terror der islamistischen Hamas unablässig Ziele im Gazastreifen bombardiert, wird die Lage für die eingeschlossene palästinensische Zivilbevölkerung immer prekärer.

Rauch, Asche und Staub steigen nach israelischen Luftangriffen im südlichen Gazastreifen auf.
Rauch, Asche und Staub steigen nach israelischen Luftangriffen im südlichen Gazastreifen auf.  © Abed Rahim Khatib/dpa

Die Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga forderten einen sofortigen Stopp der israelischen Angriffe und warnten vor "katastrophalen" humanitären Folgen und Sicherheitsrisiken durch eine Verschärfung des Konflikts.

US-Präsident Joe Biden (80) rief Israel dazu auf, nach den "Regeln des Krieges" zu handeln und das Völkerrecht zu achten.

Die US-Regierung führt mit Israel und Ägypten Gespräche über die Öffnung eines Grenzübergangs für Zivilisten zur Ausreise aus dem Gazastreifen. "Wir wollen nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen - und ich weiß, dass Israel nach bestem Wissen und Gewissen sicherstellen will -, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen", sagte US-Außenminister Antony Blinken (61) vor seiner Abreise nach Israel.

Zelte, Matten, Winter-Sets: Tonnenweise Hilfsgüter verlassen Leipzig Richtung Gaza
Israel Krieg Zelte, Matten, Winter-Sets: Tonnenweise Hilfsgüter verlassen Leipzig Richtung Gaza

Es gibt Anzeichen, dass Israels Armee in dem dicht besiedelten Gebiet eine Bodenoffensive starten wird. 300.000 Soldaten sind mobilisiert.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Angriff auf Israel findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

12. Oktober, 9.42 Uhr: Scholz warnt vor Ausweitung von "feindseligen Akten" gegen Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel vor einer möglichen Ausweitung von Auseinandersetzungen gewarnt.

"Gemeinsam rufen wir alle in der Region auf, von weiteren feindseligen Akten gegen Israel abzusehen", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag. "Unsere Botschaft ist klar: Es wäre ein unverzeihlicher Fehler, Israel anzugreifen."

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) will die Anfeindungen gegen Israel stoppen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) will die Anfeindungen gegen Israel stoppen.  © Michael Kappeler/dpa

12. Oktober, 9.38 Uhr: Laut Scholz laufen Arbeiten mit ganzer Kraft, dass alle Geiseln freikommen

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat zugesichert, dass die Bundesregierung mit Hochdruck an der Befreiung der von der islamistischen Hamas entführten Geiseln arbeitet.

"Ihr Schicksal bewegt uns alle zutiefst", sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Wir befürchten, dass die Hamas sie in den nächsten Wochen weiter als menschliche Schutzschilde missbrauchen wird", sagte Scholz. "Und wir arbeiten mit ganzer Kraft daran, dass alle Geiseln wieder freikommen – in enger Abstimmung mit Israel und mit der gebotenen Vertraulichkeit."

12. Oktober, 9.36 Uhr: Scholz sagt Israel praktische Unterstützung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat Israel im Konflikt mit der Hamas auch praktische Unterstützung zugesagt.

"Unsere Solidarität erschöpft sich nicht in Worten", betonte er am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag. "Ich habe Premierminister (Benjamin) Netanjahu (73) gebeten, in engem Kontakt zu bleiben und uns über jeglichen Unterstützungsbedarf zu informieren." Das gelte zum Beispiel für die Versorgung Verwundeter. Auch andere Unterstützungsbitten Israels werde die Bundesregierung "unverzüglich prüfen und auch gewähren".

12. Oktober, 9.33 Uhr: Laut Israels Armee kein Flächenbombardement im Gazastreifen

Angesichts von Bildern weitreichender Zerstörungen im Gazastreifen hat ein israelischer Militärsprecher am Donnerstag betont, es gebe "kein Flächenbombardement" in dem Palästinensergebiet.

"Wir greifen kein Ziel an, das nicht auf Geheimdienstinformationen basiert", sagte Sprecher Richard Hecht am Donnerstag.

Die Angriffe seien zwar "größer als alles, was wir bisher gesehen haben", sagte er. Die Armee bekomme aber jeweils konkrete Informationen darüber, wo militante Palästinenser sich versteckten. "Wenn eine beteiligte Person sich versteckt, werden wir (die Zivilbevölkerung) vor dem Angriff warnen", sagte er. "Menschen, die gehen wollen, gehen dann."

Eine Frau geht durch das Karama-Viertel in Gaza-Stadt, nach einem israelischen Luftangriff.
Eine Frau geht durch das Karama-Viertel in Gaza-Stadt, nach einem israelischen Luftangriff.  © Mohammed Talatene/dpa

12. Oktober, 9.30 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1200

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Donnerstag auf mindestens 1203 gestiegen.

Rund 5800 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

12. Oktober, 9.23 Uhr: Scholz kündigt Betätigungsverbot für Hamas in Deutschland an

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit vielen Hundert Toten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (65) ein Betätigungsverbot für die Organisation in Deutschland angekündigt.

Zudem soll das palästinensische Netzwerk Samidoun verboten werden, wie Scholz am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag sagte.

Bundeskanzler Olaf Scholz (65) kündigte das Betätigungsverbot für Hamas an.
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) kündigte das Betätigungsverbot für Hamas an.  © Michael Kappeler/dpa

12. Oktober, 8.32 Uhr: Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten.

Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstagmorgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. "Wir stehen an der Seite der Israelis."

Boris Pistorius (63) gab bekannt, dass Israel die Deutschen um Munitionslieferung bittet.
Boris Pistorius (63) gab bekannt, dass Israel die Deutschen um Munitionslieferung bittet.  © Michael Kappeler/dpa

12. Oktober, 7.13 Uhr: Berliner Jugendgruppe nach Israel-Reise wieder in Deutschland

Eine Jugendgruppe aus Berlin-Pankow ist nach einer Israel-Reise sicher nach Deutschland zurückgekehrt.

Am späten Mittwochabend seien die zwölf Jugendlichen und ihre Betreuer in Berlin am Flughafen BER eingetroffen, teilte Frank Kiepert, Geschäftsführer der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit, in der Nacht zum Donnerstag mit. Die Gesellschaft ist Trägerin des Projekts Sportjugendclub Prenzlauer Berg, der Veranstalter der Reise in die israelische Stadt Ashkelon ist.

12. Oktober, 6.48 Uhr: Rettungshelfer berichtet über "Lkws voller Leichen"

Ein Rettungshelfer in Israel hat nach dem Massaker von Hamas-Terroristen von unvorstellbaren Szenen vor Ort berichtet.

"Wir dachten, wir wären stark, wir dachten, wir hätten alles gesehen, aber wurden vom Gegenteil überzeugt", sagt Avigdor Stern der Deutschen Presse-Agentur. Der 39-Jährige ist einer von Hunderten Freiwilligen des Rettungsdienst Zaka, die seit Tagen im Grenzgebiet zum Gazastreifen helfen, die Toten vollständig zu bergen, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen.

"So eine Masse an Leichen, eine Leiche und noch eine Leiche und noch eine Leiche", erzählt Stern. Es seien so viele gewesen, dass die Leichentüten nicht ausgereicht hätten. Sie mussten aus ganz Israel angefragt werden. "Es waren Lkws voller Leichen", beschreibt Stern die Szenen vor Ort.

12. Oktober, 6.44 Uhr: Israels Armee bombardiert weiter Hamas-Ziele im Gazastreifen

Das israelische Militär hat als Reaktion auf die Terrorattacken der islamistischen Hamas sein Bombardement im Gazastreifen fortgesetzt.

Derzeit laufe ein großangelegter Angriff gegen zur Hamas gehörende Ziele im Gazastreifen, teilten die Streitkräfte am frühen Donnerstagmorgen auf Telegram mit.

Israelische Panzer unterwegs, in der Nähe zum Gazastreifen.
Israelische Panzer unterwegs, in der Nähe zum Gazastreifen.  © Erik Marmor/AP/dpa

12. Oktober, 6.41 Uhr: Antisemitismusbeauftragter befürchtet Anti-Israel-Stimmung an Schulen

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein (55), befürchtet nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel wachsende anti-israelische Tendenzen an Schulen.

"Ich habe die große Sorge, je weiter auch die israelische Antwort auf diesen terroristischen Anschlag voranschreitet, dass sich die Stimmung in den Schulen deutlich gegen Israel wenden wird", sagte Klein der Deutschen Presse-Agentur. "Bereits jetzt gibt es ja schockierende Nachrichten von Schulen, wo sich Schüler palästinensische Fahnen umlegen, also diesen Konflikt in die Schulen hereintragen wollen." Das werde möglicherweise noch zunehmen.

Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein (55) hat große Sorgen vor anti-israelische Tendenzen an deutschen Schulen.
Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein (55) hat große Sorgen vor anti-israelische Tendenzen an deutschen Schulen.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

12. Oktober, 6.36 Uhr: China fordert humanitäre Hilfe für Palästinenser

China hat ein Ende der Gewalt im eskalierten israelisch-palästinensischen Konflikt gefordert und zu humanitärer Hilfe für die Palästinenser aufgerufen.

China sei tief besorgt über die ernste Verschlechterung der Sicherheitslage und der humanitären Situation in den Palästinensischen Gebieten, sagte der chinesische Nahost-Sondergesandte Zhai Jun in einem Telefonat mit der palästinensischen Vizeaußenministerin Amal Jadou. Das teilte das chinesische Außenministerium am späten Mittwochabend (Ortszeit) mit.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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