Twitch ändert nach Oben-ohne-Video Regeln und erlaubt Nacktheit
San Francisco (USA) - Twitch erlaubt ab sofort auch Erotik. Die eigentlich für Gaming bekannte Streaming-Plattform hat ihre Regeln geändert und öffnet sich für sexuelle Inhalte.
Zwar gibt es davon im Internet schon reichlich, doch offenbar gab es bei Twitch Unklarheiten. Das Unternehmen schrieb dazu, Streamer haben immer wieder das Feedback gegeben haben, dass die "aktuellen Richtlinien zu sexuellen Inhalten verwirrend sind und es schwierig sein kann, zu verstehen, wie ihre Inhalte anhand dieser Richtlinien eingestuft werden".
Aktueller Anlass dürfte ein Oben-ohne-Video der Streamerin Morgpie, die auch mit Pornos auf OnlyFans & Co. ihr Geld verdient. In dem Clip war die junge Frau mit nacktem Oberkörper zu sehen, dabei zeigte sie ihre Brüste allerdings nur ansatzweise. Anscheinend versuchte sie die Grenzen der Richtlinie auszutesten, nach denen Nippel verboten waren.
Mehr als 71,5 Millionen Aufrufe erhielt ein kurzer Videoausschnitt des Streams auf X, ehemals Twitter, in dem ein anderer Nutzer den Auftritt fassungslos kommentiert.
Der Vorfall löste große Diskussionen aus. Morgpie bekam eine Bannstrafe – und Twitch änderte die Regeln. Demnach wurden mehrere Änderungen vorgenommen, die ab sofort wirksam sind.
Das ist ab sofort bei Twitch alles erlaubt – und das bleibt verboten
Doch statt Verschärfungen gibt es Lockerungen in manchen Bereichen. So sind Inhalte, die "Brüste, Gesäß oder Beckenbereich bewusst hervorheben", auch wenn diese vollständig bekleidet sind, erlaubt. Aber nur wenn sie entsprechend gekennzeichnet werden.
Außerdem ist es gestattet, animierte oder gezeichnete nackte Körper oder Genitalien zu zeigen. Auch Striptease ist nicht mehr verboten.
Diese als "Sexuelle Themen" gekennzeichneten Streams werden aber nicht mehr in den Empfehlungsbereichen auf der Startseite angezeigt.
Dagegen bleiben in den neuen Richtlinien explizite sexuelle Inhalte verboten. Das betrifft Spiele, bei denen Nacktheit, Pornografie, Sex oder sexuelle Gewalt im Mittelpunkt stehen. Auch gezeichnete oder animierte sexuelle Handlungen oder Masturbation bleiben weiterhin verboten.
Wie die neuen Richtlinien bei den Nutzern ankommen und ob es wirklich ein Schritt in Richtung mehr Erotik ist, werden die kommenden Monate zeigen.
Titelfoto: Montage: Axville/Unsplash, Screenshot/Twitter/Dexerto