Betäubte Frauen missbraucht: Doku bringt Zuschauer zum Weinen
Berlin - Eine Reportage über ein "Vergewaltiger-Netzwerk" auf der Plattform "Telegram" sorgt derzeit für großes Entsetzen.
Kurz nachdem die Reporter von "Strg_F" ihre seit September 2023 gesammelten Ergebnisse am Mittwoch auf YouTube veröffentlicht hatten, verdeutlicht ein Gerichtsurteil in Frankreich, wie real die schockierenden Chat-Verläufe über Vergewaltigungen von bewusstlosen Frauen sein können.
Der Hauptangeklagte Dominique Pelicot (72), der seine Frau Gisele (72) über Jahre hinweg betäubte und anschließend von Dutzenden Männern penetrieren ließ, wurde zwar zu 20 Jahren Haft verurteilt, doch wie die Recherche zeigt, ist damit das Übel noch lange nicht aus der Welt.
Zuschauer der Reportage bekommen Einblicke darin, wie teils über 70.000 Männer aus aller Welt in einer einzelnen Telegram-Gruppe nicht nur darüber fantasieren, eine Frau unter Drogen zu setzen und dann zu missbrauchen, sondern es offenbar auch in die Tat umsetzen.
Die öffentlich-rechtlichen Reporter zeigen gepixelte Bilder und Videos der Straftaten, unmenschliche Anweisungen seitens der Community ("Spiel mit ihr, wie mit einer Puppe") sowie den Austausch mehrerer Gruppenmitglieder darüber, welche Betäubungsmittel denn am geeignetsten seien.
"Strg_F"-Team wird für Arbeit gelobt
Über 700.000 Nutzer sahen sich die "Strg_F"-Doku bereits an, der Großteil davon reagierte bestürzt. In der Kommentarspalte finden sich sowohl Leute, die beim Ansehen nach eigener Aussage weinen mussten als auch Personen, denen übel geworden sei.
Viele lobten zudem die Arbeit des jungen Reporterteams. "An solch einer Recherche zu arbeiten, muss doch maximal verstörend sein", heißt es etwa.
Erst Ende 2023 war "Strg_F" nach einem Streit mit dem Influencer "Rezo" und Vorwürfen der unsauberen Recherche in Ungnade gefallen.
Nach einer knapp fünfmonatigen Pause und einer Aufarbeitung der Kritik meldete sich das Format im Frühjahr 2024 auf YouTube zurück.
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/dmitrimaruta, Fabian Sommer/dpa