Twitter-Einschränkungen: Elon Musk kündigt "drastische Maßnahmen" an!

San Francisco - Nutzer und Nutzerinnen des sozialen Netzwerks Twitter müssen sich auf Einschränkungen beim Anzeigen von Tweets und Profilen einstellen. Wer kein Konto hat, könnte bald ins Leere schauen.

Bisher waren Twitter-Posts für jeden sichtbar, egal ob mit Konto oder ohne. Das ist jetzt anders.
Bisher waren Twitter-Posts für jeden sichtbar, egal ob mit Konto oder ohne. Das ist jetzt anders.  © Constanza Hevia/AFP

Wie Unternehmer und Eigentümer der Seite, Elon Musk (52), am Samstag (Ortszeit) in einem Kommentar erklärte, seien "drastische und sofortige Maßnahmen" notwendig gewesen.

Seit Samstagabend gelten nun Lesebeschränkungen für alle Profile. Wie Elon Musk auf Twitter bekannt gab, können verifizierte Accounts maximal 6000 Beiträge lesen und nicht verifizierte Profile bloß noch 600.

Zuvor hatte ein Nutzer darauf hingewiesen, dass Twitter die Anfragen aller nicht angemeldeten User blockiere und man daher Tweets nicht mehr in Chat-Apps wie WhatsApp und Telegram einbetten könne.

Versucht also ein nicht angemeldeter Nutzer über Google einen Tweet zu finden, zwingt ihn die Webseite jetzt dazu, sich zu registrieren oder anzumelden. Viele Nutzer können daher nicht mehr einfach so einen lustigen oder interessanten Tweet an Freunde schicken, die kein Konto haben.

In seiner Kritik forderte der Nutzer den Space-X-Gründer dazu auf, "die getroffenen Kompromisse zwischen dem Benutzererlebnis und dem Wachstum zu überdenken". Er verwies auch darauf, dass soziale Medien wie TikTok und YouTube diese Maßnahme nicht bräuchten.

Twitter setzt eigentlich seit Langem auf Abfragen durch Google-Suchen und den einfachen Zugang zu Tweets im Internet, um das Interesse an der Plattform zu steigern. Was hat sich jetzt geändert?

Elon Musk antwortet auf Kritik von Twitter-Nutzer

Elon Musk: "Twitter-Daten extrem aggressiv" gestohlen!

Der Twitter-Chef hat genug: "Es ist ziemlich ärgerlich."
Der Twitter-Chef hat genug: "Es ist ziemlich ärgerlich."  © Alain JOCARD/AFP

Grund für die Notfall-Maßnahmen sei laut Musk das "extreme Ausmaß von Datenabfragen".

"Fast jedes Unternehmen, das sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, von Start-ups bis hin zu einigen der größten Unternehmen der Welt, hat riesige Datenmengen abgegriffen", erklärte der Unternehmer.

Im Gespräch mit einem anderen Nutzer offenbarte Musk schon am Freitag, dass "mehrere hundert Organisationen (vielleicht auch mehr) Twitter-Daten extrem aggressiv abgegriffen" hätten. So sehr, "dass die Nutzererfahrung beeinträchtigt" worden sei.

Die Unternehmen nutzen diese Daten dann, so Musk, um illegal ihre künstlichen Intelligenzen zu trainieren. Ein sehr ähnlicher Vorwurf gegen den Microsoft-Konzern seitens des Twitter-Chefs wurde erst im April öffentlich.

Ganz verlieren will Musk die Konto-losen Nutzer und Nutzerinnen dann aber doch nicht: Die Kontosperren seien "vorübergehend" und das Teilen ohne Anmeldung "in Kürze freigeschaltet", wie er weiter erklärte.

Erstmeldung vom 1. Juli, 16.01 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 21.53 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Constanza Hevia/AFP, Alain Jocard/AFP

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