Streit mit Elon Musk: Dieses Land schaltet X ab!

Brasilien - Im Streit um die Ernennung eines Rechtsvertreters der Nachrichtenplattform X hat ein Bundesrichter in Brasilien die Sperrung des Onlinedienstes angeordnet.

Die Stilllegung soll innerhalb von 24 Stunden umgesetzt werden.
Die Stilllegung soll innerhalb von 24 Stunden umgesetzt werden.  © Monika Skolimowska/dpa

Die Nationale Telekommunikationsbehörde solle die Stilllegung von X in dem südamerikanischen Land innerhalb von 24 Stunden umsetzen, ordnete Richter Alexandre de Moraes vom Obersten Bundesgericht an.

Zudem müssen Unternehmen wie Google und Apple in den kommenden fünf Tagen die X-App aus ihren Online-Shops entfernen.

Moraes traf die Entscheidung, nachdem die Nachrichtenplattform seiner Aufforderung nicht nachgekommen war, einen gesetzlichen Vertreter in Brasilien zu ernennen.

X hatte sein Büro Mitte des Monats mit der Begründung geschlossen, es befürchte die Festnahme der damaligen Repräsentantin. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof von X die Sperrung von Konten rechtsgerichteter Aktivisten verlangt, die Verschwörungserzählungen und Falschinformationen verbreiteten.

Die Nachrichtenplattform kam der Aufforderung nicht nach und zahlte auch die verhängte Geldstrafe nicht.

Elon Musk nennt de Moraes einen "bösen Diktator"

Alexandre de Moraes, Präsident des Obersten Wahlgerichts von Brasilien.
Alexandre de Moraes, Präsident des Obersten Wahlgerichts von Brasilien.  © Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa

X-Eigentümer Elon Musk hatte in den vergangenen Tagen immer wieder gegen Bundesrichter Moraes gewettert und ihm Zensur vorgeworfen.

"Alexandre de Moraes ist ein böser Diktator, der sich als Richter verkleidet", schrieb er auf X.

Musk versteht sich als Verteidiger der freien Rede. Allerdings wurde sein Netzwerk zuletzt in Brasilien auch zur Mobilisierung für demokratiefeindliche Aktionen genutzt.

Sogenannte digitale Milizen aus dem Umfeld des rechten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro verbreiten in den sozialen Netzwerken Fake News und Hassreden.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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