Es ist so weit: Meta bringt "eigenes Twitter" an den Start!
Kalifornien (USA) - Twitter bekommt Konkurrenz! Nachdem sich Facebook und Instagram als Social-Media-Dienste weltweit etabliert haben, legt Meta am heutigen Donnerstag mit einer eigenen Kurznachrichten-App nach: Threads.
In den USA ist der Twitter-Konkurrent seit dem heutigen Donnerstag in App- und Play-Store zu finden. In Deutschland und den anderen EU-Ländern sucht man Threads allerdings vergebens.
Laut einer Meta-nahen Quelle will das Unternehmen erst Klarheit über den Digital Markets Act (DMA) haben, welcher nächstes Jahr in Kraft treten soll. Der DMA führt strengere Regeln für Internetfirmen in der EU ein und will unter anderem Plattformen den Austausch von Daten über verschiedene Dienste hinweg verbieten, so das Newsportal Insider Paper.
Bereits in der Vergangenheit hat Meta gegen EU-Vorschriften verstoßen, in dem es versuchte Whatsapp zu nutzen, um Facebook und Instagram zu stärken. Bis hierzulande ge-"threadet" wird, könnte es also noch lange dauern.
Der Tech-Riese plant trotzdem, Threads in circa 100 Ländern an den Start zu bringen. Unter threads.net kann man per Webbrowser zugreifen, bisher ist - zumindest von EU-Servern aus - aber nur eine bunte interaktive Animation zu sehen.
Meta gab am gestrigen Mittwoch bekannt, dass die App vom Instagram-Team entwickelt wurde und dem Konzept von Twitter folgt. Die Nachricht folgt nur knapp eine Woche, nachdem Unternehmer Elon Musk (52) gravierende Einschränkungen für den Kurznachrichtendienst bekannt gab.
Normale Nutzer ohne Verifizierungsabzeichen dürfen pro Tag nur noch 600 Tweets pro Tag lesen, neue Nutzer sogar nur 300.
Limitierter Tweet-Zugriff? Damit erzürnte Twitter viele seiner Nutzer
Die einzige Einschränkung, die es bei Threads geben soll, betrifft das Alter: Nutzer bis 16 Jahre (in manchen Ländern bis 18 Jahre) sollen vorerst nur private Profile bekommen können. Ansonsten bietet die App ähnliche Vorzüge wie bereits von Twitter bekannt:
- Texte bis 500 Zeichen
- Echtzeit-Updates und öffentliche Konversationen
- Teilen von Fotos und bis zu fünfminütigen Videos
- Teilen von weiterführenden Links
- minimalistisches Design
Wer bereits einen Instagram-Account hat, kann diesen direkt mit Threads verknüpfen und bekannte Kontakte wiederfinden.
Vorsicht beim Download: Erster Threads-Fake bereits in Umlauf!
Beim Download von Threads sollte man vorsichtig sein. Denn die erste Fake-App kursiert bereits im Google Play Store. Der Name ist leicht abgewandelt und in der Beschreibung finden sich nur knappe Informationen, was bereits ein erstes Warnsignal sein sollte.
Außerdem findet sich nirgends eine Verbindung zu Meta. Klickt man die Beispielbilder an, sind diese alle verpixelt. Verifiziert ist die Fake-App ebenfalls nicht.
So sollte die Threads in App- und Play-Store aussehen:
Nicht alle werden mit dem Twitter-Konkurrenten warm
10 Millionen Thread-Downloads, aber auch viel Kritik
Meta ist die Verbindung zu Instagram besonders wichtig: "Unsere Vision mit Threads ist es, das, was Instagram am besten kann, auf Text auszuweiten und so einen positiven und kreativen Raum zu schaffen, in dem Sie Ihre Ideen zum Ausdruck bringen können", schreibt das Unternehmen auf seiner Webseite.
Ferner heißt es: "Wir arbeiten daran, Threads mit den offenen, interoperablen sozialen Netzwerken kompatibel zu machen, von denen wir glauben, dass sie die Zukunft des Internets gestalten können."
Meta hat also große Ziele mit seiner neuen App. (Twitter-)Nutzer, die bereits einen ersten Blick auf sie werfen konnten, scheinen jedoch wenig begeistert zu sein: "Alle rennen zurück zu Twitter, nachdem sie die Threads-App 5 Minuten lang ausprobiert haben", twittert ein User.
Ein anderer verglich Threads mit einer frühen und sehr einfachen Version von Facebook. Trotzdem sind bereits mehr als zehn Millionen User online gegangen, und auch auf Twitter werden fleißig neue Threads -Profile geteilt.
Erstmeldung: 6. Juli, 9:58, Update: 6. Juli, 10.50 Uhr
Titelfoto: Richard Drew/AP/dpa