Heftige TikTok-Challenge: Mädchen (10) stranguliert sich zu Tode

Rom - In Italien ist ein zehnjähriges Mädchen verstorben, offenbar weil sie an einer Internet-Mutprobe auf TikTok teilgenommen hat. Dafür steht die App nun unter heftiger Kritik.

TikTok-Nutzer müssen eigentlich mindestens 13 Jahre alt sein. Trotzdem landen auch jüngere Kinder auf der App. (Symbolbild)
TikTok-Nutzer müssen eigentlich mindestens 13 Jahre alt sein. Trotzdem landen auch jüngere Kinder auf der App. (Symbolbild)  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Italiens Datenschutz-Aufsicht forderte von dem Unternehmen am Freitagabend die sofortige Sperrung aller Konten, bei denen das Alter der Nutzer nicht mit Sicherheit festgestellt wurde.

Tiktok erklärte, man prüfe das Schreiben. "Privatsphäre und Sicherheit haben für TikTok oberste Priorität", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag eine Stellungnahme. Man arbeite am Schutz der Nutzer, besonders der jüngeren.

Im süditalienischen Palermo hatte sich diese Woche die zehnjährige Antonella zu Hause mit einem Gürtel bewusstlos gewürgt, wie Medien berichteten. Im Krankenhaus stellten die Ärzte den Hirntod fest. Justiz und Jugendschutz nahmen Ermittlungen auf.

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Da Tiktok - wie ähnliche Netzwerke - die Kontrolle des Nutzeralters aktuell kaum leisten könnte, lasse sich die Anordnung sogar als Komplett-Blockade interpretieren, hieß es in der Zeitung "La Repubblica" unter Berufung auf die Behörde. Eigentlich soll Tiktok erst ab 13 Jahren genutzt werden.

Die Zehnjährige hatte nach Berichten an einer sogenannten "Blackout Challenge" oder "Hanging Challenge" im Netzwerk der Video-App mitmachen wollen. Dabei strangulieren sich Teilnehmer, filmen das und laden die Bilder mit dem Smartphone hoch.

TikTok stößt nicht nur in Italien auf Kritik

Da im Corona-Teil-Lockdown in Italien die Nutzung sozialer Netzwerke boomt, schlugen die Wogen der Empörung am Samstag weiter hoch.

Der Jugend-Psychiater Stefano Vicari aus Rom mahnte, dass es gute Gründe gebe, dass Kinder unter zwölf Handys nicht alleine nutzen sollten. Netzwerke alleine seien nicht an Aggressionen gegen den eigenen Körper Schuld.

Die Plattform Tiktok kommt aus China und ist weltweit erfolgreich. Sie wird von mehreren europäischen Datenschutzbehörden skeptisch beobachtet.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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