Kranker Scherz: Influencer täuscht Tod vor und landet mit Hubschrauber auf "seiner Beerdigung"

Lüttich (Belgien) - Ziemlich geschmacklos: Weil er mehr Aufmerksamkeit von der Familie wollte, inszenierte ein Influencer seinen eigenen Tod - nur um dann bei der Beerdigung per Helikopter einzufliegen.

Plötzlich kreiste ein Heli über der Trauergemeinschaft und der Influencer stieg aus.
Plötzlich kreiste ein Heli über der Trauergemeinschaft und der Influencer stieg aus.  © Montage: TikTok/el.tiktokeur2

Auf TikTok ist David Baerger bekannt wie ein bunter Hund. Dort folgen dem 46-jährigen Belgier mehr als 165.000 User. Doch das reicht "Ragnar Le Fou" offenbar nicht.

Denn trotz seines großen Erfolges in den sozialen Medien würden ihn einige Familienmitglieder viel zu wenig beachten, befand Ragnar. Also täuschte der Mann seinen eigenen Tod vor. Ein Jahr lang soll er den "Scherz" geplant haben, berichtet die belgische Nachrichtenplattform DH. Lediglich seine Frau und Tochter wussten davon.

Anfang Juni war es dann so weit. In einem emotionalen Post wandte sich zunächst Ragnars Tocher an die Followerschaft ihres Vaters.

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"Ich kann es einfach nicht glauben. Warum ist das Leben so ungerecht? Warum gerade du. Du bist doch gerade erst Opa geworden, du hattest doch noch das ganze Leben vor dir, ich liebe dich! Wir lieben dich! Wir werden dich nie vergessen", lamentierte sie und erntete damit wohl viele traurige Reactions und tröstende Kommentare.

Dann verschickte man Karten und organisierte die Beerdigung.

Als Grund für seinen "Scherz" behauptete Ragnar, dass er den Menschen zeigen wolle, wie wichtig (s)ein Leben sei. Außerdem habe er sich alleine und isoliert gefühlt, sagt er.
Als Grund für seinen "Scherz" behauptete Ragnar, dass er den Menschen zeigen wolle, wie wichtig (s)ein Leben sei. Außerdem habe er sich alleine und isoliert gefühlt, sagt er.  © Montage: Montage: el.tiktokeur2, TikTok/Ragnar_le_fou

TikTok: So lief die Beerdigung von Ragnar Le Fou ab

Seinen Tod schlachtete der Influencer auf TikTok aus

Ragnar Le Fou (46) ließ auch Bilder seines vermeintlichen Sarges verbreiten.
Ragnar Le Fou (46) ließ auch Bilder seines vermeintlichen Sarges verbreiten.  © Montage: TikTok/Ragnar_le_fou

Auch TikTok wurde in den sogenannten Scherz mit eingebunden.

Auf einem mittlerweile gelöschten Video präsentierte man seinen Sarg, unterlegte den Clip mit melancholischer Musik und schrieb: "Ich erlebe gerade die schlimmsten Tage meines Lebens, ich liebe dich, meine Liebe."

Am Sonntag war es endlich so weit - der Tag, auf den Ragnar so lange gewartet hatte: seine Fake-Beerdigung. Die Trauergemeinde versammelte sich - die meisten waren schwarz gekleidet - um vom Influencer Abschied zu nehmen.

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    Unvermittelt wurde ein Videogruß von Ragnar gezeigt, in dem er die Gäste grinsend auf seiner Beerdigung begrüßte und nach draußen bat. Dort kreiste bereits ein Helikopter, setzte auf der Wiese auf und - wie durch ein Wunder - stieg der lebendige Ragnar aus.

    Seine Angehörigen konnten es kaum fassen, viele rannten hin und fielen ihm um den Hals.

    "Ich sehe nur das Positive", behauptet David Baerger

    Nur einen Tag später war Ragnar einem Bericht der Zeitung "Le Parisien" zufolge im Fernsehen zu Gast und gab seine Sicht der Dinge zum Besten. "Ich wollte ihnen eine Lektion fürs Leben erteilen", erklärt er und stellt fest: "Man muss die Menschen lieben, wenn sie leben." Er habe sich ja so alleine, gar isoliert gefühlt, betonte der mehrfache Familienvater in der Talkshow.

    Doch das sei jetzt anders. "Dank meiner Todessimulation bin ich bei vielen Verwandten eingeladen. Ich sehe nur das Positive", freut sich der Influencer.

    Doch eine Sache stößt Ragnar dann doch sauer auf. Er beklagt: "Nur die Hälfte meiner Familie war bei meiner Beerdigung anwesend." Offenbar zu wenige, er hatte sich wohl mehr Gäste erhofft.

    Titelfoto: Montage: TikTok/el.tiktokeur2, TikTok/Ragnar_le_fou

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