Kindsköpfe machen für Tiktok-Challenge dummen Schaum-Streich
Lübeck - Für so einen Blödsinn sollten sie eigentlich zu reif sein: Vier Männer im Alter zwischen 28 und 37 Jahren müssen wegen eines dummen Streichs in Lübeck in Schleswig-Holstein mehrere hundert Euro blechen.
Der Vorfall ereignete sich bereits am 29. Juni, teilte die Polizei erst an diesem Montag mit. Gegen kurz nach 16 Uhr riefen Zeugen die Polizei, weil sie vier Männer sahen, die Spülmittel in die Wasserspielanlage auf dem Klingenbergplatz gefüllt hatten. Dadurch sei es zu einer massiven Schaumbildung gekommen.
Vor Ort trafen die Streifenpolizisten auf drei Verdächtige. Es handelte sich um einen 28- und einen 37-Jährigen aus Hamburg sowie um einen 35-Jährigen aus Lübeck. "Sie wurden ermahnt, ihr Handeln zu überdenken und zu unterlassen", sagte Polizeisprecher Maik Seidel. Danach fuhren die Streifenbeamten wieder.
Doch augenscheinlich verfing die Ermahnung nicht. Keine 30 Minuten später riefen Zeugen erneut die Polizei zum Brunnen.
Erneut sollen die Männer Spülmittel in die Anlage gefüllt haben, sodass diese massiv überschäumte.
Das muss das TikTok-Quartett jetzt zahlen
Die Streifenwagenbesatzung traf neben den drei bekannten Männern einen vierten an. Hierbei handelte es sich um einen 36-Jährigen aus Lübeck. Die Beamten stellten Spülmittelflaschen und flüssige Handseife sicher.
Hinter der Sache vermutet die Polizei eine TikTok-Challenge. Ein ähnlicher Vorfall hatte sich Anfang Juni in Oftersheim in Baden-Württemberg zugetragen. Aus mehreren weiteren Städten gibt es vergleichbare Videos auf der Plattform.
Im aktuellen Fall wird gegen das norddeutsche Quartett wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung ermittelt. Die entstandenen Kosten für die Reinigung liegen im mittleren dreistelligen Bereich und werden den Männern in Rechnung gestellt. 10.000 Liter Wasser mussten in dem geschlossenen Wassersystem ausgetauscht werden. Außerdem wurde das Becken gereinigt.
"Und alles nur für ein paar Klicks und Likes in den sozialen Netzwerken", sagte der Polizeisprecher. Polizei und Stadt nehmen den Vorfall zum Anlass, um darauf hinzuweisen, dass weder Spülmittel noch Seife in städtische Brunnen gehören.
Titelfoto: Jochen Lübke/dpa