Ihr Handy nahm alles auf: 13-Jährige stirbt wegen gefährlicher TikTok-Challenge
Kassel - Ein junges Mädchen ist tot - nur weil sie einem gefährlichen TikTok-Trend folgen wollte. Bereits Ende April soll sich in Hessen eine 13-Jährige selbst zu Tode stranguliert habe - ihr Smartphone filmte dabei alles.
Ereignet habe sich der Vorfall laut der Kasseler Staatsanwaltschaft bereits in der Nacht auf den 27. April dieses Jahres. Da fanden die Eltern der Teenagerin ihre Tochter leblos in ihrem Zimmer auf. Zudem fanden sie einen Gürtel sowie das Handy, welches noch filmte.
Alles spricht zum jetzigen Zeitpunkt dafür, dass die 13-Jährige dem Trend der sogenannten Blackout-Challenge, die bereits seit einiger Zeit auf TikTok kursiert, folgen wollte. Hierbei strangulieren sich Menschen vor laufender Kamera selbst bis zur Bewusstlosigkeit.
Im Fall des verstorbenen Mädchens ging das gefährliche Spiel jedoch allem Anschein nach zu weit. In ihrem Fall besonders fahrlässig: Während in den meisten der umstrittenen Clips immer mindestens eine Begleitperson im Falle eines Notfalls anwesend ist, war die 13-Jährige wohl völlig alleine, als sie das Video aufnahm.
Ein hinzugerufener Notarzt konnte in der verhängnisvollen Nacht lediglich den Tod des Mädchens feststellen. Derweil hat die Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und konnte bereits bestätigen, dass es beim Tod der Teenagerin keine Fremdeinwirkung gegeben hatte.
TikTok-Betreiber geriet wegen Blackout- und weiteren Challenges bereits häufiger in die Kritik
Tragischerweise ist die junge Hessin nicht das erste Todesopfer im Rahmen der Blackout-Challenge: In den vergangenen Monaten gab es bereits mehrere ähnliche Fälle zu beklagen. So starb beispielsweise ein Junge aus Großbritannien, nachdem er sich der Challenge gestellt und dann ins Koma gefallen war.
Und auch in Deutschland wurde es bereits dramatisch: In Lingen (Niedersachsen) entgingen Schüler, nachdem sie sich auf dem Pausenhof gewürgt hatten, Mitte Mai nur knapp dem Tod.
TikTok-Betreiber ByteDance musste sich aufgrund dieser und ähnlicher plattformeigener Trends bereits mehrmals heftiger Kritik stellen. Die EU hat bereits im Februar ein Verfahren gegen den Konzern eingeleitet.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa