Frau soll vierstellige Summe beim Tätowierer zahlen, aber nicht fürs Tattoo!

Kanada - Beratung, Rohskizze, Bearbeitung - alles für "nur" mehrere Tausend Euro. Und die Arbeit fürs eigentliche Tattoo sollte noch nicht einmal inbegriffen sein. Für Courtney Monteith aus Kanada wurde der Traum ihres Lieblingstieres auf dem Arm ein finanzieller Reinfall, der Millionen TikTok-Nutzer mitnahm.

Für diese "professionelle" Tattoo-Skizze sollte Courtney Monteith 2600 US-Dollar zahlen.
Für diese "professionelle" Tattoo-Skizze sollte Courtney Monteith 2600 US-Dollar zahlen.  © Collage: Screenshot/TikTok/running_mom_of_boys

Courtney war über Instagram auf die Künstlerin Lindsay Joseph des Studios "Lucid Tattoos" in Ontario aufmerksam geworden, deren Arbeit sie begeisterte. Doch schon für den Beratungstermin über Zoom sollte sie mehr als umgerechnet etwa 167 Euro bezahlen.

Courtney zeigte Lindsay zwei Referenzfotos, die Füchse umrahmt von Blumen auf einem Oberarm zeigten. Beide Tattoos waren in Farbe, die Tiere vollständig abgebildet und dynamisch dargestellt, als würden sie gerade losrennen wollen.

Wie das US-Magazin Insider berichtete, löste der Clip, den Courtney lediglich an ihre 200 Follower richtete, die hauptsächlich aus Freunden und Familienmitglieder bestand, eine heftige Debatte um die Seriosität besagter Tätowiererin aus. 5,5 Millionen Menschen haben ihn mittlerweile gesehen und sind sich sicher, dass Lindsays Business-Masche zum Himmel stinkt.

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Für die Skizzen stellte sie drei Optionen vor - die günstigste für etwa 1390 Euro, bei der eine kleine Änderung inbegriffen ist.

Courtney, die sich teurere Pakete mit mehr Skizzen und Änderungen nicht leisten konnte, entschied sich für die erste Option. Doch die Skizze entsprach keineswegs ihren Wünschen.

Jede Änderung kostet

Auf den Referenzbildern ist deutlich zu sehen, dass weniger Blumen und mehr Fuchs gewünscht waren.
Auf den Referenzbildern ist deutlich zu sehen, dass weniger Blumen und mehr Fuchs gewünscht waren.  © Collage: Screenshot/TikTok/running_mom_of_boys

Das teilte sie Lindsay auch sofort mit - die daraufhin die Differenz der Skizzenpakete eins und zwei forderte: rund 2400 Euro. Courtney war bereits mit diesem Preis überfordert. Als sie dann erfuhr, dass sie zusätzlich für das Tattoo zahlen sollte, konnte sie es nicht fassen.

Die Kanadierin entschied sich dazu, das Tattoo nicht bei Lindsay stechen zu lassen, und bat um eine Rückerstattung.

"Nein. Ich erstatte dir nichts zurück, ich habe dir Möglichkeiten gegeben, weiterzumachen, ich war freundlich und geduldig und habe meine Pflichten dir gegenüber bisher erfüllt", schrieb Lindsay als Antwort, die Courtney in einem zweiten Teil ihres TikTok-Posts veröffentlichte.

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"Wenn du nicht weiterkommen willst, ist das deine Entscheidung, aber ich gebe dir meine Zeit, mein Fachwissen und meine Kreativität nicht umsonst."

Keine Rückerstattung für erbrachte Leistung

Etliche Menschen bewegte die Geschichte von Courtney. Viele von ihnen schickten ihr eigene Skizzen ihres Wunschtattoos - natürlich vollkommen kostenlos.
Etliche Menschen bewegte die Geschichte von Courtney. Viele von ihnen schickten ihr eigene Skizzen ihres Wunschtattoos - natürlich vollkommen kostenlos.  © Collage: Screenshot/TikTok/running_mom_of_boys

Courtney sah tatsächlich keinen Cent wieder. Aber da die Geschichte auf TikTok so große Wellen schlug, wurden schnell namhafte Künstler auf sie aufmerksam. Viele Menschen schickten ihr Skizzen für ein neues Tattoo - ein Tätowierer aus Kalifornien bot ihr sogar an, das Tattoo kostenlos für sie anzufertigen.

"Ich bin von allem überwältigt", sagte die Kanadierin. "Aber ich werde meine Reise weiterhin auf meiner TikTok-Seite veröffentlichen, damit jeder, der mich so unterstützt hat, das tolle Tattoo sehen kann, auf das ich gehofft habe."

Lindsey Joseph hingegen musste ihre Social-Media-Accounts auf privat umstellen. Unterstützer von Courtney schrieben schlechte Google-Bewertungen. Lindsay werde außerdem "von allen Seiten angegriffen" und bekomme sogar Todesdrohungen.

Gegenüber dem Insider sagte sie, auch ihre Seite der Geschichte "müsse erzählt werden". Über das Wie und Wann äußerte sie sich jedoch nicht.

Titelfoto: Collage: Screenshot/TikTok/running_mom_of_boys

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