EU-Verfahren gegen TikTok eingeleitet: Macht die Plattform krank?

Brüssel - Weil die chinesische Social-Media-Plattform Kinder und Jugendliche krank machen soll, hat die EU ein Verfahren gegen die Betreiber eingeleitet.

Wie gefährlich ist TikTok wirklich?
Wie gefährlich ist TikTok wirklich?  © Monika Skolimowska/dpa

Die Europäische Kommission hat erneut ein Verfahren gegen die Online-Plattform TikTok eröffnet. Es soll geprüft werden, ob der chinesische Konzern mit der App TikTok Lite die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet und damit gegen EU-Regeln verstößt, wie die Kommission am Montag in Brüssel mitteilte.

Besonders beunruhigt sei man über ein Aufgaben- und Belohnungsprogramm. Dieses ermögliche es den Nutzern, Punkte zu sammeln, wenn sie bestimmte Aufgaben in der App-Version TikTok Lite erfüllen - wie das Ansehen von Videos oder die positive Bewertung ("Liken") von Inhalten. Dies könne süchtig machen und sei besonders besorgniserregend für Kinder, da nicht erkennbar sei, dass das Alter der Nutzer wirksam überprüft werde.

Die Kommission kritisiert, dass der Konzern die Version der App in Frankreich und Spanien herausgebracht habe, ohne vorher die damit verbundenen Risiken in einem Bericht zu bewerten.

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Ein solcher Bericht sollte bis zum 18. April vorgelegt werden - nach Angaben der Brüsseler Behörde hat TikTok das versäumt.

TikTok zum Handeln aufgefordert

Die Online-Plattform wird nun aufgefordert, innerhalb von 24 Stunden eine Risikobewertung der neuen Belohnungsfunktionen vorzulegen, andernfalls drohten tägliche Geldstrafen.

Es geht wohl um Millionen - Der Kommission zufolge können beispielsweise Geldbußen von bis zu 1 Prozent der gesamten Jahreseinnahmen oder des weltweiten Umsatzes auf TikTok zukommen.

Erstmeldung 22. April 2024, 16.51 Uhr, Update 17.29 Uhr

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

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