Wird dieser Ort in Thüringen der neue Selfie-Hotspot?
Roldisleben/Thüringen - Mitten auf einem Feld in Roldisleben nahe Rastenberg (Thüringen) stehen zwei übereinander gestapelte Seecontainer, umhüllt von großen Spiegeln. Die sogenannte Spiegelarche ist eigentlich ein architektonisches Projekt - wird aber von vielen Besuchern als perfekter Ort für Selfies genutzt.
Freier Eintritt, kein wirklicher Parkplatz und keine Hinweisschilder: Die Spiegelarche ist alles, außer gewöhnlich. Vielleicht oder auch gerade deshalb lockt das Bauwerk viele Schaulustige in das beschauliche Roldisleben nordöstlich von Erfurt.
Eigentlich sollen die modischen Container für Offenheit, Toleranz und Neugierde stehen und Kunst, Heimat und Natur miteinander verbinden. Wie gesagt, eigentlich.
Genutzt wird das ungewöhnliche Gebilde vor allem für coole Selfies und das Pflegen der Social-Media-Profile.
"An den Wochenenden laufen die verschiedensten Leute aufgebrezelt durch meinen Garten und posieren dann für Fotos vor der Spiegelarche", berichtet Anwohnerin Annette Barnett. Über ihr Grundstück gelangt man unter anderem zur Arche.
Die Landschaftsarchitektin ist gleichzeitig eine Förderin des Projektes und kann sich gut vorstellen, weshalb der Ort zu einem Selfie-Hotspot geworden ist.
"Der Raum präsentiert sich immer anderes. Je nach Tageszeit und Helligkeit verändert sich die Arche natürlich. Weil sich die Natur in Szene setzt, können die Menschen beim Fotografieren extrem experimentieren", sagt sie.
Urlauber, die zur Ostsee wollen, würden sogar extra einen Zwischenstopp in Roldisleben machen, um Fotos von sich und der Arche zu knipsen. Sogar mit einem VW-Bus sollen angeblich auch Camper an dem Bauwerk übernachtet haben, sagt sie.
Im nächsten Jahr soll die Spiegelarche komplett fertiggestellt sein und Raum für Lesungen, Projekte und Vorträge bieten. Für ein schickes neues Foto von oder mit der Arche bieten die Container auch jetzt schon genügend Möglichkeiten - egal ob fertiggestellt oder nicht.
Unterstützt wird die Spiegelarche unter anderem von der Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen (ELER) und der Regionalen Aktionsgruppe Sömmerda-Erfurt (RAG). Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt. Danach verschwindet das Bauwerk wieder.
Titelfoto: Christian Rüdiger