Verbraucherschützer klagen gegen Facebook: "Abschreckend hohe Preise"

Köln/Düsseldorf - Der Facebook-Mutterkonzern Meta könnte sich demnächst vor dem Kölner Oberlandesgericht verantworten. Die Verbraucherschutz-Zentrale NRW wirft dem Weltkonzern vor Userinnen und User mit einem Trick an der Nase herumgeführt zu haben - und klagt deswegen jetzt!

Facebook ohne Werbung, dafür gegen Geld? Darauf steigen nur die Wenigsten ein. Eine Masche meint die Verbraucherzentrale NRW (Symbolbild).
Facebook ohne Werbung, dafür gegen Geld? Darauf steigen nur die Wenigsten ein. Eine Masche meint die Verbraucherzentrale NRW (Symbolbild).  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Konkret ging es um die Wahl, die die Nutzer hatten, sich entweder personalisierte Werbung anzeigen zu lassen, oder für eine werbefreie Version von Facebook ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen.

Danach hatte Meta seine registrierten Nutzer im vergangenen Jahr gefragt. Wer keine Werbung mehr will, muss mindestens 9,99 Euro im Monat zahlen.

Das sei rechtswidrig, teilte die Verbraucherzentrale NRW am heutigen Montag in Düsseldorf mit. "Die abschreckend hohen Preise würden den Nutzern gar keine andere Möglichkeit lassen, als der Werbe-Variante zuzustimmen", so die Verbraucherschützer.

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Aus diesem Grund haben die Verbraucherzentralen nun Klage beim Oberlandesgericht Köln eingereicht, wegen eines Verstoßes gegen den Datenschutz.

Meta sieht sich trotzdem weiter im Recht. Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse Agentur, es gebe die Abos nur deswegen, um den Usern die Möglichkeit zu geben selbst zu entscheiden, ob das Unternehmen die Daten nutzen dürfe.

Verbraucherschützer wollen Abo-Gelder von Meta einklagen!

Tatsächlich hatte das Oberlandesgericht in Düsseldorf aber bereits im Februar Facebook wegen diesem Pay-or-Consent Verfahren ("Zahlen oder Zustimmen") gerügt. Damals musste der US-Konzern bei der Formulierung des Abo-Buttons nachbessern.

Sollte der Konzern mit dem Abo nun erneut einen Fehler gemacht haben, könnte das den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Die Verbraucherzentralen hatten angekündigt für jedes rechtswidrig abgeschlossenes Abonnement Geld von Meta zurückzufordern.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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