Touristen-Fail auf Island: Pärchen will Fluss mit Auto durchqueren
Þórsmörk (Island) - Alles andere als smart: Ein ausländisches Ehepaar, das im isländischen Hochland unterwegs war, wollte mit seinem Auto den Fluss Krossá überqueren. Dieser war jedoch viel tiefer als erwartet.
Die beiden kamen mit dem Schrecken davon, doch ihr Fahrzeug ist nun Schrott.
Mit ihrem für diesen Zweck völlig untauglichen Auto wollte ein Urlauber-Ehepaar mal eben den Fluss Krossá in Island durchqueren.
Es kam, wie es kommen musste: Das Auto wurde mitsamt Pärchen flussabwärts getrieben, bis es unter einer Fußgängerbrücke stecken blieb.
Parkwächter aus Þórsmörk konnten das Paar zusammen mit Rettungskräften unverletzt befreien, doch das Auto wurde unter der Brücke stark beschädigt.
Ágúst Jóhann Georgsson, Parkwächter in Langidalur, sagte gegenüber "iceland monitor": "Es ist nicht ungewöhnlich, dass Reisende beim Überqueren des Flusses in Schwierigkeiten geraten und ihre Fahrzeuge hängen bleiben." Erst einen Tag zuvor habe er einen Dacia Duster herausholen müssen. Das zugehörige Paar hätte versucht, den Fluss dort zu überqueren, wo er am engsten, aber auch am tiefsten ist.
Island leidet schon seit einigen Jahren an "Overtourism": Seit dem erfolgreichen Abschneiden der Nationalmannschaft bei der EM 2016, aber auch durch Fotos und Videos populärer Stars und Influencer, ist auf der nordischen Insel der Massentourismus ausgebrochen.
Nicht alle Urlauber wissen sich zu benehmen. Manche zerstören aus Unwissenheit die wertvolle Natur, andere begeben sich für tolle Instagram-Fotos sogar mutwillig in Gefahr.
Inzwischen haben es einige Einheimische so satt, dass sie sich in der Facebook-Gruppe "Stupid things tourists do in Iceland" ("Dumme Dinge, die Touristen in Island machen") zusammengefunden haben.
Dort dokumentieren sie die verschiedenen Fails der Reisenden. Ob eine Frau, die sich direkt neben einen Geysir setzt, der über 100 Grad heiß werden kann, oder der Urlauber, der mit seinem Auto offroad im Sand stecken bleibt: Von A bis Z ist alles dabei!
So berichtet ein Gruppenmitglied etwa über wilde Pferde, die durch eine fliegende Drohne verängstigt wurden. Sogar von einer Reisegruppe, die Steine auf Seehunde geworfen haben soll, ist die Rede.
Erst vor wenigen Monaten schaltete sich die Umweltbehörde des Landes ein, nachdem Justin Bieber ein Musikvideo im Fjaðrárgljúfur-Canyon drehte (TAG24 berichtete). Durch das Video wurde die Schlucht zur Pilgerstätte für Fans und Influencer. Viele eiferten dem jungen Musiker nach und wälzten sich nun ebenfalls im Moos oder balancierten auf Klippen.
Immerhin konnte die Facebook-Gruppe bereits erste Teilerfolge erzielen: Einige Instagramer löschten ihre Bilder und Videos wieder, nachdem die Berichte der Einheimischen bekannt wurden.
Titelfoto: Facebook Screenshot Arnold Jansen