"Inkognito-Modus" doch nicht so privat? Google vor Gericht!
Mountain View - Wer gedacht hat, dass die eigenen Aktivitäten im "Inkognito-Modus" des Internetbrowsers Google Chrome komplett geheim seien, lag falsch.
Im Laufe eines seit 2020 andauernden Gerichtsverfahrens habe Google bereits zu Jahresbeginn bestätigt, trotz aktivierter Inkognito-Funktion weiterhin Nutzerdaten gesammelt zu haben, berichtete BBC.
Am Montag habe das Unternehmen nun auch zugestimmt, "hunderte Milliarden" auf diese Weise gesammelte Daten zu löschen - und das nicht nur von Nutzern aus den USA.
Den Vorwürfen, die Internet-Aktivität einzelner Personen verfolgt zu haben, stelle sich Google aber entschlossen entgegen: "Gerne löschen wir alte technische Daten, die nie einer Person zugeordnet wurden und nie für irgendeine Form der Personalisierung verwendet wurden", erklärte ein Sprecher des Unternehmens dem Bericht zufolge.
Im Januar habe der riesige Tech-Konzern zunächst mit einer Anpassung der Nutzungsbedingungen auf die Vorwürfe reagiert und seinen Nutzern offengelegt, dass auch im privaten Surf-Modus weiterhin Daten an Google gehen. Lediglich auf dem eigenen Endgerät werde der Suchverlauf nicht abgespeichert.
Mit diesem Deal neige sich zumindest eine von vielen Klagen wegen datenschutzrechtlicher Fälle dem Ende zu. "Wir freuen uns, diese Klage, die wir immer für unbegründet hielten, beizulegen", so Google.
Seitens der Kläger werde der Kompromiss als "historischer Schritt, um von dominanten Technologieunternehmen Ehrlichkeit und Rechenschaftspflicht zu fordern" gefeiert, heißt es.
Titelfoto: Bildmontage: Andrej Sokolow/dpa, Screenshot/Google Chrome