Das Ende für Facebook und Instagram? Meta droht mit Einstellung der Dienste in Europa!
Deutschland - Müssen wir bald auf Facebook und Instagram verzichten? Der Mutter-Konzern Meta droht, dass die Dienste in der EU und damit auch in Deutschland abgestellt werden könnten!
Das würde einen harten Umbruch in der Social-Media-Welt bedeuten: Wenn die Europäische Union nicht bestimmte Datenschutzvorschriften verabschiedet, dann will der Tech-Gigant Meta womöglich bald seine sozialen Netzwerke in der EU einstellen!
Konkret heißt es im Jahresbericht des Konzerns: "Wenn keine neue transatlantische Vereinbarung zum Datentransfer eingeführt wird (...), dann werden wir wahrscheinlich nicht länger in der Lage sein, einige unserer wichtigsten Produkte und Services - inklusive Facebook und Instagram - in Europa anzubieten."
Meta geht es dabei vor allem um die Daten der europäischen Nutzer, mit denen sich gezielte Werbung machen lässt. Alle Likes und Abos, die man hierzulande in Facebook oder Instagram setzt, werden auf US-Servern gespeichert - und dadurch bekommt man wiederum maßgeschneiderte Werbung angezeigt. So verdient Meta Geld von seinen Anzeigepartnern.
Bislang wurde dieser Datentransfer aus der EU in die USA rechtlich durch das sogenannte "Privacy Shield" und andere Musterabkommen gestützt, doch dieses Abkommen hat der Europäischen Gerichtshof im Juli 2020 für ungültig erklärt - Grund sind Verstöße gegen den Datenschutz.
Seither wird an einem neuen Abkommen gearbeitet, um einen besseren rechtlichen Rahmen zu schaffen - und genau setzt Meta nun an und macht Druck.
Wird Facebook und Instagram wirklich aus der EU verschwinden?
Wie die britische Wirtschafts-Nachrichtenseite "City A.M." berichtet, hat Facebook inzwischen ein Statement zu den Meldungen abgegeben.
Demnach habe ein Unternehmenssprecher betont, dass man weder den Wunsch, noch den Plan habe, aus Europa abzuziehen. "Aber die simple Realität ist die, dass Meta und viele andere Unternehmen, Organisationen und Services auf den Datentransfer zwischen der EU und den USA angewiesen sind, um globale Dienstleistungen anbieten zu können."
Der Social-Media-Gigant dürfte allerdings kein großes Interesse daran haben, den europäischen Markt und damit auch alle europäischen Nutzer zu verlieren, denn das würde auch für Meta wirtschaftlich einen herben Einschnitt darstellen.
Deshalb glauben einige Experten und Politiker auch, dass es sich nur um eine "leere Drohung" handelt.
Das schreibt zum Beispiel der Europaabgeordnete Tiemo Wölken (36, SPD) auf Twitter und fügt hinzu: "Ein Unternehmen, dass unsere Gesetze nicht respektieren will und kein Geschäftsmodell entwickeln kann, das ohne Spionage auskommt, braucht es dann auch nicht."
Bleibt also abzuwarten, ob Meta sich irgendwann tatsächlich von der EU verabschiedet oder ob der Mega-Konzern mit seinem Jahresbericht nur ein wenig Druck aufbauen wollte.
Titelfoto: Andre M. Chang/ZUMA Press Wire/dpa