Thüringens CDU-Chef Voigt will Ukrainern das Bürgergeld streichen

Erfurt - Das Bürgergeld für ukrainische Flüchtlinge ist umstritten. Thüringens CDU-Chef Voigt (47) ist dagegen. Damit schließt er sich den Forderungen aus Brandenburg und Baden-Württemberg an.

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47) ist kein Fan davon ukrainischen Flüchtlingen Bürgergeld zu zahlen.
Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47) ist kein Fan davon ukrainischen Flüchtlingen Bürgergeld zu zahlen.  © Kay Nietfeld/dpa

"Ich halte das für einen vollkommen falschen Anreiz. Wir müssen Menschen in Arbeit bringen statt sie bedingungslos zu alimentieren", sagte Voigt dem Berliner "Tagesspiegel". Es sei "ein schwerer Fehler der Politik" gewesen, dass Ukrainer Bürgergeld bekommen.

"Die Menschen empfinden es als Ungerechtigkeit, dass Ukrainer dieselben Ansprüche wie Deutsche haben, ohne jemals etwas im Land beigetragen zu haben", erklärte Voigt weiter.

"Unser Lebensmodell in Deutschland heißt nicht staatliche Vollversorgung, sondern Arbeit." Das müsse deutlicher gemacht werden - nicht nur gegenüber den Ukrainern, sondern gegenüber allen, die hier leben wollten.

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Mehrere Innenminister hatten zuletzt gefordert, die Zahlung von Bürgergeld an Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu beenden. Stattdessen wollen sie erreichen, dass nur niedrigere Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz fließen.

Bundesregierung will Ukrainern weiter Bürgergeld zahlen

Brandenburgs Innenminister und IMK-Vorsitzender Michael Stübgen (64, CDU) argumentierte, das Bürgergeld sei zum "Bremsschuh für die Arbeitsaufnahme" geworden. Rückendeckung bekam er aus Baden-Württemberg.

Aus der Bundestagsfraktion der FDP wurden ähnliche Forderungen geäußert. Die Bundesregierung weist das allerdings zurück. Auch der Deutsche Städtetag lehnt den Vorstoß ab. Ukraine-Flüchtlinge können seit Juni 2022 Grundsicherung bekommen, also die gleichen Leistungen wie Empfänger von Bürgergeld (damals noch Hartz IV).

Begründet wurde dies unter anderem damit, dass sie direkt Anspruch auf einen Aufenthaltstitel haben und keine Entscheidung wie bei Asylbewerbern abwarten müssen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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