Zahnarzt-Pfusch! Patientin nach mehr als 30 Eingriffen in einer Sitzung "völlig entstellt"

Eden Prairie (Minnesota/USA) - Schwere Vorwürfe. Ein Zahnarzt aus den USA soll bei einer Patientin mehr als 30 Eingriffe in einer einzigen Sitzung vorgenommen haben. Die Frau ist nun "völlig entstellt" und hat Klage eingereicht.

Fünfeinhalb Stunden operierte der Zahnarzt an seiner Patientin herum. Dabei unterliefen ihm offenbar viele Behandlungsfehler. (Symbolbild)
Fünfeinhalb Stunden operierte der Zahnarzt an seiner Patientin herum. Dabei unterliefen ihm offenbar viele Behandlungsfehler. (Symbolbild)  © 123RF/seventyfour74

Acht Kronen, vier Wurzelbehandlungen und 20 Füllungen in einer einzigen Sitzung!

Eine Frau aus dem US-Bundesstaat Minnesota hat ihren Zahnarzt wegen gravierender Kunstfehler verklagt. In der Klageschrift, die der Zeitung "Star Tribune" vorliegt, werden harte Vorwürfe gegen Dr. Kevin Molldrem erhoben.

Die Klägerin - Kathleen Wilson - gibt an, dass der Zahnarzt versucht habe, ihr im Juli 2020 in einer fünfeinhalb Stunden währenden Tortur 28 Zähne zu richten. Die Mandantin leide noch immer unter den Schmerzen, sei völlig entstellt und schäme sich sehr, machen die Anwälte der Patientin geltend.

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Außerdem soll Horror-Zahnarzt Dr. Molldrem die doppelte Dosis Narkosemittel verabreicht und auch noch die Krankenakte gefälscht haben, um seinen Pfusch zu vertuschen. Kathleen Wilson fordert mindestens 50.000 Dollar Schmerzensgeld.

Dr. Kevin Molldrem soll versucht haben, 28 Zähne in einer einzigen Sitzung zu richten.
Dr. Kevin Molldrem soll versucht haben, 28 Zähne in einer einzigen Sitzung zu richten.  © Molldrem Family Dentistry

Sachverständiger angesichts der groben Behandlungsfehler entsetzt

Was geschah wirklich in Dr. Molldrems Praxis?
Was geschah wirklich in Dr. Molldrems Praxis?  © Facebook/Molldrem Family Dentistry

Der Zahn-Sachverständige Dr. Avrum Goldstein hat den Schaden begutachtet.

Er hält die Diagnose des Pfuschers zwar für richtig, wonach "praktisch jeder Zahn in Wilsons Mund kariös war", findet ansonsten aber nur wenig schmeichelhafte Worte über Molldrems Werk.

"Katie hätte eine langsame, überlegte, vorsichtige und maßvolle Reaktion auf ihre Krankheit gebraucht", heißt es in Dr. Goldsteins Gutachten. Was Dr. Molldrem seiner Patientin stattdessen angetan habe, sei "die Antithese von dem, was angebracht gewesen wäre", stellt der Sachverständige fest. Der Eingriff sei weder "konstruktiv" noch "effektiv" gewesen, sondern "menschenunwürdig".

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Dr. Goldstein macht zudem geltend, dass Molldrem seiner Patientin offenbar die doppelte Menge der zugelassenen Höchstdosis an Narkosemittel verabreicht haben muss. Teile der Krankenakte seien dem Sachverständigen zufolge gefälscht.

Kathleen Wilson befindet sich noch immer in zahnärztlicher Behandlung. Mediziner der renommierten University of Minnesota "versuchen ihren Mund zu stabilisieren". Besonders bitter: Weil es Molldrem offenbar nie um die Ursache der Erkrankung seiner Patientin ging und er stattdessen munter drauflos operierte, könnte seine "geleistete Arbeit" völlig vergebens sein, stellt Dr. Goldstein fest. Bei Kathleen Wilson müssen wahrscheinlich alle Zähne entfernt und durch Implantate ersetzt werden.

Bislang schweigt der Zahnklempner zu den harten Vorwürfen. Auf seiner Homepage behauptet er weiterhin, in seiner 2004 eröffneten Praxis "die zahnärztliche Versorgung zu bieten, die ich mir auch für meine eigene Familie wünschen würde".

Titelfoto: Montage: 123rf/seventyfour74, Molldrem Family Dentistry

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