Zahl der Todesfälle in Deutschland steigt - besonders deutlich in einem Bereich

Wiesbaden - Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent gestiegen.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent gestiegen. 2022 starben rund 1,07 Millionen Menschen.
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent gestiegen. 2022 starben rund 1,07 Millionen Menschen.  © Thomas Frey/dpa

Wie das Statistische Bundesamt im Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, starben 2022 rund 1,07 Millionen Menschen, ein Jahr zuvor waren es rund 1,02 Millionen Verstorbene. Erneut waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache, sie machten ein Drittel (33,6 Prozent) aller Sterbefälle aus. Bei gut einem Fünftel (21,7 Prozent) war ein Krebsleiden die Ursache.

Und wie steht es um Corona? Den Angaben zufolge wurde bei 52.357 Verstorbenen (4,9 Prozent) Covid-19 als ausschlaggebende Todesursache festgestellt. Ein Jahr zuvor - also 2021 - war dies mit einem Anteil von 6,9 Prozent (71.331 Verstorbene) noch die dritthäufigste Todesursache.

In den Zahlen nicht enthalten sind Fälle, in denen Covid-19 auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde. Diese Zahlen werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht, hieß es.

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Dagegen ist die Zahl der Todesopfer aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems überdurchschnittlich gestiegen, und zwar um 18 Prozent auf 67.633. Entscheidend hierfür sei der Anstieg bei den Grippetoten und bei Menschen, die an einer Lungenentzündung gestorben seien, erklärten die Statistiker.

Covid-19 zähle das Bundesamt in dieser Statistik nicht zu den Atemwegserkrankungen, da es als Pandemie-Ursache gesondert betrachtet werde, sagte ein Sprecher.

Psychische Leiden und Demenz

Wer dauerhaft unter großem Stress steht, hat ein erhöhtes Risiko, psychische Erkrankungen zu entwickeln.
Wer dauerhaft unter großem Stress steht, hat ein erhöhtes Risiko, psychische Erkrankungen zu entwickeln.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

Einen weiteren deutlichen Anstieg (plus 14,7 Prozent) verzeichnete das Bundesamt bei Menschen, die aufgrund psychischer Leiden oder Verhaltensstörungen zu Tode kamen.

"Insgesamt verstarben 68.777 Menschen an diesen Erkrankungen, davon waren 25.941 Männer und 42.836 Frauen", hieß es. Mit 53.323 Sterbefällen würden Demenzerkrankungen dabei mehr als drei Viertel in dieser Krankheitsgruppe ausmachen.

Auch bei den nicht natürlichen Todesursachen nahm die Zahl der Sterbefälle zu: Laut den Daten starben 47.912 Menschen (4,5 Prozent) an einer sogenannten äußeren Ursache, das entspricht einem Zuwachs von rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Der höchste Anstieg wurde bei Stürzen verzeichnet, auf diesem Weg kamen 20.311 Menschen ums Leben (plus 11,7 Prozent). Bei Transportmittelunfällen, dazu zählen insbesondere Straßenverkehrsunfälle, fiel der Pandemie-Effekt aus dem Vorjahr weg. Hier nahm die Zahl der Todesfälle um acht Prozent auf 3141 Fälle zu.

Die Zahl der Suizide stieg im Vorjahresvergleich um 9,8 Prozent auf 10.119 Tote. Allerdings lag der Anteil der Suizide an allen Todesursachen wie schon in den Vorjahren konstant bei etwa einem Prozent. Mit rund 74 Prozent machten Männer dabei den größten Teil aus.

Nach der Leichenschau muss der Arzt eine Todesbescheinigung ausfüllen. Darin werden Personalien, Zeit und Ort des Todes offiziell dokumentiert. Dieser Totenschein enthält einen vertraulichen Teil, in dem die vermutete Todesursache eingetragen wird.

Dabei wird nach ausschlaggebender Todesursache, Begleit- oder Folgeerkrankungen und unmittelbarer Todesursache unterschieden.

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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