Diagnose Prostatakrebs! Wolle erfolgreich in Uniklinik operiert

Dresden - Es ist eine Erkrankung, über die "Mann" nur ungern spricht. Doch Dresdens Multi-Unternehmer Wolle Förster (68) geht damit nun mutig an die Öffentlichkeit: "Bei mir wurde Prostatakrebs festgestellt!"

In der Uniklinik Dresden wurde Wolle Förster operiert. Das Krankenbett teilt es sich mit seiner "Prostimaus".
In der Uniklinik Dresden wurde Wolle Förster operiert. Das Krankenbett teilt es sich mit seiner "Prostimaus".  © privat

"Über 68.000 Männer wurden 2022 in Deutschland mit dieser Diagnose konfrontiert", weiß Försters Urologe Dr. Alexander Rentschler (48). Über 14.000 Männer verloren den Kampf gegen den Krebs.

"Ich hatte großes Glück", sagt Förster. "Nur weil ich regelmäßig zur Vorsorge gehe, wurde der aggressive Krebs rechtzeitig festgestellt - bevor er streut. Ich habe mich nicht nur auf das Abtasten verlassen, sondern auch einen Bluttest, den sogenannten PSA-Test gemacht."

Dieser Test (keine Kassenleistung, kostet Patienten rund 20 Euro) kann frühzeitig Hinweise auf Prostatakrebs geben. "Sonst hätte ich den Krebs gar nicht gemerkt", gesteht Wolle.

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"Die meisten Patienten trifft die Diagnose in einem Zustand, in dem sie sich gesund fühlen", bestätigt Prof. Christian Thomas (46), Direktor der Urologischen Klinik an der Uniklinik. "Ich empfehle eine regelmäßige Vorsorge allen Männern zwischen 50 und 70 Jahren."

Dem kann sich Wolle nur anschließen.

Wolle Förster: "Das vorübergehende Windeltragen nach der OP gehört zur Wahrheit"

Urologe Alexander Rentschler (48, l.) wünscht sich mehr solcher Patienten wie Wolle Förster (68), die sich mit Krebsvorsorge auseinandersetzen.
Urologe Alexander Rentschler (48, l.) wünscht sich mehr solcher Patienten wie Wolle Förster (68), die sich mit Krebsvorsorge auseinandersetzen.  © Eric Münch

Förster wurde am 14. September in der Uniklinik Dresden operiert. "Der minimalinvasive Eingriff dauerte zwei Stunden. Die Prostatadrüse wurde komplett entfernt - mit robotischer Unterstützung", erklärt Thomas.

"Durch fünf kleine Schnitte am Bauch wurden Operationsinstrumente und Kameras zur Prostata geführt", zeigt Förster seine Narben.

Der Da-Vinci-Roboter verfeinert dabei die Bewegungen des Operateurs. "500 Operationen führe ich jährlich auf diese Weise durch", sagt Thomas.

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"Er hat so präzise geschnitten und den Harnleiter so perfekt an die Blase angeschlossen, dass ich nur sehr kurz inkontinent war", sagt Wolle. "Das vorübergehende Windeltragen nach der OP gehört zur Wahrheit. Deshalb habe ich schon vor der OP Boden und Becken trainiert."

Nach sechs Tagen konnte Förster wieder entlassen werden - er bedankte sich gestern mit einer 2000 Euro-Spende an die Stiftung Hochschulmedizin Dresden.

Wolle Förster (68, l.) übergibt an Prof. Christian Thomas (46) eine 2000-Euro-Spende für die Stiftung Hochschulmedizin Dresden.
Wolle Förster (68, l.) übergibt an Prof. Christian Thomas (46) eine 2000-Euro-Spende für die Stiftung Hochschulmedizin Dresden.  © Steffen Füssel

Tabu-Thema Prostata

Beckenboden-Gymnastik gehört zur Reha nach einer Prostata-OP.
Beckenboden-Gymnastik gehört zur Reha nach einer Prostata-OP.  © privat

Die Prostata oder auch Vorsteherdrüse umschließt im Becken unterhalb der Harnblase den oberen Teil der Harnröhre.

Sie ist bei gesunden Männern etwa so groß wie eine Kastanie und produziert ein milchiges Sekret, das beim Samenerguss abgegeben wird und sich mit den Samenzellen vermischt.

Das Sekret ernährt die Samenzellen und garantiert ihre Fortbewegung. Wird die Prostata entfernt, bleibt der Samenerguss aus.

Der Mann ist auf natürlichem Weg nicht mehr zeugungsfähig. Sofern bei der Entfernung der Prostata keine Nerven verletzt wurden, bleibt die Erektionsfähigkeit erhalten.

Titelfoto: privat

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