Von Sonnenbrand bis Katzenbiss: Erste Hilfe bei kleinen Verletzungen
Deutschland - Am Strand zu lange in der prallen Sonne gelegen, vom Camping-Trip eine Zecke mitgebracht oder beim Grillen in eine Glasscherbe getreten? Kleine Verletzungen sind schnell passiert - sowohl im Alltag als auch im Urlaub. Doch wie behandelt man sie selber und wann sollte doch lieber ein Arzt konsultiert werden?
Sonnenbrand
Gegen hartnäckige Sonneneinstrahlung hilft manchmal die beste Sonnencreme nicht: Die Haut verfärbt sich rot, der Sonnenbrand schmerzt. Neben nassen Umschlägen und wasserhaltigen Lotionen hilft als Ausgleich, viel zu trinken. "Ein Irrglaube ist, dass Eis oder Kühlpacks helfen. Im Gegenteil: Sie kühlen oft zu stark. Damit wird die geschädigte Haut zusätzlicher Belastung ausgesetzt", sagt Birgit Dreyer, Expertin der ERGO Reiseversicherung.
Hitzschlag
Bei einem Hitzschlag ist schnelles Handeln erforderlich. Die Körpertemperatur steigt auf über 40 Grad, das Herz schlägt ungewöhnlich schnell, der Blutdruck sinkt rapide, die Haut wird rot und trocken - bleibt aber schweißfrei. "Bei Verdacht auf Hitzschlag muss den Notarzt verständigt werden", weiß die Reiseexpertin. Im Urlaub schützt dann eine Auslandskrankenversicherung vor unkalkulierbaren Kosten. Manche Policen vermitteln Praxis- und Hausbesuche oder sogar Videotermine mit Ärzten.
Tückische Tiere
Der Stich einer Biene ist meist schmerzhafter, da sie ihr Gift nicht dosieren kann. Wespen sind dagegen oft deutlich aggressiver. Kommt es zum Einstich, hilft schnelles Kühlen - im Idealfall mit einem Kühlakku. Wer eine Zwiebel zur Hand hat, kann sich auf altbekannte Hausmittel verlassen. "Der Saft wirkt entzündungshemmend. Merken Betroffene Einschränkungen der Atemwege oder ähnliches, deutet das auf eine allergische Reaktion hin. Dann sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden", rät Dreyer.
Zecken werden am einfachsten mit einer Pinzette entfernt, anschließend hilft Desinfektionsmittel. Die goldene Regel: Die Blutsauger drehen und langsam und kontrolliert entfernen, damit sie vollständig entfernt werden. Sollte sich nach einigen Tagen bis Wochen ein kleiner roter Kreis um die Stelle bilden, ist auch hier ein Arztbesuch empfehlenswert, um das Risiko einer Infektion auszuschließen.
Auch Katzenbisse sollten beobachtet werden: Mit ihren langen Fangzähnen dringen sie tief ins Gewebe ein. Durch den Speichel wird ein Bakterien-Keim-Mix übertragen, der Muskeln, Knochen, Nerven, Sehnen oder Blutgefäße angreifen kann. Pocht die betroffene Stelle und wird heiß, kann eine Antibiotika-Therapie nötig werden, um eine Blutvergiftung zu vermeiden.
Wunden
Bei Schürfwunden hilft es, die Wunde auszuspülen, um eventuelle Rückstände zu entfernen, desinfizieren und anschließend eine geeignete Wundsalbe auftragen und (je nach Wunde) mit Pflaster oder Verband schützen.
Bei Schnitt- oder Platzwunden sollte die Wunde erst kurz bluten, damit Schmutzreste entfernt werden. Dann die Blutung stoppen und die Körperstelle ruhig halten. Je nachdem, wie tief die Wunde ist, sollte ein Arzt konsultiert werden, um zu entscheiden, ob etwas genäht werden muss.
Verbrennungen
Am Grillfeuer verbrannt oder kochend heißes Wasser verschüttet? Dreyer: "Bitte keine Salben auf frischen Wunden anwenden. Das kann zu Entzündungen führen. Auch hier gilt: kühlen, aber nicht zu stark." Bei großflächigen Brandverletzungen, bewusstlosen Patienten und Säuglingen sollte sofort ein Arzt hinzugezogen werden. Bis zu dessen Eintreffen sollten die Betroffenen gar nicht gekühlt werden, da der Körper Gefahr läuft zu unterkühlen. "Bei Kindern ausschließlich Arme und Beine kühlen", erklärt die ERV-Expertin.
TAG24 wünscht gute Besserung!
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