Tausende Tumore auf der Haut: Frau leidet unter extrem seltener Krankheit

Trinidad und Tobago - Charmaine Sahadeo (42) leidet an einer seltenen Krankheit namens Neurofibromatose Typ 1. Sie verursacht lebensbedrohliche Tumore, die überall auf ihrem Körper wachsen.

Charmaine Sahadeo (42) zusammen mit ihren beiden Söhnen.
Charmaine Sahadeo (42) zusammen mit ihren beiden Söhnen.  © Facebook/Instagram/Charmaine Sahadeo

Nicht selten wird Charmaine wegen ihres Aussehens auf der Straße angepöbelt. Die 42-Jährige leidet an der genetisch bedingten Multiorganerkrankung NF1, die auch als Von-Recklinghausen-Krankheit bezeichnet wird.

Charmaine trägt zahlreiche gutartige und bösartige Tumore auf der Haut - sogenannte Neurofibrome.

Mit 13 Jahren bemerkte Charmaine erstmals kleine Neubildungen in ihrem Gesicht. Knapp drei Jahrzehnte später hatte sich ihr Zustand jedoch so extrem verschlimmert, dass sie Angst hatte, zu ersticken und im Notfall nicht mehr um Hilfe rufen zu können.

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Im Laufe ihres Lebens hatten sich immer mehr Wucherungen auf ihrer Kopfhaut, in ihrem Mund, in ihrem Gesicht sowie an Armen, Beinen, Gesäß, Brüsten und Genitalien gebildet.

Den Tumor in ihrem Mund hatte sie auf den Namen "Frank" getauft, er erschwerte ihr zunehmend das Essen. Auch die Benutzung der Toilette wurde für Charmaine zur Herausforderung. Um urinieren zu können, musste sie erst mehrere Tumore beiseiteschieben.

Doch Charmaine wollte sich nicht mit ihrer Erkrankung zufriedengeben, sondern sich endlich wieder zurück ins Leben kämpfen.

Frau war durch Neurofibromatose komplett mit Tumoren übersät

"Charmaines Gesicht ist im Grunde ein einziger Tumor", sagte Dr. Ryan Osborne. Nach der aufwendigen Operation war ein deutlicher Unterschied zu erkennen.
"Charmaines Gesicht ist im Grunde ein einziger Tumor", sagte Dr. Ryan Osborne. Nach der aufwendigen Operation war ein deutlicher Unterschied zu erkennen.  © Instagram/drryanosborne

Kürzlich nahm Charmaine die weite Flugreise von der Karibikinsel Trinidad nach Los Angeles auf sich, um sich einen Teil der Hautknoten operativ entfernen zu lassen.

Die OP erwies sich als äußerst kompliziert und sehr aufwendig. Charmaine fiel zunehmend das Atmen schwer, weil die Tumore fast ihre Nase verstopften.

Neurofibromatose entsteht durch eine Mutation im NF1-Gen, das als Tumorsuppressor dient, aber bei Betroffenen eine Funktionsstörung aufweist.

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Für die seltene Krankheit gibt es bislang keine Heilung. "Es ist sehr hart, weil die Leute mich einfach anstarren und dann alle möglichen negativen Dinge sagen", sagte Charmaine gegenüber Daily Star.

Da die Tumore außerdem ihre Augen bedeckten, konnte sie nur noch verschwommen sehen und nicht mehr mit ihrer Enkelin spielen. Dr. Ryan Osborne nannte Charmaines Fall "umfangreich" und "ungewöhnlich".

"Wenn die meisten Ärzte einen Patienten sehen, der sich in einer komplexen Situation befindet, sehen sie nur ein hohes Risiko. Für mich war es eine Chance, einen großen Einfluss auf das Leben der Patientin zu nehmen", sagte der Onkologe - und stellte sich schließlich der Herausforderung.

Nach ihrer Operation konnte Charmaine wieder richtig sehen und atmen

Durch zahlreiche Neurofibrome war Charmaine lange Zeit völlig entstellt.
Durch zahlreiche Neurofibrome war Charmaine lange Zeit völlig entstellt.  © Facebook/Instagram/Charmaine Sahadeo

Am Ende gelang es Dr. Osborne, Dutzende von Tumoren zu entfernen - darunter mehrere große im Gesicht und auch "Frank". Er operierte insgesamt 60 Stunden lang über einen Zeitraum von 10 Wochen.

"Es ist beängstigend zu sehen, wie die anderen Ärzte sich nicht engagieren wollten, weil sie nicht sicher sind, ob sie hier wirklich etwas bewirken können. Ich bin mir auch nicht sicher. Aber ich weiß, dass ich bereit bin, es zu versuchen", sagte der kalifornische Arzt in einem Video, das auf TikTok und Instagram zu sehen ist.

Nach der umfangreichen Operation war Charmaine überglücklich und erleichtert - Dr. Osborne konnte viel mehr Tumore entfernen, als sie erwartet hatte.

"Ich liebe es, wie ich jetzt aussehe. Vorher konnte man nicht mal mehr mein Gesicht erkennen - aber jetzt kann man wieder meine Augen sehen, meine Nase und meinen Mund", freute sich die 42-Jährige.

"Ich kann wieder richtig sehen - und das Wichtigste ist, dass ich viel besser atmen kann. Ich fühle mich jetzt wirklich schön. Ich fühle mich fantastisch."

Titelfoto: Facebook/Instagram/Charmaine Sahadeo

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