Schwer krank nach Maniküre! Frau in Salon an der Nagelhaut verletzt
San Gabriel (USA) - Nachdem ein kleiner Schnitt in ihrer Nagelhaut nicht heilen wollte, erfuhr eine Amerikanerin, dass sie an einer sehr seltenen Krankheit litt. An ihrem Finger bildete sich etwas, das wie eine Warze aussah - aber keine war.
Im November 2021 besuchte Grace Garcia (50) für eine Maniküre ein neues Nagelstudio. Während der Behandlung schob die Nageldesignerin auch die Nagelhaut ihrer Kundin zurück und verletzte sie dabei am rechten Ringfinger, der ein wenig blutete.
Die Wunde verheilte nie richtig, später bildete sich eine Art Warze.
"Wahrscheinlich hat sie das Werkzeug bei einer anderen Person verwendet. Ich habe keine Ahnung", sagte Garcia, die in San Gabriel im US-Bundesstaat Kalifornien lebt. "Was auch immer das Ding auf meiner Hand war, es keimte ... Es tauchte auf und sah aus wie eine Warze, und ich fragte mich: Was um alles in der Welt ist das?", sagte die 50-Jährige gegenüber Today.
"Es war nicht nur ein einfacher Schnitt in die Nagelhaut. Sie hat mich tief geschnitten. Es war das erste Mal, dass mir so etwas passiert ist", erklärte Garcia weiter, die ihre Hände seit 20 Jahren maniküren lässt und sich ärgerte, weil sie sich nicht daran erinnern konnte, ob die Mitarbeiterin bereits benutzte Werkzeuge verwendet hatte.
Später trug sie zu Hause eine antibiotische Salbe auf die Wunde auf. Doch es wurde nicht besser. Garcia ging in den Salon zurück, um die Chefin auf den Fehler ihrer Angestellten aufmerksam zu machen. Dort "sagten sie: 'Oh, wir haben sie nach vielen Beschwerden gefeuert.' Das war es."
Aus Sorge, weil die Wunde nicht richtig heilte, suchte sie ihren Arzt auf, der ihr ein Antibiotikum verschrieb.
Aus der blauen Beule wurde eine Warze
Besser wurde es danach nicht, sehr viel schlechter jedoch auch nicht.
"Es war seltsam", sagte Garcia. Ihr Finger habe sich zart angefühlt. Doch wenn sie versehentlich gegen etwas stieß, tat er weh. Schließlich heilte die Verletzung offenbar, aber plötzlich tauchte eine Beule auf, die dunkler war als der Rest der Haut.
Garcia ging erneut zum Arzt. Zunächst dachte sie, es sei eine Schwiele vom Schreiben. Aber eigentlich benutzte sie ihren Ringfinger dabei nicht wirklich. Ihr Arzt empfahl, das Ganze zu beobachten.
Als sie im April vergangenen Jahres - fünf Monate nach dem Termin im Nagelstudio - ihren Gynäkologen aufsuchte, zeigte sie ihm ihren Finger. Der schlug Garcia daraufhin vor, einen Hautarzt aufzusuchen. Der wiederum riet ihr auch nur, alles im Auge zu behalten.
Die blaue Beule veränderte sich zu einer offenen Wunde und schließlich entwickelte sich eine Warze.
Garcia ging wieder zu ihrem Hausarzt und danach zu einem anderen Dermatologen. "Ich wusste, dass es nicht gut war", so die Patientin. Eine Biopsie sorgte schließlich für Klarheit.
Krebs im ersten Stadium
Garcia litt an Krebs im ersten Stadium. Genauer: Nagelkrebs, einer seltenen Form dieser Krankheit, bei Garcia verursacht durch Humane Papillomviren, kurz: HPV.
"Nagelkrebs bleibt ungewöhnlich", sagte Dr. Teo Soleymani. Der Dermatologe behandelte Garcia. In ihrem Fall handelte es sich um ein Plattenepithelkarzinom, ein weit verbreiteter Hautkrebs, der weniger aggressiv ist als ein Melanom.
Dass er bei ihr durch HP-Viren ausgelöst wurde, war ungewöhnlich. "Es ist aus mehreren Gründen ziemlich selten", sagte Dr. Soleymani. Allgemein würden krebsauslösende HP-Viren "eher sexuell übertragen". Im Fall seiner Patientin war eine Verletzung die Eintrittspforte. "Die dicke Haut, die wir an Händen und Füßen als natürliche Barriere gegen Infektionen und dergleichen haben, war also nicht mehr vorhanden und das Virus konnte ihre Haut infizieren."
Interessant sei zudem gewesen, dass das Karzinom etwa drei Monate benötigte, um sich zu entwickeln, "was für ein Plattenepithelkarzinom ziemlich kurz ist", erklärte Soleymani.
Weil sich Garcia rechtzeitig bei Soleymani gemeldet hatte, waren ihre Aussichten auf Heilung gut.
"Die Ergebnisse werden vollständig davon bestimmt, wie früh jemand mit der Behandlung anfängt, oft ist eine vollständige Heilung möglich", sagte der Mediziner und setzte fort: "Weil Garcia so beharrlich war, hat sie sich wahrscheinlich auch davor bewahrt, dass ihr Finger amputiert werden muss."
Patientin fühlt sich traumatisiert
Soleymani operierte Garcias Finger und es gelang ihm, den gesamten Krebs zu entfernen, eine anschließende Bestrahlung brauchte Garcia nicht. Nur zur regelmäßigen Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung muss sie nun gehen.
Der Arzt empfiehlt Leuten, die an ihrem Körper "ein Wachstum haben, das in etwa vier Wochen nicht verschwindet", einen Hautarzt aufzusuchen. Die häufigsten Nagelkrebsarten seien ihm zufolge Melanome, die sich normalerweise als schwarzer oder dunkelbrauner Streifen auf dem Nagel zeigen. Wenn jemand Plattenepithelkarzinome des Nagels hat, sehen sie aus wie eine blutende Masse.
Während Garcias Nagel inzwischen wieder normal aussieht, fühle sie sich immer noch traumatisiert. "Ich betrachte eine Maniküre als etwas Besonderes. Und dann ist das passiert", sagte sie.
Titelfoto: Screenshot TikTok/@ggzella