Sachsen-Anhalt: Mehr Menschen krank durch Zecken
Von Dörthe Hein
Magdeburg - Die Zahl der Borreliose-Fälle hat in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr zugenommen. Die Bakterien werden über Zeckenstiche auf den Menschen übertragen.

Alles in allem seien 1066 Fälle registriert worden nach 942 im Jahr 2023, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz in Halle mit.
2022 wurden knapp 700 Fälle erfasst, 2019 lag die Zahl noch bei 500. Und auch in diesem Jahr gibt es schon zahlreiche Borreliose-Fälle: Bis zum 19. Januar wurden laut Landesamt 96 Fälle registriert.
Laut dem Robert Koch-Institut gibt es keinen typischen Verlauf der Borreliose, sie kann zahlreiche Erkrankungsformen in verschiedenen Organen hervorrufen.
Am häufigsten sei die sogenannte Wanderröte, eine ringförmige Hautrötung. Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit könnten hinzukommen.
Einige Monate nach dem Zeckenstich kann eine Gelenkentzündung, oft an den Knien, auftreten. Impfstoffe gegen Borreliose beim Menschen stehen bisher für Europa nicht zur Verfügung.
Die Aktivität der Zecken ist abhängig von Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit. Wärmere Winter können durchaus mit einer vorzeitig einsetzenden Zeckenaktivität verbunden sein.
RKI: Nach Waldausflug den Körper nach Zecken absuchen

Die ebenfalls von Zecken übertragene Hirnentzündung FSME kommt in Sachsen-Anhalt selten vor.
Sechs Fälle wurden 2023 gemeldet, im vergangenen Jahr waren es drei. In diesem Jahr gibt es noch keine solche Erkrankung.
In Sachsen-Anhalt gibt es zwei Risikogebiete für FSME, die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau und den Landkreis Anhalt-Bitterfeld.
Laut RKI sind auch in den Risikogebieten nur wenige Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Den zuverlässigsten Schutz vor FSME biete die Impfung.
Der beste Schutz ist, Zeckenstiche zu vermeiden. Dazu gibt das Landesamt den Tipp, möglichst den Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz zu vermeiden und geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen zu tragen.
Auch insektenabweisende Mittel könnten helfen.
Zudem sollte zur Routine gehören, nach einem Waldausflug den Körper nach Zecken abzusuchen - besonders in Kniekehlen, im Bauch- und Brustbereich sowie in der Leistengegend.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa