Prinzessin Kate hat Krebs: Warum trifft es plötzlich so viele?
London (Großbritannien) - Ihre Schockdiagnose Krebs, die die tapfere Prinzessin Kate (42) am vergangenen Freitag öffentlich gemacht hat, hat einen erschreckenden Trend veranschaulicht: Es handelt sich um ein weltweites Problem, behaupten Top-Mediziner. Und: Immer öfter treffe es Menschen unter 50 Jahren.
Laut "Daily Mail" werde angenommen, dass ein erhöhtes Bewusstsein für die Krankheit durch Menschen wie Deborah James eine Rolle dabei spiele. Die an Darmkrebs erkrankte BBC-Moderatorin starb 2022 im Alter von 40 Jahren. Ihr Schicksal berührte Menschen auf der ganzen Welt.
Hinzu kommen verbesserte Diagnosemethoden, mit denen - bei rechtzeitiger Früherkennung - Leben gerettet werden könne.
Doch noch ein anderer Faktor könnte sich negativ auf das vermehrte Entstehen von Krebs auswirken.
Professor Andrew Beggs, beratender Arzt für Darmchirurgie und leitender klinischer Mitarbeiter an der Universität Birmingham, sagte: "Es könnte einen unbekannten Umweltfaktor geben, den wir trotz umfangreicher Forschung noch nicht entdeckt haben."
Er fügte hinzu: "Krebs, der in jungen Jahren auftritt, ist keineswegs selten. Ich leite eine Klinik für Krebs im Frühstadium bei Erwachsenen, und wir sehen immer mehr Menschen in den Vierzigern mit Krebs."
Ebenfalls zum Anstieg beitragen könnten seiner Meinung nach zuverlässige Früherkennungsmethoden, ein besseres Bewusstsein für die Symptome sowie die Untersuchung genetischer Erkrankungen.
Krebs: Auf die Symptome achten!
Maia Kennedy aus London erzählte nach Kates Videobotschaft in der "Daily Mail" von ihrer eigenen Krebserkrankung, die einen ähnlichen Verlauf wie die der Prinzessin hatte.
Im Dezember 2023 begann die 38-Jährige unter Übelkeit zu leiden, die ihr Hausarzt zunächst auf sauren Reflux zurückführte. Die Webseiten-Entwicklerin wurde schließlich zu einem dringenden Test gerufen, bei dem die Ärzte während ihrer Darmspiegelung einen Tumor im Darm feststellten.
Damals galt der Tumor bereits als präkanzerös. Das heißt, er stellte eine mögliche oder gesicherte Vorstufe einer Krebserkrankung dar oder befand sich im Übergang zum Krebs.
Nachdem ihr ein Teil ihres Darms entfernt worden war, erhielt die Britin schließlich die Diagnose Darmkrebs im ersten Stadium.
Doch auch Männer sind gefährdet!
Auch viele Promis von Krebs betroffen
Ricky Smith aus Kent erfuhr erst im Februar, dass die Ursache seiner quälenden Kopfschmerzen nicht Stress, sondern eine Art Hirntumor war. Seit der Diagnose wurden dem dreifachen Vater noch 15 Monate zum Leben gegeben. Sein inoperabler Tumor wurde nur durch einen Sehtest entdeckt.
Und auch Prominente sind von der steigenden Zahl an Krebserkrankungen bei jungen Menschen betroffen!
Der "Black Panther"-Star Chadwick Bosemann starb 2020 mit nur 43 Jahren an Darmkrebs. Die US-Schauspielerin Olivia Munn (43, "X-Men") teilte erst Mitte März mit, dass bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde.
Bei Sofia Vergara (51) von "Modern Family", dem "Star Wars"-Schauspieler Ewan McGregor (52) und der australischen Pop-Ikone Kylie Minogue (55) wurde ebenfalls vor dem 50. Lebensjahr Krebs festgestellt.
Daten aus dem Vereinigten Königreich zeigen demnach, dass Krebserkrankungen zwar in allen Altersgruppen gestiegen sind, die Zahl der Fälle bei jungen Menschen (25 bis 49 Jahre) jedoch viel schneller zugenommen hat.
Der Anstieg könne nicht einfach als Folge besserer Krebs-Erkennungsmethoden abgetan werden, argumentieren Experten. Das Tempo des Anstiegs und die Tatsache, dass es den Medizinern bisher nicht gelungen ist, die Ursache zu ermitteln, bereiten den Wissenschaftlern Sorgen.
Der Onkologe Dr. Shivan Sivakumar von der Universität Birmingham beschrieb die Situation sogar als "Epidemie" bei Menschen unter 50. "Die Ursache dafür ist unbekannt, aber wir sehen, dass immer mehr Patienten an Bauchkrebs erkranken."
Fettleibigkeit und wenig Bewegung können dem Körper schaden
Der Onkologe Professor Karol Sikora sagte: "Es hat nichts mit Covid oder Impfstoffen zu tun, es begann schon lange vorher. Ich glaube, dass es wahrscheinlich an den veränderten Lebensstilen liegt, inklusive Fettleibigkeit, einer fettreichen Ernährung, Bewegungsmangel und den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen."
Doch auch eine Ernährung mit viel rotem Fleisch und wenig Obst sowie ein hoher Alkohol- und Tabakkonsum würden das Entstehen von Krebs begünstigen.
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