Neurodermitis-Fälle bei Kindern steigen: Neue Studie bringt Licht ins Dunkel!
Washington D. C. - Die Zahl der Kinder mit Neurodermitis in Deutschland hat sich innerhalb von 80 fast verdreifacht. Nun könnte eine Studie aus den USA Licht ins Dunkel bringen. Der Grund für den Anstieg: Abgase und Kunststoffe!
Gerötete trockene Haut begleitet von einem starken Juckreiz sind typische Symptome von Neurodermitis auch atopisches Ekzem genannt. Von der Hautkrankheit sind in Deutschland insgesamt über 4 Millionen Menschen betroffen, laut dem Allergieinformationsdienst.
Da Neurodermitis auch eine chronische Krankheit ist, verfolgt es die meisten bis ins Erwachsenenalter und kann die Lebensqualität mindern.
Es gibt vielfältige Auslöser für Neurodermitis. Unter anderem kann es durch Lebensmittelallergien und verschiedenen Umwelteinflüssen getriggert werden.
Forscher des National Health Institute der USA wollten den Ursachen jedoch genauer auf den Zahn fühlen, berichtet NBC. Sie untersuchten die "Neurodermitis-Hotspots" innerhalb die USA. Dabei entdeckten sie einen Zusammenhang zwischen besonders vielen Betroffenen sowie zwei Chemikalien, Isocyanate und Diisocyanate.
Diisocynate sind Bestandteil von Kunststoffprodukten, wie zum Beispiel von Klebstoffen. Isocynate entstehen als Nebenprodukt von Katalysatoren, wenn diese Autoabgase filtern.
Beide Chemikalien stoppen die Produktion von natürlichen Fetten, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Gleichzeitig aktivieren sie Rezeptoren, die das Gehirn dazu veranlassen, Juckreiz und Entzündungen auszulösen.
Neurodermitis ist vor allem bei Kindern weit verbreitet
"Ich denke, die Autoren liegen mit ihrer Erkenntnis genau richtig, dass die Häufigkeit allergischer Erkrankungen gleichzeitig mit der Zunahme verschiedener Schadstoffe in unserer Umwelt zunimmt. Endlich verstehen wir besser, warum Menschen Ekzeme bekommen", wird die Reaktion eine Kinderärztin auf die Studie durch NBC zitiert.
Die Wissenschaftler der Studie sind noch einen Schritt weiter gegangen, sie testeten die Chemikalien an der Haut von Mäusen. So fanden sie heraus, dass Menschen die nicht an Neurodermitis leiden, ein bestimmtes Mikrobiom haben. Welches die Effekte von Isocyanate und Diisocyanate lindert.
Auch wenn es gut zu wissen ist, warum immer mehr Menschen von Neurodermitis betroffen sind,gibt es leider nichts was man dagegen groß tun kann. Da es momentan fast unmöglich ist, Kunststoffen oder Abgasen aus dem Weg zugehen.
In Deutschland ist Neurodermitis besonders bei Kindern verbreitet. Zwischen 2014 und 2017 hatten 14 Prozent der deutschen Kinder mindestens einmal ein atopisches Ekzem.
Titelfoto: 123rf/ternavskaia