Nach dem Urlaub gestresster als vorher? Ihr könntet das "Post-Holiday-Syndrom" haben

Deutschland - Kaum wieder aus dem lange geplanten Urlaub zurück, holt uns der Büroalltag wieder ein. Jegliche Gefühle von Erholung und Entspannung weichen dem Arbeitsstress und enden nicht selten in einem Stimmungstief namens: "Post-Holiday-Syndrom".

Was eigentlich Erholung bringen soll, ist bei vielen mit Stress verbunden: Die Mehrheit der Deutschen schafft es auch im urlaub nicht den Arbeitsalltag hinter sich zu lassen. (Symbolfoto)
Was eigentlich Erholung bringen soll, ist bei vielen mit Stress verbunden: Die Mehrheit der Deutschen schafft es auch im urlaub nicht den Arbeitsalltag hinter sich zu lassen. (Symbolfoto)  © 123RF/grinvalds

Reise-Anbieter TUI hat das Stimmungstief unter die Lupe genommen und anhand einer YouGov-Studie herausfinden können, dass zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) auch im Urlaub nicht abschalten können. Teilweise sogar noch schlimmer: Sie arbeiten an ihren eigentlichen Erholungstagen!

Kein Wunder also, dass trotz Sonne, Sandstrand und Palmen keine Entspannung möglich ist.

30 Prozent der Deutschen können schlecht Alltag und Berufsleben voneinander trennen, was sicher auch die immer beliebteren Homeoffice-Möglichkeiten unterstützen. Ein Drittel der Befragten nutzt seine Freizeit, um berufliche Angelegenheiten zu regeln und nur 15 Prozent schaffen es, nach der Arbeit wirklich abzuschalten.

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So passiert es, dass mancher auch im Urlaub mit derartigen Problemen zu kämpfen hat. Das "Post-Holiday-Syndrom" (dt. Nach-Urlaubs-Syndrom) betrifft mittlerweile zwei Drittel aller Deutschen und äußert sich oft durch folgende Merkmale nach dem eigentlich erholsamen und gesunden Urlaub:

  • Schlechte Laune
  • Konzentrationsmangel
  • Probleme beim Einschlafen
  • Kopfschmerzen
  • Gereiztheit und Angst

Das einzig gute in der Misere nach den Urlaubstagen: Das Tief zum Wiedereinstieg in den normalen Arbeitsalltag vergeht innerhalb weniger Tage.

Mode-Erscheinung oder ernstzunehmendes Problem?

Nach den Pandemie-Jahren scheint die Sorge um die "Post-Holiday"-Problematik zu explodieren.
Nach den Pandemie-Jahren scheint die Sorge um die "Post-Holiday"-Problematik zu explodieren.  © Screenshot: Tui

Erhebungen zeigen deutlichen Anstieg nach Google-Suchen des urlaubsbedingten Stimmungstiefs

Sogar Depressionen vermuten offenbar viele nach der eigentlich erholsamen Urlaubszeit.
Sogar Depressionen vermuten offenbar viele nach der eigentlich erholsamen Urlaubszeit.  © Screenshot: Tui

Tatsächlich suchten im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr viermal mehr Menschen nach dem Begriff "Post Holiday Syndrom". Diese Zunahme entspricht satten 436 Prozent!

Auch mit der Frage nach "Depression nach Urlaub" beschäftigten sich 2022 136 Prozent mehr noch 2021.

Ein Rückgang nach den Google-Suchergebnissen konnte allerdings in der nahezu Urlaubs-freien Pandemiezeit verzeichnet werden.

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Die vielen Suchanfragen auf Google lassen darauf schließen, dass mehr Menschen an dem Problem leiden oder sich zumindest damit beschäftigen.

Ein Grund dafür könnte die ständige Erreichbarkeit von Arbeitnehmern sein - auch im Urlaub.

Bei mehr als ein Drittel der Befragten löst die ständige Erreichbarkeit durch Mobiltelefone und darauf jederzeit einsehbaren Postfächern Stress aus. Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent) liest auch im Urlaub Arbeits-E-Mails und Chats, 15,4 Prozent antworten sogar. So gelingt Erholung sicher nicht!

Im Homeoffice scheinen die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben eher zu verschwimmen.
Im Homeoffice scheinen die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben eher zu verschwimmen.  © Screenshot: Tui

Sieben Schlüssel zum entspannten Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag

Einfache Strukturen und eine "Nach-Urlaubs"-Routine können den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag ungemein erleichtern. (Symbolfoto)
Einfache Strukturen und eine "Nach-Urlaubs"-Routine können den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag ungemein erleichtern. (Symbolfoto)  © 123RF/antonioguillem

TUI macht aber auch deutlich, dass wir dem Stress nicht hilflos ausgeliefert sind. Wichtig ist, aktiv und vorbeugend gegen das Stimmungstief vorzugehen.

Sieben Tipps sollen helfen:

  • Vorfreude ankurbeln und direkt den nächsten Urlaub planen
  • Bewegung und Sport kurbeln Glückshormone an
  • Freizeit nach dem Urlaub mit kleinen oder großen Erlebnissen füllen
  • Nicht direkt vom Flieger ins Büro stürzen, sondern lieber ein paar Tage Puffer einbauen
  • so kann sich auch der Schlafrhythmus leichter wieder dem normalen Alltag anpassen
  • auf Struktur und Vorbereitung für den ersten Bürotag setzen
  • Genussmittel wie Alkohol und Kaffee reduzieren

Besonders nach einer Reise in den fernen Westen oder Osten braucht der Körper ein paar Tage um sich von der Zeitumstellung zu erholen.

Wer nach durchzechter Nacht schon einmal mit einem Kater zur Arbeit aufgeschlagen ist, weiß ungefähr wie schrecklich sich ein harter Jetlag im "grellen" Licht des Büros anfühlen kann. Das gilt auch für den Arbeitsplatz daheim.

Titelfoto: 123RF/grinvalds

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